DE19829150A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Energieverteilung in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Energieverteilung in einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Es werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Energieverteilung in einem Kraftfahrzeug vorgeschlagen, welches wenigstens eine Batterie und wenigstens einen Generator aufweist. Dabei wird eine hierarchische Steuerstruktur eingesetzt, die aus einer übergeordneten Komponente und diesem untergeordneten Komponenten zur Steuerung des wenigstens einen Generators und der wenigstens einen Batterie besteht. Zwischen der übergeordneten und den untergeordneten Komponenten sind vorgegebene Schnittstellen mit vorgegebenen Kommunikationsbeziehungen vorhanden. Als Kommunikationsbeziehungen sind Aufträge, die von der beauftragten Komponente erfüllt werden müssen, Anforderungen, die von der angeforderten Komponente erfüllt werden sollten und Abfragen sind, die von der abgefragten Komponente beantwortet werden müssen, vorgegeben, wobei zwischen der Komponente des wenigstens einen Generators und der übergeordneten Komponente als Auftrag die einzustellende Leistung bzw. Spannung, als Abfrage das Potential zur Leistungserzeugung des Generators übermittelt wird, zwischen der Komponente der wenigstens einen Batterie und der übergeordneten Komponente als Abfrage das elektrische Leistungspotential der Batterie übermittelt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Energieverteilung in einem Kraftfahrzeug.
Bei bekannten Steuerungen von Kraftfahrzeugkomponenten ist
die Software nach Funktionen strukturiert. Dabei besteht die
Möglichkeit, daß verschiedene Funktionen auf die gleichen
Stellglieder zugreifen. Eine Austauschbarkeit von Software
teilen ist nur mit erheblichem Aufwand möglich. Eine modula
re Entwicklung wird nicht unterstützt.
Um diese Situation zu verbessern, wird beispielsweise in der
DE-A-41 11 023 (US-Patent 5,351,776) ein Steuerverfahren
bzw. eine Steuervorrichtung beschrieben, die eine Steuerung
des Gesamtfahrzeugs erlaubt und die eine hierarchische Auf
tragsstruktur für die Steueraufgaben aufweist. Die dort be
schriebene Steuerungsstruktur umfaßt Koordinationselemente,
welche einen aus einer höheren Hierarchieebene ausgehenden
Befehl in Befehle für Elemente einer nachgeordneten Hierar
chieebene umsetzen. Die Inhalte der von oben nach unten in
der Hierarchiestruktur weitergegebenen Befehle stellen phy
sikalische Größen dar, die die Schnittstellen zwischen den
einzelnen Hierarchieebenen bestimmen. Die beschriebenen
Schnittstellen orientieren sich dabei an den physikalischen
Gegebenheiten der Fahrzeugbewegung, insbesondere des An
triebsstrangs und der Bremse. Eine darüber hinaus gehende
Betrachtung einer Fahrzeugsteuerung unter Berücksichtigung
der Energieverteilung im Bordnetz wird nicht beschrieben.
Die installierte elektrische Leistung kann in einigen Fällen
in der Zukunft 15 kW übersteigen. Im "worst case" sind 7 kW
elektrische Dauerleistung möglich (entspricht der denkbaren
Verbraucherkornbination mit maximaler Leistung der einzelnen
Verbraucher im Normalbetrieb). Durch zusätzliche Betätigung
von Kurzzeitverbrauchern kann dieser Wert auf über 10 kW
steigen. Bei gleichzeitigem Einschalten von Elektromotoren
und/oder Glühlampen, entsteht ein zusätzlicher nicht ver
nachlässigbarer Leistungspeak, verursacht durch Anlaufströ
me.
Diese Zahlenwerte verdeutlichen die Anforderungen an ein zu
künftiges Bordnetz sowie an ein Steuersystem für ein solches
Bordnetz. Batterie(n) und Generator sind so auszulegen, daß
das Fahrzeug jederzeit verfügbar ist. Dies bedeutet, daß die
elektrische Leistungsbilanz im Mittel ausgeglichen sein muß,
mit der Randbedingung, daß der Batterieladezustand einen
kritischen Wert nicht unterschreiten darf, um jederzeit ei
nen Motorstart zu ermöglichen. Die spezifizierten Spannungs
grenzen dürfen nicht unter- bzw. überschritten werden, um
Verbraucherausfälle (z. B. Steuergeräteausfall durch Unter
spannung) zu vermeiden. Zukünftige Antriebskonzepte wie
Start-Stop-Systeme oder Schwungnutzsysteme verschärfen die
Anforderungen an das Bordnetz weiter, da bei Motorstop ein
motorgekoppelter Generator keine Leistung erzeugt.
Die Erzeugung von elektrischer Leistung hat auch Auswirkun
gen auf den Kraftstoffbedarf eines Fahrzeugs. Die Erzeugung
von 100 W elektrischer Leistung erhöht den Kraftstoffbedarf
um ca. 0,171/100 km. Eine Gewichtserhöhung des Fahrzeugs um
50 kg verursacht den gleichen Mehrverbrauch. Eine Reduzierung
des Kraftstoffbedarfs bei gleichzeitiger deutlicher Erhöhung
der elektrischen Leistung ist nur möglich, wenn einerseits
der Wirkungsgrad der Leistungserzeugung, -verteilung und
-nutzung verbessert wird und andererseits das Zusammenspiel
von Triebstrang und Bordnetz optimiert wird (Gesamtwirkungs
grad).
Eine Verbesserung des Gesamtwirkungsgrads ist mit Hilfe ei
nes Bordnetzmanagements erreichbar, das die Steuerung der
Bordnetzkomponenten (z. B. Generator, Batterie(n), Verbrau
cher, Spannungsregler, DC/DC-Wandler) koordiniert. Ebenso
können durch ein Bordnetzmanagement die worst-case Anforde
rungen an Batterie und Generator reduziert werden (z. B.
Startfähigkeit bei -25°C). Diese selten auftretende Fälle
können durch Maßnahmen des Bordnetzmanagements gemeistert
werden (z. B. durch Anhebung des Drehzahlniveaus des Antriebs
oder Reduktion der Verbraucherleistung).
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Struktur eines Bordnetzma
nagements anzugeben, mit dessen Hilfe die beschriebenen For
derungen erfüllt werden können und welches in eine hierar
chische Steuerstruktur eingebunden ist.
In der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung
197 45 849.1 vom 16.10.1997 ist ein Bordnetzmanagement dar
gestellt. Die Energieverteilung wird mit Hilfe einer Steuer
einrichtung, die als Bordnetzmanager arbeitet, realisiert.
Der Steuereinheit werden die erforderlichen Informationen
zugeführt, aus denen sie eine Strategie für die Steuerung
der Komponenten des Bordnetzes und der Brennkraftmaschine
durchführt. Die Energieverteilung zwischen Bordnetz und
Brennkraftmaschine erfolgt gemäß vorgebbaren Anforderungen
unter Berücksichtigung der Bedingung, daß die Bordnetz-Soll-
Spannung (U_s) innerhalb vorgebbarer Grenzen liegt. Eine
konkrete Ausgestaltung des Bordnetzmanagers sowie eine Ein
bindung in eine hierarchische Steuerstruktur wird nicht be
schrieben.
Aus der ebenfalls nicht vorveröffentlichten deutschen Pa
tentanmeldung 197 09 317.5 vom 7.3.1997 ist das Prinzip ei
ner hierarchischen Grundstruktur eines Fahrzeuggesamtsystems
bekannt. Dort ist ein Fahrzeugkoordinator Auftraggeber für
die Komponenten Antrieb (Quelle mechanischer Leistung),
Fahrzeugbewegung, Karosserie und Innenraum und Elektrisches
Bordnetz (Quelle elektrischer Leistung). Die Kommunikation
zwischen den einzelnen Komponenten dieser Struktur erfolgt
nur zwischen der übergeordneten Komponente und den dieser
zugewiesenen Komponenten im Rahmen fest vorgegebener Kommu
nikationsbeziehungen. Diese sind der Auftrag, der grundsätz
lich von einer Komponente in einer höheren an eine Komponen
te in einer niedrigeren Hierarchieebene gegeben wird und von
der beauftragten Komponente erfüllt werden muß, die Anforde
rung, die auch von einer Komponente in einer niedrigeren an
eine Komponente in einer höheren Hierarchieebene gegeben
wird und die von der angeforderten Komponente erfüllt werden
sollte, und die Anfrage, bei der von der gefragten Komponen
te eine Antwort an die fragenden Komponente erwartet wird.
Im Rahmen dieser vorgegebenen Kommunikationsbeziehungen zwi
schen den Komponenten findet die Steuerung des Fahrzeugs
statt. Es werden zur Steuerung des Fahrzeugs fest vorgegebe
ne physikalische Größen übermittelt, die definierte Schnitt
stellen zwischen den einzelnen Komponenten darstellen. Eine
Ausgestaltung des Koordinators Elektrisches Bordnetz wird
nicht gezeigt.
Der beschriebene Bordnetzmanager ermöglicht es, die Steue
rung des elektrischen Bordnetzes und damit die Steuerung der
Energieverteilung in eine hierarchische Gesamtfahrzeugstruk
tur einzubetten. Dadurch wird eine größere Übersichtlichkeit
des Gesamtsystems und des Steuersystems zur Energievertei
lung erreicht und eine modulare Entwicklung von Software er
möglicht. Dies deshalb, weil eine objektorientierte Struktur
des Bordnetzmanagers entsprechend der Struktur des Gesamtsy
stems vorgegeben ist.
Besonders vorteilhaft ist, daß die Struktur des elektrischen
Bordnetzes bzw. des Bordnetzmanagers besonders einfach ist.
Die Schnittstellen zwischen den einzelnen Komponenten und
die ausgetauschten Größen sind rein logischer Natur, d. h.
hardware- und realisierungsunabhängig (z. B. Drehzahl, Lei
stung, Moment, Spannung, etc.). Dadurch ergeben sich als
Vorteile die Wiederverwendbarkeit von Software, eine leichte
Erweiterbarkeit, eine gute Übersichtlichkeit und eine leich
te Applizierbarkeit.
Vorteilhaft ist ferner, daß der unten näher beschriebene
Bordnetzkoordinator das Zusammenspiel von Generator, Span
nungsregler, elektrischen Verbrauchern, Batterien und even
tuell vorhandenen DC/DC-Wandlern koordiniert. Eine Koordina
tion mit dem Triebsstrang wird von einer dem Bordnetzkoordi
nator übergeordneten Komponente (Fahrzeugkoordinator) bere
itgestellt. In einer weiteren Ausführung ist ein Bordnetz
manager vorgesehen, der zusätzlich diese Aufgabe der über
geordneten Komponente übernimmt und den Triebsstrang mit
berücksichtigt. Es wird eine geeignete Strategie zur
Erzeugung, Verteilung, Speicherung und Nutzung der elektri
schen Leistung festgelegt. Dadurch wird die Fahrzeugverfüg
barkeit erhöht, weil die Ladebilanz sichergestellt ist, die
Bordnetzspannung im spezifizierten Bereich, dynamisch und
statisch, gehalten wird, das dynamische Zusammenspiel von
Bordnetz und Antrieb verbessert wird und die Lebensdauer der
Batterie verlängert wird. Dabei wird als Randbedingung ein
möglichst minimaler Kraftstoffbedarf berücksichtigt.
Durch die nachfolgend beschriebenen Strukturen mit einem
übergeordneten Block, der die untergeordnete Teilsysteme ko
ordiniert, werden die Teilsysteme optimal koordiniert. Die
Struktur ermöglicht ein übergeordnetes Energiemanagement.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Fig. 1 bis
5 der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt das aus dem eingangs genannten Stand der Tech
nik bekannte Prinzip einer hierarchischen Grundstruktur ei
nes Fahrzeuggesamtsystems. Ein Fahrzeugkoordinator ist Auf
traggeber für die Komponenten Antrieb, Fahrzeugbewegung, Ka
rosserie und Innenraum und Elektrisches Bordnetz. Im folgen
den wird die Komponente Elektrisches Bordnetz und die zuge
hörigen Schnittstellen zum Fahrzeugkoordinator näher be
schrieben. Die einzelnen Komponenten können je nach Ausfüh
rungsbeispiel als einzelne Steuergeräte oder in einem Steu
ergerät als einzelne Softwareblöcke oder als Mischung die
Ausgestaltungen realisiert werden.
Fig. 2 zeigt das Prinzip der Verfeinerung der Komponente
Elektrisches Bordnetz. Die Aufgabe des elektrischen Bordnet
zes ist die Bereitstellung elektrischer Leistung für die
elektrischen Verbraucher des Kraftfahrzeugs. Zusätzlich be
steht die Möglichkeit, durch das Bordnetz (über den Genera
tor) eine mechanische Leistung einzustellen, indem die Gene
ratorerregung und damit die Aufnahme mechanischer Leistung
gesteuert wird. In Sonderfällen ist sogar die Bereitstellung
von mechanischer Leistung möglich, indem der Generator im
motorischen Betrieb betrieben wird, in dem er mechanische
Leistung abgibt. Die Einstellung der mechanischen Aufnahme
leistung des Bordnetzes dient z. B. der Warmlaufunterstützung
eines Verbrennungsmotors, wobei der Antrieb ein zusätzliches
Lastmoment fordert und somit die Warmlaufphase abkürzt oder
zur Aufbringung eines zusätzlichen Bremsmoments, z. B. auf
Anforderung der Komponente Fahrzeugbewegung. Die mechanische
Leistungsabgabe des Bordnetzes kann als "Boost" des Antriebs
genutzt werden.
Die Bordnetzkomponenten Generator und Batterie sind zur Er
füllung der Bordnetzaufgaben unbedingt erforderlich. Dabei
sind mehrere Batterien, z. B. ein Zwei-Batterienbordnetz,
denkbar. Für ein übergeordnetes Bordnetzmanagement besitzen
sowohl die Komponente Generator als auch die Komponente Bat
terie eine Zustandserkennung (GZE Generatorzustandserken
nung, BZE Batteriezustandserkennung), um Angaben über das
Leistungspotential machen zu können, z. B. Abschätzen des
Batterieladezustandes und des Batteriealters, Abschätzung
der Generatortemperatur, etc., sofern diese Daten nicht als
Meßgrößen vorliegen. Bei Mehrspannungsbordnetzen sind als
weitere Komponenten ein oder mehrere DC/DC-Wandler für die
Spannungswandlung erforderlich.
Der Koordinator elektrisches Bordnetz steuert die Bordnetz
komponenten, d. h. er legt die Strategie fest, wie die Anfor
derungen des Fahrzeugkoordinators an das Bordnetz umgesetzt
werden. Der Koordinator elektrische Verbraucher ist je nach
Ausführung eine eigene Bordnetzkomponente oder Teil des Ko
ordinators elektrisches Bordnetz. Seine Aufgabe ist das Sam
meln der Leistungsanforderungen der der Komponente elektri
sches Bordnetz zugehörigen, elektrischen Verbraucher (z. B.
Heizung), das Anfordern dieser Leistung beim Fahrzeugkoordi
nator sowie die Leistungszuteilung an die Verbraucher.
Die Bordnetzkomponente Spannungsregler ist nicht zwingend
erforderlich. Sie dient bei einem Bordnetzmanagement dazu,
die Bordnetzspannung im spezifizierten Bereich zu halten,
wenn der Generator an seiner Leistungsgrenze ist, d. h. den
elektrischen Leistungsbedarf nicht mehr abdecken kann. Er
teilt dem Bordnetzmanagement den Leistungsfehlbedarf mit
(ermittelt aus der Differenz Usoll-Uist zwischen der Bord
netzsollspannung Usoll und der Bordnetzistspannung Uist). Das
Bordnetzmanagement leitet daraufhin Maßnahmen ein, die den
elektrischen Leistungsbedarf reduzieren (z. B. Abschalten von
elektrischen Verbrauchern) oder die eine höhere elektrische
Leistungserzeugung ermöglichen, wie z. B. eine Änderung der
Generatordrehzahl. Der Spannungsregler kann vereinfacht als
virtueller elektrischer Verbraucher mit hoher Priorität ge
sehen werden. Der Spannungsregler ist nicht identisch mit
dem Generatorregler, der der Komponente Generator zugeordnet
ist und der durch Regelung der Generatorerregung die gefor
derte Bordnetzspannung einstellt.
Fig. 3 zeigt die Kommunikation zwischen den Komponenten für
eine Anforderung nach Bereitstellung elektrischer Leistung.
Der Fahrzeugkoordinator erfragt (Abfragebeziehung) vom Koor
dinator Bordnetz das Potential der elektrischen Leistungsbe
reitstellung PPotential, aufgeteilt auf alle vorhandenen Span
nungsebenen. Die Frage wird weitergegeben an den Generator
und die Batterie. Das Potential wird bei Bedarf in unter
schiedlich priorisierten Teilmengen angegeben. So ist das
Potential der Batterie aufgeteilt in die aus Batteriesicht
wünschenswerte Batterieleistung (Lade- oder Entladelei
stung), in die maximal mögliche Entladeleistung und die ma
ximal mögliche Ladeleistung, jeweils inkl. zugehöriger Bat
teriespannung. Je nach Batteriezustand sind diese Leistungen
priorisiert. So hat bei niedrigem Batterieladezustand die
Ladung sehr hohe Priorität. Gleichzeitig fragt der Bordnetz
koordinator das Potential der DC/DC-Wandler ab (falls vor
handen). Dieses ist z B. durch die Grenztemperatur der Lei
stungshalbleiter begrenzt. Dieses Potential kann das Lei
stungspotential von Batterie und Generator begrenzen. Das
elektrische Leistungspotential wird z. B. durch Auswertung
eines Vollastkennfeldes ermittelt, das den Generatoraus
gangsstrom über der Drehzahl bei maximaler Erregung und un
terschiedlichen Generatorausgangsspannnungen darstellt. Das
Potential der Batterie(n) wird ermittelt, indem z. B. abge
schätzt wird, wieviel Leistung der Batterie entnehmbar oder
zuführbar ist bei vorgegebenen Spannungen, die aus der Bord
netzspezifikation ableitbar sind. Das Potential des DC/DC-
Wandlers ist abhängig vom Layout des Wandlers und äußeren
Einflüssen, z. B. Temperatur. Der Wandler kann die seiner
Spezifikation entsprechende Leistung übertragen, bei hoher
Bauteiletemperatur ist diese jedoch zu reduzieren. Das Po
tential des Wandlers kann z. B. über eine temperaturabhängige
Kennlinie ermittelt werden.
Der Bordnetzkoordinator interpretiert die Potentialangaben
von Batterie und Generator und beantwortet die Potentialfra
ge an den Fahrzeugkoordinator.
Es folgt der Auftrag (Auftragsbeziehung) nach Leistungsbe
reitstellung (elektrische Leistung Pel) vom Fahrzeugkoordina
tor an den Koordinator Bordnetz. Der Koordinator Bordnetz
entscheidet (bei Abfragen nach Leistungsbereitstellung ent
sprechend den priorisierten Potentialabgaben) abhängig vom
Batterie- und Generatorzustand über die Aufteilung des Lei
stungsauftrags auf die einzelnen Teilkomponenten (z. B. Bat
terie und Generator) und beauftragt daraufhin den Generator
mit der Leistungserzeugung unter Vorgabe einer Sollspannung
(Usoll). Ist die Verbraucherleistung bekannt, dann entspricht
Usoll einer bestimmten Generatorleistung, d. h. statt Usoll kann
auch eine Leistung P vorgegeben werden. Ist die Verbraucher
leistung nicht genau bekannt, dann stellt sich bei Lei
stungsvorgabe eine von der Sollspannung verschiedene Lei
stung ein, d. h. die Batterieleistung entspricht nicht mehr
dem gewollten Wert. Bei Usoll-Vorgaben sorgt der Generator
regler dafür, daß so viel Leistung erzeugt wird, daß die
Spannung eingestellt wird (wenn möglich). Die sich ergebende
Bordnetzspannung entscheidet über die Batterieleistung (die
Batterieleistung ist nicht direkt steuerbar, sondern stellt
sich gemäß der Batteriespannung ein). Gleichzeitig gibt der
Bordnetzkoordinator die Ausgangsspannungen (out) für die
DC/DC-Wandler vor (Auftrag). Im Rahmen der Auftragsbeziehung
teilt der Fahrzeugkoordinator dem Bordnetzkoordinator gege
benenfalls die abzunehmende elektrische Verbraucherleistung
(PeV) zu.
Der Spannungsregler erhält im Rahmen einer Auftragsbeziehung
den Spannungssollwert (Usoll). Diesen vergleicht er mit dem
Spannungsistwert. Er fordert abhängig vom Ergebnis virtuelle
elektrische Leistung (PeV) über den Bordnetzkoordinator vom
Fahrzeugkoordinator an mit dem Ziel, die Spannungsdifferenz
auszugleichen (Anforderungsbeziehung).
Fig. 4 zeigt den Kommunikationsablauf bei Anforderung einer
mechanischen Leistung (Pmech) des Bordnetz. Diese Leistung
kann sowohl positiv (Aufnahme mechanischer Leistung) als
auch negativ (Abgabe mechanischer Leistung) sein.
Der Fahrzeugkoordinator fragt das mechanische Leistungspo
tential (Pmech, Potential) des elektrischen Bordnetzes ab. Der
Koordinator Bordnetz fragt das mechanische Leistungspoten
tial des Generators, das elektrische Leistungspotential der
Batterie und das elektrische Leistungspotential der DC/DC-
Wandler ab (Abfragebeziehungen). Das Potential der Abgabe
mechanischer Leistung (erzeugbare mechanische Leistung) bei
motorischem Betrieb des Generators wird berechnet aus der
Drehzahl, bei der die Leistung abzugeben ist, und der Bord
netzspannung (Pmech = f(n, U)). Die Drehzahl wird dabei bei
der Abfrage mitgeteilt (auch mehrere Werte, abhängig von
zulässigen Getriebestufen). Die Antwort enthält zugleich
eine Aussage über die benötigte elektrische Leistung. Das
Potential der Aufnahme der mechanischen Leistung wird ermit
telt aus dem Vollastkennfeld und dem Wirkungsgrad. Abhängig
von der elektrischen Leistungsforderung an das Bordnetz, dem
Batterie-, Generator- und Wandlerpotential bestimmt der
Koordinator Bordnetz des Potential der mechanischen Leis
tungsbereitstellung. Dieses ist wiederum nach verschiedenen
Prioritäten unterteilt. Bei einer Forderung nach Abgabe
mechanischer Leistung ist das Batteriepotential die begren
zende Größe, da die Batterie die elektrische Leistung für
Bordnetz und motorischen Betrieb des Generators liefern muß.
Eine Forderung nach zusätzlicher Aufnahme von mechanischer
Leistung bedeutet erhöhte Abgabe elektrischer Leistung. Kann
diese Leistung nicht von der Batterie aufgenommen werden,
ist entweder keine zusätzliche mechanische Leistungsaufnahme
möglich oder es müssen zusätzliche elektrische Verbraucher
eingeschaltet werden. D. h. es ist evtl. eine zusätzliche Ab
frage des Generators über den Bordnetzkoordinator an den
Fahrzeugkoordinator einzufügen: Potential der elektrischen
Verbraucher (PeV) (wieviel Leistung kann zusätzlich aufgenom
men werden). Der Fahrzeugkoordinator beauftragt das el.
Bordnetz mit der Bereitstellung der mechanischen Leistung
(Pmech). Der Koordinator Bordnetz beauftragt den Generator,
die mechanische Leistung einzustellen (Auftragsbeziehungen)
Dies ist möglich durch direkte Leistungsvorgabe (Pmech). Diese
Leistung wird z. B. vom Antrieb beim Fahrzeugkoordinator
angefordert für Funktionen wie Warmlaufunterstützung oder
durch Vorgabe der Sollspannung (Usoll). Pmech wird vorgegeben
bei einer Forderung nach Abgabe einer mechanischer Leistung,
Usoll bei Forderung nach Aufnahme einer mechanischer Leistung.
Die Batterieleistung stellt sich abhängig von der Bordnetz
spannung ein.
Die Spannungsregelung etc. läuft analog zum Fall Anforderung
elektrischer Leistung ab.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5 beschrieben,
mit der dieselbe Funktionalität erreicht wird. Die Kopplung
mit dem Gesamtfahrzeug findet über die Komponenten Verbrau
chermanagement und Triebstrangmanagement statt. Beim Ausfüh
rungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 4 bilden die Komponen
ten DC/DC-Steuerung, Generator- und Batteriemanagement das
elektrische Bordnetz. Das Verbrauchermanagement ist dabei
auf alle Komponenten verteilt, inklusive dem Fahrzeugteil,
während das Triebstrangmanagement im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 5 die Schnittstelle zur Fahrzeugbewegung und An
trieb darstellt, aber nur die bordnetzrelevanten Teile ab
bildet.
Der Bordnetzkoordinator im Ausführungsbeispiel der Fig. 1
bis 4 ist daher auch nicht mit dem nachfolgend beschriebenen
Bordnetzmanagement identisch. Der Bordnetzkoordinator ist im
Ausführungsbeispiel der Fig. l bis 4 Teil eines Bordnetz
managements, welches hauptsächlich im Fahrzeugkoordinator
abläuft. Während die Struktur nach den Fig. 1 bis 4 die
gesamte Fahrzeugstruktur berücksichtigt, wird in Fig. 5 nur
der bordnetzrelevante Teil dargestellt.
Um die elektrische Leistungserzeugung und Nutzung koordinie
ren zu können, werden im Ausführungsbeispiel nach Fig. 5
Angaben über den Generator-, Batterie-, Antriebs- und Ver
braucherzustand verwendet. Entsprechend sind als Teilkompo
nenten Batteriemanagement, Generatormanagement, Triebstrang
management, Verbrauchermanagement und bei Mehrspannungsbord
netzen die Steuerung der DC/DC-Wandler angegeben.
Die Batterie ist ein Speicher für elektrische Energie. Sie
kann sowohl Leistung aufnehmen als auch abgeben. Das Batte
riemanagement koordiniert den Betrieb aller im Bordnetz vor
handenen Batterien (z. B. einer 36V-Batterie und einer 12V-
Batterie). Es legt die aus Batteriesicht optimale Batterie
spannung fest und bestimmt die zugehörige Batterieleistung
sowie das Entlade- und Ladepotential (maximale Lade- bzw.
Entladeleistung). Die Leistungsangaben sind gewichtet, um
die Dringlichkeit einer Ladung bzw. Entladung zu betonen. So
wird z. B. bei kritischem Batterieladezustand mit hoher Prio
rität eine Ladeleistung gefordert, für sicherheitsrelevante
Verbraucher kann jedoch noch Leistung aus der Batterie ent
nommen werden.
Der Generatormanager berechnet das Potential der elektri
schen Leistungserzeugung: die momentan abgegebene Leistung,
die maximal abgebbare Leistung bei aktueller Generatordreh
zahl und eine Drehzahlinformation. Diese beschreibt den
Drehzahlbereich in dem der Generator bei Vollerregung die
maximale Leistung abgeben kann. Das mechanische Leistungspo
tential ist ebenfalls zu bestimmen: die momentan aufgenomme
ne mechanische Leistung und die maximal abgebbare mechani
sche Leistung im Motorbetrieb (Boost des Fahrzeugantriebs;
nur bei triebstranggekoppeltem Startergenerator). Ebenso ist
die zu erwartende mechanische Leistung abzuschätzen, die zur
Erzeugung einer vom Bordnetzmanager angeforderten elektri
schen Leistung benötigt wird. Das Generatormanagement setzt
den Auftrag nach Leistungserzeugung vom Bordnetzmanagement
um, indem er die vorgegebene Sollspannung einregelt.
Ein Triebstrangmanagement ist für das Bordnetzmanagement er
forderlich, da sich Bordnetz und Antrieb über den Generator
gegenseitig beeinflussen: Der Antrieb bestimmt die aktuelle
Generatordrehzahl und damit die momentan maximal erzeugbare
elektrische Leistung. Der Generator hingegen stellt für den
Antrieb eine zusätzliche mechanische Last dar. Das Drehzahl
niveau des Antriebs und damit des Generators ist entschei
dend für die längerfristige Leistungsbilanz und damit eine
wichtige Größe bei der Auslegung des Bordnetzes. Für das
Bordnetz sind folgende Größen des Antriebs wichtig: das
Drehzahlpotential und das mechanische Leistungspotential.
D. h. in welchem Umfang kann der Antrieb seine aktuelle Dreh
zahl variieren (bei konstanter Geschwindigkeit) bzw. kann
der Antrieb die für den Generatorantrieb relevante mechani
sche Leistung bereitstellen. Dies ist besonders in
Vollastphasen und bei zukünftigen Generatoren, die die er
wähnten Leistungsanforderungen abdecken können, nicht
selbstverständlich. Die Potentialangaben sind jeweils ge
wichtet, d. h. der Antrieb bewertet die für die Änderung von
Drehzahl bzw. Leistung erforderlichen Maßnahmen hinsichtlich
ihres Einflusses auf Wirkungsgrad, Emissionen etc. und legt
abhängig vom Ergebnis Prioritäten für die einzelnen Potentia
le fest. Andererseits beeinflußt das Bordnetz durch die Mo
mentenrückwirkung auch den Antrieb. Der Antrieb kann daher
Leistungsanforderungen an das Bordnetz stellen, die seinen
Wirkungsgrad verbessern. Dazu gehört z. B. eine erhöhte Bela
stung des Verbrennungsmotors durch den Generator in Schwach
lastphasen oder eine verringerte Belastung durch den Genera
tor bei Vollast.
Die elektrischen Verbraucher fordern über das Verbraucherma
nagement Leistung an. Gleichzeitig hat das Verbrauchermana
gement die Aufgabe, die vom Bordnetzmanager zugeteilte Lei
stung auf die einzelnen Verbraucher zu verteilen.
Der Bordnetzmanager ist den zuvor genannten Komponenten
übergeordnet. Er vergleicht die Leistungsanforderung der
elektrischen Verbraucher mit dem Potential der Leistungser
zeugung und legt unter Beachtung der Anforderungen der ein
zelnen Komponenten eine Strategie für die Leistungserzeugung
und -nutzung fest. Die Leistungserzeugung ist dabei abhängig
von der Priorität der Leistungsanforderung der elektrischen
Verbraucher, der Priorität der Batterieanforderungen und der
Priorität der Anforderungen vom Antrieb. Die zu beachtende
Randbedingung ist dabei stets, daß die spezifizierten Span
nungsgrenzen nicht verletzt werden und der Batterieladezu
stand nie unter einen kritischen Wert sinkt. Der Bordnetzma
nager legt die einzustellende Generatorleistung, die zur
Verfügung stehende Verbraucherleistung und die Batterielei
stung fest und fordert vom Antrieb bei Bedarf ein veränder
tes Drehzahlniveau. Er kommuniziert zum Antrieb die zu er
wartende Belastung durch den Generator (load response) bevor
er den Auftrag zur elektrischen Leistungserzeugung gibt. Da
durch kann sich der Motor auf dynamische Laständerungen vor
bereiten. Danach gibt er den Auftrag zur Leistungsbereit
stellung und Leistungsabnahme. Aus der zugeteilten Batterie
leistung ergibt sich die Batteriespannung. Z. B. ist beim
14V/42V-Bordnetz die Spannung der 36V-Batterie der Sollwert
für den Generatorausgang und legt damit die Generatorlei
stung fest. Die 14V-Spannung wird über einen oder mehrere
DC/DC-Wandler (Netzwandler, Batteriewandler) aus der 42V-
Generatorspannung erzeugt. D.h. die Spannung der 14V-
Batterie wird dem DC/DC-Batterie-Wandler als Ausgangsspan
nungswert vorgegeben (der Batteriewandler kann identisch mit
dem Netzwandler sein). Die abzunehmende Verbraucherleistung
wird dem Verbrauchermanagement zugeteilt, das die Verbrau
cher schaltet.
Damit ergeben sich folgende Schnittstellen vom Bordnetzman
ager zu den Teilkomponenten:
zum DC/DC-Wandler:
Abfrage von jedem Wandlertyp (z. B. Netzwandler, Batterie wandler) bezüglich Wandlertemperatur TWandler (wird durch Mes sung ermittelt) unter gleichzeitiger Mitteilung der Maxi maltemperatur (Halbleitergrenztemperatur) Tgrenz laut Daten blatt und des aktuellen, gemessenen Wandlerstroms IWandler. Als Auftrag die Vorgabe der Ausgangsspannung Uwandler_out sowohl für Netzwandler als auch für Batteriewandler (falls vorhanden) Die Ausgangsspannung wird vom Bordnetzmanager z. B. unter Be rücksichtigung der einzustellenden Batteriespannung be stimmt.
Abfrage von jedem Wandlertyp (z. B. Netzwandler, Batterie wandler) bezüglich Wandlertemperatur TWandler (wird durch Mes sung ermittelt) unter gleichzeitiger Mitteilung der Maxi maltemperatur (Halbleitergrenztemperatur) Tgrenz laut Daten blatt und des aktuellen, gemessenen Wandlerstroms IWandler. Als Auftrag die Vorgabe der Ausgangsspannung Uwandler_out sowohl für Netzwandler als auch für Batteriewandler (falls vorhanden) Die Ausgangsspannung wird vom Bordnetzmanager z. B. unter Be rücksichtigung der einzustellenden Batteriespannung be stimmt.
zum Verbrauchermanagement:
Anforderung der Verbraucherleistung Pv_Forderung, deren Größe z. B. aus Festwerten, die den einzelnen Verbraucher zugeord net sind, bestimmt wird.
Anforderung der Verbraucherleistung Pv_Forderung, deren Größe z. B. aus Festwerten, die den einzelnen Verbraucher zugeord net sind, bestimmt wird.
Die Abfrageschnittstelle stellt das Zuschalt-Potential
(Pv_pot) der Verbraucher dar, welches aus Tabellenwerten durch
Summation der einzelnen nicht aktiven Verbrauchern gewonnen
wird.
Eine weitere Abfrageschnittstelle ist Abfrage, wieviel der
vorläufig zugeteilten (aufgeteilt nach Nenn- und Spitzenlei
stung) Leistung verwertet werden kann (Pv_verwert). Auch diese
wird aus einer Tabelle bestimmt. Die umfaßt in einem Ausfüh
rungsbeispiel Komponenten für 12V- und 42V-Verbraucher. Dies
ist nötig, falls keine kontinuierliche Leistungsverstellung
möglich ist. Findet diese Abfrage nicht statt, teilt das
Bordnetzmanagement Leistung zu, die nicht verbraucht wird,
mit der Folge einer steigenden Bordnetzspannung.
Die Auftragsschnittstelle bildet Pv mit den Komponenten P12V,
P42V. Über diese Schnittstelle übermittelt der Bordnetzmana
ger dem Verbrauchermanagement Aufträge nach Einstellung
(Abnahme) der Verbraucherleistung. Die Aufteilung der Lei
stung auf die einzelnen Verbraucher findet im Verbraucherma
nagement statt.
Zum Generatormanagement:
Der Bordnetzmanager frägt beim Generatormanagement das wie oben bestimmte Potential der Leistungserzeugung Pgen_pot ab. In dieser Abfrage sind z. B. folgende Komponenten umfaßt: die aktuell erzeugte gemessenen elektrische Leistung Pist und die maximal erzeugbare Leistung Pmax. Dieser Wert ist drehzahlab hängig. Die maximal erzeugbare Leistung wird angegeben für die einstellbare Generatordrehzahl, die eine Funktion der Drehzahl des Antriebs und der Übesetzung zwischen Antrieb und Generator ist. Es wird also eine Maximalleistung bei der Generatoristdrehzahl, der maximal und der minimal möglichen Drehzahl angegeben. Außerdem geht eine mögliche Generator übererregung in die maximale Leistung ein. Das Generatorma nagement entscheidet dabei selbständig über die Boostfähig keit des Generators. Eine Unterteilung des Leistungswerts in verschiedene Klassen ist denkbar, z. B. wirkungsgradoptimale Leistungserzeugung, leistungsoptimale Leistungserzeugung, zeitlich begrenzt mögliche Leistungserzeugung aufgrund des thermischen Generatorzustands (Übererregung). Eine Randbe dingung des Leistungspotentials ist die Zeit, die benötigt wird, um die Leistung zur Verfügung zu stellen.
Der Bordnetzmanager frägt beim Generatormanagement das wie oben bestimmte Potential der Leistungserzeugung Pgen_pot ab. In dieser Abfrage sind z. B. folgende Komponenten umfaßt: die aktuell erzeugte gemessenen elektrische Leistung Pist und die maximal erzeugbare Leistung Pmax. Dieser Wert ist drehzahlab hängig. Die maximal erzeugbare Leistung wird angegeben für die einstellbare Generatordrehzahl, die eine Funktion der Drehzahl des Antriebs und der Übesetzung zwischen Antrieb und Generator ist. Es wird also eine Maximalleistung bei der Generatoristdrehzahl, der maximal und der minimal möglichen Drehzahl angegeben. Außerdem geht eine mögliche Generator übererregung in die maximale Leistung ein. Das Generatorma nagement entscheidet dabei selbständig über die Boostfähig keit des Generators. Eine Unterteilung des Leistungswerts in verschiedene Klassen ist denkbar, z. B. wirkungsgradoptimale Leistungserzeugung, leistungsoptimale Leistungserzeugung, zeitlich begrenzt mögliche Leistungserzeugung aufgrund des thermischen Generatorzustands (Übererregung). Eine Randbe dingung des Leistungspotentials ist die Zeit, die benötigt wird, um die Leistung zur Verfügung zu stellen.
Ferner wird der mechanischen wie oben bestimmte Leistungsbe
darfs (Pmech) des Generators bei vorgegebener zu erzeugender
elektrischer Leistung abgefragt. Bei Fahrzeugen mit trieb
stranggekoppeltem Starter-Generatoren oder Generatoren, die
im motorischen Betrieb den Fahrzeugantrieb verstärken oder
ersetzen können, ist eine Erweiterung der Schnittstelle er
forderlich. Pmech ist dann auch die Leistung bei Motorbetrieb
der elektrischen Maschine bei vorgegebener Drehzahl. Pmech ist
in diesem Fall negativ (die elektrische Maschine gibt Lei
stung ab).
Die Auftragsbeziehung zwischen Bordnetz und Generator stellt
der Auftrag an den Generator nach Leistungserzeugung (Pgen)
dar. Diese Schnittstelle definiert eine Ausgangsspannung für
den Generator, die als Sollspannung der Generatorsteuerung
vorgegeben wird. D.h. die Umrechnung der zu erzeugenden Lei
stung in eine entsprechende Spannung kann auch im Bordnetz
manager stattfinden. Diese Schnittstelle ändert sich dann in
eine Spannungsschnittstelle Ugen_out.
Zum Triebstrangmanager:
Als Anforderungsbeziehung zwischen Bordnetz und Triebstrang ist die Anforderung einer mechanischen Leistung PBN, z. B. zur Warmlaufunterstützung (höhere Last) oder Entlastung beim Be schleunigen, an den Bordnetzmanager vorhanden. Über die Zu teilung der angeforderten Leistung entscheidet der Bordnetz manager. Die Leistung wird hauptsächlich über den Generator eingestellt (mechanische Rückkopplung der elektrischen Lei stungserzeugung). Bei Fahrzeugen mit möglicher Antriebsun terstützung durch motorischen Betrieb des Generators ist dies auch die Anforderung einer unterstützenden Leistung bei vorgegebener Drehzahl (entspricht einer Momentenforderung) In diesem Fall ist jedoch eine weitere Schnittstelle vorzu sehen: die Potentialabfrage des Antriebs an das Bordnetz, z. B. das mechanisches Antriebspotential des Generators bei vorgegebener Drehzahl PBN_P.
Als Anforderungsbeziehung zwischen Bordnetz und Triebstrang ist die Anforderung einer mechanischen Leistung PBN, z. B. zur Warmlaufunterstützung (höhere Last) oder Entlastung beim Be schleunigen, an den Bordnetzmanager vorhanden. Über die Zu teilung der angeforderten Leistung entscheidet der Bordnetz manager. Die Leistung wird hauptsächlich über den Generator eingestellt (mechanische Rückkopplung der elektrischen Lei stungserzeugung). Bei Fahrzeugen mit möglicher Antriebsun terstützung durch motorischen Betrieb des Generators ist dies auch die Anforderung einer unterstützenden Leistung bei vorgegebener Drehzahl (entspricht einer Momentenforderung) In diesem Fall ist jedoch eine weitere Schnittstelle vorzu sehen: die Potentialabfrage des Antriebs an das Bordnetz, z. B. das mechanisches Antriebspotential des Generators bei vorgegebener Drehzahl PBN_P.
Die Abfragebeziehung stellt die Abfrage des Potentials der
Leistungserzeugung des Antriebs (PAntrieb_max) durch den Bord
netzmanager dar. Das Potential ist die maximale Leistung des
Antriebs, die für die elektrische Leistungserzeugung zur
Verfügung steht und wird aus einem Kennfeld gewonnen. Rand
bedingung ist dabei jeweils eine der Generatordrehzahl ent
sprechende Größe. Beim Ziel einer Momentenänderung wird die
maximale Leistung bei konstanter Generatordrehzahl abge
fragt, ist eine Drehzahländerung das Ziel, so daß die elek
trische Leistungserzeugung verbessert wird, wird die maxima
le Leistung bei Änderung der Drehzahl übermittelt. Die Ant
wort auf diese Abfrage enthält zudem die Zeit, in der das
Potential zur Verfügung gestellt werden kann.
Eine weitere Anforderungsbeziehung ist PAntrieb. Sie repräsen
tiert die Anforderung nach Einstellung einer mechanischen
Leistung für die elektrische Leistungserzeugung. Als Randbe
dingung ist die Ursache der Leistungsforderung mitzuteilen:
Leistungsänderung durch Drehzahländerung oder Leistungsände
rung durch Momentenänderung (bei konstanter Drehzahl).
Zum Batteriemanager:
Als Abfragebeziehung ist vorhanden die Abfrage nach elektri schem Leistungspotential Pbat_pot der Batterie(n) und zugehöri ger Batteriespannung(en), sowohl für Ladung als auch Entla dung, d. h. Aufnahmeleistung bzw. Abgabeleistung. Das Potenti al wird abhängig von der maximalen Ladeleistung und der La despannung, bzw. der maximalen Entladeleistung und Entla despannung gebildet. Ferner ist als Abfragebeziehung die Ab frage nach Wunschspannung(en) aus Batteriesicht Ubatopt und zugehörige Leistung Pbatopt vorgesehen. Die Spannung ist ab hängig von der Lade-/Entladestrategie und von die Lebensdau er beeinflussenden Faktoren.
Als Abfragebeziehung ist vorhanden die Abfrage nach elektri schem Leistungspotential Pbat_pot der Batterie(n) und zugehöri ger Batteriespannung(en), sowohl für Ladung als auch Entla dung, d. h. Aufnahmeleistung bzw. Abgabeleistung. Das Potenti al wird abhängig von der maximalen Ladeleistung und der La despannung, bzw. der maximalen Entladeleistung und Entla despannung gebildet. Ferner ist als Abfragebeziehung die Ab frage nach Wunschspannung(en) aus Batteriesicht Ubatopt und zugehörige Leistung Pbatopt vorgesehen. Die Spannung ist ab hängig von der Lade-/Entladestrategie und von die Lebensdau er beeinflussenden Faktoren.
Die beschriebenen Komponenten sind dabei Softwareteile zur
Verwaltung und Steuerung der Hardwareteile wie Generator,
Batterie, DC/DC-Wandler.
Claims (11)
1. Verfahren zur Energieverteilung in einem Kraftfahrzeug,
welches wenigstens eine Batterie und wenigstens einen Gene
rator aufweist, wobei eine hierarchische Steuerstruktur ein
gesetzt wird, die aus einer übergeordneten Komponente
(Koordinator elektrisches Bordnetz, Bordnetzmanagement) und
dieser untergeordneten Komponenten zur Steuerung des wenig
stens einen Generators und der wenigstens einen Batterie be
steht, wobei zwischen der übergeordneten Komponente und den
untergeordneten Komponenten vorgegebene Schnittstellen mit
vorgegebenen Kommunkationsbeziehungen vorhanden sind, da
durch gekennzeichnet, daß als Kommunikationsbeziehungen Auf
träge, die von der beauftragten Komponente erfüllt werden
müssen, Anforderungen, die von der angeforderten Komponente
erfüllt werden sollten und Abfragen sind, die von der abge
fragten Komponente beantwortet werden müssen, vorgegeben
sind, wobei zwischen der untergeordneten Komponente des we
nigstens einen Generators und der übergeordneten als Auftrag
die einzustellende Leistung bzw. Spannung, als Abfrage das
Potential zur Leistungserzeugung des Generators übermittelt
wird, zwischen der untergeordneten Komponente der wenigstens
einen Batterie und der übergeordneten als Abfrage das elek
trische Leistungspotential der Batterie übermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das abgefragte Potential der Leistungserzeugung die aktuell
erzeugte elektrische Leistung des Generators und die maximal
erzeugbare Leistung umfaßt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Abfrage von der übergeordneten
Komponente zur Komponente Generator der mechanische Lei
stungsbedarf des Generators übermittelt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnete daß als Abfrage von der übergeordneten
Komponente zur Komponente Batterie die Wunschspannung und
die Wunschleistung der Batterie übermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Komponente wenigstens ein
DC/DC-Wandler vorgesehen ist, zwischen dem und der überge
ordneten Komponente als Auftrag die Ausgangsspannung des
Wandlers, als Abfrage das Leistungspotential übermittelt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
anstelle der Abfrage des Leistungspotential Wandlerstrom,
Wandlertemperatur und Grenztemperatur abgefragt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Komponente wenigstens ein Reg
ler der Bordnetzspannung vorgesehen ist, zwischen dem und
der übergeordneten Komponente als Auftrag die Sollspannung,
als Anforderung vom Regler zur übergeordneten Komponente die
elektrische Leistung übermittelt wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der übergeordneten Komponente ein
Fahrzeugkoordinator übergeordnet ist, der als Auftrag zur
übergeordneten Komponente die Bereitstellung elektrischer
und/oder machanischer Leistung und/oder eine abzunehmende
elektrische Verbraucherleistung übermittelt wird, als Abfra
ge vom Fahrzeugkoordinator das Potential der elektrischen
und/oder mechanischen Leistungsbereitstellung, ggf. als An
forderung elektrische Leistung übermittelt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Komponente ein Verbraucherma
nagement vorgesehen ist, welche bei der übergeordneten Kom
ponente Verbraucherleistung anfordert, bei der die überge
ordnete Komponente das Zuschaltpotential der Verbraucher ab
fragt und als Auftrag die einzustellende Verbraucherleistung
übermittelt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß als Komponente ein Triebstrangma
nagement vorgesehen ist, welche bei der übergeordneten Kom
ponente mechanische Leistung anfordert, bei der von der
übergeordneten Komponente das Potential der Leistungserzeu
gung des Antriebs abgefragt und von der die übergeordnete
Komponente eine einzustellende mechanische Leistung anfor
dert.
11. Vorrichtung zur Energieverteilung in einem Kraftfahr
zeug, welches wenigstens eine Batterie und wenigstens einen
Generator aufweist, mit einer hierarchischen Steuerstruktur,
die aus einer übergeordneten Komponente und diesem unterge
ordneten Komponenten zur Steuerung des wenigstens einen Ge
nerators und der wenigstens einen Batterie besteht, mit vor
gegebenen Schnittstellen mit vorgegebenen Kommunkationsbe
ziehungen zwischen der übergeordneten und den untergeordne
ten Komponenten, dadurch gekennzeichnet, daß als Kommunika
tionsbeziehungen Aufträge, die von der beauftragten Kompo
nente erfüllt werden müssen, Anforderungen, die von der an
geforderten Komponente erfüllt werden sollten und Abfragen
sind, die von der abgefragten Komponente beantwortet werden
müssen, vorgegeben sind, und die Schnittstelle zwischen der
Komponente des wenigstens einen Generators und der überge
ordneten Komponente als Auftrag die einzustellende Leistung
bzw. Spannung, als Abfrage das Potential zur Leistungserzeu
gung des Generators, zwischen der Komponente der wenigstens
einen Batterie und der übergeordneten Komponente als Abfrage
das elektrische Leistungspotential der Batterie umfaßt.
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