DE19833801A1

DE19833801A1 - Verschluß für einen Schuh

Info

Publication number: DE19833801A1
Application number: DE19833801A
Authority: DE
Inventors: Erich Brosig
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-07-28
Filing date: 1998-07-28
Publication date: 2000-02-03

Abstract

Ein Verschluß für einen Schuh, insbesondere für einen Schuh, der den menschlichen Fuß im Bereich des Sprungbeines fest umschließt (6, 8, 9), umfaßt eine federnde Aufweitungsvorrichtung (1, 2) und eine dieser entgegenwirkende Schließvorrichtung (3, 4, 5, 7). Der Öffnungs- und Schließvorgang wird über einen Schalter (10) im Innern des Schuhes direkt durch den menschlichen Fuß selbst (11) oder durch Funksignale, aber ohne Einwirkung der Hände am Schuhverschluß, ausgelöst. Der Verschluß wird entweder über einen elektrisch betriebenen Motor (7) oder über einen durch den Fuß bewegten mechanischen Hebelantrieb bewegt.

Description

Die Erfindung betrifft einen Verschluß für einen Schuh, insbesondere für einen Schuh, der den menschlichen Fuß fest umschließt gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei Schuhen mit bekannten Verschlüssen, wobei der geschlossene Schuh den Fuß fest umschließt, müssen zum Überziehen des Schuhes auf den Fuß und zum darauf folgenden Schließen des Verschlusses beziehungsweise zum Öffnen des Verschlusses und zum Abziehen des Schuhes vom Fuß eine oder beide Hände zu Hilfe genommen werden. Bekannte Schuhverschlüsse umschließen meist das Sprungbein des menschlichen Fußes und enthalten z. B. ein an beiden Seiten fest vernähtes elastisches Band, das zu dehnen ist oder einen Schnürsenkel, der stramm zu ziehen und anschließend zu verknoten ist. Auch Schuhverschlüsse mit Klettbändern sind unter Zuhilfenahme von mindestens einer Hand zu öffnen oder zu schließen.

Diese bekannten Verschlüsse von Schuhen, die den Fuß fest umschließen haben den Nachteil, daß sich die Person, die den Schuh trägt zum Öffnen oder Schließen des Schuhverschlusses bücken oder den Fuß in eine gegenüber dem Boden erhöhte Position bringen muß, um mit mindestens einer Hand den Schuh zu erreichen. Bekannte Schuhe ohne Verschluß, die den Schuh nicht fest umschließen, können zwar ohne Zuhilfenahme einer oder beider Hände über den Fuß gezogen werden, sie haben jedoch den Nachteil, daß der Fuß nicht fest im angezogenen Schuh steckt und somit für bestimmte Anforderungen wie z. B. Autofahren oder schnelles Laufen nicht geeignet sind.

Schuhe ohne Verschluß, die den Fuß fest umschließen, und aus teilweise elastischen Schuhmaterialien bestehen, müssen beim Anziehen ebenfalls mit Hilfe der Hand oder eines Fingers im Bereich von Ferse oder Sprungbein genügend geweitet werden, um den Fuß in den Schuh schieben zu können.

Insbesondere Kinder, ältere, kranke oder behinderte Personen sind häufig nicht im Stande, den Schuh am Fuß mit mindestens einer Hand zu erreichen. Viele Personen haben nicht oder nicht mehr die entsprechende Fingerfertigkeit im Umgang mit Schuhlöffeln oder Schnürsenkeln. Diese Personen benötigen zum An- oder Ausziehen von Schuhen mit bekannten Verschlüssen die Hilfe anderer Personen. Für andere Personen ist das Öffnen und Schließen bekannter Schuhverschlüsse ebenfalls mit Aufwand verbunden, der meist als nachteilig empfunden wird, weil er mit Zeitverlust und Konzentration, vor allem bei Verschlüssen mit Schnürsenkeln, und mit körperlicher Anstrengung für das Bücken verbunden ist.

Bekannte Verschlüsse von Schuhen erlauben es außerdem nicht, den Verschluß des Schuhes während des Tragens ohne Zuhilfenahme mindestens einer Hand so zu verändern, daß zu fest verschlossene Schuhverschlüsse gelockert werden können, oder daß zu lose verschlossene Schuhe nicht ohne Aufwand fester verschlossen werden können.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schuhverschluß zu schaffen, der das An- und Ausziehen sowie die Erweiterung oder Verengung des Verschlusses während des Tragens ohne Zuhilfenahme einer oder beider Hände, ohne zusätzliche Hilfsmittel und ohne fremde Hilfe ermöglicht. Der Erfindung liegt ebenfalls die Aufgabe zu Grunde, einen Verschluß zu schaffen, der für bekannte Grundkonstruktionen von Schuhen verwendet werden kann, ohne daß diese wesentlich verändert werden müssen.

Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine erste Vorrichtung gelöst, mit deren Hilfe diejenigen Bestandteile von Schuhen, die den Bereich des Sprungbeins des menschlichen Fußes bedecken, ohne Zuhilfenahme von mindestens einer Hand oder von manuellen Hilfsmitteln so erweitert werden, daß der Fuß ohne Widerstand und Reibung in den geöffneten Schuh gesteckt werden kann. Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch eine weitere Vorrichtung gelöst, mit deren Hilfe die durch die erste Vorrichtung erweiterten Bestandteile ohne Zuhilfenahme von mindestens einer Hand so fest geschlossen werden, so daß der Schuh fest am Fuß sitzt und diesen mindestens im Bereich des Sprungbeines und der Ferse des menschlichen Fußes fest umschließt.

Damit wird erreicht, daß Personen ohne sich zu bücken, ohne den Fuß in eine gegenüber dem Boden erhöhte Lage, ohne ein Knie zu beugen, ohne besondere Konzentration, ohne manuelle Hilfsmittel und ohne fremde Hilfe fest den menschlichen Fuß umschließende Schuhe an- und ausziehen können.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.

Die Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 2 betrifft den Auslösemechanismus des Schließvorganges des Schuhverschlusses, der nicht mit der Hand und ohne sich zu Bücken, nur durch Bewegung des Fußes ausgelöst wird. Eine weitere Art der Auslösung ist die Anwendung von Funksignalen z. B. durch einen Sender aus einer Armbanduhr. Diese Art der Auslösung ist besonders komfortabel und erleichtert bestimmten Personen, wie alten oder behinderten Menschen, den An- und Ausziehvorgang der Schuhe ohne fremde Hilfe oder fremde Hilfsmittel. Wird der Antrieb mit Funksignalen gesteuert, dann kann der Verschluß vom Träger des Schuhes jederzeit beliebig weit geöffnet oder geschlossen werden. Dadurch werden Bequemlichkeit und Tragekomfort des Schuhes verbessert.

Mit den Ansprüchen 3 und 4 wird die wichtige Voraussetzung der einfachen technischen Umsetzung der Erfindung dadurch gesichert, daß der Schuhverschluß ohne Änderung der Grundkonstruktion von heute üblichen Schuhen in diese integriert werden kann. Der Schuhverschluß wird an demselben Bereich des menschlichen Fußes wirksam wie bekannte Verschlüsse und gewährleistet dadurch eine hohe Effizienz. Die zum Aufweiten eingesetzte flache Feder nach Anspruch 4 läßt sich ebenfalls leicht integrieren und stellt ein einfaches und kostengünstiges Bauteil dar.

Die Ansprüche 5 bis 7 betreffen die wirksame und technisch einfach durchzuführende Ausgestaltung des Schließmechanismus. Ein Zugseil oder ein herkömmlicher Bowdenzug greifen entweder an dem das Sprungbein bedeckenden Schuhoberteil oder direkt an dem zum Verschnüren verwendeten Schnürsenkel an. Damit werden wiederum eingeführte und an fast jedem bekannten Schuh vorhandene Bauelemente mit einbezogen.

Die Ansprüche 8 und 9 beschreiben eine konstruktive Variante, bei der das Zugseil entfällt. Diese Variante kommt dann zum Einsatz, wenn das Schuhobermaterial wenig Steifigkeit aufweist, wie dies beispielsweise bei Schuhen aus Stoff statt Leder der Fall ist.

Die Ansprüche 10 bis 12 beschreiben zwei Arten von Antriebsmechanismen, einen elektrischen, der eine Stromversorgung benötigt sowie einen rein mechanischen, der durch die Bewegung des Fußes hervorgerufen wird.

Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. In dieser zeigen:

Fig. 1 einen vertikalen Schnitt durch einen Schuh mit einem Verschluß, der über einen Auslösemechanismus ohne Zuhilfenahme der Hände geöffnet oder verschlossen wird.

Fig. 2 einen vertikalen Schnitt durch einen Schuhabsatz, der einen rein mechanisch wirkenden Hebelmechanismus zum Antrieb eines Schuhverschlusses enthält.

Fig. 3 einen vertikalen Schnitt durch einen Schuh mit einem Verschluß der einen Auslösemechanismus und eine einteilige Vorrichtung für das Öffnen und Schließen enthält.

Fig. 4 Die Ansicht eines Schuhoberteils mit Schnürsenkel, Ösen sowie der Verbindungsstelle zwischen der Schließvorrichtung und dem Schnürsenkel
In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch einen Schuh (9) mit einem erfindungsge mäßen Verschluß dargestellt. Vor dem Anziehen des Schuhes ist das Zugseil (3) von der Rolle (7) soweit abgerollt, daß die Feder (1) das Oberteil (9) des Schuhes maximal aufweitet. Der Träger des Schuhes kann somit den Fuß ohne Zuhilfenahme seiner Hände in den Schuh einführen. Danach betätigt der Träger mit einem Teil seines Fußes, z. B. mit einem Zehen, den Auslösemechanismus (10) wodurch über einen elektrischen Antrieb (7) das Zugseil aufgerollt und das Oberteil (9) festgezogen wird. Der Auslöse mechanismus kann so ausgelegt werden, daß beim nächsten Drücken die Rolle (7) in die entgegengesetzte Richtung dreht, so daß der Schuh wieder geöffnet wird. Durch den Einbau von zwei Auslöseschaltern kann der Schuh auch beliebig weit geöffnet oder geschlossen werden, was den Tragekomfort optimiert.

In Fig. 2 und 3 ist ein einfacheres Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem auf den Einbau eines elektrischen Antriebs verzichtet wird. Vor dem Anziehen ist wie im oben beschriebenen Beispiel der Schuh durch die Feder (201) wiederum maximal geweitet. Nach Einführen des Fußes betätigt der Träger des Schuhes nun den mechanischen Antrieb (102) indem er die im Schuh fest verankerte und beweglich gelagerte Zahnstange (101) gegen ein festes Hindernis drückt und damit das Zahnrad (102) antreibt. Dieses Zahnrad wiederum treibt über ein Getriebe die Zahnstange (207) an, so daß die Feder (201) in Schließrichtung (202) bewegt wird. Der Hebelmechanismus kann so ausgelegt sein, daß durch mehrmaliges Drücken gegen ein Hindernis die Feder (201) Schritt für Schritt weiterbewegt wird.

Fig. 4 beschreibt ein Beispiel, bei dem das Zugseil (3; 301) direkt mit dem durch Ösen (303) im Schuhoberteil (302) geführten Schnürsenkel (304) verbunden ist. Der Schließ- und Öffnungsvorgang läuft dabei gleich wie in den oben aufgeführten Beispielen ab.

Claims

1. Verschluß für einen Schuh, insbesondere einen Schuh, der den menschlichen Fuß fest umschließt, mit mindestens einer fest im Schuh verankerten federnden Aufweitungs-Vorrichtung (1) und einer dieser Kraft (2) entgegen und durch Zug (4) wirkenden Schließvorrichtung (7), dadurch gekennzeichnet, daß die Schließvorrichtung (7) ohne manuelle Hilfsmittel und ohne Zuhilfenahme einer Hand betätigt wird.

2. Verschluß für einen Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließ- und Öffnungsvorgang über einen Schalter (10) durch Andruck (11) des im Schuh befindlichen menschlichen Fußes oder durch ein Funksignal ausgelöst wird.

3. Verschluß für einen Schuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Schließ (7)- und Öffnungsvorrichtung (1) vorzugsweise im Bereich des Sprungbeins des menschlichen Fußes angeordnet sind.

4. Verschluß für einen Schuh nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufweitungsvorrichtung eine fest im Schuh verankerte flache Feder (1) ist.

5. Verschluß für einen Schuh nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die entgegen der Aufweitungsvorrichtung (1) wirkende Schließkraft (4) durch einen Bowdenzug (3) übertragen wird.

6. Verschluß für einen Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zugseil (3) über Lager (5) im Inneren des Schuhoberteils geführt wird.

7. Verschluß für einen Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zugseil (301) direkt mit dem durch die Ösen (303) des Schuhoberteils (302) laufenden Schnürsenkel (304) verbunden ist und diesen festzieht.

8. Verschluß für einen Schuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den Schuh aufweitende Feder (201) am unteren Ende mit einer Zahnstange (206) versehen und beweglich gelagert (203) ist.

9. Verschluß für einen Schuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den Schuh aufweitende Feder (201) durch einen in die Zahnstange (206) eingreifenden Antrieb (207) relativ zu den Lagerpunkten (203) bewegt wird und mit dem gegenüberliegenden Oberteil des Schuhes (204) verbunden ist.

10. Verschluß für einen Schuh nach Anspruch 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb für die Rolle oder die bewegliche Feder ein elektrischer und über eine austauschbare oder wiederaufladbare Batterie betriebener Antrieb (207, 209) ist.

11. Verschluß für einen Schuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb der Rolle (7) oder der beweglichen Feder (201) durch einen mechanischen Hebelmechanismus mit Getriebe (101; 102) erfolgt.

12. Verschluß für einen Schuh nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebelmechanismus (101; 102) im Inneren (103) des Schuhabsatzes (104) angeordnet ist, fest im Schuh verankert ist (106) und durch drücken des Schuhes - durch den im Schuh befindlichen Fuß - gegen ein festes Hindernis oder den Boden (107) betätigt wird.