DE10138200B4 - Kraftfahrzeugsitz mit neigungseinstellbarer Rückenlehne - Google Patents
Kraftfahrzeugsitz mit neigungseinstellbarer Rückenlehne Download PDFInfo
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Abstract
Kraftfahrzeugsitz
mit neigungseinstellbarer Rückenlehne,
deren Lehnenstruktur über
beidseitig angeordnete Rastverstellbeschläge (2; 3) an einer Tragstruktur
(1) angelenkt ist, wobei die zum Lösen erforderliche Schwenkbewegung
des an einem ersten Rastverstellbeschlag (2) angeordneten Betätigungselements
(4; 4') über
eine Verbindungswelle (5; 5') zum zweiten Rastverstellbeschlag (3)
für dessen
Lösen übertragen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungswelle (5;
5') in Löserichtung
spielfrei mit den Rastverstellbeschlägen (2; 3) verbunden ist und
in Gegenrichtung eine Verdrehung gegenüber dem ersten Rastverstellbeschlag
(2) zulässt.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit neigungseinstellbarer Rückenlehne nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Die bei derartigen bekannten Kraftfahrzeugsitzen vorgesehenen Rastverstellbeschläge werden dadurch synchron betätigt, daß sie durch eine Verbindungswelle drehfest miteinander gekoppelt sind, an der auch das Betätigungselement angreift.
- Bei einem Frontcrash kann es, beispielsweise durch hinter den Sitzen verstautes Ladegut, zu einer asymmetrischen Verformung des Kraftfahrzeugsitzes kommen. Dabei kann der zur Fahrzeugmitte weisende Rückenlehnenholm stärker verformt werden als der Außenholm. Daraus ergibt sich eine Verdrehung des innenliegenden Rastverstellbeschlags gegenüber der Verbindungswelle mit der Folge, daß der Rastverstellbeschlag gelöst wird. Dies kann schwerste Verletzungen der Insassen durch die Rückenlehne und das nachschiebende Lade gut verursachen.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Kraftfahrzeugsitz der als bekannt vorausgesetzten Art so auszubilden, daß im Crashfall das Lösen eines der Rastverstellbeschläge vermieden wird.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
- Durch eine zumindest begrenzte, freie Drehung der Verbindungswelle entgegen der Löserichtung der Verstellbeschläge in dem üblicherweise weniger zu Verformungen neigenden Rastverstellbeschlag wird das Entsperren des anderen Rastverstellbeschlages verhindert. Das freie Drehen der Verbindungswelle kann durch Umfangsspiel in einem Lager oder durch Unterbrechung des von der Verbindungswelle übertragenen Kraftflusses ermöglicht werden.
- Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Nachstehend werden zwei bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Ansicht der Rastverstellbeschläge einer Rückenlehne in einer ersten Ausführungsform; -
2 eine Seitenansicht des Rastverstellbeschlages nach1 bei entferntem Betätigungselement mit zur1 entgegengesetzter Blickrichtung; -
3 ein vergrößerter Ausschnitt des Achsbereichs des Rastverstellbeschlages nach2 in perspektivischer Darstellung; -
4 eine Seitenansicht der Rastverstellbeschläge nach1 nach einem Crash; -
5 eine perspektivische Ansicht der Rastverstellbeschläge einer Rückenlehne in einer zweiten Ausführungsform; -
6 eine Seitenansicht des in5 linken Rastverstellbeschlages; -
7 ein vergrößerter Ausschnitt des Achsbereichs des Rastverstellbeschlages nach6 ; -
8 eine Seitenansicht der Rastverstellbeschläge nach5 nach einem Crash. - In den Zeichnungen sind gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen, die sich im Bedarfsfall durch Hochstriche voneinander unterscheiden.
- Von einem Kraftfahrzeugsitz ist für beide dargestellten Ausführungsformen in den Zeichnungen nur eine in Form von Konsolen
1a und1b ausgeführte Tragstruktur1 dargestellt. Das Sitzteil und die Rückenlehne sind weggelassen. Die Rückenlehne kann mittels der Konsolen1a und1b am Fahrzeugboden oder an den mit dem Fahrzeugboden verbundenen Längs verstellschienen angebracht werden. Als Tragstruktur kann auch der Rahmen eines Sitzteils dienen. Die Rückenlehne ist mit ihrer Lehnenstruktur drehfest über Vorsprünge2d und3d mit den Außenseiten zweier Rastverstellbeschläge2 und3 verbunden. - Die Rastverstellbeschläge
2 und3 können von beliebiger, allgemein üblicher Ausführung sein, beispielsweise mit einer bogenförmig verlaufenden Innenverzahnung, in die eine Außenverzahnung einer verschwenkbaren Klinke eingreift, die von einem drehbar gelagerten Nocken in Eingriff gehalten wird, wobei die Drehung der Nocken durch eine Verbindungswelle5 miteinander gekoppelt ist. Die Rastverstellbeschläge2 und3 sind hier deshalb ebenfalls nicht näher dargestellt. - Die Rastverstellbeschläge
2 und3 sind in einer ersten Ausführungsform durch eine abgekröpfte Verbindungswelle5 miteinander verbunden, auf der ein Betätigungselement4 befestigt ist. Das Betätigungselement4 ist an der türseitigen Konsole1a angeordnet. Die Verbindungswelle5 weist einen Mitnehmerbereich5a auf, der eine Mitnahmeöffnung2a des außenliegenden, ersten Rastverstellbeschlags2 durchsetzt. An dem gegenüberliegenden Ende der Verbindungswelle5 ist ein weiterer Mitnehmerbereich5b ausgebildet, der in eine Mitnahmeöffnung3a des zweiten, innenliegenden Rastverstellbeschlags3 drehfest eingreift. Der Mitnehmerbereich5b ist vierkantig gestaltet. Die Verbindungswelle5 ist um eine Drehachse4c verschwenkbar in den Rastverstellbeschlä gen2 und3 gelagert. - Der Mitnehmerbereich
5a der Verbindungswelle5 weist, wie aus2 und3 ersichtlich, zwei zueinander parallele, ebene Anlageflächen5d und5e auf, die sich symmetrisch zur Drehachse4c erstrecken. Die Mitnahmeöffnung2a besitzt zwei dazu komplementäre Anlageflächen2b , die sich auf einander gegenüberliegenden Seiten von einer durch die Drehachse4c verlaufenden Ebene in unterschiedliche Richtungen nach außen erstrecken. Der übrige Bereich ist jeweils mit einer Freisparung2c versehen, so daß er im Normalfall nicht an den Anlageflächen5d und5e des Mitnehmerbereichs5a anliegt. Die Umfangskontur der Mitnahmeöffnung2a hat somit annähernd eine X-förmige Gestalt. - Bei einem Frontcrash kann die Tragstruktur
1 , wie in4 dargestellt, durch eine ungleichmäßige Belastung der Rückenlehne verformt werden. Der zweite Rastverstellbeschlag3 wird dabei stärker in Fahrtrichtung nach vorn verlagert als der erste Rastverstellbeschlag2 . Dadurch führt der Rastverstellbeschlag3 als ganzes auch eine Drehbewegung, bei Blickrichtung gemäß4 , entgegen dem Uhrzeigersinn aus, die bei undrehbar gehaltener Verbindungswelle5 zum Lösen des Rastverstellbeschlages3 führt. Da jedoch die Verbindungswelle5 im Rastverstellbeschlag2 in dieser Drehrichtung begrenzt verdrehbar aufgenommen ist, kann die Verbindungswelle5 der Drehbewegung des Rastverstellbeschlages3 folgen, so daß dieser verriegelt bleibt. - Bei der in
5 dargestellten, zweiten Ausführungsform ist die innenliegende Konsole1b und der zweite Rastverstellbeschlag3 gegenüber der ersten Ausführungsform unverändert. Die Verbindungswelle5' ist an der dem Rastverstellbeschlag3 zugewandten Ende einseitig gekröpft ausgebildet und mit dem anderen Ende versetzt zur Drehachse4c drehbar in der Konsole1a gelagert. - Die Verbindungswelle
5' trägt benachbart zum ersten Rastverstellbeschlag2 drehfest einen als Nocken ausgebildeten Gegenbereich5c für einen Mitnehmerbereich, der über einen Wellenstumpf4d drehfest mit dem Betätigungselement4' verbunden ist. Der Mitnehmerbereich weist eine auf dem Wellenstumpf4d befestigte Scheibe4b auf, an der exzentrisch zur Drehachse4c ein Zapfen4a vorgesehen ist. Der Wellenstumpf4d ist drehfest in einer in den Zeichnungen nicht erkennbaren Mitnahmeöffnung des Rastverstellbeschlages2 gelagert. - Wie aus
6 und7 erkennbar, liegt der Zapfen4a im Normalfall ständig an dem Gegenbereich5c an, so daß eine Lösebewegung des als Handhebel ausgebildeten Betätigungselements4' entgegen dem Uhrzeigersinn zu einer Betätigung beider Rastverstellbeschläge2 und3 führt. Bei einer Rückkehr des Betätigungselements4' in seine Ausgangslage wird der Gegenbereich5c an dem Zapfen4a durch eine nicht dargestellte zum Rastverstellbeschlag3 gehörende Feder anliegend gehalten. - Wenn die Konsole
1b sich wie in8 dargestellt verformt und der Rastverstellbeschlag3 infolgedessen eine Drehbewegung ausführt, kann der Gegenbereich5c durch die drehfest in den Rastverstellbeschlag3 eingreifende Verbindungswelle5' von dem Zapfen4a abheben. Die Drehung der Verbindungswelle5' ist also in Löserichtung des Ratverstellbeschlags3 nicht behindert. Dadurch wird auf den Rastverstellbeschlag3 infolge seiner Verlagerung nach vorn keine Lösekraft ausgeübt und die Rückenlehne bleibt gegenüber der Konsole1b verriegelt.
Claims (7)
- Kraftfahrzeugsitz mit neigungseinstellbarer Rückenlehne, deren Lehnenstruktur über beidseitig angeordnete Rastverstellbeschläge (
2 ;3 ) an einer Tragstruktur (1 ) angelenkt ist, wobei die zum Lösen erforderliche Schwenkbewegung des an einem ersten Rastverstellbeschlag (2 ) angeordneten Betätigungselements (4 ;4' ) über eine Verbindungswelle (5 ;5' ) zum zweiten Rastverstellbeschlag (3 ) für dessen Lösen übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungswelle (5 ;5' ) in Löserichtung spielfrei mit den Rastverstellbeschlägen (2 ;3 ) verbunden ist und in Gegenrichtung eine Verdrehung gegenüber dem ersten Rastverstellbeschlag (2 ) zulässt. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mitnehmerbereich (
5a ) der Verbindungswelle (5 ) in eine Mitnahmeöffnung (2a ) des ersten Rastverstellbeschlags (2 ) eingreift, die eine Anlagefläche (2b ) zur Anlage des Mitnehmerbereichs (5a ) bei dessen Verschwenken in Löserichtung aufweist und eine das Verschwenken in Gegenrichtung erlaubende Freisparung (2c ). - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmerbereich (
5a ) zwei zueinander und zur Drehachse (4c ) parallele ebene Anlageflächen (5d ;5e ) aufweist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement (
4' ) mit einem schwenkbaren Mitnehmerbereich (4a ,4b ) verbunden ist, der beim Schwenken in Löserichtung zur Anlage an einen Gegenbereich (5c ) an der Verbindungswelle (5' ) für deren Verschwenken ausgebildet ist, wobei sich der Gegenbereich (5c ) beim Verschwenken der Verbindungswelle (5' ) in Gegenrichtung von dem Mitnehmerbereich (4a ,4b ) entfernt. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmerbereich (
4a ,4b ) als parallel zur Drehachse (4c ) des Betätigungselements (4' ) verlaufender Zapfen (4a ) auf einer Scheibe (4b ) ausgebildet ist, die spielfrei mit dem ersten Rastverstellbeschlag (2 ) verbunden ist. - Kraftfahrzeugsitz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenbereich (
5c ) ein auf der Verbindungswelle drehfest angeordneter Nocken ist. - Kraftfahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungswelle (
5 ;5' ) gekröpft ausgebildet ist.
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