Die Erfindung betrifft eine Lagerungsweste mit dem Rüc
kenteil der Weste außenseitig zugeordneten Stützkeilen
sowie Mitteln zum Befestigen der Stützkeile zwischen
Lagerungsweste und Bett zur Lagerung des Patienten in
Bauch-, Rücken- und Seitenlagen zu diesen Ebenen
Es ist bekannt, daß die Einnahme der Rückenlage bei
Schlafvorgängen vielfach ein erhöhtes gesundheitliches
Risiko, z. B. durch Förderung des Schnarchens und den da
bei auftretenden Atemaussetzungen, darstellt. Weiter ist
bekannt, daß bei Patienten oder Unfallverletzten bzw. äl
teren Menschen, bei denen mit einem erhöhten Brechreiz zu
rechnen ist, die Einnahme der Rückenlage durch Zurücklau
fen von Erbrochenem in den Rachenraum zum Erstickungstod
führen kann.
Es ist gemäß der DE 296 01 403 U1 versucht worden, ver
mittels einer Lagerungsweste in Verbindung mit winkelig
geschnittenen Keilen Seitenlagen bei immobilen Patienten
zu stabilisieren. Von Nachteil zeigt sich dabei, daß die
an Lagerungsweste und Bett durch Klettansätze fixierten
Keile bei Nachlassen der Haltekraft der Klettansätze sich
unbeabsichtigt verschieben, wodurch der Patient in die
Bauch- oder Rückenlage zu rückschwenkt und ungewollt schä
digenden Einflüssen ausgesetzt ist.
Die DE 93 09 392 U1 schlägt zu Verhinderungen von Rücken
lagen auf der Rückseite eines T-Shirts in einer dort auf
genähten Tasche einen eingesteckten Wälzkeil mit aus der
Tasche ragenden Kugelkopf vor. Die Fixierung des Wälz
keils erfolgt durch ein in einer Nut des Kugelkopfes ge
führten Haltebandes, das mit einem Klettverschluß auf dem
T-Shirt befestigt ist. Abgesehen davon, daß der Klettverschluß
eine sichere Halterung an dem aus weichem nachgie
bigen Werkstoff gefertigten T-Shirt nicht ermöglicht,
führt der Wälzkeil mit dem Kugelkopf auch zu unangenehmen
Flächenpressungen auf dem Körper des Benutzers.
Es ist Aufgabe der Erfindung eine Lagerungsweste zu
schaffen, die die Einnahme und Beibehaltung von Seiten-
bzw. Bauchlagen bei Schlaf- und Ruhepositionen hilfsmit
telfrei erleichtert und deren Beibehaltung sicher gewähr
leistet.
Der Erfindung gemäß ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß
die Lagerungsweste rückseitig ein über eine Teillänge
und/oder Breite der Lagerungsweste sich erstreckendes
sackförmiges Behältnis aus flexiblem Werkstoff aufweist,
das mit der Lagerungsweste fest verbunden ist und über
eine Einstecköffnung einen stabförmigen Stützkörper mit
halbkreisförmigem Querschnitt formschlüssig aufnimmt,
dessen Radius bevorzugt 100 mm und dessen Länge etwa 400 mm
beträgt, wobei der Einstecköffnung eine den Stützkör
per im Behältnis fixierende westenfeste klappbare Ver
schlußlasche zugeordnet ist. Die Verschlußlasche kann
durch ein Textil- oder Kunststoffgewebe bzw. einen Fo
lienwerkstoff gebildet und durch einen Klett- oder Knopf
verschluß am sackförmigen Behältnis festlegbar sein. Die
Verwendung eines Klettverschlusses erlaubt durch einen
einfachen Ziehvorgang das Behältnis zum Entnehmen eines
Stützkörpers zu öffnen.
Durch die feste Verbindung von Lagerungsweste und Behält
nis ist sichergestellt, daß eine unbeabsichtigte Entfer
nung des Stützkörpers während des Schlafvorganges durch
den Benutzer ausgeschlossen ist und andererseits durch
die Positionierung des Stützkörpers an der Lagerungsweste
die Einnahme der Rückenschlafposition permanent verhindert
ist. Es versteht sich, daß maßliche Abweichungen im
Bereich des Bogenabschnitts bzw. der Auflagenbreite oder
Länge des Stützkörpers zur Anpassung an die Größe und
Breite des Körpers des Benutzers im Rahmen des Erfin
dungsgedankens möglich sind.
In Ausgestaltung der Lagerungsweste ist vorgesehen, die
Lagerungsweste und das sackförmige Behältnis durch ein
Textilgewebe zu bilden und das Behältnis mit dem Rücken
teil der Lagerungsweste durch Nähen, Nieten oder Adhäsion
fest zu verbinden. Von Vorteil hat sich als Textilgewebe
ein bis 120° Celsius sterilisierfähiges Gewebe, z. B. aus
Baumwolle, für die Ausbildung von Lagerungsweste und Be
hältnis erwiesen. Zweckmäßig ist die Lagerungsweste als
O.P. Flachwäsche und in chlorechten Farbtönen ausgeführt.
Weiter ist vorgesehen, die Lagerungsweste sowie das sack
förmige Behältnis anderweitig, z. B. durch ein Kunststoff
gewebe zu bilden, wobei bevorzugt ein sterilisierfähiges
Kunststoffgewebe gewählt ist. Es besteht auch die Mög
lichkeit, die Lagerungsweste und das sackförmige Behält
nis durch einen Folienwerkstoff zu bilden, wobei zur Ver
meidung von Schwitzvorgängen eine Anzahl Durchlässe, z. B.
Lochungen od. dgl., in dieem vorgesehen sind.
Geeignete Stützkörper lassen sich in weiterer Ausgestal
tung der Lagerungsweste einfach einstückig oder durch
mehrere Teillängenabschnitte bilden. Ferner ist die Ver
wendung von Schaumstoff oder Verbundschaum, z. B. zu einem
Polymerisat umgewandeltes Toluylendiisocyanat (TDI), Po
lyol und Wasser zur Erstellung des Stützkörpers vorgese
hen. Fernerhin kann der Stützkörper aus einem Flocken
werkstoff, z. B. aus Textil- und/oder Kunststoffmaterial
gebildet sein, wobei benachbarte Flocken durch Klebung
oder Polymerisation miteinander fest verbunden sind. Auch
besteht die Möglichkeit, den Stützkörper aus einem Vlies
werkstoff, insbesondere thermisch verfestigten Polyester
faservlies zu bilden. Die Stützkörper sind FCKW und lö
sungsmittelfrei, frei von irgendwelchen schädigenden Aus
dünstungen sowie physiologisch unbedenklich. Der Stütz
körper kann darüber hinaus auch durch einen Weichschaum,
z. B. aus Polyurethan, Polyester od. dgl. gebildet sein.
Weiter ist auch denkbar, den Stützkörper durch einen Gum
miwerkstoff zu bilden. Schließlich besteht die Möglich
keit den Stützkörper mit einem Kerneinsatz aus einem
starren Werkstoff, z. B. Holz zu versehen, der durch einen
außenseitigen Mantel oder einer Auflage aus einem flexi
blen oder elastischen Werkstoff umfaßt ist. Abweichungen
in der Querschnittsform und der Länge der Stützkörper so
wie den Härtegraden sind im Rahmen des Erfindungsgedan
kens möglich.
Fernerhin hat sich die Unterbringung des Stützkörpers in
einem unabhängigen flexiblen Beutel od. dgl. als zweckmä
ßig erwiesen, dessen Innenraum zum Einbringen oder ent
nehmen des Stützkörpers über eine durch einen Reißver
schluß oder eine Knopfleiste verschließbare Öffnung zu
gänglich ist, wobei der Beutel gemeinsam gleichzeitig mit
dem darin untergebrachten Stützkörper in das sackförmige
Behältnis einbring- und fixierbar ist. Die Verwendung des
Beutels erbringt den Vorteil, daß dieser reinigungsfähig,
z. B. waschbar und/oder sterilisierfähig ist und etwaige
gesundheitliche Risiken bei der Verwendung der Lagerungs
weste od. dgl. in Krankenhäusern oder Heimen durch andere
Personen ausschließt.
Letztlich ist noch vorgesehen, die öffnungsseitigen Rand
leisten der Lagerungsweste durch Klettverschlüsse anein
ander festzulegen, wodurch ein einfaches Anlegen der La
gerungsweste sichergestellt ist.
Gemäß einer Variante ist eine Gurtanordnung als selbst
ständiger Träger des sackförmigen Behältnisses vorge
sehen, wobei sich die Tragegurte der Gurtanordnung über
den Vorder- und Rückenbereich sowie den beiden Seiten des
Benutzers erstrecken.
Wie die Erfindung ausführbar ist, zeigen die in den Figu
ren dargestellten Ausführungsbeispiele. Es bedeuten:
Fig. 1 eine Lagerungsweste in Vorderansicht,
Fig. 2 eine Rückansicht einer Lagerungsweste,
Fig. 3 eine Lagerungsweste in Draufsicht,
Fig. 4 eine Seitenansicht einer Lagerungsweste,
Fig. 5 einen Stützkörper aus einem Schaumstoff in
Vorderansicht,
Fig. 6 einen Stützkörper gemäß Fig. 5 in Draufsicht,
Fig. 7 einen Stützkörper aus einem Flockenwerkstoff
in Rückansicht,
Fig. 8 eine Draufsicht eines Stützkörpers gemäß Fig. 7,
Fig. 9 einen Stützkörper in abgewandelter Ausführungs
form im Schnitt nach der Linie IX-IX der
Fig. 10,
Fig. 10 einen Stützkörper gemäß Fig. 9, in Draufsicht,
Fig. 11 einen Beutel für die Aufnahme eines Stützkör
pers in Vorderansicht,
Fig. 12 einen Beutel gemäß Fig. 11, in Draufsicht,
Fig. 13 einen Beutel mit einem Stützkörper im Schnitt
nach der Linie XIII-XIII der Fig. 11,
Fig. 14 eine Draufsicht eines Stützkörpers entsprechend
einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 15 eine Draufsicht eines Stützkörpers entsprechend
einer anderen Ausführung,
Fig. 16 einen Stützkörper aus einem Vlieswerkstoff in
Draufsicht und
Fig. 17 eine Gurtanordnung mit Behältnis, perspek
tivisch.
In den Figur ist mit 1 eine Lagerungsweste bezeichnet, die
in beliebigen Größen ausführbar ist. Die Lagerungsweste 1
ist aus einem vorzugsweise sterilisierfähigen Textilwerk
stoffgewebe, insbesondere Baumwolle, hergestellt. Mit dem
Rückenteil 1' ist ein sackförmiges Behältnis 2 fest ver
bunden, das eine durch eine klappbare Lasche 3 ver
schließbare Einstecköffnung 4 aufweist. Das freie Ende 3'
der Lasche 3 ist durch einen Klettverschluß 4' am Behält
nis 2 festlegbar. Das Behältnis 2 dient der Aufnahme ei
nes Stützkörpers 5, der bevorzugt unmittelbar oder ver
mittels eines aus Textilwerkstoffgewebe gefertigen Beu
tels 6" in das Behältnis untergebracht ist. Die Aufla
genbreite des Stützkörpers 5 ist vorzugsweise mit 200 mm
und die Länge des Stützkörpers 5 mit 400 mm gewählt.
Wie die Fig. 5 und 6 zeigen, ist der Stützkörper 5 mit
halbkreisförmigem Querschnitt mit 100 mm Radius ausge
führt und dergestalt im Behältnis 2 eingebracht, daß der
Bogenabschnitt 5" des Stützkörpers 5 dem Rückenteil 1'
abgewendet ist, während die ebene Seite 5''' des Stütz
körpers 5 als Anlagefläche bei Benutzung der Lagerungswe
ste 1 dient. Der Stützkörper 5 ist durch die Lasche 3 im
Behältnis 2 fixiert und kann aus einem Schaumstoff gefer
tigt sein um eine elastisch nachgiebige Abstützung zu er
möglichen.
Der Stützkörper 5 der Fig. 7 und 8 ist bei an sich glei
cher Formgebung aus einem Flockenwerkstoff, z. B. aus Te
extilmaterialien gebildet, wobei die Flocken durch Kle
bung oder Poymerisation miteinander fest verbunden sind
und einen elastischen Stützkörper bilden.
In den Fig. 9 und 10 ist ein weiterer Stützkörper 5 ge
zeigt, der einen Kerneinsatz 6 aus einem starren Werk
stoff, z. B. Holz oder Kunststoff aufweist, der außensei
tig durch einen Mantel 6' oder eine Auflage aus einem
flexiblen oder elastischen Werkstoff umfaßt ist. Als ela
stischer Werkstoff wird hier ein beliebiger Schaumstoff
od. dgl. verstanden. Durch Änderung der Dicke des Mantels
6' oder einer mehr oder weniger großen Verfestigung des
Mantels ist der Härtegrad des Stützkörpers veränderlich.
In Fig. 14 ist ein Stützkörper 5 mit im wesentlichen
dreieckiger Querschnittsform erkennbar, der beliebig
durch einen Schaumstoff oder Flockenwerkstoff gebildet
ist.
Die Fig. 15 zeigt einen Stützkörper 5 mit einer im we
sentlichen halbkreisförmigen Querschnittsform, dessen An
lagefläche 5''' bogenförmig gestaltet und dem Rücken des
Benutzers der Lagerungsweste angepaßt ist.
Fig. 16 zeigt einen Stützkörper 5 aus einem Vlieswerk
stoff, z. B. Polyesterfasern, wobei der Vlieswerkstoff
durch thermische Behandlung federnd elastisch verfestigt
ist.
Die in den Figuren gezeigten Stützkörper 5 können in ei
nem Beutel 6" (Fig. 11) aus sterilisierfähigem Textilge
webe untergebracht sein, dessen Einstecköffnung durch ei
nen Reißverschluß 9 verschließbar ist. Zur sicheren Hal
terung der Lagerungsweste am Körper des Benutzers (nicht
gezeigt) sind die öffnungsseitigen Randleisten 1" der
Lagerungsweste durch Klettverschlüsse 11 aneinander fest
legbar.
Nach dem Einschieben des Stützkörpers 5 in den Beutel 6"
und nach Einbringen des Beutels 6" in das Behältnis 2
ist die Lagerungsweste 1 gebrauchsfertigt. Der Beutel 6"
ist dabei durch die Lasche 3 im Behältnis 2 fixiert. Ein
Entfernen des Stützkörpers 5 aus dem Behältnis 2 kann nur
bei nichtangelegter Lagerungsweste 1 vorgenommen werden.
In der Schlafposition ist ein unbewußtes Entfernen des
Stützkörpers 5 aus dem Behältnis 2 durch den Benutzer
nicht möglich.
Durch Anlegen der Lagerungsweste 1 wird die Einnahme der
gefährlichen Rückenlage ausgeschlossen. Der Stützkörper 5
verbleibt dabei durch die Festlegung im Behältnis 2 stets
in der richtigen Position, in der eine Rückenlage verhin
dert ist. Die Lagerungsweste 1, das Behältnis 2 und der
Beutel 6" sind nach Entfernung des Stützkörpers 5 einer
Reinigung, insbesondere Sterilistion zuführbar.
Es versteht sich, daß der Stützkörper 5 der Oberkörper
größe des Benutzers angepaßt sein kann.
In Fig. 17 ist als Variante eine Gurtanordnung 10 als
Träger des Behältnisses 2 zum Einsatz gebracht, an dessen
Trägergurten 11' das Behältnis 2 fest oder abnehmbar an
greift.