DE19844644C2 - Kassetteneinschub - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kassetteneinschub.

In elektrischen Geräten sind häufig Lüfter zu Kühlzwecken eingebaut. Der Einbauplatz befindet sich irgendwo innerhalb des Geräts. Eine Wartung oder ein Austausch von Lüfterkompo­ nenten ist daher umständlich und schwierig. Auf keinen Fall ist es möglich, Lüfter im laufenden Betrieb eines elektri­ schen Gerätes auszutauschen, das heißt, es besteht keine Hot- Plug-Funktion. Der Austausch soll darüberhinaus möglichst einfach und schnell bewerkstelligbar sein.

Aus Rittal: Handbuch 29, Seiten 520 bis 525, dem DPMA vorlie­ gend seit 14. Oktober 1997, sind als Lüfterkassetten konzi­ pierte Kassetteneinschübe bekannt, die in einen Kassettenein­ schubträger einschiebbar und dort mittels Schrauben befestig­ bar sind. Schrauben sind zeitaufwendig, sie bei einem Lüfter­ tausch zu lösen und anschließend wieder zu befestigen. Ein weiteres Problem stellt das Spiel des Kassetteneinschubs in der Führung des Kassetteneinschubträgers dar. Dieses Spiel verhindert möglicherweise, dass elektrische Kontaktierungs­ mittel zwischen im Einschieben befindlichem Kassetteneinschub und Kassetteneinschubträger problemlos kontaktieren. Zur Überwindung dieses Problems wird in der oben angegebenen Li­ teraturstelle vorgeschlagen, Führungsstifte am Kassettenein­ schubträger vorzusehen, die zuerst in Eingriff gehen mit dem Kassetteneinschub und dadurch die elektrischen Kontaktmittel am Kassetteneinschub und dem Kassetteneinschubträger genau aufeinander zuführen.

Bezüglich der Befestigungsart des Kassetteneinschubs im Kas­ setteneinschubträger ist aus der gleichen oben angegebenen Literaturstelle (Seiten 317 bis 321, insbesondere 321) be­ kannt, für Flachfrontplatten zum mechanischen Ver- und Entriegeln bei der Montage bzw. Demontage der Flachfrontplatte Aushebegriffe vorzusehen.

Aus dem Dokument DE 44 22 244 A1 ist eine Vorrichtung zur Halterung von in einen Führungsrahmen einschiebbaren elektri­ schen Bauelementen bekannt, die Lüftungsaggregate sein kön­ nen. Die Befestigung erfolgt über angeschraubte abdeckende Frontplatten. Elektrische Kontakte werden über starr befes­ tigte Kontaktierungsmittel hergestellt.

Aus dem Dokument DE 30 38 719 A1 ist ein Chassis für die Auf­ nahme von elektrischen Baugruppen bekannt. Die Befestigung erfolgt mittels Schrauben. Die elektrischen Kontaktmittel kontaktieren ohne Führungshilfsmittel. Die elektrische Bau­ gruppe kann als Lüftereinschub konzipiert sein.

Aufgabe der Erfindung ist es, Mittel bereit zu stellen, die eine Wartung bzw. einen Austausch von Lüfterkomponenten bzw. deren Montage oder Demontage auf sichere und effiziente Weise unter Berücksichtigung einer Hot-Plug-Funktion ermöglichen.

Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Kassetteneinschub gemäß dem Patentanspruch 1.

Danach hat ein als Lüfterkassette konzipierter Kassettenein­ schub zusammen mit einem zugehörigen Kassetteneinschubträger schwimmend gehalterte Kontaktstecker als elektrische Kontak­ tierungsmittel und Mittel zum mechanischen Ver- und Entrie­ geln beim Einschieben bzw. Ziehen des Kassetteneinschubs in bzw. aus dem Kassetteneinschubträger. Lüfter, die zu warten oder auszutauschen sind, können durch Herausziehen aus dem bzw. Einschieben in einen Kassetteneinschubträger auf ein­ fachste und trotzdem sichere Weise vom Kassetteneinschubträ­ ger getrennt bzw. mit dem Kassetteneinschubträger verbunden werden. Insbesondere können diese Einschubkassetten im lau­ fenden Betrieb ein- bzw. ausgesteckt werden, wenn die elek­ trische Funktion des Gerätes dies grundsätzlich zuläßt. Es besteht also eine Hot-Plug-Funktion. Mit dem als Lüfterkas­ sette konzipierten Kassetteneinschub ist es weiter möglich, mehrere und auch redundante Lüfterkomponenten vorzusehen, da durch die Anzahl der Einschubkassetten die Handhabung nicht erschwert wird. Der Zugriff auf einen einzelnen Kassetten­ einschub ist stets direkt und sofort möglich. Eine Abdeckung durch eine Klappe oder ähnlichem ist nicht notwendig. Inner­ halb des Kassetteneinschubs sitzt oder sitzen der oder die Lüfter geschützt in einem Gehäuse.

Die elektrischen Kontaktierungsmittel zwischen dem Kassetten­ einschub und dem Kassetteneinschubträger sind schwimmend ge­ halterte Kontaktstecker. Dies hat beim Einschieben des Kas­ setteneinschubs in den Kassetteneinschubträger den Vorteil, dass Toleranzen ausgeglichen werden können und trotzdem eine sichere Kontaktierung gewährleistet ist. Außerdem ist keine zusätzliche Leiterplatte nötig.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.

Wenigstens ein im Kassetteneinschub vorgesehener und entspre­ chend angeordneter Lichtwellenleiterstrang ermöglicht es von einer Komponente des Kassetteneinschubträgers kommende opti­ sche Signale an die Frontfläche des Kassetteneinschubs zu transportieren, so dass beispielsweise eine optische Anzeige, ob ein Lüfter defekt oder in Ordnung ist, auf diese Weise so­ fort sichtbar gemacht ist.

In die Einschubkassette kann ein eine EMV-Schirmung bewerk­ stelligendes Inlet eingebracht sein, falls dies notwendig ist.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:

Fig. 1 einen Kassetteneinschubträger mit einem Kassetten­ einschub gemäß der Erfindung,

Fig. 2 einen Kassetteneinschub nach Fig. 1 während eines Zieh- bzw. Steckvorganges,

Fig. 3 einen Kassetteneinschub gemäß der Fig. 1 in Vor­ deransicht, und

Fig. 4 einen Kassetteneinschub gemäß der Fig. 1 in Rück­ ansicht.

Fig. 1 zeigt einen Kassetteneinschubträger KET, in dem meh­ rere Kassetteneinschübe KE eingebaut sind. Einer der Kasset­ teneinschübe KE ist in halber Steckposition gezeigt. Jeder der Kassetteneinschübe KE weist einen Lüfter L (Fig. 4) auf.

In der Fig. 2 ist gegenüber der Fig. 1 in einer detaillier­ teren Darstellung eine Platine P gezeigt, die mehrere Kasset­ teneinschübe KE elektrisch aufnimmt. Für eine elektrische Verbindung zwischen einem Kassetteneinschub KE und dem Kas­ setteneinschubträger KET sind Kontaktstecker KS vorgesehen, die ein direktes Stecken ermöglichen. Damit beim Stecken To­ leranzen ausgeglichen werden, sind die Kontaktstecker KS schwimmend gehaltert angeordnet. Eine Elektronik innerhalb des Kassetteneinschubträgers KET, die beispielsweise auf der Platine P angeordnet sein kann, ermittelt, ob ein Lüfter in­ nerhalb eines Kassetteneinschubs KE in Ordnung ist oder nicht. Das Ergebnis dieser Ermittlung wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel anhand eines optischen Signals, das über eine optische Anzeige LED abgegeben wird, angezeigt.

Wie in der Fig. 3 zu sehen ist, ist im Kassetteneinschub KE ein Lichtwellenleiterstrang LWS angeordnet, der das optische Signal an die Frontfläche FF (Fig. 4) weiterleitet. Die Ver­ bindung zwischen Lüfter L und Kontaktstecker KS erfolgt über Kabel K.

Die Fig. 3 und 4 zeigen darüber hinaus zum Ziehen und Ver­ riegeln einen Hebelmechanismus VH auf.

Claims (3)

1. Kassetteneinschub mit Mitteln für eine elektrische Kontak­ tierung zwischen einem Kassetteneinschubträger und dem Kas­ setteneinschub in einem im Kassetteneinschubträger eingescho­ benen Zustand und mit Mitteln zum mechanischen Ver- und Ent­ riegeln beim Einschieben bzw. Ziehen des Kassetteneinschubs in bzw. aus dem Kassetteneinschubträger, wobei der Kassetten­ einschub (KE) als Lüfterkassette konzipiert ist und die elek­ trischen Kontaktierungsmittel schwimmend gehalterte Kontakt­ stecker (KS) sind.

2. Kassetteneinschub nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, dass wenigstens ein Lichtwellenleiterstrang (LWS) vorgesehen ist, der ein von einer Komponente (K) des Kassetteneinschubträgers (KET) kommendes optisches Signal an die Frontfläche (FF) des Kassetteneinschubs (KE) transpor­ tiert.

3. Kassetteneinschub nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, dass in den Kassetteneinschub (KE) ein eine EMV-Schirmung bewerkstelligendes Inlet eingebracht ist.