DE19829147A1 - Bauteil und Verfahren zum Trennen eines Bauteiles - Google Patents
Bauteil und Verfahren zum Trennen eines BauteilesInfo
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Abstract
Für die verwechslungssichere Montage von zwei Teilstücken (6, 7) eines beispielsweise als Pleuel (1) ausgebildeten Bauteiles wird vorgeschlagen, dieses Bauteil beispielsweise durch Brechen derartig zu trennen, daß beiderseits einer Lochung (9) liegende Trennflächen (24 bzw. 25) einen Abstand (28 bzw. 29) zu einer Ebene (21) aufweisen (Figur 3).
Description
Die Erfindung betrifft ein Bauteil mit zwei Teilstücken, die nach einer Trennung entlang
einer Trennlinie wieder zusammengefügt sind und ein Verfahren zum Trennen eines
Bauteiles, insbesondere eines Pleuels, in zwei wieder zusammenfügbare Teilstücke.
Bei einigen Bauteilen ist es erforderlich, diese zunächst in zwei Teilstücke zu trennen, um
eine Montage zu ermöglichen. Dies ist beispielsweise bei einem Pleuel von Hubkolben
maschinen der Fall. Aber auch bei anderen Bauteilen besteht diese Notwendigkeit.
Die Abtrennung eines Pleueldeckels kann mittels eines Sägevorganges mit sich anschlie
ßendem Räumen und Schleifen erfolgen, aber auch durch Brechen.
Während bei einer Trennung mittels des Sägevorganges eine Fixierung für eine Paßge
nauigkeit vorgenommen werden muß, ergibt sich diese bei der Brechung durch die genau
ineinandergreifenden Unebenheiten der Bruchflächen.
Das Trennen mittels Bruch bei einem Pleuel ist beispielsweise aus der DE-43 22 832 C2
bekannt. Dafür wird an zwei diametral gegenüberliegenden Stellen einer Lochung ein Riß
spalt ausgearbeitet, durch die eine Trennlinie festgelegt wird. Mittels einer Spreizhülse
oder dergleichen erfolgt dann die Trennung des Pleueldeckels von dem Pleuel.
Die Trennflächen sind bei den heute üblichen Trennverfahren - auch bei der Trennung
durch Bruch - relativ eben ausgebildet.
Für die Montage müssen die beiden Bauteile wieder zusammengefügt werden. Aufgrund
der nahezu glattflächigen Ausbildung der Trenn- bzw. Fügeflächen kann es vorkommen,
daß irrtümlicherweise der Pleueldeckel gegenüber einer zugeordneten Pleuelstange um
180° verdreht montiert wird. Dadurch aber geht die Paßgenauigkeit verloren.
Diese Gefahr besteht ebenfalls nach einer Demontage mit anschließender Wiedermonta
ge.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Trennen eines Bauteiles
aufzuzeigen, bei dem die Montage vereinfacht wird. Weiterhin soll ein entsprechendes
Bauteil aufgezeigt werden.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt für ein Bauteil durch die Merkmale des Patentanspru
ches 1, daß das Verfahren betreffende Problem wird durch die Merkmale des Patentan
spruches 5 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Für das Bauteil ist vorgesehen, daß eine gedachte Trennebene, welche die der Lochung
zugeordneten Ausgangsbereiche der Fügeflächen miteinander verbindet unter einem
Winkel zu einer weiteren, gedachten Ebene angeordnet ist, welche ihrerseits senkrecht zu
Längsachsen der Befestigungsmittel durch die Lochung verläuft, wobei die sich daraus
ergebende Schnittlinie der beiden Ebenen im Bereich der Lochung liegt.
Für das Verfahren zum Trennen des Bauteiles ist vorgesehen, daß die Füge- bzw. Trenn
flächen während des Trennvorganges derart geführt werden, daß die der Lochung zuge
ordneten Ausgangsbereiche der Fügeflächen auf sich gegenüberliegenden Seiten einer
senkrecht zu den Befestigungsmitteln durch den Mittelpunkt der Lochung verlaufenden
Ebene derart beabstandet zueinander liegen, das nach dem Trennen ein paßgenaues
Fügen nur in einer Ausgangsposition gegeben ist.
Die Erfindung findet bevorzugt Verwendung in Brennkraftmaschinen für Kraftfahrzeuge,
insbesondere in Hubkolbenbrennkraftmaschinen.
In Hubkolbenbrennkraftmaschinen findet die Erfindung wiederum bevorzugt Anwendung
bei die Hubkolben mit der Kurbelwelle verbindenden Pleueln, jedoch ist sie ebenso bei
Kurbelwellenlagern bzw. Nockenwellenlagern anwendbar.
Im folgenden wird die Erfindung beispielhaft an einem Pleuel für eine Hubkolbenbrenn
kraftmaschine und einer Trennung mittels Bruch erläutert.
Die Erfindung weicht von der im Stand der Technik bekannten Anordnung im wesentlichen
in sofern ab, als daß die Ausgangspunkte der Trenn- bzw. Fügeflächen nicht, wie im
Stand der Technik, in einer gemeinsamen, senkrecht zu den Längsachsen der Befesti
gungsmittel durch den Mittelpunkt des unteren Pleuelauges, der Lochung, verlaufenden
Ebene liegt.
Die Erfindung sieht vor, daß der jeweilige Bruch auf einer Seite der Lochung von einem
Ausgangsbereich, in der Regel eine linienförmige Kerbe, ausgeht, der auf dieser einen
Pleuelseite nach oben und auf der anderen Pleuelseite nach unten bzw. umgekehrt ver
setzt angeordnet ist. Hierdurch stellen sich bei dem Pleuel unterschiedlich lange Schenkel
beiderseits des großen Pleuelauges ein. Eine Verwechslung der exakten Position bei der
Montage bzw. bei einer Wiedermontage ist somit ausgeschlossen, da bei einer um 180°
versetzten Montage des Pleuelschaftes bzw. des -deckels auf einer Seite der Lochung ein
klaffender Spalt sofort sichtbar wird.
Bei einer Trennung mittels Bruch ist der exakte Verlauf der Bruch- bzw. Trennflächen nicht
exakt voraussagbar, jedoch ist eine definierte Lage der Ausgangsbereiche, von welchen
die Bruchflächen ausgehen, ausreichend für die Erzeugung des Spaltes.
In der Regel werden sich im wesentlichen Ebene Trennflächen einstellen, welche im we
sentlichen parallel und beabstandet zu einander verlaufen.
Bei einem Bauteil hat sich, in Abhängigkeit von der Gesamterstreckung des Bauteiles, ein
Winkel zwischen der Trennebene und der gedachten Ebene zwischen 1° und 10° als aus
reichend herausgestellt.
Der senkrechte Abstand der Ausgangsbereiche zu der durch den Mittelpunkt der Lochung
und senkrecht zu dem Befestigungsmittel verlaufenden Ebene beträgt zwischen 0,5 mm
und 5 mm, vorzugsweise zwischen 0,5 mm und 2 mm, insbesondere 1 mm. Bei diesem
Abstand von 1 mm stellt sich bei Fehlmontage ein klaffender Spalt von 2 mm ein, welcher
sofort erkennbar ist, auch von einer automatischen Schraubersteuerung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Pleuel in Seitenansicht,
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Teil eines bekannten Pleuels und
Fig. 3 einen Schnitt ähnlich Fig. 2 der Erfindung.
Ein Pleuel 1 einer hier nicht gezeigten Hubkolbenbrennkraftmaschine weist ein Pleuelau
ge 2 auf, an dem sich ein Pleuelschaft 3 anschließt, der in einen Pleuelfuß 4 übergeht.
Dem Pleuelfuß 4 ist ein Pleueldeckel 5 als Teilstück 6 zugeordnet. Das Pleuelauge 2, der
Pleuelschaft 3 und der Pleuelfuß 4 stellen ein zweites Teilstück 7 dar. Der Pleueldeckel 5
ist durch Bruch von dem zweiten Teilstück 7 getrennt ausgebildet und mit diesem über als
Verschraubungen 8, 15 ausgebildete Befestigungsmittel 14 befestigt.
Zwischen Pleueldeckel 5 und Pleuelfuß 4 ist als unteres, großes Pleuelauge eine Lochung
9 vorgesehen.
Dem oberen Teilstück 7 sind links bzw. rechts der Lochung 9 liegende Schenkel 10 bzw.
11 zugeordnet. Hiermit korrespondieren entsprechende Schenke 12 und 13 am unteren
Teilstück 6. Die einander zugeordneten Schenkel 10 und 12 bzw. 11 und 13 weisen mit
einander fluchtende, als Bohrungen ausgebildete Durchgangsöffnungen 16, 17 auf, durch
welche im montierten Zustand des Bauteiles die Verschraubungen 15 bzw. 18 geführt
sind. Längsachsen 18 dieser Durchgangsöffnungen 16, 17 bzw. der Verschraubungen 8,
15 verlaufen parallel zueinander und im vorliegenden Beispiel auch parallel zu einer
Pleuellängsachse 19.
Senkrecht zu den Längsachsen 18 und 19 verläuft durch den geometrischen Mittelpunkt
20 der Lochung 9 eine gedachte Ebene 21.
Bei dem bekannten Pleuel gemäß Fig. 2 liegen in dieser Ebene 21 von Ausgangsberei
chen
22 und 23 ausgehende Trenn- bzw. Fügeflächen 24 und 25.
Gemäß vorliegender Erfindung, Fig. 3, weisen die Ausgangsbereiche 22 und 23 jeweils
einen Abstand zur Ebene 21 auf, wobei im vorliegenden Fall der linksliegende Ausgangs
bereich 22 zu einer Seite der Ebene 21 beabstandet liegt, während der gegenüberliegen
de Ausgangsbereich 23 zur anderen Seite der Ebene 21 beabstandet liegt. Dies hat zur
Folge, daß eine weitere gedachte Ebene, eine Trennebene 26, welche die Ausgangsbe
reiche 22 und 23 aufnimmt, unter einem Winkel 27 zu der Ebene 21 angeordnet ist.
Die Ausgangsbereiche 22 und 23 sind im vorliegendem Fall linienförmig senkrecht zur
Zeichnungsebene als beispielsweise mechanisch eingefräste oder mittels Laserbearbei
tung eingebrachte, linienförmige Kerben ausgebildet.
Die Ebene 21 und die Trennebene 26 schneiden sich im Bereich der Lochung 9, im vor
liegenden Fall im Mittelpunkt 20, und bilden somit eine in diesem Falle diesen Mittelpunkt
20 aufnehmende Schnittlinie 27.
In Folge diese winkeligen Anordnung der Trennebene 26 zur Ebene 21 stellt sich ein Ab
stand 28 bzw. 29 zwischen den Ausgangsbereichen 22 bzw. 23 und der Ebene 21 ein. Bei
Lage der Schnittlinie 27 in der geometrischen Mitte der Lochung 9 sind diese Abstände
28, 29 identisch groß. Im vorliegenden Fall beträgt der Abstand 28 bzw. 29 jeweils 1 mm.
Für das verfahrensgemäße Trennen des Pleuel 1 werden zunächst die innerhalb der
Trennebene 26 liegenden Ausgangsbereiche 22 bzw. 23 mittels Laserbearbeitung als
Kerben in die innere Umfangsfläche 30 der Lochung 9 des noch einstückigen Bauteiles
eingebracht. Anschließend wird der Brechvorgang durchgeführt. Hierdurch werden die
Trenn- bzw. Fügeflächen 24 und 25 während des Brechens so geführt, daß sich die vor
erwähnten Abstände 28 bzw. 29 einstellen.
Soll nach der Fertigbearbeitung des Pleuels 1 die Montage an einer Kurbelwelle erfolgen,
so ist die einzige, für die Montage zulässige Ausgangsposition zwischen Pleuelfuß 4 und
Pleueldecke 5 sofort identifizierbar, da sich bei um 180° verdrehte Anordnung zwischen
diesen
beiden Teilen auf einer Seite der Lochung 9 zwischen den Schenkeln 10 und 12 oder 11
und 13 ein sichtbarer Spalt von etwa 2 mm einstellen würde.
Hierbei ist der exakte Verlauf der Fügeflächen 24, 25, ausgehend von den Ausgang-be
reichen 22, 23 unerheblich für den erfindungsgemäßen Erfolg, da sich selbst bei relativ
zur Trennebene 26 schräg verlaufenden Fügeflächen 24 und 25 entweder im Bereich der
Umfangsfläche 30 der Lochung 9 oder auf den dazu links- bzw. rechtsliegenden Außen
kanten dieser Flächen der erwünschte Spalt bei Fehlmontage einstellen würde.
Die vorbeschriebene Erfindung ist bei einem Pleuel unabhängig von der Lage der Ebene
21 relativ zur Pleuellängsachse 19 anwendbar, d. h. sie ist ebenfalls bei schräg geteilten
Pleueln anwendbar.
Claims (7)
1. Bauteil mit einer Lochung (9), insbesondere Pleuel, mit zwei im gefügten Zustand
das Bauteil bildenden Teilstücken (6, 7), welche entlang von an die Lochung (9)
grenzenden Fügeflächen (24, 25) aneinandergrenzen, wobei die Teilstücke (6, 7)
durch beiderseits der Lochung (9) angeordnete Befestigungsmittel (14) lösbar mit
einander verbunden sind,
gekennzeichnet durch
- - eine gedachte Ebene (21), welche senkrecht zu Längsachsen (18) der Befesti gungsmittel (14) durch die Lochung (9) verläuft,
- - eine gedachte Trennebene (26), welche der Lochung (9) zugeordneter Aus gangsbereiche (22, 23) der Fügeflächen (24, 25) miteinander verbindet,
- - die Ebene (21) und die Trennebene (26) schneiden sich unter einem Winkel (27), wobei die sich daraus ergebende Schnittlinie (27) im Bereich der Lochung (9) liegt.
2. Bauteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schnittlinie (27) durch den Mittelpunkt der Lochung (9) verläuft.
3. Bauteil nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ebene (21) und die Trennebene (26) unter einem Winkel (27) zwischen 1 und
10° stehen.
4. Bauteil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ebene (21) durch den Mittelpunkt (20) der Lochung (9) verläuft und der Ab
stand (28 bzw. 29) zwischen den Ausgangsbereichen (22 bzw. 23) und dieser
Ebene (21) zwischen 0,5 mm und 5 mm liegt, vorzugsweise 0,5 mm und 2 mm
insbesondere 1 mm.
5. Verfahren zum Trennen eines mit einer Lochung (9) versehenen Bauteiles, insbe
sondere eines Pleuels (1), in zwei mittels beiderseits der Lochung (9) angeordne
ter Befestigungsmittel (14) wieder zusammenfügbare Teilstücke (6, 7), wobei die
Trennung von an die Lochung (9) grenzenden Ausgangsbereichen (22, 23) entlang
von Fügeflächen (24, 25) verläuft,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Fügeflächen (24, 25) derart geführt werden, daß die Ausgangsbereiche (22,
23) auf sich gegenüberliegenden Seiten einer senkrecht zwischen den Befesti
gungsmitteln (14) durch den Mittelpunkt (20) der Lochung (9) verlaufenden Ebene
(21) derart beabstandet zueinander liegen, daß nach dem Trennen ein paßgenau
es Fügen nur in einer Ausgangsposition gegeben ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Trennen mittels Bruch erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
vor dem Trennen die Ausgangsbereiche (22, 23) in Form von Kerben in das Bau
teil eingebracht werden.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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