DE19843167C2 - Magazinier- und Handhabungsvorrichtung für Bohrgestängeteile - Google Patents
Magazinier- und Handhabungsvorrichtung für BohrgestängeteileInfo
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- E21B19/14—Racks, ramps, troughs or bins, for holding the lengths of rod singly or connected; Handling between storage place and borehole
- E21B19/15—Racking of rods in horizontal position; Handling between horizontal and vertical position
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Description
Die Erfindung betrifft eine Magazinier- und Handhabungsvorrich
tung für Bohrgestängeteile für ein Bohrgerät mit einem Gestän
gemagazin, in dem die Bohrgestängeteile in mehrlagiger Anord
nung in einem Speicher aufgenommen sind, welcher von einem Rah
men mit vertikalen Pfosten begrenzt ist, und einer Entnahmeein
richtung zum Überführen der einzelnen Bohrgestängeteile aus dem
Gestängemagazin in eine das Bohrgestängeteil an das Bohrgerät
transportierende Beschickungseinrichtung und zum Zurückführen
der Bohrgestängeteile aus der Beschickungseinrichtung in das
Gestängemagazin, wobei die Entnahmeeinrichtung an einer Führung
entlang einem vertikalen Pfosten relativ zum Gestängemagazin
bewegbar ist und einen Schwenkmechanismus mit zumindest einer
Greifeinheit zum Fassen eines Bohrgestängeteils aufweist, wobei
durch Verschwenken des Schwenkmechanismus das in der Greifein
heit gehaltene Bohrgestängeteil zwischen einer Übergabeposition
im Gestängemagazin und der Beschickungseinrichtung umsetzbar
ist und durch eine vertikale Verschiebung der Entnahmeeinrich
tung der Schwenkmechanismus mit der Greifeinheit an die jewei
lige, lagenabhängige Übergabeposition im Gestängemagazin und an
die Beschickungseinrichtung anpassbar ist.
Derartige Magazinier- und Handhabungsvorrichtungen werden bei
spielsweise dazu verwendet, um die einzelnen Bohrgestängeteile
aus einem entsprechend dimensionierten Gestängemagazin zu ent
nehmen und einem Bohrgerät einer Brunnenbohranlage für eine
Tiefbohrung von beispielsweise mehreren hundert Metern zuzufüh
ren.
Eine gattungsgemäße Magazinier- und Handhabungsvorrichtung ist
in der DE 31 08 053 C2 offenbart. Bei der dort beschriebenen Vor
richtung kann eine Vielzahl von Bohrgestängeteilen in mehreren
Lagen, über Zwischenträger getrennt, in einem Gestängemagazin
aufgenommen werden. Das gesamte Gestängemagazin wird beim Bela
den durch hydraulische Stützen von der Entnahmeeinrichtung weg
geneigt, so dass ein in der Übergabeposition abgelegtes Bohrge
stängeteil sich rollend von der Entnahmeeinrichtung entfernt,
bis es an einem der vertikalen Pfosten des Rahmens oder einem
weiteren Bohrgestängeteil zum Anliegen kommt. Zum Ausladen wird
das gesamte Gestängemagazin über die hydraulischen Stützen in
die andere Richtung geneigt, in welche dementsprechend auch die
im Magazin gelagerten Bohrgestängeteile rollen. Durch das Nei
gen des gesamten Gestängemagazins ändert sich auch dessen Posi
tion relativ zum Bohrgerät und zum Bohrloch, so dass hier je
weils entsprechende Anpassungen vorzunehmen sind, die das Be-
und Entladen vergleichsweise aufwendig machen.
Aus der DE 27 21 342 B2 ist eine Magazinier- und Manipulier
einrichtung für Bohrgestängeteile bekannt geworden, die einen
als Gestängewagen ausgebildeten Manipulator aufweist, mit dem
die rohrartigen Bohrgestängeteile oder Gestängeschüsse aus ei
nem neben dem Gestängewagen aufgestellten separaten Gestängema
gazin, in dem sie mehrlagig aufgenommen sind, entnommen und
wieder zurückgebracht werden können. Der Manipulator enthält
eine Entnahmeeinrichtung, die zwei parallel zueinander
beabstandete und um eine Längsachse des Gestängewagens ver
schwenkbare sowie verlängerbare Arme sowie an den Armen dreh
bar gelagerte Transferorgane aufweist. Zum Entnehmen eines
Gestängeschüsses wird das gesamte Gestängemagazin angehoben,
bis die jeweils obere Lage der Gestängeschüsse geringfügig
oberhalb der Arme angeordnet ist, die dann in von ihrer
Schwenkachse aufwärts geneigter Stellung unter die obere Lage
des Gestängemagazins ausgefahren werden. Nach dem Absenken
der seitlichen Begrenzungspfosten des Gestängemagazins wird
dieses schräg gestellt, so daß die Gestängeschüsse aus dem
Gestängemagazin heraus und über die geneigten Arme bis an das
Transferorgan rollen. Das Transferorgan ist als Scheibe mit
einer Ausnehmung für einen Gestängeschuß ausgebildet. Das ro
tatorisch angetriebene Transferorgan kann bei einer Umdrehung
jeweils einen Gestängeschuß von dem Arm aufnehmen und auf ei
ner Halbkreisbahn in die Mitte des Manipulators in eine Be
reitstellungsposition für eine weitere Handhabung bringen. Da
jedoch die Ausnehmung in dem Transferorgan dem Gestängeschuß
in Umfangsrichtung viel Spiel läßt, fällt dieser beim Umset
zen ungehalten und ungeführt in die Bereitstellungsposition
am Manipulator. Bei im Betrieb verbogenen Gestängeschüssen
kann dies dazu führen, daß sie statt in die Bereitstellungs
position zu Boden fallen und somit ein Unfallrisiko für das
Bedienungspersonal darstellen. Außerdem muß die Grundstruktur
des Gestängemagazins sehr stabil gestaltet werden, da dieses
über entsprechend lange Hydraulikzylinder bis zum Entnahme
punkt der Gestängeschüsse in die höchste Stellung bewegt wer
den muß.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei der
die Bohrgestängeteile oder Gestängeschüsse beim Umsetzen si
cher geführt sind und das Gestängemagazin einfach aufgebaut
ist und auch beim Umsetzen der Bohrgestängeteile seine Stabili
tät wahrt.
Die Aufgabe wird bei einer Magazinier- und Handhabungsvorrich
tung der oben angegebenen Art dadurch gelöst, dass in dem Rah
men des Gestängemagazins als eine Bewegungseinrichtung ein
Schwenkträger bodenseitig angeordnet ist, auf welchem eine un
tere Lage der Bohrgestängeteile auflegbbar ist, dass der
Schwenkträger um eine Längsachse des Gestängemagazins schwenk
bar gelagert ist und dass durch ein Verschwenken des
Schwenkträgers einerseits ein im Speicher gelagertes Bohrge
stängeteil in seine Übergabeposition oder andererseits aus die
ser Übergabeposition in eine Ablageposition im Speicher bring
bar ist.
Bei dieser Gestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ge
währleistet, daß ein jeweiliges Bohrgestängeteil vom Speicher
in die Beschickungseinrichtung und auch in entgegengesetzter
Richtung sicher überführt wird, da es bis zu seiner jeweiligen
Zielposition fortwährend gehalten ist, wodurch eine Unfallge
fahr durch ein zu Boden fallendes Bohrgestängeteil ausgeschlos
sen ist. Desweiteren ist die Standsicherheit der gesamten Vor
richtung verbessert, da zum Entnehmen eines Bohrgestängeteils
nicht das gesamte Gestängemagazin zur Höhenanpassung angehoben
werden muß, sondern lediglich dieses eine Bohrgestängeteil mit
der Entnahmevorrichtung nach oben gefahren wird. Daher ist das
Gestängemagazin einfacher aufgebaut und kann somit auf einem
Bohrgerätewagen integriert sein.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen angegeben.
Zweckmäßigerweise weist das Gestängemagazin einen Rahmen mit
den Speicher begrenzenden vertikalen Pfosten auf und einer
der Pfosten enthält die vertikale Führung für die Entnahme
einrichtung. Die Anzahl der in Längsrichtung beabstandeten
Rahmen und somit der Pfosten ergibt sich aus der Länge der
Bohrgestängeteile und der damit erforderlichen Abstützung.
Einer dieser Pfosten, insbesondere ein an der Längsseite des
Gestängemagazins zentral angeordneter Pfosten, kann somit die
vertikale Führung für die Entnahmeeinrichtung aufweisen. Je
doch kann die Führung auch an einem anderen Bauteil im Be
reich des Gestängemagazins angebracht sein und sie kann auch
von der vertikalen Ausrichtung abweichen, solange sie die er
forderliche Höhenverstellbarkeit und Höhenanpassung der Ent
nahmeeinrichtung unter Beibehaltung ihrer korrekten Positio
nierung in den Übergabepositionen gewährleistet. Die Entnah
meeinrichtung kann einen ihr direkt zugeordneten Antriebsmo
tor oder einen sonstigen Antrieb aufweisen, der auch die Be
tätigung des Schwenkmechanismus übernehmen kann.
Für den Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es be
sonders vorteilhaft, wenn mittels einer Bewegungseinrichtung
ein im Speicher gelagertes Bohrgestängeteil in seine Überga
beposition und aus dieser Übergabeposition in eine Ablagepo
sition im Speicher bringbar ist. Auf diese Weise ist gewähr
leistet, daß das Bohrgestängeteil zielgerichtet bewegt und
positioniert wird und daß auch die Übergabeposition beim Be
füllen des Speichers nach jedem Einbringen eines Bohrgestän
geteils geräumt und für das nächste Bohrgestängeteil frei
ist. Eine solche Bewegungseinrichtung kann beispielsweise
durch direkte Krafteinwirkung mittels eines Bewegungsarmes
oder dergleichen ein Bohrgestängeteil entsprechend verschie
ben. In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung enthält die
Bewegungseinrichtung einen Schwenkträger für eine untere Lage
der Bohrgestängeteile, der im Rahmen bodenseitig angeordnet
und um eine Längsachse des Gestängemagazins schwenkbar gela
gert ist. Somit wird auf einfache Weise die Wirkung der
Schwerkraft auf die auf einer schräggestellten Ebene angeord
neten Bohrgestängeteile zum gewünschten Bewegen der Bohrge
stängeteile verwendet. Eine Schrägstellung der unteren
Lage wird auf die darüberliegenden Lagen übertragen, ohne daß
das gesamte Gestängemagazin um eine Schwenkachse gekippt
wird. Die Standsicherheit bleibt damit auch bei vollem Spei
cher gewahrt.
Dadurch, daß in einer zweckmäßigen Gestaltung ein jeweiliges
Bohrgestängeteil in seiner Übergabeposition an einem der Ent
nahmeeinrichtung benachbarten Pfosten anliegt, ist eine stets
definierte Übergabeposition in der Nähe der Entnahmeeinrich
tung geschaffen, bei der kurze Übergabewege realisiert sind.
Zweckmäßigerweise enthalten die Pfosten vertikale Nuten zum
Führen von Distanzbalken, die zwischen die Lagen der Bohrge
stängeteile eingelegt sind. Diese oder eine vergleichbare
Führung der Distanzbalken gestattet auf einfache Weise die
Neigungseinstellung aller Bohrgestängeteile in dem Speicher.
Vorzugsweise kann der Schwenkträger durch eine Schwenkein
richtung sowohl in eine horizontale Ausrichtung wie auch in
beide Schwenkrichtungen verschwenkt werden, so daß die erfor
derlichen Neigungseinstellungen einstellbar sind. Damit er
hält man auch eine günstige Schwerpunktanordnung.
Die Schwenkeinrichtung kann zumindest einen Druckmittelzylin
der aufweisen, der zwischen dem Rahmen und dem Schwenkträger
angeordnet ist. Jedoch sind auch andere Betätigungsmittel wie
mechanische Verstelleinrichtungen einsetzbar.
Die Greifeinheit ist zweckmäßigerweise als Greifklaue zum
Fassen von Bohrgestängeteilen mit unterschiedlichen Durchmes
sern ausgebildet, die an einem um eine Längsachse verschwenk
baren Arm des Schwenkmechanismus angebracht ist.
In einer bevorzugten Kusgestaltung weist die Greifklaue ein
oberes und ein unteres Klauenteil auf, wobei zumindest eines
der Klauenteile an dem Arm des Schwenkmechanismus schwenkge
lagert ist. Die Schwenklagerung des Klauenteils enthält einen
Zapfen, dessen Lage derart einstellbar ist, daß die Klauen
teile in ihrer Greif- und Schließstellung Bohrgestängeteile
mit unterschiedlichen Durchmessern sicher halten können.
Die Schwenklagerung des Klauenteils kann einen Exzentermecha
nismus zur Lageeinstellung des schwenkbaren Klauenteils auf
weisen, mit dem der Zapfen zwischen zwei oder mehreren Posi
tionen verstellt werden kann. Zweckmäßigerweise können die
eingestellten Positionen mit einer Klemmeinrichtung arretiert
werden. Statt eines Exzentermechanismus können andere Ver
stelleinrichtungen für den Zapfen vorgesehen sein wie bei
spielsweise eine lineare Verschiebeeinheit oder dergleichen.
Der Schwenkmechanismus der Entnahemeinrichtung kann zumindest
zwei in Längsrichtung beabstandete Greifeinheiten aufweisen,
wobei die Anzahl der Greifeinheiten in in Längsrichtung beab
standeter Anordnung in Abhängigkeit der Länge der Bohrgestän
geteile variiert werden kann, um ein sicheres Greifen, z. B.
an den beiden Enden eines Bohrgestängeteils oder zusätzlich
im Mittelteil, zu gewährleisten.
Zweckmäßigerweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auf
einem Gestängewagen angebracht, wobei dieser auch als Bohrge
rätewagen mit einem Bohrgerät ausgebildet sein kann.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spiels einer erfindungsgemäßen Magazinier- und Handhabungs
vorrichtung unter Bezugnahme auf Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 in einer stirnseitigen Ansicht eine Magazinier- und
Handhabungsvorrichtung gemäß der Erfindung;
Fig. 2 in einer Seitenansicht einen Bohrgerät- und Gestän
gewagen für die erfindungsgemäße Magazinier- und
Handhabungsvorrichtung.
Fig. 3 in einer gegenüber Fig. 1 vergrößerten Ansicht eine
Entnahmeeinrichtung mit einem Klauenteil einer
Greifklaue in einer ersten Position; und
Fig. 4 in einer Ansicht entsprechend Fig. 3 das Klauenteil
in einer zweiten Position.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Magazinier- und
Handhabungsvorrichtung enthält ein Gestängemagazin 1 zum Auf
nehmen von Gestängeschüssen oder Bohrgestängeteilen 2 wie
Rohre, Stangen oder dergleichen, die nach Entnahme aus dem
Gestängemagazin 1 in bekannter Weise miteinander verschraub
bar sind und ein Bohrgestänge bilden. Das Gestängemagazin 1
weist einen Rahmen 3 mit einem unteren Querrahmenteil 4 und
zwei seitlichen, sich gegenüberliegenden vertikalen Rungen
oder Pfosten 5 auf. Zum sicheren Halten von längeren Bohrge
stängeteilen 2 sind zwei oder mehrere dieser Rahmen 3 mit
vertikalen Pfosten 5 in Längsrichtung der Bohrgestängeteile 2
voneinander beabstandet vorgesehen und miteinander durch ei
nen Längsrahmen fest verbunden. Das Gestängemagazin 1 ist
beispielsweise auf einem Gestängewagen 6 angeordnet, der auch
als ein ein Bohrwerk tragender Bohrgerätewagen ausgebildet
sein kann (siehe Fig. 2, worin ein Bohrwerk und Bohrgestänge
teile jedoch nicht dargestellt sind).
Durch den zumindest einen Rahmen 3 wird ein Speicher 7 des
Gestängemagazins 1 festgelegt, in dem die einzelnen Bohrge
stängeteile 2 in mehreren Lagen 8 aufgenommen werden können
(beispielsweise sechs Lagen gemäß Fig. 1, wobei in Fig. 1 aus
Gründen der vereinfachten Darstellung lediglich zwei Bohrge
stängeteile jeder Lage gezeigt sind und zwei mit dem Bezugs
zeichen 8 versehene Pfeile auf die beiden unteren Lagen wei
sen). Am unteren Querrahmenteil 4 des Rahmens 3 ist ein La
gerbock 9 in etwa mittig zwischen den Pfosten 5 angebracht,
der einen Schwenkträger 10 in einer um eine Längsachse 11
schwenkbaren Anordnung hält. Durch eine Schwenkeinrichtung
mit zwei Druckmittelzylindern 12, z. B. Hydraulikzylindern,
die zwischen den beiden gegenüberliegenden Endbereichen 13
und dem Querträger 4 des Rahmens 3 abgestützt sind, kann der
Schwenkträger 10, auf dem die Bohrgestängeteile 2 in der un
tersten Lage 8 abgelegt sind, aus seiner im allgemeinen hori
zontalen Stellung (gemäß Darstellung in Fig. 1) in geneigte
Stellungen in beide Schwenkrichtungen bewegt werden. Bei ei
ner mehrlagigen Befüllung des Speichers 7 wird an jedem Rah
men 3 ein Distanzbalken 14 auf die Bohrgestängeteile 2 jeder
vollständig befüllten Lage 8 aufgelegt. Zu diesem Zweck wei
sen die beiden Pfosten 5 eines Rahmens 3 Führungseinrichtun
gen wie beispielsweise innenseitige, einander zugewandte ver
tikale Nuten 15 auf, so daß die Distanzbalken 14, die mit an
ihren Enden ausgebildeten Lagerzapfen 16 in diese Nuten 15
von oben eingelegt werden, durch die Nuten 15 geführt, jedoch
vertikal frei verschiebbar sind. Die Distanzbalken 14 sind
bei Nichtgebrauch z. B. in zwei Magazinen 17 (siehe Fig. 2)
am Bohrgerätewagen 6 aufgenommen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung enthält weiterhin eine Ent
nahmeeinrichtung 18, mit der die Bohrgestängeteile 2 einzeln
aus dem Gestängemagazin 1 bzw. dem Speicher 7 entnommen und
darin wieder magaziniert werden können. Die Entnahmeeinrich
tung 18 ist in etwa mittig an einer Längsseite des Gestänge
magazins 1 angeordnet und an einer Führung 19 mit der Mög
lichkeit einer vertikalen Verfahrbarkeit gelagert. Dazu ist
die Führung 19 beispielsweise als vertikale Längsführung an
einem separaten seitlichen Träger oder zweckmäßigerweise an
einem der Pfosten 5 des Gestängemagazins 1 vorgesehen. An ei
nem an der Führung 19 verfahrbaren Grundkörper 20 der Entnah
meeinrichtung 18 ist ein Arm 21 eines Schwenkmechanismus 22
um eine längs ausgerichtete Schwenkachse 23 schwenkbar gela
gert und durch einen Antrieb bewegbar. Der Arm 21 weist eine
Greif- und Klemmeinheit mit beispielsweise einer Greifklaue
24 mit zwei schematisch dargestellten, bewegbaren Klauentei
len 25 und 26 auf, die durch ihre Gestaltung, z. B. als Win
kelteile oder dergleichen, Bohrgestängeteile 2 mit unter
schiedlichen Durchmessern fest und sicher greifen können.
Diese Möglichkeit ist in Fig. 1 durch an den Greifklauen 24
eingezeichnete Kreise 2' mit kleinem Durchmesser dargestellt,
die derartigen Bohrgestängeteilen 2 oder Rohren entsprechen.
Des weiteren ist in Fig. 1 der Arm 21 mit der Greifklaue 24
in der inneren Schwenkstellung gezeigt, in der die Greifklaue
24 in den Speicher 7 greift, und zusätzlich ist die Greif
klaue 24 in einer zweiten Position (mit 24' bezeichnet) dar
gestellt, die sie nach dem Verschwenken des Armes 21 in seine
äußere Schwenkstellung eingenommen hat.
Eine Beschickungseinrichtung 27 ist seitlich neben dem Ge
stängemagazin 1 und dazu parallel ausgerichtet angeordnet.
Sie weist eine Auflageeinheit 28 mit einer Vertiefung auf,
die in etwa vertikal unterhalb eines in der zweiten Position
der Greiferklaue 24' gehaltenen Bohrgestängeteils 2 angeordnet
ist. Die Auflageeinheit 28 ist an einem Führungsrohr 29
gelagert und längs des Gestängemagazins 1 verfahrbar. Ein in
der Vertiefung der Auflageeinheit 28 liegendes Bohrgestänge
teil 2 kann durch einen schwenkbaren Niederhalter 30 daran
festgeklemmt und somit mit der Auflageeinheit 28 der Beschic
kungseinheit 27 verfahren werden.
Ein Beispiel der Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrich
tung wird nachfolgend erläutert. Zum Entnehmen eines der
Bohrgestängeteile 2 aus dem Speicher 7 des Gestängemagazins 1
wird der Schwenkträger 10 durch die Druckmittelzylinder 12
nach rechts (d. h. im Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 11
gemäß Fig. 1) verschwenkt, so daß seine obere Auflagefläche
nach rechts zur Entnahmeeinrichtung 18 leicht abwärts geneigt
ist. Das oder die darauf liegenden Bohrgestängeteile 2 in der
jeweils oberen Lage 8, die von keiner weiteren Lage bedeckt
sind, rollen daraufhin nach rechts, bis das erste, vordere
Bohrgestängeteil 2 an dem rechten Pfosten 5 anliegt. Damit
ist gewährleistet, daß ein Bohrgestängeteil 2 in einer defi
nierten Übergabeposition an dem rechten Pfosten 5 anliegt,
wobei für jede der übereinanderliegenden Lagen 8 eine Überga
beposition am rechten Pfosten 5 definiert ist. Die Position
eines in der Übergabeposition angeordneten Bohrgestängeteils
2 ist beispielhaft mit dem mit Bezugszeichen 2" bezeichneten
Kreis in der unteren Lage 8 dargestellt (wobei für diesen
Fall die Entnahmeentrichtung 18 eine untere, mit Bezugszei
chen 18' bezeichnete Position einnehmen würde und die darüber
eingezeichneten Distanzbalken 14 und Bohrgestängeteile 2 zum
Entnehmen dieses Bohrgestängeteils 2 schon vorher entfernt
worden wären). Durch die in den Nuten 15 vertikal frei beweg
baren Lagerzapfen 16 der Distanzbalken 14 wird das Verschwen
ken des Schwenkbalkens 10 von den geneigt angeordneten Bohr
gestängeteilen 2 der unteren Lage 8 auf alle darüber liegen
den Distanzbalken 14 und weiteren Lagen 8 bis zu der oberen
Lage 8 übertagen. Damit ist beim Verschwenken des Schwenkträ
gers 10 stets gewährleistet, daß jedes Bohrgestängeteil 2 in
seine Übergabeposition gelangen kann.
Zum Ergreifen des in der Übergabeposition angeordneten Bohr
gestängeteils 2 wird die Entnahmeeinrichtung 18 vertikal in
eine der Übergabeposition zugeordnete Höhe verfahren. Das un
tere Klauenteil 25 wird aus einer zurückgezogenen Position
unter das Bohrgestängeteil 2 ausgefahren oder geschwenkt und
das obere Klauenteil 26 ergreift das Bohrgestängeteil 2 von
oben, so daß es somit fest in der Greifklaue 24 gehalten ist.
Während anschließend die Entnahmeeinrichtung 18 aufwärts ver
fahren wird, wird gleichzeitig der Schwenkträger 10 in seine
horizontale Ausrichtung zurückverschwenkt. Damit entfällt die
Druckkraft des oder der nächsten Bohrgestängeteile 2 gegen
das zu entnehmende Bohrgestängeteil 2 am Pfosten 5, so daß
dessen Entnahme nicht mehr behindert ist. Die Entnahmeein
richtung 18 fährt bis in ihre obere Entnahme- oder Schwenkpo
sition (siehe obere Darstellung in Fig. 1), in der der Arm 21
des Schwenkmechanismus 22 mit dem gehaltenen Bohrgestängeteil
2 um etwa 180' nach außen verschwenkt wird. Anschließend wird
die Entnahmeeinrichtung 18 abgesenkt, bis das Bohrgestänge
teil 2 in die Vertiefung der Auflageeinheit 28 abgelegt ist,
wobei es von der Greifklaue 24 freigegeben und von dem Nie
derhalter 30 fixiert wird. Mit der Beschickungseinrichtung 27
wird das Bohrgestängeteil 2 bis zu einer Übergabestation
längs verfahren, in der das Bohrgestängeteil 2 in eine senk
rechte Position zum Verschrauben mit dem schon gesetzten
Bohrstrang gebracht wird. Bei Brunnenbohrgeräten kann der an
einem Mast angebrachte Bohrkopf (nicht dargestellt) gedreht
und geschwenkt werden, so daß das horizontal zugeführte Bohr
gestängeteil 2 mit dem Bohrkopf geschwenkt und somit auf ein
fache Weise an dem Bohrstrang angebracht werden kann. Der beschriebene
Vorgang wird entsprechend der benötigten Anzahl an
Bohrgestängeteilen 2 wiederholt.
Beim Ziehen des Bohrstranges läuft der Vorgang im wesentli
chen gegenläufig ab. Beim Absetzen eines Bohrgestängeteils 2
in die Übergabeposition des Speichers 7 ist der Schwenkträger
10 jedoch nach links verschwenkt, so daß ein in der entspre
chenden Lage schon abgelegtes Bohrgestängeteil 2 in Richtung
zu dem von der Entnahmeeinrichtung 18 entfernten linken Pfo
sten 5 rollt und somit nicht die Übergabeposition belegt.
Zur Anpassung der Entnahmeeinrichtung 18 an unterschiedliche
Durchmesser von rohrartigen Bohrgestängeteile 2 und 2' (siehe
Fig. 3 und 4) ist das obere Klauenteil 26 an einem Zapfen 32
drehbar gelagert, der an dem Arm 21 derart verstellbar ange
bracht ist, daß der Greifdurchmesser der beiden Klauenteile
25 und 26 in ihrer in den Fig. 3 und 4 gezeigten Greifpositi
on eingestellt werden kann. Gemäß dem dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel ist der Zapfen 32 exzentrisch zu einer Drehach
se 33 einer in dem Arm 21 drehbar gelagerten Lagerscheibe 34
ausgebildet. Durch Verdrehen der Lagerscheibe 34 kann der
Zapfen 32 in beliebige Stellungen auf einer Kreisbahn um die
Drehachse 33 gebracht werden, wobei in den Fig. 3 und 4 zwei
um 180' versetzte Stellungen für einen großen bzw. einen
kleinen Durchmesser dargestellt sind. Zum Arretieren der La
gerscheibe 34 ist eine durch eine Schraube 35 betätigbare
Klemmeinrichtung (nicht dargestellt) vorgesehen. Statt des
dargestellten Exzenterverstellmechanismus kann der Zapfen 32
beispielsweise auch an einer z. B. vertikal verschiebbaren
und einstellbaren Schiene einer Linearverstellung angebracht
sein, wobei in beiden Fällen Einstellhilfen wie Markierungen
oder Rastpositionen das Verstellen erleichtern können.
Eine das obere Klauenteil 26 bewegende Bestätigungseinrich
tung 36 ist beispielsweise eine hydraulische Kolben-Zylinder
einheit, die an Anlenkpunkten 37 und 38 an dem Klauenteil 26
bzw. dem Arm 21 befestigt ist. Die untere Klaue 25 kann am
Arm 21 fest angebracht sein oder ebenfalls über eine nicht
dargestellte Betätigungseinrichtung bewegbar sein.
Claims (11)
1. Magazinier- und Handhabungsvorrichtung für Bohrgestänge
teile (2) für ein Bohrgerät
mit einem Gestängemagazin (1), in dem die Bohrgestänge teile (2) in mehrlagiger Anordnung in einem Speicher (7) aufgenommen sind, welcher von einem Rahmen (3) mit ver tikalen Pfosten (5) begrenzt ist, und
einer Entnahmeeinrichtung (18) zum Überführen der ein zelnen Bohrgestängeteile (2) aus dem Gestängemagazin (1) in eine das Bohrgestängeteil (2) an das Bohrgerät trans portierende Beschickungseinrichtung (27) und zum Zurück führen der Bohrgestängeteile (2) aus der Beschickungs einrichtung (27) in das Gestängemagazin (1),
wobei die Entnahmeeinrichtung (18) an einer Führung entlang einem vertikalen Pfosten(5) relativ zum Gestänge magazin (1) bewegbar geführt ist und
einen Schwenkmechanismus (22) mit zumindest einer Greifeinheit (24) zum Fassen eines Bohrgestängeteils (2) aufweist,
wobei durch Verschwenken des Schwenkmechanismus (22) das in der Greifeinheit (24) gehaltene Bohrgestänge teil (2) zwischen einer Übergabeposition im Gestänge magazin (1) und der Beschickungseinrichtung (27) um gesetzt wird und
durch eine vertikale Verschiebung der Entnahmeein richtung (18) der Schwenkmechanismus (22) mit der Greifeinheit (24) an die jeweilige, lagenabhängige Übergabeposition im Gestängemagazin (1) und an die Beschickungseinrichtung (27) anpassbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Rahmen (3) des Gestängemagazins (1) als eine Bewegungseinrichtung ein Schwenkträger (18) bodenseitig angeordnet ist, auf welchem eine untere Lage (8) der Bohrgestängeteile (2) auflegbar ist,
dass der Schwenkträger (10) um eine Längsachse (11) des Gestängemagazins (1) schwenkbar gelagert ist und
dass durch ein Verschwenken des Schwenkträgers (10) ei nerseits ein im Speicher (7) gelagertes Bohrgestängeteil (2) in seine Übergabeposition oder andererseits aus die ser Übergabeposition in eine Ablageposition im Speicher (7) bringbar ist.
mit einem Gestängemagazin (1), in dem die Bohrgestänge teile (2) in mehrlagiger Anordnung in einem Speicher (7) aufgenommen sind, welcher von einem Rahmen (3) mit ver tikalen Pfosten (5) begrenzt ist, und
einer Entnahmeeinrichtung (18) zum Überführen der ein zelnen Bohrgestängeteile (2) aus dem Gestängemagazin (1) in eine das Bohrgestängeteil (2) an das Bohrgerät trans portierende Beschickungseinrichtung (27) und zum Zurück führen der Bohrgestängeteile (2) aus der Beschickungs einrichtung (27) in das Gestängemagazin (1),
wobei die Entnahmeeinrichtung (18) an einer Führung entlang einem vertikalen Pfosten(5) relativ zum Gestänge magazin (1) bewegbar geführt ist und
einen Schwenkmechanismus (22) mit zumindest einer Greifeinheit (24) zum Fassen eines Bohrgestängeteils (2) aufweist,
wobei durch Verschwenken des Schwenkmechanismus (22) das in der Greifeinheit (24) gehaltene Bohrgestänge teil (2) zwischen einer Übergabeposition im Gestänge magazin (1) und der Beschickungseinrichtung (27) um gesetzt wird und
durch eine vertikale Verschiebung der Entnahmeein richtung (18) der Schwenkmechanismus (22) mit der Greifeinheit (24) an die jeweilige, lagenabhängige Übergabeposition im Gestängemagazin (1) und an die Beschickungseinrichtung (27) anpassbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Rahmen (3) des Gestängemagazins (1) als eine Bewegungseinrichtung ein Schwenkträger (18) bodenseitig angeordnet ist, auf welchem eine untere Lage (8) der Bohrgestängeteile (2) auflegbar ist,
dass der Schwenkträger (10) um eine Längsachse (11) des Gestängemagazins (1) schwenkbar gelagert ist und
dass durch ein Verschwenken des Schwenkträgers (10) ei nerseits ein im Speicher (7) gelagertes Bohrgestängeteil (2) in seine Übergabeposition oder andererseits aus die ser Übergabeposition in eine Ablageposition im Speicher (7) bringbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein jeweiliges Bohrgestängeteil (2) in seiner Überga
beposition an einem der Entnahmeeinrichtung benachbarten
Pfosten (5) anliegt.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Pfosten (5) vertikale Nuten (15) zum Führen von
Distanzbalken (14) aufweisen, die zwischen die Lagen (8)
der Bohrgestängeteile (2) eingelegt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkträger (10) durch eine Schwenkeinrichtung
(12) sowohl in eine horizontale Ausrichtung wie auch in
beide Schwenkrichtungen verschwenkbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkeinrichtung (12) zumindest einen Druckmit
telzylinder (12) aufweist, der zwischen dem Rahmen (3) und
dem Schwenkträger (10) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifeinheit (24) als Greifklaue (24) zum Fassen
von Bohrgestängeteilen (2) mit unterschiedlichen Durchmes
sern ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifeinheit (24) an einem um eine Längsachse
verschwenkbaren Arm (21) des Schwenkmechanismus (22) an
gebracht ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifklaue (24) ein oberes und ein unteres Klau
enteil (26 bzw. 25) aufweist und ein Zapfen (32) für ei
ne Schwenklagerung des einen Klauenteils (26) lageein
stellbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkmechanismus (22) der Entnahemeinrichtung
(18) zumindest zwei in Längsrichtung beabstandete Greif
einheiten (24) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie auf einem Gestängewagen (6) angebracht ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gestängewagen (6) als Bohrgerätewagen (6) mit ei
nem Bohrgerät ausgebildet ist.
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Owner name: BAUER MASCHINEN GMBH, 86529 SCHROBENHAUSEN, DE |
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