DE19836664A1 - Hochreine Polycarbonate und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Hochreine Polycarbonate und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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- C08G64/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carbonic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G64/40—Post-polymerisation treatment
- C08G64/406—Purifying; Drying
Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren zur Herstellung von Polycarbonat mit einem Fremdteilchenindex von weniger als 2,5 È 10·4· mum·2·/g oder einem Alkalisalz von weniger als 50 ppb nach dem Phasengrenzflächenverfahren, in dem die Polycarbonat enthaltende Lösung mit einer wäßrigen Waschflüssigkeit gewaschen, die Waschflüssigkeit abgetrennt und das Lösungsmittel abgedampft wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das nach dem Abtrennen der Waschflüssigkeit erhaltene Gemisch aus organischer Lösung und restlicher Waschflüssigkeit bis zum Erreichen einer klaren Lösung erwärmt und zum Abtrennen von Feststoffen filtriert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Polycarbonat höchster Reinheit, Formkörper aus diesem
Polycarbonat sowie ein Verfahren zur Herstellung des hochreinen Polycarbonats oder
die Reinigung von Polycarbonat.
Formkörper aus Polycarbonaten mit hoher Reinheit werden für optische und magne
tooptische Zwecke, insbesondere in laserlesbaren Datenspeichermedien, eingesetzt.
Da die Speicherkapazität dieser Medien immer weiter erhöht werden soll, steigen
auch die Anforderungen an die Reinheit der eingesetzten Polycarbonate.
Zur Herstellung von Polycarbonaten nach dem sogenannten Phasengrenzflächenver
fahren werden Dihydroxydiarylalkane in Form ihrer Alkalisalze mit Phosgen in hete
rogener Phase in Gegenwart von anorganischen Basen wie Natronlauge und einem
organischen Lösungsmittel, in dem das Produkt Polycarbonat gut löslich ist, umge
setzt. Während der Reaktion ist die wäßrige Phase in der organischen Phase verteilt
und nach der Reaktion wird die organische, Polycarbonat enthaltende Phase mit einer
wäßrigen Flüssigkeit gewaschen, wobei unter anderem Elektrolyte entfernt werden
sollen, und die Waschflüssigkeit anschließend abgetrennt.
Zum Waschen der Polycarbonat enthaltenden Lösung schlägt die EP 264 885 A2 vor,
die wäßrige Waschflüssigkeit mit der Polycarbonatlösung zu verrühren und die wäß
rige Phase durch Zentrifugieren abzutrennen.
Die EP 379 130 A1 beschreibt ein optisches Speichermedium, das unter Verwendung
eines Polycarbonats mit einem geringen Fremdteilchenanteil hergestellt wurde. Zur
Beschreibung der Reinheit des Polycarbonats wird der Fremdteilchenindex herange
zogen, wobei das hier zur Herstellung des Speichermediums verwendete Polycarbonat
einen Fremdteilchenindex von 1 × 105 µm2/g aufweist. Damit ein Polycarbonat dieser
Reinheit erhalten wird, schlägt die EP 379 130 A1 vor, die Polycarbonatlösung zu
filtrieren oder das Polycarbonatgranulat unter Erwärmung mit Aceton zu waschen.
Die EP 380 002 A2 offenbart ein optisches Speichermedium, das unter Verwendung
eines Polycarbonats hergestellt wurde, dessen Gehalt an Metallen der Gruppe IA und
VIII des Periodensystems der Elemente nicht mehr als jeweils 1 ppm ist. Zum Erhalt
eines derart reinen Materials werden dieselben Reinigungsschritte wie in der EP 379
130 A1 vorgeschlagen. Der aus Polycarbonat hergestellte Formkörper der EP 417
775 A2 enthält in seinem Polycarbonatanteil einen Restnatriumgehalt von nicht mehr
als 1 ppm.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Polycarbonate und Copolycarbonate mit
einer noch größeren Reinheit in bezug auf den Natriumgehalt und/oder den Partikel
gehalt bereitzustellen, die zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere optischer
Formkörper, magnetooptischer und optischer Datenspeicher mit besonders hoher
Datendichte oder besonders geringer Fehlerhäufigkeit geeignet sind.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Polycarbonat, Copolycarbonat und/oder Poly
estercarbonat einer Molmasse von 12 000 bis 80 000 und einem Fremdteilchenindex
von kleiner als 2,5.104 µm2/g, insbesondere kleiner als 1,8.104 µm2/g sowie daraus
hergestellte Formkörper.
Die erfindungsgemäßen Polymere zeichnen sich durch einen Natriumgehalt von weni
ger als 50 ppb, vorzugsweise ≦ 30 ppb aus, gemessen durch Atomabsorptionspek
troskopie.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung dieser Polymere.
Ebenso betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Reinigung der Polymer enthaltenden
Lösung von Partikeln und Alkalisalzen, insbesondere Natriumsalzen, in dem die mit
einer Waschflüssigkeit gewaschene organische, das Polymer enthaltende Phase bis
zum Erreichen einer klaren Lösung erwärmt und zum Abtrennen von Feststoffen fil
triert wird.
Die erfindungsgemäßen Polymeren sind Polycarbonate, sowohl Homopolycarbonate
als Copolycarbonate und deren Gemische. Die erfindungsgemäßen Polycarbonate
können aromatische Polyestercarbonate sein oder Polycarbonate, die im Gemisch mit
aromatischen Polyestercarbonaten vorliegen. Der Begriff Polycarbonat wird anschlie
ßend stellvertretend für die zuvor genannten Polymere verwendet.
Das erfindungsgemäße Polycarbonat wird nach dem sogenannten Phasengrenz
flächenverfahren erhalten (H. Schnell "Chemistry and Physics of Polycarbonates",
Polymerreview, Vol. IX S.33ff, Interscience Publishers, New York 1964), in dem die
Polycarbonat enthaltende Lösung anschließend mit einer Waschflüssigkeit gewaschen,
die Waschflüssigkeit abgetrennt und das Lösungsmittel abgedampft wird. Erfindungs
gemäß wird dieses Verfahren dahingehend verändert, daß man das nach der Wasch
stufe erhaltene Gemisch aus organischer Lösung und restlicher wäßriger Waschflüs
sigkeit bis zum Erreichen einer klaren Lösung erwärmt und zum Abtrennen von Fest
stoffen filtriert.
In den bekannten Verfahren enthält die Lösung des Polycarbonats auch nach dem
Waschvorgang noch anorganische Salze und Reste der Waschflüssigkeit, insbesondere
Wasser. Die restliche Waschflüssigkeit kann in der organischen Phase emulgiert
und/oder gelöst, aber auch als reine wässrige Phase vorliegen. Durch die bekannte
Waschstufe erfolgt keine vollständige Abtrennung der Elektrolyte aus der Lösung des
Polycarbonats. Die restlichen Elektrolyte, insbesondere Alkalisalze, sind nach dem
Waschvorgang in der wässrigen Phase gelöst. Diese bleiben nach Abdampfen des
Lösungsmittels und Gewinnen des Polycarbonats als verunreinigende Teilchen im
Polycarbonat. Erst durch die erfindungsgemäße zwischengeschaltete Filtration bei
erhöhter Temperatur wird die Abtrennung restlicher Elektrolytteilchen aus der
Polycarbonatlösung erreicht.
Durch das Erwärmen der die restliche wäßrige Waschflüssigkeit enthaltenden Poly
carbonatlösung wird die Waschflüssigkeit im organischen Lösungsmittel gelöst, wobei
eine klare Lösung entsteht. Dabei fallen die zuvor gelösten Verunreinigungen, insbe
sondere die gelösten Alkalisalze, aus und können abfiltriert werden. Das Erreichen
einer klaren Lösung ist also ein wesentlicher Schritt des erfindungsgemäßen Verfah
rens.
Üblicherweise wird die Temperatur der nach dem Waschen erhaltenen Polycarbonat
lösung 25 bis 40°C betragen, wobei die Polycarbonatlösung ein milchig trübes Aus
sehen aufweist.
Die zum Erhalt einer klaren Lösung erforderliche Temperatur ist von dem Wasseran
teil in der Polycarbonatlösung abhängig. Bei üblicher Verfahrensweise wird eine Tem
peraturerhöhung von 5 bis 35°C ausreichen. Eine Temperaturerhöhung um mehr als
35°C kann bei größeren Wasseranteilen erforderlich sein.
Zur Durchführung der erfindungsgemäßen Filtration sind Membranfilter und Sinter
metallfilter als Filtermedien geeignet. Die Porengröße der Filtermaterialien beträgt
vorzugsweise 0,1 bis 1,5 µm, beispielsweise etwa 0,6 µm oder etwa 1,0 µm. Solche
Filtermaterialien sind im Handel beispielsweise von den Firmen Pall GmbH, D-63363
Dreieich, und Krebsböge GmbH, D-42477 Radevormwald, (Typ SIKA-R CU1AS)
erhältlich. Durch die erfindungsgemäß zwischengeschaltete Filtration bei erhöhter
Temperatur erfolgt eine Teilchenverringerung um mehr als 40%, bezogen auf die
Anzahl der Teilchen einer Vergleichsprobe derselben Produktionscharge, die nicht
filtriert wurde.
Erfindungsgemäß als Ausgangsverbindungen bevorzugt einzusetzende Verbindungen
sind Bisphenole der allgemeinen Formel HO-Z-OH, worin Z ein divalenter organi
scher Rest mit 6 bis 30 Kohlenstoffatomen ist, der eine oder mehrere aromatische
Gruppen enthält. Beispiele solcher Verbindungen sind Bisphenole, die zu der Gruppe
der Dihydroxydiphenyle, Bis(hydroxyphenyl)alkane, Inganbisphenole,
Bis(hydroxyphenyl)ether, Bis(hydroxyphenyl)sulfone, Bis(hydroxyphenyl)ketone und
a,a'-Bis(hydroxyphenyl)diisopropylbenzole gehören.
Besonders bevorzugte Bisphenole, die zu den vorgenannten Verbindungsgruppen
gehören, sind 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol-A), Tetraalkylbisphenol-
A, 4,4-(meta-Phenylendiisopropyl)diphenol (Bisphenol M), 1,1-Bis-(4-hydroxy
phenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexanon sowie gegebenenfalls deren Gemische. Beson
ders bevorzugte Copolycarbonate sind solche auf der Basis der Monomere Bisphenol-
A und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan. Die erfindungsgemäß
einzusetzenden Bisphenolverbindungen werden mit Kohlensäureverbindungen, insbe
sondere Phosgen, umgesetzt.
Die erfindungsgemäßen Polyestercarbonate werden durch Umsetzung der bereits
genannten Bisphenole, mindestens einer aromatischen Dicarbonsäure und gegebenfalls
Kohlensäure erhalten. Geeignete aromatische Dicarbonsäuren sind beispielsweise
Orthophtalsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, 3,3'- oder 4,4'-Diphenyldicarbon
säure und Benzophenondicarbonsäuren.
In dem Verfahren verwendete inerte organische Lösungsmittel sind beispielsweise
Dichlormethan, die verschiedenen Dichlorethane und Chlorpropanverbindungen,
Chlorbenzol und Chlortoluol, vorzugsweise werden Dichlormethan und Gemische aus
Dichlormethan und Chlorbenzol eingesetzt.
Die Reaktion kann durch Katalysatoren, wie tertiäre Amine, N-Alkylpiperidine oder
Oniumsalze beschleunigt werden. Bevorzugt werden Tributylamin, Triethylamin und
N-Ethylpiperidin verwendet. Als Kettenabbruchmittel und Molmassenregler können
ein monofunktionelles Phenol, wie Phenol, Cumylphenol, p.-tert.-Butylphenol oder 4-
(1,1,3,3-Tetramethylbutyl)phenol verwendet werden. Als Verzweiger kann beispiels
weise Isatinbiscresol eingesetzt werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen hochreinen Polycarbonate werden die
Bisphenole in wässriger alkalischer Phase, vorzugsweise Natronlauge, gelöst. Die
gegebenenfalls zur Herstellung von Copolycarbonaten erforderlichen Kettenabbrecher
werden in Mengen von 1,0 bis 20,0 Mol-% je Mol Bisphenol, in der wässrigen alkali
schen Phase gelöst oder zu dieser in einer inerten organischen Phase in Substanz
zugegeben. Anschließend wird Phosgen in den die übrigen Reaktionsbestandteile ent
haltenden Mischer eingeleitet und die Polymerisation durchgeführt.
Ein Teil, bis zu 80 Mol-%, vorzugsweise von 20 bis 50 Mol-% der Carbonat-Gruppen
in den Polycarbonaten können durch aromatische Dicarbonsäureester-Gruppen ersetzt
sein.
Die thermoplastischen Polycarbonate haben mittlere Molekulargewichte Mw (ermittelt
durch Messung der relativen Viskosität bei 25°C in Dichlormethan und einer Kon
zentration von 0,5 g Polycarbonat/100 ml Dichlormethan) von 12 000 bis 400 000,
vorzugsweise von 12 000 bis 80 000 und insbesondere von 15 000 bis 40 000.
Während der Reaktion wird die wäßrige Phase in der organischen Phase emulgiert.
Dabei entstehen Tröpfchen unterschiedlicher Größe. Nach der Reaktion wird die
organische, das Polycarbonat enthaltende Phase, üblicherweise mehrmals mit einer
wässrigen Flüssigkeit gewaschen und nach jedem Waschvorgang von der wässrigen
Phase soweit wie möglich getrennt. Die Polymerlösung ist nach der Wäsche und
Abtrennung der Waschflüssigkeit trüb. Als Waschflüssigkeit werden wäßrige Flüssig
keit zur Abtrennung des Katalysators, eine verdünnte Mineralsäure wie HCl oder
H3PO4 und zur weiteren Reinigung vollentsalztes Wasser eingesetzt. Die
Konzentration von HCl oder H3PO4 in der Waschflüssigkeit kann beispielsweise 0,5
bis 1,0 Gew.-% betragen. Die organische Phase kann beispielsweise fünfmal
gewaschen werden und nach dem Abtrennen der letzten Waschflüssigkeit erfolgt die
erfindungsgemäße, zuvor beschriebene Filtration bei erhöhter Temperatur.
Als Phasentrennvorrichtungen zur Abtrennung der Waschflüssigkeit von der organi
schen Phase können grundsätzlich bekannte Trenngefäße, Phasenseparatoren, Zentri
fugen oder Coalescer oder auch Kombinationen dieser Einrichtungen verwendet wer
den.
Zum Erhalt des hochreinen Polycarbonats wird das Lösungsmittel abgedampft. Das
Abdampfen kann in mehreren Verdampferstufen erfolgen. Gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform dieser Erfindung kann das Lösungsmittel oder ein Teil
des Lösungsmittels durch Sprühtrocknung entfernt werden. Das hochreine Polycarbo
nat fällt dann als Pulver an. Gleiches gilt für die Gewinnung des hochreinen Polycar
bonats durch Fällung aus der organischen Lösung.
Erfindungsgemäße Formkörper aus dem hochreinen Polycarbonat sind insbesondere
optische und magnetooptische Datenspeicher wie Mini Disk, Compact Disk oder
Digital Versatile Disk, optische Linsen und Prismen, Verscheibungen für Kraftfahr
zeuge und Scheinwerfer, Verscheibungen anderer Art wie für Gewächshäuser, soge
nannte Stegdoppelplatten oder Hohlkammerplatten. Hergestellt werden diese Form
körper durch Spritzgußverfahren, Extrusionsverfahren und Extrusions-Blasformver
fahren unter Verwendung des erfindungsgemäßen Polycarbonats mit dem geeigneten
Molekulargewicht.
Der bevorzugte Molekulargewichtsbereich für die Datenträger beträgt 12 000 bis
22 000, für Linsen und Verscheibungen 22 000 bis 32 000 und derjenige von Platten
und Hohlkammerplatten 28 000 bis 40 000. Alle Molekulargewichtsangaben beziehen
sich auf das Gewichtsmittel der Molmasse.
Die erfindungsgemäßen Formkörper weisen gegebenenfalls eine Oberflächenvergü
tung auf, beispielsweise eine Kratzfestbeschichtung.
Zur Herstellung von optischen Linsen und Folien oder Scheiben für magnetooptische
Datenträger werden die erfindungsgemäßen Polycarbonate vorzugsweise mit einem
Molekulargewicht von 12 000 bis 40 000 eingesetzt, da sich ein Material mit einer
Molmasse in diesem Bereich sehr gut thermoplastisch formen läßt. Die Formkörper
können durch Spritzgußverfahren hergestellt werden. Dazu wird das Harz auf Tempe
raturen von 300 bis 400°C geschmolzen und die Form im allgemeinen auf einer Tem
peratur von 50 bis 140°C gehalten. Unter Verwendung des erfindungsgemäß erhalte
nen hochreinen Polycarbonats hergestellte Formkörper sind in den Fig. 1 und 2
dargestellt.
Fig. 1 zeigt den schematischen Aufbau einer Compact Disk, wobei 1 einen erfindungs
gemäßen Polycarbonatformkörper bezeichnet. Die Dicke des Polycarbonatformkör
pers beträgt beispielsweise etwa 1,2 mm. Im Polycarbonatformkörper sind die Infor
mationen in Form von Vertiefungen gespeichert. Die die Vertiefungen aufweisende
Oberfläche des Polycarbonatformkörpers ist mit einer Aluminiumschicht 2 versehen,
auf der eine Schutzschicht 3 aus einem Lack ausgebildet ist.
Fig. 2 zeigt den schematischen Aufbau einer Digital Versatile Disk (DVD) mit zwei
Polycarbonatformkörpern 1, 1'. Diese besitzen beispielsweise eine Dicke von jeweils
etwa 0,6 mm. Die die Informationen in Form von Vertiefungen tragenden Oberflächen
der beiden Polycarbonatformkörper 1, 1' sind mit Metallschichten 2, 2' versehen.
Durch eine Klebeschicht 4 werden die beiden mit Metall bedampften Polycarbonat
formkörper verklebt. Lesen und Beschreiben kann von beiden Seiten der Disk erfol
gen.
Zur Herstellung beispielsweise eines plattenförmigen Datenspeichermaterials wird der
erfindungsgemäße hochreine Polycarbonatkörper in dafür geeigneten, bekannten
Kunststoffspritzgießmaschinen hergestellt.
Ein Stamper, der die Informationen, die später auf der Compact Disk gespeichert
werden sollen, in Form von kleinen Grübchen oder Vertiefungen enthält, wird
zunächst in eine Seite einer Kavität des Spritzgießwerkzeugs eingebracht. Polycarbo
nat-Granulatkörner aus einem Granulattrichter werden in die Plastifiziereinheit der
Kunststoffspritzgießmaschine überführt. Dort wird das Granulat durch die Scherwir
kung der drehenden Schnecke und die Heizeinrichtungen am Außenumfang des Pla
stifizierzylinders geschmolzen. Die Schmelze gelangt entlang der drehenden Schnecke
und durch eine Rückstromsperre in den Schneckenvorraum und treibt die Schnecke
durch die dabei entstehenden Reaktionskräfte zurück. Wenn sich die gewünschte
Menge Plastifikat vor der Rückstromsperre befindet, wird die Schneckenrotation und
damit die Materialbeförderung gestoppt. Anschließend wird die Schnecke axial nach
vorne bewegt, die Rückstromsperre schließt sich und schiebt das Plastifikat in die
Kavität des Werkzeugs, wo es unter abnehmendem Druck auskühlt. Die Polycarbo
natscheibe besitzt beispielsweise eine Dicke von 0,5 bis 3 mm.
Nach dem Erstarren des eingespritzten Polycarbonats im Werkzeug wird das Zen
trumsloch der Compact Disk gestanzt, anschließend das Werkzeug geöffnet und die
Disk entnommen. Zum Aufbringen der Reflektionsschicht wird die gelochte Disk
durch eine Metallisierungsanlage geführt. Die Metalle werden aufgedampft oder auf
den Polycarbonatformkörper gesputtert. Geeignete Metalle sind beispielsweise Alu
minium, Gold, Silicium und die Seltenen Erden oder ein Gemisch aus einem Über
gangsmetall wie Eisen oder Cobalt und einem Seltenen Erden Element wie Terbium,
Gadolinium, Neodymium oder Disprosium.
Nach dem Metallisieren gelangt die Disk zur Belackungseinheit, wo die Schutzschicht
aufgebracht wird. Die Schutzschicht wird aus einem durch Elektronenstrahlen oder
UV-Strahlen härtbaren Harz, einem Silicon oder keramischen Material gebildet.
Das folgende Beispiel dient der Erläuterung der Erfindung.
In einem Verfahren zur Herstellung von Polycarbonat betrug die Konzentration des
Polycarbonats in einem organischen Lösungsmittel etwa 15%. Dieser Prozeßstrom
wies ein milchig trübes Aussehen auf und wurde einer Grobfiltration zur Abtrennung
von Feststoffen einer Teilchengröße von etwa 15 µm unterzogen. Ein Teil des aus der
Grobfiltration austretenden Prozeßstroms mit einer Temperatur von 25°C wurde zur
Polycarbonatgewinnung der Lösungsmitteleindampfung zugeführt und ein anderer
Teil auf etwa 80°C erwärmt und über einen Membrankerzenfilter einer Porengröße
von nominal 0,6 µm geleitet.
In gleicher Weise wurde mit einem weiteren Prozeßstrom verfahren, wobei in diesem
Fall mittels einer Metallsinterkerze mit einer Porengröße von nominal 1,0 µm bei etwa
80°C filtriert wurde. Die Filtrate wurden eingedampft und die Teilchenanzahl im Pro
dukt in der gleichen Weise bestimmt wie bei den nicht filtrierten Produkten. Die
Bestimmung der Teilchenanzahl erfolgte mittels Laser-Streulichtmethode. Die Ergeb
nisse sind in der folgenden Tabelle dargestellt, wobei zusätzlich zu der Teilchenanzahl
der Proben in der letzten Zeile der im Stand der Technik verwendete Fremdteilchenin
dex (Foreign-Substances Index) aufgeführt ist. Die Anzahl der Partikel pro Gramm
Polymer wurde mit einem Hiac/Royco Modell 346 BCL ermittelt.
Fremdteilchenindex I = Σ{[0,5(di+1 + di)]2 × (ni - n'i)}/W, worin di einen i-ten numeri
schen Wert (µm) zum Teilen eines Bereichs des Teilchendurchmessers bezeichnet, ni
die Anzahl von Fremdteilchen mit einem Teilchendurchmesser von weniger als di+1
und nicht weniger als di, die in der Lösung ermittelt wurden, n'i bezeichnet die Anzahl
der Fremdteilchen, die zuvor im Lösungsmittel bestimmt wurden und W bezeichnet
des Gewicht (g) des Materials.
Ferner wurde der Natriumgehalt in der Polycarbonatlösung vor der Heißfiltrations
stufe und nach Durchführung der Filtration bei erhöhter Temperatur durch flammlose
Atom-Absorptionsspektroskopie ermittelt. Dabei wurden vor der Filtration Natrium
gehalte von 100 bis 150 ppb und hinter der Filtrationsstufe 20 bis 40 ppb gemessen.
Diese Ergebnisse zeigen eine deutliche Verringerung der Teilchenanzahl und des
Natriumgehalts bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Polycarbonat nach dem Phasengrenzflächenver
fahren, in dem die Polycarbonat enthaltende Lösung mit einer wäßrigen
Waschflüssigkeit gewaschen, die Waschflüssigkeit abgetrennt und das
Lösungsmittel abgedampft wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das nach
dem Abtrennen der Waschflüssigkeit erhaltene Gemisch aus organischer Poly
carbonat-Lösung und restlicher Waschflüssigkeit bis zum Erreichen einer
klaren Lösung erwärmt und zum Abtrennen von Feststoffen filtriert.
2. Verfahren zur Reinigung einer Polycarbonat enthaltenden Lösung von Parti
keln und Alkalisalzen, dadurch gekennzeichnet, daß man die organische, das
Polymer enthaltende Phase bis zum Erreichen einer klaren Lösung erwärmt
und zum Abtrennen von Feststoffen filtriert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fil
tration so ausführt, daß nach der Filtration bei erhöhter Temperatur der
Fremdteilchenindex in dem erhaltenen Polycarbonat kleiner als 2,5.104 µm2/g,
insbesondere kleiner als 1,8.104 µm2/g ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der
Filtration bei erhöhter Temperatur der Natriumgehalt weniger als 50 ppb,
insbesondere ≦ 30 ppb, beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Polycarbonat granuliert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Polycarbonat als Pulver durch Sprühtrocknung gewinnt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
man das erhaltene Polycarbonat zu einem Formkörper verarbeitet.
8. Polycarbonat einer Molmasse von 12 000 bis 400 000 und einem Fremdteil
chenindex von weniger als 2,5.104 µm2/g.
9. Polycarbonat einer Molmasse von 12 000 bis 400 000 und einem Natriumge
halt von weniger als 30 ppb.
10. Formkörper, enthaltend ein Polycarbonat nach einem der Ansprüche 8 oder 9.
11. Formkörper nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper
Teil eines laserlesbaren optischen oder magnetooptischen Datenspeicherme
diums ist.
12. Formkörper nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Formkörper
eine optische Linse oder ein Prisma ist.
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