DE19837131A1 - Verfahren zum Innenhochdruck-Umformen zweier oder mehrerer Hohlkörper mit jeweils zumindest einer Öffnung, insbesondere Metallrohre oder Metallhohlprofile - Google Patents
Verfahren zum Innenhochdruck-Umformen zweier oder mehrerer Hohlkörper mit jeweils zumindest einer Öffnung, insbesondere Metallrohre oder MetallhohlprofileInfo
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Abstract
Es handelt sich um ein Verfahren und eine Innenhochdruck-Umformmaschine (1) zum Innenhochdruck-Umformen zweier oder mehrerer Hohlkörper (2, 3) mit jeweils zumindest einer Öffnung, insbesondere Metallrohre oder Metallhohlprofile. Dabei wird zunächst im Verbindungsbereich (V) eines ersten Hohlkörpers (2) mit einem nachfolgend anzuschließenden zweiten Hohlkörper (3) zumindest eine Sollbruchstelle (11) in der Außenwandung (2a) des ersten Hohlkörpers (2) definiert. Anschließend wird die Außenwandung (2a) des ersten Hohlkörpers (2) im geschlossenen Formraum (5) eines Innenhochdruck-Umformwerkzeuges (1) mittels eines hydraulischen Druckmittels zumindest im Verbindungsbereich (V) beider Hohlkörper (2, 3) zunehmend aufgeweitet. Abschließend entspannt sich das Druckmittel nach Überschreiten eines Berstdruckes (P¶B¶) für die Sollbruchstelle (11) in den zweiten Hohlkörper (3) zu dessen Innenhochdruck-Umformung im Formraum (5).
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Innenhoch
druck-Umformen zweier oder mehrerer Hohlkörper mit jeweils
zumindest einer Öffnung, insbesondere Metallrohre oder
Metallhohlprofile.
Bei den eingesetzten Hohlkörpern handelt es sich
üblicherweise um Metallrohre, vorzugsweise aus Stahl,
Aluminium oder dergleichen. Diese Metallrohre können einen
runden oder unrunden sowie beispielsweise auch rechteckigen
Querschnitt aufweisen. In gleicher Weise werden von der
Erfindung Hohlkörper bzw. Rohlinge umfaßt, die aus
Blechzuschnitten zusammengesetzt sind. Jedenfalls ist es
erforderlich, daß die Hohlkörper zumindest an einem Ende
oder an beiden Enden offen ausgebildet sind, wie es im
Rahmen der Innenhochdruck-Umformtechnik üblich ist. Es
versteht sich, daß ein zugehöriges Innenhochdruck-Um
formwerkzeug als mehrteiliges Werkzeug so ausgeführt ist,
daß es geöffnet werden kann und das fertig ausgeformte
Bauteil entnommen werden kann.
Innenhochdruck-Umformverfahren werden beispielsweise in der
deutschen Patentschrift 43 20 237 beschrieben und sind gut
bekannt. Üblicherweise wird nach dem Stand der Technik so
vorgegangen, daß ein einzelner Hohlkörper mit durch das
Innenhochdruck-Umformwerkzeug bzw. eine dortige Gravur
vorgegebener Außenkontur hergestellt wird. Ein derartiger
Hohlkörper läßt sich im Anschluß hieran mit einem anderen
Hohlkörper beispielsweise durch Schweißen verbinden. Bei
diesem zweiten Hohlkörper kann es sich ebenfalls um einen
Innenhochdruck-umgeformten Hohlkörper handeln. Klassische
Bauteile, die auf diese Weise hergestellt werden können,
sind komplizierte Rahmenkonstruktionen, wie sie beispiels
weise bei Kraftfahrzeugrahmen und/oder -fahrwerks
konstruktionen zum Einsatz kommen. Jedenfalls ist nach dem
Stand der Technik eine Vielzahl von Arbeitsschritten
erforderlich, um solche komplizierten Rohr- bzw. Rahmen
konstruktionen herstellen zu können. - Hier will die
Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Innenhochdruck-Umformen zweier oder mehrerer Hohlkörper
anzugeben, mit dessen Hilfe sich komplizierte Rahmen
konstruktionen einfach und schnell herstellen lassen.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein
Verfahren zum Innenhochdruck-Umformen zweier oder mehrerer
Hohlkörper mit jeweils zumindest einer Öffnung, insbe
sondere Metallrohre oder Metallhohlprofile, wonach zunächst
- - im Verbindungsbereich eines ersten Hohlkörpers mit einem nachfolgend anzuschließenden zweiten Hohlkörper zumindest eine Sollbruchstelle in der Außenwandung des ersten Hohlkörpers definiert wird, wonach anschließend
- - der erste Hohlkörper und der zweite Hohlkörper im Verbindungsbereich gefügt werden, wonach darauffolgend
- - die Außenwandung des ersten Hohlkörpers im geschlossenen Formraum eines Innenhochdruck-Um formwerkzeuges mittels eines hydraulischen Druck mittels zumindest im Verbindungsbereich beider Hohlkörper zunehmend aufgeweitet wird, und wonach sich abschließend
- - das Druckmittel nach Überschreiten eines Berstdruckes für die Sollbruchstelle in den zweiten Hohlkörper zu dessen Innenhochdruck-Umformung im Formraum entspannt.
Fügen bedeutet im Rahmen der Erfindung eine kraftschlüssige
Verbindung und bevorzugt Stoffverbindung zwischen den
betreffenden Hohlkörpern. Wenn diese Hohlkörperverbindung
hergestellt ist, wird zunächst eine Innenhoch
druck-Umformung des ersten Hohlkörpers vorgenommen, und
zwar speziell im Verbindungsbereich beider Hohlkörper. An
dieser Stelle führt der durch das hydraulische Druckmittel
aufgebrachte Druck infolge der dort vorhandenen
Sollbruchstelle dazu, daß sich das Druckmittel nach
Überschreiten des Berstdruckes für die Sollbruchstelle in
den zweiten Hohlkörper entspannt. Sofern dieser zweite
Hohlkörper im Formraum des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges
verschlossen ist, ist hier ebenfalls eine
Innenhochdruck-Umformung (des zweiten Hohlkörpers) möglich.
Folglich lassen sich auf einfache und schnelle Weise die
beiden miteinander zu verbindenden Hohlkörper im Zuge eines
Innenhochdruck-Umformvorganges verformen, so daß auch
komplizierte Rohr- oder Rahmenkonstruktionen in einem
Arbeitsgang verwirklicht werden können. Selbstverständlich
ist die Erfindung nicht auf das Innenhochdruck-Umformen von
zwei Hohlkörpern beschränkt, sondern es können praktisch
beliebig viele Hohlkörper zunächst verbunden und
anschließend nacheinander durch die im Verbindungsbereich
vorgesehene und bei Berstdruck aufbrechende Sollbruchstelle
mit Druckmittel zur Innenhochdruck-Umformung beaufschlagt
werden. Folglich lassen sich idealerweise selbst
komplizierteste Kraftfahrzeugrahmen- oder -fahrwerkskon
struktionen in mehr oder minder einem einzigen
Verfahrensschritt realisieren.
Üblicherweise wird die zumindest eine Sollbruchstelle durch
eine Senkbohrung, Einstanzung, Einkerbung, Funkenerosions
bohrung, Metallätzbohrung oder dergleichen definiert. Im
allgemeinen sieht man jedoch statt einer Sollbruchstelle
mehrere im wesentlichen an das Innenprofil des zweiten
Hohlkörpers angepaßte Sollbruchstellen in der Außenwandung
des ersten Hohlkörpers vor. Diese eine oder die mehreren
Sollbruchstellen werden bevorzugt vor Einbringen des ersten
Hohlkörpers in das Innenhochdruck-Umformwerkzeug mittels
einer externen Bohr- und/oder Stanzvorrichtung oder
innerhalb des Innenhochdruck-Umformwerkzeugs, beispiels
weise durch integrierte Bohrer, Stanzer usw. eingebracht.
Dabei wird der Materialabtrag oder auch eine
Gefügeschwächung in der Sollbruchstelle und ggf. deren
Ausdehnung bevorzugt nach Maßgabe der Bruchdehnung des
Hohlkörpermaterials des ersten Hohlkörpers unter Berück
sichtigung eines vorgegebenen Berstdruckes eingestellt.
Diesbezüglich kommt es natürlich insbesondere auf das
Hohlkörpermaterial des ersten Hohlkörpers an, welcher im
Zuge des Innenhochdruck-Umformens unter Bildung zumindest
einer Flanschausformung im Verbindungsbereich aufgeweitet
wird. Jedenfalls bestehen generell zwei Möglichkeiten. Zum
einen wird über die Sollbruchstelle gezielt eine Verletzung
der Außenwandung des ersten Hohlkörpers vorgenommen und der
Druck des Druckmittels solange erhöht, bis die
Sollbruchstelle aufbricht und sich das Druckmittel in dem
zweiten Hohlkörper entspannt. Zum anderen kann jedoch auch
mit vorgegebenem Maximaldruck des Druckmittels gearbeitet
werden, wobei in diesem Fall die Sollbruchstelle(n) so
angepaßt wird (werden), daß bei Erreichen dieses Maxi
maldruckes auf jeden Fall der Berstdruck überschritten wird
bzw. dieser Maximaldruck dem Berstdruck entspricht.
Dies läßt sich durch einen entsprechenden Materialabtrag
und/oder eine Materialschwächung in der Sollbruchstelle
erreichen. Im Ergebnis kommt es darauf an, eine metallur
gische (Gefüge-)Schwächung vorzunehmen. Hierbei geht die
Erfindung von der Erkenntnis aus, daß nach Überschreiten
der sog. Fließ- bzw. Streckgrenze (gemessen in N/mm2) die
üblicherweise für die Metallrohre verwendeten Werkstoffe
ein vom jeweiligen Spannungszustand abhängiges Formver
änderungsvermögen bis zum Bruch zeigen. Jedenfalls ist
insbesondere bei zügiger Beanspruchung - wie dies vor
liegend durch den Druckmittelaufbau regelmäßig erreicht
wird - mit einem Trenn- oder Gleitbruch in der Sollbruch
stelle zu rechnen. Der hierfür erforderliche Druck des
Druckmittels läßt sich aus den Materialkennwerten des ein
gesetzten Werkstoffes und der einzustellenden Dicke im
Bereich der Sollbruchstelle ermitteln. Insgesamt kann die
Stärke der Außenwandung unter Berücksichtigung des einge
setzten Werkstoffes und bei vorgegebenem Innendruck des
Druckmittels bzw. Maximaldruck so eingestellt werden, daß
bei Erreichen des gewünschten Innendruckes bzw. Maximal
druckes auf jeden Fall ein Bersten der Sollbruchstelle
erzielt wird, folglich der Berstdruck zumindest erreicht,
in der Mehrzahl der Fälle überschritten wird.
Dementsprechend lassen sich Hohlkörper unter Berücksich
tigung eines weitgefaßten Dickenbereiches der Innenwandung
problemlos in ein und demselben Innenhochdruck-Umform
werkzeug kombiniert umformen. Folglich ist eine flexible
Anpassung an ganz unterschiedliche Hohlkörper, verschiedene
Werkstoffe sowie wechselnde Rohr- bzw. Rahmenkonstruktionen
problemlos möglich.
Bei der nach Einbringen der Sollbruchstelle(n) erfor
derlichen Verbindung bzw. Fügung des ersten und zweiten
Hohlkörpers handelt es sich um übliche Material
verbindungsverfahren wie Schweißen, Löten, Schrumpfen,
Kleben usw. Dabei erfolgt dieses Fügen der beiden
Hohlkörper üblicherweise außerhalb des Innenhoch
druck-Umformwerkzeuges. Selbstverständlich ist auch eine
Verbindung der Hohlkörper innerhalb des Innenhoch
druck-Umformwerkzeuges möglich, wobei die beiden Hohlkörper
beispielsweise im Sinne einer Nut-/Federverbindung
miteinander vereinigt werden können, die anschließend
geklebt, genietet usw. wird. Derartiges erfordert jedoch
komplizierte Maßnahmen innerhalb des Innenhoch
druck-Umformwerkzeuges, welches hierzu beispielsweise
beweglich ausgeführt sein muß. Folglich wird man
üblicherweise das Grundgestell aus zusammengesetzten
Hohlkörpern als Ganzes (nach Einbringen der
Sollbruchstelle(n) und Fügen) in das Innenhoch
druck-Umformwerkzeug einbringen und erst im Anschluß hieran
die Innenhochdruck-Umformung vornehmen, und zwar beginnend
mit dem ersten Hohlkörper.
Unabhängig davon eröffnet die Erfindung die Möglichkeit,
beispielsweise zwei oder mehr koaxial miteinander
verbundene Hohlkörper in einem gemeinsamen Innenhoch
druck-Umformwerkzeug zu verformen. Dabei muß selbst
verständlich eine Verbindung der beiden Hohlkörper
bestehen, z. B. im Sinne einer Flanschausformung, damit
sich das Druckmittel von einem Hohlkörper über die
Flanschausformung nach Bersten der dortigen Sollbruchstelle
in den zweiten Hohlkörper entspannen kann. Selbst
verständlich lassen sich auf diese Weise auch mehr als zwei
Hohlkörper behandeln, die nicht notwendigerweise koaxial
zueinander liegen müssen. Jedenfalls machen diese
Erwägungen deutlich, daß sogar Innenhochdruck-umgeformte
Rahmenkonstruktionen mit gleichsam ineinander gesteckten
Hohlkörpern verwirklicht werden können.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Innenhoch
druck-Umformmaschine nach Patentanspruch 7. Vorteilhafte
Ausgestaltungen dieser Maschine sind in den Patentan
sprüchen 8 bis 10 beschrieben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a bis 1c eine erfindungsgemäße Innenhochdruck-Um
formmaschine sowie verschiedene Verfahrens
schritte,
Fig. 2a, 2b einen Ausschnitt aus Fig. 1c, z. T. nach
Überschreiten des Berstdruckes (Fig. 2a),
Fig. 3 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1a im
Bereich einer Sollbruchstelle und
Fig. 4a bis 4c verschiedene, nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellte Bauteile.
In den Figuren ist eine Innenhochdruck-Umformmaschine
gezeigt, welche in ihrem grundsätzlichen Aufbau zumindest
ein zweiteiliges Innenhochdruck-Umformwerkzeug 1 mit einer
der Endform der umzuformenden Hohlkörper 2, 3 entspre
chenden Gravur 4 im Formraum 5 aufweist. Vorliegend ist das
Innenhochdruck-Umformwerkzeug 1 dreiteilig, bestehend aus
den Teilen 1a, 1b, 1c, ausgeführt. Bei den Hohlkörpern 2, 3
handelt es sich um Metallrohre. Zusätzlich findet sich eine
Einrichtung 6 für die Einführung des ersten Hohlkörpers 2
sowie eine weitere Einführeinrichtung 8 für die Einführung
des zweiten Hohlkörpers 3. Hierfür sind jeweils eine erste
Einführöffnung 7 sowie eine zweite Einführöffnung 9 im
Formraum 5 des Innenhochdruck-Umformwerkzeugs 1 vorgesehen.
Ein gleichsam sequentielles Einführen der beiden Hohlkörper
2, 3 in den Formraum 5 des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges
1 findet regelmäßig für den Fall statt, daß die beiden
Hohlkörper 2, 3 innerhalb des Formraumes 5 miteinander
verbunden werden. Üblicherweise geschieht diese Verbindung
jedoch außerhalb des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges 1, und
zwar mittels einer externen Verbindungseinrichtung 12 (vgl.
Fig. 1b). Zuvor ist jedoch im Verbindungsbereich V des
ersten Hohlkörpers 2 mit dem in der Verbindungseinrichtung
12 angeschlossenen zweiten Hohlkörper 3 zumindest eine
Sollbruchstelle 11 in der Außenwandung 2a des ersten
Hohlkörpers 2 definiert worden. Zu diesem Zweck ist in der
Fig. 1a eine Bohr- und/oder Stanzvorrichtung 13 zur
Einbringung dieser Sollbruchstelle 11 gezeigt. Nach dem
Ausführungsbeispiel ist eine Vielzahl von Sollbruchstellen
11 vorgesehen, wie dies insbesondere die Fig. 2b deutlich
macht. Diese Sollbruchstellen 11 sind von ihrer Anordnung
her an das Innenprofil des zweiten Hohlkörpers 3 angepaßt
und in der Außenwandung 2a des ersten Hohlkörpers 2
angebracht worden.
Diese an das Innenprofil des zweiten Hohlkörpers 3
angepaßte Anordnung der Sollbruchstellen 11 in der
Außenwandung 2a des ersten Hohlkörpers 2 ist besonders in
der Fig. 2b zu erkennen. Die Sollbruchstellen 11 können
dabei so angeordnet werden, daß eine Art Scharnier beim
Überschreiten eines Berstdruckes PB "stehenbleibt", an
welchem der verbleibende "Deckel" (im zweiten Hohlkörper 3)
hochklappt. Dies ist in Fig. 1c strichpunktiert angedeutet.
Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, eine das
Innenhochdruck-Umformwerkzeug 1 durchdringende Bohr- und/oder
Stanzvorrichtung 13 zur Einbringung der Soll
bruchstellen 11 in den ersten Hohlkörper 2 zu
verwirklichen. Dies ist jedoch nicht dargestellt. Gezeigt
ist vielmehr die Vorschaltung einer Materialabtragungs
vorrichtung 13 zur Einbringung der Sollbruchstellen 11
(vgl. Fig. 1a). Auch die als nachgeschaltete
Schweißvorrichtung 12 ausgebildete Verbindungseinrichtung
12 kann in das Innenhochdruck-Umformwerkzeug 1 integriert
werden, was jedoch ebenfalls nicht dargestellt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in der gezeigten
Innenhochdruck-Umformmaschine 1 wie folgt durchgeführt.
Zunächst werden mehrere Sollbruchstellen 11 in der
Außenwandung 2a des ersten Hohlkörpers 2 definiert, und
zwar im Verbindungsbereich V zwischen erstem Hohlkörper 2
und zweitem Hohlkörper 3. Dies geschieht in der
Materialabtragungsvorrichtung 13, und zwar vorliegend durch
Stanzen der Sollbruchstellen 11 in der in Fig. 2b gezeigten
Anordnung. Die Stanzung bzw. der Materialabtrag in der
jeweiligen Sollbruchstelle 11 wird dabei nach Maßgabe der
Bruchdehnung des Hohlkörpermaterials des ersten Hohlkörpers
2 unter Berücksichtigung eines vorgegebenen Berstdruckes PB
vorgenommen. Dieser Berstdruck PB liegt in der Darstellung
nach Fig. 2a an. Der entsprechende Materialabtrag bzw. die
verbleibende Restdicke D der Innenwandung 2a des ersten
Hohlkörpers 2 im Bereich der Sollbruchstelle 11 ist in
Fig. 3 dargestellt. Selbstverständlich muß die dortige
Ausdehnung A der Sollbruchstelle 11 so bemessen sein, daß
bei Erreichen des Berstdruckes PB die Innenwandung 2a
zuverlässig im Bereich der Sollbruchstelle 11 reißt. Dies
ist zuvor bereits beschrieben worden.
Anschließend werden die beiden Hohlkörper 2, 3 durch
Schweißen mittels der Verbindungseinrichtung bzw.
Schweißvorrichtung 12 miteinander verbunden, und zwar im
dortigen Verbindungsbereich V. Nach dem Fügen der beiden
Hohlkörper 2, 3 werden diese als Ganzes in das
Innenhochdruck-Umformwerkzeug 1 eingelegt. Zu diesem Zweck
ist das Innenhochdruck-Umformwerkzeug 1 aus den drei Teilen
1a, 1b und 1c aufgebaut, die jeweils auseinandergefahren
werden können. Nach Einlegen der Baueinheit aus den beiden
Hohlkörpern 2, 3 werden die drei beweglichen Teile 1a, 1b
und 1c unter Bildung des geschlossenen Formraums 5 mit
Gravur 4 wieder zusammengefahren.
Die Einrichtungen 6, 8 für das Einführen der beiden
Hohlkörper 2, 3 sind als Dichtstempel bzw. Eindrückstempel
6, 8 ausgeführt, wobei über einen Innenhochdruck-An
schlußstempel 15 hydraulisches Dichtmittel unter Erzeugung
des gewünschten Innenhochdruckes im ersten Hohlkörper 2
zugeführt werden kann, ohne daß das Dichtmittel entweicht.
Hierfür sorgt der Innenhochdruck-Anschlußstempel 15,
welcher eine weitere Einführöffnung 14 verschließt. Die
zusätzlichen Einführöffnungen 7 und 9 sind bereits durch
die zugehörigen Dichtstempel bzw. Eindrückstempel 6, 8
verschlossen worden. Jetzt erfolgt die Innenhochdruck-Um
formung, und zwar beginnend mit dem ersten Hohlkörper 2. Zu
diesem Zweck wird der erste Hohlkörper 2 im geschlossenen
Formraum 5 des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges 1 mittels
des hydraulischen Druckmittels zumindest im Verbindungs
bereich V beider Hohlkörper 2, 3 zunehmend aufgeweitet.
Dabei läßt sich die (Höhen-)Ausdehnung einer sich bildenden
Flanschausformung 10 aus den Materialkennwerten des
Hohlkörpermaterials des ersten Hohlkörpers 2 abschätzen,
und zwar unter Berücksichtigung des Berstdruckes PB. D. h.,
die "Höhe" h der Flanschausformung 10 kann im wesentlichen
aus den Materialkennwerten und dem Berstdruck PB abgeleitet
werden. Die "radiale" Ausdehnung der Flanschausformung 10
in Längsrichtung des ersten Hohlkörpers 2 ist dagegen durch
die Gravur 4 des Formraumes 5 vorgegeben. Dies gilt
natürlich auch für andere Ausformungen des ersten
Hohlkörpers 2, die letztlich von der Gravur 4 bestimmt
werden, die natürlich auch die Verformung des angeschlossen
Hohlkörpers 3 vorgibt.
Nach Überschreiten des Berstdruckes PB für die Sollbruch
stellen 11 entspannt sich das Druckmittel in den zweiten
Hohlkörper 3, welcher ansonsten unbeaufschlagt ist,
insbesondere keinen angeschlossenen Innenhochdruck-An
schlußstempel 15 wie der erste Hohlkörper 2 aufweist. Das
Druckmittel kann sich in den zweiten Hohlkörper 3 zu dessen
Innenhochdruck-Umformung im Formraum 5 entspannen. Denkbar
ist es natürlich auch, hier, d. h. im zweiten Hohlkörper 3,
auf eine derartige Innenhochdruck-Umformung zu verzichten.
Dies ist jedoch nicht dargestellt. Vielmehr wird so
vorgegangen, daß durch die Abdichtung der Einführöffnung 9
mittels des Dichtstempels bzw. Eindrückstempels 8 letztlich
im zweiten Hohlkörper 3 der gleiche Druck wie im ersten
Hohlkörper 2 erzeugt werden kann. Dementsprechend findet
nach dem Teilumformen im ersten Hohlkörper 2 und nach
Überschreiten des Berstdruckes PB für die Sollbruchstellen
11 gleichsam ein Endumformen des zweiten Hohlkörpers 3 (und
natürlich auch des ersten Hohlkörpers 2) statt. Dies ist
besonders in Fig. 2a zu erkennen.
Insgesamt lassen sich auf Basis des erfindungsgemäßen
Verfahrens bzw. unter Zuhilfenahme der gezeigten
Innenhochdruck-Umformmaschine 1 Bauteile ganz unter
schiedlicher Ausführungsart herstellen. Hierzu wird auf die
Fig. 4 verwiesen, welche rein schematisch eine Hinterachse
(Fig. 4a), einen Motorträger (Fig. 4b) und einen Türrahmen
(Fig. 4c) zeigt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Innenhochdruck-Umformen zweier oder
mehrerer Hohlkörper (2, 3) mit jeweils zumindest einer
Öffnung, insbesondere Metallrohre oder Metallhohlprofile,
wonach zunächst
- - im Verbindungsbereich (V) eines ersten Hohlkörpers (2) mit einem nachfolgend anzuschließenden zweiten Hohlkörper (3) zumindest eine Sollbruchstelle (11) in der Außenwandung (2a) des ersten Hohlkörpers (2) definiert wird, wonach anschließend
- - der erste Hohlkörper (2) und der zweite Hohlkörper (3) im Verbindungsbereich (V) gefügt werden, wonach darauffolgend
- - die Außenwandung (2a) des ersten Hohlkörpers (2) im geschlossenen Formraum (5) eines Innenhochdruck-Um formwerkzeuges (1) mittels eines hydraulischen Druck mittels zumindest im Verbindungsbereich (V) beider Hohlkörper (2, 3) zunehmend aufgeweitet wird, und wonach sich abschließend
- - das Druckmittel nach Überschreiten eines Berstdruckes (PB) für die Sollbruchstelle (11) in den zweiten Hohlkörper (3) zu dessen Innenhochdruck-Umformung im Formraum (5) entspannt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die zumindest eine Sollbruchstelle (11) durch eine
Senkbohrung, Einstanzung, Einkerbung, Funkenerosions
bohrung, Metallätzbohrung o. dgl. definiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere im wesentlichen an das
Innenprofil des zweiten Hohlkörpers angepaßte Soll
bruchstellen (11) in der Außenwandung (2a) des ersten
Hohlkörpers (2) angebracht werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sollbruchstelle (11) vor Einbringen
des Hohlkörpers (2) in das Innenhochdruck-Umformwerkzeug
(1) mittels einer externen Bohr- und/oder Stanzvorrichtung
(13) oder innerhalb des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges
(1), beispielsweise durch integrierte Bohrer, Stanzer usw.
eingebracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Materialabtrag in der
Sollbruchstelle (11) nach Maßgabe der Bruchdehnung des
Hohlkörpermaterials des ersten Hohlkörpers (2) unter
Berücksichtigung eines vorgegebenen Berstdruckes (PB)
eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fügen der beiden Hohlkörper (2, 3)
außerhalb des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges (1) durch
Schweißen, Schrumpfen, Kleben usw. erfolgt.
7. Innenhochdruck-Umformmaschine (1), insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
mit einem zumindest zweiteiligen Innenhoch
druck-Umformwerkzeug (1) mit einer der Endform der
umzuformenden Hohlkörper (2, 3) entsprechenden Gravur (4)
im Formraum (5), und mit einer Einrichtung (6, 8) für die
Einführung des ersten Hohlkörpers (2) und des zweiten
Hohlkörpers (3) in den Formraum (5) des
Innenhochdruck-Umformwerkzeuges (1), wobei
- - im Verbindungsbereich (V) des ersten Hohlkörpers (2) mit dem in einer Verbindungseinrichtung (12) angeschlossenen zweiten Hohlkörper (3) zumindest eine Sollbruchstelle (11) in der Außenwandung (2a) des ersten Hohlkörpers (2) definiert ist, wobei ferner
- - die Außenwandung (2a) des ersten Hohlkörpers (2) im geschlossenen Formraum (5) des Innenhochdruck-Um formwerkzeuges (1) mittels eines hydraulischen Druckmittels zumindest im Verbindungsbereich (V) beider Hohlkörper (2, 3) zunehmend aufweitbar ist, und wobei
- - sich das Druckmittel nach Überschreiten eines Berstdruckes (PB) für die Sollbruchstelle (11) von dem ersten Hohlkörper (2) in den zweiten Hohlkörper (3) zu dessen Innenhochdruck-Umformung entspannt.
8. Innenhochdruck-Umformmaschine nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß eine das Innenhochdruck-Umformwerkzeug
(1) durchdringende Bohr- und/oder Stanzvorrichtung (13) zur
Einbringung der Sollbruchstelle (11) in den ersten
Hohlkörper (2) vorgesehen ist.
9. Innenhochdruck-Umformmaschine nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Materialabtragungs
vorrichtung (13) zur Einbringung der Sollbruchstelle(n)
(11) vorgeschaltet ist.
10. Innenhochdruck-Umformmaschine nach einem der Ansprüche
7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß als Verbindungs
einrichtung (12) eine vorgeschaltete oder in das
Innenhochdruck-Umformwerkzeug (1) integrierte Schweißvor
richtung (12) vorgesehen ist.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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EP99952289A EP1105228A2 (de) | 1998-08-17 | 1999-08-04 | Verfahren zum innenhochdruck-umformen zweier oder mehrerer hohlkörper mit jeweils zumindest einer öffnung, insbesondere metallrohre oder metallhohlprofile |
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