DE19838129C2 - Elektronisches Schließsystem - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Bestandteile eines elektronischen
Schließsystems.
Zur Kontrolle des Zugangs zu gesicherten Räumen, bei
spielsweise bei Wohnungs- und Haustüren, Kraftfahrzeugtüren
und bei Schranken und Toren werden konventionelle mechanische
Schließsysteme mit Schlüssel und Schloß zunehmend durch elek
tronische Schließsysteme ersetzt. Diese elektronischen
Schließsysteme beinhalten eine Basisstation, die fest instal
liert und mit einem Schloß gekoppelt ist und eine mobile
Steuereinheit, die eine Person, die Zugang zu dem gesicherten
Raum verlangt, bei sich trägt. Zwischen Basisstation und
Steuereinheit findet eine drahtlose Datenübertragung statt,
mittels der die Basisstation feststellt, ob die Steuereinheit
und damit die Person für den Zugang zu dem gesicherten Raum
berechtigt ist. Besonders bequem zu handhaben sind solche
elektronischen Schließsysteme, bei denen die Datenübertragung
zwischen Basisstation und Steuereinheit über eine gewisse Di
stanz drahtlos erfolgen kann. In diesem Fall stellt die Steu
ereinheit einen einfachen Fernsteuersender oder einen Trans
ponder dar. Beispiele für solche Systeme sind in DE 41 11 582 A1
und DE 41 34 922 C1 angegeben.
Die Steuereinheit solcher Systeme sollte sehr handlich
sein, um leicht überall hin mitgeführt werden zu können. Kom
pakte Steuereinheiten weisen die Form einer Scheckkarte oder
eines Schlüsselanhängers auf.
Derartige Schließsysteme sind mit dem Nachteil behaftet,
daß, wie schon bei mechanischen Schlüsseln, die Gefahr eines
Verlierens oder Vergessens der Steuereinheit besteht. Diese
Gefahr ist um so größer, je kleiner und kompakter die Steuer
einheit ist. Die DE 41 41 382 A1 betrifft ein drahtloses Komforttelefon mit ver
schiedenen Zusatzfunktionen, wie mit einem Sender für das automatische
Öffnen und Schließen von Garagentoren und Türen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Praktikabilität eines elektronischen Schließsystems zu erhö
hen.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den Gegenständen
der Ansprüche 1 oder 2. Die Erfindung beruht auf dem Gedan
ken, die Steuereinheit eines elektronischen Schließsystems in
Gegenstände zu integrieren, die eigentlich anderen Funktionen
dienen, die aber von vielen Personen stets ohnehin mitgeführt
werden.
Gemäß Anspruch 1 handelt es sich bei dem genannten Ge
genstand um die Batterieeinheit für ein drahtloses Handtele
fon. Batterieeinheiten stellen gängige Ersatzteile für Hand
telefone dar. Die Integration der Steuereinheit in eine sol
che Batterieeinheit ermöglicht daher, auch ältere Handtele
fone mit der Steuereinheit auszustatten.
Gemäß Anspruch 2 handelt es sich bei dem genannten Ge
genstand um ein drahtloses Handtelefon mit einer Batterieeinheit. Hierbei kann es sich
um das Handtelefon einer an das Festnetz angeschlossenen
drahtlosen Telefonanlage oder beispielsweise um ein Funktele
fon (Handy) handeln. Viele Personen tragen bereits aus beruf
lichen Gründen einen großen Teil des Tages ein solches Hand
telefon. Schon aufgrund seiner Abmessungen ist die Gefahr,
ein Handtelefon zu verlieren, wesentlich geringer als die Ge
fahr, einen Schlüssel oder eine eigenständige Steuereinheit
in Form eines Schlüsselanhängers oder einer Scheckkarte zu
verlieren. Das Handtelefon mit integrierter Steuereinheit
nach Anspruch 1 ist vorteilhafterweise nicht anstelle sondern
zusätzlich zu einer eigenständigen, nicht in ein Handtelefon
integrierten Steuereinheit zum Freigeben (Aufschließen) des
gleichen elektronischen Schließsystems vorgesehen. Denn da
durch ist die Gefahr, das Schließsystem unerwarteterweise
überhaupt nicht mehr betätigen zu können, stark verringert,
da die Wahrscheinlichkeit, sowohl das Handtelefon als auch
die eigenständige Steuereinheit zu verlieren, gering ist.
Die Unteransprüche sind auf bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung gerichtet. Die Ausgestaltung nach Anspruch 3,
bei der die Steuereinheit einen Transponder darstellt, ist
gegenüber einem einfachen Fernsteuersender besonders sicher,
da für den Datenaustausch zwischen Transponder und Basissta
tion besonders abhör- und fälschungssichere Datenübertra
gungsprotokolle zur Feststellung der Zugangsberechtigung mög
lich sind, siehe DE 44 40 855 A1.
Die Ansprüche 4 und 5 betreffen zweckmäßige Ausgestal
tungen, bei denen ein Freigeben des elektronischen Schließsy
stems manuell bei Betätigung eines Tastschalters der Steuer
einheit oder automatisch bei Eintritt in den Bereich der
Reichweite der drahtlosen Datenübertragung zwischen Basissta
tion und Steuereinheit (annäherungssensitiv) erfolgt.
Die Ausführungsform nach Anspruch 6 mit einer separaten
Batterie zur Versorgung der Steuereinheit weist den Vorteil
auf, daß die Steuereinheit betriebsbereit bleibt, wenn der
Akkusatz zur Versorgung des Handtelefons erschöpft ist.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird
im folgenden anhand der Zeichnungen beschrieben. Darin zeigt
Fig. 1 ein Blockschaltbild eines elektronischen
Schließsystems mit dem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
Fig. 2 ein Handtelefon mit Batterieeinheit gemäß der
Erfindung.
Das in Fig. 1 dargestellte elektronische Schließsystem
beinhaltet eine Basisstation 1 und ein Handtelefon 2. Das
Handtelefon 2 ist in Fig. 2 nochmals perspektivisch darge
stellt. Es beinhaltet ein Telefongerät 3 mit einem Gerätege
häuse 4 sowie eine Batterieeinheit 5 mit einem Batteriegehäu
se 6.
Das Telefongerät 3 enthält in üblicher Weise eine Tele
fonelektronik 7 und ist mit einer Antenne 8 versehen, um die
Funktionen eines drahtlosen Handtelefons zu erfüllen. Die
Batterieeinheit 5 enthält einen Akkusatz 9, der beim Anstec
ken der Batterieeinheit 5 an das Telefongerät 3 in üblicher
Weise mit der Telefonelektronik 7 verbunden wird und diese
mit elektrischer Energie versorgt.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel enthält die Batte
rieeinheit 5 innerhalb des Batteriegehäuses 6 außerdem einen
Transponder 10, der eine mobile Steuereinheit zum Betätigen
des elektronischen Schließsystems, also eine Art elektroni
schen Schlüssel für das Schließsystem darstellt. Die Basis
station 1 und der Transponder 10 können einen drahtlosen Da
tenaustausch nach einem Zugangskontrollprotokoll durchführen,
aufgrund dessen die Basisstation 1 die Steuereinheit 10 iden
tifiziert und feststellt, ob diese einer zugangsberechtigten
Person zugeordnet ist.
Zu diesem Zweck sind die Basisstation 1 und der Trans
ponder 10 jeweils mit einem Sender 11, 12, einem Empfänger
13, 14 und einer an diese gekoppelten Antenne 15, 16 verse
hen. Außerdem ist jeweils eine Steuerung 17, 18 vorhanden,
die mit dem entsprechenden Sender 11, 12 und Empfänger 13, 14
verbunden ist. Die Basisstation 1 beinhaltet außerdem eine
elektromechanische Betätigungseinrichtung 19 zum Öffnen eines
(nicht dargestellten) Schlosses aufgrund eines elektrischen
Signals von der Steuerung 17. Der Transponder 10 enthält eine
Batterie 20, vorzugsweise nach Art einer kleinen Knopfzelle,
die den Sender 12, den Empfänger 14 und die Steuerung 18 mit
elektrischer Energie versorgt. Auch die Basisstation 1 ist
mit einer elektrischen Energieversorgung versehen, die jedoch
aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist. An
die Steuerung 18 des Transponders 10 ist ein Tastschalter 21
mit einer von außerhalb des Batteriegehäuses 6 und des Hand
telefons 2 betätigbaren Taste 22 angeschlossen.
Im Betrieb des elektronischen Schließsystems betätigt
eine das Handtelefon 2 tragende Person, die Zugang zu einem
von dem Schließsystem gesicherten Raum wünscht, über die Ta
ste 22 den Tastschalter 21. Daraufhin sendet die Steuerung 18
des Transponders 10 über dessen Sender 12 und Antenne 16 ein
Funksignal an die Basisstation 1 aus, das dessen Steuerung 17
über ihre Antenne 15 und den Empfänger 13 empfängt. Daraufhin
arbeiten die Steuerungen 17 und 18 der Basisstation 1 und des
Transponders 10 das Zugangskontrollprotokoll ab, in dem sie
über die Sender 11, 12 und Empfänger 13, 14 drahtlos ver
schlüsselte Basisstations- und Transponder-spezifische Daten
miteinander austauschen, die es der Steuerung 17 der Basis
station 1 ermöglichen, den Transponder 10 zu identifizieren.
Stellt die Steuerung 17 dabei fest, daß es sich um einen
Transponder einer zugangsberechtigten Person handelt, so sen
det sie ein Signal an die elektromechanische Betätigungsein
richtung 19, die daraufhin auf elektromotorischem oder elek
tromagnetischem Weg das erwähnte (nicht dargestellte) Schloß
öffnet.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Batterie
gehäuse 6 aus Kunststoff gefertigt, so daß die Antenne 16 des
Transponders 10 vollständig darin enthalten sein kann, ohne
daß die Funkverbindung zur Basisstation 1 beeinträchtigt
wird. Im Hinblick auf die unterschiedlichen Anforderungen an
die Reichweite und Frequenz zwischen einerseits dem Transpon
der 10 und der Basisstation 1 über ein allgemein verfügbares
Frequenzband und andererseits zwischen dem Telefongerät 3 und
dem Telefonnetz über spezielle Frequenzbänder unterscheiden
sich die Antennen 16 und 8 des Transponders 10 und der Tele
fonelektronik 7 voneinander. Der Transponder 10 und die Tele
fonelektronik 7 können jedoch auch an eine einzige Antenne
gekoppelt sein.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel enthält das Batte
riegehäuse 6 getrennt voneinander den Akkusatz 9 zur Versor
gung der Telefonelektronik 7 und die Batterie 20 zur Versor
gung des Transponders 10, die eine besonders kleine Selbst
entladung aufweisen sollte. Damit ist der Vorteil verbunden,
daß der Transponder 10 betriebsbereit bleibt, auch wenn der
Akkusatz 9 beispielsweise durch Selbstentladung bei langer
Lagerung oder durch lang andauerndes Telefonieren erschöpft
sein sollte. Die Batterie 20 kann jedoch auch eingespart wer
den, wenn der Transponder 10 statt dessen an den Akkusatz 9
angeschlossen wird.
Wie beschrieben erfolgt die Abarbeitung des Zugangskon
trollprotokolls durch die Steuerungen 17 und 18 aufgrund ei
ner Betätigung des Tastschalters 21. Die Steuerung 18 kann
jedoch auch automatisch von Zeit zu Zeit das Aussenden eines
Funksignals an die Basisstation 1 veranlassen, so daß die Ab
arbeitung des Zugangskontrollprotokolls beginnt, sobald sich
der Transponder 10 in Funkreichweite zur Basisstation 1 be
findet und das Signal von deren Empfänger 13 empfangen werden
kann. Die Leistung des Senders 12 im Transponder 10 und des
Empfängers 13 in der Basisstation wird so eingestellt, daß
die Reichweite etwa 10 cm bis 10 m beträgt.
Der Einbau des Transponders 10 in die Batterieeinheit 5
weist den Vorteil auf, daß die Batterieeinheit eines konven
tionellen Handtelefons auf einfache Weise gegen eine solche
mit einem Transponder ausgetauscht werden kann, wodurch ein
einfaches Nachrüsten bestehender Telefone möglich ist. Bei
neuen Telefonen kann der Transponder 10 jedoch auch in die
Telefonelektronik 7 integriert sein.
Claims (6)
1. Batterieeinheit (5) für ein drahtloses Handtelefon mit
integrierter Steuereinheit (10) zum drahtlosen Betätigen ei
nes elektronischen Schließsystems.
2. Drahtloses Handtelefon (2) mit einer Batterieeinheit (5) nach Anspruch 1.
3. Handtelefon bzw. Batterieeinheit nach Anspruch 1 oder 2, wo
bei die Steuereinheit einen Transponder (10) zum drahtlosen
Datenaustausch mit einer Basisstation (1) des elektronischen
Schließsystems unter Feststellung der Identität des Transpon
ders (10) durch die Basisstation (1) enthält.
4. Handtelefon bzw. Batterieeinheit nach einem der Ansprüche 1
bis 3, mit einem Tastschalter (21, 22) zum Aussenden eines
drahtlosen Signals von der Steuereinheit (10) und dadurch zum
Freigeben des Schließsystems.
5. Handtelefon bzw. Batterieeinheit nach einem der Ansprü
che 1 bis 4 mit einer Einrichtung (18, 12, 16) zum annähe
rungssensitiven Freigeben des elektronischen Schließsystems.
6. Handtelefon bzw. Batterieeinheit nach einem der Ansprü
che 1 bis 5 mit einem Akkusatz (9) zur Versorgung des Handte
lefons und einer Batterie (20) zur Versorgung der Steuerein
heit (10).
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