DE19833739C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen eines neutronenabsorbierenden Absorbers von einem Kühlmittel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen eines neutronenabsorbierenden Absorbers von einem KühlmittelInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abtrennen eines Neutronenabsorbers (A) von einem Kühlmittel (K) einer kerntechnischen Anlage beschrieben. Bei dem Verfahren wird das Kühlmittel (K) durch Erwärmen verdampft, abgeführter Kühlmitteldampf (KD) in einem Kompressor (51) unter Temperaturerhöhung verdichtet und zum Verdampfen weiterer Kühlmittel verwendet. Bevorzugt wird ein Anteil des verdichteten Kühlmitteldampfs (KD) einem Kondensator (74) zugeführt. Bevorzugt sind eine Spülgaseinrichtung (100) und eine Sperrfluideinrichtung (121) vorhanden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtrennen eines neu
tronenabsorbierenden Absorbers von einem Kühlmittel einer
kerntechnischen Anlage, wobei das Kühlmittel durch Erwärmen
verdampft wird und entstehender Kühlmitteldampf und zurück
bleibender Absorber getrennt abgeführt werden. Die Erfindung
bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum Abtrennen eines
neutronenabsorbierenden Absorbers von einem Kühlmittel einer
kerntechnischen Anlage.
In kerntechnischen Anlagen werden Kühlmittel, z. B. Kühlwas
ser, verwendet, in denen ein Neutronenabsorber, z. B. Bor
säure, gelöst ist. Beispielsweise wird für die Kühlung eines
Druckwasserreaktors ein Fluid verwendet, das Kühlwasser ent
hält, in dem Borsäure gelöst ist (sogenanntes Borwasser). Aus
Gründen der Regelung der Kühlmittelmasse und/oder der Zusam
mensetzung des Fluids wird dem Kühlkreislauf des Druckwasser
reaktors Fluid entnommen und in Kühlwasser (Deionat) und kon
zentrierte Borsäurelösung getrennt. Diese beiden letztgenann
ten Produkte werden dann wiederverwendet, indem sie erneut
und in der gewünschten Dosierung in den Reaktorkühlkreislauf
eingespeist werden.
Eine derartige Vorgehensweise ist beispielsweise aus dem
Thiemig-Taschenbuch Band 51 "Druckwasserreaktoren für Kern
kraftwerke", Verlag Karl Thiemig, 1979, Seite 194 bis 197,
und aus einem Reprint aus "Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry" VCH Verlagsgesellschaft mbH, 1991,
Seite 650 bis 654, bekannt.
Zum Trennen des Neutronenabsorbers von Kühlmittel ist es be
kannt, das zu trennende Kühlmittel nahezu vollständig zu ver
dampfen. Der entstehende Dampf wird üblicherweise in einer
Bodenkolonne von mit übergegangener Borsäure gereinigt und in
einem Kondensator niedergeschlagen, wodurch das gewünschte
Produkt Kühlwasser (Deionat), bzw. allgemein "Kühlmittel",
entsteht. Aufgrund ihrer geringen Dampfflüchtigkeit verbleibt
die im eingespeisten Kühlmittel gelöste Borsäure im Sumpf des
Verdampferapparats und konzentriert sich dort auf.
Das gewünschte Produkt Neutronenabsorber (konzentrierte Bor
säurelösung), nachfolgend als "Absorber" bezeichnet, wird aus
der Apparatur gewonnen, indem entweder kontinuierlich mit
Hilfe einer konzentrations- und füllstandsgesteuerten Rege
lung Borsäurelösung mit der gewünschten Konzentration abgezo
gen wird und entsprechend Kühlmittel ergänzt wird
(kontinuierliches Verfahren) oder der Prozeß beim Erreichen
der gewünschten Konzentration unterbrochen und der Verdamp
fersumpf entleert wird (diskontinuierliches Verfahren).
Bei diesen bislang eingesetzten Verfahren wird die für die
Verdampfung erforderliche Prozeßwärme mit Hilfsdampf zuge
führt, der z. B. aus einem im Kraftwerk vorhandenen Hilfs
dampfversorgungsnetz entnommen wird.
Diese Vorgehensweise weist mehrere Nachteile auf. Zum ersten
verursacht die notwendige Hilfsdampfversorgung durch entspre
chende Leitungen, Armaturen und eine Hilfskesselanlage erheb
liche Investitionskosten. Zum zweiten muß eine in etwa der
Prozeßwärme gleich große Wärmemenge aus der Verdampferanlage
mit Hilfe von Kühlwasser abgeführt werden. Leitungen und Ar
maturen für die Kühlwasserversorgung verursachen ebenfalls
erhebliche Investitionskosten. Zum dritten geht die aus dem
Hilfsdampfversorgungsnetz entnommene Wärmeleistung zu Lasten
der im Druckwasserreaktor produzierten elektrischen Energie.
In erster Näherung ist die infolge der bislang üblichen Vor
gehensweise nicht produzierte elektrische Energie unter Be
rücksichtigung eines wärmetechnischen Wirkungsgrads (von etwa
34%) äquivalent der aus dem Hilfsdampfversorgungsnetz entnom
menen Wärmemenge. Die erforderliche Wärmeleistung ergibt sich
näherungsweise aus dem Produkt von gewünschtem Deionat-Men
genstrom und der Differenz der spezifischen Enthalpie des
Dampfs im Verdampfer und des zugeführten borierten Kühlmit
tels. Dadurch können sich bei einem Druckwasserreaktor mit
etwa 1500 MW elektrischer Leistung leicht Verluste infolge
der Verdampfung von mehr als 5 MWWärme ergeben, z. B. von
7 MWWärme entsprechend 2,4 MWelektrisch.
Aus dem Buch Dubbel "Taschenbuch für den Maschinenbau", 18.
Auflage, 1995, Springer Verlag, Seite N14ff, ist es bekannt,
zur Energieeinsparung beim Verdampfen und Kristallisieren die
sogenannte Brüdenverdichtung anzuwenden. Dabei wird der aus
einem Verdampfer austretende Dampf in einem Verdichter ver
dichtet. Die dadurch im Dampf entstehende Temperaturerhöhung
ermöglicht die Verwendung der im Dampf enthaltenen Wärme zum
weiteren Aufheizen der im Verdampfer befindlichen Flüssig
keit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung anzugeben, mit Hilfe derer ein Neutronenab
sorber von einem Kühlmittel einer kerntechnischen Anlage im
Vergleich zur bislang üblichen Vorgehensweise kostengünstiger
und unter Einsparung von Energie abgetrennt werden kann.
Die Aufgabe wird bezogen auf das Verfahren gemäß der Erfin
dung dadurch gelöst, daß abgeführter Kühlmitteldampf in einem
Kompressor unter Temperaturerhöhung verdichtet und zum Ver
dampfen weiteren Kühlmittels verwendet wird.
Der abgeführte Kühlmitteldampf wird also durch Verdichten in
einen Zustand gebracht, in dem die in ihm enthaltene Wärme
nutzbar ist, indem der Kühlmitteldampf bei der erhöhten Tem
peratur zum Verdampfen weiteren Kühlmittels verwendet wird.
Bei der Lösung der genannten Aufgabe geht die Erfindung von
der Erkenntnis aus, daß das als Brüdenkompression bekannte
Verfahren wider Erwarten auch im Bereich der Kerntechnik ein
setzbar ist, obwohl die dort verwendeten Kühlmittel in der
Regel radioaktiv verunreinigt sind und zudem häufig nicht
kondensierbare Gase enthalten, die - insbesondere beim Kon
densieren eines inertisierend wirkenden Dampfs - ein Explo
sionsrisiko darstellen.
Der abgeführte Kühlmitteldampf wird bevorzugt auf einen 1,5
bis 2-fachen Druck verdichtet.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird ein
Anteil des verdichteten Kühlmitteldampfs einem Kondensator
zugeführt. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, ei
nen Durchsatz einer nach dem Verfahren betriebenen Anlage
einzustellen. Der Anteil kann hierzu aus einem Verdampfer ab
gezogen werden.
Bevorzugt beträgt der Anteil 1% bis 5%.
Ferner wird bevorzugt ein in dem Anteil mitgeführtes, nicht
kondensierbares Gas im Kondensator abgetrennt und einem Ab
gassystem zugeführt.
Dadurch wird das nicht kondensierbare Gas aus einer nach dem
Verfahren arbeitenden Anlage abgeleitet. Das nicht konden
sierbare Gas kann z. B. Wasserstoff, Stickstoff oder ein ra
dioaktives Edelgas sein. Würden radioaktive Edelgase in hoher
Konzentration im kondensierten Kühlmitteldampf verbleiben, so
wäre das Produkt "Kühlmittel" in unzulässiger Weise verunrei
nigt. Würde das nicht kondensierbare Gas nicht mit dem Dampf-
/Gasstrom aus der Anlage abgezogen, so würde es sich dort an
sammeln und die Wärmeübertragung vom verdichteten Kühlmittel
dampf an das zu verdampfende weitere Kühlmittel wesentlich
behindern. Durch das Abtrennen nicht kondensierbarer Gase im
Kondensator und das Zuführen zu einem Abgassystem wird die
Konzentration nicht kondensierbarer Gase im Produkt
"Kühlmittel" in vorteilhafter Weise gering gehalten.
Beispielsweise wird das im Kondensator kondensierte Kühlmit
tel dem Kühlmitteldampf beigemischt, der durch Wärmeentzug
beim Verdampfen des weiteren Kühlmittels kondensiert ist. Es
wird also einem Kondensat beigemischt, das durch Wärmeentzug
beim Verdampfen des weiteren Kühlmittels aus dem verdichteten
Kühlmitteldampf entstanden ist. Dadurch steht das im Konden
sator kondensierte Kühlmittel ebenfalls als Produkt
"Kühlmittel" zur Verfügung.
Bevorzugt wird dem Kondensator ein nicht kondensierbares
Inertgas, insbesondere Stickstoff, zugeführt. Ein derart be
triebener Kondensator arbeitet besonders sicher, da aus dem
Kondensator ein sicher nicht explosionsfähiges Gasgemisch
austritt.
Nach einer anderen bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens
wird eine zum Verdampfen vorgesehene Verdampfereinrichtung
nach Beendigung des Verfahrens mit einem nicht kondensierba
ren Inertgas, insbesondere Stickstoff, gespült. Die Verdamp
fereinrichtung wird beispielsweise nach Beendigung des Ver
dampfungsprozesses mit dem nicht kondensierbaren Inertgas ge
spült, da andernfalls nach Beendigung des Verdampfungsprozes
ses in der Verdampferanlage eine Atmosphäre aus nicht konden
sierbaren Gasen, die im Betrieb mit dem zu verdampfenden
Kühlmittel eingetragen werden, z. B. Wasserstoff, Stickstoff
und/oder radioaktive Edelgase, zurückbleiben könnte.
Bei einer anderen Weiterentwicklung des Verfahrens wird ein
zur Wellenabdichtung des Kompressors vorhandenes Dichtungs
element mit einem Sperrfluid, insbesondere mit Wasser, beauf
schlagt. Dadurch wird der Vorteil erreicht, daß keine radio
aktiven Verunreinigungen aus dem Kompressor in die Umgebung
entweichen können und/oder keine Verschmutzungen in die
Dampfseite des Kompressors eindringen können.
Nach einer anderen bevorzugten Weiterentwicklung des Verfah
rens wird ein Teil des abgeführten Kühlmitteldampfs, der
durch Wärmeentzug beim Verdampfen des weiteren Kühlmittels
kondensiert ist, als Einspritzfluid saugseitig oder drucksei
tig dem Kompressor zugeführt. In einer bevorzugten Ausführung
wird dabei die Einspritzmenge so eingestellt, daß der Kühl
mitteldampf den für die Verwendung als Heizdampf besonders
vorteilhaften Sättigungszustand erreicht. Falls kein Fremdme
dium, sondern ausschließlich ein Teil des abgeführten Kühl
mitteldampfs saugseitig dem Kompressor zugeführt wird, wird
in vorteilhafter Weise bewirkt, daß die Menge und die Quali
tät des in der Anlage verwendeten, mit einem Neutronenabsor
ber versehenen Kühlmittels durch das Einspritzwasser nicht
verändert wird.
Nach einer weiteren vorteilhaften Weiterentwicklung wird dem
abgeführten Kühlmitteldampf, der durch Wärmeentzug beim Ver
dampfen des weiteren Kühlmittels kondensiert ist, und/oder
dem abgeführten Absorber Wärme entzogen und dem zu verdamp
fenden Kühlmittel zugeführt.
Die auf eine Vorrichtung bezogene Aufgabe wird gemäß der Er
findung gelöst durch eine Vorrichtung mit folgenden Merkma
len:
- a) eine Verdampfereinrichtung, der das Kühlmittel zuführbar ist,
- b) ein Kompressor, dem in der Verdampfereinrichtung verdampf tes Kühlmittel saugseitig zuführbar ist,
- c) und der druckseitig mit einer Wärmeübertragungseinrichtung der Verdampfereinrichtung in Verbindung steht,
- d) wobei in der Wärmeübertragungseinrichtung kondensiertes Kühlmittel über eine Kühlmittelkondensatleitung abführbar ist, und
- e) wobei in der Verdampfereinrichtung zurückbleibender Absor ber über eine Absorberleitung abführbar ist.
Die Vorrichtung ist besonders zur Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung geeignet. Die im Zusammenhang mit dem Ver
fahren genannten Vorteile gelten für die Vorrichtung analog.
Die Vorrichtung ist bevorzugt durch einen Kondensator weiter
gebildet, dem ein Teil des im Kompressor verdichteten Kühl
mitteldampfs zuführbar ist. Mit Hilfe des Kondensators lassen
sich in vorteilhafter Weise nicht kondensierbare Gase aus der
Verdampfereinrichtung und aus mit Dampf beaufschlagten Lei
tungen ableiten.
Der Kondensator steht bevorzugt über eine Kondensatleitung
mit der Kühlmittelkondensatleitung in Verbindung. Dadurch ist
im Kondensator kondensiertes Kühlmittel der Kühlmittelkon
densatleitung zuführbar, die das Produkt "Kühlmittel" führt.
Der Kondensator steht weiterhin bevorzugt mit einem Abgassy
stem in Verbindung. Dadurch können in vorteilhafter Weise die
im Kondensator abgeschiedenen nicht kondensierbaren Gase ei
ner sicheren Verwertung zugeführt werden.
Nach einer bevorzugten Weiterbildung weist die Vorrichtung
eine Spülgasleitung auf, mit der der Verdampfereinrichtung
und/oder dem Kondensator ein nicht kondensierbares Inertgas,
insbesondere Stickstoff, zuführbar ist.
Über die Spülgasleitung kann in vorteilhafter Weise denjeni
gen Vorrichtungsbestandteilen, in denen infolge nicht konden
sierbaren Wasserstoffs mit einem Explosionsrisiko zu rechnen
ist, durch Zufuhr des nicht kondensierbaren Inertgases ein
nicht explosionsfähiges Gasgemisch erzeugt werden.
Nach einer anderen Weiterbildung umfaßt die Vorrichtung eine
Sperrfluideinrichtung, mit der ein Dichtelement des Kompres
sors mit einem Sperrfluid beaufschlagbar ist. Dadurch ist der
Kompressor besonders gut abgedichtet, was für den sicher
heitstechnisch überaus sensiblen Bereich der Kerntechnik be
sonders vorteilhaft ist.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung ist
ein Teil des in der Wärmeübertragungseinrichtung kondensier
ten Kühlmitteldampfs über eine Einspritzleitung saugseitig
oder druckseitig dem Kompressor zuführbar.
Dieser Teil beträgt bevorzugt 8% bis 12%.
Bevorzugt ist ein erster Wärmetauscher vorhanden, mit dem dem
über die Absorberleitung abgeführten Absorber Wärme entzieh
bar und der Verdampfereinrichtung zufließendem Kühlmittel zu
führbar ist.
Es kann auch ein zweiter Wärmetauscher vorhanden sein, mit
dem dem über die Kühlmittelkondensatleitung abgeführten Kühl
mittel Wärme entziehbar und der Verdampfereinrichtung zuflie
ßendem Kühlmittel zuführbar ist.
Auf diese Weise wird vorhandene Restwärme für den Verdamp
fungsprozeß nutzbar gemacht.
Ohne den/die Wärmetauscher wäre eine weitere Zufuhr von
Fremdenergie erforderlich.
Ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach der Erfindung,
die auch zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung
geeignet ist, ist in der Zeichnung beschrieben.
Die Zeichnung zeigt in schematischer Weise einen Prinzip
schaltplan einer Vorrichtung nach der Erfindung mit einer
nach dem Prinzip der Brüdenkompression arbeitenden Verdamp
feranlage. Die Vorrichtung ist Bestandteil einer kerntechni
schen Anlage oder eines Kernkraftwerks.
Im einzelnen zeigt die Zeichnung eine Fluidleitung 1, der
Fluid F, nämlich boriertes Kühlmittel aus dem Kernkraftwerk,
zuführbar ist. Das Fluid F wird über eine Verdampferspeise
pumpe 3 aus einem nicht dargestellten Vorlagebehälter geför
dert. Das Fluid F wird über die Fluidleitung 1 zu einer Rei
nigungsanlage 5 geführt. Um das Fluid weitgehend auf die Ver
dampfungstemperatur vorzuwärmen, wird es über zwei Rekupera
tiv-Wärmetauscher 7, 9 geführt. Dabei wird den Produktströmen
der Vorrichtung, nämlich einem Absorber A enthaltenden Pro
duktstrom und einem Kühlmittel K enthaltenden Produktstrom,
Wärme entzogen.
In der Fluidleitung 1 ist ein Zulaufregelventil 11 angeord
net, über das der zulaufende Fluidstrom einstellbar ist. Das
Zulaufregelventil 11 dient auch als Stellglied für eine Füll
standsregelung der Bodenkolonne 21.
Die Fluidleitung 1 mündet in eine erste Verbindungslei
tung 13, über die das Fluid F zu einem Dampfraum 15 eines
Verdampfers 16, angetrieben von einer Verdampferumwälz
pumpe 17, gelangt. Über eine Dampfleitung 19 ist der Dampf
raum 15 mit einer Bodenkolonne 21 verbunden. Die Bodenko
lonne 21 weist mehrere übereinander angeordnete Abscheidebö
den 22 auf. Vom Sumpf 23 der Bodenkolonne 21 geht die erste
Verbindungsleitung 13 aus.
Das aus dem Verdampfer 16 und der Bodenkolonne 21 sowie der
ersten Verbindungsleitung 13 und der Dampfleitung 19 gebil
dete Kreislaufsystem bildet eine insgesamt als solche be
zeichnete Verdampfereinrichtung 24.
Der über die erste Verbindungsleitung 13 und die Dampflei
tung 19 umgewälzte Umwälzstrom beträgt das etwa 150-fache der
gewünschten Verdampfungsmenge (Verdampfungsstrom). Dadurch
wird erreicht, daß bei der Zufuhr der für die Verdampfung er
forderlichen Wärme im Verdampfer 16 nur der Sättigungszustand
des flüssigen Fluids F erreicht wird, und daß die eigentliche
Verdampfung der gewünschten Menge erst - durch einen Druck
verlust verursacht - am Eintritt in die Bodenkolonne 21 er
folgt.
Der Umwälzstrom kann auch das 100-fache bis 200-fache des
Verdampfungsstroms betragen.
Im unteren Teil der Bodenkolonne 21 erfolgt durch Schwerkraft
und durch Trägheitskräfte die Trennung in einen Teilstrom aus
Kühlmitteldampf KD und die verbliebene Flüssigkeitsmenge.
Während die verbliebene Flüssigkeitsmenge im genannten Um
wälzkreislauf der Verdampferanlage 24 weiter umgewälzt wird,
steigt der Kühlmitteldampf KD über die Abscheideböden 22 zum
Kopf der Bodenkolonne 21 auf, wobei er auf jedem Boden 22
durch entgegenströmende Flüssigkeit weiter von mitgerissenen
Absorberanteilen (Borsäureanteilen) gereinigt wird. Am Kopf
der Bodenkolonne 21 tritt der vollständig gereinigte Kühlmit
teldampf KD mit einer Temperatur, die dem Siedezustand der
Flüssigkeit auf dem obersten Boden der Bodenkolonne 21 ent
spricht, aus.
Der gewünschte Produktstrom "Absorber A" (konzentrierte Bor
säurelösung) wird über eine Absorberleitung 25 aus dem
Sumpf 23 der Bodenkolonne 21 mit Hilfe einer Absorberförder
pumpe 27 abgezogen. Dieser über ein Absorberablaufregelven
til 29 einstellbare Produktstrom wird in einen dafür vorgese
henen, nicht explizit dargestellten Vorratsbehälter geför
dert. Die im Siedezustand befindliche Borsäurelösung wird
vorher noch über einen ersten der Rekuperativ-Wärmetauscher 7
geleitet, wo sie - wie oben beschrieben - einen Teil ihrer
Wärme zum Vorwärmen des der Verdampferanlage 24 zulaufenden,
zu verdampfenden Fluids F abgibt. Aus dem Vorratsbehälter
kann der Absorber einer neuen Verwendung zugeführt werden,
z. B. zum Borieren des Kühlmittels der kerntechnischen Anlage.
Der vollständig gereinigte Kühlmitteldampf KD wird über eine
am Kopf der Bodenkolonne 21 angesetzte Kühlmittelleitung 41,
die zur besseren Verständlichkeit mit ihrem ersten Teil als
Kühlmitteldampfleitung 43 und mit ihrem zweiten Teil - in
Strömungsrichtung nach dem Verdampfer 16 - als Kühlmittelkon
densatleitung 45 bezeichnet wird, von einem Kompressor 51 an
gesaugt und auf den etwa 1,8-fachen Druck verdichtet. Dadurch
erwärmt sich der Kühlmitteldampf KD. Um einerseits eine Über
hitzung des Kompressors 51 zu vermeiden, und andererseits ei
nen für die nachfolgend beschriebene Verwendung als Heizdampf
besonders vorteilhaften Sättigungszustand des Kühlmittel
dampfs KD herzustellen, wird vor dem Saugstutzen des Kompres
sors 51 Wasser in den angesaugten Dampfstrom eingespritzt
(über die weiter unten beschriebene Einspritzleitung 91), das
während des Verdichtungsvorgangs verdampft. Je nach Bauart
des Kompressors kann das Einspritzen auch auf der Druckseite
erfolgen. Z. B. ist nämlich ein Turbokompressor nicht empfind
lich auf Temperatur, sondern auf Tropfen in Förderstrom.
Der Dampf, der sich nunmehr auf einer gegenüber der Saugseite
(ca. 100°C) deutlich höheren Temperatur von etwa 117°C be
findet, wird über die Kühlmitteldampfleitung 43 einer Wärme
übertragungseinrichtung oder Wärmeübertragungsfläche 53 des
Verdampfers 16 zugeführt. Die Wärmeübertragungseinrichtung 53
ist aus Gründen der Übersichtlichkeit schematisiert nur durch
einen einzigen Bogen einer Heizleitung wiedergegeben und be
steht tatsächlich aus einer Mehrzahl von Heizwicklungen oder
Heizrohren (Rohrbündel).
In der Wärmeübertragungseinrichtung 53 kondensiert der Kühl
mitteldampf KD und gibt dabei die in ihm enthaltene Verdamp
fungsenthalpie zur Erwärmung des im Dampfraum 15 des Verdamp
fers 16 strömenden Verdampferumwälzstroms ab.
Das sich heizseitig im Verdampfer 16, d. h. in der Wärmeüber
tragungseinrichtung 53, bildende Kondensat, nachfolgend als
flüssiges Kühlmittel KF bezeichnet, stellt den zweiten ge
wünschten Produktstrom "Kühlmittel K" (Deionat) dar. Es wird
über die Kühlmittelkondensatleitung 45 zunächst einem Konden
satsammler 55 zugeführt und mit Hilfe eines füllstandsgesteu
erten Kondensatablaufregelventils 59 in einen Kondensatsam
melbehälter 61 abgelassen, in dem ein (z. B. über das ange
schlossene, weiter unten beschriebene Abgassystem 79 einer
Kraftwerksanlage aufgeprägter) niedriger Druck herrscht. Da
mit bei der Kondensatableitung keine Nachverdampfung auf
tritt, ist vor dem Kondensatablaufregelventil 59 ein Konden
satkühler 57 angeordnet, in dem die Kondensattemperatur knapp
unter die zum Druck im Kondensatsammelbehälter 61 gehörige
Sättigungstemperatur abgesenkt wird.
Mit einer Verdampferkondensatpumpe 63 wird das erzeugte Kühl
mittel KF, geregelt von einem Kühlmittelregelventil 65, in
einen nicht explizit dargestellten Vorratsbehälter gefördert.
Das flüssige Kühlmittel KF wird beim Strömen durch die Kühl
mittelkondensatleitung 45 zudem über den zweiten Rekuperativ-
Wärmetauscher 9 geleitet, wobei es einen Teil seiner Wärme
zum Vorwärmen des der Verdampferanlage 24 zulaufenden
Fluids F abgibt. Das flüssige Kühlmittel KF wird gegebenen
falls in einem nachgeschalteten Nachkühler 67 auf die für die
nachfolgende Wiederverwendung notwendige Temperatur, z. B. in
etwa 50°C, abgekühlt.
Dampfseitig zweigt von dem Verdampfer 16 eine Abführlei
tung 71 ab, mit der ein über ein Dampfeinstellventil 73 ein
stellbarer, geringer Anteil überschüssigen Kühlmittel
dampfs KD einem Kondensator 74 zuleitbar ist. Dies ermöglicht
zum einen die Einstellung der Leistung der Verdampferan
lage 24. Zum anderen werden mit diesem abgeleiteten
Dampfstrom nicht kondensierbare Gase G, die im zulaufenden
Fluid F gelöst sind und beim Verdampfungsprozeß freigesetzt
werden, aus der Vorrichtung nach der Erfindung, d. h. insbe
sondere aus der Verdampfereinrichtung 24, abgeleitet. Die
nicht kondensierbaren Gase G bestehen im wesentlichen aus
Wasserstoff (Explosionsgefahr), Stickstoff und radioaktiven
Edelgasen. Sie werden über ein erstes Ventil 77 einem nicht
näher dargestellten Abgassystem 79 des Kernkraftwerks zuge
leitet.
Das im Kondensator 74 anfallende Kondensat Ko wird unter Aus
nutzung eines geodätischen Gefälles über eine Kondensatlei
tung 81 in den Kondensatsammelbehälter 61 geführt und stellt
einen Teil des in der Vorrichtung nach der Erfindung erzeug
ten Produkts "Kühlmittel K" (Deionat) dar.
Endseitig wird von der Kühlmittelkondensatleitung 45 über
eine Einspritzleitung 91 ein Teil des erzeugten und abgekühl
ten Kühlmittels KF entnommen und auf der Saugseite des Kom
pressors 51 in den Kühlmitteldampfstrom KD als Einspritz
fluid E eingespritzt. Dadurch wird einerseits eine Überhit
zung des Kompressors 51 vermieden, und andererseits der für
die Verwendung als Heizdampf besonders vorteilhafte Sätti
gungszustand des Kühlmitteldampfs KD hergestellt. Da kein
Fremdmedium, sondern ausschließlich ein Teilstrom des erzeug
ten Kühlmittels KF verwendet wird, wird erreicht, daß die
Menge und die Qualität des in der Anlage verwendeten borier
ten Kühlmittels durch das Einspritzwasser E nicht verändert
wird. Qualität bedeutet dabei einen geringen Gehalt an gelö
sten Verunreinigungen, die im Kühlkreislauf eines Kernreak
tors nicht zulässig sind. Eine Vergrößerung der Kühlmittel
menge durch eine Nutzung von Fremdmedium würde eine uner
wünschte Abgabe von radioaktiv kontaminiertem Kühlmittel an
die Umgebung erforderlich machen.
Mit einem in der Einspritzleitung 91 angeordneten Einspritz
einstellventil 93 wird eine Teilmenge von 8% bis 12% des produ
zierten Kühlmittelstroms abgezweigt.
Das Einspritzfluid E wird ferner über ein zweites Ventil 95
geleitet, das dazu dient, im Falle einer Änderung der Druck
verhältnisse in der Vorrichtung, z. B. bei Ausfall der Ver
dampferkondensatpumpe 63, ein unerwünschtes Rückströmen zu
verhindern.
Die in der Zeichnung beispielhaft dargestellte Vorrichtung
nach der Erfindung umfaßt weiterhin eine Spülgaseinrich
tung 100, mit einer Spülgasleitung 101 und einem Spülgasven
til 103. Über die Spülgasleitung 101 ist ein nicht konden
sierbares, inertisierendes Gas, z. B. Stickstoff, sowohl der
Verdampfereinrichtung 24 als auch dem Kondensator 74 zuführ
bar. Hierzu zweigt von der Spülgasleitung 101 eine ein drit
tes Ventil 105 aufweisende erste Spülgaszweigleitung 107 so
wie eine ein viertes Ventil 109 aufweisende zweite Spülgas
zweigleitung 111 ab.
Im Bereich der Kühlmitteldampfleitung 43, die von der Boden
kolonne 21 bis zum Verdampfer 16 reicht, sowie im Bereich der
Abführleitung 71 zwischen dem Verdampfer 16 und dem Kondensa
tor 74 ist während des Betriebs der Vorrichtung ausreichend
inertisierender Dampf vorhanden, um eine Explosion des Was
serstoffs auszuschließen. Vor Eintritt in den Kondensator 74
wird über die erste Spülgaszweigleitung 107 Spülgas S zuge
mischt, so daß in der angedeuteten Strömungsrichtung hinter
dem Kondensator 74 ebenfalls ein nicht explosionsfähiges Gas
gemisch sichergestellt ist.
Nach Beendigung des Betriebs der erfindungsgemäßen Vorrich
tung kondensiert der verbliebene Dampf, und es bleibt eine
aus den nicht kondensierbaren Gasen gebildete Atmosphäre zu
rück. Über das vierte Ventil 109 wird dann das Spülgas S über
die zweite Spülgaszweigleitung 111 der Bodenkolonne 21
und/oder einem anderen Teil der Verdampfereinrichtung 24 zu
geführt, so daß der gesamte während des Betriebs mit Dampf
beaufschlagte Raum durch das Spülgas S über die Kühlmittel
dampfleitung 43 und die Abführleitung 41 hin zum Abgassy
stem 79 frei gespült wird. Das dritte Ventil 105 ist dann ge
schlossen.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung weist ferner
eine Sperrfluideinrichtung 121 auf. Sie umfaßt einen Sperr
fluidbehälter 123, dem ein Sperrfluid Sp, z. B. Wasser
(Deionat), zuführbar ist. Über eine Sperrfluidleitung 125
wird aus dem Sperrfluidbehälter 123 mit Hilfe einer Sperr
fluidpumpe 127 Sperrfluid Sp angesaugt, und dem Kompressor 51
zugeführt. Im Kompressor 51 werden die nicht explizit darge
stellten doppelt wirkenden Gleitringdichtungen, z. B. einer
Wellendichtung, mit Deionat als Sperrfluid Sp versorgt. Da
durch wird erreicht, daß keine Radioaktivität aus dem Kom
pressor 51 in die Umgebung entweichen kann und keine Ver
schmutzungen, z. B. Öl aus der Lagerung der Kompressorwellen,
in die Kühlmitteldampfleitung 43 eindringen können.
Bei einer alternativen Ausführung mit einem Turbokompressor
(andere Dichtungstechnik) wird Gas (Stickstoff/Druckluft) als
Sperrmedium verwendet. Dieses Sperrgas muß nicht gekühlt wer
den und kann gegebenenfalls direkt einem entsprechenden Ver
sorgungsnetz entnommen werden.
Das im Kompressor 51 einmal benutzte Sperrfluid Sp wird über
eine Rückführleitung dem Sperrfluidbehälter 123 zugeführt. In
der Rückführleitung ist optional ein Sperrfluidkühler 129
vorgesehen, um eine gegebenenfalls eintretende Temperaturer
höhung im Sperrfluid Sp zu kompensieren. Das Sperrfluid Sp
wird also größtenteils im Kreis geführt.
Vom Sumpf 23 der Bodenkolonne 21 zweigt eine Zweigleitung 141
ab, mit der - angetrieben von einer Absorbermeßpumpe 143 -
ein geringer Teil des Absorbers A einer Absorbermeßeinrich
tung 145 zuführbar ist. Nach Passieren der Absorbermeßein
richtung 145 gelangt dieser Teil wieder in die Bodenko
lonne 21. Die Absorbermeßeinrichtung 145 dient als Istwert-
Geber für eine Konzentrationsregelung für den Umwälzstrom in
der Verdampfereinrichtung 24. Als Stellglied dient dabei das
Absorberablaufregelventil 29.
Bei gleichzeitiger Anwendung der weiter oben genannten Füll
standsregelung für die Bodenkolonne 21 als auch der im letz
ten Absatz beschriebenen Konzentrationsregelung wird in vor
teilhafter Weise bewirkt, daß
- a) die Füllung des Umwälzkreislaufs der Verdampfereinrich tung 24 unabhängig von den entnommenen Produktströmen A, K immer konstant bleibt und
- b) die Absorberkonzentration des Mediums im Umwälzkreislauf der Verdampfereinrichtung 24 und damit im Entnahmestrom unabhängig von der Menge und der Konzentration des Zulaufs an Fluid F immer konstant bleibt, z. B. bei ca. 4% Bor säure.
An der ersten Verbindungsleitung 13 der Verdampfereinrich
tung 24 ist eine Bypassleitung 151 angebracht, die über einen
elektrischen Vorwärmer 153 geführt ist. Damit, als auch mit
Hilfe der Verdampferumwälzpumpe 17, kann die Vorrichtung aus
dem kalten Zustand angewärmt werden, bis ausreichend Dampf
zum Betrieb des Kompressors 51 zur Verfügung steht und ein
stationärer Leistungsbetrieb der Vorrichtung begonnen werden
kann. Während des stationären Leistungsbetriebs ist der elek
trische Vorwärmer 153 abgeschaltet und die Bypassleitung 151
mit Hilfe des eingezeichneten Ventils geschlossen.
Von der Kühlmittelkondensatleitung 45, insbesondere drucksei
tig an der Verdampferkondensatpumpe 63, zweigt eine Rücklauf
leitung 161 ab, die ein Rücklaufstellventil 163 aufweist und
in der Bodenkolonne 21, insbesondere in deren Kopf, mündet.
Damit wird ein Anteil des erzeugten Kühlmittels KF, der mit
dem Rücklaufstellventil 163 bevorzugt auf etwa 20% einge
stellt wird, der Bodenkolonne 21 zugeführt. Vom Kopf der Bo
denkolonne 21 läuft dieser Anteil im Gegenstrom zu dem auf
steigenden Kühlmitteldampf KD über die Böden 22 in den
Sumpf 23 der Bodenkolonne 21 zurück. Dieser Rücklauf im Ge
genstrom bewirkt die gewünschte Reinheit des über die Kühl
mittelleitung 41 austretenden Kühlmitteldampfs KD.
Mit Hilfe des Kondensatablaufregelventils 59 wird eine Druck
abstufung in der Kondensatsammlung ermöglicht, durch die die
Rückführung des im Kondensator 74 anfallenden Kondensats Ko
in den Produktstrom der Kühlmittelkondensatleitung 45 stö
rungsfrei ermöglicht wird.
Der Füllstand des Kondensatsammelbehälters 61 wird über das
Kühlmittelregelventil 65 als Stellglied geregelt. Diese Rege
lung bewirkt einen konstanten Füllstand im Kondensatsammelbe
hälter 61, der dadurch stets zulaufendes Kondensat KF, Ko
aufnehmen kann und ausreichend Medium für die Saugseite der
Verdampferkondensatpumpe 63 bereithält.
Mit der dargestellten Vorrichtung nach der Erfindung wird
eine deutliche Kostenreduzierung gegenüber dem bislang ange
wendeten Verdampfungsverfahren erreicht. Diese Kostenreduk
tion ergibt sich bereits allein bei Betrachtung der Investi
tionskosten. Es ist nämlich im Gegensatz zu den bekannten
Verfahren z. B. keine Hilfsdampfversorgung zu installieren.
Bei den Betriebskosten ergibt sich eine zusätzliche Minderung
dadurch, daß für ein Kernkraftwerk der 1300 MW-Leistungs
klasse der Energiebedarf für die Verdampfung von ca. 6 MW bei
Beheizung mit Hilfsdampf auf ca. 0,8 MW elektrischem Lei
stungsbedarf bei Beheizung mit Brüdenkompression zurückgeht.
Claims (18)
1. Verfahren zum Abtrennen eines neutronenabsorbierenden Ab
sorbers (A) von einem Kühlmittel (K) einer kerntechnischen
Anlage,
wobei das Kühlmittel (K) durch Erwärmen verdampft wird und entstehender Kühlmitteldampf (KD) und zurückbleibender Absor ber (A) getrennt abgeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß abgeführter Kühlmitteldampf (KD) in einem Kompressor (51) unter Tempera turerhöhung verdichtet und zum Verdampfen weiteren Kühlmit tels verwendet wird.
wobei das Kühlmittel (K) durch Erwärmen verdampft wird und entstehender Kühlmitteldampf (KD) und zurückbleibender Absor ber (A) getrennt abgeführt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß abgeführter Kühlmitteldampf (KD) in einem Kompressor (51) unter Tempera turerhöhung verdichtet und zum Verdampfen weiteren Kühlmit tels verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Anteil
des verdichteten Kühlmitteldampfs (KD) einem Kondensator (74)
zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem An
teil mitgeführtes, nicht kondensierbares Gas (G) im Kondensa
tor (74) abgetrennt und einem Abgassystem (79) zugeführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß im Konden
sator (74) kondensiertes Kühlmittel (Ko) dem Kühlmitteldampf
(KF) beigemischt wird, der durch Wärmeentzug beim Verdampfen
des weiteren Kühlmittels kondensiert ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Konden
sator (74) ein nichtkondensierbares Inertgas (S), insbeson
dere Stickstoff, zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß eine zum
Verdampfen vorgesehene Verdampfereinrichtung (24) nach Been
digung des Verdampfens mit einem nichtkondensierbaren Inert
gas (S), insbesondere Stickstoff, gespült wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein zur Wel
lenabdichtung des Kompressors (51) vorhandenes Dichtungsele
ment mit einem Sperrfluid (Sp), insbesondere mit Wasser, be
aufschlagt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil
des abgeführten Kühlmitteldampfs (KF), der durch Wärmeentzug
beim Verdampfen des weiteren Kühlmittels kondensiert ist, als
Einspritzfluid (E) saugseitig oder druckseitig dem Kompressor
(51) zugeführt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß dem abge
führten Kühlmitteldampf (KF), der durch Wärmeentzug beim Ver
dampfen des weiteren Kühlmittels kondensiert ist, und/oder
dem abgeführten Absorber (A) Wärme entzogen und dem zu ver
dampfenden Kühlmittel zugeführt wird.
10. Vorrichtung zum Abtrennen eines neutronenabsorbierenden
Absorbers (A) von einem Kühlmittel (K) einer kerntechnischen
Anlage, mit
- a) einer Verdampfereinrichtung (24), der das Kühlmittel (K) zuführbar ist,
- b) einem Kompressor (51), dem in der Verdampfereinrichtung (24) verdampftes Kühlmittel (KD) saugseitig zuführbar ist,
- c) und der druckseitig mit einer Wärmeübertragungseinrichtung (53) der Verdampfereinrichtung (24) in Verbindung steht,
- d) wobei in der Wärmeübertragungseinrichtung (53) kondensier tes Kühlmittel (KF) über eine Kühlmittelkondensatleitung (45) abführbar ist, und
- e) wobei in der Verdampfereinrichtung (24) zurückbleibender Absorber (A) über eine Absorberleitung (25) abführbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch einen Kondensator
(74), dem ein Teil des im Kompressor (51) verdichteten Kühl
mitteldampfs (KD) zuführbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Konden
sator (74) über eine Kondensatleitung (81) mit der Kühlmit
telkondensatleitung (45) in Verbindung steht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Konden
sator (74) mit einem Abgassystem (79) in Verbindung steht.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
gekennzeichnet durch eine Spülgasleitung
(101), mit der der Verdampfereinrichtung (24) und/oder dem
Kondensator (74) ein nichtkondensierbares Inertgas (S), ins
besondere Stickstoff, zuführbar ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
gekennzeichnet durch eine Sperrfluidein
richtung (121), mit der ein Dichtelement des Kompressors (51)
mit einem Sperrfluid (Sp) beaufschlagbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des
in der Wärmeübertragungseinrichtung (53) kondensierten Kühl
mitteldampfs (KF) über eine Einspritzleitung (91) saugseitig
oder druckseitig dem Kompressor (51) zuführbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
gekennzeichnet durch einen ersten Wärme
tauscher (7), mit dem dem über die Absorberleitung (25) abge
führten Absorber (A) Wärme entziehbar und der Verdampferein
richtung (24) zufließendem Kühlmittel (K) zuführbar ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 17,
gekennzeichnet durch einen zweiten Wärme
tauscher (9), mit dem dem über die Kühlmittelkondensatlei
tung (45) abgeführten Kühlmittel (KF) Wärme entziehbar und
der Verdampfereinrichtung (24) zufließendem Kühlmittel (K)
zuführbar ist.
Priority Applications (5)
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DE19833739A DE19833739C1 (de) | 1998-07-27 | 1998-07-27 | Verfahren und Vorrichtung zum Abtrennen eines neutronenabsorbierenden Absorbers von einem Kühlmittel |
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8100 | Publication of patent without earlier publication of application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: FRAMATOME ANP GMBH, 91058 ERLANGEN, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: AREVA NP GMBH, 91058 ERLANGEN, DE |
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Effective date: 20120329 |