DE19840629A1 - Antriebsaggregat für ein Fahrzeug - Google Patents

Abstract

Bei einem Antriebsaggregat für ein Fahrzeug mit einem Verbrennungsmotor zur Abgabe von Antriebsenergie, mit einem Abgasturbolader, der eine Turbine und einen Verdichter aufweist, wobei die Turbine durch Abgase des Verbrennungsmotors angetrieben ist und der Verdichter durch die Turbine angetrieben ist, und mit einem Luftleitsystem, das dem Verdichter Frischluft zuführt, in welchem sie zu Ladeluft verdichtet wird und das die Ladeluft vom Verdichter zum Verbrennungsmotor führt, soll die Leistung des Verbrennungsmotors bei niedrigen Drehzahlen gesteigert werden. DOLLAR A Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein Zusatzverdichter vorgesehen ist, der verdichtete Frischluft erzeugt, die bedarfsabhängig dem Luftleitsystem stromauf des Verbrennungsmotors zuführbar ist, wobei als Zusatzverdichter ein bereits für andere Zwecke im Fahrzeug vorhandener Verdichter verwendet wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Antriebsaggregat für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.

Zur Leistungssteigerung eines Verbrennungsmotors wird bei An­ triebsaggregaten üblicherweise ein Abgasturbolader verwendet, der eine durch Abgase des Verbrennungsmotors angetriebene Turbine und einen durch die Turbine angetriebenen Verdichter aufweist. Im Verdichter wird Frischluft, die üblicherweise über ein Luftfilter aus der atmosphärischen Umgebung des Fahrzeuges angesaugt wird, zu Ladeluft verdichtet, die dann dem Verbrennungsmotor zur Verbrennung zugeführt wird. Durch die Verdichtung ergibt sich ein größerer Massenstrom, der ei­ ne Leistungssteigerung des Verbrennungsmotors ermöglicht.

Da der Abgasturbolader eines Antriebsaggregates üblicherweise für den vollastbetrieb bei hohen Motordrehzahlen ausgelegt ist, kann bei niedrigen Motordrehzahlen der Abgasturbolader nur eine relativ niedrige Verdichtung der Frischluft bewir­ ken, wodurch in einem solchen niedrigen Drehzahlbereich des Verbrennungsmotors kaum eine Leistungssteigerung durch den Abgasturbolader möglich ist. Erst bei höheren Drehzahlen er­ zeugt der Verdichter eine ausreichende Aufladung. Diese Auf­ ladung bewirkt über die vergrößerte Luftmasse und die ent­ sprechend vergrößerte Kraftstoffmasse einerseits eine Lei­ stungssteigerung des Verbrennungsmotors und andererseits eine erhöhte Abgastemperatur und einen erhöhten Abgasdruck, wo­ durch die Leistungsabgabe der Turbine stark erhöht wird. Auf­ grund dieser Rückkopplung kann der Verbrennungsmotor rasch eine große Leistung abgeben, sobald der Turbolader "anspricht", das heißt sobald eine ausreichende Aufladung durch den Verdichter erfolgt. Üblicherweise wird bei niedri­ gen Drehzahlen bis zum Ansprechen des Turboladers vom soge­ nannten "Turboloch" gesprochen.

Um die Leistungsfähigkeit eines aufgeladenen Verbrennungsmo­ tors auch im Bereich niedriger Drehzahlen zu verbessern, gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Vorschläge.

Beispielsweise ist aus der US 3 673 797 ein Antriebsaggregat bekannt, bei dem die Antriebsleistung eines Verbrennungsmotors mit einer durch die Abgase des Verbrennungsmotors ange­ triebenen Turbine erhöht wird, indem die Turbine ihre An­ triebsleistung in ein Differentialgetriebe einspeist, das mit dem Antriebsstrang des Verbrennungsmotors zusammenwirkt. Auf diese Weise wird die Antriebsleistung des Verbrennungsmotors direkt durch die Antriebsleistung der Turbine erhöht. Aller­ dings weist auch diese Turbine bei niedrigen Drehzahlen des Verbrennungsmotors ein Turboloch auf. Bei diesem Antriebsag­ gregat ist in dem vom Verbrennungsmotor und von der Turbine angetriebenen Antriebsstrang außerdem ein zweites Differenti­ algetriebe angeordnet, über das ein Verdichter angetrieben ist, der Frischluft verdichtet und diese als Ladeluft dem Verbrennungsmotor zuführt. Der auf diese Weise mechanisch an­ getriebene Verdichter erhöht somit indirekt ebenfalls die An­ triebsleistung des Verbrennungsmotors. Ein derartiger, mecha­ nisch angetriebener Verdichter weist kein stark ausgeprägtes Turboloch wie ein Abgasturbolader auf, so daß auch bei nied­ rigeren Drehzahlen hier eine Leistungssteigerung durch Aufla­ dung des Motors erzielt werden kann. Darüber hinaus weist das bekannte Antriebsaggregat einen weiteren Verdichter auf, der durch die Turbine angetrieben ist und Frischluft verdichtet, die dann entweder in Reihe dem anderen Verdichter oder paral­ lel dazu dem Verbrennungsmotor zugeführt wird. Ein derartig aufgebautes Antriebsaggregat nur sehr aufwendig realisierbar.

Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, ein Antriebsaggregat der eingangs genannten Art mit Hilfe konstruktiv einfacher Maßnahmen dahingehend auszugestalten, daß die Leistungsfähigkeit eines zugehörigen Verbrennungsmo­ tors im Bereich niedriger Drehzahlen erhöht ist.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch ein Antriebsaggre­ gat mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.

Die Erfindung beruht hierbei auf dem allgemeinen Gedanken, ein im Fahrzeug für einen grundsätzlich beliebigen Zweck be­ reits enthaltenes Luftverdichtergerät, wie zum Beispiel einen Verdichter, einen Kompressor oder ein Gebläse, zur Erhöhung des Druckniveaus der dem Verbrennungsmotor zur Verbrennung zugeführten Luft zu verwenden.

Mit Hilfe der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahme müssen bei vorhandenen Antriebsaggregaten nur konstruktiv einfache Veränderungen durchgeführt werden, die außerdem preiswert und einfach ausführbar sind, um zum erfindungsgemäßen Antriebsag­ gregat zu gelangen.

Die Erfindung nutzt dabei die Erkenntnis, daß bereits eine relativ geringe Anhebung des Druckniveaus der dem Verbren­ nungsmotor zugeführten Frischluft ausreicht, um bei niedrige­ ren Drehzahlen ein Ansprechen des Turboladers zu bewirken. Denn auch ein geringfügig erhöhter Druck hat einen vergrößer­ ten Luftmassenstrom und somit eine vergrößerte Kraftstoffzu­ fuhr zur Folge, wodurch sich die Abgastemperatur und der Ab­ gasdruck und somit die Abgasenthalpie erhöhen, so daß die Turbine sofort mehr Leistung auf den Verdichter übertragen kann. Diese Rückkopplung schaukelt sich dann rasch auf, so daß der Abgasturbolader anspricht. Das Turboloch wird auf diese Weise zu kleineren Drehzahlen, in Richtung auf eine Leerlaufdrehzahl verschoben.

Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform wird die vom Zusatzverdichter erzeugte verdichtete Frischluft vor dem Ver­ dichter in das Luftleitungssystem eingebracht, so daß dem Verdichter bereits ein erhöhtes Druckniveau zugeführt wird. Dies hat zur Folge, daß sich die Druckerhöhung durch den Zu­ satzverdichter nicht additiv, sondern multiplikativ auf den durch den Verdichter erzeugten Ladeluftdruck auswirkt, so daß der Abgasturbolader bei noch niedrigeren Drehzahlen an­ spricht.

Erfindungsgemäß wird zur Erzeugung verdichteter Frischluft die Verwendung eines beliebigen Verdichtungsgerätes vorge­ schlagen, das bereits für einen anderen Zweck im Fahrzeug enthalten ist. Als derartige Verdichtungsgeräte kommen bei­ spielsweise eine Druckluftpumpe eines Niveauregulierungssy­ stems, eine Druckluftpumpe einer Pneumatikfederung oder der­ gleichen in Frage. Die Verwendung einer solchen, bereits im Fahrzeug vorhandenen Luftverdichtereinrichtung ist unter an­ derem deshalb möglich, da zum einen nur eine geringe Erhöhung des Druckniveaus erforderlich ist, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Zum anderen werden die genannten Luftverdichter­ geräte typischerweise in den Betriebsphasen, in denen eine Leistungssteigerung mit Hilfe dieser Luftverdichtergeräte er­ zielt werden soll, von den zugehörigen Fahrzeugsystemen (z. B. Niveauregulierung, Luftfederung) nicht benötigt. Außerdem verfügen derartige Pneumatiksysteme des Fahrzeuges üblicher­ weise über Druckluftspeicher, so daß das zugehörige Luftver­ dichtergerät kurzfristig auch eine andere Funktion im Fahr­ zeug übernehmen kann.

Entsprechend einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Antriebsaggregates wird zur Vorverdich­ tung ein Sekundärluftgebläse verwendet, das bei einem als Ot­ tomotor ausgebildeten Verbrennungsmotor insbesondere während einer Warmlaufphase zur Anreicherung der Abgase mit Sauer­ stoff verwendet wird, um in einem Oxidationskatalysator eine Nachverbrennung der während der Warmlaufphase in den Abgasen noch enthaltenden Kraftstoffbestandteile bzw. eine Oxidation der CO- und HC-Bestandteile der Abgase zu erzielen. Diese Nachverbrennung bzw. Nachoxidation der Abgase wird bei Otto­ motoren vorzugsweise während der Warmlaufphase, in welcher der Ottomotor üblicherweise mit Kraftstoffüberschuß betrieben wird, zur Verringerung der Schadstoffemission durchgeführt. Wenn der Motor warmgelaufen ist, wird das Sekundärluftgebläse üblicherweise nicht mehr für die Nachverbrennung benötigt, so daß es ohne Einschränkung zur Vorverdichtung der Frischluft bei niedrigen Drehzahlen verwendet werden kann. Mit Hilfe ei­ ner entsprechenden Steuerung kann auch bei sich überschnei­ denden Betriebsphasen, das heißt wenn eine Vollast bei nied­ rigen Drehzahlen während der Warmlaufphase des Verbrennungs­ motors erforderlich ist, entweder der niedrigen Schadstoffe­ mission oder der höheren Motorleistung eine Vorzugsstellung gegeben werden.

Weitere wichtige Merkmale und vorteile des erfindungsgemäßen Antriebsaggregates ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung an­ hand der Zeichnung.

Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nach­ stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der je­ weils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombi­ nationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschrei­ bung näher erläutert.

Fig 1 zeigt eine schematische Prinzipdarstellung für ein Antriebsaggregat nach der Erfindung.

Entsprechend Fig. 1 weist ein erfindungsgemäßes Antriebsag­ gregat 1 bei einer bevorzugten Ausführungsform einen als Ot­ tomotor ausgebildeten Verbrennungsmotor 2 auf, der mit einem Abgasturbolader 3 zur Leistungssteigerung aufgeladen ist. Der Abgasturbolader 3 weist dazu einen Verdichter 4 auf, dem über eine Frischluftleitung 5 aus einer Umgebung 6 eines im übri­ gen nicht dargestellten Fahrzeuges angesaugte Frischluft zu­ geführt wird. Der Verdichter 4 verdichtet die Frischluft bei höheren Drehzahlen des Verbrennungsmotors 2 zu Ladeluft, die dem Verbrennungsmotor 2 über eine Ladeluftleitung 7 zugeführt wird.

In der Ladeluftleitung 7 ist ein Ladeluftkühler 8 angeordnet, in dem der durch die Verdichtung im Verdichter 4 erwärmten Ladeluft Wärmeenergie entzogen wird, um auf diese Weise den dem Verbrennungsmotor 2 zugeführten Luftmassenstrom zusätz­ lich zu erhöhen. Vor dem Eintritt der gekühlten Ladeluft in den Verbrennungsmotor 2 ist eine Drosselklappe 9 in der Lade­ luftleitung 7 angeordnet, mit der die Ladeluft in den Be­ triebspunkten des Verbrennungsmotors 2 gedrosselt werden kann, in denen die volle Leistungssteigerung durch die Lade­ luftaufladung nicht erforderlich ist.

Stromauf des Verdichters 4 ist in der Frischluftleitung 5 zu­ nächst ein Luftfilter 10 angeordnet, das von der Frischluft durchströmt wird. Des weiteren ist vor dem Verdichter 4 ein Luftmassenmeßglied 11 in der Frischluftleitung 5 angeordnet. Ein derartiges Luftmassenmeßglied 11 kann beispielsweise als sogenannter Heißfilmmesser ausgebildet sein und dient zur Be­ stimmung der erforderlichen Kraftstoffmasse, die dem Verbren­ nungsmotor 2 über eine nicht dargestellte Kraftstoffeinsprit­ zeinrichtung zur Verbrennung zugeführt wird. Das hier darge­ stellte Antriebsaggregat arbeitet demnach mit der Luftmasse als Führungsgröße für die Regelung des Verbrennungsmotors.

Der Abgasturbolader 3 weist außerdem eine Turbine 12 auf, die in einer Abgasleitung 13 angeordnet und durch Abgase des Ver­ brennungsmotors 2 angetrieben ist. Die Turbine 12 ist über eine Antriebswelle 14 mit dem Verdichter 4 gekoppelt, wodurch der Verdichter 4 durch die Turbine 12 angetrieben ist.

Stromab der Turbine 12 ist in der Abgasleitung 13 ein Kataly­ sator 15 angeordnet, der in üblicher Weise arbeitet und eine Reduktion der Schadstoffemission des Verbrennungsmotors 2 be­ wirkt. Stromab des Katalysators 15 ist in der Abgasleitung 13 ein Schalldämpfer 16 angeordnet, um die Schallemissionen und somit die Lärmerzeugung des Antriebsaggregates 1 bzw. dessen Verbrennungsmotors 2 in üblicher Weise zu reduzieren.

Das erfindungsgemäße Antriebsaggregat 1 ist außerdem mit ei­ ner Sekundärluftversorgung 17 ausgestattet, die in Fig. 1 durch eine gestrichelte Umrandung gekennzeichnet ist. Die Se­ kundärluftversorgung umfaßt ein Sekundärluftgebläse 18, das an einer ersten Anschlußstelle 19 Frischluft über eine Zufüh­ rungsleitung 20 aus der Frischluftleitung 5 abzweigt. Diese Frischluft wird im Sekundärluftgebläse 18 verdichtet und über eine Sekundärluftleitung 21 stromauf des Katalysators 15 in die Abgasleitung 13 eingeleitet.

Damit der Verbrennungsmotor 2 während seiner Warmlaufphase insbesondere einen ruhigen Lauf aufweist, wird er während dieser Warmlauf- bzw. Kaltstartphase fett betrieben, so daß die Abgase des Verbrennungsmotors unverbrannte CO- und CH- Bestandteile aufweisen. Um die Schadstoffemission während diesem Warmlaufbetrieb des Verbrennungsmotors 2 zu reduzieren wird beim Verbrennungsmotor 2 mit Hilfe der Sekundärluftzu­ führung 17 Frischluft, das heißt im wesentlichen O₂, in die Abgase eingeblasen, wodurch es spätestens im Katalysator 15 zu einer Nachoxidation bzw. Nachverbrennung der im Abgas ent­ haltenen unverbrannten Kraftstoffbestandteile kommt.

Beim erfindungsgemäßen Antriebsaggregat 1 ist die Sekundär­ luftzuführung 17 mit konstruktiv einfachen Maßnahmen modifi­ ziert, um das Sekundärluftgebläse 18 als Zusatverdichter zur Leistungssteigerung des Verbrennungsmotors 2 bzw. zur Verbesserung des Ansprechverhaltens des Abgasturboladers 3 bei niedrigen Drehzahlen verwenden zu können. Zum einen ist nach dem als Zusatzverdichter 18 dienenden Sekundärluftgebläse ei­ ne Rückführungsleitung 22 an die Sekundärluftleitung 21 ange­ schlossen, die an einer zweiten Anschlußstelle 23 in die Frischluftleitung 5 einmündet. Zum anderen ist in der Sekun­ därluftleitung 21 ein schaltbares Ventil 24 angeordnet, das die Luftzuführung durch die Sekundärluftleitung 21 zur Abgas­ leitung 13 je nach Schaltstellung des Ventils 24 öffnet oder schließt. Außerdem ist zwischen den Anschlußstellen 19 und 23 in der Frischluftleitung 5 ein Rückschlagventil 25 angeord­ net, das in Richtung auf den Verdichter 4 durchströmbar ist und in Gegenrichtung sperrt.

Um bei niedrigen Drehzahlen die Leistung bzw. das Drehmoment des Verbrennungsmotors 2 zu steigern, ist das Ventil 24 ge­ schlossen und der Zusatzverdichter 18 wird aktiviert. Die aus der Umgebung 6 über die Zuführungsleitung 20 angesaugte Frischluft wird dabei verdichtet und über die Rückführungs­ leitung 22 in die Frischluftleitung 5 eingeleitet, von wo aus sie in den Verdichter 4 gelangt. Auch bei niedrigen Drehzah­ len entfaltet der Verdichter 4 des Turboladers 3 eine gewisse Verdichtungsleistung, die sich multiplikativ auf den Luft­ druck der dem Verdichter 4 zugeführten Luft auswirkt. Auf diese -Weise wird auch eine durch das ursprünglich nicht dafür vorgesehene Sekundärluftgebläse 18 bewirkte geringe Drucker­ höhung deutlich verstärkt. Der auf diese Weise vergrößerte Luftmassenstrom hat beim luftgeführten Ottomotor eine ent­ sprechende Erhöhung der Kraftstoffmenge zur Folge. Das dann aus dem Verbrennungsmotor 2 aus tretende Abgas weist eine er­ höhte Enthalpie auf, die in der Turbine 12 in Antriebslei­ stung für den Verdichter 4 umgewandelt wird. Die verstärkte Antriebsleistung am Verdichter 4 bewirkt eine verstärkte Ver­ dichtung der Ladeluft. Diese Rückkopplung schaukelt sich rasch auf, so daß der Abgasturbolader 3 früh anspricht und die gewünschte Leistungssteigerung schon bei relativ niedri­ gen Motordrehzahlen am Verbrennungsmotor 2 eintritt.

Um beim Kaltstart die Schadstoffemission zu reduzieren, wird das Ventil 24 geöffnet und das Sekundärluftgebläse 18 akti­ viert. Damit die Sekundärluft nicht über die Rückführungslei­ tung 22 der Verbrennung im Verbrennungsmotor 2 zugeführt wird, erfolgt in der Drosselklappe 9 eine Drosselung der Ladeluft, so daß die Sekundärluft im wesentlichen über die Sekundärluftleitung 21 in die Abgasleitung 13 eingeleitet wird und die gewünschte Nachverbrennung bewirkt.

Claims (8)

1. Antriebsaggregat für ein Fahrzeug mit einem Verbrennungs­ otor zur Abgabe von Antriebsenergie, mit einem Abgasturbola­ der, der eine Turbine und einen Verdichter aufweist, wobei die Turbine durch Abgase des Verbrennungsmotors angetrieben ist und der Verdichter durch die Turbine angetrieben ist, und mit einem Luftleitungssystem, das dem Verdichter Frischluft zuführt, in welchem sie zu Ladeluft verdichtet wird, und das die Ladeluft vom Verdichter zum Verbrennungsmotor führt, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zusatzverdichter (18) vorgesehen ist, der verdichtete Frischluft erzeugt, die Bedarfsabhängig dem Luftleitungssy­ stem (5, 7) stromauf des Verbrennungsmotors (2) zuführbar ist, wobei als Zusatzverdichter ein bereits für andere Zwecke im Fahrzeug vorhandener Verdichter (18) verwendet wird.

2. Antriebsaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem als Ottomotor ausgebildeten Verbrennungsmotor (2) eine Abgasreinigungseinrichtung vorgesehen ist, umfassend einen Katalysator (15), der stromab der Turbine (12) in einer Abgasleitung (12) angeordnet ist, und eine zuschaltbare Se­ kundärluftversorgung (17) mit einem zuschaltbaren Sekundär­ luftgebläse (18), das bedarfsabhängig Frischluft über eine Sekundärluftleitung (21) stromauf des Katalysators (15) der Abgasleitung (13) zuführt, wobei das Sekundärluftgebläse als der Zusatzverdichter (18) verwendet wird und wobei Ventilmit­ tel (24) vorgesehen sind, welche die vom Zusatzverdichter (18) erzeugte verdichtete Frischluft bedarfsabhängig dem Luftleitungssystem (5, 7) oder der Abgasleitung (13) zufüh­ ren.

3. Antriebsaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzverdichter (18) stromauf des Verdichters (4) parallel zu einer die Frischluft dem Verdichter (4) zuführen­ den Frischluftleitung (5) geschaltet ist, wobei an einer er­ sten Anschlußstelle (19) eine Zuführungsleitung (20) an die Frischluftleitung (5) angeschlossen ist, die Frischluft aus der Frischluftleitung (5) dem Zusatzverdichter (18) zuführt, wobei stromab der ersten Anschlußstelle (19) an einer zweiten Anschlußstelle (23) eine Rückführungsleitung (22) an die Frischluftleitung (5) angeschlossen ist, die verdichtete Frischluft in die Frischluftleitung einleitet, und wobei zwi­ schen den Anschlußstellen (19 und 23) ein Rückschlagventil (25) in der Frischluftleitung (5) angeordnet ist, das eine Rückströmung von der zweiten Anschlußstelle (23) zur ersten Anschlußstelle (19) durch die Frischluftleitung (5) sperrt.

4. Antriebsaggregat nach Anspruch 2 oder nach Anspruch 3, so­ fern dieser auf Anspruch 2 rückbezogen ist, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Antriebsaggregat (1), das in einer die Ladeluft vom Verdichter (4) zum Verbrennungsmotor (2) führenden Lade­ luftleitung (7) eine Drosselklappe (9) aufweist, die Ventil­ mittel (24) in der Sekundärluftleitung (21) angeordnet sind, wobei zur Versorgung des Katalysators (15) mit verdichteter Frischluft die Drosselklappe (9) die Ladeluft drosselt.

5. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Antriebsaggregat (1), das eine dem Verbren­ nungsmotor (2) zugeführte Kraftstoffmenge in Abhängigkeit ei­ ner mittels eines Luftmeßgliedes (11) gemessenen, dem Ver­ brennungsmotor (2) zugeführten Luftmenge ermittelt, die vom Zusatzverdichter (18) erzeugte verdichtete Frischluft strom­ auf des Luftmeßgliedes (11) in das Luftleitungssystem (5, 7) eingeleitet wird.

6. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Zusatzverdichter (18) erzeugte verdichtete Frischluft stromauf des Verdichters (4) in das Luftleitungs­ system (5, 7) eingeleitet wird.

7. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Zusatzverdichter (18) erzeugte verdichtete Frischluft bei Vollast und in einem niedrigen Drehzahlbereich des Verbrennungsmotors (2) dem Luftleitungssystem (5, 7) zu­ geführt wird.

8. Antriebsaggregat nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzverdichter (18) einen Frischluftspeicher auf­ lädt und die vom Zusatzverdichter (18) erzeugte verdichtete Frischluft bedarfsabhängig aus dem Frischluftspeicher dem Luftleitungssystem (5, 7) zugeführt wird.