DE19843588A1 - Brennkraftmaschine mit zwei in V-form angeordneten Zylinderbänken - Google Patents
Brennkraftmaschine mit zwei in V-form angeordneten ZylinderbänkenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit zwei in V-Form angeordneten Zylinderbänken (3) und mit hängenden über Kipphebel (10) betätigten Ventilen (9) an jeden der Zylinder (4). Stößelstangen (11, 12) verbinden die Kipphebel (10) mit jeweils zwei im unteren Bereich des Raumes (15) zwischen den Zylinderbänken (3) parallel zur Kurbelwelle (2) gelagerten Nockenwellen (13, 14). Eine der Nockenwellen ist als Einlaßnockenwelle (13) ausgebildet und betätigt somit die Einlaßventile; die andere ist als Auslaßnockenwelle (14) ausgebildet und betätigt die Auslaßventile. Die Auslaßnockenwelle (14) wird von der Kurbelwelle (2) angetrieben. Die Einlaßnockenwelle (13) wird von der Auslaßnockenwelle (14) unter Einbeziehung einer Drehwinkelverstellvorrichtung zum Zwecke von variablen Ventilbetätigungszeiten angetrieben. Die Stößelstangen (11, 12) sind mit Hydraulikelementen (19) versehen, die ein schaltbares Verkürzen der Stößelstangen (11, 12) zum Zwecke der Zylinderabschaltung ermöglichen. Es wird somit eine Brennkraftmaschine geschaffen, die bei geringem Bauaufwand und mit kleinem Raumbedarf eine Zylinderabschaltung und eine Ventilsteuerung mit variablen Betätigungszeiten der Ventile ermöglicht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine mit zwei
in V-Form angeordneten Zylinderbänken gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruches 1.
Mit DE 29 47 580 A1 ist eine mehrzylindrige Brennkraftma
schine beschrieben, deren Ventile von einer unten liegen
den Nockenwelle über Stösselstangen und Kipphebel betä
tigt werden. Die Stösselstangen der Einlaßventile sind
dabei mit einem hydraulischen Druckzylinder versehen, so
daß deren wirksame Länge veränderbar ist und damit die
betreffenden Zylinder abschaltbar sind. Eine solche mehr
zylindrige Brennkraftmaschine kann auch als V-Motor aus
geführt sein.
Bei Brennkraftmaschinen mit in V-Form angeordneten Zylin
derbänken ist es auch bekannt, eine einzige Nockenwelle
im Raum zwischen den Zylinderbänken anzuordnen, die über
Stösselstangen sowohl die Einlaßventile als auch die Aus
laßventile beider Zylinderbänke betätigt. Eine solche
Brennkraftmaschine ist beispielsweise mit DE 43 26 159
beschrieben.
Brennkraftmaschinen dieser Art weisen gegenüber solchen
mit oben liegenden Nockenwellen eine sehr kompakte Bau
weise auf und können auch relativ ökonomisch gefertigt
werden. Allerdings ist bei einer Brennkraftmaschine die
ser Bauart eine variable Ventilbetätigungszeit, z. B.
durch Verwendung geteilter schaltbarer Kipphebel und ei
ner Nockenwelle mit unterschiedlich großen Nocken, wie
sie beispielsweise mit DE 41 42 192 A1 beschrieben ist,
nur mit großem Aufwand realisierbar.
Zur Realisierung variabler Ventilöffnungszeiten sind Vor
richtungen bekannt, mit denen eine relative Winkelver
stellung einer Nockenwelle in Bezug zur Kurbelwelle oder
zu einer weiteren Nockenwelle einer Brennkraftmaschine
ermöglicht wird. Eine solche Vorrichtung, bei der auf der
zu verstellenden Welle ein von einem Druckmedium betä
tigter Stellmotor mit im Volumen veränderlichen Arbeits
kammern vorgesehen ist, ist z. B. mit DE 41 16 196 A1 be
schrieben.
Eine weitere Art solcher Vorrichtungen, bei der die bei
den Trumms eines Kettentriebes für den Antrieb einer Noc
kenwelle über hydraulisch beaufschlagte Kolben ausgelenkt
werden, ist mit DE 42 13 038 beschrieben.
Derartige Vorrichtungen sind vorgeschlagen für Brenn
kraftmaschinen mit zwei im Zylinderkopf angeordneten
Nockenwellen, also Motoren mit erheblichem Bauaufwand und
relativ großem Bauraum.
Mit DE 44 05 389 A1 ist eine V-förmig ausgebildete Brenn
kraftmaschine dargestellt, bei der im Raum zwischen den
beiden Zylinderbänken eine Nockenwelle gelagert ist, die
über Stösselstangen und Kipphebel sowohl die Einlaß- als
auch die Auslaßventile beider Zylinderbänke betätigt.
Eine zweite Nockenwelle zur Betätigung von Pumpenelemen
ten für die Kraftstoffeinspritzung ist oberhalb der er
sten Nockenwelle angeordnet. Vorkehrungen zur Zylinderab
schaltung oder zu einer variablen Ventilöffnungszeit sind
mit dieser Druckschrift nicht vorgeschlagen oder nahege
legt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brenn
kraftmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen,
welche neben ihrer bauartgemäßen kompakten Bauweise und
der Möglichkeit der Zylinderabschaltung durch schaltbares
Verkürzen der Stösselstangen auch variable Ventilbetäti
gungszeiten bei relativ geringem technischem Aufwand auf
weist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1. Vorteilhafte Weiterbil
dungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Mit der Anordnung von zwei Nockenwellen im Raum zwischen
den beiden Zylinderbänken, wobei die eine die Einlaßven
tile beider Zylinderbänke und die andere die Auslaßven
tile beider Zylinderbänke betätigt, können durch die An
ordnung von nur einer an sich bekannten Drehwinkelver
stellvorrichtung im Antrieb von der ersten zur zweiten
Nockenwelle an beiden Zylinderbänken variable Ventilöff
nungszeiten an den von der zweiten Nockenwelle betätigten
Ventilen realisiert werden. Dies werden im allgemeinen
die Einlaßventile sein. Wird darüber hinaus auch im An
trieb der ersten Nockenwelle von der Kurbelwelle her eine
weitere Drehwinkelverstellvorrichtung vorgesehen, dann
können mit diese die Ventilöffnungszeiten der Auslaß
ventile variabel verstellt werden und durch eine gesteu
erte Drehwinkelverstellung im Antrieb zwischen der ersten
zur zweiten Nockenwelle können die Einlaßventile
gleichfalls dem motorischen Betrieb entsprechend variable
Öffnungszeiten aufweisen.
Besonders vorteilhaft für die Ausnutzung des Bauraumes
ist es, wenn die beiden Nockenwellen in einer mittig zwi
schen den beiden Zylinderbänken verlaufenden Ebene be
nachbart übereinander angeordnet sind. Der Antrieb zwi
schen den beiden Nockenwellen erfolgt dann nur über eine
geringe Entfernung und ist beispielsweise durch einen
Zahnradtrieb oder durch einen Kettentrieb mit geringem
Aufwand und nahezu ohne zusätzlichen Bauraum realisier
bar.
Die Stösselstangen sowohl der Einlaß- als auch der Aus
laßnockenwelle können nahe beieinander an der Wand der
beiden Zylinderbänke geführt werden, so daß dafür nur
wenig Raum erforderlich ist und im oberen Bereich des
Raumes zwischen den beiden Zylinderbänken weitere Aggre
gate, z. B. Teile der Ansauganlage und der Kraftstoffauf
bereitungsanlage für die Brennkraftmaschine untergebracht
werden können.
Die Anordnung der Schaltelemente zum wahlweisen Verkürzen
der Stösselstangen für die Betätigung einer Zylinderab
schaltung im unteren Bereich des V-förmigen Raumes zwi
schen den beiden Zylinderbänken ermöglicht einen sehr
einfachen Aufbau des Ventilstriebes im Bereich der beiden
Zylinderköpfe. Werden die Schaltelemente als Hydraulik
elemente ausgeführt, dann kann die Führung der Hydrau
likzylinder durch entsprechende Bohrungen im Zylinder
block folgen. Die Ansteuerung dieser Hydraulikelemente
ist über parallel zu den Nockenwellen im Zylinderblock
verlaufende Bohrüngen einfach und raumökonomisch möglich.
Die Stösselstangen können vorteilhaft in ihrem unteren
Bereich generell mit einer hydraulischen Einrichtung zum
Ventilspielausgleich versehen sein, wobei diese mit den
Hydraulikelementen zum Verkürzen der Stösselstangen kom
biniert sein können.
Durch die Anordnung aller für die durch Hydraulik ver
stellbaren Elemente am Grund des V-förmigen Raumes zwi
schen den beiden Zylinderbänken können die erforderlichen
Hydraulikzuführungen kurz gehalten werden, so daß sie an
dere Aggregate nicht behindern.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend an
hand einer Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Brennkraftmaschine
mit zwei in V-Form angeordneten Zylinderbän
ken in schematisierter Form;
Fig. 2 eine Seitenansicht der Brennkraftmaschine
nach Fig. 1 in schematisierter Form.
An einem Kurbelgehäuse 1 befinden sich zwei in V-Form an
geordnete Zylinderbänke 3 mit Zylindern 4, in denen sich
Kolben 5 befinden, die mittels Pleuelstangen 6 an einer
im Kurbelgehäuse 1 gelagerten Kurbelwelle 2 angelenkt
sind. Oberhalb der Kolben 5 befindet sich in den Zylin
dern 4 jeweils ein Brennraum 7. Jede Zylinderbank 3 trägt
einen Zylinderkopf 8, der die Brennräume 7 abschließt. In
den Zylinderköpfen 8 sind Einlaß- und Auslaßkanäle zu den
Brennräumen 7 angeordnet, die mittels Ventilen 9 steuer
bar sind. Die Ventile 9 sind von Ventilfedern in Schließ
stellung gehalten. Auf den Schäften der Ventile 9 liegen
Kipphebel 10 auf, die am Zylinderkopf 8 schwenkbar ge
lagert sind und mit Stösselstangen 11, 12 in Verbindung
stehen. Die Stösselstangen 11, 12, die annähernd parallel
zu den Mittelachsen der Zylinder 4 verlaufen, stehen mit
einer Einlaßnockenwelle 13 bzw. einer Auslaßnockenwelle
14, die beide im unteren Bereich eines zwischen den bei
den Zylinderbänken 3 gebildeten V-förmigen Raumes 15 an
geordnet sind, in Wirkverbindung. Dabei sind die Stössel
stangen 11, welche auf die Einlaßventile einwirken, alle
mit der Einlaßnockenwelle 13 in Wirkverbindung. Dagegen
sind die Stösselstangen 12, die auf die Auslaßventile
einwirken, alle mit der Auslaßnockenwelle 14 in
Wirkverbindung. Durch Betätigen der Stösselstangen 11, 12
durch die Nocken der Nockenwellen 13, 14 werden die Ven
tile 9 entgegen der Kraft ihrer Schließfedern geöffnet.
Die Auslaßnockenwelle 14 ist mittels eines Kettentriebes
14 an einer der Stirnseite der Brennkraftmaschine von der
Kurbelwelle 2 angetrieben. Die Einlaßnockenwelle 13 ist
mittels eines Zahnradtriebes 17 an der anderen Stirnseite
der Brennkraftmaschine von der Auslaßnockenwelle 14 her
angetrieben. Selbstverständlich kann der Antrieb der Ein
laßnockenwelle 13 von der Auslaßnockenwelle 14 her an der
gleichen Motorstirnseite angeordnet sein, an der sich
auch der Antrieb der Auslaßnockenwelle 14 von der Kurbel
welle 2 her befindet. Ebenso ist es möglich, für jeden
der Antriebe entweder einen Kettentrieb oder einen Zahn
radtrieb zu wählen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Zahnradtrieb
17 mit einer Drehwinkelverstelleinrichtung versehen, so
daß die Einlaßnockenwelle 13 gegenüber der Auslaßnocken
welle 14 während des Betriebes der Brennkraftmaschine zum
Zwecke veränderbarer Ventilöffnungszeiten verdreht werden
kann.
Eine solche Drehwinkelverstelleinrichtung kann zusätzlich
auch am Kettentrieb 16 vorgesehen sein, mit dem dann die
Auslaßnockenwelle 14 und damit auch die von ihr angetrie
bene Einlaßnockenwelle 13 gegenüber der Kurbelwelle 2
verdreht werden können. Damit ist eine weitgehende varia
ble Anpassung der Ventilöffnungszeiten an die motorischen
Anforderungen möglich.
Die Einlaßnockenwelle 13 und die Auslaßnockenwelle 14
sind im unteren Bereich des Raumes 15 in einer zwischen
den beiden Zylinderbänken 3 mittig verlaufenden Ebene 18
angeordnet, die in Fig. 1 durch eine strichpunktierte Li
nie dargestellt ist. Die Einlaßnockenwelle 13 liegt dabei
nahe oberhalb der Auslaßnockenwelle 14.
Die Stösselstangen 11, 12 sind an ihren den Nockenwellen
13, 14 zugewandten Enden mit Hydraulikelementen 19 verse
hen, die ein schaltbares Verkürzen der Stangen 11, 12 er
möglichen. Diese Verkürzung kann kontinuierlich oder in
Stufen erfolgen und ermöglicht so eine Verstellung der
Ventilöffnungszeiten bzw. ein vollständiges Abschalten
einzelner Zylinder 4 bei Teillast der Brennkraftmaschine.
Die Hydraulikelemente 19 sind von parallel zu den
Nockenwellen 13, 14 im Zylinderblock verlaufenden (in der
Zeichnung nicht dargestellten) Ölkanälen angesteuert. Ne
ben den Hydraulikelemeten 19 oder mit ihnen verbunden
sind hydraulische Ventilspielausgleichselemente vorgese
hen, die ein selbständiges ausgleichen des Ventilspiels
sichern.
Der besondere Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen,
daß bei einer Brennkraftmaschine mit V-förmig angeordne
ten Zylinderbänken auf einfache und raumsparende Weise
eine Zylinderabschaltung und eine Ventilbetätigung mit va
riablen Steuerzeiten realisierbar ist.
Claims (6)
1. Brennkraftmaschine mit zwei in V-Form angeordneten
Zylinderbänken mit einer Kurbelwelle, mit hängenden
über Kipphebel betätigten Einlaß- und Auslaßkanäle
steuernden Ventilen an jedem Zylinder und mit Stös
selstangen, die jeweils zwischen einer im Raum zwi
schen den Zylinderbänken befindlichen Nockenwelle
und einem Kipphebel angeordnet sind, wobei die Stös
selstangen zum Zwecke der Zylinderabschaltung über
ein Schaltelement verkürzbar sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Einlaßnockenwelle (13) und eine
Auslaßnockenwelle (14) benachbart angeordnet sind,
wobei die Einlaßnockenwelle (13) über Stösselstangen
(11) und Kipphebel (10) auf die Ventile (9) der Ein
laßkanäle und die Auslaßnockenwelle (14) über
Stösselstangen (12) und Kipphebel (10) auf die Ven
tile (9) der Auslaßkanäle einwirkt und wobei die
Auslaßnockenwelle (14) von der Kurbelwelle (2) ange
trieben ist und die Einlaßnockenwelle (13) über eine
Drehwinkelverstellvorrichtung von der Auslaßnocken
welle (14) angetrieben ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Nockenwellen (13, 14) in ei
ner zwischen den beiden Zylinderbänken (3) mittig
verlaufenden Ebene (18) benachbart übereinander an
geordnet sind.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schaltelemente zum wahlwei
sen Verkürzen der Stösselstangen (11, 12) Hydraulik
elemente (19) sind, die jeweils mit der Stössel
stange (11, 12) zusammenwirken und von parallel zu
den Nockenwellen (13, 14) verlaufenden Steuerleitun
gen angesteuert sind.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit dem Hydraulikelement (19) der Ven
tilhub zwischen einem Maximalhub und Nullhub stufen
los einstellbar ist.
5. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 3 und 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Hydraulikelemente (19)
eine Einrichtung zum Ventilspielausgleich aufweisen.
6. Brennkraftmaschine nach einem oder mehreren der An
sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der An
trieb der Auslaßnockenwelle (14) von der Kurbelwelle
(2) über einen Drehwinkelverstellmechanismus er
folgt.
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