DE19834896A1 - Prallmühle und Verfahren zum Mahlen und Trocknen - Google Patents
Prallmühle und Verfahren zum Mahlen und TrocknenInfo
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Abstract
Bei pneumatischen Prallmühlen findet in übereinander angeordneten Mahlebenen zwischen den Zerkleinerungswerkzeugen des Rotors (15) und der profilierten Mahlbahn (5) des Statorgehäuses (4) eine intensive Zerkleinerung und/oder Trocknung statt, wobei durch den Rotor (15) Mahlgut und Trägergas in eine Vielzahl energiereicher Turbulenzwirbel versetzt wird. Um den Anteil des bei der Zerkleinerung erzeugten Feinguts zu reduzieren und um die Kornverteilung des Fertigguts um einen gewünschten Mittelwert einzuengen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, eine oder mehrere der inneren Mahlebenen bzw. deren Mahlwerkzeuge, d. h. Mahlplatten (13), Mahlarme (14) und/oder Zwischenbleche (17), auszubauen und/oder einen Teil der Mahlbahn (5) des Statorgehäuses (4) durch ein Siebsegment (27) zu ersetzen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Prallmühle sowie ein Verfahren zum
Mahlen, Trocknen, Mahltrocknen, Mischen, insbesondere zum
selektiven Zerkleinern von Produkten, Grundstoffen oder
Materialien der Nahrungsmittel- oder Kunststoffindustrie, der
Chemie oder anderer Industriezweige, bestehend im wesentlichen
aus einem Statorgehäuse und einem mit einer Vielzahl von in
mehreren Stufen übereinander angeordneten Mahlplatten
ausgerüsteten Rotor, wobei mehrere Mahlebenen gebildet werden
und jede Mahlebene an ihrer Peripherie mit einer profilierten
Mahlbahn an der Innenwand des Statorgehäuses zusammenwirkt.
Das pneumatische Mahlprinzip der Prallmühle, insbesondere
einer Micro-Wirbel-Mühle beruht auf einem hohen
Trägergasdurchsatz. Mahlluft oder ein Schutzgas wird in der
Mühle durch den Rotor im Zusammenwirken mit an der Innenseite
des den Mahlraum umgebenden Außenmantels in eine Vielzahl
energiereicher Turbulenzwirbel versetzt. Das in dieser
turbulenten Gasströmung in der Schwebe enthaltene Mahlgut wird
dabei in einer Vielzahl von Micro-Wirbeln im Gasstrom einer
schonenden Feinstzerkleinerung durch autogene Prallwirkung
unterworfen. Diese Prallwirkung wird dadurch erzielt, dass in
extrem kurzen Zeitintervallen sowohl die Richtung als auch die
Geschwindigkeit der mitgeführten Gutteilchen drastisch
geändert wird. Dabei ergibt sich eine hohe Mahlleistung durch
pulsierende Rotationsströmung sowie Gasschwingungen im
Ultraschallbereich. Ein Höchstmaß an Mahlwirkung durch extrem
energiereiche Micro-Wirbel wird erreicht durch Auswahl
geeigneter miteinander geschwindigkeitsabhängig
zusammenwirkender Mahlwerkzeuge des Rotors mit
Mahlbahnelementen der Mühlenwandung.
Dadurch, dass die gegenseitigen Zusammenstöße der Partikel im
Gasstrom überwiegen, wird eine besonders schonende
Feinstzerkleinerung des Mahlgutes erreicht. Bewährt hat sich
dieses Zerkleinerungsprinzip insbesondere beim Mahlen von
temperaturempfindlichen Produkten; denn dadurch, dass sich das
Mahlgut ständig innerhalb turbulenter Gasströme befindet, wird
die bei der Zerkleinerung unvermeidbar entstehende Wärme
sofort abgeführt. Gleichzeitig wird auch vorhandene
Feuchtigkeit von dem Trägergas aufgenommen, so dass zusätzlich
eine intensive Trocknung feuchter Materialien erreicht wird.
Der Anwendungsbereich von pneumatischem Prallmühlen erstreckt
sich über unterschiedlichste Materialien aus verschiedensten
Industriezweigen. Die wirtschaftliche Verarbeitung eines
Materials ändert sich deshalb je nach dessen Eigenschaften,
Zusammensetzung und Verhalten in der Mühle. Die Vielseitigkeit
der zu zerkleinernden Materialien macht eine
maschinentechnische Anpassung an die jeweilige
Aufgabenstellung unbedingt erforderlich. Es ist daher davon
auszugehen, dass trockene, feuchte, teigige, poröse, klebrige,
elastische oder faserige Materialien nicht mit dem gleichen
Ausrüstungszustand der Mühle wirtschaftlich verarbeitet werden
können.
Aus der DE 35 43 370 A1 ist eine derartige pneumatische Mühle
mit mehreren Mahlebenen bekannt, in der, um eine ausreichende
Luftmengezirkulation durch die Mühle zu gewährleisten, den
Mahlstufen eine Gasfördereinrichtung, beispielsweise ein
Radialgebläse, vorgeschaltet ist, die die Luft von unten in
die Mühle fördert. Insbesondere bei der Zerkleinerung feuchter
Stoffe, die zum Anbacken oder Klumpen neigen, ergeben sich
Schwierigkeiten bei ihrem Eintrag von unten in die Mühle. Um
diesem Mangel abzuhelfen, wird in der DE 38 11 910 C2
vorgeschlagen, derartige Stoffe durch eine seitlich am
Statorgehäuse der Mühle angeordnete Schlitzdüse direkt in den
Mahlraum zwischen der Mahlbahn und den Mahlplatten der
Mahlebenen einzuführen.
Hauptsächliches Kriterium für den wirtschaftlichen Einsatz von
Prallmühlen, insbesondere von Micro-Wirbel-Mühlen sind:
- - robuste Konstruktion
- - leichte Reinigungsmöglichkeit
- - einfacher Austausch von Verschleißteilen
- - Austauschbarkeit von Mahlebenen und Sichter mit einem Minimum an Arbeitszeit.
Um diesen Forderungen weitgehend nachzukommen, wird in der
GM 295 15 433.0 vorgeschlagen, Ausbildung und Anordnung einzelner
Teile der pneumatischen Prallmühle baukastenähnlich so zu
wählen, dass ein Auswechseln dieser Teile (Kopfstück mit
Sichter, Statorgehäuse mit Rotor) einzeln in einfacher Weise
möglich ist, ohne die gesamte Mühle zu demontieren.
Bei allen vergleichbaren bekannten Prallmühlen für eine
pneumatische Vermahlung der geschilderten Art besteht die
Mahlbahn (der Innenmantel des Statorgehäuses) aus einem je
nach Anwendungsfall unterschiedlich gestatteten Profil,
gefertigt aus einem ca. 10 bis 25 mm dicken Stahlblech. Die
hierdurch erzielbaren Ergebnisse bezüglich der Feinheit und
der Korngrößenverteilung sind hinreichend bekannt, so steigt
beispielsweise der Feinanteil mit zunehmender Teilchengröße
und es ist stets mit einem gewissen Anteil an Überkorn zu
rechnen.
Bei vielen Produktanforderungen ist die maximal zulässige
obere Teilchengröße einer der wichtigsten Anforderungen an die
pneumatische Prallmühle. Oft darf dieser maximaler Wert der
Teilchengröße nur um einige Prozentpunkte (Spritzkorn)
überschritten werden. Die erreichbare Korngrößenverteilung
hängt von einer Vielzahl von Parameter (Zerkleinerungs- und
produktspezifische Parameter) ab, sie ist nur in geringen
Grenzen beeinflussbar und muss meist als "gegeben" akzeptiert
werden.
Auf viele weitere Verarbeitungsprozesse hat die
Korngrößenverteilung einen erheblichen Einfluss, wobei oftmals
die Forderung nach einem engen Kornband (enge Kornverteilung)
gestellt wird.
Unterschiedliche Einbauten in der Mühle, beispielsweise ein
Sichter mit Rückführung von noch zu grobem Mahlgut in den
Mahlraum zurück, sind geeignete Hilfsmittel, die erreichbare
Kornverteilung zu beeinflussen und eine bestimmte obere
Teilchengröße des Fertiggutes nicht wesentlich zu
überschreiten. Allerdings wird der Feingutanteil durch diese
Maßnahmen nicht reduziert, sondern im Gegenteil noch
gesteigert, da nur unwesentlich zu grobe Teilchen nochmals den
gesamten Mahlraum durchlaufen müssen. Auch durch das
Nachschalten eines Siebes bei relativ groben Endprodukten,
beispielsweise bei einer Überkorngrenze von 500 µm - das mit
dem Sieb abgeschiedene Überkorn wird zur Mühle zurückgeführt - schafft
hier keine Abhilfe, da lediglich der Anteil an
Überkorn reduziert wird. D. h., dass oftmals bei der
pneumatischen Vermahlung ein sehr hoher Anteil des Mahlgutes
als Feingut erhalten wird, das in dieser Feinheit überhaupt
nicht benötigt wird und somit völlig unnütz auf eine viel
kleinere Teilchengröße als gefordert vermahlen wurde.
Es ist Aufgabe der Erfindung, bekannte pneumatische
Prallmühlen der beschriebenen Art, wie beispielsweise die aus
der DE 38 11 910 C2 und aus der GM 295 15 433.0 bekannten
Prallmühlen derart weiter auszubilden, dass ein gezielter
Einfluss auf die Korngrößenverteilung mit dem Ziel einer engen
Kornverteilung und einem möglichst geringen Feingutanteil
möglich wird, ohne dass dabei Nachteile in Form eines erhöhten
apparativen Aufwands, eines erhöhten Energiebedarfs oder einer
verringerten Durchsatzleistung in Kauf genommen werden müssen.
Die gestellte Aufgabe wird bei pneumatischen Prallmühlen der
genannten Art vorrichtungsmäßig mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 und verfahrensmäßig mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Durch die
erfindungsgemäße Maßnahmen, nämlich den Ausbau einzelner
Mahlebenen und/oder den Einbau eines Siebsegmentes in die
Mahlbahn, wird bei einer einzelnen Anwendung einer der beiden
Maßnahmen bereits eine deutliche Verbesserung des
Mahlergebnisses erreicht, die sich bei Kombination beider
Maßnahmen noch weiter optimieren lässt.
Üblicherweise besitzt eine pneumatische Prallmühle bis zu acht
Mahlebenen. Durch den Ausbau einer oder mehrerer Mahlebenen
aus dem Rotor, der sonst unverändert bleibt, wird an diesen
Stellen eine Pufferzone geschaffen, in der praktisch nur ein
Sichtvorgang stattfindet. Das Ergebnis dieser
erfindungsgemäßen Maßnahme ist ein deutlich engeres Kornband
des aus der Mühle ausgetragenen Fertiggutes mit weniger
Feingut und weniger Überkorn. Der Ausbau einer Mahlebene kann
durch einfachen Ausbau der Mahlplatten erfolgen. Es ist aber
gemäß der Erfindung auch möglich, die kompletten
Mahlwerkzeuge, bestehend aus Mahltellern bzw. Mahlarmen mit
den zugeordneten Mahlplatten auszubauen.
Je nach den Eigenschaften des Mahlgutes und dem angestrebten
Mahlergebnis ist nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung auch der Ausbau mehrerer Mahlebenen möglich, wobei
die Reihenfolge (hintereinander in direkter Folge oder
abwechselnd mit einer unveränderten Mahlebene) frei wählbar
ist. Weiterhin ist es auch möglich, die zwischen den
Mahlebenen angeordneten Zwischenplatten gleichzeitig mit
auszubauen, wenn mehrere Mahlebenen in direkter Folge
ausgebaut werden.
Insbesondere bei einer der GM 295 15 433.0 entsprechenden,
nach dem Baukastenprinzip zusammengestellten pneumatischen
Prallmühle, ist der Ausbau der Mahlebenen zur Anpassung an
das Mahlgut und an das geforderte Mahlergebnis in einfacher
Weise durchführbar, da lediglich das Statorgehäuse entfernt
werden muss, um die Mahlebenen ausbauen zu können.
Eine weitere Maßnahme zur Beeinflussung des Mahlergebnisses,
mit der nicht nur das Kornband des Fertiggutes eingeengt,
sondern zusätzlich der üblicherweise auftretende erhebliche
Feinanteil des Fertiggutes, falls dies nicht erwünscht ist,
reduziert werden kann, besteht gemäß der Erfindung darin,
einen Teil der Mahlbahn des Statorgehäuses durch ein
Siebsegment auszutauschen.
Sobald dann Teilchen des Mahlgutes auf eine Korngröße
zerkleinert sind, die wenig kleiner als die Sieböffnung des
Siebsegmentes ist, treten diese, geführt durch einen Teilstrom
des durch die Mühle strömenden Trägergases (Luft oder
Schutzgas) aus dem Mahlraum aus. Damit ist für diese Teilchen
die Vermahlung bei einer erheblich größeren Korngröße beendet
als bei dem sonst üblichen Durchlauf durch den gesamten
Mahlraum.
Die Form der Sieböffnungen können gemäß der Erfindung rund,
oval, vieleckig oder schlitzförmig ausgebildet sein, wobei die
Form der Sieböffnungen als auch ihre Größe den Anforderungen
an das Endprodukt und an die Eigenschaften des Mahlgutes
angepasst werden kann. Hierzu ist das Siebsegment in leicht
ausbaubarer Weise ausgebildet, weshalb gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die seitlich am
Statorgehäuse angeordnete Gehäusetür als Siebsegment
ausgebildet ist. Die Größe des Siebsegments beträgt in
Umfangsrichtung etwa 40 bis 90°, seine Höhe entspricht in etwa
der Höhe des Mahlraums. Selbstverständlich können auch mehrere
Siebsegmente in beliebiger Anordnung und Verteilung am
Statorgehäuse vorgesehen sein.
Ein großes Siebsegment wird als erforderlich angesehen, damit
auch zuverlässig möglichst viele genügend zerkleinerte
Teilchen aus dem Mahlraum ausgeschleust werden. Damit durch
das Siebsegment die Mahlwirkung der Micro-Wirbel-Mühle nicht
zu stark reduziert wird, kann nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung das Siebsegment die gleiche
Profilierung wie die übrige Mahlbahn aufweisen, so dass auch
am Siebsegment selbst eine ungehinderte Zerkleinerung
stattfindet.
Unmittelbar anschließend an die Außenfläche des Siebsegmentes
befindet sich ein Fertiggutkanal, durch den die durch das
Siebsegment austretenden Mahlgutpartikel sowie gleichzeitig
mit ausströmendes Trägergas zum Trägergas/Fertiggut-Austritt
der Mühle geführt werden.
Durch die Maßnahmen der Erfindung ist es möglich, mit gleichem
apparativen Aufwand eine Verdoppelung der Durchsatzleistung zu
erreichen, oder, bei sonst gleicher Durchsatzleistung ein
deutlich engeres Kornband mit einer deutlichen Reduzierung des
Energieverbrauchs von bis zu 50% des sonst üblichen
Energieverbrauches zu erzeugen.
Weiterhin wird durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen eine
schonende Vermahlung erreicht, wobei die maximal auftretende
Produkttemperatur deutlich unterhalb der normalerweise
auftretenden Produkttemperatur liegt. Die dadurch erreichten
Vorteile bei der Vermahlung von temperaturempfindlichen
Stoffen sind erheblich, da beispielsweise die Gefahr der
Verharzung und Verfärbung bei Kunststoffen, des Verdampfens
von Inhaltsstoffen bei Gummi auf eine Weise verringert wird,
wie sonst nur durch zusätzliche Hilfsmittel wie beispielsweise
N2-Kühlung zu erreichen ist.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
werden nachfolgend anhand von schematischen Zeichnungsfiguren
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine teilgeschnittene Seitenansicht einer
pneumatischen Prallmühle mit einem Ausbau von
zwei Mahlebenen gemäß der Erfindung,
Fig. 2 in schematischer Ansicht die Grundelemente einer
pneumatischen Prallmühle mit dem erfindungs
gemäßen Ausbau einer Mahlebene und dem
erfindungsgemäßen Einbau eines Siebsegmentes.
Der Aufbau einer pneumatischen Prallmühle nach dem Stand der
Technik, beispielsweise nach der GM 295 15 433.0, ist in Fig.
1 dargestellt. Dieser umfasst auf einem Grundrahmen (1) mit
Antriebsmotor (18) und Riemenscheibengetriebe (19, 20, 21) ein
Fußstück (2) mit einem unteren Wellenlager (3), einem darauf
angeordneten Statorgehäuse (4) mit Mahlbahn (5), einen mit
Armen (14) und Mahlplatten (13) und Zwischenbleche (17)
ausgebildeten Rotor (15) mit einer im unteren Wellenlager (3)
sowie in einem oberen Loslager (8) gelagerten Rotorwelle (9),
ein das Lagergehäuse (7) des oberen Wellenlagers (8)
aufnehmendes Kopfstück (6), einen Trägergas/Mahlgut-Einlass
(24) im Fußstück (2) und einen Trägergas/Fertiggut-Auslass
(31) im Kopfstück (6). Dabei sind Ausbildungen und Anordnung
vom Kopfstück (6), Statorgehäuse (4) und Lagergehäuse (7) so
gewählt, dass das Kopfstück (6) ohne Demontage des
Lagergehäuses (7) des oberen Wellenlagers (8) vom
Statorgehäuse (4) und das Statorgehäuse (4) ohne Demontage des
Rotors (15) vom Fußstück (2) separat abnehmbar sind. Das
Fußstück (2) ist am Grundrahmen (1) mittels Flansch (39)
befestigt.
Bei einer zweckmäßigen Ausführung wird in sehr vorteilhafter
Weise erreicht, dass nach Lösen der Verschraubung des
Flansches (35) am Kopfstück (6) und des Flansches (36) oben am
Statorgehäuse (4) das Kopfstück (6) ohne weitere Demontage des
Loslagers (8) oder seines Gehäuses (7) von diesen und vom
Statorgehäuse (4) abgehoben werden kann. Nach Lösen der
Verschraubungen zwischen den Flanschen (37) und (38) zwischen
Statorgehäuse (4) und Fußstück (2) und gegebenenfalls nach
Abnahme des Überlaufkanals (23) kann dann das Statorgehäuse
(4) ohne Demontage des Rotors (15) problemlos vom Fußstück (2)
angehoben werden. Anschließend kann dann beispielsweise bei
Mahlgutwechsel ein bereits vorbereitetes Statorgehäuse (4) mit
beispielsweise anderer Mahlbahn (5) auf das Fußstück (2)
aufgesetzt, mit diesem verschraubt, darauf das Kopfstück (6)
aufgesetzt und ebenfalls verschraubt und die Mühle nach
kürzester Umrüstzeit wieder in Betrieb genommen werden. Ebenso
problemlos können aber auch die Arme (14) oder die Mahlplatten
(13) des Rotors (15) ausgewechselt werden. Fig. 1 zeigt
ferner, dass innerhalb des Statorgehäuses (4) oberhalb des
Rotors (15) ein Sichterraum mit einem Sichter (16) ausgebildet
ist, der durch den Überlaufkanal (23) mit dem
Trägergas/Mahlgut-Einlasskanal (24) verbindbar ist, der von
außen an das Statorgehäuse (4) und den
Trägergas/Mahlgut-Einlasskanal (24) anflanschbar ist.
In einer bevorzugten Bauart besteht der Sichter (16) aus
radialen Sichterfingern, die dicht unterhalb der
Strömungsdurchtritte (32) mit dem Rotor (15) durch die Welle
(9) in schnelle Rotation versetzt werden. Noch nicht zur
Endfeinheit gemahlenes Mahlgut wird dabei durch die Rotation
der Sichterfinger (16) nach außen geschleudert und in einer
durch ein Druckgefälle zwischen erhöhtem Druck im Bereich des
Sichterraumes und Unterdruck an der Saugseite des Gebläserades
(33) durch den Überlaufkanal (23) zum
Trägergas/Mahlgut-Einlasskanal (24) zurückgeführt und zwischen
den Mahlplatten (13) des Rotors (15) und der Mahlbahn (5) des
Statorgehäuses (4) weiter zerkleinert. Sehr wesentlich für
eine rasche Montage und Demontage ist auch die Maßnahme, dass
der Gaseinlass ein im Fußstück (2) angeordneter Kanal und
fallweise mit einer Einspeisung für das Mahlgut ausgebildet
ist. Dabei kann zusätzlich und/oder fakultativ am
Statorgehäuse (4) eine Mahlgut-Mitteneinspeisung (22)
vorgesehen sein. Die an der Innenseite des Statorgehäuses (4)
angeordnete Mahlbahn (5) kann in Anpassung an
unterschiedliches Mahlgut mit vertikal verlaufenden
wellenförmigen, sinusförmigen, rippenförmigen, zackenförmigen
oder sägezahnförmigen Profilierungen ausgebildet sein.
In dieser pneumatischen Prallmühle sind im dargestellten
Ausführungsbeispiel erfindungsgemäß zwei übereinander
angeordnete Mahlebenen entfernt und zwar durch Ausbau der
Mahlplatten (13). Die Mahlarme (14) und das Zwischenblech (17)
wurden hierbei nicht mit ausgebaut. Die auf diese Weise
entstandenen zwei Pufferzonen (26), in denen nun keine
weiteren Vermahlungen stattfinden, bewirken, dass das Mahlgut
nicht zu stark beansprucht wird, dass der Anteil an Feingut
des Fertiggutes reduziert und insgesamt die erhaltene
Kornverteilung des Fertiggutes gegenüber einem Fertiggut einer
unveränderten pneumatischen Prallmühle enger wird.
Fig. 2 zeigt nochmals in schematischer Ansicht die
Grundelemente einer pneumatischen Prallmühle. Diese umfasst im
wesentlichen, wie zu Fig. 1 erläutert, ein Fußstück (2) mit
einem Trägergas/Mahlgut-Einlass (24), ein auf das Fußstück (2)
aufsetzbares Statorgehäuse (4) mit innenliegendem Rotor (15),
Rotorwelle (9) und Gebläserad (33) mit radialem Gebläseflügel
(34). Die Lagerungen der Rotorwelle (9) sind nicht
dargestellt. Weiterhin umfasst die Mühle das Kopfstück (6) mit
einem Trägergas/Fertiggut-Auslass (31). Für den Zusammenbau
der Teile (2, 4, 6) untereinander sowie mit dem nicht
dargestellten Grundrahmen sind die Flansche (35 bis 39)
vorgesehen. Der Rotor (15) ist wie eine mehrstufige Turbine
mit Teller oder Armen (14) ausgebildet, an deren peripheren
Bereichen Mahlplatten (13) angeordnet sind, wobei zwischen den
Tellern bzw. Armen (14) Zwischenbleche (17) angeordnet sein
können, wodurch mehrere übereinander angeordnete Mahlebenen
ausgebildet werden. Bei diesem Rotortyp handelt es sich um
einen sogenannten Turbo-Rotor.
Bei der in Fig. 2 dargestellten pneumatischen Prallmühle, die
ursprünglich mit vier Mahlebenen ausgestattet war (die in Fig.
1 dargestellte Prallmühle besaß vor ihrem Umbau fünf
Mahlebenen), wurde die zweite (von oben) Mahlebene entfernt,
und zwar durch Ausbau des gesamten Mahlwerkzeugs (Mahlteller
bzw. Mahlarme (14) einschließlich aller Mahlplatten (13),
wodurch eine gegenüber der Pufferzone des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 1 (vgl. 26, Fig. 1) nun völlig beruhigte
Pufferzone (26') geschaffen wurde.
Zusätzlich wurde ein Teil der ursprünglichen Mahlbahn (5)
durch ein Siebsegment (27) ersetzt, um durch Zusammenwirken
der Pufferzone (26') und dem Aussieben bereits ausreichend
zerkleinerten Mahlgutes durch das Siebsegment (27) ein
angestrebtes enges Kornband des Fertiggutes mit möglichst
geringem Feingutanteil zu erreichen.
Das Siebsegment (27), das sich in seiner Höhe über die gesamte
Mahlraumhöhe erstreckt, besitzt je nach Mahlgut und
angestrebtem Mahlergebnis Sieböffnungen (29), die entsprechend
der Erfindung rund, oval, vieleckig oder schlitzförmig
ausgebildet sein können. Die durch diese Sieböffnungen (29)
aus dem Mahlraum ausgeschleusten Teilchen bzw. Partikel werden
durch das Trägergas, das gleichfalls durch die Sieböffnungen
(29) aus dem Mahlraum austritt, in Pfeilrichtung (28) durch
den Fertiggutkanal (25), dessen Breite mindestens der
Siebsegmentbreite entspricht, zum Kopfstück (6) und von dort
zum Trägergas/Fertiggut-Auslass (31) geführt.
Die pneumatische Prallmühle zum Mahlen und Mahltrocknen wird
durch die erfindungsgemäße Maßnahme im Hinblick auf die
Kornverteilung des Fertigproduktes und im Hinblick auf den
Feingutanteil des Fertigprodukts optimiert, wobei durch den
baukastenähnlichen Aufbau der pneumatischen Prallmühle die
hierfür erforderlichen Maßnahmen bzw. Umbauten in einfacher
Weise durchgeführt werden können. Insbesondere dann, wenn
gemäß der Erfindung die Ausbauteile
- - Rotor mit ausgebauter Mahlebene (eine oder mehrere)
- - Statorgehäuse mit Siebsegment in der Mahlbahn
an das Mahlgut und an das zu erzielende Mahlergebnis bereits
angepasst sind und entsprechend vorbereitet zum Austausch
verwendet werden.
Claims (13)
1. Prallmühle zum Mahlen, Trocknen, Mahltrocknen, Mischen,
insbesondere zum selektiven Zerkleinern von Produkten,
Grundstoffen oder Materialien der Nahrungsmittel- oder
Kunststoffindustrie, der Chemie oder anderer Industriezweige,
bestehend im wesentlichen aus einem Statorgehäuse (4) und
einem mit einer Vielzahl von in mehreren Stufen übereinander
angeordneten Mahlplatten (13) ausgerüsteten Rotor (15), wobei
mehrere Mahlebenen gebildet werden und jede Mahlebene an ihrer
Peripherie mit einer profilierten Mahlbahn (5) an der
Innenwand des Statorgehäuses zusammenwirkt, dadurch
gekennzeichnet, dass Teile des Rotors (15) und Segmente der
Mahlbahn (5) so veränderbar ausgebildet sind, dass am Rotor
(15) mindestens eine der zwischen der untersten und der
obersten Mahlebene angeordneten inneren Mahlebenen bzw. deren
Mahlwerkzeuge und Befestigungsmittel (13, 14, 17) ausbaubar
sind.
2. Prallmühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens ein Teilstück der Mahlbahn (5) durch ein
Siebsegment (27) ersetzbar ist.
3. Prallmühle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Ausbau einer Mahlebene durch Ausbauen der Mahlplatten
(13) erfolgt.
4. Prallmühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass beim Ausbau mehrerer Mahlebenen
der Ausbau abwechselt und/oder in direkter Folge erfolgt.
5. Prallmühle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
bei Ausbau mehrerer Mahlebenen in direkter Folge auch der
Ausbau der zwischen diesen Mahlebenen angeordneten
Zwischenbleche (17) erfolgt.
6. Prallmühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Siebsegment (27) in die
Mahlbahn (5) eingesetzt ist, dessen Breite in Umfangsrichtung
einen Winkelbereich von 40 bis 90° und dessen Höhe der
gesamten Mahlhöhe entspricht.
7. Prallmühle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass
das Siebsegment (27) als seitliche Tür des Statorgehäuses (4)
ausgebildet ist.
8. Prallmühle nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Sieböffnungen (29) des Siebsegmentes (27) rund, oval,
vieleckig oder schlitzförmig ausgebildet sind.
9. Prallmühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Siebsegment (27) eine der
Mahlbahn (5) entsprechende Profilierung aufweist.
10. Prallmühle nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenfläche des
Siebsegmentes (27) ein Fertiggutkanal (25) angeordnet ist.
11. Verfahren zum pneumatischen Mahlen, Trocknen,
Mahltrocknen, Mischen, insbesondere zur selektiven
Zerkleinerung von Produkten, Grundstoffen oder Materialien der
Nahrungsmittel- oder Kunststoffindustrie, der Chemie oder
anderer Industriezweige in einer pneumatischen Prallmühle,
dadurch gekennzeichnet, dass durch Veränderungen am Rotor (15)
der Mühle der Mahl- oder Mischvorgang während eines Teils der
Verweilzeit des Mahlgutes in der Mühle unterbrochen und/oder
durch Veränderungen an der Mahlbahn (5) für eine Teilmenge des
Mahlgutes, das bereits ausreichend zerkleinert ist, der
Mahlvorgang abgebrochen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
die Unterbrechung des Mahl- oder Mischvorganges durch den
Ausbau mindestens einer der inneren Mahlebenen des Rotors (15)
erfolgt, wodurch Pufferzonen (26, 26') geschaffen werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet, dass der Abbruch des Mahlvorgangs für bereits
ausreichend zerkleinertes Mahlgut durch Ausschleusen des
Mahlgutes aus dem Mahlraum durch in der Mahlbahn (5)
angeordnete Sieböffnungen (29) erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998134896 DE19834896A1 (de) | 1998-08-03 | 1998-08-03 | Prallmühle und Verfahren zum Mahlen und Trocknen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998134896 DE19834896A1 (de) | 1998-08-03 | 1998-08-03 | Prallmühle und Verfahren zum Mahlen und Trocknen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19834896A1 true DE19834896A1 (de) | 2000-02-10 |
Family
ID=7876228
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998134896 Withdrawn DE19834896A1 (de) | 1998-08-03 | 1998-08-03 | Prallmühle und Verfahren zum Mahlen und Trocknen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19834896A1 (de) |
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