DE19730997C1 - SRCR Domäne-enthaltendes Protein - Google Patents

SRCR Domäne-enthaltendes Protein

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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein eine SRCR Domäne-enthaltendes Protein, eine ein solches kodierende DNA und ein Verfahren zur Herstellung eines sol­ chen. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung der DNA und des Proteins sowie gegen das Protein gerichtete Antikörper.
Der Ausdruck "SRCR" Domäne bedeutet "scavenger receptor cysteine rich" Domäne. Eine solche Domäne umfaßt etwa 110 Aminosäuren und findet sich in vielen Proteinen, die mit elementaren Prozessen der Zelle, z. B. Zelldifferenzierung oder Zell-Zell-Kontakt, zu tun haben. Dennoch sind diese Prozesse im Detail bisher nicht verstanden.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Mittel bereitzu­ stellen, mit dem man elementare Prozesse der Zelle untersuchen und ggfs. in sie eingreifen kann.
Erfindungsgemäß wird dies durch die Gegenstände in den Patentansprüchen erreicht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein eine SRCR Domäne-enthal­ tendes Protein gemäß Anspruch 1.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis des Anmelders, daß in Tieren, besonders Säugetieren, ganz besonders dem Menschen, ein eine SRCR Domäne-enthaltendes Protein existiert, das Homologien zu bekannten eine SRCR Domäne-enthaltenden Proteinen aufweist, sich aber von diesen Proteinen auf dem DNA-Level durch Hybridisierung unter üblichen Bedingungen unterscheidet. Ein solches Protein umfaßt die Aminosäuresequenz von Fig. 1 oder eine hiervon durch eine oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz. Fer­ ner hat der Anmelder erkannt, daß das Protein auch eine CUB Domäne enthält, die ebenfalls etwa 110 Aminosäuren umfaßt. Desweiteren hat er gefunden, daß das Protein in Tumorzellen in anderer Form als in Normalzellen vorliegen kann. Die veränderte Form kann sich in Additionen, Substitutionen, Inversionen und/oder Deletionen von einer oder mehreren Aminosäuren darstellen. Insbesondere hat der Anmelder gefunden, daß in Medulloblastomen und Glioblastomen das Protein eine Deletion von einer oder mehreren Aminosäuren aufweisen kann.
In der vorliegenden Erfindung wird vorstehendes Protein mit "SRCR Domäne-enthaltendes Protein" (SRCR-Protein) bezeichnet.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine für ein (SRCR-Protein) kodierende Nukleinsäure. Dies kann eine RNA oder eine DNA sein. Letztere kann z. B. eine genomische DNA oder eine cDNA sein. Bevorzugt ist eine DNA gemäß Anspruch 3.
Der Ausdruck "hybridisierende DNA" weist auf eine DNA hin, die unter üblichen Bedingungen, insbesondere bei 20°C unter dem Schmelzpunkt der DNA, mit einer DNA von (a) hybridisiert.
Die DNA von Fig. 1 wurde bei der DSMZ (Deutsche Sammlung von Mikroorga­ nismen und Zellkulturen) als HFL2 unter DSM 11281 am 8. November 1996 hinterlegt.
Nachstehend wird eine erfindungsgemäße DNA in Form einer cDNA beschrieben. Diese steht beispielhaft für jede unter die vorliegende Erfindung fallende DNA.
Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen cDNA ist es günstig, von mRNA aus humaner fötaler Lunge auszugehen. Eine solche mRNA ist bekannt, sie ist z. B. bei Clonetech käuflich erhältlich. Aus der mRNA wird "full-length" cDNA gene­ riert, beispielsweise über oligodT-priming in Kombination mit "Cap-snatching". Der Fachmann ist mit den Verfahren und Bedingungen vertraut. An die "full-length" cDNA wird ein cDNA-Adaptor, beispielsweise aus dem Marathon-Kit von Clonetech, "blunt-end" ligiert. Die cDNA wird dann einem PCR-Verfahren unter­ zogen, in dem Primerpaare verwendet werden, wobei der eine Primer spezifisch für den cDNA-Adaptor ist und der andere Primer spezifisch für DNA-Sequenzen aus bekannten eine SRCR-Domäne enthaltenden Proteinen ist. Ein Beispiel letzte­ ren Primers ist:
cubf1 5'-TGCACATCTCTGAAGACCACAG-3'
in 5'-Richtung, und
41nr1 5'-GTGGTCTGCAGGCAGCTG-3'
in 3'-Richtung.
Der Primer 41nr1 ist in einem stark konservierten Bereich von SRCR-Domänen lokalisiert, der Primer cubf1 in einem stark konservierten Bereich von CUB-Domänen. Entsprechend der Primerkombination wird eine amplifizierte cDNA erhalten, deren Amplifikation in 5'- bzw. 3'-Richtung erfolgt ist. Die amplifizierte cDNA wird mit einer markierten, für eine erfindungsgemäße Nukleinsäure spezifi­ schen DNA-Sonde hybridisiert. Solche DNA-Sonden sind z. B. die nachstehenden DNA-Sonden aime2e4f1 und a60kexf2:
DNA-Sonde aime2e4f1: 5'-AGGCCAGATACTTGGCTGAC-3'
DNA-Sonde a60kexf2: 5'-CTTCAGATTACTGAAGCCCAGG-3'
Eine cDNA, die mit der DNA-Sonde aime2e4f1 hybridisiert und eine Amplifika­ tion in 5'-Richtung erfahren hat, wird mit einer cDNA ligiert, deren Amplifikation in 3'-Richtung erfolgt ist und die mit der DNA-Sonde a60kexf2 hybridisiert. Das Ligationsprodukt stellt eine erfindungsgemäße cDNA dar.
Eine erfindungsgemäße cDNA kann in einem Vektor bzw. Expressionsvektor vorliegen. Beispiele solcher sind dem Fachmann bekannt. Im Falle eines Ex­ pressionsvektors für E. coli sind dies z. B. pGEMEX, pUC-Derivate, pGEX-2T, pET3b und pQE-8, wobei letzterer bevorzugt ist. Für die Expression in Hefe sind z. B. pY100 und Ycpad1 zu nennen, während für die Expression in tierischen Zellen z. B. pKCR, pEFBOS, cDM8 und pCEV4, anzugeben sind. Für die Expres­ sion in Insektenzellen eignet sich besonders der Bacculovirus-Expressions­ vektor pAcSGHisNT-A.
Der Fachmann kennt geeignete Zellen, um eine, erfindungsgemäße, in einem Expressionsvektor vorliegende cDNA zu exprimieren. Beispiele solcher Zellen umfassen die E.coli-Stämme HB101, DH1, x1776, JM101, JM109, BL21 und SG 13009, wobei letzterer bevorzugt ist, den Hefe-Stamm Saccharomyces cerevisiae und die tierischen Zellen L, 3T3, FM3A, CHO, COS, Vero und HeLa sowie die Insektenzellen sf9.
Der Fachmann weiß, in welcher Weise eine erfindungsgemäße cDNA in einen Expressionsvektor inseriert werden muß. Ihm ist auch bekannt, daß diese DNA in Verbindung mit einer für ein anderes Protein bzw. Peptid kodierenden DNA inseriert werden kann, so daß die erfindungsgemäße cDNA in Form eines Fu­ sionsproteins exprimiert werden kann.
Des weiteren kennt der Fachmann Bedingungen, transformierte bzw. trans­ fizierte Zellen zu kultivieren. Auch sind ihm Verfahren bekannt, das durch die erfindungsgemäße cDNA exprimierte Protein zu isolieren und zu reinigen. Ein solches Protein, das auch ein Fusionsprotein sein kann, ist somit ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein gegen ein vorstehen­ des Protein bzw. Fusionsprotein gerichteter Antikörper. Ein solcher Antikörper kann durch übliche Verfahren hergestellt werden. Er kann polyklonal bzw. monoklonal sein. Zu seiner Herstellung ist es günstig, Tiere, insbesondere Kaninchen oder Hühner für einen polyklonalen und Mäuse für einen monoklona­ len Antikörper, mit einem vorstehenden (Fusions)protein oder Fragmenten davon zu immunisieren. Weitere "Booster" der Tiere können mit dem gleichen (Fu­ sions)protein oder Fragmenten davon erfolgen. Der polyklonale Antikörper kann dann aus dem Serum bzw. Eigelb der Tiere erhalten werden. Für den monoklo­ nalen Antikörper werden Milzzellen der Tiere mit Myelomzellen fusioniert.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, elementare Prozesse der Zelle zu unter­ suchen. Mit einer erfindungsgemäßen Nukleinsäure, insbesondere einer DNA, und hiervon abgeleiteten Primern, kann in Säugetieren, insbesondere dem Menschen, festgestellt werden, ob sie ein Gen enthalten und/oder exprimieren, das für ein (SRCR-Protein) kodiert. Ferner kann festgestellt werden, in welcher Form das (SRCR-Protein) vorliegt und welche Bedeutungen die einzelnen Formen für die Zelle bzw. Prozessen dieser haben. Beispielsweise hat der Anmelder gefunden, daß in Medulloblastomen und Glioblastomen das (SRCR-Protein) eine Deletion aufweist. Diese Deletion kann auch auf genomischer Ebene nachgewie­ sen werden. Es werden die genomischen DNA-Klone pBa74, pBa36, pBa41, PG141BF17, PG141BA10, pBa60, pBa101 und pBa131 bereitgestellt, die in der aufgeführten Reihenfolge einen DNA-Bereich von 5' → 3' angeben (vgl. Fig. 3), der in normalen Zellen vorhanden ist, jedoch in Tumorzellen, insbesondere in Zellen eines Modulloblastoms oder eines Glioblastoms, auf beiden Allelen Dele­ tionen aufweist. Die genannten DNA-Klone sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Sie wurden auch bei der DSMZ hinterlegt: pBa74 unter DSM 11280, pBa36 unter DSM 11277, pBa41 unter DSM 11278 und pBa60 unter DSM 11279, jeweils am 8. November 1996; sowie PG141BF17 unter DSM 11649, PG141BA10 unter DSM 11648, pBa101 unter DSM 11646 und pBa131 unter DSM 11647, jeweils am 04. Juli 1997. Die genomischen Klone stellen zusätzlich zu der kodierenden Sequenz Intron-Sequenzen zur Verfügung. Diese sind zur Mutationsanalyse in Tumoren, z. B. als Hybridisierungssonden oder mit daraus abgeleiteten Primern, geeignet. Die genomischen Klone stellen somit diagnostische Mittel zur Verfügung. Zur Durchführung vorstehender Untersu­ chungen können übliche Verfahren, wie Reverse Transkription, PCR-Reaktion, Hybridisierung und Sequenzierung, herangezogen werden. Erfindungsgemäß wird auch ein Kit bereitgestellt, der eine vorstehende Nukleinsäure, insbesondere DNA, und/oder hiervon abgeleitete Primer sowie Träger und übliche Hilfsstoffe enthält.
Ferner eignet sich die vorliegende Erfindung, in elementare Prozesse der Zelle einzugreifen. Ein (SRCR-Protein) kann in Säugetieren, insbesondere den Men­ schen, eingebracht werden. Hierzu kann es günstig sein, das (SRCR-Protein) an ein vom jeweiligen Körper nicht als fremd angesehenes Protein, z. B. Transferrin oder BSA, zu koppeln. Auch kann eine erfindungsgemäße Nukleinsäure, ins­ besondere eine DNA, in Säugetiere, insbesondere den Menschen, eingebracht und dort exprimiert werden. Hierzu kann es günstig sein, die Expression der erfindungsgemäßen Nukleinsäure unter die Kontrolle eines Gewebe-spezifischen Promotors zu stellen. Mit einem erfindungsgemäßen Antikörper kann die Ex­ pression eines (SRCR-Protein) kontrolliert und reguliert werden.
Die vorliegende Erfindung stellt somit einen großen Beitrag zur diagnostischen und therapeutischen Erfassung von elementaren Prozessen der Zelle dar. Ins­ besondere können Tumorerkrankungen, ganz besonders des zentralen Nervensy­ stems, z. B. Medulloblastome oder Glioblastome, auf genetischer Ebene diagno­ stiziert und Maßnahmen dagegen ergriffen werden. Die diagnostische Erfassung elementarer Prozesse der Zelle kann dabei nicht nur post- sondern bereits auch pränatal erfolgen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Fig. 1 zeigt die Basensequenz und die davon abgeleitete Aminosäurese­ quenz, die von einem erfindungsgemäßen (SRCR-Protein) umfaßt wird,
Fig. 2 zeigt die Basensequenz und die davon abgeleitete Aminosäurese­ quenz, die von einem erfindungsgemäßen (SRCR-Protein) umfaßt wird, wobei vorstehende Fig. 1 einen Ausschnitt von Fig. 2 dar­ stellt (Nucleotide 2958 bis 4957) und
Fig. 3 zeigt die Restriktionskarte und die Relation der genomischen Klone pBA74, pBa36, pBa41, PG141BF17, PG141BA10, pBa60, pBa101 und pBa131 zueinander.
Die vorliegende Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele erläutert.
Beispiel 1 Herstellung und Reinigung eines erfindungsgemäßen (SRCR-Protein)
Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen (SRCR-Protein) wurde eine mRNA aus humaner fötaler Lunge (Clonetech) verwendet. Aus der mRNA wurde "full-length" cDNA hergestellt, wobei oligodT-priming in Kombination mit "Cap-snatching" durchgeführt wurde. An die "full-length" cDNA wurde ein cDNA-Adaptor aus dem Marathon-Kit von Clonetech "blunt-end" ligiert. Die cDNA wurde dann einem PCR-Verfahren unterzogen. Als Primerpaar wurden verwen­ det:
cubf1 5'-TGCACATCTCTGAAGACCACAG-3'
in 5'-Richtung, bzw.
41nr1 5'-GTGGTCTGCAGGCAGCTG-3'
in 3'-Richtung, jeweils in Kombination mit einem für den cDNA-Adaptor spezifischen Primer.
Der PCR-Ansatz bzw. die PCR-Bedingungen waren wie folgt:
PCR-Ansatz:
Template-DNA: 1 µl = 10 ng
10× TaKARa long-range PCR-Puffer: 2.5 µl
MgCl2 (25 mM): 2.5 µl
Taq/Pfu-Polymerase-Mix (19 : 1) : 0,25 µl
dNTP-Mix (10 mM jedes) : 1 µl
Oligonukleotide (10 pmol/µl): 1 µl
H2O bidest.: ad 25 µl
PCR-Bedingungen:
95°C 3 min: 1 Zyklus
94°C 15 sec
60°C 10 sec
68°C 4 min: 15 Zyklen
94°C 15 sec
60°C 10 sec
68°C 4 min: 10 Zyklen mit einer Verlängerung von je 10 sec des 68°C-Schrittes pro Zyklus.
Die amplifizierte cDNA wurde einer Hybridisierung mit den vorstehend angegebe­ nen DNA-Sonden aime2e4f1 und a60kexf2 unterzogen. Ihre Sequenzen sind spezifisch zu dem vorstehend angegebenen genomischen DNA-Klon pBa60. Es wurde cDNA identifiziert, die mit den DNA-Sonden hybridisierte. Diese cDNA hatte eine Amplifikation in 5'- bzw. 3'-Richtung erfahren. Die cDNA wurde über eine Agarose-Gelelektrophorese gereinigt und mit SwaI gespalten. Nach weiterer Agarose-Gelektrophorese wurde eine in 5'-Richtung amplifizierte cDNA mit einer in 3'-Richtung amplifizierten ligiert. Das Ligationsprodukt wurde sequenziert. Es umfaßte die DNA von Fig. 1. Das Ligationsprodukt wurde mit NotI gespalten und in den mit NotI gespaltenen Expressionsvektor pQE-30 NST (Quiagen) inseriert. Es wurde das Expressionsplasmid pQ/SRCR-Protein erhalten. Ein solches kodiert für ein Fusionsprotein aus 6 Histidin-Resten (N-Terminuspartner) und einem erfindungsgemäßen (SRCR-Protein) (C-Terminuspartner). pQ/SRCR-Protein wurde zur Transformation von E.coli SG 13009 (vgl. Gottesman, S. et al., J. Bacteriol. 148, (1981), 265-273) verwendet. Die Bakterien wurden in einem LB-Medium mit 100 µg/ml Ampicillin und 25 µg/ml Kanamycin kultiviert und 4 h mit 60 µM Isopropyl-β-D-Thiogalactopyranosid (IPTG) induziert. Durch Zugabe von 6 M Guanidinhydrochlorid wurde eine Lyse der Bakterien erreicht, anschließend wurde mit dem Lysat eine Chromatographie (Ni-NTA-Resin) in Gegenwart von 8 M Harnstoff entsprechend der Angaben des Herstellers (Diagen) des Chroma­ tographie-Materials durchgeführt. Das gebundene Fusionsprotein wurde in einem Puffer mit pH 3,5 eluiert. Nach seiner Neutralisierung wurde das Fusionsprotein einer 18% SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese unterworfen und mit Coo­ massie-Blau angefärbt (vgl. Thomas, J.O. und Kornberg, R. D., J. Mol. Biol. 149 (1975), 709-733).
Es zeigte sich, daß ein erfindungsgemäßes (Fusions)protein in hochreiner Form hergestellt werden kann.
Beispiel 2 Herstellung und Nachweis eines erfindungsgemäßen Antikörpers
Ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein von Beispiel 1 wurde einer 18% SDS-Po­ lyacrylamid-Gelelektrophorese unterzogen. Nach Anfärbung des Gels mit 4 M Natriumacetat wurde eine ca. 260 kD Bande aus dem Gel herausgeschnitten und in Phosphat gepufferter Kochsalzlösung inkubiert. Gel-Stücke wurden sedimen­ tiert, bevor die Proteinkonzentration des Überstandes durch eine SDS-Poly­ acrylamid-Gelelektrophorese, der eine Coomassie-Blau-Färbung folgte, bestimmt wurde. Mit dem Gel-gereinigten Fusionsprotein wurden Tiere wie folgt immuni­ siert:
Immunisierungsprotokoll für polyklonale Antikörper im Kaninchen
Pro Immunisierung wurden 35 µg Gel-gereinigtes Fusionsprotein in 0,7 ml PBS und 0,7 ml komplettem bzw. inkomplettem Freund's Adjuvans eingesetzt.
Tag O: 1. Immunisierung (komplettes Freund's Adjuvans)
Tag 14: 2. Immunisierung (inkomplettes Freund's Adjuvans; icFA)
Tag 28: 3. Immunisierung (icFA)
Tag 56: 4. Immunisierung (icFA)
Tag 80: Ausbluten
Das Serum des Kaninchens wurde im Immunoblot getestet. Hierzu wurde ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein von Beispiel 1 einer SDS-Polyacrylamid-Ge­ lelektrophorese unterzogen und auf ein Nitrocellulosefilter übertragen (vgl. Khyse-Andersen, J., J. Biochem. Biophys. Meth. 10, (1984), 203-209). Die Western Blot-Analyse wurde wie in Bock, C.-T. et al., Virus Genes 8, (1994), 215-229, beschrieben, durchgeführt. Hierzu wurde das Nitrocellulosefilter eine Stunde bei 37°C mit einem ersten Antikörper inkubiert. Dieser Antikörper war das Serum des Kaninchens (1 : 10 000 in PBS). Nach mehreren Waschschritten mit PBS wurde das Nitrocellulosefilter mit einem zweiten Antikörper inkubiert. Dieser Antikörper war ein mit alkalischer Phosphatase gekoppelter monoklonaler Ziege Anti-Kaninchen-IgG-Antikörper (Dianova) (1 : 5000) in PBS. Nach 30-mi­ nütiger Inkubation bei 37°C folgten mehrere Waschschritte mit PBS und anschließend die alkalische Phosphatase-Nachweisreaktion mit Entwicklerlösung (36 µM 5' Bromo-4-chloro-3-indolylphosphat, 400 µM Nitroblau-tetrazolium, 100 mM Tris-HCl, pH 9.5, 100 mM NaCl, 5 mM MgCl2) bei Raumtemperatur, bis Banden sichtbar waren.
Es zeigte sich, daß erfindungsgemäße, polyklonale Antikörper hergestellt werden können.
Immunisierungsprotokoll für polyklonale Antikörper im Huhn
Pro Immunisierung wurden 40 µg Gel-gereinigtes Fusionsprotein in 0,8 ml PBS und 0,8 ml komplettem bzw. inkomplettem Freund's Adjuvans eingesetzt.
Tag O: 1. Immunisierung (komplettes Freund's Adjuvans)
Tag 28: 2. Immunisierung (inkomplettes Freund's Adjuvans; icFA)
Tag 50: 3. Immunisierung (icFA)
Aus Eigelb wurden Antikörper extrahiert und im Western Blot getestet. Es wurden erfindungsgemäße, polyklonale Antikörper nachgewiesen.
Immunisierungsprotokoll für monoklonale Antikörper der Maus
Pro Immunisierung wurden 12 µg Gel-gereinigtes Fusionsprotein in 0,25 ml PBS und 0,25 ml komplettem bzw. inkomplettem Freund's Adjuvans eingesetzt; bei der 4. Immunisierung war das Fusionsprotein in 0,5 ml (ohne Adjuvans) gelöst.
Tag O: 1. Immunisierung (komplettes Freund's Adjuvans)
Tag 28: 2. Immunisierung (inkomplettes Freund's Adjuvans; icFA)
Tag 56: 3. Immunisierung (icFA)
Tag 84: 4. Immunisierung (PBS)
Tag 87: Fusion
Überstände von Hybridomen wurden im Western Blot getestet. Erfindungs­ gemäße, monoklonale Antikörper wurden nachgewiesen.

Claims (11)

1. SRCR Domäne-enthaltendes Protein, wobei das Protein zumindest die Aminosäuresequenz von Fig. 1, wobei Fig. 1 Bestandteil dieses Anspruchs ist, oder eine hiervon durch eine oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz umfaßt, wobei das Protein mit letzterer Aminosäurequenz auf der DNA-Einheit mit der DNA von Fig. 1 unter üblichen Bedingungen hybridisiert.
2. SRCR Domäne-enthaltendes Protein nach Anspruch 1, wobei das Protein die Aminosäuresequenz von Fig. 2, wobei Fig. 2 Bestandteil dieses Anspruchs ist, oder eine hiervon durch eine oder mehrere Aminosäuren unterschiedliche Aminosäuresequenz aufweist, wobei das Protein mit letzterer Aminosäuresequenz auf der DNA-Ebene mit der DNA von Fig. 1 unter üblichen Bedingungen hybridisiert.
3. DNA, kodierend für ein Protein nach Anspruch 1 oder 2, wobei die DNA umfaßt:
  • (a) die DNA von Fig. 1 oder 2, wobei die Fig. 1 und 2 Bestandteil dieses Anspruchs sind, oder eine hiervon durch ein oder mehrere Basenpaare unterschiedliche DNA, wobei letztere DNA mit der DNA von Fig. 1 unter üblichen Bedingungen hybridisiert oder
  • (b) eine mit der DNA von (a) über den degenerierten genetischen Code verwandte DNA.
4. Expressionsplasmid, umfassend die DNA nach Anspruch 3.
5. Transformante, enthaltend das Expressionsplasmid nach Anspruch 4.
6. Verfahren zur Herstellung des Proteins nach Anspruch 1 oder 2, umfassend die Kultivierung der Transformante nach Anspruch 5 unter geeigneten Bedingungen.
7. Antikörper, gerichtet gegen das Protein nach Anspruch 1 oder 2.
8. Verwendung des Proteins nach Anspruch 1 oder 2 als Reagens zur Therapie einer Tumorerkrankung.
9. Verwendung der DNA nach Anspruch 3 als Reagens zur Diagnose und/oder Therapie einer Tumorerkrankung.
10. Verwendung nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Tumorerkrankung das zentrale Nervensystem betrifft.
11. Verwendung nach Anspruch 10, wobei die Tumorerkrankung ein Medullo­ blastom oder Glioblastom ist.
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