DE19835288A1 - Sprühnebelkammer und Sprühnebel-Prüfverfahren - Google Patents

Sprühnebelkammer und Sprühnebel-Prüfverfahren

Info

Publication number
DE19835288A1
DE19835288A1 DE1998135288 DE19835288A DE19835288A1 DE 19835288 A1 DE19835288 A1 DE 19835288A1 DE 1998135288 DE1998135288 DE 1998135288 DE 19835288 A DE19835288 A DE 19835288A DE 19835288 A1 DE19835288 A1 DE 19835288A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
spray
test
measuring
measurement
spray chamber
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Granted
Application number
DE1998135288
Other languages
English (en)
Other versions
DE19835288B4 (de
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
GEBR. LIEBISCH GMBH & CO. KG, 33649 BIELEFELD, DE
Original Assignee
Liebisch & Co Geb GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Liebisch & Co Geb GmbH filed Critical Liebisch & Co Geb GmbH
Priority to DE1998135288 priority Critical patent/DE19835288B4/de
Publication of DE19835288A1 publication Critical patent/DE19835288A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19835288B4 publication Critical patent/DE19835288B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N17/00Investigating resistance of materials to the weather, to corrosion, or to light
    • G01N17/02Electrochemical measuring systems for weathering, corrosion or corrosion-protection measurement
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N17/00Investigating resistance of materials to the weather, to corrosion, or to light
    • G01N17/002Test chambers

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
  • Ecology (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Pathology (AREA)
  • Testing Resistance To Weather, Investigating Materials By Mechanical Methods (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Sprühnebelkammer zur Durchführung von Sprühnebel-Korrosionsprüfung an wenigstens einem in die Sprühnebelkammer einbringbaren Prüfling, mit einer Einrichtung zum kontinuierlichen Versprühen einer wäßrigen Natriumchlorid-Lösung mit einer Massenkonzentration von 5 g/100 ml (Hauptbestandteil) als angreifendes Mittel mittels Druckluft, die sich dadurch auszeichnet, daß die Sprühnebelkammer eine Meßvorrichtung zur Messung von Potential- und/oder Stromspannungen zwischen dem wenigstens einen in die Kammer einbringbaren Prüfling als erster Meßelektrode und einer zweiten Meßelektrode aufweist, wobei die zweite Meßelektrode entweder ein Referenzelement oder ein zweiter Prüfling ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Sprühnebelkammer zur Durchführung von Sprühnebel-Kor­ rosionprüfungen an wenigstens einem in die Sprühnebelkammer einbringbaren Prüf­ ling, mit einer Einrichtung zum kontinuierlichen Versprühen einer wäßrigen Natrium­ chlorid-Lösung mit einer Massenkonzentration von 5 g/100 ml (Haupbestandteil) als angreifendes Mittel mittels Druckluft und ein Sprühnebel-Korrosionsprüfverfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 8.
Sprühnebelkammern und Sprühnebel-Prüfverfahren der gattungsgemäßen Art beschreibt die deutsche Norm DN N50 021, welche die Bedingungen festlegt, denen die Prüfeinrichtung mit der Sprühnebelkammer und die ihr zugeordneten weiteren Elemente sowie die angreifenden Mittel bei den Sprühnebelprüfungen genügen müs­ sen.
Sprühnebelprüfungen werden mittels einer kontinuierlich versprühten, wäßrigen Natriumchlorid-Lösung mit einer Massenkonzentration von 5 g/100 ml (Haupbestandteil) als angreifendes Mittel durchgeführt. Das Versprühen geschieht mit Hilfe von Druckluft. Durch die Norm definiert sind die Salzsprühnebelprüfung, die Essigsäure-Sprühnebelprüfung und die Kupfer-Chlorid-Essigsäure-Salzsprühnebel­ prüfung.
Die Prüfeinrichtung besteht im wesentlichen aus der Sprühnebelkammer mit der ihr zugeordneten Sprühdüse, einem Niveaugefäß mit Zuleitung, einer Druckluftzuleitung mit Luftbefeuchter und einer Vorrichtung zur Aufnahme der Probe bzw. des Prüflings. Die Prüfkammer ist derart konstruiert, daß Tropfen des Sprühnebels von der Decke, den Seitenwänden und den Prallplatten nicht auf die zu prüfenden Gegenstände fal­ len.
Der während der Prüfung aus der Sprühnebelkammer abgeleitete Sprühnebel weist bei 23° folgenden pH-Wert auf: falls die Prüflösung aus destilliertem oder salzfreiem Wasser und Natriumchlorid gebildet wird: 6,5 bis 7,2; falls die Prüflösung aus destil­ liertem oder salzfreiem Wasser und Natriumchlorid und Essigsäure gebildet wird: 3,1 bis 3,3; und falls die Prüflösung aus destilliertem oder salzfreiem Wasser und Natri­ umchlorid und Kupferchlorid und Essigsäure gebildet wird: 3,1 bis 3, 3. Zur Sprühne­ belerzeugung wird vorzugsweise Druckluft mit 0,7 bis 1,4 bar verwendet, wobei die Menge der in der Zeiteinheit versprühten Prüflösung so bemessen wird, daß in einem in der Sprühkammer aufgestellten Auffanggefäß mit einer horizontalen Auffangfläche von 80 cm2 über eine Zeitspanne von mindestens 16 h (1,5 +-0,5) ml/h der ver­ sprühten Lösung als Mittelwert ansammeln.
Die in der eingangs benannten DIN-Norm aufgezeigte Sprühnebelkammer sowie das in dieser Norm beschriebene Sprühnebel-Korrosionsprüfverfahren haben sich an sich bewährt. Die eigentliche Überprüfung der Korrosionsverhalten des Prüflings erfolgt mittels Sichtprüfung.
Demgegenüber geht die Erfindung einen anderen Weg. Sie setzt bei der Idee an, alternativ oder zusätzlich zu der nunmehr seit Jahrzehnten praktizierten und grund­ sätzlich nicht in Frage gestellten Sichtprüfung eine "Rauschmessung" durchzuführen, welche eine "automatische" und wissenschaftlich fundierte Korrosionsprüfung erlaubt.
Die Idee der Korrosionsprüfung von Prüflingen bzw. Werkstoffen mit Hilfe des elek­ trochemischen Rauschens ist zwar an sich bekannt. Diese Messungen werden je­ doch bisher in entsprechenden Lösungen durchgeführt. Nach der Idee der Erfindung erfolgt die Rauschsignaluntersuchung dagegen in einem Sprühnebel, dessen Eig­ nung für eine derartige Untersuchung bisher nicht in Erwägung gezogen und erkannt worden ist. Ein Verdienst der Erfindung ist es, diese Anschauung durchbrochen zu haben.
Die erfindungsgemäße Sprühnebelkammer weist ergänzend zum gattungsgemäßen Stand der Technik eine Meßvorrichtung zur Messung von Potential- und/oder Strom­ spannungen zwischen dem wenigstens einen in die Kammer einbringbaren Prüfling als erster Meßelektrode und einer zweiten Meßelektrode auf, wobei die zweite Meß­ elektrode entweder ein Referenzelement oder ein zweiter Prüfling ist. Im Gegensatz zur Methode der Sichtprobe nach dem Stand der Technik wird es damit möglich, ge­ nauere Informationen über den Korrosionsvorgang zu erhalten (zum elektrochemi­ schen Rauschen siehe Göllner et al. "Untersuchung der Keimbildungsprozesse der Korrosion mit Hilfe des elektrochemischen Rauschens", 3. elektrochemisches Grundlagensymposium in Verbindung mit dem 2. Kurt-Schwabe-Symposium, Dres­ den 17.-19.04.1997. Proc. S. 51).
Vorzugsweise erfolgt die die Messung außenstromlos und/oder potentiostatisch und/oder galvanostatisch und es wird bei der Messung eine Rauschen-Zeit-Kurve aufgezeichnet. Bei ersten Versuchen wurde das Stromrauschen zwischen zwei Alu­ miniumblechen über ein Null-Widerstandsamperemeter sowie das Potentialrauschen eines Aluminiumbleches gegen eine Pt-Referenzelektrode über ein hochohmiges Potentialmeßgerät erfaßt. Die Untersuchung hat u. a. ergeben, daß eine Abtastfre­ quenzbereich von 0,1 bis 1 Hz für die erfindungsgemäßen Untersuchungen geeignet erscheint. Wird die Messung ohne die Erzeugung eines Sprühnebels durchgeführt, ist kein Meßergebnis feststellbar. Wird die Messung dagegen im Sprühnebel wiederholt, ergibt sich eine Meßkurve, welche bei Stromsignalen im Nanoamperebereich Rück­ schlüsse auf das Korrosionsverhalten erlaubt. Eine Auswertung dieser Meßkurven kann vorteilhaft mit mathematischen Standardmethoden wie der Ermittlung der qua­ dratischen Mittelwerte, der Standardabweichungen und des arithmetischen Mittel­ wertes erfolgen. Das Verhältnis zwischen den quadratischen Mittelwerten zur Stan­ dardabweichung läßt sich als eine Art Gefährdungsindex des Korrosionsvorganges definieren. Die Messung des Stromrauschens führt zudem sehr viel eher zu stabilen Meßwerten als die Messung des Potentialrauschens.
Zur Durchführung der Messung besonders geeignet ist eine Meßvorrichtung aus ei­ nem Verstärker oder einem Null-Widerstands-Amperemeter mit wenigstens zwei oder mehr Eingängen, an dessen Eingänge die Meßelektroden anschließbar sind, wobei die Ausgangssignale des Verstärkers oder des Null-Widerstands-Amperemeters ei­ ner Einrichtung zur Meßwerterfassung und -analyse zugeführt werden, der ein Digi­ tal-/Analogwandler und/oder ein Computer nachgeschaltet wird.
Weitere vorteilhafte Varianten der Erfindung sind den übrigen Unteransprüchen zu entnehmen.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung anhand von Ausfüh­ rungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispieles der Erfin­ dung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispieles der Er­ findung; und,
Fig. 3A-K verschiedene Meßkurven.
Fig. 1 zeigt eine Prüfeinrichtung, die im wesentlichen aus der Sprühnebelkammer 1 mit der ihr zugeordneten Sprühdüse 2 zum Einsprühen des Sprühnebels 3 in den Sprühraum der Sprühkammer 2 besteht. Die nur schematisch angedeutete Zufüh­ rungseinrichtung 4 mit einer Zuleitung 5 zur Sprühdüse 2 umfaßt die (hier nicht dar­ gestellten) Elemente Niveaugefäß mit Zuleitung und Druckluftzuleitung mit Luftbe­ feuchter, welche in üblicher Weise nach Art der Darstellungen der eingangs genann­ ten DIN-Norm beschaffen sein können. Ein Auffangbehälter 6 mit zugeordneter Ab­ leitung 7 vervollständigen den konventionellen Teil der Sprühkammer.
Zur Korrosionsuntersuchung des in die Sprühkammer 1 eingebrachten Prüflings 8 ist der Sprühkammer 1 eine Meßeinrichtung M zugeordnet, welche die an die Prüfling 8 angeschlossene Leitung (Pt-Draht) 9 sowie eine Referenzelektrode 10 aus Platin mit der Zuleitung 11 aufweist. Die Zuleitungen 9 und 11 sind an die Eingänge 12, 13 ei­ nes Verstärkers 14 (Potentiostat), geführt, wobei das Verstärkte Differenzsignal zwi­ schen den Eingängen 12 und 13 als Ausgangssignal der Datenverarbeitungsanlage 16 (z. B. ein Notebook mit AD-Wandlerkarte) zugeführt werden.
Hiervon unterscheidet sich das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 dadurch, daß anstelle einer zweiten Referenzelektrode als zweite Elektrode ein weiterer Prüfling 17 ver­ wendet wird, wobei die Signale der Elektroden einem Null-Ohm-Widerstandsmeter 18 mit Eingängen (19, 20) zugeführt werden. Während die Meßapparatur des Ausfüh­ rungsbeispieles aus Fig. 1 l somit für die Messung von Potentialschwankungen ge­ eignet ist, werden mit der Apparatur der Fig. 2 Stromschwanksuntersuchungen er­ möglicht.
Fig. 3 veranschaulicht die Methode der Erfindung anhand verschiedener Meßkurven.
Fig. 3a zeigt eine Messung, die ohne das Versprühen einer Prüfflüssigkeit durchge­ führt würde, d. h. die Proben und die Kammer befinden sich in einem trockenen Zu­ stand. Dabei wurde für das Stromschrauben ein Rauschspiegel von ca. ± 0,1 nA festgestellt (Fig. 3a). Ein Potentialsignal war - wie nicht anders zu erwarten - unter diesen Bedingungen nicht meßbar. Für die Messung eingesetzt wurden insbeson­ dere Geräte der Firma Jaissle Elektronik GmbH, Waiblingen, DE, welche geeignete Potentionstaten, hochohmige mehrkanalige Potentialmeßgeräte, Nullwiderstandsam­ peremeter usw. entwickelt hat, die sich spezielle zur Realisierung elektrisch-chemi­ scher Rauschmessungen eignen. Störsignale wie das 50 Hz-Störsignal werden durch Bandsperre unterdrückt. Über Verstärkerkarten wird eine ca. 1.000-fache Verstär­ kung des Meßsignals im Frequenzbereich realisiert. Bei der Signalaufbereitung in den einzelnen Frequenzbereichen wird der gleiche Anteil des Meßsignales abge­ trennt, um evtl. auftretende langsame Drifteffekte der abhängigen Systemvariablen von der Auswertung auszuschließen. Der Einsatz von Besselfiltern für die Realisie­ rung einzelner Frequenzbereiche ermöglicht auch an den Rändern des erfaßten Fre­ quenzbereiches noch ausreichende Aussagen über die Flankensteilheit der Signale.
Fig. 3b zeigt eine Untersuchung in destilliertem Wasser, bei der neben dem Strom­ rauschen auch ein Potentialsignal gemessen wurde. Dieses Potentialsignal war aller­ dings sehr instabil und lag häufig außerhalb des Meßbereiches.
Die Darstellung der Fig. 3c veranschaulicht, daß auch in destilliertem Wasser bzw. beim Besprühen mit destilliertem Wasser keine korrosionsrelevante Meßinformation erzielbar ist. Es liegt vielmehr eine instabile Meßbedingung vor.
Fig. 3d zeigt eine Messung, bei der dem destillierten Wasser Natriumsulfat zugefügt wurde. Dabei wird ein geringfügig erhöhtes Stromrauschen meßbar. Die Schwan­ kungsbreite bei der Potentialmessung geht deutlich zurück (Fig. 3e).
Nach einem Zusatz von 0,5 g/l NaCl werden vereinzelt größere Transienten im Stromrauschen beobachtet (Fig. 3e), die zu einem Anstieg der berechneten rms- Werte führen. Der allgemeine Rauschpegel bleibt gegenüber den vorherigen Mes­ sungen in Na2SO4 nahezu unverändert. Wie in Fig. 3f zu erkennen, geht gleichzeitig die Schwankungsbreite des Potentialsignalverlaufes nochmals deutlich zurück. Der ruhige Potentialverlauf (Fig. 3g) kann allerdings durch einen Zusammenbruch des Meßsignals gestört werden. Aufgrund dieses Effektes scheint die Nutzung des Po­ tentialrauschens für eine Instrumentierung des Salzsprühtestes weniger geeignet als das Stromrauschen. Das Potentialrauschen spricht nämlich viel stärker auf die Ände­ rung der Leitfähigkeit des Sprühmediums an als auf korrosionsrelavante Verände­ rungen.
Sehr viel vorteilhafter als das Potentialrauschen erscheint die Untersuchung des Stromrauschens. Fig. 3h zeigt eine Beaufschlagung der Proben mit einer NaCl-Kon­ zentration von 5 g/l, welche im Stromrauschen zu deutlichen Veränderungen führt. Das Rauschen wird jetzt durch einige relativ langsame, große Transienten aber auch durch eine große Anzahl kleinerer und schneller Transienten geprägt. Noch deutli­ cher wird der Unterschied, wenn das Rauschenverhalten über einen längeren Meß­ zeitraum betrachtet wird (Fig. 3i).
Diese Transienten sind der deutliche Ausdruck für eine beginnende korrosive Schä­ digung der untersuchten Bleche. Um völlig sicher zu gehen, daß die gemessenen Si­ gnale auf Korrosionsprozesse zurückzuführen sind, wurde abschließend versucht, die beginnende Schädigung durch den Zusatz eines Inhibitors zu stoppen. Dazu wurde dem Versuchsmedium 10 g/l NaNO3 zugesetzt (Fig. 3j).
Nach dem Wirksamwerken des Inhibitors auf der Probenoberfläche wird eine deutli­ che Verringerung der Rauschintensität beobachtet. Das zeigt, daß der beginnende Korrosionsangriff durch den Nitratzusatz inhibiert werden konnte.
Zum Abschluß der Versuchsreihe wurde das Versprühen der Versuchslösung einge­ stellt und der Abtrocknungsprozeß der Proben mit Hilfe der Rauschmessung verfolgt. Dabei zeigte sich, daß mit zunehmender Abtrocknung die Rauschintensität geringer wird. In Fig. 3k ist das Rauschverhalten nach der nahezu vollständigen Abtrocknung dargestellt (Skalierung entspricht Abb. 1).
Im Vergleich zu Abb. 1 liegt der allgemeine Rauschpegel sogar noch etwas tiefer. Jedoch treten noch vereinzelt größere Transienten auf. Ursache dafür könnte die noch nicht vollständige Abtrocknung der Proben sein bzw. die in der Kammer vor­ handene Restfeuchtigkeit. Die visuelle Betrachtung der Proben nach dem Versuch ließ an der Schnittkante eines Bleches zwei geringfügige Angriffsstellen erkennen, die unter praktischen Gesichtspunkten wahrscheinlich keine Beachtung gefunden hätten.
Die Auswertung der Rausch-Zeit-Kurven erfolgt über die Ermittlung der quadrati­ schen Mittelwerte, der Standardabweichungen und des arithmetischen Mittelwertes über je 10 Minuten.
Fig. 31 zeigt die berechneten quadratischen Mittelwerte über die gesamte Meßzeit. Die vertikalen Linien unterteilen das Diagramm in verschiedene Bereiche, die den je­ weiligen Versuchsbedingungen zugeordnet sind.
Aus dieser Abbildung wird deutlich, daß sich die vorgenommenen Änderungen in der Zusammensetzung des Sprühmediums anhand der quadratischen Mittelwerte (Q) des Stromrauschens unterscheiden lassen. Insbesondere die zunehmende Korrosi­ onsgefährdung nach Einstellung einer 0,5%-igen NaCl-Konzentration im Sprühme­ dium (Bereich E) wird sehr gut erkannt.
Durch die gleichzeitige Ermittlung der Standardabweichungen S läßt sich aus dem Verhältnis von Q2/S ein Gefährdungsindex (G) berechnen, der angibt, wie stark die aktuelle Korrosionsneigung der untersuchten Proben ist. In Fig. 3m ist der berech­ nete Gefährungsindex für die verschiedenen Systemzustände dargestellt.
Anhand der vorliegenden Ergebnisse an den untersuchten Aluminiumblechen lassen sich für den Gefährungsindex beispielsweise folgende Grenzen festlegen:
Diese Einschätzungen stellen natürlich keine endgültige Festlegung dar. Sie zeigen jedoch die Möglichkeit der Erfindung auf, aus gemessenen Signalen eine indikale Größe für die aktuelle Korrosionsgefährdung zu ermitteln, was für den praktischen Einsatz des Salzsprühtestes von großer Bedeutung ist.
Über die dritte berechnete Größe, den arithmetischen Mittelwert, kann eine Aussage getroffen werden, welche der beiden Proben zu bestimmten Zeiten eine verstärkte Korrosionsneigung hat bzw. einem verstärkten Korrosionsangriff unterliegt (Fig. 3n). Die Höhe der beiden ist nur ein Maß für den relativen Unterschied zwischen den bei­ den Probeblechen. Eine Interpretation erfolgt im Zusammenhang mit den Fig. 31 und 3m. Es zeigt sich insbesondere, daß die Angriffsverteilung zum Zeitpunkt der höchsten Korrosionsaktivität (5 g/l NaCl im Sprühmedium) nicht gleichmäßig war. Blech 2 zeigte einen stärkeren Angriff. Dieses Ergebnis deckt sich auch mit den Be­ obachtungen an Blechen nach dem Versuch, bei dem an Blech 2 an einer Schnitt­ kante zwei kleine Angriffspunkte gefunden wurden.
Zusammengefaßt lassen sich mit der Erfindung elektrochemische Messungen unter den Bedingungen in der Salzsprühkammer effektvoll durchführen. Die Erfassung des Stromrauschens sollte in einem eher niederfrequenten Bereich erfolgen, da die be­ obachteten Ereignisse doch relativ langsam auftreten. Eine Abtrennung des Gleich­ anteils ist daher nicht unbedingt nötig, da die fließenden Ströme relativ gering sind.
Bedingt durch den Frequenzbereich und die beabachteten Signalformen hat sich für die Aufwertung der Messungen und die Berechnungen des quadratischen Mittelwer­ tes (rms-Wert) als sinnvoll erwiesen. Wird der Gleichanteil nicht vom Meßsignal ab­ getrennt, so können ergänzend über die Berechnung des arithmetischen Mittelwertes und der Standardabweichungen Informationen gewonnen werden.
Die Auswertung der Meßdaten ergibt insbesondere seine sehr gute Korrelation zwi­ schen dem erwarteten Korrosionsverhalten und den Meßergebnissen. So konnte nach der Einstellung einer Chloridkonzentration von 5 g/l ein signifikanter Anstieg des rms-Wertes um mehr als eine Zehnerpotenz im Vergleich zum chloridfreien Zustand beobachtet werden. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf die zunehmende Korrosions­ gefährdung. Ebenso konnte der Effekt der Inhibition der Korrosionsprozesse durch die Zugabe von Natriumnitrat sicher erkannt werden.

Claims (11)

1. Sprühnebelkammer zur Durchführung von Sprühnebel-Korrosionprüfungen an wenigstens einem in die Sprühnebelkammer einbringbaren Prüfling, mit einer Einrichtung zum kontinuierlichen Versprühen einer wäßrigen Natriumchlorid- Lösung mit einer Massenkonzentration von 5 g/100 ml (Haupbestandteil) als angreifendes Mittel mittels Druckluft, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühnebelkammer eine Meßvorrichtung zur Messung von Potential- und/oder Stromspannungen zwischen dem wenigstens einen in die Kammer einbringbaren Prüfling als erster Meßelektrode und einer zweiten Meßelek­ trode aufweist, wobei die zweite Meßelektrode entweder ein Referenzelement oder ein zweiter Prüfling ist.
2. Sprühnebelkammer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meß­ vorrichtung zur Messung einer Vielzahl der Prüflinge ausgebildet ist.
3. Sprühnebelkammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung einen Verstärker mit wenigstens zwei oder mehr Eingän­ gen aufweist, an dessen Eingänge die Meßelektroden anschließbar sind.
4. Sprühnebelkammer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßvorrichtung ein Null-Widerstands-Amperemeter aufweist, mit wenig­ stens zwei oder mehr Eingängen aufweist, an dessen Eingänge die Meßelek­ troden anschließbar sind.
5. Sprühnebelkammer nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Verstärker oder dem Null-Widerstands-Amperemeter eine Einrichtung zur Meßwerterfassung und -analyse nachgeschaltet ist.
6. Sprühnebelkammer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein­ richtung zur Meßwerterfassung und -analyse einen Digital-/Analogwandler und einen Computer aufweist.
7. Sprühnebelkammer nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an die zwei Prüfelektroden Drähte, insbesondere aus Pt, angeschlossen sind, welche aus der Sprühnebelkammer herausführen.
8. Sprühnebel-Prüfverfahren zur Durchführung von Sprühnebelprüfungen an wenigstens einem in eine Sprühnebelkammer einbringbaren Prüfling, wobei mittels Druckluft kontinuierlich wäßrige Natriumchlorid-Lösung mit einer Mas­ senkonzentration von 5 g/100 ml (Haupbestandteil) als angreifendes Mittel in die Sprühnebelkammer eingesprüht und das Korrosionsverhalten des wenig­ stens einen Prüflings ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mittels einer Meßvorrichtung Potential- und/oder Stromspannungen zwi­ schen dem wenigstens einen in die Kammer einbringbaren Prüfling als erster Meßelektrode und einer zweiten Meßelektrode gemessen werden, wobei die zweite Meßelektrode von einem Referenzelement oder einem zweiten Prüfling gebildet wird.
9. Sprühnebel-Prüfverfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßung außenstromlos und/oder potentiostatisch und/oder galvanostatisch durchgeführt wird.
10. Sprühnebel-Prüfverfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Messung eine Rauschen-Zeit-Kurve aufgezeichnet wird.
11. Sprühnebel-Prüfverfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Messung mittels eines Verstärkers oder eines Null- Widerstands-Amperemeters mit wenigstens zwei oder mehr Eingängen erfolgt, an dessen Eingänge die Meßelektroden anschließbar sind, wobei die Aus­ gangssignale des Verstärkers oder des Null-Widerstands-Amperemeters einer Einrichtung zur Meßwerterfassung und -analyse zugeführt werden, der ein Digital-/Analogwandler und/oder ein Computer nachgeschaltet wird.
DE1998135288 1998-08-05 1998-08-05 Sprühnebelkammer und Sprühnebel-Prüfverfahren Expired - Lifetime DE19835288B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1998135288 DE19835288B4 (de) 1998-08-05 1998-08-05 Sprühnebelkammer und Sprühnebel-Prüfverfahren

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1998135288 DE19835288B4 (de) 1998-08-05 1998-08-05 Sprühnebelkammer und Sprühnebel-Prüfverfahren

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE19835288A1 true DE19835288A1 (de) 2000-02-10
DE19835288B4 DE19835288B4 (de) 2015-01-08

Family

ID=7876485

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1998135288 Expired - Lifetime DE19835288B4 (de) 1998-08-05 1998-08-05 Sprühnebelkammer und Sprühnebel-Prüfverfahren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19835288B4 (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10010250A1 (de) * 2000-03-02 2001-09-06 Volkswagen Ag Vorrichtung und Verfahren zur Erzeugung von Salznebeln für eine Salztestkammer
AT507993B1 (de) * 2009-02-11 2011-07-15 Vatron Gmbh Vorrichtung und verfahren zur reaktionsbelastung
CN106371014A (zh) * 2016-11-30 2017-02-01 广东电网有限责任公司电力科学研究院 一种电力系统隔离开关的性能测试系统及方法
CN108722711A (zh) * 2018-08-06 2018-11-02 国网青海省电力公司电力科学研究院 一种高电压盐雾试验用人工造雾装置

Family Cites Families (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5310470A (en) * 1992-09-10 1994-05-10 The United States Of America As Represented By The Secretary Of The Navy Corrosivity sensor

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10010250A1 (de) * 2000-03-02 2001-09-06 Volkswagen Ag Vorrichtung und Verfahren zur Erzeugung von Salznebeln für eine Salztestkammer
AT507993B1 (de) * 2009-02-11 2011-07-15 Vatron Gmbh Vorrichtung und verfahren zur reaktionsbelastung
CN106371014A (zh) * 2016-11-30 2017-02-01 广东电网有限责任公司电力科学研究院 一种电力系统隔离开关的性能测试系统及方法
CN108722711A (zh) * 2018-08-06 2018-11-02 国网青海省电力公司电力科学研究院 一种高电压盐雾试验用人工造雾装置

Also Published As

Publication number Publication date
DE19835288B4 (de) 2015-01-08

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69915679T2 (de) Verfahren und system zur korrosionsmessung durch ermittlung des elektrochemischen rauschens
EP2010896B1 (de) Gittersensor zur zweidimensionalen messung von verschiedenen komponenten im querschnitt einer mehrphasenströmung
DE2919642B2 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Messen des Korrosionsgrades eines korrodierbaren Metalls in einem Elektrolyten
DE60305744T2 (de) Verfahren zum elektrochemischen nachweis und regelung von inorganischen schichtablagerungen
DE69433350T2 (de) Verfahren zur Überwachung des Säuregehaltes in Plattierungsbädern
DE4439584A1 (de) Transientenverfahren für die Bestimmung des Lösungswiderstandes zur einfachen und genauen Messung der Korrosionsrate
DE19835288A1 (de) Sprühnebelkammer und Sprühnebel-Prüfverfahren
WO2016146624A1 (de) Vorrichtung und verfahren zum charakterisieren eines kühlmittels
DE69630360T2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Überwachung des Ablagerungsvermögens von Wasser
DE3020263A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur zaehlung von blutplaettchen
WO1986005881A1 (en) Process and device for testing electrically insulating coatings on metal parts
DE2731698A1 (de) Verfahren zum entfernen stabiler komplexe aus einer waessrigen loesung
DE10042846A1 (de) Verfahren zur qualitativen und/oder quantitativen Charakterisierung polarer Bestandteile in Flüssigkeiten, Elektrodenanordnung zur Durchführung dieses Verfahrens sowie Anwendung des Verfahrens und der Elektrodenanordnung
EP1893998A1 (de) Messzelle und damit durchgeführtes verfahren zur bestimmung des durch elektroporation bewirkenden aufschlussgrades biologischer zellen
DE102016206445B4 (de) Coulometrischer Feuchtesensor mit gelförmigem Elektrolyt und Herstellungsverfahren für einen Coulometrischen Feuchtesensor mit gelförmigem Elektrolyt
DE3022634A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur raschen bestimmung der korrosionsbestaendigkeit einer elektrophoretischen beschichtung
DE2914290C2 (de) Verfahren zur kontrollierten chemischen Ausfällung von Fremdstoffen aus einem Strom wässriger Flüssigkeit und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE102009012260B4 (de) Verfahren zum Ermitteln der Beständigkeit einer anorganischen Beschichtung gegen Kontaktkorrosion
DE102009007060B4 (de) Statistisches Verfahren zur resistiven Bestimmung der Partikeldichte und Partikelgröße in Flüssigkeiten und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
DE69938386T2 (de) Verfahren zur spannungspolarisierung mit konstantem strom und vorrichtung zum karl-fischer-verfahren
DE102014013739A1 (de) Verfahren zur beschleunigten Bestimmung der Fähigkeit von organischen und metallischen Beschichtungen den darunter liegenden Grundwerkstoff vor Korrosion zu schützen
DE19983998B4 (de) Vorrichtung zur elektrooptischen Zellanalyse in einer Suspension und Verfahren zur Durchführung der Analyse
DE4422460C1 (de) Verfahren zum Bestimmen und Konstanthalten der Alkalität des Emailschlickers
DD252443A1 (de) Verfahren und messanordnung zur bestimmung von veraenderungen biologischer gewebe
DE2740528C2 (de) Verfahren zur automatischen Kontrolle und Optimierung der technologischen Bedingungen für die elktrolytische Metallabscheidung

Legal Events

Date Code Title Description
8110 Request for examination paragraph 44
8127 New person/name/address of the applicant

Owner name: GEBR. LIEBISCH GMBH & CO. KG, 33649 BIELEFELD, DE

8181 Inventor (new situation)

Inventor name: BURKERT, ANDREAS, DR.-ING., 39112 MAGDEBURG, DE

R016 Response to examination communication
R018 Grant decision by examination section/examining division
R020 Patent grant now final
R071 Expiry of right