DE19832221C2 - Verfahren und Vorrichtung zur kosmetischen Haarentfernung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kosmetischen HaarentfernungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kosmetischen
Haarentfernung, insbesondere Körperhaarentfernung beim
Menschen.
Aus der Praxis ist es bekannt, Körperhaare beispielsweise
an den Beinen, am Rücken, auf der Brust usw. dergestalt zu
entfernen, daß diese schlicht und einfach abrasiert werden.
Eine dauerhafte Haarentfernung ist hierdurch nicht möglich.
Infolgedessen hat man bereits vorgeschlagen, die Körper
haare mittels einer auf eine zu behandelnde Hautfläche
aufgebrachten Wachsschicht gleichsam auszureißen. Abgesehen
davon, daß eine derartige Vorgehensweise schmerzhaft ist,
sind die Erfolge eher bescheiden. Dies läßt sich im Kern
darauf zurückführen, daß in unmittelbarer Nachbarschaft der
ausgerissenen Körperhaare oder auch ausgehend vom gleichen
Haarbalg erneutes Haarwachstum wieder einsetzt.
Darüber hinaus kennt man Methoden zur Körperhaarentfernung
dergestalt, daß mittels elektrischen Stromstößen die
Körperhaare soweit geschädigt werden, daß sie abbrechen
oder sogar ausfallen. In diesem Zusammenhang ist durch die
deutsche Auslegeschrift 17 17 117 ein Verfahren und ein
Gerät zum Veröden einer Haarwurzel für kosmetische Zwecke
bekannt geworden. Dabei wird die zugehörige Haarwurzel im
einzelnen in an sich bekannter Weise durch einen
hochfrequenten Wechselstrom verödet, wobei anschließend
eine die Wurzel verödende Flüssigkeit unmittelbar an die
Stelle der Haarwurzel gebracht wird. Bei dieser chemischen
Flüssigkeit hat sich ein keratolytisch wirkender Schwefel
wasserstoff als brauchbar erwiesen.
In die gleiche Richtung zielen in der Praxis angewandte
Maßnahmen, wonach ein Haarausfall durch intensive Be
strahlung mit Licht erreicht wird.
Schließlich wird bei einem Verfahren zur Herstellung eines
Barthaarentferners so vorgegangen, daß man auf eine Kunst
harzfolie ein pflasterartiges, nicht erhärtendes Klebe
mittel streicht, welches gleichzeitig chemische Haarer
weichungsmittel sowie örtliche Anästhetika enthält. Dieser
bekannte Barthaarentferner kann auch zur Entfernung
lästigen Haarwuchses an anderen Körperteilen eingesetzt
werden (vgl. DE-PS 9 30 773).
Die vorgenannten Verfahren sind nicht frei von Mängeln, zum
einen was die erforderliche Behandlungsdauer angeht, zum
anderen mit Blick auf die Belastung der Haut eines Proban
den. Auch kann meistens nicht völlig ausgeschlossen werden,
daß auf der behandelten Hautfläche nach gewisser Zeit
wieder ein Haarwachstum einsetzt. Hinzu kommt, daß die
Behandlung zumeist aufwendig und teuer ist. - Hier will die
Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein
Verfahren zur kosmetischen Haarentfernung, insbesondere
Körperhaarentfernung beim Menschen, anzugeben, mit dessen
Hilfe eine zuverlässige und dauerhafte Haarentfernung bei
gleichzeitig reduzierten Kosten und verkürzter Behandlungs
zeit möglich ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein
Verfahren zur kosmetischen Haarentfernung, insbesondere
Körperhaarentfernung beim Menschen, mit den folgenden
Verfahrensschritten:
- - Zunächst wird auf eine zu behandelnde Haut fläche mit Körperhaaren ein Aminolävulinsäure hydrochlorid als körpereigene Beschleuniger substanz auf Cremebasis zur Verstärkung des photodynamischen Effektes aufgetragen,
- - im Anschluß hieran wird der Auftrag feuchtig keitsbindend mittels einer Kunststoffolie abgedeckt und für eine vorgegebene Zeitspanne, z. B. 10 bis 30 Stunden, auf der Haut eines Probanden zur Einwirkung gebracht,
- - darauffolgend werden die Abdeckung sowie even tuelle Reste der Beschleunigersubstanz ent fernt,
- - abschließend wird die zu behandelnde Hautfläche unter Ankopplung einer Lichtquelle mit vorzugsweise gepulstem Rotlicht bestrahlt,
so daß nach einer vorbestimmten Wartezeit von z. B. 5 bis
100 Tagen die auf der behandelten Hautfläche vorhandenen
Körperhaare größtenteils selbsttätig ausfallen. Bei dem
Aminolävulinsäurehydrochlorid (5-Amino-4-oxovalerian
säurehydrochlorid) handelt es sich bevorzugt um 5-Amino
lävulinsäurehydrochlorid. Dabei wird die vorgenannte
Beschleunigersubstanz üblicherweise in einer Gewichts
konzentration von ca. 1 Gew.-% bis 5 Gew.-% mittels
einer handelsüblichen (Haut-)Creme aufgetragen. Höhere
Konzentrationen der Beschleunigersubstanz sind generell
möglich, wirken insbesondere bezüglich der Haarent
fernung günstiger. Allerdings besteht die Gefahr, daß
die den Körperhaaren zugeordneten Talgdrüsen absterben.
Im angegebenen Gewichtsprozentbereich von ca. 1 Gew.-%
bis 5 Gew.-% der Beschleunigersubstanz (in der Creme)
wurden dagegen praktisch keine dauerhaften Schädigungen
beobachtet, insbesondere kein Austrocknen der Haut.
Als feuchtigkeitsbindende Abdeckung kommt - wie
beschrieben - eine Kunststoffolie, vorzugsweise eine
handelsübliche PE-Folie (PE = Polyethylen) oder PP-Folie
(PP = Polypropylen) zum Einsatz. Die Zeitspanne zur
Einwirkung der körpereigenen Beschleunigersubstanz
beträgt in der Regel ca. 16 bis 30 Stunden.
Um die Lichtquelle möglichst verlustarm an die zu behan
delnde Hautfläche anzukoppeln, wird regelmäßig ein
lichtleitendes Gel verwendet, wobei die jeweiligen
Brechungsindizes von einem an die Lichtquelle ange
schlossenen Lichtleiter oder einem Kantenfilter und dem
Gel aneinander angepaßt sind. Das heißt, das vorgenannte
lichtleitende Gel wird üblicherweise zwischen Licht
leiter (oder Kantenfilter) und zu behandelnder Haut
fläche eingebracht. Vorzugsweise handelt es sich bei der
Lichtquelle um eine sogenannte Weißlichtquelle, insbe
sondere Xenon-Dampflampe. Hiermit lassen sich besonders
große Intensitäten erreichen. Dies gilt besonders für
den Fall, daß die Lichtquelle gepulst betrieben wird,
wobei Pulsdauern zwischen ca. 1,0 und ca. 15,0 ms,
insbesondere zwischen ca. 2,5 und ca. 6,0 ms, mit
Zeitintervallen von ca. 0 bis 40 ms, insbesondere ca. 0
bis 20 ms, eingestellt werden. Auf diese Weise läßt sich
der Energiefluß bzw. die Leistungsdichte der gepulsten
Lichtstrahlung im Bereich von 20 bis 60 Joule/cm2,
insbesondere 30 bis 50 Joule/cm2, regulieren. -
Selbstverständlich sind auch Lichtquellen mit anderen
Edelgasfüllungen (als Xenon) denkbar.
Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, mit
gepulstem Rotlicht zu arbeiten, welches über ein der
Lichtquelle zugeordnetes optisches Kantenfilter mit
einer Eckwellenlänge von ca. 550 nm bis ca. 700 nm,
insbesondere ca. 610 nm, erzeugt wird. Dieses optische
Kantenfilter ist in der Regel austauschbar und endseitig
des Lichtleiters angeordnet. Es dient in allgemein
bekannter Weise dazu, Lichtwellenlängen unterhalb der
angegebenen Eckwellenlänge größtenteils zu absorbieren,
so daß vom seitens der Lichtquelle emittierten
Weißlichtspektrum lediglich Wellenlängen durchgelassen
werden, die bereichsmäßig oberhalb der Eckwellenlänge
angesiedelt sind.
Beispielsweise ist bei Verwendung einer Xenon-Dampflampe
und bei Einsatz eines Kantenfilters mit ca. 610 nm
Eckwellenlänge damit zu rechnen, daß dieses Kantenfilter
hauptsächlich Wellenlängen im roten Spektralbereich
passieren, die ein Spektrum von ca. 610 nm bis mehr als
750 nm abdecken, und zwar abhängig von der Emissions
breite der eingesetzten Lichtquelle. - Dabei hat sich
gezeigt, daß die Körperhaarentfernung dann besonders
effizient vollzogen wird, wenn die Haut mit einem
Rotlicht-Spektrum im Bereich von ca. 610 nm bestrahlt
wird. Dementsprechend eignet sich ein Laser, welcher
monochromatisches Licht aussendet, an dieser Stelle
nicht, und zwar aus zweierlei Gründen. Zum einen läßt
sich mit einem solchen Gerät regelmäßig nur eine kleine
Behandlungsfläche bearbeiten (i. d. R. 10-25 mm2), während
die erfindungsgemäße Lichtquelle die Definition von
Behandlungsflächen in der Größe von einigen
Quadratzentimetern (im allgemeinen 1 bis 20 cm2)
erlaubt. Zum anderen kommt es bei Laserlicht zu
Streuverlusten an den Rändern, welche nicht hinzunehmen
sind und dazu führen, daß die Behandlungsfläche in einer
Eindringtiefe von ca. 5 mm gegen Null geht.
Im übrigen hat sich gerade die Zusammensetzung des
behandelnden Lichtes aus dem Spektralbereich um 610 nm
als besonders günstig aus zweierlei Gründen heraus
gestellt. Dies gilt sowohl für die erreichbare
Eindringtiefe in die Haut, die im Bereich von mehreren
Millimetern liegt, als auch mit Blick auf das
Absorptionsvermögen der Körperhaare.
Damit der vorgenannte Wellenlängenbereich in der Gegend
von 610 nm das optische Kantenfilter sicher passiert,
kann alternativ auch mit einer Eckwellenlänge von
ca. 590 nm gearbeitet werden. Selbstverständlich besteht
im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit, das
durchgelassene (Rotlicht)-Spektrum durch die gewählte
Filtercharakteristik (neben der Eckwellenlänge) zu
beeinflussen. - Gegenstand der Erfindung ist auch eine
Vorrichtung zur kosmetischen Haarentfernung, insbe
sondere Körperhaarentfernung beim Menschen, wie sie in
Patentanspruch 10 beschrieben ist.
Die Erfindung macht sich zunächst einmal den Effekt
zunutze, daß durch die beschriebene körpereigene
Beschleunigersubstanz der sogenannte photodynamische
Effekt verstärkt wird. Hierunter ist im einzelnen zu
verstehen, daß der in Rede stehende Wirkstoff zu einer
Verstärkung der Lichtwirkung mit Blick auf die Körper
haare führt. Hierzu ist es erforderlich, daß er (der
Wirkstoff) innerhalb der angegebenen Zeitspanne auf der
Haut zur Einwirkung gebracht wird, folglich insbesondere
in die Hautzellen eindringt.
Die in Rede stehende Beschleunigersubstanz führt im
allgemeinen - sofern sie vom Körper produziert wird und
nicht von außen in die Haut eindringt - zu einer Haut
rötung infolge Sonnenlicht-(UV-)Bestrahlung (Licht
dermatosen, volkstümlich als Sonnenbrand bezeichnet).
Das gleiche Phänomen kann natürlich auch durch den
erfindungsgemäß beschriebenen Auftrag hervorgerufen
werden, weshalb die behandelte Hautfläche nicht dem
Sonnenlicht oder nur geringfügig dem Tageslicht ausge
setzt werden sollte. Andernfalls ist eine Hautreaktion
zu erwarten, welche einem starken Sonnenbrand ent
spricht. Dieser Tatsache kann im Rahmen der Erfindung
dadurch begegnet werden, daß als Kunststoffolie zur
Abdeckung eine lichtundurchlässige Farbfolie (dunkle
oder sogar schwarze Folie) eingesetzt wird. Selbst die
üblichen durchsichtigen Kunststoffolien aus PE (Poly
ethylen) oder PP (Polypropylen) lassen sich vorteilhaft
verwenden, weil sie in der Regel kein Sonnenlicht-(UV-)
Licht durchlassen, da sie derartige Wellenlängen
absorbieren (und hierdurch ihre Struktur verändern, was
üblicherweise nachteilig ist, hier jedoch zur
gewünschten UV-Abblockung führt). Jedenfalls kann einer
Hautrötung durch entsprechende Färbung oder Auswahl der
eingesetzten Kunststoffolie begegnet werden. Derartige
Vorsichtsmaßnahmen sind auch bei bedecktem Himmel
anzuwenden, selbst wenn die zu behandelnde Hautflächen
nur einige Stunden dem Tageslicht ausgesetzt werden, da
auch in einem solchen Fall eine starke Hautrötung zu
beobachten sein kann.
Im einzelnen wird durch das Auftragen der Beschleuniger
substanz die Sensibilität der Haut, speziell der Haar
follikel gegenüber Licht im roten Bereich (um 610 nm)
stark erhöht. Der photodynamische Effekt schädigt
infolgedessen die Haarfollikel viel stärker als die
Hautzellen. Eventuelle Belastungen der Haut ("Sonnen
brand") heilen ohne Schäden im Zeitraum von 2 bis 20
Tagen folgenlos ab. Nur in ungünstigen Fällen schält
sich die Haut wie bei einem starken Sonnenbrand. Folge
schäden, z. B. Vernarbungen etc. treten nicht auf, was
ausdrücklich betont sei. Die Abheilung der Haut kann
durch die Zuführung von Wassereiswürfeln und Cortison-
Creme (mehrmals täglich) beschleunigt werden.
Die Körperhaare absorbieren im Vergleich zur Haut das
eingestrahlte Licht unverändert, und zwar um so besser,
je dunkler sie sind. Durch diese Bestrahlung werden die
Körperhaare gleichsam aufgeheizt und ihre Struktur
zerstört. Folglich unterstützt die Beschleunigersubstanz
den vorgenannten photodynamischen Effekt, das heißt die
Tatsache, daß die Haarentfernung durch Lichtbestrahlung
letztlich von der Absorptionsdifferenz (Farbdifferenz)
zwischen Hautoberfläche bzw. Oberhaut und Körperhaar
abhängt. Je besser die Oberhaut das Licht reflektiert
und demzufolge wenig Licht absorbiert, desto länger kann
die Behandlungszeit gewählt werden oder mit entsprechend
größerer Leistungsdichte der Lichtstrahlung gearbeitet
werden. Daher eignen sich zur Entfernung besonders
schwarze Haare auf weißer Haut. Unter diesen Bedingungen
heizt sich die Haut nur geringfügig auf, während die
schwarzen Haare Temperaturen von ca. 80°C bis 100°C
erreichen.
Im Ergebnis gelingt im Rahmen der Erfindung eine
effektive Haarentfernung, wobei der Haarausfall bis zu
ca. 95% der Haare einer behandelten Hautfläche betragen
kann, und zwar in Abhängigkeit der vorgenannten
Parameter. Im Detail kann der jeweilige Haarfollikel
allein durch die Temperaturerhöhung im Melanin des Haar
follikels zerstört werden. Überdies wird der Zelltod des
Haarfollikels durch die erhöhte Konzentration der
Beschleunigersubstanz im Follikel in Zusammenwirkung mit
der eingestrahlten (Licht-)Energie drastisch
beschleunigt.
Demzufolge läßt sich die Zahl der Behandlungen
(gegenüber einer Vorgehensweise ohne Beschleuniger
substanz) deutlich reduzieren, so daß sich gleichzeitig
geringere Kosten einstellen. Dennoch ist sogar mit einer
Steigerung der Haarentfernung zu rechnen, wobei diese
darüber hinaus zuverlässig und ohne anschließendes Haar
wachstum erzielt wird. Die Belastung der Haut bewegt
sich dabei im Rahmen dessen, was durch einen mittleren
Sonnenbrand verursacht wird, ist also tragbar. Das
heißt, daß Vernarbungen oder irgendwelche bleibenden
Schädigungen ausgeschlossen werden können.
Dabei wird bei 4 bis 8 Behandlungen bereits ein
dauerhafter Haarausfall von 60% bis 100% der (Körper-)
Haare einer behandelten Hautfläche erreicht. Durch die
Verwendung der Beschleunigersubstanz bzw. Lävulinsäure
wird eine starke Reduzierung der Behandlungszahl mit
fast vollständiger Enthaarung bei 1 bis 2-maliger
Anwendung und optimaler Parametereinstellung erreicht.
Bei hellblonden Haaren mit geringem Melaningehalt nimmt
die Zahl der Behandlungen zu. Entscheidend ist die
Einstellung der vorgenannten Parameter, wobei sich diese
an der Belastbarkeitsgrenze der Haut orientieren
sollten. Oberhalb deren Belastbarkeitsgrenze droht die
Schädigung (und eventuell Zerstörung) der Pigmentschicht
der Haut. Dennoch kommt es in den meisten Fällen zu
einer vollständigen Wiederherstellung der Pigmentschicht
nach ca. einem halben Jahr.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich
ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Die einzige Figur zeigt eine Vorrichtung zur
kosmetischen Haarentfernung, welche nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren arbeitet.
In der Figur ist eine Vorrichtung zur kosmetischen Haar
entfernung, insbesondere Körperhaarentfernung beim
Menschen gezeigt. Mit Hilfe der dargestellten Vorrich
tung lassen sich auf einer im linken Teil vergrößert
dargestellten Hautfläche 1 Körperhaare 2 entfernen.
Dabei ist ein Schnitt durch die Hautfläche 1 im Bereich
der Oberhaut 3, der Lederhaut 4 mit Unterhaut sowie der
Unterhaut 5 gezeigt. Das einzige dargestellte Körperhaar
2 ist mit seiner Haarzwiebel 6 im bindegewebigen Haar
balg 7 verankert. Zusätzlich ist eine Talgdrüse 8 darge
stellt.
Die vorgenannte Vorrichtung weist in ihrem grundsätz
lichen Aufbau eine Lichtquelle 9, nach dem Ausführungs
beispiel eine Weißlichtquelle mit Kantenfilter 10, zur
Darstellung von Wellenlängen im roten Spektralbereich
auf. Dies ist durch einen austretenden Lichtstrahl 11
angedeutet, welcher Wellenlängen oberhalb von 570 nm
aufweist. Bei der Lichtquelle 9 handelt es sich um eine
gepulste Weißlichtquelle, die von einem Steuergerät 12
mit entsprechenden (angedeuteten) Pulsen beaufschlagt
wird. Das Steuergerät 12 dient zur Einstellung sowohl
der Pulsbreite, des Pulsabstandes als auch des Energie
flusses bzw. der Leistungsdichte. Diese ergibt sich aus
der Strahlungsenergie, welche auf eine Hautfläche
definierter Größe fällt.
Der vorgenannte Kantenfilter 10 ist endseitig eines
Lichtleiters 13 angeordnet und beliebig austauschbar. Er
wird mittels eines lichtleitenden Gels 14 an die zu
behandelnde Hautfläche 1 angekoppelt. Letztlich wird
durch die durch den Kantenfilter 10 definierte Aus
trittsfläche der Strahlung die Leistungsdichte bzw. der
Energiefluß der Strahlung festgelegt.
Das lichtleitende Gel 14 besitzt einen an den Kanten
filter 10 bzw. den Lichtleiter 13 (Brechungsindizes n1)
angepaßten Brechungsindex n2, damit das gepulste Licht
verlustfrei auf die zu behandelnde Hautfläche 1 trifft.
Bevor dies geschieht, wird die vorgenannte Hautfläche 1
mit der bereits beschriebenen körpereigenen Beschleuni
gersubstanz auf Cremebasis behandelt. - Da der linke
Teil der Figur eine Vergrößerung darstellt, ist
natürlich auch der Lichtleiter 13 an dieser Stelle
"breiter" als im übrigen Bild.
Auf die Haut eines Probanden wurde eine 2-4 Gew.-%ige
(Haut-)Creme mit 5-Aminolävulinsäurehydrochlorid aufge
tragen. Dabei wurde eine Salbengrundlage der Firma
Schering für Spezialanwendungen verarbeitet, welche
unter dem Handelsnamen "Neribas" bekannt ist. Die
vorgenannte Creme mit der Beschleunigersubstanz wurde
für 16 bis 25 Stunden auf der Haut belassen und mit
einer durchsichtigen Kunststoffolie, z. B. Haushalts
folie, abgedeckt. - Noch bessere Ergebnisse lassen sich
bei weiter verlängerter Einwirkzeit erzielen (z. B. 30
Stunden).
Nach 16 bis 25 Stunden wurde der Proband mit gepulstem
Rotlicht behandelt. Dabei wurden zwei Impulse mit je
einer Dauer zwischen 2,5 bis 6 ms und einem Zeitinter
vall zwischen den Pulsen von 0 bis 20 ms an die Haut
abgegeben. Der Energiefluß lag zwischen 30 bis
50 Joule/cm2.
Es stellte sich ein dauerhafter Haarausfall nach 10
Tagen bis 3 Monaten ein, wobei sich gleichzeitig die
Haut ohne Narbenbildung schälte und eine vollständige
Heilung gegeben war.
Bei 30 Joule/cm2 Energiefluß liegt der Haarausfall
tendenziell niedriger als bei 45 Joule/cm2. In gleicher
Weise wirkt eine kürzere Einwirkzeit der Creme und die
Verwendung von kurzen Impulsen, z. B. 2,5 ms im Vergleich
zu Pulsdauern von z. B. 6 ms.
Der Haarausfall lag zwischen ca. 30 bis 95% der
ursprünglich auf der behandelten Hautfläche vorhandenen
Haare, und zwar je nach Vorgabe der vorgenannten
Parameter.
Das folgende vergleichende Beispiel stellt die Behand
lung einer Hautfläche mit und ohne Verwendung der
Beschleunigersubstanz (Lävulinsäure) gegenüber. Die
Anzahl der Behandlungen bezieht sich auf eine Körper
haarentfernungsquote von ca. 80% und mehr. Zu berück
sichtigen ist, daß die zu behandelnde Haut zum Zeitpunkt
der Lichteinwirkung nicht UV-gebräunt sein sollte.
Naturbelassene Haut eignet sich am besten. Bei
Verwendung der erfindungsgemäß eingesetzten Lävulinsäure
sollte 6 Wochen vor und nach der Behandlung kein
Solarium aufgesucht werden. Gleiches gilt für einen
geplanten Sonnenurlaub, welcher verschoben werden
sollte.
UV-gebräunte Haut neigt bei der Behandlung zu
Blasenbildung und Verbrennungsreaktionen, welche jedoch
nach Wochen, spätestens nach 3 Monaten folgenlos und
ohne Narbenbildung wieder abheilen. Statt mit zwei
Impulsen zu 5 bis 7 ms zu arbeiten, wie nachfolgend noch
erläutert wird, kann auch ein Impuls der Länge 10 bis
14 ms eingesetzt werden. Für diesen Fall beträgt der
Abstand zwischen den Impulsen natürlich 0 ms.
Nach dem Einwirken der Beschleunigersubstanz bzw. der
Lävulinsäure sollte die Haut sehr vorsichtig mit weichen
Papiertüchern ohne allzu großen Druck von der
überschüssigen (Haut-)Creme befreit werden. Eventuell
kann auch ein mit lauwarmen Wasser getränktes weiches
Tuch benutzt werden. Dies empfiehlt sich deshalb, weil
bei grober Behandlung der Haut unmittelbar nach
Entfernen der (Kunststoff-)Folie Hautquaddeln im Sinne
einer allergischen Hautreaktion vom Sofort-Typ auftreten
können. Derartiges läßt sich jedoch problemlos durch
Auftragen von beispielsweise Cortison-Creme beherrschen.
Nach Beruhigung der Haut (ca. 1/2 Stunde bis 2 Stunden
später) kann mit dem gepulsten Rotlicht-Spektrum zur
Haarentfernung gearbeitet werden. - Die nachfolgende
Tabelle macht unmittelbar die Wirkung des erfindungs
gemäßen Verfahrens im Vergleich zu einer Lichtbehandlung
ohne Beschleunigersubstanz deutlich.
Claims (15)
1. Verfahren zur kosmetischen Haarentfernung, insbesondere
Körperhaarentfernung beim Menschen, mit folgenden Verfah
rensschritten:
- 1. Zunächst wird auf eine zu behandelnde Haut fläche (1) mit Körperhaaren (2) ein Aminolävulinsäurehydrochlorid als körper eigene Beschleunigersubstanz auf Cremebasis zur Verstärkung des photodynamischen Effektes aufgetragen,
- 2. im Anschluß hieran wird der Auftrag feuchtig keitsbindend mittels einer Kunststoffolie abgedeckt und für eine vorgegebene Zeitspanne auf der Haut eines Probanden zur Einwirkung gebracht,
- 3. darauffolgend werden die Abdeckung sowie eventuelle Reste der Beschleunigersubstanz entfernt,
- 4. abschließend wird die zu behandelnde Haut fläche (1) unter Ankopplung einer Lichtquelle (9) bestrahlt,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitspanne zur Einwirkung der körpereigenen
Beschleunigersubstanz ca. 10 bis 30 Stunden beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Lichtquelle mit gepulstem Rotlicht
arbeitet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die vorbestimmte Wartezeit 5 bis 100
Tage beträgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als körpereigene Beschleuniger
substanz 5-Aminolävulinsäurehydrochlorid verwendet wird,
und zwar in einer Gewichtskonzentration von ca. 1 bis 5
Gew.-% in einer handelsüblichen (Haut-)Creme.
6. Verfahren nach einem der Anspruche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Kunststoffolie eine gebräuch
liche PE- oder PP-Folie zum Einsatz kommt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (9) mittels eines
lichtleitenden Gels (14) an die zu behandelnde Hautfläche
(1) angekoppelt wird, wobei die jeweiligen Brechungs
indizes (n1, n2) von einem an die Lichtquelle (9)
angeschlossenen Lichtleiter (13) oder einem Kantenfilter
(10) und dem Gel (14) aneinander angepaßt sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß als Lichtquelle (9) eine Weißlicht
quelle, insbesondere Xenon-Dampflampe, Verwendung findet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (9) gepulst
betrieben wird, wobei Pulsdauern zwischen ca. 1,0 und ca.
15,0 ms, mit Zeitintervallen von ca. 0-40 ms eingestellt
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß Pulsdauern zwischen ca. 2,5 und ca. 6 ms mit
Zeitintervallen von ca. 0-20 ms eingestellt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Energiefluß der Licht
strahlung im Bereich von 20 bis 60 Joule/cm2 eingestellt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Energiefluß der Lichtstrahlung im Bereich von
ca. 30 bis 50 Joule/cm2 eingestellt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtquelle (9) ein
optisches Kantenfilter (10) mit einer Eckwellenlänge von
ca. 550 nm bis ca. 700 nm aufweist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lichtquelle (9) ein optisches Kantenfilter mit
einer Eckwellenlänge von ca. 610 nm aufweist.
15. Vorrichtung zur kosmetischen Haarentfernung, ins
besondere Köperhaarentfernung beim Menschen, zur Durch
führung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
14, mit
- 1. einer gepulsten Lichtquelle (9), insbesondere Weißlichtquelle mit Kantenfilter (10) zur Darstellung von Wellenlängen im roten Spektralbereich, so daß ausgangsseitig gepulstes Rotlicht zur Verfügung steht,
- 2. einem an die Lichtquelle (9) angeschlossenen Lichtleiter (13) zur Übertragung des gepul sten Rotlichtes auf eine zu behandelnde Hautfläche (1) mit Körperhaaren (2),
- 3. einem lichtleitenden Gel (14) zwischen Licht leiter (13) und Hautoberfläche (1),
- 4. Aminolävulinsäurehydrochlorid als eine auf die Hautfläche (1) vor der Behandlung aufge brachte körpereigene Beschleunigersubstanz auf Cremebasis, und
- 5. einer Steuereinrichtung (12) zur Einstellung der Pulsdauer, des Zeitintervalls sowie der Pulsenergie der von der Lichtquelle (9) ausgesandten Lichtimpulse,
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