DE2554180A1 - Kernreaktoranlage - Google Patents
KernreaktoranlageInfo
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Description
KRAFTWERK UNION AKTIENGESELLSCHAFT Unser Zeichen
75 P 9 3 4 8 BRD
Die Erfindung betrifft eine Kernreaktoranlage mit einem Leichtwasserreaktor
mit zwei über einen ersten Wärmetauscher in Reihe geschalteten Kiihlkreisen (Primär- und Sekundärkreis) und mit
einem zweiten Kühlkreis (Sekundärkreis) zur Notkühlung zugeordneten zweiten Wärmetauscher. Die mit der Notkühlung abzuführenden
Wärmemengen hängen von der Leistung ab, die die Kernreaktoranlage vor dem Abschalten geliefert hat. Sie sind trotz
einer sofort wirkenden totalen Abschaltung beträchtlich, wie das folgende Beispiel zeigt:
Ein Druckwasserreaktor von 1300 MWe hat eine thermische Leistung von etwa 3800 MW. Unmittelbar nach der Abschaltung beträgt die
von der Notkühlung abzuführende Wärmemenge noch 3% dieser Leistung, d.h. 114 MW. Nach etwa 1000 see. ist die abzuführende
Leistung auf 2% = 76 MW abgesunken. Nach 6 Stunden beträgt die
Leistung immerhin noch 1% = 38 MW. Dazu ist zu bemerken, daß
die genannten Leistungen auf einem kernphysikalischen Phänomen
beruhen, das mit den im Reaktor vorliegenden Mitteln nicht mehr beeinflußt werden kann. Deshalb muß die als Nachzerfallsleistung
entstehende Wärmemenge durch Kühlung abgeführt werden, wenn eine unzulässige Überhitzung des Reaktorkerns vermieden werden soll.
Die genannten Leistungswerte sind jedoch beträchtlich, denn sie entsprechen, wie der Fachmann weiß, in ihrer Größenordnung den
noch vor wenigen Jahren üblichen Nennleistungen ganzer Kernkraftwerke
.
Aus der Zeitschrift "Atomwirtschaft11 vom Mai 75, Seite 257,
ist ein Druckwasserreaktor bekannt, der zur Notkühlung soge-
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Sm 21 Hgr / 24.11.1975
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nannte Notkondensatoren aufweist (vergleiche Abbildung 8). Die Notkondensatoren sind in Parallelschaltung zu Turbine und
Turbinenkondensator an die Dampferzeuger des Druckwasserreaktors angeschlossen, um im Notfall den dort entstehenden Dampf
niederzuschlagen. Sie werden mit Wasser des sogenannten nuklearen Zwischenkühlkreislaufes gekühlt. Der dafür erforderliche Wasserbedarf
ist Jedoch relativ hoch, da die zulässigen Erwärmungen auf Grund der Umwelterfordernisse sehr begrenzt sind. Man rechnet
mit 1,5 bis 3 t/h Je MW thermischer Leistung. Hinzu kommt,
daß der nukleare Zwischenkühlkreislauf bei üblichen Kernreaktoranlagen vom Flußwasser abhängt, dessen Zulauf gegebenenfalls
gestört sein kann.
Im Gegensatz zum Bekannten ist deshalb das Ziel der Erfindung eine mindestens für den Notfall einsetzbare unabhängige Wärmesenke,
die mit geringerem Wasserbedarf auskommt und nicht auf einen der für den Turbinenkondensator oder bisher auch für Notoder
Nachkühlung vorgesehenen Flußwasserkreisläufe angewiesen ist. Die Trennung des Primärkühlwassers von der freien Atmosphäre
mit Hilfe von zwei hintereinandergeschalteten Wärmetauschern (Barrieren) soll dabei aufrechterhalten werden.
Gemäß der Erfindung ist der Wärmetauscher ein Dampfumformer zur Erzeugung von Niederdruckdampf, dessen Niederdruckkreis
eingangsseitig mit einer vom Hauptkühlsystem unabhängigen Speisewasserquelle
und ausgangsseitig mit einer ins Freie führenden Abblaseleitung verbunden ist. Hierbei wird also die Atmosphäre
als Wärmesenke genutzt. Deshalb ist man nicht auf eine Flußwasserkühlung festgelegt. Als Wasserbedarf ergibt sich dann
allein die unmittelbar im Dampfumformer zu verdampfende Speisewassermenge. Diese Menge beträgt aber nur etwa 1/10 der sonst
benötigten Kühlwassermenge und kann daher auch aus anderen Quellen bezogen werden, als bisher in Betracht gezogen werden konnten.
Hierzu trägt bei, daß Niederdruckdampf, auf die Masse bezogen, mehr Energie abführen kann als Hochdruckdampf. Die Verdampfungsenthalpie
kann um fast 50# größer sein als bei den für den Normalbetrieb üblichen Dampfdrücken.
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Der Dampfumformer erzeugt bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Sattdampf mit einem Druck von 3 bis 12 bar,
der zum Antrieb einer Turbine dient. Die Turbine, die insbesondere mit atmosphärischem Gegendruck arbeitet, nutzt die
mit der Notkühlung abgeführte Energie zur Aufbringung der für die Abführung erforderlichen Antriebsenergien aus. Die Turbine
kann insbesondere Antriebsenergie für die zum Betrieb der Notkühlung
erforderlichen Pumpen liefern. Dies kann unmittelbar geschehen, d.h. die Turbine treibt mechanisch Pumpen an, die
den Dampfumformer, vor allem aber den Dampferzeuger, mit Speisewasser
versorgen, indem sie das Kühlwasser vom Dampfumformer zum Dampferzeuger zurückführen. Dabei sollte der Förderdruck
der Pumpen kleiner als 15 bar sein. Man kann mit der Turbine aber auch einen Generator koppeln, der seinerseits Elektromotoren
zum Antrieb von Pumpen usw. speist. Hier ergeben sich im allgemeinen günstigere Regelmöglichkeiten. Unter Umständen
kann man mit einem solchen Generator die sonst notwendige Energieerzeugung durch Notstromdiesel verringern oder ganz einsparen.
Die Speisewasserquelle für den Dampfumformer kann wegen des geringen
spezifischen Verbrauchs ein Speicherbehälter sein. So kann zum Beispiel die für einige Tage erforderliche Wassermenge
vorteilhafterweise mit einem ohnehin vorhandenen Speicherbehälter für das Primärwasser des Leichtwasserreaktors bereitgestellt
werden, wobei man bei einem Druckwasserreaktor davon ausgehen kann, daß eine Nachspeisung von Deionat als zusätzlichem Primärwasser
für den Fall der Notkühlung nicht erforderlich ist. Zum Abfahren ist nur eine verhältnismäßig geringe Menge Deionat
zur Ergänzung der Volumenkontraktion erforderlich.
Bei einer anderen Ausführungsform ist die Speisewasserquelle ein in der Kernreaktoranlage gelegener Brunnen mit einer Wassermenge
von 0,5 bis 0,05 t/h je MW thermischer Reaktorleistung. Solche
Brunnen sind relativ unaufwendige Bauwerke und stellen mit ihrer Unabhängigkeit vom Flußwasser eine partielle Diversität
des Kühlsystems sicher. Auf Grund ihrer Lage in der Kernreaktor-
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anlage sind sie auch gegen Störungen von außen geschützt. Im
übrigen kann man die Sicherheit noch dadurch erhöhen, daß man mehrere Brunnen in redundanter Anordnung vorsieht.
Der Dampfumformer kann eine Abschlämmleitung aufweisen, um eine schnelle Verschmutzung zu verhindern. Dabei empfiehlt sich ein
Gegenstromwärmetauscher zur Kühlung des ablaufenden Abschlämmwassers, um die zulässige Erwärmung des ablaufenden Wassers
auf Temperaturen von zum Beispiel 30 bis 400C mit Sicherheit
einhalten zu können.
Die Auslegung des nach der Erfindung vorgesehenen Dampfumformers kann unter zwei Gesichtspunkten erfolgen. Einmal kann man
einen so großen Dampfumformer vorsehen, daß eine schnelle Abkühlung des Druckwasserreaktors zu erreichen ist, weil die Wärmeabfuhr
die Wärmeerzeugung wesentlich übersteigt. Damit wird die Kernreaktoranlage also bewußt abgefahren. Bei diesem Abfahren
muß allerdings berücksichtigt werden, daß eine zu schnelle Abkühlung auf Grund des Temperaturkoeffizienten der Reaktivität
den Reaktor erneut kritisch machen kann. Deshalb ist eine Regelung des Wärmedurchsatzes durch den Dampf umformer erforderlich.
Hierfür ist es, wie gefunden wurde, vorteilhaft, wenn auf der Kondensatorseite des Dampfumformers ein Kondensatbehälter
und eine Einrichtung zur Regelung des Kondensatstandes im Dampfumformer vorgesehen ist. Mit dem Kondensatniveau läßt sich die
aktive Heizfläche regulieren und damit auch der Wärmeübergang. Insbesondere kann man damit erreichen, daß der Dampfumformer
zu Beginn seiner Wirkungsweise vollständig mit Wasser gefüllt ist, so daß Kondensatschläge unterbleiben, die sonst beim Eintreten
von Dampf in einen kalten Dampfumformer zu befürchten wären.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß der Dampfumformer nur für die im Notkühlfall vorliegenden Wärmeleistungen bemessen wird
und zwar so, daß die bei den höchsten Temperaturen des den Dampfumformer
speisenden Dampfes die Kühlleistung des Dampfumformers
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nicht zu einer in den kritischen Bereich führenden Abkühlung des Primärkreises des Reaktors ausreicht. Das Kühlen bis zu
einer bestimmten Temperaturgrenze dauert dann im allgemeinen langer,
jedoch kann man dafür auf Begrenzungen des Wärmeüberganges, zum Beispiel durch Einrichtungen zur Regelung des Kondensatstandes
verzichten.
Die Komponenten des zum Dampfumformer gehörenden Kühlkreises sollten in einem mechanisch festen Bunker angeordnet sein, damit
ihre Funktion nicht durch äußere Einwirkungen, zum Beispiel einen Flugzeugabsturz, in Frage gestellt werden kann. Wenn auch
solche Bunkerungen an sich bekannt sind, wie zum Beispiel die eingangs genannte Zeitschrift zeigt, so ergibt sich bei der Erfindung
doch ein besonderer Vorteil, weil wegen des Größenunterschiedes zwischen dem nach der Erfindung vorgesehenen Dampfumformer
und den bekannten Kondensatoren mit einer beachtlichen Verringerung des baulichen Aufwandes zu rechnen ist.
Der Dampfumformer, der üblicherweise ein Rohrsystem zur Führung
des einen Mediums aufweist, sollte so eingesetzt werden, daß das Tertiärmedium, also das zu verdampfende Medium, durch die Rohre
geführt wird, weil dann eine Reinigungsmöglichkeit besteht, die die Verwendung relativ "schmutzigen" Speisewassers gestattet.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung werden anhand der beiliegenden
Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele beschrieben. Die Fig. 1 ist dabei eine schematisierte Darstellung einer Kernreaktoranlage
mit einem Druckwasserreaktor mit dem zur Notkühlung dienenden Dampfumformer, während die Fig. 2 auf den Dampf umformer
und die zugehörigen Kühlkreise beschränkt ist.
In einem zum Beispiel aus Stahl bestehenden Sicherheitsbehälter" 1,
der von einer Sekundärabschirmung 2 aus Beton umgeben ist, ist das Primärsystem eines Druckwasserreaktors für zum Beispiel
3000 MW^j1 angeordnet. Die genannte Wärmeleistung entsteht in
einem nicht dargestellten Reaktordruckbehälter und wild in bekannter
Weise mit einem Primärkühlkreis abgeführt, zu dem ein
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Dampferzeuger 3 gehört. Der Dampferzeuger 3 ist ein Wärmetauscher,
der primärseitig von dem Druckwasser (Η£θ) des Primärkreises
beheizt wird. Die Temperatur liegt bei 3OO°C, der Druck
bei 150 bar.
Sekundärseitig wird im Dampferzeuger 3 im Normalbetrieb Dampf
von etwa 80 bar und 300°C erzeugt, der über eine Frischdampfleitung 4 mit einem Schnellschluß-Sicherheitsventil 5 aus der
Sicherheitshülle 1 geführt wird. Die Frischdampfleitung 4 gehört
damit zu einem zweiten Kühlkreis mit normalem Wasser (Η£θ)
als Kühlmittel. Sie enthält in einer mechanisch stabilen Armaturenkammer 6 außerhalb der Sekundärabschirmung 2 ein Absperrventil
7» dem ein Sicherheitsventil 8 mit einer Abblaseleitung 9 nachgeschaltet ist. Die Abblaseleitung 9 mündet in
einem Schalldämpfer 10, der oberhalb der Armaturenkammer 6 angeordnet ist. Die Frischdampfleitung 4 führt mit ihrem hinter
dem Ventil 7 liegenden Abschnitt zu einer nicht dargestellten Turbine. Von dort führt eine Speisewasserleitung 11 über eine
Rückschlagklappe 12 zum Dampferzeuger 3 zurück, so daß der zweite Kühlkreis 13 geschlossen ist.
Vor dem Ventil 7 ist an die Frischdampfleitung 4 als zweiter
Wärmetauscher ein Dampfumformer 14 angeschlossen, der in der Armaturenkammer angeordnet ist und primärseitig mit dem Dampferzeuger
3 in Reihe liegt. Die von der Frischdampfleitung 4 abzweigende Eingangsleitung 15 enthält zwei in Reihe liegende
Absperrventile 16 und 17 auf der Eingangsseite des Dampfumformers 14. Die Ausgangsleitung 20 der Primärseite ist mit der
Speisewasserleitung 11 des Dampferzeugers 3 verbunden. In der Ausgangsleitung 20 ist im Inneren des Sicherheitsbehälters 1
eine Rückschlagklappe 22 angeordnet.
In der an die Sekundärabschirmung 2 angelehnten gebunkerten Armaturenkammer
6 liegen im Zuge der Ausgangsleitung 20 zwei Absperrventile
23 und 24. Von diesen kann das Absperrventil 24 zur Kondensat- oder Wasserstandsregelung im Dampfumformer 14
dienen. Der dazu benötigte Regelkreis ist durch die gestrichel-
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te Wirkungslinie 25 angedeutet. Außerdem enthält die Ausgangsleitung
20 eine Pumpe 26, die mit einem Ventil 27 absperrbar ist und zur Rückförderung des im Dampfumformer 14 anfallenden
Kondensats in den Dampferzeuger 3 dient. Zur Verbesserung der Wasserstandsregelung enthält die Leitung 20 einen Kondensatbehälter
28.
Die Verdampferseite des Dampfumformers 14 bildet einen dritten
in Reihe liegenden Kühlstrang 29 der Kernreaktoranlage (Tertiärkreis).
Dazu gehört eine Leitung 30, über die der Dampf umformer 14 mit einem als Speisewasserspeicher dienenden Deionatbehälter
31 des Druckwasserreaktors verbunden ist. Der Deionatbehälter 31 liefert im Normalbetrieb das für die Einspeisung in den
Primärkühlkreis des Druckwasserreaktors benötigte Deionat, d.h. borsäurefreies Wasser. Zur Notkühlung, also beim Arbeiten
des dritten Kühlstranges 29, kann das Deionat von einer Pumpe 32, die mit Ventilen 33 und 34 absperrbar ist, über die Leitung
30 in den Dampfumformer 14 gefördert werden. Dabei kann mit einem Regelventil 35 eine Wasserstandsregelung im Dampfumformer
14 vorgenommen werden, wie durch die gestrichelt gezeichnete Wirkungslinie 36 angedeutet ist.
Die Ausgangsseite des Dampf Umformers 14 führt über eine mit
einem Ventil 37 absperrbare Abblaseleitung 38 zu einem mit einem Schalldämpfer 39 versehenen Auslaß 40. In der Abblaseleitung
38 liegt eine über ein Stellventil 41 steuerbare Niederdruckturbine 42, die vom tertiärseitigen Dampf des Dampfumformers
14 in einem Druckbereich von zum Beispiel 5 bis 15 bar gegen praktisch Atmosphärendruck betätigt wird und die Antriebsenergie
für die Pumpen 26 und 32 liefert. Die Leistung der Turbine 42 kann aber auch zum Betrieb anderer Hilfseinrichtungen
benutzt werden, die für den Betrieb der Notkühlung notwendig und die vorzugsweise ebenso wie Deionatbehälter 31 und
Turbine 42 in einem Bunker 43 geschützt untergebracht sind.
Der Abblaseleitung 38 ist ferner ein Sicherheitsventil 45 zugeordnet,
das am Dampfumformer 14 sitzt und zum Beispiel auf
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17 bar Ansprechdruck eingestellt ist. Seine Abblaseleitung 46 führt in die für das Sicherheitsventil 8 vorgesehene Auslaßleitung
9 mit dem Schalldämpfer 10.
Im Normalbetrieb liefert der Druckwasserreaktor sekundärseitig,
d.h. mit seinem zweiten Kühlkreis 13 Dampf zum Antrieb der betriebsmäßigen Turbine hinter der Frischdampfleitung 4. Fällt
diese Wärmesenke aus, so kann nach Schließen des Ventils 7 und Öffnen der Ventile 16 und 17 der Dampfumformer 14 in Betrieb
genommen werden. Dabei ist der Dampfumformer zunächst zweckmäßig mit Wasser gefüllt, damit keine Kondensatschläge auftreten
können. Mit dem Anfahren der Pumpe 26 wird durch Senken des Wasserstandes die Wärmeübergangsfläche vergrößert.
Im Dampfumformer 14 wird das aus dem Deionatbehälter "51 stammende
Wasser bei einem Druck von zum Beispiel 10 bar und Temperaturen um 180°C verdampft. Der Dampf wird über die Leitung 38
der Turbine 42 zugeführt, die die Pumpen 26 und 32 betätigt.
Aus der Turbine 42 entweicht der Dampf über den Auslaß 40 mit dem Schalldämpfer 39 in die Atmosphäre, die damit als Wärmesenke
genutzt wird.
Die im Deionatbehälter 31 enthaltene Wassermenge von zum Beispiel 1000 m^ gewährleistet bei den genannten Dampfzuständen
eine Wärmeabfuhr von zum Beispiel anfänglich 50 MW über mindestens 24 Stunden, ohne daß zusätzliches Kühlwasser gebraucht
wird oder nennenswerte Energiemengen zum Betrieb von Notstromanlagen erforderlich sind. Mithin ist die erfindungsgemäße Kühlung
gerade für Katastrophenfälle ausgezeichnet geeignet, für die man bisher bestrebt war, durch einen erhöhten baulichen
Aufwand die Störanfälligkeit des Systems zu verringern. Der erfindungsgemäße Weg mit einer zusätzlichen Niederdruckverdampfung,
deren Dampf ins Freie abgegeben wird, gestattet demgegenüber mit geringer Energie und ohne zusätzlichen Aufwand für Kühlmittel
den Kernreaktor zu kühlen, ohne daß dabei Radioaktivität freigesetzt werden könnte.
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In Fig. 2 ist der Einfachheit halber nur die Leitungsführung des erfindungsgemäß ausgebildeten Teils einer Kernreaktoranlage
dargestellt, wobei für die mit der Fig. 1 übereinstimmenden Elemente die gleichen Bezugszeichen verwendet werden.
Der Dampfumformer 14 ist hier als Rohrbündel-Wärmetauscher
ausgeführt. Seine Rohre 141 verlaufen zwischen zwei Rohrplatten von dem Eingangsraum 142 zum Auslaß 143. An letzten ist das
Sicherheitsventil 45 angeschlossen, das zum Schalldämpfer 10 der Ausblaseleitung 9 führt. Die zur Turbine 42 (Fig. l) führende
Leitung 38 ist nur durch einen Pfeil angedeutet. Der Dampfumformer
14 wird über die Leitung 15 von dem nicht gezeichneten Dampferzeuger 3 (Fig. 1) gespeist. Das aus dem Dampf
niedergeschlagene Kondensat wird über die Leitung 20 abgeführt.
Das Speisewasser für den im Dampfumformer 14 entwickelten Dampf stammt hier aus Brunnen 50, die zur Sicherheit redundant angeordnet
sein können. In den Brunnen führt die Saugleitung 51 einer Speisepumpe 52. Diese drückt das relativ kalte Speisewasser
mit etwa 80 m^/h durch drei Wärmetauscher 63, 58 und
Der Wärmetauscher 63 ist ein Notkühler für Gebäudeluft und Komponenten,
wie Pumpen oder Meßgeräte, die beim Notkühlfall benötigt werden.
Der Wärmetauscher 58 ist ein sogenannter Notnachkühler, d.h. ein Kühler für die Wärmeabfuhr nach dem Öffnen des Kernreaktors,
der dann in Betrieb genommen wird, wenn der Brennelementwechsel stattfindet und die normale Nachkühlung ausgefallen ist.
Ein Notkühlbetrieb über den Tertiärkreis mit dem Dampfumformer
14 ist in diesem Fall selbstverständlich nicht erforderlich und möglich.
Der Wärmetauscher 53 dient zur Kühlung des durch das Brennelementbecken
gepumpten Wassers, so daß eine gesicherte langzeitige Beckenkühlung möglich ist. Damit ist die BeckenkUhlung unabhängig
von dem für den Normalbetrieb verwendeten Flußwasser.
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An den Wärmetauscher 53 schließen zwei parallel liegende Wärmetauscher
65 und 66 an, die als Kühler für das im Sicherheitsbehälter des Reaktors zur Dampfkondensation versprühte Wasser
(65) und zur Rückkühlung von Primärkühlwasser (66) verwendet werden, falls, was sehr unwahrscheinlich ist, gleichzeitig mit
dem vorbeschriebenen Notkühlfall ein kleines Leck im Primärkreis aufgetreten sein sollte. Die zugehörigen Leitungen mit den
Pumpen für Gebäudespülung und Primärwasserrückförderung sind nicht dargestellt. Die Pumpen sind im Falle des hypothetischen
kleinen Primärlecks notwendig, um einmal den Primärkreis gefüllt und unter Druck zu halten - sonst wäre eine sekundäre
und tertiäre Dampferzeugung nicht möglich - und um zweitens trotz des kleinen Lecks einen Druckanstieg im Sicherheitsbehälter
zu verhindern. Gegebenenfalls können auch diese beiden Pumpen von dem mit der Turbine 42 gekoppelten Generator angetrieben
werden. Dies würde einen wochenlangen Dauerkühlbetrieb des abgeschalteten Reaktors ohne Dieselölzufuhr auch dann ermöglichen,
wenn der Primärkreis des Reaktors eine Undichtigkeit aufweist.
Das in den Wärmetauschern 53» 63» 58, 65 und 66 um etwa 300C
erwärmte Brunnenwasser wird zum größten Teil, beispielsweise zu 80%, in einen Phosphatisierungsbehälter 57 gegeben, der mit
Filtern kombiniert sein kann. Aus dem Behälter 57 gelangt das Wasser einmal über einen Wärmetauscher 54 direkt zum Dampfumformer
14. Im Wärmetauscher 54 kann Kühlwasser von Dieselmotoren gekühlt werden, die zur Notstromversorgung dienen, solange dies
erforderlich ist. Das in den Wärmetauschern 53, 65» 66 und 54 auf maximal 70°C erwärmte Wasser wird dann im Dampfumformer
bis zur Verdampfung erhitzt, wenn es die Rohre 141 durchströmt. Die Heizfläche kann wiederum durch die Höhe des Kondensatspiegels
geregelt werden, wie bereits vorstehend beschrieben wurde.
Parallel zum Wärmetauscher 54 führt eine Leitung 59 zu einem Wärmetauscher 60. In diesem wird Wasser gekühlt, das über eine
Abschlämmleitung 62- aus dem Dampfumformer 14 entnommen wird.
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Damit wird sichergestellt, daß das aus dem Dampfumformer 14
abgeleitete Wasser der Temperaturbegrenzung von beispielsweise maximal 400C entspricht, die im Interesse des Umweltschutzes
von den Genehmigungsbehörden vorgegeben wird. Aus dem Wärmetauscher 60 strömt das aus der Leitung 59 stammende Wasser
ebenfalls in die Rohre 141 des Dampfumformers 14.
Um die genannte Temperaturbegrenzung unter allen Umständen einhalten
zu können, ist noch eine parallel zum Dampfumformer 14 verlaufende Leitung 69 vorgesehen, die vor dem Phosphatierungsbehälter
und Filter 57 abzweigt. Die Durchflußmenge der Leitung 69 kann durch eine gegebenenfalls stellbare Drosselvorrichtung
70 so bemessen werden, daß die Temperatur des letztlich aus der Leitung 68 abfließenden Wassers den behördlichen
Auflagen entspricht, aber auch die zugelassene Aufwärmspanne möglichst voll ausnutzt.
Bei Siedewasserreaktoren, die im Gegensatz zu Druckwasserreaktoren
keine Dampferzeuger für den Normalbetriet haben, kann
die Erfindung mit einem parallel zur Turbine liegenden ersten Dampfumformer sinngemäß angewendet werden, der nur für die Notkühlleistung
bemessen zu sein braucht. An diesen wird dann der nach der Erfindung vorgesehene Tertiärkreis über einen weiteren
Dampfumformer als zweiter Wärmetauscher angeschlossen, der wiederum von einem Brunnen als unabhängiger Speisewasserquelle
gespeist werden kann. Mit Hilfe des darin erzeugten "Tertiärdampfes" wird dann die Atmosphäre ohne Gefahr radioaktiver
Belastung als Wärmesenke genutzt.
12 Patentansprüche
2 Figuren
2 Figuren
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Leerse ite
Claims (12)
- 25541Pat eirtansprUchef 1J Kernreaktoranlage mit einem Leichtwasserreaktor, vorzugsweise Druckwasserreaktor, mit zwei über einen ersten Wärmetauscher in Reihe geschalteten Kühlkreisen (Primär- und. Sekundärkreis) und mit einem dem zweiten Kühlkreis (Sekundärkreis) zur Notkühlung zugeordneten zweiten Wärmetauscher, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Wärmetauscher ein Dampfumformer (14) zur Erzeugung von Niederdruckdampf ist, dessen Niederdruckkreis (29) eingangsseitig mit einer vom Hauptkühlsystem (4) unabhängigen Speisewasserquelle (31) und ausgangsseitig mit einer ins Freie führenden Abblaseleitung (38) verbunden ist.
- 2. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampfumformer (14) Sattdampf mit einem Druck von 3 bis 12 bar erzeugt und mit einer Turbine (^2) verbunden ist, die mit atmosphärischem Gegendruck arbeitet.
- 3. Kernreaktoranlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Turbine (42) eine Pumpe (26) zur Rückforderung des Kühlwassers vom Dampfumformer (14) zum Dampferzeuger (3) antreibt, deren Förderdruck kleiner als 15 bar ist.
- 4. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Speisewasserquelle ein Speicherbehälter (31) ist.
- 5. Kernreaktoranlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicherbehälter (31) mit einem Speicherbehälter für das Primärwasser des Leichtwasserreaktors identisch ist.
- 6. Kernreaktoranlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Speisewasserquelle ein in der Kernreaktoranlage gelegener Brunnen (50) mit einer Wassermenge von 0,5 bis 0,05 t/h je MW thermischer Reaktorleistung ist.VPA 75 ε 9329 719824/0047 ^ORiG[NAL INSPECTED
- 7. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampfumformer (14) eine Abschlämmleitung (62) aufweist, die durch einen Gegenstromwärmetauscher (60) zur Kühlung des ablaufenden Abschlämmwassers führt.
- 8. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das dem Dampfumformer (14) zugeführte Speisewasser mindestens teilweise zur Kühlung von Notstromdieseln, Brennelementbecken, Primärrückkühlern, Gebäudesprühkühlern oder dergleichen dient, bevor es in den Dampfumformer gelangt.
- 9. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Kondensatorseite des Dampf Umformers (14) ein Kondensatbehälter (28) und eine Einrichtung (25) zur Regelung des Kondensatstandes im Dampf-Umformer vorgesehen ist.
- 10. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß alle Komponenten des zum Dampfumformer (14) gehörenden Kühlkreises (29) in einem mechanisch festen Bunker (6, 43) angeordnet sind.
- 11. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10 mit einem Dampfumformer, der ein Rohrsystem zur Führung des einen Mediums aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Tertiärmedium durch die Rohre (141) geführt wird.
- 12. Kernreaktoranlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Leichtwasserreaktor ein Siedewasserreaktor ist, dessen erster Wärmetauscher ein für die Notkühlleistung ausgelegter erster Dampfumformer ist.709824/0047
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OF | Willingness to grant licences before publication of examined application | ||
8131 | Rejection |