DE19839527C2 - Lenksäule für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Lenksäule für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lenksäule für ein Kraftfahrzeug,
die gegenüber der Kraftfahrzeugkarosserie verstellbar angeord
net ist, mit einer Arretiervorrichtung zur lösbaren Festlegung
der Lenksäule an der Kraftfahrzeugkarosserie, die ein erstes,
lenksäulenseitiges Arretierelement und ein zweites, karosse
rieseitiges Arretierelement umfasst, die einander in einer ei
ne Verstellung der Lenksäule zulassenden Freigabeposition so
wie in einer die Lenksäule festlegenden Arretierposition zu
stellbar sind, wobei wenigstens eines der Arrettierelemente
als elastisch verformbares Deformationselement ausgeführt ist,
das in der Arretierposition mittels des anderen Arretierele
mentes unter kraft- und/oder formschlüssiger Festlegung der
Lenksäule an der Kraftfahrzeugkarosserie deformierbar ist.
Eine solche Lenksäule ist aus der DE-AS 10 94 121 bekannt. Die
Lenksäule ist in ihrer Längsrichtung verschiebbar. Um die
Lenksäule nach einem entsprechenden Verschieben festlegen zu
können, ist eine Arretiervorrichtung vorgesehen, die als elas
tisch verformbares Deformationselement eine Klemmhülse auf
weist, die in der Arretierposition mittels eines Spannbandes
und eines Spannnockens um die Lenksäule herumspannbar ist und
so die Lenksäule kraftschlüssig festlegt.
In der Patentschrift EP 0 440 403 B1 ist eine Lenksäule für
ein Kraftfahrzeug offenbart, die über eine verstellbare Arre
tiervorrichtung lösbar an der Kraftfahrzeugkarosserie festge
legt ist. Die Arretiervorrichtung umfasst eine karosseriefeste
Halterung mit einer Zahnanordnung sowie ein in der Halterung
bewegliches Arretierelement mit einer korrespondierenden Zahn
anordnung. Das bewegliche Arretierelement ist über wenigstens
zwei Verbindungselemente mit der Lenksäule verbunden. Es ist
derart abschnittsweise federnd ausgeführt, dass es über einen
Hebel mit der Zahnanordnung seitens der karosseriefesten Hal
terung in Eingriff bringbar ist und sich von der Zahnanordnung
selbsttätig abheben kann. Die Arretiervorrichtung gestattet
somit eine der Zahnweite der Verzahnung entsprechend abgestuf
te Verstellung der Lenksäule insbesondere quer zur Axialrich
tung der Lenksäule. Die Anzahl der möglichen Rastpositionen
der Arretiervorrichtung wird durch die Zahl der Eingriffsmög
lichkeiten der Verzahnung bestimmt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lenksäule der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, die stufenlos gegenüber der Kraft
fahrzeugkarosserie verstellbar ist, und deren Arretiervorrich
tung besonders einfach ausgeführt ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Deformationsele
ment als Hohlprofil aus einem hochelastischen Gummimaterial
gestaltet ist, und dass das Deformationselement in Richtung
der Lenksäulenachse ausgerichtet ist und eine Länge aufweist,
die wenigstens dem Verstellweg der Lenksäule in axialer Rich
tung entspricht. Infolge des homogenen Verformungsverhaltens
des Deformationselementes wird eine stufenlose Festlegung der
Lenksäule gegenüber der Kraftfahrzeugkarosserie ermöglicht.
Durch die erfindungsgemäße Lösung kann die Lenksäule relativ
zu dem zweiten, karosserieseitigen Arretierelement verstellbar
angeordnet sein, wobei das karosserieseitige Arretierelement
bei einer unterschiedlichen relativen Position der Lenksäule
an unterschiedlicher Stelle an dem Deformationselement an
greift. Durch die Gestaltung des Deformationselementes als
Hohlprofil wird ein besonders zuverlässiges, flexibles Verfor
mungsverhalten des Deformationselementes sichergestellt.
In Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite Arretierelement
schwenkbeweglich an der Kraftfahrzeugkarosserie festgelegt.
Das zweite Arretierelement ist dadurch einfach durch Ver
schwenken gegen das erste Arretierelement zustellbar.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das zweite Arre
tierelement eine Nase auf, die es in das erste Arretierelement
eindrückt. Dabei ist das erste Arretierelement vorzugsweise
als hochelastisches Deformationselement, das zweite Arretier
element als formstabiler Nocken ausgeführt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist dem zweiten Arre
tierelement wenigstens ein karosseriefester Anschlag zugeord
net, gegen den das zweite Arretierelement in seiner Arretier
position stößt. Da der formschlüssige Eingriff des zweiten Ar
retierelements in das als Deformationselement ausgeführte ers
te Arretierelement nicht ohne weiteres für eine eindeutige ge
genseitige Festlegung ausreicht, stellt ein weiterer, karosse
riefester Anschlag eine zusätzliche Fixierung für die Arre
tiervorrichtung dar. Insbesondere bei einem schwenkbeweglich
an der Kraftfahrzeugkarosserie festgelegten zweiten Arretier
element dient der karosseriefeste Anschlag zur Einschränkung
der Schwenkbewegung, wodurch das zweite Arretierelement in
seiner Arretierposition gehalten wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das zweite Arre
tierelement in Richtung des Verstellweges der Lenksäule gegen
über der Kraftfahrzeugkarosserie verstellbar und gesondert
festlegbar. Dadurch ist das zweite Arretierelement einer Ver
stellung der Lenksäule nachführbar, so dass es jeweils dem
ersten Arretierelement gegenüberliegend positionierbar ist.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus
den Ansprüchen. Nachfolgend ist ein bevorzugtes Ausführungs
beispiel der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen
dargestellt.
Fig. 1 zeigt schematisch in einer Draufsicht eine erfindungsge
mäße Arretiervorrichtung für eine Kraftfahrzeuglenksäule
und
Fig. 2 schematisch eine Seitenansicht der Arretiervorrichtung
nach Fig. 1.
In den Zeichnungen ist ein Abschnitt einer Lenksäule 1 eines
Kraftfahrzeuges dargestellt, die axial entlang ihrer Achse 1a
verschiebbar an der Kraftfahrzeugkarosserie 10 gelagert ist. Die
Lenksäule besteht aus einem äußeren Mantelrohr und einer nicht
dargestellten Lenkwelle. Auf der einem Fahrgastraum zugewandten
Seite der Lenkwelle ist ein Lenkrad 2 angeordnet. Für eine axia
le Fixierung der Lenksäule 1 ist für den Fahrer zugänglich eine
Arretiervorrichtung 3 zwischen Lenksäule 1 und Kraftfahrzeugka
rosserie 10 angeordnet. Die Arretiervorrichtung 3 ist zwischen
einer nicht dargestellten Freigabeposition, in der die Lenksäule
1 verschiebbar ist, und einer in den Fig. 1 und 2 dargestell
ten Arretierposition verstellbar, in der die Lenksäule an der
Kraftfahrzeugkarroserie fixiert ist.
Die Arretiervorrichtung 3 umfaßt ein erstes Arretierelement 8 in
Form eines Deformationselementes, das fest an der Lenksäule 1
angeordnet und mit dieser verschiebbar ist. Dieses Deformations
element 8 ist als Hohlprofil aus einem hochelastischen Gummi-
Material gestaltet und reversibel deformierbar. Es weist eine
Längenausdehnung L in Richtung der Achse 1a der Lenksäule 1 auf,
die größer ist als der Verschiebeweg der Lenksäule 1 gegenüber
der Kraftfahrzeugkarosserie 10. Damit ist es in jeder Position
der Lenksäule 1 einem zweiten Arretierelement 7 gegenüberliegend
angeordnet.
Das zweite Arretierelement 7 bildet einen weiteren wesentlichen
Bestandteil der Arretiervorrichtung 3 und ist fest auf einem an
einer karosserieseitigen Haltegabel 4 um seine Achse 6a drehbar
gelagerten Lagerbolzen 6 befestigt. Das zweite Arretierelement 7
weist eine nockenartige Gestalt mit einer bezüglich der Achse 6a
radial abragenden Nase 7a auf. Es ist aus einem wesentlich fe
steren Material als das Deformationselement 8, insbesondere ei
nem Metall, gestaltet, so daß es bei entsprechender Positionie
rung seine Nase 7a in das Deformationselement 8 eindrückt und
dieses elastisch verformt. Der drehbar gelagerte Lagerbolzen 6
ist gegenüber der fahrzeugfesten Haltegabel 4 in zwei einander
gegenüberliegenden Langlöchern 5 in Richtung der Achse 1a der
Lenksäule zusätzlich verschiebbar angeordnet. Dem Lagerbolzen 6
ist ferner ein fest mit ihm verbundener und mit ihm verschwenk
barer Betätigungshebel 9 zugeordnet, der manuell durch den Fah
rer des Kraftfahrzeuges betätigt werden kann. Dem Betätigungshe
bel 9 ist ein karosseriefester Anschlag 11 zugeordnet, der dem
Betätigungshebel 9 ausgehend von der in den Figuren dargestell
ten Arretierposition eine Bewegung ausschließlich in Richtung
des Pfeiles W1 gestattet.
In der dargestellten Arretierposition der Arretiervorrichtung 3
befinden sich die beiden Arretierelemente 7 und 8 in formschlüs
sigem Eingriff, wobei gleichzeitig das erste Arretierelement in
Form des Deformationselementes 8 fest gegen die Lenksäule 1 ge
drückt wird. Diese Arretierposition ist dadurch lösbar, daß der
Betätigungshebel 9 in Richtung des Pfeiles W1 verschwenkt und
das Deformationselement 8 in Richtung des Pfeiles W2 verdreht
wird. Dadurch gelangt das zweite Arretierelement 7 außer Ein
griff mit dem Deformationselement 8, welches dann wieder seine
undeformierte Gestalt annimmt. Dadurch wird die axiale Bewegung
der Lenksäule 1 freigegeben.
Die axiale Bewegung der Lenksäule ist ausgehend von der in den
Figuren dargestellten Lage sowohl in Richtung des Pfeiles V als
auch in der entgegengesetzten Richtung möglich. Dieser Verschie
beweg ist in beiden Richtungen jeweils kleiner als die Hälfte
der Länge L des Deformationselementes 8, so daß in jeder Positi
on der Lenkwelle 1 ein Abschnitt des Deformationselementes be
nachbart zu dem Arretierelement 7 zu liegen kommt und ein Ein
griff der Nase 7a in das Deformationselement 8 möglich ist. Bei
einem darüber hinausgehenden Verschiebeweg der Lenksäule 1 ist
ein Mitverschieben des Lagerbolzens 6 innerhalb der Langlöcher 5
in der entsprechenden Richtung vorgesehen.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung 3 läßt sich
die Lenksäule 1 stufenlos gegenüber der Kraftfahrzeugkarosserie
10 verstellen und arretieren. Die Nase 7a des Arretierelements 7
kann in jeder beliebigen Lage der Lenksäule 1 in das Deformati
onselement 8 eingedrückt werden. Im Fall einer Einleitung einer
Axialkraft in die Lenksäule 1, insbesondere in Richtung des
Pfeiles V, baut sich nach einer geringfügigen, abgefederten Be
wegung der Lenksäule 1 ein Wulst in dem Deformationselement 8
auf, der eine weitere Bewegung der Lenksäule 1 gegenüber dem
zweiten Arretierelement 7 blockiert. Ein derartiger Fall tritt
beispielsweise bei einer Fahrzeugkollision auf, die zu einer
Zündung eines in dem Lenkrad 2 angeordneten Airbags führt, der
einen nennenswerten Rückstoßimpuls auf die Lenksäule 1 ausübt.
Der Anschlag 11 verhindert ein Verschwenken des Betätigungshe
bels 9 entgegen der Richtung des Pfeiles W1 bzw. ein Verdrehen
des Arretierelements 7 entgegen der Richtung des Pfeiles W2. Da
durch wird sichergestellt, daß der formschlüssige Eingriff der
Arretierelemente 7 und 8 nicht durch eine geringfügige Verschie
bung des Arretier- bzw. Deformationselementes 8 in Richtung des
Pfeiles V und ein damit einhergehendes Verdrehen des Arretiere
lementes 7 aufgehoben wird.
In einem modifizieren Ausführungsbeispiel ist das als Deforma
tionselement gestaltete erste, lenksäulenseitige Arretierelement
8 karosserieseitig gehalten und nicht fest mit der Lenksäule 1
verbunden. In einer Arretierposition der Arretiervorrichtung 3
greift es kraft- und/oder formschlüssig an der Lenksäule 1 an.
In der Freigabeposition der Arretiervorrichtung 3 ist es von der
Lenksäule 1 abgehoben, so daß diese frei verschiebbar ist. Da
durch entfällt eine Anpassung der Länge L des Deformationsele
mentes 8 an die Länge des Verschiebeweges der Lenksäule.
In einem weiteren modifizierten Ausführungsbeispiel sind zwei
oder mehr Arretiervorrichtungen 3 an der Lenksäule 1 angeordnet.
In einem weiteren modifizierten Ausführungsbeispiel ist das er
ste, als Deformationselement dienende Arretierelement 8 karosse
riefest angeordnet, während das zweite Arretierelement schwenk
beweglich an der Lenksäule 1 festgelegt ist.
Claims (6)
1. Lenksäule für ein Kraftfahrzeug, die gegenüber der
Kraftfahrzeugkarosserie verstellbar angeordnet ist, mit einer
Arretiervorrichtung zur lösbaren Festlegung der Lenksäule an
der Kraftfahrzeugkarosserie, die ein erstes, lenksäulenseiti
ges Arretierelement und ein zweites, karosserieseitiges Arre
tierelement umfasst, die einander in einer eine Verstellung
der Lenksäule zulassenden Freigabeposition sowie in einer die
Lenksäule festlegenden Arretierposition zustellbar sind, wobei
wenigstens eines der Arretierelemente als elastisch verformba
res Deformationselement ausgeführt ist, das in der Arretierpo
sition mittels des anderen Arretierelementes unter kraft-
und/oder formschlüssiger Festlegung der Lenksäule an der
Kraftfahrzeugkarosserie deformierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Deformationselement (8) als Hohlprofil aus einem hochelasti
schen Gummimaterial gestaltet ist, und dass das Deformations
element (8) in Richtung der Lenksäulenachse (1a) erstreckt ist
und eine Länge (L) aufweist, die wenigstens dem Verstellweg
der Lenksäule (1) in axialer Richtung entspricht.
2. Lenksäule nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Arretierelement (7) schwenkbeweglich an der Kraft
fahrzeugkarosserie (10) festgelegt ist.
3. Lenksäule nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Arretierelement (7) eine Nase (7a) aufweist, die es
in das erste Arretierelement (8) eindrückt.
4. Lenksäule nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem zweiten Arretierelement (7) wenigstens ein karosseriefes
ter Anschlag (11) zugeordnet ist, der das zweite Arretierele
ment (7) in seiner Arretierposition blockiert.
5. Lenksäule nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Arretierelement (7) in Richtung des Verstellweges
der Lenksäule (1) gegenüber der Kraftfahrzeugkarosserie ver
stellbar und gesondert festlegbar ist.
6. Lenksäule nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Arretierelement (7) mit der Lenksäule (1) gegenüber
der Kraftfahrzeugkarosserie (10) verstellbar ist.
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