DE19841078C1 - Abstimmbarer Hohlraumresonator - Google Patents
Abstimmbarer HohlraumresonatorInfo
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Abstract
Ein abstimmbarer Hohlraumresonator (1) weist einen einen Hohlraum (5) definierenden Resonatorkörper (2, 3, 4) und eine in ihrer Lage gegenüber dem Resonatorkörper (2, 3, 4) veränderliche und dabei die Resonanzfrequenz des Hohlraumresonators (1) beeinflussende Abstimmscheibe (28) auf. Die Lage der Abstimmscheibe (28) kann mittels einer Stelleinrichtung (22, 26) verändert werden. Eine Übersetzungsmechanik (18, 20) ist bewegungsmäßig mit der Stelleinrichtung (22, 26) und der Abstimmscheibe (28) gekoppelt und übersetzt einen von der Stelleinrichtung (22, 26) erzeugten Linearhub (DELTAx¶1¶) unter einem vorgegebenem Verhältnis (U) in einen auf die Abstimmscheibe (28) wirkenden, reduzierten Linearhub (DELTAx¶2¶).
Description
Die Erfindung betrifft einen abstimmbaren Hohlraumresona
tor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft
die Erfindung einen abstimmbaren Mikrowellenoszillator,
der einen derartigen Hohlraumresonator verwendet.
Abstimmbare Hohlraumresonatoren kommen u. a. in Mikrowel
lenoszillatoren zum Einsatz, die zur Erzeugung von Trä
gersignalen in der Mikrowellenkommunikation verwendet
werden. Derartige Oszillatoren bestehen im wesentlichen
aus einem Mikrowellenverstärker, der in Rückkopplung be
trieben wird, und einem Hohlraumresonator hoher Güte, der
sich in dem Rückkopplungszweig des Oszillators befindet
und das in dem Verstärker generierte Phasenrauschen fil
tert. Außerdem verwendet ein solcher Mikrowellenoszilla
tor einen mechanischen oder elektrischen Phasenschieber
zur Einstellung der Phasenbedingung in dem Rückkopplungs
zweig und einen Hochfrequenzkoppler zur Auskopplung des
Nutzsignals (Trägersignals).
Die Einstellung der Oszillatorfrequenz erfolgt zweistu
fig: Zur Grobeinstellung wird zunächst die Resonanzfre
quenz des abstimmbaren Hohlraumresonators in geeigneter
Weise verändert. Dies erfolgt mittels der Stelleinrich
tung, durch die die Lage der Abstimmscheibe gegenüber dem
Resonatorkörper verstellt wird. Zur Feineinstellung der
Oszillatorfrequenz wird dann mittels des Phasenschiebers
durch ein Verstellen der Phase im Rückkopplungszweig des
Oszillators die Oszillatorfrequenz innerhalb der Reso
nanzbreite des abgestimmten Hohlraumresonators gezielt
verschoben.
Eine Schwierigkeit bei einer solchen zweistufigen Abstim
mung eines Oszillators resultiert daraus, daß der durch
die Phasenverstellung erreichbare maximale Frequenzhub
relativ klein ist und bei Resonatorgüten oberhalb 104
(d. h. Q < 104) beispielsweise nur etwa 100 kHz beträgt.
Eine vollständige Durchstimmbarkeit des Mikrowellenoszil
lators kann jedoch nur dann erreicht werden, wenn die bei
der Resonanzfrequenzabstimmung (d. h. der Abstimmung des
Hohlraumresonators) erreichbare minimale Frequenzänderung
ΔωR(min) kleiner als der angesprochene maximale Frequenz
hub bei Variation der Phase im Rückkopplungszweig des Os
zillators ist. Um diese Forderung zu erfüllen, werden
Hohlraumresonatoren mit einer extrem hohen Abstimmgenau
igkeit benötigt.
Dabei ist zu berücksichtigen, daß sich mit zunehmender
Güte Q eines Hohlraumresonators die Anforderungen an die
Einstellgenauigkeit des Abstimmechanismus zur Erzielung
einer vorgegebenen Abstimmgenauigkeit erhöhen.
In der Praxis treten daher häufig Schwierigkeiten hin
sichtlich der konstruktiven Auslegung des Abstimmechanis
mus auf, und es hat sich gezeigt, daß die gewünschten ho
hen Einstellgenauigkeiten in Verbindung mit den erforder
lichen Vibrationsfestigkeiten und einer guten Reprodu
zierbarkeit der Abstimmeinstellung nicht immer erreicht
werden.
In der Veröffentlichung "Temperature compensated high-Q
dielectric resonators for long term stable low phase noi
se oscillators", Proceedings of the 1997 Frequency Con
trol Symposium, I. S. Ghosh et al., Seiten 1024-1029
ist ein abstimmbarer Hohlraumresonator nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 beschrieben. Dieser Hohlraumresona
tor erfüllt bei einer Güte Q ≈ 105 die für eine kontinu
ierliche Durchstimmbarkeit eines Mikrowellenoszillators
erforderlichen Anforderungen an die Abstimmgenauigkeit.
Aus der DE 16 87 622 ist eine Vorrichtung zur Abstand
seinstellung zwischen einem feststehenden und einem be
wegbaren Wandungsteil eines Hohlraumresonators bekannt,
wobei an dem feststehenden Wandungsteil ein Hebel drehbar
angeordnet ist, der über ein Lager mit dem bewegbaren
Wandungsteil in Eingriff steht. Über einen konusförmig
auslaufenden Abschnitt wird der Hebel verstellt. Hier
durch wird die Wand des Hohlraumresonators bewegt, um die
Frequenz des Resonators zu verstimmen. Der lineare Hub,
welcher der Hebel an seinem freien Ende durchläuft, wird
an der Wand des Resonators in einen reduzierten Linearhub
übersetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hohlraum
resonator zu schaffen, der eine hohe Einstellgenauigkeit
in bezug auf seine Resonanzfrequenz aufweist. Insbesonde
re soll ein Hohlraumresonator bereitgestellt werden, der
eine hohe Güte aufweist und dennoch beim Einsatz in einem
Mikrowellenoszillator eine vollständige Durchstimmbarkeit
desselben ermöglicht. Ferner zielt die Erfindung darauf
ab, einen vollständig durchstimmbaren Mikrowellenoszilla
tor mit einem Hohlraumresonator hoher Güte zu schaffen.
Zur Lösung der Aufgabe sind die Merkmale der Ansprüche 1
bzw. 11 vorgesehen.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Übersetzungsmecha
nik wird erreicht, daß bei einer Betätigung der Stellein
richtung nicht der von der Stelleinrichtung erzeugte Li
nearhub, sondern ein gegenüber diesem reduzierter Linear
hub die Abstimmscheibe verstellt. Dies hat zur Folge, daß
die mit der Stelleinrichtung erreichbare Minimalhub
änderung in eine noch kleinere, auf die Abstimmscheibe
wirkende Minimalhubänderung transformiert wird. Im Ergeb
nis wird die Einstellgenauigkeit der Abstimmscheibe ver
glichen mit der Einstellgenauigkeit der Stelleinrichtung
um das vorgegebene Verhältnis der Übersetzungsmechanik
erhöht. Dabei wird das vorgegebene Verhältnis (d. h. das
Übersetzungsverhältnis) durch die Federkonstanten der
beiden Federelemente bestimmt. Die Verwendung zweier ge
geneinander drückender Federelemente weist den Vorteil
auf, daß die Übersetzungsmechanik kontinuierlich und in
hohem Maße frei von Bewegungsspiel arbeitet.
In diesem Fall kennzeichnet sich eine besonders bevorzug
te Ausführungsvariante dadurch, daß das erste Federele
ment aus wenigstens einer Tellerfeder gebildet ist und
das zweite Federelement von einer umfangsseitig fixier
ten, von der Tellerfeder zentral beaufschlagten Platten
feder realisiert wird. Eine solche Federmechanik läßt
sich ausreichend starr auslegen, um gegenüber äußeren Er
schütterungen bzw. Vibrationen unempfindlich zu sein.
Ferner können geeignete Teller- und Plattenfedern mit den
erforderlichen hohen Federkonstanten problemlos herge
stellt werden.
Die Stelleinrichtung besteht vorzugsweise aus einem ins
besondere manuell betätigbaren, mechanischen Stellglied
und einem dem mechanischen Stellglied nachgeschalteten
ersten elektromechanischen Stellglied, insbesondere er
sten Piezoelement. Das erste elektromechanische Stell
glied ermöglicht eine elektrische Ansteuerung der Stell
einrichtung, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn
die Stelleinrichtung in einem Regelschleifenbetrieb zur
Einstellung der Resonanzfrequenz ωR betrieben wird. Das
elektromechanische Stellglied kann beispielsweise auch
zur Kompensation von temperaturbedingten Drifts einge
setzt werden und kann darüber hinaus in einem begrenzten
Hubbereich eine Betätigung des mechanischen Stellglieds
überflüssig machen.
Vorzugsweise besteht die Abstimmscheibe aus einem dielek
trischen Material, insbesondere Saphir. Eine derartige Ab
stimmscheibe weist vor allem bei tiefen Temperaturen sehr
geringe dielektrische Verluste auf, wodurch sich eine hohe
Güte Q ≈ 107 des Hohlraumresonators (definiert als das Pro
dukt der Resonanzfrequenz ωR mit dem Quotienten aus der in
dem Resonator gespeicherten Feldenergie und der in dem Re
sonator auftretenden Verlustleistung) erzielen läßt.
Grundsätzlich kann es sich bei der erfindungsgemäßen, la
geveränderlichen Abstimmscheibe auch um ein Wandelement
(beispielsweise Deckenwand) des Hohlraumresonators han
deln. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Er
findung kennzeichnet sich jedoch dadurch, daß in dem Re
sonatorkörper ein dielektrischer Körper vorgesehen ist,
und daß die Abstimmscheibe innerhalb des Resonatorkörpers
unter einem geringen Abstand d zu einer ebenen Oberfläche
des dielektrischen Körpers angeordnet ist. Bei einer der
artigen Bauweise ist ein Großteil der Feldenergie in dem
dielektrischen Körper gespeichert, wobei mittels einer
Lageveränderung der Abstimmscheibe eine feinfühlige Ände
rung der Resonanzfrequenz des Hohlraumresonators erreich
bar ist.
Bei Verwendung eines dielektrischen Körpers besteht eine
weitere konstruktiv vorteilhafte Realisierungsvariante
darin, den dielektrischen Körper auf einem mittels eines
zweiten elektromechanischen Stellglieds, insbesondere
zweiten Piezoelements in seiner Höhe veränderlichen Hub
boden anzubringen. Auf diese Weise läßt sich ohne großen
Aufwand ein gewünschter Nominal- oder Ausgangsabstand
zwischen der Abstimmscheibe und der ebenen Oberfläche des
dielektrischen Körpers vorgeben, welcher dann durch die
erfindungsgemäße Stelleinrichtung mit nachgeschalteter
Übersetzungsmechanik in geeigneter Weise feinjustiert
wird.
Die Erfindung wird nachfolgend in beispielhafter Weise
unter Bezugnahme auf ein Ausführungsbeispiel anhand der
Zeichnung erläutert; in dieser zeigt:
Fig. 1: eine schematische Schnittdarstellung eines er
findungsgemäßen Hohlraumresonators;
Fig. 2: ein Blockschaltbild eines den in Fig. 1 gezeig
ten Hohlraumresonator verwendenden Mikrowel
lenoszillators; und
Fig. 3 ein Schaubild, in dem die Änderung der Oszilla
torfrequenz Δf als Funktion der Lageänderung
Δx2 der Abstimmscheibe dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt einen Hohlraumresonator 1 in Zylinderbauwei
se mit einer Resonanzfrequenz ωR im GHz-Bereich. Der
Hohlraumresonator 1 weist eine kreisscheibenförmige Bo
denplatte 2, eine zylindrische Umfangswand 3 und eine
Deckenwand 4 auf. Die Resonator-Wandelemente 2, 3 und 4
bestehen aus einem Metall guter elektrischer Leitfähig
keit wie beispielsweise Cu oder einem HTSL-Material und
definieren in ihrem Inneren einen Hohlraum 5.
Die Bodenplatte 2 weist über ihren Umfang verteilte
Durchgangsbohrungen 6 auf, welche von Gewindeschrauben 7
durchlaufen werden, mittels derer die Bodenplatte 2 an
einem bodenseitigen Flansch 8 der Umfangswand 3 festge
legt ist. Zwischen der Bodenplatte 2 und dem Flansch 8
ist ein ringscheibenförmiges Abstandselement 9 vorgegebe
ner Stärke und darüber ein kreisscheibenförmiger Hubboden
10 angeordnet.
Im zentralen Bereich zwischen der Bodenplatte 2 und dem
Hubboden 10 befindet sich ein Mehrschicht-Piezoelement
11. Das Mehrschicht-Piezoelement 11 weist einen Maximal
hub von einigen µm auf, welcher auf den Hubboden 10 über
tragen werden kann und eine zentrale Auswölbung desselben
herbeiführt.
Im zentralen Bereich oberhalb des Mehrschicht-
Piezoelements 11 ist auf dem Hubboden 10 ein dielektri
sches Sockelelement 12 angeordnet, das einen dielektri
schen Zylinder 30 trägt. Der dielektrische Zylinder 30
besteht aus einem dielektrischen Material mit einer hohen
Dielektrizitätskonstante ε (beispielsweise Saphir) und
ist koaxial mit der Umfangswand 3 des Hohlraumresonators
1 angeordnet.
Durch die zylindrische Umfangswand 3 hindurch ragen in
den Hohlraum 5 eine Einkoppelantenne 13a und eine Auskop
pelantenne 13b hinein. Die Ein- und Auskoppelantennen
13a, 13b sind jeweils als Koaxialkabel mit, endseitig aus
gebildeten Koaxialschleifen ausgeführt.
Die Deckenwand 4 des Hohlraumresonators 1 ist mittels ei
nes ringscheibenförmigen Abstandselements 14 vorgegebener
Stärke von einem deckenseitigen Flansch 15 der Umfangs
wand 3 beabstandet und in ähnlicher Weise wie die Boden
wand 2 über Durchgangsbohrungen 16 durchsetzende Gewinde
schrauben 17 an dem deckenseitigen Flansch 15 fixiert.
Durch die Verwendung von Abstandselementen 9, 14 mit va
riablen Stärken kann eine verhältnismäßig grobe Vorein
stellung der Resonanzfrequenz ωR des Hohlraumresonators 1
vorgenommen werden.
Eine in Form einer dünnen, metallischen Scheibe ausgebil
dete Plattenfeder 18 ist randseitig zwischen dem
ringscheibenförmigen Abstandselement 14 und der Decken
wand 4 fixiert. Die Plattenfeder 18 begrenzt in ihrem
zentralen Bereich einen in der Deckenwand 4 vorhandenen,
zylinderförmigen Federaufnahmeraum 19. Der Federaufnahme
raum 19 enthält in dem hier dargestellten Beispiel drei
übereinander angeordnete Tellerfedern 20, die um ein zen
trales Führungselement 21 herum gelagert und bodenseitig
an der Plattenfeder 18 abgestützt sind.
Oberhalb der Deckenwand 4 befindet sich eine Mikrometer
schraube 22, die aus einem fest mit der Deckenwand 4 ver
bundenen Schraubenfutter 23 und einem darin in einem
Feingewinde geführten Drehglied 24 besteht. Das Drehglied
24 beaufschlagt mit einem bodenseitig vorstehenden Stell
stift 24a das obere Ende eines in einer Zentralbohrung
des Schraubenfutters 23 geführten Stempels 25, dessen un
teres Ende ein auf die obere Tellerfeder 20 wirkendes er
stes Mehrschicht-Piezoelement 26 beaufschlagt.
Bei einer Verstellung des Drehgliedes 24 wird der Stempel
25 mit hoher Einstellgenauigkeit (beispielsweise 50 µm
pro Umdrehung) in Axialrichtung bewegt. Der Bewegungsweg
wird auf das erste Mehrschicht-Piezoelement 26 übertragen
und kann von diesem zusätzlich verändert, d. h. verkürzt
oder verlängert werden. Der ausgangsseitig des ersten
Mehrschicht-Piezoelements 26 auftretende Linearhub Δx1
wirkt auf die oberste Tellerfeder 20 und komprimiert die
se. Die Tellerfedern 20 drücken auf die Plattenfeder 18
und lenken diese in ihrem zentralen Bereich um einen Aus
lenkungsweg Δx2 aus. Aufgrund der von der Plattenfeder 18
ausgeübten Gegenkraft ist der ausgangsseitige Auslen
kungsweg Δx2 kleiner als der eingangsseitige Linearhub
Δx1. Die Reduzierung des Auslenkungswegs Δx2 bezüglich Δx1
wird durch die Federkonstante k1 des Tellerfederstapels
und die Federkonstante k2 der Plattenfeder 18 bestimmt.
Bei gleichen Federkonstanten k1 = k2 wird eine Bewegungs
wegverkürzung um den Faktor 2 erzielt.
An der von dem Federaufnahmeraum 19 abgewandten Seite der
Plattenfeder 18 ist über einen Stiel 27 eine Abstimm
scheibe 28 angebracht. Die Abstimmscheibe 28 erstreckt
sich parallel und unter einem kleinen Abstand d zu einer
ebenen Oberfläche 29 des dielektrischen Zylinders 30. Bei
einer zentralen Auslenkung Δx2 der Plattenfeder 18 in bo
denseitiger Richtung verlagert sich die Abstimmscheibe 28
ebenfalls um Δx2, so daß sich ein zuvor eingestellter Ab
stand d zwischen der Abstimmscheibe 28 und dem zylindri
schen Körper 30 auf d - Δx2 verkürzt.
Fig. 2 zeigt in Form eines Blockschaltbildes den prinzi
piellen Aufbau eines Mikrowellenoszillators, der den in
Fig. 1 dargestellten Hohlraumresonator 1 verwendet. Ein
Verstärkersignal 41 eines Verstärkers 40 wird einem Hoch
frequenzkoppler 42 zugeführt. Der Hochfrequenzkoppler 42
koppelt aus dem Verstärkersignal 41 einerseits ein Nutz
signal 43 aus und leitet das Verstärkersignal 41 anderer
seits zu dem Hohlraumresonator 1 weiter. Die Einkopplung
des Verstärkersignals 41 in den Hohlraumresonator 1 er
folgt über die Eingangsantenne 13a.
Über die Ausgangsantenne 13b wird ein Ausgangssignal 44
aus dem Hohlraumresonator 1 ausgekoppelt und einem elek
trisch oder mechanisch betätigbaren Phasenschieber 45 zu
geführt, welcher zur Einstellung der Phasenbedingung in
dem Rückkopplungszweig 41, 42, 1, 44, 45 vorgesehen ist.
Das von dem Phasenschieber 45 erzeugte phasenverschobene
Rückkoppelsignal 46 wird in den Verstärker 40 einge
speist.
Wie bereits erwähnt, kann der Mikrowellenoszillator nur
dann kontinuierlich durchgestimmt werden, wenn der Hohl
raumresonator 1 eine geforderte Einstellgenauigkeit der
Resonanzfrequenz ΔωR von etwa 100 kHz oder weniger er
reicht. Ungünstig ist dabei, daß die Abstimmsteilheit
ΔωR/Δx2 eines Hohlraumresonators proportional mit seiner
Güte Q zunimmt. Bei Resonatoren 1 mit vergleichsweise ge
ringer Güte (Q ≈ 104) wird eine typische Abstimmsteilheit
von 10 kHz/µm beobachtet. Dies bedeutet, daß die Ein
stellgenauigkeit des Abstimmechanismus in Hinblick auf
die erreichbare Lagegenauigkeit der Abstimmscheibe 28 nur
etwa 10 µm betragen muß, um die geforderte Abstimmgenau
igkeit ΔωR der Resonanzfrequenz von 100 kHz zu erreichen.
Demgegenüber beträgt die Abstimmsteilheit bei einer Güte
von Q ≈ 107 bereits 103 kHz/µm. Eine Güte von Q ≈ 107 läßt
sich bei dem erfindungsgemäßen Hohlraumresonator 1 durch
eine Kühlung desselben auf etwa 77 K erzielen, weil sich
für sogenannte Whispering-Gallery-Moden auf diese Weise
die in dem dielektrischen Zylinder 30 auftretenden die
lektrischen Verluste deutlich reduzieren lassen. Um eine
kontinuierliche Durchstimmbarkeit eines Mikrowellenoszil
lators mit dem gekühlten Hohlraumresonator 1 zu errei
chen, muß der Abstimmechanismus des Hohlraumresonators 1
dann eine Einstellgenauigkeit von 0,1 µm aufweisen.
Die in Fig. 1 dargestellten Übersetzungsmechanik 18, 20
ermöglicht (bei Verwendung einer Mikrometerschraube 22
einer Einstellgenauigkeit von 50 µm pro Umdrehung) eine
derartige Einstellgenauigkeit und gestattet somit die
Realisierung eines vollständig durchstimmbaren Mikrowel
lenoszillators mit einem Hohlraumresonator 1 der Güte Q ≈
107.
Die hohe Einstellgenauigkeit des Abstimmechanismus 22,
20, 18 beruht neben der erfindungsgemäßen Reduzierung des
Bewegungsweges durch die Übersetzungsmechanik 18, 20 auch
darauf, daß aufgrund der Konstruktion der Übersetzungsme
chanik 18, 20 aus hintereinander geschalteten Feder
elementen in dieser praktisch kein Bewegungsspiel auf
tritt. Dadurch wird auch eine hohe Reproduzierbarkeit der
Einstellungsposition ermöglicht.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Abstimmechanismus
22, 20, 18 ist seine mechanische Stabilität und Vibrati
onsfestigkeit insbesondere bei verhältnismäßig niedrigen
Anregungsfrequenzen (< 1 kHz). Diese beruht neben der be
reits erwähnten robusten und im wesentlichen spielfreien
Konstruktion der Übersetzungsmechanik 18, 20 zum einen
auf den hohen mechanischen Eigenfrequenzen der Plattenfe
der 18 und zum anderen auf den hohen Kräften, die aufge
wendet werden müssen, um diese auszulenken
(beispielsweise ist k2 = 5000 N/mm). Dadurch wird eine
ausgesprochen geringe Mikrophonieanfälligkeit erreicht
und es ist sogar möglich, den Hohlraumresonator 1 mittels
eines kommerziellen Kleinkühlers 1 zu kühlen, ohne daß
ein Übersprechen der Kühlervibrationen in das Resonanz
frequenzspektrum beobachtet wird.
Vorzugsweise können auch die ersten und zweiten Mehr
schicht-Piezoelemente 26, 11 zur elektrischen Einstellung
der Resonanzfrequenz ωR verwendet werden. Das erste Mehr
schicht-Piezoelement 26 bewirkt dabei eine Bewegung der
Abstimmscheibe 28 relativ zu dem ortsfesten dielektri
schen Zylinder 30, während ein Betrieb des zweiten Mehr
schicht-Piezoelements 11 eine Bewegung des dielektrischen
Zylinders 30 relativ zu der ortsfesten Abstimmscheibe 28
zur Folge hat. Dabei ermöglicht insbesondere das der
Übersetzungsmechanik 18, 20 vorgeschaltete erste Mehr
schicht-Piezoelement 26 eine sehr genaue elektrische
Feineinstellung der Resonanzfrequenz ωR und eignet sich
deshalb in besonderem Maße als Stellglied zur Regelung
der Resonanzfrequenz ωR in einem Regelschleifenbetrieb.
In Fig. 3 ist ein Diagramm dargestellt, das das Abstimm
verhalten des in Fig. 2 gezeigten Oszillators unter den
folgenden beispielhaften Bedingungen verdeutlicht: Der
Hohlraumresonator 1 ist auf eine Temperatur von 77 K ge
kühlt und weist einen dielektrischen Zylinder 30 aus Sa
phir auf. Es wird eine Mikrometerschraube 22 mit einem
Hub von 50 µm pro Umdrehung, drei Tellerfedern 20 und ei
ne 1 mm starke Plattenfeder 18 (k2 = 5000 N/mm) verwen
det. Die Abstimmscheibe 28 besteht aus Saphir und weist
eine Dicke von 0,5 mm auf. Die Abstimmung erfolgt bei ei
ner Frequenz von 23 GHz.
Auf der im linken Bildbereich der Fig. 3 dargestellten y-
Achse ist die Änderung der Oszillatorfrequenz Δf als
Funktion des auf der x-Achse aufgetragenen Linearhubs Δx2
der Abstimmscheibe 28 dargestellt. Eine Variation des Li
nearhubs Δx2 von 0,75 mm entspricht einer Frequenzände
rung von 45 MHz.
Bei den genannten Bedingungen wird eine minimale mechani
sche Lageänderung der Abstimmscheibe 28 von Δx2(min) <
0,2 µm erreicht. Dies entspricht gemäß Fig. 3 bei kleinen
Abständen d < 0,3 mm zwischen der Abstimmscheibe 28 und
dem dielektrischen Zylinder 30 etwa einer minimalen Ände
rung der Resonanzfrequenz ΔωR(min) von 4 kHz. Diese durch
die mechanische Verstimmung des Hohlraumresonators 1 er
zielbare Frequenzänderung ist somit deutlich geringer als
die von dem Phasenschieber 45 herbeiführbare maximale
Frequenzvariation von etwa 100 kHz, d. h. die eingangs ge
nannte Bedingung für die kontinuierliche Durchstimmbar
keit des Mikrowellenoszillators ist gut erfüllt.
Die auf der im rechten Bildbereich der Fig. 3 dargestell
ten y-Achse aufgetragene Güte Q des Hohlraumresonators 1
ist über den gesamten Abstimmbereich des Mikrowellenos
zillators weitgehend konstant und beträgt in dem hier
dargestellten Beispiel Q < 2 . 106. Dabei tritt auch während
eines Einstellvorgang praktisch keine Gütedegradation des
Hohlraumresonators 1 auf.
Claims (12)
1. Abstimmbarer Hohlraumresonator, der
- 1. einen einen Hohlraum (5) definierenden Resonator körper (2, 3, 4),
- 2. eine in ihrer Lage gegenüber dem Resonatorkörper (2, 3, 4) veränderliche und dabei die Resonanzfre quenz (ωR) des Hohlraumresonators (1) beeinflussen de Abstimmscheibe (28) und
- 3. eine Stelleinrichtung (22, 26) zur mechanischen La geveränderung der Abstimmscheibe (28) aufweist,
2. Abstimmbarer Hohlraumresonator nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß das erste Federelement aus
wenigstens einer Tellerfeder (20) gebildet ist, und
daß das zweite Federelement von einer umfangsseitig
fixierten, von der Tellerfeder (20) zentral beauf
schlagten Plattenfeder (18) realisiert ist.
3. Abstimmbarer Hohlraumresonator nach Anspruch 2, da
durch gekennzeichnet,
- 1. daß der Resonatorkörper aus einer zylindrischen Um fangswand (3), einer Deckenwand (4) und einer Bo denwand (2) besteht,
- 2. daß in der Deckenwand (4) und/oder der Bodenwand (2) ein zur Umfangswandachse koaxialer, einen Tel lerfederstapel (20) enthaltender zylindrischer Fe deraufnahmeraum (19) ausgebildet ist, und daß die Plattenfeder (18) in ihrem radial äußeren Bereich zwischen einem Flansch (15) der Umfangswand (3) und der Decken- oder Bodenwand (4; 2) fixiert ist.
4. Abstimmbarer Hohlraumresonator nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stelleinrichtung (22, 26) ein insbesondere manuell
betätigbares mechanisches Stellglied, insbesondere
Drehstellglied (22) und ein dem mechanischen Stell
glied (22) nachgeschaltetes erstes elektromechani
sches Stellglied, insbesondere erstes Piezoelement
(26) aufweist.
5. Abstimmbarer Hohlraumresonator nach Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen dem Flansch (15)
der Umfangswand (3) und der Boden- und/oder Decken
wand (2; 4) eine oder mehrere Abstandselemente (9;
14) vorgegebener Stärke angeordnet sind.
6. Abstimmbarer Hohlraumresonator nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abstimmscheibe (28) aus einem dielektrischen Materi
al, insbesondere Saphir, besteht.
7. Abstimmbarer Hohlraumresonator nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß in dem Resonatorkörper (2, 3, 4) ein dielektri scher Körper (30) vorgesehen ist, und
- 2. daß die Abstimmscheibe (28) innerhalb des Resona torkörpers (2, 3, 4) unter einem geringen Abstand (d) zu einer ebenen Oberfläche (29) des dielektri schen Körpers (30) angeordnet ist.
8. Abstimmbarer Hohlraumresonator nach Anspruch 7, da
durch gekennzeichnet, daß der dielektrische Körper
(30) auf einem mittels eines zweiten elektromechani
schen Stellglieds, insbesondere zweiten Piezoelements
(11) in seiner Höhe veränderlichen Hubboden (10) an
gebracht ist.
9. Abstimmbarer Hohlraumresonator nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste und/oder das zweite elektromechanische Stell
glied (11; 26) ein von einer Ansteuerschaltung ausge
gebenes elektrisches Steuersignal empfängt, mittels
dessen der Hohlraumresonator (1) in einem Frequenz-
Regelschleifenbetrieb betrieben wird.
10. Abstimmbarer Hohlraumresonator nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlraumresonator (1) thermisch an eine externe Küh
leinrichtung, insbesondere einen mechanischen Klein
kühler angeschlossen ist.
11. Abstimmbarer Mikrowellenoszillator mit einem Hohl
raumresonator nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, gekennzeichnet durch einen Verstärker (40), der
ein den Hohlraumresonator (1) anregendes Verstärker
signal (41) ausgibt, einen Phasenschieber (45), der
ein aus dem Hohlraumresonator (1) ausgekoppeltes Aus
gangssignal (44) entgegennimmt und ein gegenüber dem
Ausgangssignal (44) phasenverschiebbares Rückkoppel
signal (46) bereitstellt, welches einem Eingang des
Verstärkers (40) zugeführt wird.
12. Abstimmbarer Mikrowellenoszillator nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraumresonator 1
eine Güte Q < 106, insbesondere Q < 107 aufweist, und
daß die Übersetzungsmechanik (18, 20) des Hohlraumre
sonators (1) so ausgelegt ist, daß die durch eine mi
nimal mögliche Verstellung der Stelleinrichtung (22)
erzielbare Minimaländerung der Resonanzfrequenz
(ΔωR(min)) kleiner als der durch eine Verstellung des
Phasenschiebers (45) maximal erzielbare Frequenzhub
(ΔωR) der Resonanzfrequenz (ωR) ist.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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