DE19841405A1 - Verfahren zur Herstellung eines thixotropen Bindemittels für Bautenanstrichmittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines thixotropen Bindemittels für Bautenanstrichmittel

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines thixotropen Bindemittels, bei dem ein modifiziertes Alkydharz durch Umsetzung eines Alkydharzes mit einem Polyamid erhalten wird und bei dem DOLLAR A A) mindestens ein Polyalkohol und mindestens eine Fettsäure teilweise vorverestert werden, DOLLAR A B) anschließend das erhaltene Präkondensat mit mindestens einer Di- und/oder Polycarbonsäure oder deren Derivaten sowie gegebenenfalls mindestens einer Monocarbonsäure und/oder gegebenenfalls mindestens einem Diol umgesetzt wird, und DOLLAR A C) das so erhaltene Alkydharz mit mindestens einem Polyamid umgesetzt wird, wobei gegebenenfalls Lösemittel zugefügt wird und/oder gegebenenfalls in oder nach Schritt B) oder C) ein oder mehrere weitere Monomere eingesetzt werden.

Description

Die vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung thixotroper Bindemittel für Bautenanstrichmittel, das thixotrope Bindemittel und die daraus erhältlichen Bautenanstrichmittel.
Die Herstellung thixotroper Bindemittel für Bautenanstrichmittel ist seit langem bekannt. Beispielhaft sei auf die Patentschriften DE-A-23 60 019 oder EP-A-0 086 034 verwiesen. Thixotropierte Alkydharze werden in großen Mengen in lufttrocknenden Bautenlacken (Bautenanstrichmittel) eingesetzt. Der gelartige Charakter dieser "Thix-Harze" verleiht den Malerlacken ihr gewünschtes Streich- und Fließverhalten.
Im allgemeinen basiert das Syntheseprinzip auf der Verkochung von polyamidhaltigen Thixotropierungsmitteln mit Alkydharzen während ihrer Polykondensation. Für die Ge­ währleistung thixotroper Eigenschaften ist die Einhaltung aller materialbedingten und produktionstechnischen Vorgaben wichtig. Sollen unterschiedliche Produktionsansätze reproduzierbare Thixotropie liefern, so muß schon bei der Polykondensation von Polyolen, Di- und Monocarbonsäuren sowie Fettsäuren zur Alkydvorstufe gewährleistet sein, daß durch den Produktionsprozeß immer die gleiche statistische Verteilung von Alkydharzen bezüglich ihres Molekulargewichts entsteht.
Üblicherweise erfolgt die Herstellung der thixotropen Alkydharze durch Umsetzung eines Alkydharzes mit einem Polyamid. Dabei wird das Alkydharz in einer Stufe durch Polykondensation der einzelnen Komponenten, nämlich Polyol, Dicarbonsäure, Fettsäure und ggf. Monosäure, erhalten. Eine Schwierigkeit bei der Polykondensation ist die Entstehung sogenannter Glyptalharze, d. h. feste unlösliche Nebenprodukte, entstehend aus hochverzweigten Polykondensaten aus Polyolen, insbesondere Pentaerythrit und Dicarbonsäuren (z. B. MSA). Dieses führt zu Inhomogenitäten im hergestellten Polymer. Weiter ergeben sich Verschiebungen in den Molekulargewichten des Hauptprodukts, und der Sollwert der Thixotropiestärke wird nicht erreicht. Die Folge sind schwankende rheologische Eigenschaften und damit verbunden Verarbeitungsschwierigkeiten in den entsprechenden Lacksystemen. Daher ist die Sicherstellung eines Produktes mit hoher Reproduzierbarkeit wesentlich. Ein zentrales Kriterium bei dieser Beurteilung ist die Thixotropie.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher in der Bereitstellung eines thixotropen Bautenanstrichmittels, bei dem die Inhomogenitäten und Verschiebungen im Molekulargewicht vermieden, die Sollwerte der Thixotropiestärke erreicht und mit dem gleichbleibende rheologische Eigenschaften erhalten werden. Insgesamt soll ein thixotropes Bindemittel mit hoher Reproduzierbarkeit, insbesondere in der Thixotropie bereitgestellt werden.
Die Aufgabe wird überraschenderweise durch ein Verfahren zur Herstellung eines thixotropen Bindemittels gelöst, bei dem ein modifiziertes Alkydharz durch Umsetzung eines Alkydharzes mit einem Polyamid erhalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß
  • A) mindestens ein Polyalkohol (Polyol) und mindestens eine Fettsäure teilweise vorvere­ stert werden,
  • B) anschließend das erhaltene Präkondensat mit mindestens einer Di- und/oder Polycarbonsäure oder deren Derivaten sowie gegebenenfalls mindestens einer Monocarbonsäure und/oder gegebenenfalls mindestens einem Diol umgesetzt wird, und
  • C) das so erhaltene Alkydharz mit mindestens einem Polyamid umgesetzt wird, wobei gegebenenfalls Lösemittel zugefügt wird und/oder gegebenenfalls in oder nach Schritt B) oder C) ein oder mehrere weitere Monomere eingesetzt werden.
Erstaunlicherweise wird durch das erfindungsgemäße Verfahren die Entstehung von Glyptalharzen bei der Herstellung von thixotropierten Alkydharzen weitgehend vermieden. Außerdem läßt sich durch das erfindungsgemäße Verfahren bei den verschiedenen Ansätzen eine hohe Konstanz an Thixotropie erreichen.
Die Komponenten des modifizierten Alkydharzes werden beispielsweise in folgenden Mengenanteilen eingesetzt, wobei die Summe der Komponenten a) bis g) 100 Gew.-% beträgt: Der Anteil mindestens einer Fettsäure kann 35 bis 70 Gew.-%, bevorzugt 35 bis 65 Gew.-% betragen, der Anteil mindestens eines Polyols kann 10 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 30 Gew.-% betragen, der Anteil mindestens einer Di- und/oder Polycarbonsäure oder deren Derivaten kann 10 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 12 bis 25 Gew.-% betragen, der Anteil mindestens eines Polyamids kann 2 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 10 Gew.-% betragen, der Anteil mindestens einer Monocarbonsäure kann bis zu 10 Gew.-%, bevorzugt bis zu 6 Gew.-% betragen, der Anteil mindestens eines Diols kann bis zu 10 Gew.-%, bevorzugt bis zu 5 Gew.-% betragen, der Anteil weiterer Monomere kann bis zu 10 Gew.-%, bevorzugt bis zu 5 Gew.-% betragen. Besonders bevorzugt sind in dem modifizierten Alkydharz keine weiteren Monomere enthalten.
Zunächst wird in Schritt A) mindestens ein Polyalkohol und mindestens eine Fettsäure teilweise vorverestert. Damit wird ein gleichmäßiger Verzweigungsgrad im Polymergerüst erzeugt. Die Anteile von Polyalkohol und Fettsäure werden bevorzugt so gewählt, daß das Molverhältnis Carboxylgruppen/Hydroxylgruppen etwa im Bereich von 1 : 1 bis 0,8 : 1 liegt. Die Vorveresterung wird bevorzugt in einem Temperaturbereich von 180 bis 260°C durchgeführt. Es wird bevorzugt so lange umgesetzt, bis eine Säurezahl von 7 bis 16 mg KOH/g, besonders bevorzugt eine Säurezahl von 12 mg KOH/g erreicht ist. Man erhält dann ein teilweise vorverestertes Präkondensat.
Anschließend wird das erhaltene Präkondensat in Schritt B) mit mindestens einer Di- und/oder Polycarbonsäure oder deren Derivaten sowie gegebenenfalls mindestens einer Monocarbonsäure und/oder gegebenenfalls mindestens einem Diol umgesetzt. Dabei setzt sich die Polykondensation zum Alkydharz durch die im Pentaerythrit verbliebene Funktionalität und durch die ebenfalls ablaufenden Umesterungsreaktionen fort. Die Kondensation wird bevorzugt in einem Temperaturbereich von 180 bis 260°C durchgeführt. Es wird bevorzugt so lange umgesetzt, bis eine Säurezahl von 8 bis 15 mg KOH/g, bevorzugt eine Säurezahl 10 bis 13 mg KOH/g erreicht ist.
Das so erhaltene Kondensat wird dann mit mindestens einem Polyamid umgesetzt.
Erfindungsgemäß wird die Umsetzung vorzugsweise in einem Temperaturbereich von 180 bis 260°C, besonders bevorzugt 190 bis 240°C und insbesondere 200°C durchgeführt.
Erfindungsgemäß ist es von Vorteil, wenn die Zugabe und die Homogenisierung der Komponenten möglichst rasch erfolgt, vorzugsweise innerhalb 30 Minuten und insbesondere innerhalb weniger als 30 Minuten. Der genaue Zeitraum richtet sich nach dem jeweils herzustellenden thixotropen Bindemittel und kann vom Fachmann gegebenenfalls anhand von Vorversuchen ermittelt werden.
Die Zeitdauer der Umsetzung richtet sich nach der Reaktivität der Reaktionspartner und nach der Größe des Ansatzes. Der Fachmann kann sie deshalb aufgrund seines allgemeinen Fachwissens gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einfacher Vorversuche ermitteln. Erfindungsgemäß ist es von Vorteil die Umsetzung innerhalb von zwei Stunden durchzuführen.
Die Kondensationsumsetzungen gemäß den Schritten A) bis C) werden nach den dem Fachmann allgemein bekannten Verfahren ausgeführt. Beispielsweise wird das Schmelzverfähren verwendet, bei dem ohne Lösemittel, gegebenenfalls unter Inertgas, kondensiert wird. Zur Entfernung des Reaktionswassers kann zusätzlich Vakuum angelegt werden. Es kann auch ein Lösemittelverfahren verwendet werden, bei dem ein Lösemittel als Schleppmittel für das Reaktionswasser eingesetzt wird. In diesem Fall wird ein Lösemittel in einem oder mehreren der Schritte A) bis C) eingesetzt. Als Lösemittel, das gleichzeitig als Schleppmittel dient, kommen beispielsweise Xylol oder aliphatische Kohlenwasserstoffe in Betracht.
Die Kontrolle des Kondensationsverlaufs, etwa zur Ermittlung des gewünschten Vereste­ rungsgrad kann durch Messung der Viskosität, Gelstärke (Maß für die Thixotropie), der Säurezahl oder der Hydroxylzahl erfolgen.
Die Gelstärke wird rheologisch-technisch so ermittelt, das man die Schubspannungswerte des auf 40-50% mit Benzin verdünnten Festharzes bei zunehmender und wieder abnehmender Scherrate (1/s) bestimmt. Die zwischen beiden Fließkurven eingeschlossene Thixotropiefläche ist das schließlich erhaltenen Maß für die Gelstärke. Sie wird auf das Volumen des Meßzylinders bezogen und in Pa/s cm3 angegeben.
Als Fettsäuren können nichttrocknende, halbtrocknende und trocknende Fettsäuren, die im allgemeinen 6 bis 24 Kohlenstoffatome im Molekül aufweisen, oder deren Mischungen eingesetzt werden. Bevorzugt werden halbtrocknende und/oder trocknende Fettsäuren verwendet. Diese können aber anteilig auch nichttrocknende Fettsäuren enthalten. Es können pflanzliche, tierische und/oder synthetische Fettsäuren verwendet werden.
Beispiele für halbtrocknende und trocknende Fettsäuren sind Sojaölfettsäure, Safflorölfettsäure, Sonnenblumenölfettsäure, Baumwollsaatölfettsäure, Rizinusölfettsäure, Tallölfettsäure und Leinölfettsäure. Beispiele für trocknende Fettsäuren sind Kokosnußölfettsäure, Isononansäure und alpha-Ethylhexansäure. Weitere einsetzbare Fettsäuren sind beispielsweise Holzölfettsäure, Oiticicaölfettsäure und Perillaölfettsäure, die sofern sie eingesetzt werden, meist nur anteilig verwendet werden, sowie eine Fettsäure mit dem Markennamen Juvandol, Ricinenölfettsäure, Traubenkernölfettsäure, Erdnußölfettsäure, Olivenölfettsäure und Fischölfettsäuren. Bevorzugte Fettsäuren sind Juvandolfettsäure, Sojaölfettsäure, Sonnenblumenölfettsäure und Tallölfettsäure.
Unter Polyalkoholen (Polyolen) werden hier Verbindungen mit mehr als zwei Hydroxyl­ gruppen verstanden. Beispiele sind Glycerin, Pentaerythrit, Trimethylolpropan und Trimethylolethan. Ein bevorzugt verwendeter Polyalkohol ist Pentaerythrit. Gegebenenfalls können auch Dimere Di- bzw. Polyalkohole wie Ditrimethylolpropan oder Dipentaerythrit eingesetzt werden.
Beispiele für die gegebenenfalls verwendeten Diole sind aliphatische Diole wie Glykole wie Ethylenglykol, Diethylenglykol, Propylenglykol, 1,6-Hexandiol und Neopentylglyol und 2-Methyl-propandiol-1,3 sowie cycloaliphatische Diole wie 1,4- Dimethylolcyclohexan, 1,2-Cyclohexandiol und 1,4-Cyclohexandiol.
Es können Mischungen von verschiedenen Polyolen und gegebenenfalls Mischungen von verschiedenen Diolen eingesetzt werden.
Als Di- und Polycarbonsäuren können aliphatische oder aromatische Di- und Polycarbonsäuren verwendet werden. Geeignete Di- und Polycarbonsäuren sind beispielsweise ortho-Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Trimellithsäure, Tetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure, Dimerfettsäuren, Adipinsäure und Azelainsäure. Es kann auch, meist anteilig, Maleinsäure und Fumarsäure eingesetzt werden. Weiter können die entsprechenden Derivate der Di- und Polycarbonsäuren, insbesondere deren Anhydride verwendet werden. Beispiele sind die Anhydride der vorstehend genannten Säuren. Eine bevorzugte Di- und Polycarbonsäuren ist Phthalsäure bzw. deren Anhydrid.
In Schritt C) kann als Polyamid jedes dem Fachmann bekannte Polyamid verwendet werden. Es handelt sich beispielsweise um die üblichen Polyamide aus Dicarbonsäuren und Diaminen. Bevorzugt werden Polyamide auf Basis von Dimerfettsäuren und Diaminen eingesetzt. Die Dicarbonsäurekomponente kann beispielsweise eine Dimerfettsäure sein, die auf einer der vorstehend genannten Fettsäuren basiert. Ein konkretes Beispiel ist die Dimerfettsäure die dem Tallöl entstammt. Weitere Beispiele für die Dicarbonsäurekomponente sind Phthalsäure, Phthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäureanhydrid, Isophthalsäure, Hexahydroisophthalsäure oder Adipinsäure. Die Diaminkomponente kann beispielsweise Isophorondiamin oder Hexamethylendiamin sein. Beispielsweise können die handelsüblichen Polyamide Unirez 521® der Fa. Union Camp Chemicals oder Versamid® der Fa. Schering oder der Fa. Witco eingesetzt werden.
Zur Modifikation der erfindungsgemäßen Alkydharze können Monocarbonsäuren wie Benzoesäure, para-tert.-Butylbenzoesäure, Abietinsäure, Pivalinsäure, Laurinsäure, Stearinsäure, Cyclopentantarbonsäure und Cyclohexancarbonsäure verwendet werden. Unter Monocarbonsäuren werden hier die Monocarbonsäuren verstanden, die erst nach Schritt A) eingesetzt werden.
Gegebenenfalls kann das Alkydharz auch mit weiteren Monomeren modifiziert werden. Dies kann beispielsweise während Schritt B) und/oder C) erfolgen. Bevorzugt erfolgt die Modifizierung nach Schritt B) und/oder nach Schritt C). Beispielsweise kann eine weitere Modifizierung des Alkydharzes mit Styrol, anderen Vinylverbindungen wie (Meth)acrylaten, Silanen, Diisocyanaten, wie Toluylendiisocyanat, Diphenylmethandiisocyanat, Dicyclohexylmethandiisocyanat oder Hexamethylen-1,6- diisocyanat oder Metallalkoholaten erfolgen. Zur näheren Erläuterung dieser dem Fachmann bekannten Modifikationen sei auf Stoye/Freitag, Lackharze, Hanser-Verlag, 1996, S. 73 bis 79 verwiesen. Der Einsatz von Diisocyanaten führt beispielsweise zur Bildung von Urethanalkyden. Bevorzugt wird aber erfindungsgemäß neben der für die Thixotropie verantwortliche Modifikation keine weitere Modifikation durch Zusatz weiterer Monomere ausgeführt.
Die Eigenschaften der thixotropen Alkydharze können durch die Wahl der eingesetzten Komponenten und der Prozeßbedingungen während der Herstellung gesteuert werden. Es können kurzölige, mittelölige oder langölige sowie trocknende oder nichttrocknende Harze erhalten werden.
Die erhaltenen modifizierten Alkydharze können in allen Überzugsmitteln, insbesondere allen Bautenanstrichmitteln, für die man trocknende Alkydharze benötigt, eingesetzt werden. Hierbei werden gegebenenfalls noch Lösemittel und/oder Zusatzstoffe zugesetzt. Die Viskosität des Bindemittels kann durch Zugabe von Lösemittel wie aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe wie Xylol oder Benzine, insbesondere Benzine mit einer Aliphatenfraktion von 140 bis 200°C, oder wie Ester und Alkohole eingestellt werden. Beispielsweise werden für Bautenanstrichmittel lösemittelhaltige Lacke mit einem Festkörpergehalt bis etwa 70 Gew.-% verwendet.
Die thixotropen Bindemittel können auch verwendet werden, um sogenannte High-Solid- Lacke mit sehr hohem Festkörpergehalt herzustellen, die ebenfalls als Bautenanstrichmittel Verwendung finden. Auch die Herstellung von wäßrigen Alkydharzsystemen ist mit den erfindungsgemäß hergestellten thixotropen Bindemittel möglich. Diese können ebenfalls für die Herstellung von Bautenanstrichmittel verwendet werden.
Neben dem Lösemittel kommen als Zusatzstoffe für die Herstellung von Überzugsmitteln, insbesondere Bautenanstrichmitteln, aus dem thixotropen Bindemittel beispielsweise Pig­ mente, Füllstoffe, Hautverhinderungsmittel wie Oxime, Hilfsstoffe oder Trockenstoffe in Betracht. Gegebenenfalls können andere Bindemittelsysteme wie z. B. Cellulosenitrat, Chlorkautschuk, Amino- oder Ketonharze beigemischt werden. Bei wäßrigen Systemen kommen Emulgatoren oder Neutralisationsmittel als Zusatzstoffe in Betracht.
Beispiele für Trockenstoffe (Sikkative) sind Metallsalze (cyclo)aliphatischer, natürlicher oder synthetischer Säuren wie Linolsäure, Naphtensäure, Octansäure oder 2-Ethyl­ hexansäure, wobei als geeignete Metalle Kobalt, Mangan, Blei, Zirkon, Calcium und Zink zu nennen sind. Selbstverständlich können auch Mischungen verwendet werden. Bezogen auf den Metallanteil werden die Trockenstoffe in einem Anteil von 0,001 bis etwa 3 Gew.-%, bezogen auf den Bindemittelfestkörper, verwendet.
Beispiele Beispiel 1 Die Herstellung des thixotropen Bindemittels 1 gemäß der Erfindung
In einen Reaktor wurden 273,70 g Juvandolfettsäure und 95,70 g Pentaerythrit eingewogen. Die Mischung wurde unter Rühren auf 200°C erhitzt, eine Stunde bei dieser Temperatur gehalten und dann auf 160°C (Reaktorinnentemperatur) abgekühlt.
Dann wurden 14,98 g Benzoesäure, 9,99 g Maleinsäureanhydrid und 82,31 g Phthalsäure­ anhydrid zugegeben und der Reaktorinhalt anschließend auf 225°C erhitzt. Die Mischung wurde bei dieser Temperatur unter Rühren gehalten, bis eine Säurezahl von 20 erreicht war. Ab Säurezahl 20 wurde alle 30 Minuten eine Proben entnommen und davon die Säurezahl, sowie von einer 55% Lösung in Xylol die Viskosität (Platte- Kegelviskosimeter) bestimmt.
Bei einer Säurezahl von 8 bis 14, einer Viskosität von 1,8 bis 2,0 dPas (55%ig in Xylol) wurde der Reaktorinhalt auf 200°C abgekühlt. Es wurden 30,68 g Unirez 521 (handelsübliches Polyamid der Union Carbide Chemical) zugegeben. Dabei kühlte sich die Reaktormischung auf ca. 190°C ab. Die Reaktorinnentemperatur wurde langsam wieder auf 200°C gesteigert und die Mischung 60 Minuten bei dieser Temperatur gehalten.
Nach Abkühlen auf 160°C wurden 476,58 g Benzin EFV 180/200 zugegeben und das so angelöste Reaktionsprodukt abgefüllt.
Beispiele 2 bis 4 Die Herstellung der thixotropen Bindemittel 2 bis 4 gemäß der Erfindung
Beispiel 1 wurde wiederholt, nur das anstelle vom Juvandolfettsäure Sonnenblumen- (Bei­ spiel 2), Tallöl- (Beispiel 3) und Sojaölfettsäure (Beispiel 4) verwendet wurden.
Gegenüber thixotropen Alkydharzen nach dem Stand der Technik, bei denen die Alkydharzvorstufe in einer Stufe hergestellt wird, wird die Bildung unlöslicher Glyptalharze bei den erfindungsgemäßen thixotropen Bindemitteln 1 bis 4 weitestgehend, wenn nicht gar völlig vermieden. Außerdem resultieren aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens für verschiedene Chargen oder Ansätze ein und derselben Rezeptur sehr viel ähnlichere Thixotropiewerte, gemessen als Gelstärke, als dies bei Anwendung des herkömmlichen Verfahrens der Fall ist.

Claims (9)

1. Verfahren zur Herstellung eines thixotropen Bindemittels, bei dem ein modifiziertes Alkydharz durch Umsetzung eines Alkydharzes mit einem Polyamid erhalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß
  • A) mindestens ein Polyalkohol und mindestens eine Fettsäure teilweise vorverestert werden,
  • B) anschließend das erhaltene Präkondensat mit mindestens einer Di- und/oder Polycarbonsäure oder deren Derivaten sowie gegebenenfalls mindestens einer Monocarbonsäure, und/oder gegebenenfalls mindestens einem Diol umgesetzt wird, und
  • C) das so erhaltene Alkydharz mit mindestens einem Polyamid umgesetzt wird, wobei gegebenenfalls Lösemittel zugefügt wird und/oder gegebenenfalls in oder nach Schritt B) oder C) ein oder mehrere weitere Monomere eingesetzt werden.
2. Das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das modifizierte Alkydharz
  • a) 35 bis 70 Gew.-% mindestens einer Fettsäure,
  • b) 10 bis 30 Gew.-% mindestens eines Polyalkohols,
  • c) 10 bis 30 Gew.-% mindestens einer Di- und/oder Polycarbonsäure oder deren Derivaten,
  • d) 2 bis 15 Gew.-% mindestens eines Polyamids,
  • e) 0 bis 10 Gew.-% mindestens einer Monocarbonsäure,
  • f) 0 bis 10 Gew.-% mindestens eines Diols, und
  • g) 0 bis 10 Gew.-% weiterer Monomere
eingesetzt werden, wobei die Summe der Komponenten a) bis g) 100 Gew.-% beträgt.
3. Das Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Pentaerythrit als Polyalkohol eingesetzt wird.
4. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß trocknende und/oder halbtrocknende Fettsäuren eingesetzt werden.
5. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Polyamid auf Basis einer Dimerfettsäure und eines Diamins eingesetzt wird.
6. Das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Di- und/oder Polycarbonsäure oder deren Derivate Phthalsäure und/oder Phthalsäureanhydrid eingesetzt werden.
7. Thixotropes Bindemittel, erhältlich nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6.
8. Verwendung eines thixotropen Bindemittels gemäß Anspruch 7 in Bautenanstrich­ mitteln.
9. Bautenanstrichmittel, enthaltend ein thixotropes Bindemittel gemäß Anspruch 7.
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CAPLUS-Abstract 1986:408086 *

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