DE19832613A1 - Verfahren zur Belüftung eines Versammlungssaales und Anordnung mit einem Stuhl und mit einem Verschluß einer Luftauslaßöffnung - Google Patents
Verfahren zur Belüftung eines Versammlungssaales und Anordnung mit einem Stuhl und mit einem Verschluß einer LuftauslaßöffnungInfo
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Abstract
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren beziehungsweise eine Anordnung zur Belüftung eines Versammlungssaales mit einem festen Gestühl vorgeschlagen, bei dem die Zuluft insbesondere bei einer Teilbesetzung des Versammlungssaales mengenmäßig auf die Anzahl der Besucher sowie der Position der belegten Stühle abgestimmt ist. Um den Luftstrom nur an solchen Plätzen zuzulassen, auf denen ein Besucher sitzt, wird vorzugsweise jedem Stuhl (1) eine Luftauslaßöffnung (14) zugeordnet, deren Luftauslaß mittels eines Verschlusses (6) steuerbar ist. Der Verschluß ist mittels einer Stellvorrichtung (8; 8'), die mit dem Stuhl (1) gekoppelt ist, betätigbar. Erfindungsgemäß wird dabei eine mechanische Stellvorrichtung (8) vorgeschlagen, die beispielsweise an einem Klappsitz angeordnet ist. Alternativ ist eine elektrische Stellvorrichtung (8') vorgesehen, die einen entsprechenden Stellmotor (15) für den Verschluß (6) steuert.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Belüftung
eines Versammlungsraumes gemäß Oberbegriff des An
spruchs sowie eine Anordnung mit einem Stuhl und
mit einem Verschluß einer Luftauslaßöffnung gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 9.
Es ist bekannt, bei Versammlungsräumen, beispiels
weise einem Kino oder Theater, in denen ein festes
Gestühl angeordnet ist, die benötigte Zuluft über
geeignete Luftkanäle in Bodennähe zuzuführen und
die durch die Personen erwärmte und verbrauchte
Raumluft an der Decke des Versammlungssaales bezie
hungsweise Veranstaltungsraumes abzuführen. Insbe
sondere bei einem Stufenboden lassen sich geeignete
Luftkanäle gut verlegen und die Luftauslässe in
Treppenstufen oder senkrechten Wandungen oder auch
in der Stuhlkonstruktion anordnen. Die eingebrachte
Luft erwärmt sich im Aufenthaltsraum durch die von
den Zuschauern abgegebene Wärme und steigt durch
die hiermit verbundene Verringerung ihres spezifi
schen Gewichtes zur Decke des Versammlungssaales
auf, wo sie dem Raum wieder entnommen wird.
Die Luftzirkulation und der Luftdurchsatz hängen
dabei im starken Maße von der Anzahl der Besucher
in dem Versammlungsraum ab. Bei vielen Besuchern
und gefülltem Versammlungssaal wird die Luft sehr
stark erwärmt, so daß die lufttechnischen Anlagen
mit einem großen Luftvolumendurchsatz arbeiten müs
sen. Bei nur wenigen Besuchern und somit weitgehend
leerem Versammlungssaal wird dagegen die Luft nur
sehr gering und darüber hinaus nur in den Berei
chen, in denen sich die Besucher aufhalten, er
wärmt. Um in beiden Raumbesetzungsfällen eine ange
nehme Raumtemperatur erreichen zu können, wird die
Kapazität der lufttechnischen Anlagen auf die
tatsächliche Belegung des Versammlungssaales abge
stimmt. Es ist bekannt, daß bei einer Teilbelegung
die Temperatur der Zuluft angehoben wird. Eine
zweite Möglichkeit besteht darin, den Volumenstrom
der Zuluft zu reduzieren.
Beide Verfahren arbeiten jedoch nicht immer zufrie
denstellend. Das Verfahren der Anhebung der Zuluft
temperatur scheitert insbesondere bei einem Ver
sammlungssaal mit einem ansteigenden Boden, bei
spielsweise einem Stufenboden, an der Trägheit der
Speichermassen des Druckraumes unter dem aufstei
genden Gestühl, in dem die benötigte kühle Zuluft
geführt wird. Die erforderlichen Temperaturänderun
gen müssen bei der Lüftung von unten nach oben sehr
genau und feindosiert vorgenommen werden. Die vor
handene, wärmespeichernde Masse der schweren Bau
stoffe im Druckboden läßt jedoch eine feine Regu
lierung binnen kurzer Zeit nicht zu, sondern
gleicht entsprechende feine Temperaturunterschiede
aus.
Bei der Regulierung des Volumenstromes der Zuluft
nach dem zweiten Verfahren ergibt sich die Schwie
rigkeit, daß bei einer Teilbelegung des Versamm
lungssaales die Luft zwar entsprechend dosiert
überall gleich temperiert eingeblasen wird, sich
jedoch bei den Zuschauern ein Gefühl der Kälte und
des Frierens einstellen kann. Das kommt daher, daß
sich in den Bereichen, in denen sich keine wärmeab
gebenden Personen befinden, wegen der fehlenden
Wärmelasten ein Kaltluftsee bildet, der ungehindert
entlang der Schräge des aufsteigenden Gestühls in
Richtung auf die unteren Stuhlreihen fließt. Im
vorderen Bereich des Versammlungssaales kommt es
hierdurch zu starker Untertemperatur und erhöhten
Luftgeschwindigkeiten im Bereich der Füße der dort
sitzenden Besucher.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer
raumlufttechnischen Behandlung eines teilbesetzten
Versammlungssaales mit festem Gestühl die Tempera
turregelung zu verbessern, Energie einzusparen und
das Wohlbefinden der Besucher zu erhöhen. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der
Ansprüche 1 und 9 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Belüftung eines
Versammlungssaales mit den Merkmalen des Anspruchs
1 beziehungsweise die Anordnung mit einem Stuhl und
mit einem Verschluß eines Luftauslasses mit den
Merkmalen des Anspruchs 9 haben den Vorteil, daß
die Luftverteilung und Temperatureinstellung im
Versammlungssaal in Abhängigkeit nicht nur von der
Anzahl der Besucher sondern auch nach der Bele
gungsverteilung der Besucher in dem Versammlungs
saal ohne größeren Mehraufwand erfolgt. So kann
mittels eines, wie auch immer ausgebildeten Sensors
der Belegungszustand eines Stuhles erfaßt werden,
wobei der Sensor nachfolgend geeignete Elemente an
steuert um den Luftauslaß zu ermöglichen bezie
hungsweise zu sperren. Es wird also ein Verfahren
und eine Anordnung bereitgestellt, mit dem/der die
Belüftung und vorzugsweise Kühlung eines teilbeleg
ten Versammlungsraumes optimiert ist. Erfaßt der
Sensor eine Stuhlbelegung, so wird der Luftauslaß
mittels geeigneter Betätigungsmittel geöffnet. Be
sonders vorteilhaft ist, daß bei einer Teilbelegung
des Versammlungssaales die lufttechnischen Anlagen
nicht mit voller Leistung arbeiten müssen, da die
Zuluft nur in den Bereichen benötigt und einge
bracht wird, in denen die Besucher die Stühle be
legt haben. Dies führt zu einer nicht unerheblichen
Energieeinsparung und ist darüber hinaus vorteil
haft für den Komfort der Besucher, da sowohl ein
Kältegefühl, insbesondere im Fußbereich, als auch
ein Zuggefühl vermieden werden. Als besonders vor
teilhaft wird angesehen, daß die Regelung des Zu
luftstromes mit einfachen Mitteln für beliebige Be
reiche des Versammlungssaales ohne jegliche Ein
schränkung für die Besucher erfolgt. Jeder Luftaus
laß wird also über den ihm zugeordneten Stuhl be
ziehungsweise Sensor in Abhängigkeit davon ange
steuert, ob der Stuhl belegt ist oder nicht.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen vorgeschla
genen Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Anspruch 1 genannten Ver
fahrens beziehungsweise der Anordnung nach Anspruch
9 gegeben. Als besonders vorteilhaft wird angese
hen, daß bei einem Versammlungssaal mit einem Stu
fenboden ein Luftauslaß mit einem Verschluß in der
Rückwand der Stufe des Stufenbodens angeordnet ist.
Eine derartige Anordnung läßt sich bei der Erstel
lung des Fußbodens bautechnisch leicht realisieren.
Bei einer eventuellen späteren Änderung der Bestuh
lung können die Luftkanäle erhalten bleiben und
eine neue Bestuhlung entsprechend einfach aufge
stellt werden. Dadurch reduzieren sich die Bauko
sten in vorteilhafter Weise.
Alternativ kann auch vorgesehen sein, daß der Luft
auslaß im Boden unter dem Stuhl oder auch in der
Stuhlkonstruktion, beispielsweise unterhalb der
Rückenlehne, angeordnet ist. Auf diese Weise kann
der Zuluftstrom so gesteuert werden, daß für den
Besucher kein Zug- oder Kältegefühl entsteht. Denn
insbesondere bei einer länger andauernden Stuhlbe
legung kann ein Kältegefühl als sehr unangenehm
empfunden werden.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist eine
Stellvorrichtung für den Verschluß des Zuluftaus
lasses vorgesehen, die direkt mit einem klappbaren
Sitz oder einer schwenkbaren Armlehne des Stuhles
verbunden ist. Eine solche Stellvorrichtung läßt
sich beispielsweise mechanisch mit einfachen He
beln, Hub- oder Druckstangen so mit dem Drehsitz
beziehungsweise der Armlehne verbinden, daß der
Verschluß beim Niederdrücken des Drehsitzes bezie
hungsweise der Armlehne geöffnet und beim Verlassen
des Sitzes geschlossen wird, da üblicherweise im
Drehsitz eine Rückzugfeder zum Aufstellen des Sit
zes eingebaut ist. Mit der erfindungsgemäßen Stell
einrichtung wird also die Belegung des Stuhls er
faßt beziehungsweise sensiert, so daß der Verschluß
angesteuert werden kann. Denkbar ist natürlich auch
eine Stellvorrichtung mit einem Hebelmechanismus,
der vom Besucher per Hand bedient wird, um nach ei
genem Ermessen den Verschluß des Luftauslasses zu
öffnen oder zu schließen.
Als vorteilhafte Weiterbildung wird auch eine
Stellvorrichtung angesehen, bei der mit Hilfe eines
Bowdenzuges die Verbindung zwischen dem Drehsitz
beziehungsweise der Armlehne und dem Verschluß her
gestellt wird. Mit Hilfe des Bowdenzuges kann die
Kraftübertragung aufeinfache Weise nicht geradli
nig über verschiedene Ebenen übertragen werden.
Auch wird die Gefahr des Einklemmens eines Körper
teils oder eines Kleidungsstückes vorteilhaft ver
mieden.
Anstelle einer mechanischen Stellvorrichtung für
den Verschluß des Luftauslasses kann auch eine
elektrische Verstellung mit einem entsprechenden
Stellmotor verwendet werden. Die elektrische Stell
vorrichtung ermöglicht mit einfachen Mitteln eine
zeitverzögerte Verstellung des Verschlusses. Insbe
sondere wenn der Besucher kurzzeitig aufsteht und
sich dann wieder setzt, wird durch die Zeitverzöge
rung vorteilhaft vermieden, daß sich zwischendurch
der Verschluß schließt und dann gleich wieder öff
net. Des weiteren kann ein Schalter zur Betätigung
des Stellmotors an beliebiger Stelle angeordnet
sein. Die Aufstellung des Gestühls ist daher weit
gehend unabhängig von der Anordnung des Schalters
zur Betätigung dem Stellmotors.
Eine sehr einfache und praktikable Lösung ergibt
sich, wenn der elektrische Schalter im Bereich der
Sitzfläche oder der Armlehne angeordnet ist, so daß
er durch deren Schwenken betätigbar ist und, je
nach Position des Sitzes beziehungsweise der Arm
lehne, den Verschluß des Luftauslasses öffnet oder
schließt. Alternativ kann auch ein Sensor, bei
spielsweise Drucksensor, vorgesehen sein, der die
Belegung des Stuhls erfaßt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen
mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 im Querschnitt ein erstes Ausführungs
beispiel mit einer Stuhlanordnung,
Fig. 2 eine Detaildarstellung einer mechanisch
angetriebenen Stellvorrichtung für den
Verschluß, und
Fig. 3 die Anordnung eines elektrisch betrie
benen Verschlusses mit einem Stellmotor.
Bei einem ersten Ausführungsbeispiel gemäß der Fig.
1 ist schematisch ein Boden 5 eines Versamm
lungssaales dargestellt, der vorzugsweise als Stu
fenboden ausgebildet ist. Mit Hilfe des Stufenbo
dens werden die einzelnen Stuhlreihen A und B mit
den Stühlen 1 podestartig angeordnet. Durch dieses
Stufenprofil ergibt sich die Möglichkeit, einzelne
Zuluftkanäle 7 und 7' in den Stufenboden zu verle
gen und deren jeweilige Luftauslaßöffnung 14 in der
Rückwand 19 der Stufe des Stufenbodens 5 anzuord
nen. Die Zufuhr der Zuluft über die Zuführkanäle 7
erfolgt in Pfeilrichtung Z. Der Luftauslaßöffnung
14, an der auch aus Schutzmaßnahmen und zur Dosie
rung des Luftstromes der Zuluft ein Abschlußgitter
(nicht dargestellt) vorgesehen sein kann, ist ein
Verschluß 6 zugeordnet. In Fig. 1 sind schematisch
zwei Stuhlreihen A und B mit jeweils einem Stuhl 1
im Querschnitt dargestellt. Der untere Stuhl 1 im
linken Teil der Fig. 1 besteht aus einer im bezie
hungsweise am Boden 5 fest verankerten Rücklehne 2,
einer vorzugsweise klapp- beziehungsweise drehbaren
Sitzfläche 3 sowie einer Armlehne 4. Sowohl die
Sitzfläche 3 als auch die Armlehne 4 können
schwenkbar, also klapp- beziehungsweise drehbar,
mittels eines Drehgelenkes 9 vorzugsweise an der
Rückenlehne 2 befestigt sein. Bei Entlastung des
Stuhles 1, das heißt, wenn kein Besucher auf dem
Stuhl Platz genommen hat, wird mit einer nicht dar
gestellten Feder die Sitzfläche 3 und/oder auch die
Armlehne 4 in Vertikalrichtung verstellt. Eine im
wesentlichen vertikale Position der Sitzfläche 3
beziehungsweise der Armlehne 4 ist in der zweiten
Stuhlreihe B im rechten Teil der Fig. 1 darge
stellt. Gleiche Bezugszeichen sind dabei jeweils
den gleichen Elementen zugeordnet.
Des weiteren ist eine Stellvorrichtung 8 vorgese
hen, die gemäß des ersten Ausführungsbeispiels in
Fig. 1 zwischen der Sitzfläche 3 des Stuhles 1 und
des Verschlusses 6 angebracht ist.
Das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
gibt die Wirkungsweise der Stellvorrichtung 8 für
die Steuerung des Verschlusses 6 wieder. Am Ver
schluß 6 beziehungsweise an dessen Drehachse 6' ist
ein Hebel 11 mit seinem einen Ende abgewinkelt und
drehfest angeordnet. An seinem anderen Ende ist
eine Schubstange 10 mit ihrem einen Ende über ein
Drehgelenk 12 befestigt. Die Schubstange 10 ist an
ihrem zweiten Ende mit einem weiteren Drehgelenk 13
mit der Sitzfläche 3 verbunden. Diese Hebelanord
nung beziehungsweise -länge ist dabei so bemessen,
daß bei waagerechter Anordnung der Sitzfläche 3 die
Luftauslaßöffnung 14 durch den Verschluß 6 freige
geben wird. Wird dagegen die Sitzfläche 3 in die
Vertikale geschwenkt, dann drückt die Schubstange
10 auf den Hebel 11 und bewirkt somit eine Drehbe
wegung des Verschlusses 6 um seine Drehachse 6',
der die Luftauslaßöffnung 14 somit verschließt.
Durch eine geeignete Einstellmöglichkeit der Schub
stange 10 oder Änderung der wirksamen Länge des He
bels 11 kann auch eine Teilschließung der Luftaus
laßöffnung 14 erreicht werden. Diese Einregulierung
kann erforderlich werden, um eine bestimmte Luft
druckverteilung im Zuluftkanal 7 zu bewirken.
Die Steuerung des Verschlusses 6 mit Hilfe der Arm
lehne 4 erfolgt in analoger Weise.
Anstelle der Schubstange 10 und des Hebels 11 kann
auch eine Zugstange vorgesehen werden, die jedoch
zwischen dem Verschluß 6 und der Sitzfläche 3 be
ziehungsweise der Armlehne 4 entsprechend anzuord
nen ist.
In alternativer Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, anstelle der verwendeten Hebel 11 einen
Bowdenzug zu verwenden, der zwischen den drehbaren
Teilen des Sitzes 1 und dem Verschluß 6 entspre
chend angeordnet ist.
Die im vorangegangenen Teil durch Ausführungsbei
spiele beschriebenen mechanischen Anordnungen wer
den vorzugsweise verdeckt angeordnet, damit jegli
che Verletzungsgefahr oder Störungen durch Einklem
men von Kleidungsstücken oder unerwünschte Manipu
lationen vermieden werden.
Es zeigt sich, daß mit der klappbaren Sitzfläche 3
beziehungsweise der klappbaren Armlehne 4 eine Be
tätigungseinrichtung für den Verschluß 6 gebildet
ist und zudem die Sitzfläche 3 beziehungsweise Arm
lehne 4 auch als Erfassungseinrichtung beziehungs
weise Sensor dient, damit die Belegung beziehungs
weise Nichtbelegung des Stuhls 1 ermittelt werden
kann.
Ist bei einem Versammlungssaal kein Stufenboden 5
vorgesehen, dann wird der Zuluftkanal 7 unterhalb
des Stuhles 1 angeordnet. In diesem Fall erfolgt
die Luftzuführung über die Stuhlkonstruktion. Die
Luftauslaßöffnung 14 ist an einer geeigneten Stelle
der Stuhlkonstruktion eingebracht. In diesem Fall
ist der Verschluß 6 im Innern der Stuhlkonstruktion
oder im Zuluftkanal 7 angebracht, so daß dann der
Hebel 11 zum öffnen beziehungsweise Schließen des
Verschlusses 6 entsprechend ausgebildet wird.
Weist das Gestühl eines Versammlungssaales ein Ge
stühl ohne Klappsitz oder verstellbare Armlehnen
auf, dann kann mit Hilfe eines manuell betätigbaren
Hebels oder eines elektrischen Schaltkontaktes der
Verschluß 6 dennoch betätigt werden. Es kann also
ein Sitzkontakt vorgesehen sein, der beispielsweise
aus der Kraftfahrzeugtechnik für die Platzbelegung
in einem Kraftfahrzeug bekannt ist. Mit einem der
artigen Sitzkontakt ist ebenfalls die Luftzufuhr
über den Verschluß 6 steuerbar. Alternativ hierzu
sind optische Sensoren (Lichtschranken, Lichtgit
ter) vorsehbar, die bei Schließung eines zugehöri
gen Kontaktes die Luftzufuhr über eine Stellein
richtung steuern können, wobei diese Stelleinrich
tung auf den Verschluß 6 wirkt.
Fig. 3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel, bei
dem der Stuhl 1 mit seiner Rückenlehne 2 ebenfalls
vor der Luftauslaßöffnung 14 des Zuluftkanals 7 an
geordnet ist. Der Verschluß 6 ist mechanisch mit
einem Stellmotor 15 gekoppelt, der auf ein Signal
hin die Position des Verschlusses 6 in Abhängigkeit
von der Sitzbelegung steuert. Wie der Fig. 3 ent
nehmbar ist, ist im Bereich des Bodens 5 ein Schal
ter 16 in der Nähe der Sitzfläche 3 angeordnet. An
der Sitzfläche 3 ist ein Schaltarm 17 angebracht,
der immer dann, wenn der Sitz belegt ist, auf den
Kontakt des elektrischen Schalters 16 drückt. Dabei
wird ein Signal ausgelöst, das den Stellmotor 15
veranlaßt, den Verschluß 6 so weit zu verdrehen,
daß die Luftauslaßöffnung 14 ganz oder teilweise
geöffnet ist und die Zuluft aus dem Zuluftkanal 7
in den Versammlungssaal einströmen kann. Die Anord
nung der Fig. 3 ist rein schematisch dargestellt
und kann im Detail weiter verbessert werden. Insbe
sondere kann anstelle des Schalterarms 17 mittels
eines Näherungsschalters ein kontaktloser Schalter
betätigt werden, der die entsprechende Steuerung
durchführt. Ebenso ist die Steuerung mit einem
Sitzkontakt ermöglicht. Selbstverständlich kann die
im Zusammenhang mit Fig. 3 beschriebene Stellvor
richtung 8' umfassend vorzugsweise den Schalter 16,
den Schaltarm 17, den Stellmotor 15 und den Ver
schluß 6 auch für die Ansteuerung durch die Arm
lehne 4 vorgesehen sein.
Um zu vermeiden, daß bei jedem kurzzeitigen Aufste
hen und Entlasten des Sitzes der Verschluß 6 je
weils in die Schließstellung gebracht wird, sind
vorzugsweise Mittel vorgesehen, mit denen das Si
gnal des Schalters 16 verzögert an den Stellmotor
15 gegeben sind. Als Verzögerungsmittel kann bei
spielsweise ein einfaches Zeitglied mit einem
Monoflop verwendet werden, das das Stellsignal an
den Motor 15 erst dann weitergibt, wenn eine vor
gebbare Verzögerungszeit, beispielsweise 5 oder 10
Sekunden, abgelaufen ist.
Im Fall einer mechanischen Stellvorrichtung 8 gemäß
des ersten Ausführungsbeispiels können zur Zeitver
zögerung Luftdämpfungen vorgesehen sein, die an dem
Verschluß 6 angebracht sind und die dessen Bewegung
verzögern.
Mit Hilfe dieser sitzplatzbezogenen Anordnung wird
vorteilhaft erreicht, daß der Volumenstrom der Zu
luft exakt an den Stellen zugeführt wird, an denen
sich die Besucher im Versammlungssaal befinden.
Denn nur an den Stellen, an denen sich die Besucher
befinden, entstehen Wärmequellen, die eine Lufter
neuerung und eine thermische Behandlung der Zuluft
erforderlich machen. Dadurch werden aufwendige Zo
nenregelungen und Sektionsbildungen im Druckboden
ebenso vermieden wie verschiedene Einspeisungen aus
dem Hauptkanalnetz, an das die Zuluftkanäle 7 an
schließbar sind. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens beziehungsweise der Vorrichtung wird so
mit eine optimierte Belüftung und gegebenenfalls
eine Kühlung insbesondere eines teilbesetzten Ver
sammlungssaales mit reduzierten Kosten für den
Luftaustausch erreicht.
Claims (18)
1. Verfahren zur Belüftung eines Versammlungssaales
mit einem festen Gestühl, vorzugsweise eines Kinos
oder Theaters, bei dem im Bereich wenigstens eines
Stuhls mindestens ein Zuluftkanal mit mindestens
einem Luftauslaß für temperierbare Zuluft angeord
net wird, dadurch gekennzeichnet, daß mittels eines
den Belegungszustand des Stuhles (1) erfassenden
Sensors der Luftauslaß (14) verschließ- oder öffen
bar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Luftauslaß (14) zumindest teilweise
geöffnet wird, wenn der Sensor die Belegung des
Stuhls (1) erfaßt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß der Luftauslaß (14) einen
Verschluß (6) aufweist, der die temperierbare Zu
luft durch den Luftauslaß (14) strömen läßt, wenn
der zugeordnete Stuhl (1) besetzt ist, und die tem
perierbare Zuluft sperrt, wenn der Stuhl (1) nicht
besetzt ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Luftstrom der tempe
rierbaren Zuluft bezüglich seines Volumens durch
Veränderung der Stellung des Verschlusses (6) steu
erbar ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß bei einem Versammlungs
saal mit einem Stufenboden (5) der Luftauslaß (14)
mit dem Verschluß (6) in einer Rückwand (19) der
Stufe des Bodens (5) angeordnet ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftauslaß
(14) im Boden (5) unter dem Stuhl (1) angeordnet
ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftauslaß
(14) in einer Außenwand der Stuhlkonstruktion, vor
zugsweise in der unteren Rückenlehne (2) angeordnet
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftauslaß
(14) in der Unterkonstruktion des Stuhles (1) ange
ordnet wird.
9. Anordnung mit einem Stuhl und mit einem Ver
schluß einer Luftauslaßöffnung, insbesondere zur
Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprü
che 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft
auslaßöffnung (14) des Zuluftkanals (7) mit einem
Verschluß (6) versehen ist, und daß zwischen dem
Stuhl (1) und dem Verschluß (6) der Luftauslaßöff
nung (14) eine Stellvorrichtung (8; 8') angeordnet
ist, mit der der Verschluß (6) bei einer Stuhlbele
gung betätigt wird.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Stellvorrichtung (8; 8') mit der Sitz
fläche (3) oder einer schwenkbaren Armlehne (4) ei
nes Klappstuhles (1) verbunden ist.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellvorrichtung (8) durch einen Hebelmechanismus
mit einer Schubstange (10) und/oder einem Hebel
(11) gebildet ist.
12. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellvorrichtung (8) einen Bowdenzug aufweist.
13. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellvorrichtung (8') einen Stellmotor (15) oder
ein Stellglied, insbesondere ein elektrisch akti
vierbares Stellglied aufweist, der/das mit dem Ver
schluß (6) mechanisch gekoppelt ist.
14. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellvorrichtung (8; 8') einen Schalter (16) auf
weist, mit dem der Stellmotor (15) oder das Stell
glied steuerbar ist.
15. Stellvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schalter (16) mittels eines an der Sitzfläche (3)
oder Rückenlehne (2) und/oder unterhalb der Sitz
fläche (3) oder Rückenlehne (2) und/oder der Arm
lehne (4) angeordneten Schaltarms oder Schalthebels
(17) oder mittels eines in der Sitzfläche (3)
und/oder der Armlehne (4) und/oder der Rückenlehne
(2) angebrachten Schaltkontaktes betätigbar ist.
16. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Schwenken der Sitzfläche (3) und/oder der Armlehne
(4) in die Sitzposition der Schalter (16) derart
betätigt wird, daß der Stellmotor (15) den Ver
schluß (6) für den Durchlaß der Zuluft zumindest
teilweise öffnet.
17. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel
vorgesehen sind, mit denen die Betätigung des Ver
schlusses (6) zeitverzögert erfolgt.
18. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Luftauslaßöffnung (14) im Fußbereich
des Stuhles (1) angeordnet ist.
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DE1998132613 DE19832613C2 (de) | 1998-07-21 | 1998-07-21 | Anordnung mit einem Stuhl und mit einem Verschluß einer Luftauslaßöffnung eines Zuluftkanals |
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RECKNAGEL, SPRENGER, HÖNMANN, In: Taschenbuch für Heizung + Klimatechnik 90/91 R. Oldenbourg Ver- lag München Wien, 1990, S.1084-1085,1162-1163 * |
SODEL, Franz, Dr.-Ing.: Luftführung in Versamm- lungsräumen, In: HLH, 1986, Bd.37, Nr.7, S.342 bis 346 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19832613C2 (de) | 2001-08-02 |
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