DE19833314A1 - Verfahren zum Herstellen eines Lenkrades - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines LenkradesInfo
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Abstract
Es wird ein Verfahren zum Herstellen eines Lenkrades für Kraftfahrzeuge beschrieben, welches eine Bekleidung aufweist. DOLLAR A Hierbei werden Ring (1) und Bekleidung (12) getrennt gefertigt und anschließend miteinander verbunden. Zum Herstellen der Bekleidung (12) werden zunächst zwei Rohkörper gefertigt, in die eine Nut eingefräst wird. Anschließend wird auf die Rohkörper eine Dekorschicht (6) aufgetragen. Auf die zu einem Rohrringabschnitt zusammengefügten Rohkörper wird eine Lackschicht (8) aufgebracht. Im nächsten Verfahrensschritt wird der Rohrringabschnitt in zwei Hälften (9, 10) getrennt, welche mit dem Ring (1) verbunden werden und so die Bekleidung (12) bilden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Lenkrades für Kraft
fahrzeuge, dessen Ring wenigstens einen Abschnitt aufweist, der eine Beklei
dung trägt.
Lenkräder in Personenkraftwagen und Nutzfahrzeugen sind oftmals nicht nur
aus einem Material gefertigt, sondern weisen sogenannte Bekleidungen aus un
terschiedlichen Materialien auf. Der Lenkradrohling, bestehend aus einem Ring
mit einem eingesetzten Pralltopf, ist meist aus Kunststoff gefertigt. Die Beklei
dungen können zum Beispiel aus Holz, Stein, Leder oder Stoff bestehen. Dies er
möglicht es, Lenkräder sehr vielseitig zu gestalten und dadurch den Innenraum
eines Fahrzeuges aufzuwerten.
Bei den bisher bekannten Verfahren werden die Bekleidungen in mehreren auf
einander folgenden Arbeitsschritten auf den Lenkradrohling aufgebracht. Dies
erfolgt entweder vor oder nach Einsetzen des Pralltopfes in den Ring. Hierbei ist
nachteilig, daß der Ring und der Pralltopf bei der Bearbeitung der Bekleidung
geschützt werden müssen, da sie sonst möglicherweise beschädigt werden. Dies
macht die Herstellung derartiger Lenkräder sehr aufwendig und teuer. Wird die
Bekleidung beim Aufbringen tatsächlich beschädigt, ist häufig die gesamte An
ordnung, also Ring mit Pralltopf und Bekleidung, nicht mehr zu verwenden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren vorzustellen, welches
ein einfaches und kostengünstiges Herstellen eines Lenkrades der eingangs ge
nannten Art erlaubt.
Diese Aufgabe ist gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentan
spruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens er
geben sich aus den Ansprüchen 2 bis 4.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bei einem Lenkrad für Kraftfahr
zeuge, dessen Ring wenigstens einen Abschnitt aufweist, der eine Bekleidung
trägt, zunächst ein Ring von vorzugsweise rundem Querschnitt gefertigt, der zu
mindest einen Bereich verringerten Kreisquerschnittes aufweist. Dieser Bereich
dient zur Aufnahme der Bekleidung in einem späteren Verfahrensschritt.
Der vorzugsweise aus einem geeigneten Kunststoff durch Formpressen herge
stellte Ring kann dabei komplett mit einem Pralltopf gefertigt sein, welcher mit
einer oder mehreren Speichen fest mit dem Ring verbunden ist.
Zeitlich unabhängig davon werden entsprechend der Anzahl der Bereiche jeweils
zwei gleiche Rohkörper gefertigt. Aus diesen Rohkörpern werden in den nachfol
genden Verfahrensschritten die Bekleidungen hergestellt. Die Bogenlänge der
Rohkörper entspricht derjenigen des Bereiches (2). Sie weisen einen halbkreisför
migen Querschnitt auf, dessen Durchmesser geringer ist als derjenige des
Kreisquerschnittes des Ringes. Soll die Bekleidung im Griffbereich verwendet
werden, können die Rohkörper auch bereits Fingermulden aufweisen.
Sodann wird von den ebenen Innenflächen der Rohkörper her jeweils in Längs
richtung eine rinnenförmige Nut eingefräst. Diese Nuten entsprechen der Form
des Ringes im Bereich verringerten Kreisquerschnittes.
Auf die konvex geformten Außenflächen der Rohkörper wird eine Dekorschicht - bei
spielsweise aus einem Edelholz - aufgetragen. Diese Dekorschicht bestimmt
im wesentlichen das Aussehen der Bekleidung.
Im nächsten Verfahrens schritt werden die beschichteten Rohkörper an ihren ebe
nen Innenflächen zu einem Rohrringabschnitt zusammengefügt.
Anschließend wird über die Dekorschicht des Rohrringabschnitts eine Lack
schicht aufgebracht. Diese Schicht schützt die Dekorschicht vor äußeren Einflüs
sen und eröffnet zusätzlich durch die Verwendung unterschiedlicher Lacke viel
fältige Gestaltungsmöglichkeiten.
Daraufhin wird der Rohrringabschnitt in Längsrichtung in zwei gleiche Hälften
getrennt. Die so geformten Hälften bilden zusammen die Bekleidung.
In die Nuten sowie auf die Trennflächen der Hälften wird ein Klebemittel aufge
bracht. Die Wahl des Klebemittels bestimmt sich durch die bei der Fertigung von
Ring und Hälften verwendeten Materialien.
Die beiden Hälften werden auf den Ring des Lenkrades im Bereich verringerten
Kreisquerschnittes aufgepreßt. Dabei muß die Anordnung solange fixiert bleiben,
bis das Klebemittel ausgehärtet ist. Die beiden Hälften umschließen dann voll
ständig den Ring im Bereich verringerten Kreisquerschnittes. Der Kreisquer
schnitt des Ringes in dem Bereich mit Bekleidung entspricht annähernd dessen
Kreisquerschnitt in den Abschnitten ohne eine Bekleidung.
In einem letzten Verfahrensschritt können die Klebemittelreste im Bereich der
Klebefugen entfernt werden. Diese Endbehandlung der Klebefugen ist gegebe
nenfalls notwendig, wenn beim Aufpressen der beiden Hälften auf den Ring
überschüssiges Klebemittel aus den Klebefugen aus tritt und an der Oberfläche
aushärtet. Das Entfernen der Klebemittelreste muß sehr sorgfältig geschehen, da
mit die Oberfläche der Lackschicht nicht beschädigt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es somit, den Ring des Lenkrades
und dessen Bekleidung getrennt zu fertigen und anschließend miteinander zu
verbinden. Dadurch ist es nicht mehr notwendig, den Ring und den Pralltopf
beim Bearbeiten der Bekleidung zu schützen. Eine wesentliche Verringerung des
Herstellungsaufwandes ist die Folge, wodurch eine kostengünstige Herstellung
möglich wird.
Ein weiterer Vorteil des Verfahrens ist es, daß die beiden Bestandteile des Lenk
rades in ausreichender Menge auf Vorrat produziert und je nach Bedarf schnell
hergestellt werden können.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens können die Rohkörper für
die Bekleidung aus zwei oder mehreren unterschiedlichen Materialien gefertigt
sein. Die Art und Zusammensetzung der unterschiedlichen Materialien bestimmt
sich dann durch die geforderten Eigenschaften der Bekleidung.
Es ist zweckmäßig, nach Entfernen der Klebemittelreste im Bereich der Klebefu
gen die Übergänge zwischen Ring und Bekleidung sowie zwischen den beiden
Hälften nachzubehandeln. Hierbei können beispielsweise die Übergänge ge
schliffen und poliert werden, um so leichte Unebenheiten im Bereich der Verb in
dungsstellen zwischen gleichen und unterschiedlichen Materialien zu beseitigen.
Dadurch wird ein sauberer Übergang zwischen dem Ring und der Bekleidung
und zwischen den beiden Hälften der Bekleidung hergestellt. Allerdings ist auch
hier eine sorgfältige Arbeitsweise notwendig, damit die Oberfläche des Ringes
und die Lackschicht der Bekleidung nicht beschädigt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, vor dem Auftragen der Dekorschicht auf die Rohkör
per von deren ebenen Innenflächen her jeweils miteinander fluchtende Positio
nierlöcher zu bohren, in die vor dem Zusammenfügen der Rohkörper Paßstifte
eingesetzt werden. So ist sichergestellt, daß die Rohkörper vor dem Lackieren
exakt verbunden werden.
Anhand der beigefügten Zeichnungen wird das Verfahren näher erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1a bis 1f eine schematische Darstellung des Verfahrensablaufes;
Fig. 2 ein durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestelltes
Lenkrad in Draufsicht;
Fig. 3 einen Schnitt durch das Lenkrad.
Der in Fig. 1a dargestellte Ring 1 von kreisförmigem Querschnitt ist einstückig
gefertigt und weist einen Bereich 2 mit verringertem Kreisquerschnitt auf. Dieser
Bereich 2 dient zur Aufnahme einer Bekleidung, die in den nachfolgenden Ver
fahrensschritten erstellt wird.
Zwei gleich geformte Rohkörper 3, 4 für die Bekleidung, die in Fig. 1b darge
stellt sind, haben einen halbkreisförmigen Querschnitt und entsprechen in der
Bogenlänge mindestens der Bogenlänge des Bereichs 2 des Ringes 1. Der Durch
messer ihres Querschnittes ist etwas geringer als derjenige des Kreisquerschnit
tes des Ringes 1.
Fig. 1c zeigt die Rohkörper 3, 4, von deren ebenen Innenflächen her jeweils in
Längsrichtung eine rinnenförmige Nut 5 eingefräst ist. Der Querschnitt der Nut 5
ist halbkreisförmig und entspricht der Form des Ringes 1 im Bereich 2 seines ver
ringerten Kreisquerschnittes.
In Fig. 1d sind die beiden Rohkörper 3, 4 dargestellt, auf deren konvex geform
ten Außenflächen eine dicke Dekorschicht 6 aufgetragen ist. Diese bedeckt je
weils vollständig die konvex geformten Außenflächen der Rohkörper 3, 4. Die
ebenen Innenflächen bleiben unbeschichtet.
Anschließend werden die beiden beschichteten Rohkörper 3, 4 an ihren ebenen
Innenflächen zu einem Rohrringabschnitt 7 zusammengefügt. Der in Fig. 1d
dargestellte Rohrringabschnitt 7 hat in etwa die Form eines Kreisbogens. Über
seiner Dekorschicht 6 ist zusätzlich eine dünne Lackschicht 8 aufgebracht. Der
zweifach beschichtet Rohrringabschnitt 7 weist nun annähernd den gleichen
Kreisquerschnitt wie der Ring 1 auf.
Der zweifach beschichtet Rohrringabschnitt 7 wird anschließend in eine erste
Hälfte 9 und eine zweite Hälfte 10 aufgetrennt. Diese sind in Fig. 1f dargestellt.
Die beiden gebogenen Hälften 9, 10 weisen einen rinnenförmigen Querschnitt
auf. Sie umfassen jeweils eine ebene Trennfläche 11, in welche die Nut 5 einge
fräst ist. Auf der Seite, die der Trennfläche 11 gegenüberliegt, sind die Hälften 9,
10 jeweils mit der Dekorschicht 6 und der Lackschicht 8 umgeben.
In die Nut 5 sowie auf die Trennflächen 11 der beiden Hälften 9, 10 wird ein Kle
bemittel 15 aufgebracht.
Anschließend werden die beiden Hälften 9, 10 auf den Ring 1 im Bereich 2 aufge
preßt. Das Klebemittel 15 verbindet die beiden Hälften 9, 10 miteinander und mit
dem Ring 1.
Das in Fig. 2 dargestellte Lenkrad ist mittels des erfindungsgemäßen Verfah
rens hergestellt. Der Pralltopf 13 ist fest durch zwei Speichen 14 mit dem Ring 1
verbunden. Denkbar ist durchaus, daß auch mehr als zwei Speichen 14 verwen
det werden. An zwei Stellen weist der Ring 1 zwei einander gegenüberliegende,
eingesetzte Bekleidungen 12 auf, die mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfah
rens gefertigt und mit dem Ring 1 verklebt sind. Es ist natürlich möglich, daß das
Lenkrad mehrere Bekleidungen 12 aufweist. Der Ring 1 des Lenkrades weist mit
den beiden Bekleidungen 12 einen annähernd konstanten Kreisquerschnitt auf.
Ein Querschnitt entlang der Line III-III durch das Lenkrad in Fig. 2 im Bereich
der Bekleidung 12 ist in Fig. 3 dargestellt.
Zentral angeordnet befindet sich der Ring 1. Dieser ist vollständig von der Be
kleidung 12 umgeben, welche aus der ersten Hälfte 9 und der zweiten Hälfte 10
zusammensetzt ist. Verbunden sind die beiden Hälften 9, 10 miteinander und mit
dem Ring 1 durch das Klebemittel 15.
Die beiden Hälften 9, 10 sind auf ihrer konvex geformten Seite mit der Dekor
schicht 6 und der Lackschicht 8 beschichtet. Die beiden gegenüberliegenden Nu
ten 5 in den Trennflächen 11 der Hälften 9, 10 bilden einen Hohlraum, der genau
der Form des Ringes im Bereich 2 verringerten Kreisquerschnittes angepaßt ist.
Die Trennflächen 11 der beiden Hälften 9, 10 sind durch das Klebemittel 15 mit
einander verbunden. Zwischen den gegenüberliegenden Trennflächen 11 befin
det sich eine Klebefuge 16, die mit dem Klebemittel 15 ausgefüllt ist.
Die Klebemittelreste, die möglicherweise beim Aufsetzen und Aufpressen der
beiden Hälften 9, 10 auf den Ring 1 aus den Klebefugen 16 getreten waren, wur
den entfernt. Der saubere Übergang zwischen Lackfläche 8 und Klebefugen 16 ist
durch Schleifen und/oder Polieren der Oberfläche im Bereich der Klebefugen 16
erreicht.
1
Ring
2
Bereich
3
Rohkörper (erster)
4
Rohkörper (zweiter)
5
Nut
6
Dekorschicht
7
Rohrringabschnitt
8
Lackschicht
9
Hälfte (erste)
10
Hälfte (zweite)
11
Trennfläche
12
Bekleidung
13
Pralltopf
14
Speiche
15
Klebemittel
16
Klebefuge
Claims (4)
1. Verfahren zum Herstellen eines Lenkrades für Kraftfahrzeuge, dessen Ring
wenigstens einen Abschnitt aufweist, der eine Bekleidung trägt, umfassend fol
gende Verfahrensschritte:
- - Herstellen des Ringes (1) mit zumindest einem Bereich (2) verringerten Kreisquerschnittes zur Aufnahme der Bekleidung (12),
- - Fertigen von zwei gleichen, der Bogenlänge des Bereiches (2) entsprechenden Rohkörper (3,4) mit halbkreisförmigem Querschnitt, dessen Durchmesser ge ringer ist als derjenige des Kreisquerschnittes,
- - Einfräsen von je einer rinnenförmigen Nut (5) von den ebenen Innenflächen der Rohkörper (3,4) her, entsprechend der Form des Bereiches (2) verringerten Kreisquerschnittes,
- - Auftragen einer Dekorschicht (6) auf die Außenflächen der Rohkörper (3, 4),
- - Zusammenfügen der beiden Rohkörper (3, 4) an ihren Innenflächen zu einem Rohrringabschnitt (7),
- - Aufbringen einer Lackschicht (8) über die Dekorschicht (6) des Rohrringabschnitts (7),
- - Trennen des Rohrringabschnitts (7) in Längsrichtung in zwei gleiche Hälften (9,10),
- - Aufbringen eines Klebemittels (15) in die Nut (5) sowie auf die Trennflächen (11) der Hälften (9, 10),
- - Aufpressen der beiden Hälften (9, 10) auf den Ring (1) im Bereich (2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Rohkörper (3,4) aus mehreren unterschiedlichen Materialien gefertigt werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich der Klebefugen (16) die Übergänge zwischen Ring (1) und
Bekleidung (12) und zwischen beiden Hälften (9, 10) nachbehandelt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß von den Innenflächen der Rohkörper (3,4) her vor dem Auftrag der
Dekorschicht (6) jeweils miteinander fluchtende Positionierlöcher gebohrt wer
den, in die vor dem Zusammenfügen der Rohkörper (3, 4) Paßstifte eingesetzt
werden.
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