DE19842464A1 - Kippbehälter - Google Patents
KippbehälterInfo
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Abstract
Ein erfindungsgemäßer Kippbehälter (10), mit einer Primärstandfläche (24), die sich über mehr als die Hälfte der Behälterunterseite erstreckt, und einer Sekundärstandfläche (26), die sich im stumpfen Winkel zur Primärstandfläche (24) erstreckt, ist vorgesehen, wobei sich die Primärstandfläche (24) deutlich, insbesondere um mehr als 5%, bevorzugt etwa 25%, des Behälterdurchmessers (20) über die Behältermitte erstreckt. Die Sekundärstandfläche (26) erstreckt sich bevorzugt bis zu einer Höhe, die etwa der halben Behälterhöhe (18) entspricht.
Description
Die Erfindung betrifft einen Kippbehälter gemäß dem Oberbe
griff von Anspruch 1, insbesondere für Keramikpulver im
Dentalbereich.
Es sind Kippbehälter vorgeschlagen worden, bei denen der
Behälter zwei unterschiedliche Standpositionen einnehmen kann,
von denen eine Position auf einer Primärstandfläche als Lager
position und eine Position auf einer Sekundärstandfläche als
Entnahmeposition verwendet werden kann.
Ferner sind Parfumflakons bekannt geworden, die im Winkel
zueinander angeordnete Unterflächen aufweisen. Die Dimensio
nierung ist bei diesen Flächen jedoch so, daß nur eine Fläche
als Standfläche wirkt, während die weitere Unterfläche aus
Designgründen sich schräg zur Standfläche erstreckt. Ein
Beispiel für derartige Parfumfläschchen ist aus der DE-GSM
M 92 05 862 ersichtlich.
Ferner sind Kippbehälter vorgeschlagen worden, bei denen eine
Schwenklagerung für den Behälter vorgesehen ist, so daß der
Behälter zum Entleeren - teils von Schüttgut, teils von
Flüssigkeiten - gekippt werden kann. Bei derartigen Behältern
läßt sich der Kippwinkel beliebig einstellen. Ein Nachteil
derartiger Behälter ist jedoch, daß die Schwenklagerung einen
erheblichen Aufwand erfordert.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Kippbehälter gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen,
der besonders für den Dentalbereich geeignet ist und eine
leichtere Bedienbarkeit mit einer preisgünstigen Herstellung
verbindet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Gemäß einem besonders vorteilhaften Gesichtspunkt der Erfin
dung läßt sich der erfindungsgemäße Kippbehälter nach Wahl des
Benutzers stabil sowohl auf der Primärstandfläche als auch auf
der Sekundärstandfläche aufstellen. Gerade bei Verwendung des
erfindungsgemäßen Kippbehälters für Schüttgut wie Keramikpul
ver erlaubt die erfindungsgemäße Gestaltung auch eine stabile
Aufstellung auf der Sekundärstandfläche. Der Zahntechniker
kann so mit einem geeigneten Entnahmewerkzeug in ergonomisch
günstiger Weise die erwünschte Menge Keramikpulver entnehmen,
ohne daß zu befürchten wäre, daß aufgrund einer Berührung
zwischen Entnahmewerkzeug und dem Flaschenhals des Kippbehäl
ters Keramikpulver verloren geht. Wenn beispielsweise ein
Flachspatel als Entnahmewerkzeug verwendet wird, ist eine
gewisse Schrägstellung des Spatels erforderlich, um das
Keramikpulver entnehmen zu können. Der Spatel muß mindestens
so flach gehalten werden, daß der Schüttwinkel des
Keramikpulvers nicht überschritten wird.
Bei einem handelsüblichen Behälter ohne Sekundärstandfläche
ist eine derartige Handhabung relativ schwierig zu bewerkstel
ligen, denn ein Anstoßen des Spatels innen an dem Hals des
Behälters oder der Flasche führt meist zu einem Verlust an
Keramikpulver.
Um die Handhabung insofern zu vereinfachen, wird in manchen
Fällen das für die Entnahme vorbereitete Keramikpulver in eine
flache Schale umgefüllt, so daß es leicht entnehmbar ist. Dies
bedingt jedoch zusätzlichen Aufwand, nachdem die überschüssige
Menge an Keramikpulver nach Gebrauch wieder in die Flasche
oder den Behälter zurückgebracht werden sollte, wobei dann
erneut Pulver verloren gehen kann. Auch ist das Keramikpulver in
der flachen Schale relativ ungeschützt; beispielsweise kann
ein Windstoß dazu führen, daß Keramikpulver verloren geht und
zudem die Umgebung verunreinigt wird.
Erfindungsgemäß ist es demgegenüber besonders günstig, daß die
Handhabung auch mit üblichen Entnahmewerkzeugen wesentlich
vereinfacht ist. Der Zahntechniker kann den erfindungsgemäßen
Kippbehälter beispielsweise in nahezu vollem Zustand auf der
Primärstandfläche belassen, um die Entnahme vorzunehmen. Wenn
der Füllungsgrad beispielsweise unter 90% beträgt, ist es
sinnvoll, die Sekundärstandfläche auszunutzen und den Behälter
in gekipptem Zustand zu verwenden. Aufgrund des Behältereigen
gewichts in Verbindung mit dem darin enthaltenen Keramikpulver
steht der Kippbehälter sicher auf der Sekundärstandfläche,
wenn er so aufgestellt wird. In diesem Zustand läßt sich nun
der Flachspatel bequem einführen und mit dem Spatel oder einem
anderen geeigneten Entnahmewerkzeug auch bei dem Schüttwinkel
entsprechender Schräghaltung Keramikpulver erschütterungsfrei
entnehmen.
Es versteht sich, daß die genaue Dimensionierung des erfin
dungsgemäßen Kippbehälters in weiten Bereichen an die
Erfordernisse anpaßbar ist. Es ist jedenfalls bevorzugt, einen
Kippbehälter zu verwenden, der den Charakter einer relativ
flachen und breiten Flasche aufweist. Die Kippsicherheit läßt
sich durch Vergrößerung der Behälterhöhe in gewissem Grade
verbessern; die Entnahmefreundlichkeit ist jedoch bei weniger
hohen Kippbehältern günstiger.
Trotz dieser Vorteile bietet der erfindungsgemäße Behälter
eine windstoßgeschützte Aufnahme des Keramikpulvers; das
Verwenden einer zusätzlichen Schale mit dem entsprechenden
Aufwand für die Entnahme kann erfindungsgemäß vollständig
vermieden werden.
Durch die Erstreckung der Primärstandfläche deutlich über die
Behältermitte läßt sich zunächst erreichen, daß der erfin
dungsgemäße Kippbehälter auf der Primärstandfläche bei Wahl
dieser als Standfläche sicher steht.
Die Sekundärstandfläche ist dementsprechend - in der Projek
tion betrachtet - um eine dem Überstand der Primärstandfläche
entsprechendes Maß kleiner als die Primärstandfläche.
Wenn sich die Sekundärstandfläche jedoch im Winkel von 45° zur
Primärstandfläche erstreckt, beträgt die Länge der Sekundär
standfläche als Hypotenuse eines gleichschenkligen Dreiecks
das √2-fache der Länge einer Kathete, also der Länge der
Projektion der Sekundärstandfläche auf die Unterlage. Je nach
Anordnung der Verbindungslinie zwischen Primärstandfläche und
Sekundärstandfläche kann dementsprechend trotz des Überstands
die Länge der Sekundärstandfläche und die Länge der Primär
standfläche gleich oder zumindest im wesentlichen gleich sein.
Es versteht sich, daß auch die Neigung zwischen Sekundär- und
Primärstandfläche in weiten Bereichen an die Erfordernisse
anpaßbar ist. Bei höheren Behältern kann es günstig sein, die
Neigung geringer zu wählen, so daß die Sekundärstandfläche
dann deutlich unterhalb der Behältermitte endet. Bei besonders
flachen Behältern empfiehlt es sich hingegen, die Neigung
entsprechend zu vergrößern, allein schon um, eine eindeutige
Kipplage zu erzeugen. Bei derartigen Behältern, deren Höhen/
Breiten-Verhältnis deutlich unter 1 liegt, kann die Sekundär
standfläche deutlich oberhalb der halben Behälterhöhe enden.
Während erfindungsgemäß eine Rundhalsdose bevorzugt ist,
nachdem sie leichter verschließbar ist, versteht es sich, daß
es bei Bedarf auch möglich ist, einen beliebigen anderen
Behälterhals zu verwenden. Die Behälteröffnung befindet sich
erfindungsgemäß stets auf der der Primärstandfläche gegen
überliegenden Seite des Kippbehälters.
Bevorzugt ist eine bauchige Ausgestaltung des Kippbehälters.
Durch die sich dann nach oben ergebende Verjüngung ist die
Standfestigkeit verbessert, nachdem der Schwerpunkt durch
diese Maßnahme nach unten verlagert ist.
In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kipp
behälters ist es vorgesehen, daß der Behälter einen
Originalitätsverschluß aufweist. Bevorzugt ist hier ein
Kipphebeldeckel, also ein Deckel mit einem vorspringenden
Kipphebel, dessen Aufwärtschwenken eine Sollbruchstelle der
Originalitätssicherung zerreißt, so daß der Deckel unter
Zerstörung der Originalitätssicherung geöffnet werden kann.
Derartige Originalitätssicherungen sind an sich bekannt und
bedürfen keiner näheren Erläuterung.
Das Material, aus dem der Behälter ausgebildet ist, kann in
weiten Bereichen an die Erfordernisse angepaßt werden.
Beispielsweise kann der Behälter aus spritzgegossenem Poly
propylen bestehen. Die Transparenz kann in weiten Bereichen an
die Erfordernisse angepaßt werden. Beispielsweise kann eine
schwarze Einfärbung vorgesehen sein, wenn ein Lichtschutz des
Nutzmaterials erwünscht ist; durch einen durchsichtigen
Charakter des Behältermaterials läßt sich der Füllungszustand
und der Inhalt für den Verbraucher unmittelbar erkennen.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht einer Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Kippbehälters;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Kippbehälters gemäß Fig. 1; und
Fig. 3 eine Unteransicht des Behälters gemäß Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Kippbehälter 10 in
Vorderansicht schematisch dargestellt. Aus Gründen der
Übersichtlichkeit der Darstellung wurde der zugehörige Deckel
weggelassen, so daß die Ausgestaltung des Behälterhalses 12
besser ersichtlich ist. Der Kippbehälter 10 ist im wesent
lichen rund und insofern symetrisch zu einer Behälterachse 16.
Er weist eine Höhe 18 auf, die im wesentlichen seinem Durch
messer 20 entspricht. Der Behälterhals 12 ist verjüngt, so daß
ein Behälterbauch 22 gegenüber dem Behälterhals 12 vorspringt.
Erfindungsgemäß weist der Kippbehälter 10 an seiner Unterseite
eine Primärstandfläche 24 und eine Sekundärstandfläche 26 auf.
Wie besser aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Sekundärstand
fläche 26 gegenüber der Primärstandfläche 24 abgewinkelt; und
zwar im Winkel von 45°. In an sich bekannter Weise ist die
Behälterunterseite mittig leicht nach oben gewölbt. Die
Wölbung erstreckt sich sowohl über die Primär- als auch über
die Sekundärstandfläche 24 und 26. Dementsprechend erfolgt die
Berührung zwischen Unterlage und Standfläche die über Linien
kontakt über etwa halbkreisförmige Bogen an den vorspringenden
Standrändern 28 der Primärstandflächen 24 bzw. der Sekundär
standfläche 26. Die Einwölbung 30 ist auch aus Fig. 2 gut
ersichtlich und dort gestrichelt angedeutet.
Der Übergang zwischen Primär- und Sekundärstandfläche 24 und
26 wird durch eine Verbindungslinie 32 gebildet, die mit
einem ziemlich kleinen Radius abgerundet ist. Wie aus Fig. 2
recht gut ersichtlich ist, erstreckt sich die Primärstand
fläche über die Behältermitte nach rechts hinaus, und zwar um
einen signifikanten Betrag. Die Gesamtlänge 34 der Primär
standfläche beträgt beispielsweise 65% des Behälterdurchmes
sers 20, so daß der Überstand, also der Abstand zwischen
Behältermitte und Verbindungslinie 32, beispielsweise 23% der
Länge der Primärstandfläche 24 beträgt. Dieser Überstand kommt
der Kippsicherheit des erfindungsgemäßen Behälters 10 beim
Abstellen auf der Primärstandfläche zugute.
Auch wenn die Länge der Sekundärstandfläche in der Projektion
auf die Unterlage - betrachtet bei der Stellung auf der
Primärstandfläche - gemäß dem vorstehenden Ausführungsbeispiel
lediglich 35% des Behälterdurchmessers beträgt, ist die tat
sächliche Länge 36 der Sekundärstandfläche wesentlich größer.
Sie berechnet sich als √2 × 35%, also knapp 50% des Behäl
terdurchmessers. Dementsprechend steht trotz des Überstandes
etwa die Hälfte des Behälterdurchmessers als Standlänge zur
Verfügung; Aufgrund des niedrig liegenden Schwerpunkts des
teilgefüllten Behälters ist die Standsicherheit auch bei Stand
auf der Sekundärstandfläche 26 dementsprechend gegeben.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß der Standrand 28 sich ring
förmig über die Unterseite des Behälters erstreckt. Gleiche
Bezugszeichen weisen hier wie auch in den weiteren Figuren auf
gleiche Teile hin und bedürfen dementsprechend keiner weiteren
Erläuterung.
Claims (10)
1. Kippbehälter, mit einer Primärstandfläche, die sich über
mehr als die Hälfte der Behälterunterseite erstreckt, und
einer Sekundärstandfläche, die sich im stumpfen Winkel zur
Primärstandfläche erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Primärstandfläche (24) sich deutlich, insbesondere um mehr als
5%, bevorzugt etwa 25%, des Behälterdurchmessers (20) über die
Behältermitte erstreckt.
2. Kippbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sekundärstandfläche (26) sich bis zu einer Höhe erstreckt,
die etwa der halben Behälterhöhe (18) entspricht.
3. Kippbehälter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sekundärstandfläche (26) sich im Winkel
von mehr als 30°, insbesondere von etwa 45° zur Primärstandfläche
(24) erstreckt.
4. Kippbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Stand auf der Sekundärstand
fläche (26) das Lot auf der Verbindungslinie (32) zwischen
Primär (24)- und Sekundärstandfläche (26) den Behälter außer
halb einer Behälteröffnung durchtritt, insbesondere am
Behälterhals (12).
5. Kippbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sekundärstandfläche (26) 50
bis 100% der Primärstandfläche (24) beträgt.
6. Kippbehälter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Behälteröffnung einen gegenüber dem
Behälterdurchmesser (20) verminderten Querschnitt aufweist, wobei
der Behälterdurchmesser (20) insbesondere etwa das Doppelte der
lichten Weite der Behälteröffnung beträgt.
7. Kippbehälter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kippbehälter (10) nach der Art einer
Flasche bauchig ausgebildet ist und daß die Sekundärstand
fläche (26) im Bereich des Behälterbauchs (22) endet, der
zugleich als Fuß ausgebildet ist.
8. Kippbehälter nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kippbehälter (10) einen lösbaren Deckel,
insbesondere mit Originalitätsverschluß, aufweist.
9. Kippbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kippbehälter (10) für Schütt
gut, insbesondere für Dentalmaterialien, bestimmt ist und aus
Kunststoff, Glas oder Metall besteht.
10. Kippbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter ein Höhen/
Breitenverhältniss von etwa 1 : 1 aufweist.
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