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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Kühlfahrzeug mit mindestens einer
Kühlkammer
und mindestens einem mechanischen Kühlaggregat sowie einem auf
verflüssigtem
Gas basierenden Kühlsystem,
auch als Hybrid-Kühlfahrzeug
bekannt. Auch ein Kühlverfahren
für die
Kühlkammer
eines solchen Kühlfahrzeuges
ist Gegenstand der Erfindung.
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Kühlfahrzeuge
werden für
den Transport von gekühlten
Waren eingesetzt, wobei die vorliegende Erfindung hauptsächlich den
Verteilerverkehr von gekühlten
Waren betrifft, bei welchem ein Kühlfahrzeug immer wieder für einen
Be- und/oder Entladevorgang anhält,
wobei die Kühlkammer(n)
des Kühlfahrzeuges
geöffnet
werden.
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Eine
geschlossene Kühlkammer
verbraucht bei guter Isolierung nur eine geringe Kühlleistung,
die entweder von einem mechanischen Kühlaggregat oder von einem Kühlsystem
basierend auf verflüssigtem
Gas erbracht werden kann. Für
den Lieferverkehr sind auch sogenannte Hybridsysteme bekannt, bei
denen z. B. tiefkaltes, flüssiges
CO2 in einem Flüssiggastank mitgeführt wird,
welches insbesondere zum schnellen Wiederabkühlen nach einem Öffnen einer
Kühlkammer
eingesetzt wird. Auf längeren Fahrten
oder im Stillstand ohne Öffnen
der Kühlkammer
reicht im Allgemeinen ein mechanisches Kühlaggregat aus, so dass der
Vorrat an flüssigem
Kohlendioxid geschont werden kann.
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Bei
auf verflüssigtem
Gas basierenden Kühlsystemen
gibt es einerseits die Möglichkeit,
eine indirekte Kühlung
vorzusehen, bei der die Luft in einer Kühlkammer über Wärmetauscherflächen von
dem wieder verdampfenden, verflüssigten
Gas abgekühlt wird.
Andererseits gibt es die Möglichkeit,
das verflüssigte
Gas direkt in eine Kühlkammer
einzusprühen.
Diese Art der Kühlung
ist besonders effektiv, erfordert jedoch vor dem Betreten der Kühlkammer
zunächst
eine vollständige
Durchlüftung,
um eine gefahrenfrei atembare Atmosphäre herzustellen.
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Für die vorliegende
Erfindung kommt es generell nicht auf die Art des auf verflüssigtem
Gas basierenden Kühlsystems
an, ebenso wenig auf die genaue Bauart des mechanischen Kühlaggregates
und die Art der Kältezuführung zur
Kühlkammer.
Wichtig ist aber die Tatsache, dass ein mechanisches Kühlaggregat
bei vernünftiger
Auslegung kaum genügend Kälteleistung
zur schnellen Wiederabkühlung
einer durch Öffnen
aufgewärmten
Kühlkammer
liefern kann und dass auf verflüssigtem
Gas basierende Kühlsysteme
im Lieferverkehr beim häufigen Öffnen der
Kühlkammer
aufgrund der begrenzten Menge mitgeführten verflüssigten Gases an Grenzen stoßen können. Außerdem kann
bei direkt mit verflüssigtem Gas
gekühlten
Kühlkammern
dieses Kühlsystem während des
Be- und Entladen nicht eingesetzt werden. Darüber hinaus sind beide Kühlsysteme
im Hinblick auf die für
eine bestimmte Kühlleistung
einzusetzende Primärenergie
unterschiedlich effektiv. Ausgehend von diesem Stand der Technik
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Kühlfahrzeug mit mindestens einer
Kühlkammer
zu schaffen, welches unter besonders effektivem Einsatz von Primärenergie selbst
im Lieferverkehr bei häufigem Öffnen der
Kühlkammer
einen vorgeschriebenen Temperaturbereich der transportierten, gekühlten Ware
zuverlässig
einhalten kann. Auch ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren
zur weitgehenden Einhaltung oder Unterschreitung einer Solltemperatur
in einem Kühlraum eines
Kühlfahrzeuges
unter günstigem
Einsatz von Primärenergie
und unter Schonung eines mitgeführten
Vorrates an verflüssigtem
Gas zu schaffen.
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Zur
Lösung
dieser Aufgaben dienen ein Kühlfahrzeug
nach dem Anspruch 1 und ein Verfahren nach dem Anspruch 9. Vorteilhafte
Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegebenen.
Ein erfindungsgemäßes Kühlfahrzeug
mit mindestens einer Kühlkammer
weist mindestens ein mechanisches Kühlaggregat und mindestens ein
auf verflüssigtem
Gas basierendes Kühlsystem
auf. Außerdem
ist der Kühlkammer
mindestens ein Behälter
für ein
Kältespeichermedium
zugeordnet. Ein Behälter
mit einem Kältespeichermedium
wird oft auch als Kühlakku
bezeichnet. Das Kältespeichermedium
bildet erfindungsgemäß ein drittes
Mittel zur Zuführung
von Kühlleistung an
die Kühlkammer,
insbesondere genau zu den Zeiten, zu denen sie gebraucht wird. Im
einfachsten Fall reicht es dazu, einen Behälter mit Kältespeichermedium in der Kühlkammer
anzuordnen, vorzugsweise unterhalb der Decke aufzuhängen.
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In
einer besonders günstigen
Ausführungsform
ist das Kältespeichermedium
ein eutektisches Speichermedium mit einem Phasenübergang, insbesondere zwischen
flüssiger
und fester Phase, in der Nähe
einer Solltemperatur der Kühlkammer,
der es zugeordnet ist. Typisch für
eutektische Speichermedien ist die große Wärme- bzw. Kältespeicherfähigkeit
in einem sehr kleinen Temperaturintervall. Im einfachsten Fall kann
Wasser verwendet werden, welches beim Übergang zu Eis bekanntermaßen große Kältemengen
aufnimmt, die beim Schmelzen wieder abgegeben werden. Die Temperatur
für den
Phasenübergang
kann durch Beimischung, beispielsweise von Salz oder Alkohol, verändert werden.
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Um
einen wirksamen Wärmeaustausch
zwischen Kühlkammer
und Kältespeichermedium
zu erreichen, ist es vorteilhaft, die Verbindung zwischen Kältespeichermedium
und Kühlkammer
durch geeignet geformte und geeignet große Austauschflächen auszubilden.
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Auch
ist es möglich
durch passive und/oder aktive Unterstützungsmittel den Wärmeaustausch zwischen
der Kühlkammer
und dem Kältespeichermedium
zu unterstützen.
Dies können
beispielsweise Kanäle
sein, die durch den Behälter
verlaufen, Kühlrippen
oder auch ein Speicherlüfter.
Dabei können Kühlrippen
oder Kühlrohre
ggf. eine Naturkonvektion in der Kühlkammer unterstützen, während ein
Lüfter den
Wärmeaustausch
durch Erzeugen geeigneter Luftströmungen entlang der Wärmetauscherflächen generell
unterstützen
kann. Die Anwesenheit eines Kältespeichermediums
in einer Kühlkammer
bzw. der Wärmeaustausch
zwischen einer Kühlkammer
und einem Kältespeichermedium
kann grundsätzlich
zur annähernden
Konstanthaltung der Temperatur in der Kühlkammer beitragen. Eine weitgehend
mit gekühlter
Ware gefüllte
Kühlkammer
hat von sich aus eine hohe Wärme-
bzw. Kältekapazität, so dass
sie sich weder schnell abkühlt
noch schnell aufwärmt.
Je weniger Ladung jedoch in der Kühlkammer ist, desto stärker kann
sich die Temperatur bei Be- und Entladevorgängen indem. Dem wirkt ein Kältespeichermedium,
insbesondere ein eutektisches Speichermedium entgegen, so dass auch
bei fast leerer Kühlkammer
eine annähernde
Konstanthaltung der Temperatur möglich
ist.
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Interessant
ist die Anwendung eines Kältespeichermediums
insbesondere auch für
Kühlfahrzeuge
mit mindestens zwei Kühlkammern
unterschiedlicher Solltemperatur, von denen eine zweite Kühlkammer
mit niedrigerer Solltemperatur nur durch eine erste Kühlkammer
mit höherer
Solltemperatur betreten werden kann. Dieser Anwendungsfall tritt bei
der gleichzeitigen Anlieferung von tiefgefrorenen Waren und lediglich
gekühlten
Waren im Lieferverkehr auf. Solche Fahrzeuge haben typischerweise hinten
eine Tür
und eine Kühlkammer
höherer
Solltemperatur, nach deren Durchschreiten das Ladepersonal die zweite
Kühlkammer
mit niedrigerer Solltemperatur erreicht. Erfindungsgemäße Behälter mit
Kältespeichermedium
können
nutzbringend in einer oder beiden Kühlkammern angeordnet sein.
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Bei
anderen Kühlfahrzeugtypen
gibt es zwei oder mehr Kühlkammern,
die getrennt betreten werden können
und nicht notwendigerweise unterschiedliche Solltemperaturen aufweisen
müssen.
Es gibt längsgeteilte
Kühlfahrzeuge
und solche mit einer Querunterteilung und seitlichen Türen. Auch
hier ist der Einsatz von Behältern
mit Kältespeichermedium sehr
wirkungsvoll.
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Die
besonderen Vorteile der Erfindung ergeben sich vor allem durch die
Verfahrensführung,
d. h. durch die Steuerung der verschiedenen Möglichkeiten, einer Kühlkammer
Kälte zuzuführen in
Abhängigkeit
von der jeweiligen Situation und anderen Randbedingungen.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur weitgehenden Einhaltung oder Unterschreitung einer Solltemperatur
in einem Kühlraum
eines Kühlfahrzeuges,
welches über
mindestens ein mechanisches Kühlaggregat, über ein
auf verflüssigtem
Gas basierendes Kühlsystem
und mindestens einen Behälter mit
Kältespeichermedium
verfügt,
wird das Kältespeichermedium
bevorzugt durch den Einsatz des mechanischen Kühlaggregates gekühlt, wenn
sich der Kühlraum
auf oder unter seiner Solltemperatur befindet. Das Kühlaggregat
eines Kühlfahrzeuges
benötigt
im Allgemeinen den geringsten Einsatz an Primärenergie für eine bestimmte Kühlleistung
und ist praktisch unbegrenzt verfügbar, da es seine Energie direkt
oder indirekt aus dem Kraftstofftank des Kühlfahrzeuges bezieht. Bei vernünftiger
Auslegung im Verhältnis
zur Größe des Kühlfahrzeuges
ist jedoch seine Spitzenleistung für bestimmte Situationen nicht hoch
genug. Allerdings kann es mehr Kälteleistung erzeugen
als bei geschlossener Kühlkammer
durch die Isolierung verloren geht, wenn sich die Kühlkammer
auf Solltemperatur befindet. In einer solchen Situation steht daher
Kühlleistung
des mechanischen Kühlaggregates
zur Verfügung,
die günstig
eingesetzt werden kann, um das Kältespeichermedium
abzukühlen
und seinen Phasenübergang
in die feste Phase unter Aufnahme hoher Kältemengen zu bewirken. Die
erforderliche Steuerung oder Regelung ist sehr einfach, wie im Folgenden
noch näher
beschrieben wird. So kann beispielsweise während der Fahrt zwischen zwei
Ladevorgängen
ein großer
Teil der Kühlleistung
des mechanischen Kühlaggregates
zum Abkühlen
des Kältespeichermediums
eingesetzt werden. Die gespeicherte Kälte steht dann zusätzlich zu der
Kühlleistung
des mechanischen Kühlaggregates beim
nächsten Öffnen der
Kühlkammer
zur Verfügung,
um während
des Be- oder Entladens die Temperatur in der Kühlkammer möglichst in der Nähe des Sollwertes
zu halten. Falls dies nicht gelingt, d. h. die Temperatur im Kühlraum während der Öffnungszeit eine
bestimmte Toleranztemperatur überschreitet, wird
das auf verflüssigtem
Gas basierende Kühlsystem
zugeschaltet, da dieses System eine wesentlich höhere Kühlleistung bereitstellen kann.
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Natürlich kann
bei geöffneter
Kühlkammer nur
ein indirektes auf verflüssigtem
Gas basierendes Kühlsystem
eingesetzt werden, bei dem das Gas nicht direkt in die Kühlkammer
eingespritzt wird. Bei direkten auf verflüssigtem Gas basierenden Kühlsystemen
muss eine eventuelle Überschreitung
der Toleranztemperatur hingenommen werden, bis die Kühlkammer
geschlossen wird, dann kann allerdings eine sehr schnelle Wiederabkühlung durch
Einspritzen des verflüssigten
Gases erfolgen. Verglichen mit der zur Konstanthaltung der Temperatur
in der Kühlkammer
benötigten
Menge an verflüssigtem
Gas ohne Verwendung von Kältespeichermedium,
wird der Verbrauch an verflüssigtem
Gas bei erfindungsgemäßem Einsatz
des Kältespeichermediums
erheblich verringert, was die Reichweite des Kühlfahrzeuges vergrößern bzw.
die Anzahl der möglichen
Be- und Entladevorgänge
mit einer Flüssiggasfüllung deutlich
erhöhen
kann. Darüber
hinaus wird der Einsatz an Primärenergie
für eine
vorgegebene Verteilungsfahrt reduziert.
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Bevorzugt
wird als Kältespeichermedium
ein eutektisches Speichermedium eingesetzt, insbesondere mit einer
Erstarrungstemperatur von 0,5 bis 10 Kelvin unter der Solltemperatur
des Kühlraumes. Wird
dem Kühlraum
zwischen zwei Be- oder Entladevorgängen Kälteleistung vom mechanischen
Kühlaggregat
zugeführt,
so kühlt
sich der Kühlraum
zunächst
nur bis etwa zur Erstarrungstemperatur des Speichermediums ab und
bleibt etwa so lang auf dieser Temperatur oder geringfügig darunter,
bis das gesamte Speichermedium erstarrt ist. Dann sinkt die Temperatur
weiter ab, so dass das mechanische Kühlaggregat abgeschaltet werden kann.
Der Kühlraum
ist mm für
ein Öffnen
der Tür
vorbereitet oder kann eine relativ lange Zeit ohne Zuschalten des
mechanischen Kühlaggregates
bzw. des auf verflüssigtem
Gas basierenden Kühlsystems
seine Solltemperatur halten. Eine solche Zeit kann beispielsweise auch
zum Abtauen des mechanischen Kühlaggregates
genutzt werden, falls sich in einzelnen Komponenten Eis gebildet
hat. Durch geeignete Wahl der Temperaturen, bei denen sich das mechanische Kühlaggregat
abschaltet bzw. wieder zuschaltet und durch Wahl einer etwas oberhalb
der Solltemperatur liegenden Toleranztemperatur, bei der (ggf. erst
nach Schließen
der Tür)
das auf verflüssigtem
Gas basierende Kühlsystem
zugeschaltet wird, kann eine sehr hohe Qualität der Kühlung in der Kühlkammer
bei geringem Einsatz von Primärenergie
trotz häufiger
Be- und Entladevorgänge
erreicht werden.
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Wie
bereits erwähnt,
werden typischerweise für
den Menschen nicht atembare verflüssigte Gase zur Kühlung eingesetzt,
beispielsweise Kohlendioxid oder Stickstoff. Bei solchen Kühlsystemen
können alle
bekannten Sicherheitsmaßnahmen
und Wege zum wirtschaftlichen Einsatz zusammen mit der vorliegenden
Erfindung weiter verwendet werden. Das Vorhandensein eines Behälters mit
Kältespeichermedium
in einer oder mehreren Kühlkammern
oder an anderer Stelle im Kühlfahrzeug
beeinflusst diese Systeme nicht negativ.
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Besonders
vorteilhaft für
einen flexiblen Einsatz aller Systeme ist es, wenn das mechanische Kühlaggregat
und das auf verflüssigtem
Gas basierende Kühlsystem,
sowie ggf. andere vorhandene aktive Komponenten des Kühlfahrzeuges,
insbesondere mindestens ein Lüfter, über eine
zentrale Steuereinheit gesteuert werden, wobei die Steuereinheit auch
eine Datenspeichereinheit umfasst, aus der Daten über zu erwartende
Fahrzeiten und Ladezeiten als Basis für die Ausfahrt der anzusteuernden
Kühlsysteme
entnommen werden. Kühlfahrzeuge
fahren im Allgemeinen vorhersehbare Routen mit vorhersehbaren Be-
oder Entladestationen, so dass die voraussichtlichen Fahrzeiten
und Ladezeiten in etwa bekannt sind. Liegt bei spielsweise zwischen
zwei Ladevorgängen
nur eine sehr kurze Fahrstrecke, so kann es sinnvoll sein, nicht
nur das mechanischen Kühlaggregat,
sondern auch das auf verflüssigtem Gas
basierende Kühlsystem
zur Abkühlung
des Kältespeichermediums
einzusetzen, insbesondere bei direkt mit verflüssigtem Gas gekühlten Systemen,
die beim Ladevorgang nicht eingesetzt werden können. Liegt andererseits eine
lange Fahrstrecke vor dem nächsten
Ladevorgang, so reicht es völlig
aus, das Kältespeichermedium
mittels des mechanischen Kühlaggregates
während
der Fahrt abzukühlen
und den Flüssiggasvorrat
für spätere Ladevorgänge in kürzerer Folge
zu schonen.
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In
diesem Zusammenhang ist es besonders bevorzugt, die Datenspeichereinheit
mit einem Navigationssystem zu verbinden, welches Daten über eine
geplante Fahrroute und daraus über
voraussichtliche Fahrzeiten liefert. Ein solches System in Verbindung
mit einer geeigneten Sensorik betreffend die Temperatur in der oder
den Kühlkammer(n),
den noch vorhandenen Flüssiggasvorrat
und ggf. den Kraftstoffvorrat erlauben eine flexible Kühlstrategie unter
Anpassung an verschiedene Gegebenheiten im Lieferverkehr. Durch
unterschiedliche Vorgaben kann der Einsatz an Primärenergie,
der Verbrauch an Flüssiggas
und/oder die Einhaltung eines bestimmten Temperaturbereiches zum
Hauptziel der Regelung gemacht werden.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist schematisch in der Zeichnung dargestellt, die
ein Ausführungsbeispiel
für ein
erfindungsgemäßes Kühlfahrzeug
teilweise schematisch darstellt. Die Erfindung ist jedoch nicht
auf dieses Ausführungsbeispiel
beschränkt,
sondern kann insbesondere für
andere Arten von mechanischen Kühlaggregaten,
auf verflüssigtem
Gas basierenden Kühlsystemen
und unterschiedliche Anordnungen von Kühlkammern angewandt werden.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kühlfahrzeuges und
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2 schematisch
die Ansicht eines Kühlfahrzeuges
von oben mit zwei hintereinander angeordneten Kühlkammern.
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1 zeigt
ein Kühlfahrzeug 1 mit
einer Kühlkammer 2 an
der vorne, oben und außen
ein mechanisches Kühlaggregat 3 angeordnet
ist. Ein auf verflüssigtem
Gas basierendes Kühlsystem 4 wird aus
einem Flüssiggastank 5,
der sich unter dem Kühlfahrzeug 1 befindet,
gespeist. Die Kühlung
kann durch eine Flüssiggaskühlung 6,
insbesondere Eindüsung
in die Kühlkammer 2 direkt
erfolgen oder durch ein hier nicht dargestelltes Wärmetauschersystem.
Die Zufuhr von Flüssiggas
kann mittels eins Flüssiggasventils 7 geregelt
werden. In der Kühlkammer 2 befindet
sich ein Behälter 8 mit
einem eutektischen Kältespeichermedium 9.
Ein eutektisches Kältespeichermedium
kann erhebliche Kältemengen durch
Phasenübergang
von der flüssigen
Phase in die feste Phase speichern. Besonders günstig ist es, wenn dieser Phasenübergang
bei einer Temperatur geringfügig
unter der Solltemperatur Tsoll der Kühlkammer 2 liegt,
insbesondere ca. 0,5 bis 10 Kelvin darunter. Der Behälter 8 kann
Kühlkanäle 10 aufweisen,
die durch sein Inneres verlaufen und das Speichern und Abgeben von
Kälte unterstützen. Ein
zusätzlicher
Speicherlüfter 11 kann
die Speicherung bzw. Abgabe von Kälte unterstützen. Der Behälter kann
auch, je nach seiner Anordnung im Kühlfahrzeug 1, mit
einer gesonderten, hier nicht dargestellten Verbindung zum mechanischen
Kühlaggregat 3 und/oder
zum Flüssiggastank 5 ausgestattet
sein, um je nach Bedarf die Aufladung (Abkühlung) des Kühlspeichers
durch eines der beiden Kühlsysteme zu
ermöglichen.
Eine Tür 12 ermöglicht den
Zugang zur Kühlkammer 2.
Beim Öffnen
der Tür
dringt warme Luft aus der Umgebung in die Kühlkammer ein, so dass sich
die Temperatur der Luft in der Kühlkammer 2 und
damit allmählich
auch die Temperatur der dort gelagerten Waren erhöht. Dem
wirkt das Vorhandensein des Behälters 8 mit
eutektischem Kältespeichermedium 9 entgegen,
jedenfalls so lange, wie gespeicherte Kälte von dem Kältespeichermedium 9 abgegeben
werden kann. Zur Unterstützung
kann bei geöffneter
Tür 12 auch
das mechanische Kühlaggregat 3 in
Betrieb genommen werden. Ist der Ladevorgang beendet und hat sich
die Kühlkammer 2 zu stark
erwärmt,
so kann durch Zuschaltung des auf flüssigem Gas basierenden Kühlsystems 4 eine
sehr schnelle Abkühlung
wieder auf die Solltemperatur Tsoll erfolgen. Danach kann das mechanische
Kühlaggregat 3 weiterlaufen,
bis das Kältespeichermedium 9 wieder
vollständig
verfestigt ist.
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Eine
zentrale Steuereinheit 13 ist mit Sensoren zur Messung
verschiedener Parameter, insbesondere einem Temperaturfühler 16 zur
Messung der Temperatur in der Kühlkammer,
und mit solchen (nicht dargestellt) zur Messung des Flüssiggasvorrats
im Flüssiggastank 5 und
des Zustands der Tür ausgestattet.
Außerdem
steht die zentrale Steuereinheit 13 mit dem mechanischen
Kühlaggregat 3 und dem
auf verflüssigtem
Gas basierenden Kühlsystem 4 sowie
ggf. dem Speicherlüfter 11 in
Verbindung. Außerdem
ist eine Datenspeichereinheit 14 vorhanden, die Daten über zukünftige Fahrzeiten
und Ladezeiten enthält.
Insbesondere kann auch ein Navigationssystem 15 vorhanden
sein, welches bei Eingabe anzufahrender Adressen die voraussichtlichen
Fahrzeiten liefert. Mit solche Informationen kann die zentrale Steuereinheit
nach bestimmten Vorgaben, beispielsweise Minimierung des Verbrauchs
an verflüssigtem
Gas, an jede Betriebssituation angepasste Regelvorgänge mit
den verschiedenen Systemkomponenten vornehmen.
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2 zeigt
ein Kühlfahrzeug
von oben mit einer ersten Kühlkammer 2a und
einer zweiten Kühlkammer 2b,
die durch eine Tür
verbunden sind. Die Solltemperatur T1soll der ersten Kühlkammer 2a ist typischerweise
höher als
die Solltemperatur T2soll der zweiten Kühlkammer 2b. Beim Öffnen der
Tür 12 gelangt
eine Person zuerst in die erste Kühlkammer 2a und auch
warme Umgebungsluft gelangt zunächst nur
in diese erste Kühlkammer 2a,
so dass die Kälteverluste
der zweiten Kühlkammer
gering gehalten werden können.
Durch einen Behälter 8 mit
Kältespeichermedium 9 kann
daher die Temperatur in der zweiten Kühlkammer 2b auch bei
geöffneter
Tür für eine gewisse
Zeitspanne niedrig gehalten werden. Die erste Kühlkammer 2a wärmt sich
beim Ladevorgang etwas auf, kann aber anschließend mittels des auf verflüssigtem
Gas basierenden Kühlsystems 4 schnell
wieder abgekühlt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung erhöht
die Flexibilität
beim Einsatz eines Kühlfahrzeuges,
insbesondere im Lieferverkehr, und erlaubt bei sehr ökonomischem
Einsatz von Primärenergie
und bei sparsamem Umgang mit dem mitgeführten verflüssigten Gas eine hohe Qualität der Kühlung, d.
h. eine sichere Einhaltung bestimmter Temperaturbedingungen in einer
oder mehreren Kühlkammern.
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- 1
- Kühlfahrzeug
- 2
- Kühlkammer
- 2a
- erste
Kühlkammer
- 2b
- zweite
Kühlkammer
- 3
- mechanisches
Kühlaggregat
- 4
- auf
verflüssigtem
Gas basierendes Kühlsystem
- 5
- Flüssiggastank
- 6
- Flüssiggaskühlung (Eindüsung oder über Wärmetauscher)
- 7
- Flüssiggasventil
- 8
- Behälter für Kältespeichermedium
- 9
- (eutektisches)
Kältespeichermedium
- 10
- Wärmeaustauschflächen
- 11
- Speicherlüfter
- 12
- Tür
- 13
- zentrale
Steuereinheit
- 14
- Datenspeichereinheit
- 15
- Navigationssystem
- 16
- Temperaturfühler
- Tsoll
- Solltemperatur
- T1soll
- Solltemperatur
in der ersten Kühlkammer 2a
- T2soll
- Solltemperatur
in der zweiten Kühlkammer 2b
- Ttol
- Toleranztemperatur,
Toleranzschwelle