DE19835284C2 - Vorrichtung und Verfahren zur automatischen Fokussierung und Belichtung von Bildaufnahmesystemen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur automatischen Fokussierung und Belichtung von BildaufnahmesystemenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur automatischen Fokussierung und Belichtung von
Bildaufnahmesystemen nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1
und 10 sowie die Verwendung der Vorrichtung und/oder des
Verfahrens gemäß Anspruch 13.
Zur Aufnahme von Objekten existieren elektronische Bildauf
nahmesysteme, die statische oder dynamische Objekte aufnehmen
und die entsprechenden Bilddaten an ein Anzeigegerät oder ein
Datenverarbeitungssystem weiterleiten, welches die Daten ver
arbeitet bzw. abspeichert. Die bekannten Bildaufnahmesysteme
bestehen dabei aus einem Bildaufnahmegerät, beispielsweise
einer "CCD-Kamera" (charge coupled device) bzw. aus einer
Videokamera mit lichtempfindlichen Fotosensoren, die das ent
sprechende Objekt aufnehmen und entsprechend analoge oder di
gitale Bildsignale an ein Datenverarbeitungssystem weiterlei
ten.
Dieses Datenverarbeitungssystem kann unterschiedlich aufge
baut sein. Dabei ist es beispielsweise bei CCD-Kameras be
kannt, die entsprechenden Digitaldaten, die von den licht
empfindlichen Fotosensoren geliefert werden, entweder auf
einem Magnetband oder einer sogenannten "Mini-Disk" abzu
speichern, oder direkt durch einen Computer zu verarbeiten.
Um die Menge der von den lichtempfindlichen Fotosensoren ge
lieferten Daten besser verwalten zu können, werden diese
meist vor ihrer Speicherung auf einem geeigneten Datenträger
komprimiert, um die Datenmenge zu reduzieren. Die komprimier
ten Daten werden dann anschließend entweder dekomprimiert, um
auf einem geeigneten Anzeigegerät dargestellt zu werden, oder
abgespeichert, um transportabel zu sein.
Bei diesen herkömmlichen Bildaufnahmesystemen bestehen unter
schiedliche Möglichkeiten, um sowohl die Fokussierung des Ka
mera-Objektivs entsprechend dem Abstand der Kamera zum Objekt
oder um die Belichtungszeit entsprechend der vorhandenen Be
leuchtung des aufzunehmenden Objekts einzustellen.
Aus DD 226 673 A1 ist beispielsweise
eine Kamera mit adaptivem Verhalten bekannt,
die die Schärfe des aufgenommenen Bildes mittels Grauwert
stufen einstellt. Dabei wird das Bild zeilenweise
sowie spaltenweise in sogenannte "Pixel" aufgelöst, wobei
jedes Pixel einem bestimmten Grauwert entspricht. Durch die
diskrete Abgrenzung unterschiedlicher Grauwertstufen
("threshold") lassen sich die unterschiedlichen Bereiche des
aufgenommenen Objekts innerhalb des Bildes trennen, um so
eine gewisse Schärfe zu erreichen. Diese Information eignet
sich ebenfalls zur automatischen Fokussierung des Objektivs,
indem die entsprechenden Grauwertstufen analysiert und der
Fokus derart eingestellt wird, daß bei einem maximalen
Gradienten zwischen den Grauwertstufen die beste Trennschärfe
und damit auch der optimale Fokus eingestellt werden kann.
Aus US 5 369 430 ist eine weitere Vorrichtung und ein
Verfahren zur automatische Fokussierung bekannt. Hier werden
Daten eines aufgenommenen Bildes mit Daten einer Referenz
vorlage korreliert, wobei die Erkennung charakteristischer
Muster im Bild eine wichtige Rolle spielt. Die ermittelten
Korrelationsdaten werden dann zur Entfernungseinstellung
herangezogen.
Herkömmliche
Systeme messen die optimale Belichtungszeit zur Aufnahme des
Objekts, die jeweils von der vorhandenen Beleuchtung abhängt,
ebenfalls mittels der o. g. Grauwertstufen, so daß auch hier
bei einem bestimmten Gradienten zwischen den einzelnen
Grauwertbereichen bzw. "Pixeln" des Bildes eine optimale
Belichtungszeit eingestellt wird. Weiterhin ist in
DD 226 673 A1 eine Methode beschrieben, um die optimale
Belichtungszeit anhand einer Mittelwertbildung über alle
Bildpunkte zu bestimmen.
Diese bekannten Systeme weisen den Nachteil auf, daß das Ab
speichern der unterschiedlichen Grauwerte, das heißt die
Bildinformation eines jeden "Pixels" sowie die Berechnung der
einzelnen Grauwertstufen des Gradienten sowie der ent
sprechenden Trennlinie zwischen den einzelnen Grauwertberei
chen nicht nur einen großen Speicherplatz innerhalb des Da
tenverarbeitungssystems beansprucht, sondern auch die Berech
nung der optimalen Einstellungen zur automatischen Fokussie
rung und Belichtungszeiteinstellung viel Zeit in Anspruch
nimmt und schnelle Prozessoren bzw. große und teuere "Cash"-
Speicher erfordert.
Ein Nachteil der aus US 5 369 430 bekannten Fokussierungsme
thode besteht darin, daß sie auf die Erkennung charakteristi
scher Muster im aufgenommenen Bild angewiesen ist. Darüber
hinaus muß mit relativ aufwendigen Verfahren ein
Vergleich mit einer Referenzvorlage vorgenommen werden, um
die notwendigen Korrelationsdaten zu erhalten.
Die bekannten Systeme sind vergleichsweise aufwendig und
teuer und nur mit einem erhöhten "Hardware"-Aufwand
realisierbar.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
die bekannten Systeme zur automatischen Einstellung des Fokus
bzw. der Belichtung dahingehend zu verbessern, daß das Daten
verarbeitungssystem nicht nur billiger und mit weniger Auf
wand herstellbar ist, sondern darüber hinaus auch weniger
Komponenten aufweist und schnellere Ergebnisse erzielt. Darüber
hinaus soll die Fokus- und Belichtungszeiteinstellung
benutzerunabhängig sein und die Störanfälligkeit der bekannten
Bildaufnahmesysteme verringert werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil
der unabhängigen Ansprüche 1 und 10 gelöst. Weitere vorteil
hafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
beschrieben. Eine Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in Anspruch 13
beschrieben.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung bzw. ein
Verfahren zur automatischen Fokussierung und Belichtung von
Bildaufnahmesystemen, mit einem Bildaufnahmegerät, welches
relativ zu dem aufzunehmenden Objekt bewegbar ist und welches
mittels einer Fokussiereinrichtung und einer Belichtungs-
und/oder einer Beleuchtungseinrichtung Bilder von Objekten mit
unterschiedlicher Schärfe und Helligkeit aufnimmt. Dabei lie
fert das Bildaufnahmegerät Daten an ein Datenverarbeitungs
system und verwendet das Datenverarbeitungssystem diese Daten
dazu, die Fokussierung bzw. die Belichtung zur Aufnahme des
Objekts durch das Bildaufnahmegerät automatisch einzustellen.
Dazu dient eine Stellgröße zur Änderung der Fokussierung bzw.
der Belichtung zur Aufnahme des Objekts, wobei diese Stellgröße
durch die Menge der Daten bestimmt wird, die bei der
Verarbeitung durch das Datenverarbeitungssystem
erhalten wurden.
Der Erfindung liegt dabei das Prinzip zugrunde, daß der Spei
cherplatzbedarf der abzuspeichernden Bilddaten um so größer
ist, je schärfer das Bild des Objekts auf die Fotosensoren
abgebildet wird, bzw. der Speicherplatzbedarf um so größer
ist, je mehr sich die Beleuchtungsstärke bzw. die Belich
tungszeit dem Optimum des Gesamtsystems (Objekt, Linsen, Auf
nahme-, Übertragungs- und Umwandlungskomponenten) nähert.
Mit dem Durchlaufen des gesamten zur Verfügung stehenden Ent
fernungseinstellbereichs zwischen dem Objekt und der Kamera,
das heißt den lichtempfindlichen Fotosensoren bzw. des Brenn
weitenbereichs des Objektivs bei konstanter Beleuchtungs
stärke bestimmt man die Abhängigkeit des Speicherplatzbedarfs
der abzuspeichernden Bilddaten von der eingestellten Schärfe.
Die bei der Aufnahme entstehenden Bildinformationen werden
zunächst in digitale Informationen umgewandelt, um dann von
einem Algorithmus komprimiert zu werden. Dieser Algorithmus
ist derart ausgelegt, daß sowohl keine Bildinformationen bei
der Komprimierung verlorengehen und als auch die Komprimie
rungsrate variabel ist, so daß sich der Speicherplatzbedarf
der abzuspeichernden Bilddaten bei Veränderung der Parame
terentfernung zwischen dem Objekt und der Kamera bzw. der
Brennweiteneinstellung des verwendeten Objektivs der Kamera
sowie bei Veränderung der Beleuchtungsstärke des Objekts bzw.
der Belichtungsdauer der Fotosensoren ebenfalls ändert.
Der Speicherplatzbedarf hängt daher mit der maximal erreich
baren Komprimierungsrate zusammen, die wiederum von der
Schärfe bzw. der Helligkeit des Bildes abhängt.
Beispielsweise erhält man beim Durchlaufen des zur Verfügung
stehenden Beleuchtungsstärkebereichs (bzw. des Belichtungs
zeitbereichs) bei konstanter Schärfeeinstellung des Fokus die
Abhängigkeit des Speicherplatzbedarfs von der Beleuchtungs
stärke (bzw. der Belichtungsdauer) des Objekts. Beide Abhän
gigkeiten, das heißt zum einen die Abhängigkeit des Speicher
platzbedarfs von der Brennweiteneinstellung bzw. der Entfer
nung zwischen dem Objekt und den Fotosensoren und zum anderen
bei Veränderung der Beleuchtungsstärke bzw. der Belichtungs
dauer sind voneinander unabhängig und können daher einzeln
betrachtet werden. Daß der Speicherplatzbedarf der kompri
mierten Bildinformationsdaten bei maximal möglicher Kompri
mierungsrate variabel ist, begründet sich darin, daß z. B.
größere homogene Flächen gleichen Intensitätswerts (das heißt
ohne Details) zusammengefaßt werden können, ohne daß das Bild
an Informationsgehalt verliert. Größere homogene Flächen er
hält man also bei schlecht eingestellter Schärfe, wobei man
viele Details und somit eine geringe mögliche Komprimierungs
rate (= hoher Speicherplatzbedarf) bei gut eingestellter
Schärfe erhält. Das bedeutet, daß es eine gewisse Schärfeein
stellung gibt, bei der die Dateigröße nach der Komprimierung
maximal ist, das heißt der Informationsgehalt im Bild eben
falls maximal ist. Wird dagegen das Bild unscharf, verschwin
den Bilddetails, der Informationsgehalt sinkt und mit ihm
auch der Speicherplatzbedarf.
Als Stellgröße zur Einstellung der Fokussierung bzw. der Be
lichtung des Abstandes oder der Beleuchtung dient also die
Menge an komprimierten Daten, die Größe der abgespeicherten
Datei, die inverse Komprimierrate oder eine Kombination aus
diesen Größen. Diese Stellgröße wird an einen Regler weiter
gegeben, der dann entsprechend dem Abstand zwischen dem Bild
aufnahmegerät und dem Objekt oder die Brennweite des Objek
tivs des Bildaufnahmegeräts einstellt oder dementsprechend
auch die Belichtungsdauer des Bildaufnahmegeräts oder die Be
leuchtungsstärke der Beleuchtungsvorrichtung, die das Objekt
beleuchtet, entsprechend einstellt.
Ebenfalls ist es möglich, die Stellgröße an einer Anzeige an
zuzeigen, so daß dann die Qualität des aufgenommenen Bildes
festgestellt werden kann. Die maximale Stellgröße, das heißt
beispielsweise die minimale Komprimierrate, ist somit ein Maß
für die optimale Einstellung des Bildaufnahmesystems.
Dieses Prinzip, das heißt die entsprechende Vorrichtung bzw.
das entsprechende Verfahren läßt sich auch bei bereits beste
henden bildverarbeitenden Systemen verwenden, die derart mit
dem erfindungsgemäßen System ausgestattet werden, daß die ge
nerierten Bilddaten im Sinne des erfindungsgemäßen Prinzips
zur automatischen Einstellung der Fokussierung und/oder der
Belichtung zur Aufnahme des Objekts durch das Bildaufnahmege
rät verwendet werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform wird anhand der Zeichnungen
erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 den prinzipiellen Aufbau des erfindungsgemäßen
Systems;
Fig. 2 die Abhängigkeit des Speicherplatzbedarfs von
der Entfernung zwischen Objekt und Kamera;
Fig. 3 die Abhängigkeit des Speicherplatzbedarfs von
der Belichtungszeit bzw. der Beleuchtungsstärke
und
Fig. 4 die Abhängigkeit des Speicherplatzbedarfs von
der Beleuchtungsstärke/Belichtungszeit und des
Abstands/Brennweite.
Fig. 1 zeigt den prinzipiellen Aufbau der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Dabei ist ein Bildaufnahmegerät 2 oberhalb eines
Objekts 1 angeordnet, wobei sich das Bildaufnahmegerät 2 in
nerhalb eines Verstellgeräts 17 befindet, welches den Abstand
d zwischen dem Objekt 1 und dem Bildaufnahmegerät 2 mittels
vertikaler Bewegung, das heißt Verstellung des Bildaufnahme
geräts 2, einstellt. Das Bildaufnahmegerät 2 hat dabei einen
bestimmten Aufnahmekegel 15, um Objekte 1 unterschiedlicher
Größe aufzunehmen.
Das Bildaufnahmegerät 2 liefert Bildsignale 9 an einen Bild
signalwandler 4, der entweder Analogsignale in Digitalsignale
umwandelt oder die digitalen Bildsignale 9 direkt weiterlei
tet. Darüber hinaus eignet sich der Bildsignalwandler 4, um
entsprechende Bildsignale 9 in Digitalsignale 10 umzuwandeln,
die durch ein Komprimiersystem 5 komprimierbar sind. Das Kom
primiersystem 5 komprimiert die vom Bildsignalwandler 4 an
kommenden Digitalsignale 10 und leitet dann Daten 16 an einen
Speicher 6 weiter.
Zur automatischen Einstellung der Fokussierung bzw. der Be
lichtungszeit dient ein Regler 7, der Stellgrößen 11 entspre
chend umwandelt. Diese Stellgrößen 11 können sowohl die Kom
primierrate des Komprimiersystems als auch eine Größe des
Speicherplatzbedarfs des Speichers 6 sein, also beispiels
weise die Dateigröße der im Speicher 6 abgespeicherten Bild
datei (in KB).
Der Regler 7 liefert die Stellgröße 11 entweder direkt an
eine Anzeige 8 oder wandelt die Stellgröße 11 in ein Beleuch
tungseinstellsignal 12 oder ein Belichtungs-
/Schärfeeinstellsignal 13 um, die zur automatischen Fokussie
rung bzw. Belichtungszeit bzw. Beleuchtung verwendet werden.
Das Beleuchtungseinstellsignal 12 wird an eine Beleuchtungs
vorrichtung 3 weitergeleitet, die das Objekt 1 mittels eines
Lichtkegels 14 beleuchtet. Das Belichtungs-/Schärfeeinstell
signal 13 wird an das Verstellgerät 17 bzw. das Bildaufnahme
gerät 2 weitergeleitet, um dort entweder den Abstand d zwi
schen dem Bildaufnahmegerät 2 und dem Objekt 1 einzustellen
oder um die entsprechende Belichtungszeit zu steuern oder um
die Brennweite des Bildaufnahmegeräts 2 entsprechend einzu
stellen.
Verstellgerät 17 mit Bildaufnahmegerät 2, Bildsignalwandler
4, Komprimiersystem 5, Speicher 6 und Regler 7 sowie die ent
sprechenden Datenleitungen sind dabei in dem Datenverarbei
tungssystem 18 zusammengefaßt.
Fig. 2 zeigt die Abhängigkeit der Entfernung zwischen dem
Bildaufnahmegerät 2 und dem Objekt 1, das heißt dem Abstand d
und der Dateigröße der Bilddatei, die im Speicher 6 abgespei
chert wird, welche ein Maß für den entsprechenden Speicher
platzbedarf darstellt. Die Dateigröße ist dabei auf der Y-
Achse in kB angegeben.
Die Werte auf der X-Achse entsprechen den Teilstrichen auf
dem Schärfeeinstellrad des Bildaufnahmegeräts 2 und sind hier
einheitenlos dargestellt. Mit dem Schärfeeinstellrad wird die
Entfernung d des Aufnahme-/Linsensystems der eingesetzten Ka
mera im Verstellgerät 17 zum Objekt 1 verändert. Es kann al
lerdings auch bei konstantem Objektabstand d die Brennweite
des Linsensystems (Objektiv) verändert werden. Beide Arten
der Schärfeeinstellung sind vergleichbar und entsprechen der
X-Achse in Fig. 2.
Auf der Y-Achse ist der Speicherplatzbedarf der komprimierten
Bildinformationen aufgetragen. In Fig. 2 werden 11 Aufnahmen
mit unterschiedlicher Schärfeeinstellung hergestellt und kom
primiert abgespeichert. Je nach gewünschtem Optimierungsgrad
sind jedoch auch mehr oder weniger, beispielsweise 20 bzw. 5,
Aufnahmen möglich. Die Dateigrößen in kB der komprimierten
Bildinformationen (Speicherplatzbedarf) werden dann auf der
Y-Achse aufgetragen.
In Fig. 2 ist zu erkennen, daß es eine gewisse Schärfeein
stellung gibt, bei der die Dateigröße maximal ist (hier: in
etwa d = -6).
Fig. 3 zeigt eine ähnliche Abhängigkeit des Speicherplatzbe
darfs wie in Fig. 2 bei konstanter Schärfeeinstellung zwi
schen der variablen Belichtungsdauer des eingesetzten Foto
sensors bzw. der gewählten Beleuchtungsstärke der Beleuch
tungsvorrichtung 3. Somit kann dieses System gleichzeitig
dazu genutzt werden, die Belichtungsdauer bzw. die Beleuch
tungsstärke des Objekts benutzer- sowie systemunabhängig (un
abhängig von den verwendeten optischen und elektronischen
Komponenten) optimal einzustellen.
In Fig. 3 ist auf der X-Achse der Helligkeitsgrad des aufge
nommenen Bildes aufgetragen, während die Y-Achse, ähnlich wie
in Fig. 2, die Dateigröße der komprimierten und abgespeicher
ten Bilddaten angibt. Auch hier ist zu erkennen, daß die
Dateigröße etwa beim Wert x = 7 maximal ist. Die optimale Be
lichtungszeit bzw. die optimale Beleuchtungsstärke läßt sich
somit daraus ermitteln.
Fig. 4 zeigt die Zusammenhänge zwischen der Beleuchtungs
stärke/Belichtungszeit, des Abstandes d, das heißt der Ent
fernung zwischen dem Objekt 1 und dem Bildaufnahmegerät 2
bzw. der Brennweiteneinstellung des verwendeten Objektivs des
Bildaufnahmegeräts 2 und der sich daraus ergebenden Datei
größe des abgespeicherten Bildes, welches ein Maß für den
Speicherplatzbedarf darstellt (auch hier in kB).
Da die Einstellung der Beleuchtungsstärke von der Einstellung
der Schärfe unabhängig ist bzw. die Einstellung der Belich
tungszeit von der Einstellung des Abstandes b bzw. vice
versa, der Speicherplatzbedarf mit beiden Parametern in Ver
bindung gebracht werden kann, ist es möglich, diese Zusammen
hänge in einem dreidimensionalen Diagramm, wie in Fig. 4 ver
anschaulicht, darzustellen. In Fig. 4 ist zu erkennen, daß es
eine bestimmte Schärfeeinstellung und eine Beleuchtungs
stärke-(Belichtungsdauer)Einstellung gibt, bei der der Spei
cherplatzbedarf und somit der Informationsgehalt der Aufnahme
maximal bzw. die Komprimierungsrate minimal ist.
Die korrekte Einstellung der Beleuchtungsstärke (oder Belich
tungsdauer) sowie der Schärfe kann gefunden werden, wenn wäh
rend der eigentlichen Bildaufnahme die Bildinformationen per
manent den Komprimierungsalgorithmus durchlaufen und die
Größe der komprimierten Bilddatei bzw. die Höhe der Kompri
mierungsrate oder eine entsprechende Hilfsgröße ständig auf
dem Monitor angezeigt wird bzw. zur Einstellung der entspre
chenden Komponenten verwendet wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren durchfährt zuerst den gesamten
Schärfebereich und findet so schnell den Punkt der maximalen
Dateigröße, bezogen auf die Schärfeeinstellung. Danach bewegt
man sich im Diagramm nach Fig. 4 auf der Schärfekurve bei
einer konstanten Beleuchtungsstärke und hält beim Maximum an.
Anschließend durchfährt der Algorithmus bzw. das erfindungs
gemäße Verfahren den gesamten Beleuchtungsstärkebereich durch
Veränderung der Belichtungszeit bzw. der Beleuchtungsstärke
der Beleuchtungsvorrichtung 3 oder der Blende des Objektivs
und findet so schnell das Maximum in bezug auf die entspre
chende Dateigröße. Das Verfahren sucht sich so die Beleuch
tungsstärkekurve bei einer konstanten Schärfeeinstellung oder
vice versa. Somit kann von einer beliebigen Position das Ma
ximum (Gipfel) des "Speicherplatzbedarfs-Gebirges" ermittelt
werden.
In einer programmierbaren elektronischen Schaltung ist ein
entsprechender Komprimierungsalgorithmus enthalten. Die digi
talen Bildinformationen der Fotosensoren werden durch den
Komprimierungsalgorithmus komprimiert und die komprimierten
Bildinformationen (oder auch die identischen Bildinformatio
nen) zuzüglich einer weiteren Information bezüglich der Kom
primierungsrate der Dateigröße oder einer entsprechenden
Hilfsgröße werden dann dazu verwendet, die Schärfe sowie die
Beleuchtungsstärke bzw. die Belichtungszeit automatisch opti
mal einzustellen.
Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die
Vorrichtung bei einem bildverarbeitenden System verwendet
werden, indem dieses mit der obenerwähnten programmierbaren
elektronischen Schaltung ausgestattet wird und die Bildinfor
mationen permanent mit dem Algorithmus komprimiert und die
entsprechende Stellgröße 11 (Komprimierungsrate, Speicher
platzbedarf oder Hilfsgröße) zur Verfügung gestellt wird. Da
durch läßt sich dann auch bei herkömmlichen bildverarbeiten
den Systemen schnell, einfach und kostengünstig die erforder
liche Schärfe sowie die Beleuchtungsstärke bzw. Belichtungs
zeit automatisch oder auch manuell optimal einstellen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und/oder das erfindungsge
mäße Verfahren eignet sich insbesondere für meßtechnische An
wendungen sowie zur Oberflächen- und Strukturerkennung. Auf
diese Weise lassen sich beispielsweise Werkstoffuntersuchun
gen und Werkstoffprüfungen durchführen. Andererseits ist es
möglich, die Vorrichtung und das Verfahren für die Struktur
analyse im Bereich der Biologie und Chemie einzusetzen, wie
zum Beispiel bei der Elektronenmikroskopie. In verhältnismä
ßig einfacher Weise läßt sich durch geeignete Bildauswertung
auch eine Mengenabschätzung bei den aufgenommenen Objekten
vornehmen. So kann beispielsweise die Zahl von Personen, Zel
len, Tieren oder anderen Gegenständen erfaßt werden.
Eine besondere meßtechnische Anwendung ist die Sollabstand
serkennung und -regelung. Mit der Anwendung der erfindungsge
mäßen Vorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens las
sen sich Entfernungen schnell und zuverlässig ermitteln, so
daß auch eine Entfernungsregelung, wie zum Beispiel eine Ab
standsregelung, problemlos möglich ist.
Claims (14)
1. Vorrichtung zur automatischen Fokussierung und Belichtung
von Bildaufnahmesystemen, mit einem Bildaufnahmegerät (2)
zur Aufnahme von Objekten (1), welches relativ zum Objekt
(1) bewegbar ist und mittels einer Fokussiereinrichtung
und einer Belichtungs- und/oder einer Beleuchtungsein
richtung Bilder unterschiedlicher Schärfe und Helligkeit
aufnimmt, und einem Datenverarbeitungssystem (18), das
Daten des Bildaufnahmegeräts (2) verarbeitet, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fokussierung und/oder die Belich
tung zur Aufnahme des Objekts (1) durch das Bildaufnahme
gerät (2) mittels des Datenverarbeitungssystems (18) ein
stellbar ist und als Stellgröße (11) zur Änderung der
Fokussierung und/oder der Belichtung zur Aufnahme des
Objekts (1) die Menge der Daten dient, die bei der
Verarbeitung durch das Datenverarbeitungssystem (18) bei
den jeweiligen Einstellungen des Bildaufnahmegeräts (2)
erhalten wurden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Daten des Bildaufnahmegeräts (2) mittels
eines Komprimiersystems (5) des Datenverarbeitungssystems
(18) komprimierbar und in einem Speicher (6) des Daten
verarbeitungssystems (18) speicherbar sind, wobei die
komprimierten Daten und/oder die Größen des Speicherplat
zes im Speicher (6) als Stellgröße (11) dienen.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme durch das
Bildaufnahmegerät (2) elektronisch erfolgt und das
Datenverarbeitungssystem (18) einen Bildsignalwandler (4)
aufweist, der die Daten des Bildaufnahmegeräts (2) in
eine für das Komprimiersystem (5) komprimierbare Form
wandelt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Regler (7) die Stellgröße
(11) zur Einstellung des Abstandes (d) zwischen Bildauf
nahmegerät (2) und Objekt (1) und/oder zur Brennweiten
einstellung des Objektivs des Bildaufnahmegeräts (2)
und/oder zur Einstellung der Belichtungsdauer des Bild
aufnahmegeräts (2) und/oder der Beleuchtungsstärke einer
Beleuchtungsvorrichtung (3) verwendet.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Komprimiersystem (5) ein
Digitalsignal (10) des Bildaufnahmegeräts (2) oder des
Bildsignalwandlers (4) komprimiert und als Datei im Spei
cher (6) ablegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Stellgröße (11) die Menge an komprimierten Daten,
die Größe der Datei, die inverse Komprimierrate und/oder
eine Kombination aus diesen Größen dient.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stellgröße (11) an einer
Anzeige (8) angezeigt wird.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die maximale Stellgröße (11)
ein Maß für die optimale Einstellung des Bildaufnahme
systems darstellt.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bildaufnahmegerät (2)
eine CCD-Kamera ist.
10. Verfahren zum automatischen Fokussieren und Belichten
von Bildaufnahmesystemen, indem Objekte (1) durch ein
Bildaufnahmegerät (2) aufgenommen werden, wobei das
Bildaufnahmegerät (2) relativ zum Objekt (1) bewegt und
mittels einer Fokussiereinrichtung fokussiert wird, und
das Objekt (1) mittels unterschiedlicher
Belichtungszeiten unterschiedlich lang belichtet, bzw.
durch eine Beleuchtungseinrichtung (3) unterschiedlich
stark beleuchtet wird, und wobei Daten des
Bildaufnahmegeräts (2) an ein Datenverarbeitungssystem
(18) weitergeleitet werden dadurch gekennzeichnet, daß
die Fokussierung und/oder die Belichtung zur Aufnahme des
Objekts (1) durch das Bildaufnahmegerät (2) mittels des
Datenverarbeitungssystems (18) eingestellt wird
und als Stellgröße (11) zur Änderung der Fokussierung
und/oder der Belichtung zur Aufnahme des Objekts (1) die
Menge der Daten dient, die bei der Verarbeitung durch das
Datenverarbeitungssystem (18) bei den jeweiligen
Einstellungen des Bildaufnahmegeräts (2) erhalten wurden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Daten des Bildaufnahmegeräts (2)
mittels eines Komprimiersystems (5) des
Datenverarbeitungssystems (18) komprimiert und in einem
Speicher (6) des Datenverarbeitungssystems (18)
abgespeichert werden, wobei die komprimierten Daten
und/oder die Größen des Speicherplatzes im Speicher (6)
als Stellgröße (11) zur Einstellung der Fokussierung
und/oder der Belichtung verwendet werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10
oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellgröße (11)
von einem Regler (7) zur Einstellung des Abstandes (d)
zwischen Bildaufnahmegerät (2) und Objekt (1) und/oder
zur Brennweiteneinstellung des Objektivs des
Bildaufnahmegeräts (2) und/oder zur Einstellung der
Belichtungsdauer des Bildaufnahmegeräts (2) und/oder der
Beleuchtungsstärke einer Beleuchtungsvorrichtung (3)
verwendet wird.
13. Verwendung der Vorrichtung und/oder des Verfahrens
nach einem der vorhergehenden Ansprüche für meßtechnische
Anwendungen sowie zur Oberflächen- und Strukturerkennung.
14. Verwendung nach Anspruch 13 zur
Sollabstandserkennung und -regelung.
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