DE19840262A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Kühlen eines Behälters - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Kühlen eines BehältersInfo
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Abstract
Der Vorrichtung zum Kühlen eines Isolierbehälters ist mindestens ein Kühlmodul zugeordnet, welches ein erstes Kühlmedium enthält und so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung durch Freisetzen des ersten Kühlmediums aus dem Kühlmodul in dessen Umgebung erzielt wird und der Vorrichtung ist zugleich mindestens eine Kältspeicherplatte zugeordnet, welche ein zweites Kühlmedium enthält und so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung des zweiten Kühlmediums durch eine Zustandsänderung des zweiten Kühlmediums erzielt wird, wobei das zweite Kühlmedium in der Kältespeicherplatte verbleibt und nicht in deren Umgebung freigesetzt wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Kühlen eines
Isolierbehälters sowie deren Verwendung.
Seit langer Zeit sind Methoden bekannt, die das Verderben von Lebensmitteln
oder von anderen temperaturempfindlichen Stoffen hinauszögern. Insbesondere
durch Kühlverfahren lassen sich die meisten Lebensmittel im verarbeiteten
Zustand konservieren. Denn mit sinkender Temperatur verlangsamen sich
physikalische, chemische, mikrobielle und enzymatische Reaktionen.
Zum Transport und zur Lagerung verderblicher Waren, insbesondere von
Lebensmitteln, werden daher gekühlte Behälter eingesetzt.
Bei dem Snow-Shooting-System von MG Gas Products werden einzelne Etagen
eines Transportbehälters mit -78,9°C kaltem Kohlendioxid-Schnee gekühlt (Gas
aktuell, Heft 44, Seite 39, Messer Griesheim GmbH, 1993).
Eine Verwendung von Trockeneis für Kühlzwecke ist in der DE 29 29 666 A1
beschrieben. Eine Schublade dient zur Aufnahme von Trockeneis, die in einem
zum Transport von Speisen und Getränken in der Passagierluftfahrt
vorgesehenen Isolierbehälter angeordnet ist.
Flüssiger Stickstoff wird zur Kühlung von Isolierbehältern eingesetzt.
Beispielsweise wird beim Cryogen®-Trans-Verfahren der in einem
vakuumisolierten Behälter unter einem Kühlfahrzeug gespeicherte flüssige
Stickstoff gasförmig im Laderaum versprüht, wo er der Laderaumluft Wärmenergie
entzieht, um die darin befindlichen temperaturempfindlichen Stoffe zu kühlen
(Gas aktuell, Heft 51, Seite 8, Messer Griesheim GmbH, 1996).
Auch Kältespeicherplatten, welche mit einer Flüssigkeit, einer sogenannten
"eutektischen Flüssigkeit" oder Kühlsole gefüllt sind, werden zu Kühlzwecken
eingesetzt. Im folgenden werden diese Flüssigkeiten "eutektische Flüssigkeit"
genannt. Durch Abkühlung gefriert die eutektische Flüssigkeit in der
Kältespeicherplatte und kann die Kälte speichern. Durch den Verbrauch latenter
Schmelzwärme beim Aufschmelzvorgang der gefrorenen eutektischen Flüssigkeit
wird der Umgebung Wärme entzogen und die Umgebung kühlt ab. Die maximale
Wirksamkeit der Kältespeicherplatte ist gegeben, wenn die eutektische
Flüssigkeit vollständig gefroren ist. Dazu sollte die Gefriertemperatur mindestens
um 5°C unter der Schmelztemperatur der eutektischen Flüssigkeit liegen.
Beispielsweise sollte eine Kältespeicherplatte mit einer Gefriertemperatur von
-21°C auf mindestens -26°C abgekühlt werden. Der Begriff "Kältespeicherplatte"
umfaßt hier alle Behälter mit festen oder flexiblen Wänden, beispielsweise auch
Folienbeutel, die einen Hohlraum zur Aufnahme der gefrorenen bzw. festen
Flüssigkeit aufweisen.
Die genannten Systeme weisen bestimmte Nachteile auf:
Kühlmodule mit tiefkaltem flüssigen oder schneeförmigen Kohlendioxid oder tiefkaltem flüssigen Stickstoff als Kühlmedien sind nur für spezielle Isolierbehälter einsetzbar und können aufgrund der relativ tiefen Temperaturen dieser Kühlmedien das zu kühlende Gut negativ beeinflussen oder schädigen, insbesondere bei einem direkten Kontakt mit dem zu kühlenden Gut. Kältespeicherplatten weisen eine nur relativ geringe und oftmals unzureichende Kühlleistung auf. Trockeneis besitzt ebenfalls nur eine relativ geringe Kühlleistung und ist zudem relativ teuer.
Kühlmodule mit tiefkaltem flüssigen oder schneeförmigen Kohlendioxid oder tiefkaltem flüssigen Stickstoff als Kühlmedien sind nur für spezielle Isolierbehälter einsetzbar und können aufgrund der relativ tiefen Temperaturen dieser Kühlmedien das zu kühlende Gut negativ beeinflussen oder schädigen, insbesondere bei einem direkten Kontakt mit dem zu kühlenden Gut. Kältespeicherplatten weisen eine nur relativ geringe und oftmals unzureichende Kühlleistung auf. Trockeneis besitzt ebenfalls nur eine relativ geringe Kühlleistung und ist zudem relativ teuer.
Die bekannten Kühlsysteme sind bislang nicht flexibel genug, daß bedeutet die
Kühlleistung kann nicht so angepaßt werden, um zum Beispiel einerseits
Tiefkühlwaren und andererseits Frischdienstwaren mit einem System zu kühlen.
Die vorhandenen Isolierbehälter können so nicht optimal genutzt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum
Kühlen eines Isolierbehälters zu schaffen, mit welchem auch für unterschiedliche
Kühlaufgaben optimal angepaßte Kühlleistungen gewährleistet werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung, der mindestens
ein Kühlmodul zugeordnet ist, welches ein erstes Kühlmedium enthält und so
ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung durch Freisetzen des ersten Kühlmediums
aus dem Kühlmodul in dessen Umgebung erzielt wird, und der zugleich
mindestens eine Kältespeicherplatte zugeordnet ist, welche ein zweites
Kühlmedium enthält und so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung des zweiten
Kühlmediums durch eine Zustandsänderung des zweiten Kühlmediums erzielt
wird, wobei das zweite Kühlmedium in der Kältespeicherplatte verbleibt und nicht
in deren Umgebung freigesetzt wird.
Unter dem Begriff "Isolierbehälter" sind alle denkbaren Arten von zumindest
teilweise geschlossenen Behältern zu verstehen, zum Beispiel Container,
Schränke, Transportkarren (Trolleys) oder Transportwagen, die in der Regel eine
thermisch isolierende Wandung aufweisen und worin temperaturempfindliche
Produkte unter Aufrechterhaltung einer bestimmten Temperatur für eine
bestimmte Zeitdauer gelagert oder transportiert werden können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß ein Teil der Kälteleistung
des ersten Kühlmediums zunächst von dem zweiten Kühlmedium aufgenommen
werden kann. Dadurch kann vorteilhaft eine anfängliche Unterkühlung des zu
kühlenden Gutes vermieden werden. Später wird die Kälte des zweiten
Kühlmediums wieder freigesetzt, wodurch die Kühlzeit deutlich verlängert wird.
Das zweite Kühlmedium wirkt so als Kältepuffer und Kältespeicher.
Erfindungsgemäß ist ein Kühlmodul so ausgebildet, daß eine Kühlwirkung eines
ersten Kühlmediums durch ein verdampfendes tiefkaltes verflüssigtes,
überkritisches oder festes Gas erzielt wird, und eine Kältespeicherplatte ist so
ausgebildet, daß eine Kühlwirkung eines zweiten Kühlmediums durch einen
wärmeverzehrenden Aufschmelzvorgang eines festen Stoffes oder Stoffmischung
erzielt wird. Unter dem Begriff "verdampfendes tiefkaltes verflüssigtes,
überkritisches oder festes Gas" ist hier ein bei normaler Raumtemperatur (ca.
23°C) und bei Normaldruck (ca. 1 bar) als Gas vorliegender Stoff oder
Stoffgemisch, zum Beispiel Stickstoff, Kohlendioxid oder Luft zu verstehen
welcher oder welches bei der entsprechenden Temperatur und bei
entsprechendem Druck in einem flüssigen, überkritischen oder festen Zustand ist,
wobei der Begriff "fester" Zustand auch eine stückige, körnige oder
schneeförmige Form mitumfaßt.
Gemäß der Erfindung sind mindestens ein Kühlmodul und mindestens eine
Kältespeicherplatte benachbart angeordnet.
Nach der Erfindung ist es vorgesehen, daß das Kühlmodul und/oder die
Kältespeicherplatte innerhalb der thermisch isolierenden Wandungen des
Isolierbehälters angeordnet sind.
Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, das Kühlmodul und/oder mindestens eine
Kältespeicherplatte benachbart zu einer Wand des Isolierbehälters so
anzuordnen und so auszubilden, daß durch deren Kälteinhalt die Wand des
Isolierbehälters gekühlt wird, wobei die Wand insbesondere auch die Oberseite
des Isolierbehälters sein kann.
Erfindungsgemäß sind mindestens ein Kühlmodul und mindestens eine
Kältespeicherplatte benachbart angeordnet, wobei die Anordnung vorzugsweise
so erfolgt daß zumindest ein Teil der abgegebenen Kälte aus dem Kühlmodul
direkt zu der Kältespeicherplatte geführt wird.
Nach der Erfindung ist es vorgesehen, daß das Kühlmodul eine Öffnung aufweist,
die so angeordnet oder ausgebildet ist, daß das aus der Öffnung entweichende,
im wesentlichen gasförmige erste Kühlmedium mindestens einer entsprechend
angeordneten Kältespeicherplatte zugeführt wird. Dadurch wird vorteilhaft mit
Hilfe des gasförmigen ersten Kühlmediums im wesentlichen zuerst das zweite
Kühlmedium gekühlt und gegebenenfalls die Wandung des Isolierbehälters
gekühlt, bevor das erste Kühlmedium an die Atmosphäre im Innenraum des
Isolierbehälters gelangt, die das zu kühlende Gut direkt umgibt.
Nach der Erfindung weist das Kühlmodul eine Öffnung an der Oberseite auf.
Erfindungsgemäß ist die Kältespeicherplatte unterhalb des Kühlmoduls im
Isolierbehälter angeordnet. Die Kältespeicherplatte wirkt so vorteilhaft als Puffer
gegen eine zu starke Kühlwirkung der Unterseite des Kühlmoduls.
Nach der Erfindung ist das Kühlmodul aus Edelstahl besonders bevorzugt aus
RVS 304, hergestellt.
Als erstes Kühlmedium wird erfindungsgemäß flüssiger Stickstoff oder flüssiges
oder festes Kohlendioxid, besonders bevorzugt aber flüssiger Stickstoff,
eingesetzt. Unter dem Begriff "festes Kohlendioxid" ist hier Kohlendioxid in
körniger, stückiger oder schneeförmiger, vorzugsweise jedoch schneeförmiger
Form, zu verstehen.
Es ist nach der Erfindung vorgesehen, als Flüssigkeit eine eutektische Flüssigkeit
einzusetzen.
Nach der Erfindung besitzt die eutektische Flüssigkeit eine Gefriertemperatur von
0 bis -40°C, besonders bevorzugt von ca. -2 bis -4°C.
Erfindungsgemäß ist die Kältespeicherplatte(n) aus dem Isolierbehälter
entnehmbar, so daß diese leicht ausgetauscht werden kann, wobei es gemäß der
Erfindung ebenso vorgesehen ist, daß für bestimmte Anwendungsfälle, zum
Beispiel Tiefkühltransporte, auch das Kühlmodul aus dem Isolierbehälter
entnehmbar ist und ebenso leicht ausgewechselt werden kann.
Nach der Erfindung beträgt die Höhe des Kühlmoduls 50 bis 200 mm,
vorzugsweise 60 bis 100 mm.
Erfindungsgemäß ist die thermische Isolierung des Kühlmodules vorzugsweise
eine Vakuumisolierung. Das Vakuum dieser Vakuumisolierung beträgt
vorzugsweise kleiner 20 mbar, besonders bevorzugt 0,01 bis 1 mbar. Zur
Verbesserung der hermischen Isoliereigenschaften kann bei dem genannten
Vakuum-Druck eine Gasfüllung des Innenraums mit Kohlendioxid oder Argon
verwendet werden.
Nach der Erfindung wird dem Kühlmodul mit Hilfe einer Befülleinrichtung das
erste Kühlmedium zugeführt, der eine Vorrichtung zur Steuerung der Befüllmenge
zugeordnet ist, welche eine Absperreinrichtung und einen in Wirkverbindung mit
der Absperreinrichtung stehenden Zeitgeber aufweist, mit dessen Hilfe die
Zeitdauer der Zufuhr des ersten Kühlmediums in das Kühlmodul gesteuert wird.
Als Absperreinrichtung wird beispielsweise ein Ventil oder ein Schieber
eingesetzt. Durch die Steuerung der Befüllzeit können so, bei einem gegebenen
Druck des ersten Kühlmediums bei dem Befüllvorgang, dem Kühlmodul
differierende Mengen des ersten Kühlmediums zugeführt werden, um eine zeitlich
gewünschte Kältekonservierung der Stoffe innerhalb des Isolierbehälters
einzustellen. Für bestimmte Anwendungsfälle ist es vorteilhaft aber ebenso
möglich, alternativ oder zusätzlich eine Regelung des Druckes des ersten
Kühlmediums zur Steuerung der zuzuführenden Menge an erstem Kühlmedium
einzusetzen.
Die gemäß der Erfindung lösbar mit dem Isolierbehälter verbundene
Kältespeicherplatte(n) weist Einrichtungen auf, welche in Wirkverbindung mit
entsprechenden Einrichtungen des Isolierbehälters stehen und ein Einschieben in
den Isolierbehälter, eine Lagerung im Isolierbehälter und ein leichtes Entfernen
aus dem Isolierbehälter ermöglichen.
Erfindungsgemäß beträgt das Aufnahmevolumen des Kühlmoduls bis zu 20000 g,
vorzugsweise 500 bis 15000 g, an erstem Kühlmedium. Es können vorteilhaft
differierende Menge an erstem Kühlmedium in das Kühlmodul eingefüllt werden.
Die Menge an einzufüllendem ersten Kühlmedium ist von einer Vielzahl von
Parametern abhängig, zum Beispiel abhängig von der Außentemperatur, der
einzuhaltenden Temperatur im Isolierbehälter, der Anfangstemperatur des
Isolierbehälters, dem im Isolierbehälter befindlichen Produkttyp, der Dauer der
Kühlhaltung, der Transportweise und/oder der Art und Größe des Isolierbehälters.
Es ist nach der Erfindung vorgesehen, daß die Öffnung zum Befüllen des
Kühlmoduls mit dem ersten Kühlmedium zugleich als Öffnung zum Freisetzen des
gebildeten gasförmigen ersten Kühlmediums dient. Vorteilhaft kann diese Öffnung
mit einer Klappe versehen sein, die durch die eigene Masse aufgrund der
Schwerkraft oder mit Hilfe von einem geeigneten Verschlußmechanismus
geschlossen gehalten wird und erst bei einem bestimmten Druck im Innern des
Kühlmoduls durch sich bildendes gasförmiges erstes Kühlmedium geöffnet
werden kann.
Die Öffnung des Kühlmoduls kann, insbesondere beim Einsatz von Kohlendioxid
als erstes Kühlmedium, nach der Erfindung mit einer im wesentlichen nur für das
gasförmige erste Kühlmedium durchlässigen Struktur versehen sein. Wird dem
Kühlmodul körniges, stückiges oder schneeförmiges, festes Kohlendioxid
zugeführt, so kann dabei mitgeführtes oder entstehendes, im wesentlichen
gasförmiges Kohlendioxid über die im Kühlmodul angeordnete Öffnung mit der
gasdurchlässigen Struktur entweichen, so daß im wesentlichen die gesamte
Menge an zugeführtem festen Kohlendioxid im Kühlmodul verbleibt und für
Kühlzwecke zur Verfügung steht.
Das Kühlmodul weist gemäß der Erfindung einen Stutzen auf, um die isolierende
Wandung des Kühlmoduls zu evakuieren bzw. das vorhandene Vakuum zu
messen.
Gemäß der Erfindung wird die im wesentlichen senkrecht stehende Wandung des
Isolierbehälters an deren Innenfläche so ausgebildet, zum Beispiel durch eine
bestimmte, lammellenartige Struktur der Oberfläche, daß im oberen Bereich des
Isolierbehälters entstehendes gasförmiges erstes Kühlmedium besser in den
unteren Bereich des Isolierbehälters fällt bzw. strömt. Dadurch kann vorteilhaft die
Temperaturverteilung innerhalb des Isolierbehälters verbessert werden.
Die Aufgabe wird ferner durch ein Verfahren gelöst, bei dem die Kühlung des
Isolierbehälters durch mindestens ein Kühlmodul und bei Bedarf mindestens eine
Kältespeicherplatte mit Hilfe von mindestens zwei Kühlmedien bei Bedarf erfolgt,
wobei eine Kühlwirkung eines ersten Kühlmediums durch dessen Freisetzen aus
einem Kühlmodul in dessen Umgebung erzielt wird, und bei dem bei Bedarf eine
Kühlwirkung eines zweiten Kühlmediums in einer Kältespeicherplatte durch
dessen Zustandsänderung erzielt wird, wobei das zweite Kühlmedium in der
Kältespeicherplatte verbleibt und nicht in deren Umgebung freigesetzt wird. Dabei
ist es zum Beispiel für Lebensmitteltransporte besonders vorteilhaft, daß ein
einziger Isolierbehälter einerseits durch die Verwendung des Kühlmoduls ohne
zusätzliche Kältespeicherplatte für Tiefkühlzwecke verwendet werden kann und
andererseits bei der Kombination des Kühlmoduls mit zusätzlicher
Kältespeicherplatte für Frischdienstzwecke eingesetzt werden kann.
Vorzugsweise ist aber auch die gleichzeitige Verwendung von mindestens einem
Kühlmodul und mindestens einer Kältespeicherplatte nach der Erfindung
vorgesehen.
Nach der Erfindung wird bei dem Verfahren eine Kühlwirkung eines ersten
Kühlmediums durch ein verdampfendes tiefkaltes verflüssigtes, überkritisches
oder festes Gas erzielt und eine Kühlwirkung eines zweiten Kühlmediums wird
durch einen wärmeverzehrenden Aufschmelzvorgang eines festen Stoffes oder
Stoffmischung erzielt.
Nach der Erfindung wird als zweites Kühlmedium eine eutektische Flüssigkeit
eingesetzt.
Nach der Erfindung ist es vorgesehen, daß zumindest ein Teil der Kälteleistung
des ersten Kühlmediums verbraucht wird, um das zweite Kühlmedium von einem
zumindest teilweise flüssigen Zustand in einen festen Zustand zu überführen.
Erfindungsgemäß verdampft eine Menge von 200 bis 2000 g, vorzugsweise ca.
800 bis 1200 g, an erstem Kühlmedium innerhalb einer Stunde.
Die Aufgabe wird ferner durch einen Isolierbehälter gelöst, der Einrichtungen
aufweist, um mindestens ein Kühlmodul aufzunehmen, welches ein erstes
Kühlmedium enthält und so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung durch
Freisetzen des ersten Kühlmediums aus dem Kühlmodul in dessen Umgebung
erzielt wird, und der Einrichtungen aufweist, um mindestens eine
Kältespeicherplatte aufzunehmen, welche ein zweites Kühlmedium enthält und so
ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung des zweiten Kühlmediums durch eine
Zustandsänderung des zweiten Kühlmediums erzielt wird, wobei das zweite
Kühlmedium in der Kältespeicherplatte verbleibt und nicht in deren Umgebung
freigesetzt wird. Nach der Erfindung ist es vorgesehen, daß der Isolierbehälter
entsprechende Einrichtungen aufweist, um die zuvor beschriebenen
Ausgestaltungen der Vorrichtung und des Verfahrens zum Kühlen sinngemäß
anzuwenden und durchzuführen.
Das erfindungsgemäße Verfahren, die Vorrichtung und der Isolierbehälter werden
vorzugsweise verwendet zum Kühlen von Lebensmitteln.
Bei der Kühlung eines Isolierbehälters mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
und dem Verfahren, insbesondere mit einem relativ flachen Kühlmodul, ergeben
sich die Vorteile einer wirtschaftlichen Verwendung eines Kühlmediums, einer
relativ langen Kühlzeit mit hoher Temperaturkonstanz, einer wählbaren
Temperatur im Innenraum des Isolierbehälters durch Austausch der
Kältespeicherplatte(n) ohne eine Temperatursteuerung insbesondere im
Temperaturbereich von -26 bis +8°C und darüber hinaus sowie einer
platzsparenden und an den jeweiligen Isolierbehälter angepaßten Geometrie des
Kühlmoduls und/oder Kältespeicherplatte(n), wodurch ein Einsatz auch von relativ
kleinen Isolierbehältern möglich ist. Es hat sich ferner gezeigt daß die
Kälteleistung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des Verfahrens so hoch
sein kann, daß für bestimmte Anwendungsfälle auf eine sonst übliche Vorkühlung
des Isolierbehälters vor dessen Einsatz verzichtet werden kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung sowie das Verfahren werden nun anhand von
Abbildungen (Fig. 1 und Fig. 2) beispielhaft näher erläutert.
Die Fig. 1 zeigt einen Isolierbehälter mit einem Kühlmodul und einer
Kältespeicherplatte.
Die Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einem Isolierbehälter mit einem Kühlmodul
und einer Kältespeicherplatte.
Der in Fig. 1 dargestellte Isolierbehälter 1 weist eine thermisch isolierende
Wandung 2 auf. Innerhalb des Isolierbehälters 1 ist ein Kühlmodul 3 sowie eine
Kältespeicherplatte 4 angeordnet. Das Kühlmodul 3 weist eine Doppelwand aus
Edelstahl auf, deren Zwischenraum evakuiert ist.
In der Fig. 2 ist eine vorteilhafte Anordnung des Kühlmoduls 3 sowie der
Kältespeicherplatte 4 im Isolierbehälter 1 dargestellt. Im oberen Bereich innerhalb
des Isolierbehälters 1 mit thermisch isolierender Wandung 2 ist eine
Kältespeicherplatte 4 angeordnet und unterhalb der Kältespeicherplatte 4 ist ein
Kühlmodul 3 angeordnet. An der Stirnfläche 5 des Kühlmoduls 3 sind ein Stutzen
6 für die Befüllung mit flüssigem Stickstoff sowie ein Stutzen 7 zur Evakuierung
und zur Kontrolle des Vakuums angeordnet. Das Kühlmodul 3 weist eine Öffnung
8 an deren Oberseite (schraffierte Fläche in Fig. 2) auf, wodurch entweichendes
gasförmiges erstes Kühlmedium im wesentlichen zuerst an die
Kältespeicherplatte 4 gelangt, um diese zu kühlen. Ein Teil der Kälteleistung des
ersten Kühlmediums wird so zunächst von dem zweiten Kühlmedium
aufgenommen, wodurch beim Befüllen des Kühlmoduls 3 mit erstem Kühlmedium
eine anfängliche Unterkühlung des zu kühlenden Gutes vermieden werden kann.
Bei einer Erhöhung der Temperatur innerhalb des Isolierbehälters 1 wird die Kälte
des zweiten Kühlmediums wieder freigesetzt, wodurch die gesamte Kühlzeit
deutlich verlängert wird. Das zweite Kühlmedium wirkt so vorteilhaft als
Kältepuffer und Kältespeicher.
Claims (26)
1. Vorrichtung zum Kühlen eines Isolierbehälters,
der mindestens ein Kühlmodul zugeordnet ist, welches ein erstes Kühlmedium enthält und so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung durch Freisetzen des ersten Kühlmediums aus dem Kühlmodul in dessen Umgebung erzielt wird,
und der zugleich mindestens eine Kältespeicherplatte zugeordnet ist, welche ein zweites Kühlmedium enthält und so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung des zweiten Kühlmediums durch eine Zustandsänderung des zweiten Kühlmediums erzielt wird, wobei das zweite Kühlmedium in der Kältespeicherplatte verbleibt und nicht in deren Umgebung freigesetzt wird.
der mindestens ein Kühlmodul zugeordnet ist, welches ein erstes Kühlmedium enthält und so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung durch Freisetzen des ersten Kühlmediums aus dem Kühlmodul in dessen Umgebung erzielt wird,
und der zugleich mindestens eine Kältespeicherplatte zugeordnet ist, welche ein zweites Kühlmedium enthält und so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung des zweiten Kühlmediums durch eine Zustandsänderung des zweiten Kühlmediums erzielt wird, wobei das zweite Kühlmedium in der Kältespeicherplatte verbleibt und nicht in deren Umgebung freigesetzt wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
bei der ein Kühlmodul so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung eines ersten Kühlmediums durch ein verdampfendes tiefkaltes verflüssigtes, überkritisches oder festes Gas erzielt wird,
und bei der eine Kältespeicherplatte so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung eines zweiten Kühlmediums durch einen wärmeverzehrenden Aufschmelzvorgang eines festen Stoffes oder Stoffmischung erzielt wird.
bei der ein Kühlmodul so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung eines ersten Kühlmediums durch ein verdampfendes tiefkaltes verflüssigtes, überkritisches oder festes Gas erzielt wird,
und bei der eine Kältespeicherplatte so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung eines zweiten Kühlmediums durch einen wärmeverzehrenden Aufschmelzvorgang eines festen Stoffes oder Stoffmischung erzielt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
bei der das Kühlmodul und/oder die Kältespeicherplatte innerhalb der
thermisch isolierenden Wandungen des Isolierbehälters angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
bei der mindestens ein Kühlmodul und mindestens eine Kältespeicherplatte
benachbart angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
bei der das Kühlmodul und/oder mindestens eine Kältespeicherplatte
benachbart zu einer Wand des Isolierbehälters so angeordnet sind und so
ausgebildet sind, daß durch deren Kälteinhalt die Wand des Isolierbehälters
gekühlt wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
bei der das Kühlmodul eine Öffnung aufweist, die so angeordnet oder
ausgebildet ist, daß das aus der Öffnung entweichende, im wesentlichen
gasförmige erste Kühlmedium mindestens einer entsprechend angeordneten
Kältespeicherplatte zugeführt wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
bei der das Kühlmodul eine Öffnung an der Oberseite aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
bei der mindestens eine Kältespeicherplatte unterhalb des Kühlmoduls im
Isolierbehälter angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
bei der das Kühlmodul aus Edelstahl besteht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
bei der das Kühlmodul als erstes Kühlmedium flüssigen Stickstoff oder
flüssiges oder festes Kohlendioxid, bevorzugt flüssigen Stickstoff, enthält.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
bei der die Kältespeicherplatte eine eutektische Flüssigkeit enthält.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
bei der die eutektische Flüssigkeit eine Gefriertemperatur von 0 bis -40°C,
vorzugsweise von -2 bis -4°C, besitzt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
bei der die Kältespeicherplatte(n) aus dem Isolierbehälter entnehmbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
bei der die Höhe des Kühlmoduls 50 bis 200 mm, vorzugsweise 60 bis 100
mm, beträgt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
bei der das Kühlmodul eine thermische Vakuumisolierung aufweist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
bei der das Vakuum in der thermischen Vakuumisolierung von 0,01 bis 1
mbar beträgt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16,
bei der dem Kühlmodul eine Befülleinrichtung für das erste Kühlmedium
zugeordnet ist, der eine Vorrichtung zur Steuerung der Befüllmenge
zugeordnet ist, welche eine Absperreinrichtung und einen in Wirkverbindung
mit der Absperreinrichtung stehenden Zeitgeber aufweist, mit dessen Hilfe
die Zeitdauer der Zufuhr des ersten Kühlmediums in das Kühlmodul
gesteuert wird.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
bei der die Kältespeicherplatte lösbar mit dem Isolierbehälter verbunden ist
und Einrichtungen aufweist, welche in Wirkverbindung mit entsprechenden
Einrichtungen des Isolierbehälters stehen und ein Einschieben in den
Isolierbehälter, eine Lagerung im Isolierbehälter und ein leichtes Entfernen
aus dem Isolierbehälter ermöglichen.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
bei der das Aufnahmevolumen des Kühlmoduls an erstem Kühlmedium 500
bis 15000 g beträgt.
20. Verfahren zum Kühlen eines Isolierbehälters,
bei dem die Kühlung des Isolierbehälters durch mindestens ein Kühlmodul und bei Bedarf mindestens eine Kältespeicherplatte mit Hilfe von mindestens zwei Kühlmedien bei Bedarf erfolgt,
wobei eine Kühlwirkung eines ersten Kühlmediums durch dessen Freisetzen aus einem Kühlmodul in dessen Umgebung erzielt wird,
und bei dem bei Bedarf eine Kühlwirkung eines zweiten Kühlmediums in einer Kältespeicherplatte durch dessen Zustandsänderung erzielt wird,
wobei das zweite Kühlmedium in der Kältespeicherplatte verbleibt und nicht in deren Umgebung freigesetzt wird.
bei dem die Kühlung des Isolierbehälters durch mindestens ein Kühlmodul und bei Bedarf mindestens eine Kältespeicherplatte mit Hilfe von mindestens zwei Kühlmedien bei Bedarf erfolgt,
wobei eine Kühlwirkung eines ersten Kühlmediums durch dessen Freisetzen aus einem Kühlmodul in dessen Umgebung erzielt wird,
und bei dem bei Bedarf eine Kühlwirkung eines zweiten Kühlmediums in einer Kältespeicherplatte durch dessen Zustandsänderung erzielt wird,
wobei das zweite Kühlmedium in der Kältespeicherplatte verbleibt und nicht in deren Umgebung freigesetzt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
bei dem eine Kühlwirkung eines ersten Kühlmediums durch ein
verdampfendes tiefkaltes verflüssigtes, überkritisches oder festes Gas erzielt
wird und bei dem eine Kühlwirkung eines zweiten Kühlmediums durch einen
wärmeverzehrenden Aufschmelzvorgang eines festen Stoffes oder
Stoffmischung erzielt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21,
bei dem als zweites Kühlmedium eine eutektische Flüssigkeit eingesetzt
wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 22,
bei dem zumindest ein Teil der Kälteleistung des ersten Kühlmediums
verbraucht wird, um das zweite Kühlmedium von einem zumindest teilweise
flüssigen Zustand in einen festen Zustand zu überführen.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 23,
bei dem eine Menge von 800 bis 1200 g an erstem Kühlmedium innerhalb
einer Stunde verdampft.
25. Isolierbehälter
dadurch gekennzeichnet,
daß der Isolierbehälter Einrichtungen aufweist, um mindestens ein
Kühlmodul aufzunehmen, welches ein erstes Kühlmedium enthält und so
ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung durch Freisetzen des ersten
Kühlmediums aus dem Kühlmodul in dessen Umgebung erzielt wird, und
daß der Isolierbehälter zugleich Einrichtungen aufweist, um mindestens eine
Kältespeicherplatte aufzunehmen, welche ein zweites Kühlmedium enthält
und so ausgebildet ist, daß eine Kühlwirkung des zweiten Kühlmediums
durch eine Zustandsänderung des zweiten Kühlmediums erzielt wird, wobei
das zweite Kühlmedium in der Kältespeicherplatte verbleibt und nicht in
deren Umgebung freigesetzt wird.
26. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19 oder
eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 20 bis 24 oder eines
Isolierbehälters nach Anspruch 25 zum Kühlen von Lebensmitteln.
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