DE19828476A1 - Teilchenstrahlgerät - Google Patents
TeilchenstrahlgerätInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Teilchenstrahlgerät, insbesondere ein Elektronenstrahlgerät wie ein Rasterelektronenmikroskop. Gemäß der vorliegenden Erfindung sind im Strahlführungsrohr zwischen dem Strahlerzeuger (1) und dem Objektiv (5, 6) zwei ringförmige Detektoren (11, 12, 13, 15, 16) in deutlichem Abstand entlang der optischen Achse angeordnet. Der Abstand zwischen beiden Detektoren beträgt dabei mindestens 25%, vorzugweise sogar 50-75% des Abstandes zwischen dem probenseitigen Detektor (11, 12) und der Probe (10). Der quellenseitige Detektor (13) dient zum Nachweis derjeinigen zurückgestreuten oder Sekundärelektronen, die durch die für den Durchtritt des Primärteilchenstrahls vorgesehene Bohrung durch den probenseitigen Detektor (11, 12) transmittieren. DOLLAR A Der quellenseitige Detektor (13, 15, 16) ist vorzugsweise als Konversionsblende (13) mit seitlich dazu angeordnetem Szintillationsdetektor ausgebildet. Die Konversionsblende (13) erzeugt bei Auftreffen geladener Teilchen selbst Sekundärelektronen. DOLLAR A Durch die Verwendung zweier in Richtung der optischen Achse versetzter Detektoren wird die Ausbeute der für die Bilderzeugung ausgenutzten Sekundärelektronen erhöht. Außerdem ist eine Separierung der Sekundärelektronen nach ihrem Austrittswinkel aus der Probe (10) möglich.
Description
Teilchenstrahlgeräte mit Ionen oder Elektronen werden bevorzugt
zur Abbildung, Analyse und Bearbeitung von Probenoberflächen
eingesetzt. Zur Bilderzeugung wird ein fokussierter
Teilchenstrahl rasterförmig über die Probenoberfläche geführt
und die bei der Wechselwirkung der Primärteilchen mit der Probe
entstehenden Signale werden erfaßt und dem jeweiligen
Entstehungsort zugeordnet. Neben einer hohen Ortsauflösung, die
durch einen geringen Durchmesser des Teilchenstrahls in der
Ebene der Probe erreicht wird, ist eine möglichst hohe
Effizienz der Detektion der verschiedenen Signale erforderlich.
Die Auflösung von Korpuskularstrahlgeräten ist prinzipiell am
besten, wenn sich die Probe sehr nahe an der Objektivlinse oder
sogar innerhalb dieser Linse befindet. Dieses hat zur Folge,
daß das Detektionssystem zum Nachweis von sekundär- und/oder
rückgestreuten Teilchen innerhalb der Objektivlinse oder in
einem feldfreien Bereich zwischen der Objektivlinse und der
Teilchenquelle angeordnet sein muß. Die beste Auflösung,
insbesondere bei niedrigen Teilchenenergien, wird mit
Anordnungen erzielt, bei der die Teilchen im
Strahlerzeugungssystem zunächst auf eine hohe Energie
beschleunigt und am Ende der teilchenoptischen Anordnung in
einer Objektivlinse oder im Bereich zwischen der Objektivlinse
und der Probe auf die gewünschte Endenergie abgebremst werden.
Entsprechende Teilchenstrahlgeräte sind beispielsweise in der
US-A 4,831,266 und der US-A 4,926,054 beschrieben. Durch
Kombination eines elektrostatischen und eines magnetischen
Feldes in der Objektivlinse wird selbst bei niedrigen
Teilchenenergien eine sehr hohe Auflösung erzielt.
Darüberhinaus werden die von der Probe zurückgestreuten oder
anderweitig von der Probe emittierten Teilchen in
entgegengesetzter Richtung vom elektrostatischen Feld
beschleunigt und auf einen ringförmigen Szintillationsdetektor
oberhalb der Objektivlinse abgebildet. In der US 4,896,036 ist
eine ähnliche Anordnung mit einem ebenfalls ringförmigen
Detektor beschrieben, bei der allerdings die Objektivlinse eine
rein elektrostatische Linse ist.
Bei diesen bekannten Systemen hat es sich als nachteilig
herausgestellt, daß der ringförmige Detektor mit Szintillator- und
Glaslichtleiter eine relativ große Öffnung von ca. 2-3 mm
aufweisen muß, damit der Primärteilchenstrahl nicht vom
ringförmigen Detektor behindert wird. Rechnungen und
Experimente haben ergeben, daß durch die zentrale Öffnung des
Detektors bis zu etwa 80% der an der Probe entstehenden
Teilchen hindurchtreten und damit nicht detektiert werden. Das
detektierte Signal ist dadurch sehr schwach. Außerdem werden
die detektierten Teilchen nur integral erfaßt, und können
demzufolge nicht nach Energie und Startwinkel separiert werden.
Aus einem Aufsatz in Nuclear Instruments & Methods in Physics
Research A, Volium 363, Seiten 31-42, (1995) ist es bekannt,
durch geeignete Anordnung zweier Wien-Filter, die von der Probe
emittierten oder an der Probe zurückgestreuten Teilchen in
achsenferne Bereiche zu lenken, ohne daß der
Primärteilchenstrahl merklich beeinflußt wird. Diese Maßnahme
führt zwar zu einer Verbesserung der Detektionseffizient, eine
Unterscheidung der detektierten Signale nach Startwinkel usw.
ist jedoch auch hier nicht möglich.
In der US-A 5,644,132 ist ein Rasterelektronenmikroskop
beschrieben, bei dem der ringförmige Detektor mehrere
ringförmige Unterteilungen aufweist. Durch diese Aufteilung
sollen die an der Probe zurückgestreuten Elektronen, die im
Vergleich zu den Sekundärelektronen schwerpunktsmäßig stärker
im achsnahen Bereich nachweisbar sind, von den achsferneren
Sekundärelektronen separiert werden. Im Zusammenhang mit einem
Ausführungsbeispiel ist dabei auch die Möglichkeit
angesprochen, daß aus Montagegründen der innere ringförmige
Detektor und der äußere ringförmige Detektor leicht versetzt in
Richtung der optischen Achse angeordnet werden können. Eine
solche ringförmige Aufteilung des Detektors erlaubt zwar
grundsätzlich eine Separierung der detektierten Elektronen nach
deren Startwinkel beim Austritt aus der Probe. Das Problem, daß
ein großer Anteil der Sekundärelektronen und der
zurückgestreuten Elektronen durch den zentralen Bohrungsbereich
transmittiert und demzufolge überhaupt nicht nachgewiesen wird,
läßt sich durch diese ringförmige Unterteilung des Detektors
jedoch nicht lösen.
Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, bei einem
Teilchenstrahlgerät die Detektion der von der Probe emittierten
Sekundärteilchen und der an der Probe zurückgestreuten Teilchen
zu verbessern. Darüberhinaus soll eine Selektion oder Zuordnung
der detektierten Teilchen nach deren Startwinkel möglich sein.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch ein Teilchenstrahlgerät
mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen
der abhängigen Ansprüche.
Beim erfindungsgemäßen Teilchenstrahlgerät sind zwei Detektoren
für die vom Objekt zurückgestreuten oder vom Objekt emittierten
Teilchen in Richtung der optischen Achse des
Teilchenstrahlgerätes zueinander versetzt angeordnet. Der
Abstand in Richtung der optischen Achse zwischen beiden
Detektoren beträgt dabei mindestens 25% des Abstandes zwischen
dem objektseitigen Detektor und der Fokusebene des Objektivs,
durch das der Teilchenstrahl auf die Probe fokussiert wird. Der
probenseitige Detektor dient dabei zur Detektion derjenigen
Teilchen, die unter einem relativ großen Raumwinkel aus der
Probe austreten, während der quellenseitige Detektor zur
Detektion derjenigen Teilchen dient, die unter einem relativ
geringen Raumwinkel aus der Probe austreten und durch die für
den Durchtritt des Primärteilchenstrahls durch den
probenseitigen Detektor vorgesehene Öffnung durch diesen
transmittieren. Durch die axial versetzte Anordnung beider
Detektoren können mit dem quellenseitigen Detektor sogar dann
durch die zentrale Bohrung des objektseitigen Detektors
transmittierte Teilchen nachgewiesen werden, wenn beide
Detektoren zentrale Öffnungen mit gleichen Durchmesser
aufweisen. Vorzugsweise sollte jedoch die zentrale Öffnung für
den Durchtritt des Primärteilchenstrahls beim quellenseitigen
Detektor höchstens ein Drittel des Durchmessers der zentralen
Bohrung des objektseitigen Detektors betragen. Entsprechend
kleine Bohrungsdurchmesser von beispielsweise unter 0,2 mm
durch den quellenseitigen Detektor sind dann möglich, wenn
dieser Detektor als Konversionsblende ausgebildet ist, an der
beim Auftreffen hochenergetischer Teilchen selbst wieder
Sekundärelektronen entstehen. Die aus der Konversionsblende
austretenden Sekundärelektronen werden dann durch einen
seitlich angeordneten konventionellen Detektor, der ein
elektrostatisches Absaugfeld für die aus der Konversionsblende
austretenden Sekundärelektronen erzeugt, detektiert. Das
Material der Konversionsblende sollte ein relativ leichtes
Element mit einer Ordnungszahl < = 20 sein, z. B. Aluminium oder
Kohlenstoff, da solche leichten Elemente eine relativ hohe
Sekundärelektronen-Ausbeute aufweisen.
Wie bei dem eingangs genannten Stand der Technik weisen beide
Detektoren eine symmetrisch zur optischen Achse ausgebildete,
ringförmige Detektionsfläche auf. Im Unterschied zum eingangs
genannten Stand der Technik sollte jedoch der Außendurchmesser
der Detektionsfläche des quellenseitigen Detektors größer als
der Durchmesser der zentralen Bohrung des probenseitigen
Detektors sein.
Soweit der quellenseitige Detektor nur eine sehr kleine, die
Apertur des Primärstrahls begrenzende Bohrung für den
Durchtritt des Primärstrahls aufweist, sollte dieser Detektor
an einer Justiervorrichtung aufgenommen sein, die eine
Justierung des Detektors in den beiden zur optischen Achse
senkrechten Richtungen erlaubt.
Für die Auswertung der mit beiden Detektoren detektierten
Signale kann eine Signalverarbeitungselektronik vorgesehen
sein, die aus den Detektorsignalen Ausgangssignale erzeugt, die
Linearkombinationen beider Detektorsignale entsprechen. Durch
Bildung entsprechender Linearkombinationen können die Einflüsse
der Oberflächen-Topographie der Probe verstärkt und
Ladungskontrastbilder erzeugt werden. Dieses ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn dünne Schichten mit zur Matrix
unterschiedlicher Leitfähigkeit im Teilchenstrahlgerät
untersucht werden. Die Koeffizienten der Linearkombinationen
sollten dabei vom Benutzer des Teilchenstrahlgerätes frei
wählbar sein.
Nachfolgend werden Einzelheiten der Erfindung anhand des in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels für ein
Rasterelektronenmikroskop näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 die Prinzipskizze eines Rasterelektronenmikroskops im
Schnitt, in dem die Erfindung realisiert ist; und
Fig. 2 ein Diagramm der Elektronenbahnen für
Sekundärelektronen in Abhängigkeit vom Startwinkel an
der Probenoberfläche.
Der Teilchenstrahlerzeuger beim erfindungsgemäßen
Teilchenstrahlgerät besteht aus einer die Teilchen
emittierenden Kathode (1), einer Extraktionselektrode (2) und
einer Anode (3). Ist das erfindungsgemäße Teilchenstrahlgerät
als Rasterelektronenmikroskop ausgebildet, ist die Kathode (1)
vorzugsweise ein thermischer Feldemitter. Die aus der Kathode
(1) austretenden Teilchen werden durch die in der Fig. 1 nicht
dargestellte Potentialdifferenz zwischen der Kathode (1) und
der Anode (3) auf das Anodenpotential beschleunigt.
Die Anode (3) bildet gleichzeitig das quellenseitige Ende des
Strahlführungsrohres (4). Dieses Strahlführungsrohr (4) aus
elektrisch leitendem Material ist durch die Bohrung durch die
Polschuhe (5) einer als Objektiv wirkenden Magnetlinse geführt
und ist am objektseitigen Ende (8) als Rohrlinse verdickt
ausgebildet. Dieses verdickte objektseitige Ende des
Strahlführungsrohres (4) endet erst hinter dem Polschuhspalt
(5a) der Magnetlinse, deren Spulen mit (6) bezeichnet sind. Dem
Strahlführungsrohr nachgeordnet ist eine Einzelelektrode (9),
die gemeinsam mit der Rohrelektrode (8) des
Strahlführungsrohres (4) eine elektrostatische
Verzögerungseinrichtung bildet. Die Rohrelektrode (8) liegt
gemeinsam mit dem gesamten Strahlführungsrohr (4) auf dem
Anodenpotential, während die Einzelelektrode (9) und die Probe
(10) auf einem gegenüber dem Anodenpotential niedrigeren
Potential liegen, so daß die Teilchen nach Austritt aus dem
Strahlführungsrohr auf die gewünschte niedrigere Energie
abgebremst werden.
In der Bohrung des Polschuhs (5) der Objektivlinse, in Höhe des
Polschuhspaltes (5a) ist noch ein Ablenksystem (7) angeordnet,
durch das der durch das Objektiv (5) auf die Probe (10)
fokussierte Primärelektronenstrahl senkrecht zu der
strichpunktiert-dargestellten optischen Achse zum Abrastern der
Probe (10) abgelenkt wird.
Insoweit wie gerade beschrieben, hat das in Fig. 1
dargestellte Rasterelektronenmikroskop einen Aufbau, wie dieser
in der deutschen Patentanmeldung 197 32 093.7 beschrieben ist.
Auf diese frühere Anmeldung sei auch bezüglich der
Potentialbeaufschlagung von Kathode (1), Extraktionselektrode
(2), Anode (3) und Bremselektrode (9) verwiesen.
Alternativ zu der Darstellung in Fig. 1 kann das
Strahlführungsrohr (4) auch auf Höhe des Polschuhspaltes (5a)
enden und die Abbremselektrode (9) auch in etwa in Höhe des
Polschuhspaltes (5a) angeordnet sein. Die Abbremsung der
Primärteilchen auf die gewünschte Auftreffenergie erfolgt dann
bereits innerhalb des Objektivs, so daß sich das magnetische
Feld der Objektivlinse und das elektrostatische
Verzögerungsfeld räumlich überlagern.
Zur Detektion der aus der Probe (10) austretenden Teilchen, der
zurückgestreuten Elektronen und der Sekundärelektronen, sind
innerhalb des Strahlführungsrohres (4) zwischen dem
Strahlerzeuger und dem Objektiv (5, 6) zwei Detektoren in
Richtung der optischen Achse zueinander versetzt angeordnet.
Beide Detektoren haben eine ringförmige, im wesentlichen
symmetrisch zur optischen Achse angeordnete Detektionsfläche.
Der objektseitige Detektor ist dabei in bekannter Weise als
Szintillator mit einem Glaslichtleiter (11) und einem optischen
Detektor (12) ausgebildet. Der Glaslichtleiter (11) dient dabei
zur Konversionen der auftreffenden Elektronen in Photonen und
gleichzeitig zur Leitung der Photonen zum optischen Detektor
(12). Da der Glaslichtleiter für eine hohe Effizienz der
Lichtleitung eine relativ große Dicke in Richtung der optischen
Achse von ca. 5-7 mm aufweist, weist die Bohrung durch den
Glaslichtleiter für den Durchtritt des Primärstrahls einen
Durchmesser von 2-3 mm auf, damit der Primärstrahl durch den
Glaslichtleiter nicht beeinflußt wird. Der probenseitige
Detektor (11, 12) dient zur Detektion derjenigen Teilchen, die
unter einem relativ großen Raumwinkel aus der Probe (10)
austreten. Dabei handelt es sich in erster Linie um
Sekundärelektronen, deren kinetische Energie beim Austritt aus
der Probe (10) im Bereich zwischen 1-50 eV mit einem Maximum
bei 2-4 eV liegt. An der Probe (10) zurückgestreute Elektronen,
die im Vergleich zu den Sekundärelektronen eine relativ hohe
kinetische Energie beim Austritt aus der Probe (10) aufweisen,
werden dagegen vom Detektor (11) nur zu einem sehr geringen
Anteil erfaßt. Denn die relativ zur optischen Achse in einem
Raumwinkel von 0-5° aus der Probe austretenden zurückgestreuten
Elektronen transmittieren durch das Loch durch den Detektor
(11) und die unter einem Winkel von < 15° aus der Probe
austretenden Elektronen treffen bereits im Polschuhbereich auf
das Strahlführungsrohr (4) und werden dort absorbiert.
Der quellenseitige Detektor enthält eine ringförmige
Konversionsblende (13), die vom probenseitigen Detektor (11)
deutlich in Richtung der optischen Achse beabstandet an einer
Justiereinrichtung (14) aufgenommen ist. Durch die
Justiereinrichtung (14) ist die Konversionsblende (13) in den
beiden Richtungen senkrecht zur optischen Achse justierbar. Die
Konversionsblende ist eine dünne Platte mit einer Dicke von
0,1-1 mm aus einem Material mit kleiner Ordnungszahl und hat
ein kleines zentrales Loch für den Durchtritt des
Primärelektronenstrahls, wobei der Lochdurchmesser etwa 200-400 µm
beträgt. Aufgrund des geringen Lochdurchmessers wirkt die
Konversionsblende (13) aperturbegrenzend für den
Primärelektronenstrahl und wirkt damit gleichzeitig als
Aperturblende.
Die Konversionsblende besteht aus einem Material mit geringer
Ordnungszahl, beispielsweise Aluminium, so das mit recht hoher
Effizienz auf die Konversionsblende (13) auftreffende
Elektronen wiederum Sekundärelektronen auslösen. Für die
Detektion dieser von der Konversionsblende ausgelösten
Sekundärelektronen ist probenseitig der Konversionsblende (13)
seitlich von der optischen Achse ein Everhart Thornley Detektor
(15) angeordnet. Dieser Everhart Thornley Detektor liegt über
eine Gitterelektrode auf einem Potential, das etwa 6-10 kV
höher als das auf Anodenpotential liegende Potential der
Konversionsblende (13) ist. Durch diese Potentialdifferenz
werden die aus der Konversionsblende (13) austretenden
Sekundärelektronen in Richtung auf den Detektor (15) abgesaugt
und beschleunigt.
Der Abstand entlang der optischen Achse zwischen der
Detektionsebene des probenseitigen Detektors (11) und der
Konversionsblende (13) beträgt mindestens 25%, vorzugsweise
etwa 50-75% des Abstandes zwischen der Detektionsfläche des
probenseitigen Detektors (11) und der Probe (10). Der äußere
Durchmesser der Konversionsblende (13) ist gleichzeitig größer
als der Durchmesser der Öffnung durch den probenseitigen
Detektor (11). Durch diese geometrische Anordnung ist
gewährleistet, daß ein Großteil der aus der Probe (10)
austretenden und durch die Öffnung des probenseitigen Detektors
(11) transmittierenden Elektronen (20) vom quellenseitigen
Detektor (13) detektiert werden.
Die mit den zwei in Richtung der optischen Achse versetzt
angeordneten Detektoren erzielte Wirkung ist anhand der Fig. 2
veranschaulicht. Dort sind die Bahnen für aus der Probe unter
unterschiedlichen Winkeln austretende Sekundärelektronen mit
einer kinetischen Energie von 3 eV beim Austritt aus der Probe
für den Fall aufgetragen, daß die Energie des
Primärteilchenstrahls beim Auftreffen auf der Probe 1 keV und
der Abstand zwischen der Probe und der Objektivlinse 5 mm
beträgt. Zur besseren Veranschaulichung ist der Abstand der
Elektronenbahnen von der optischen Achse um einen Faktor 50
überhöht und die Bahn der Elektronen nach deren Schnitt mit der
optischen Achse gespiegelt dargestellt. Der Abstand zwischen
der Detektionsebene des probenseitigen Detektors (11) und der
Probe beträgt 100 mm. Der Radius der zentralen Öffnung durch
den probenseitigen Detektor (11) beträgt 1 mm. Wie sich aus dem
Diagramm der Bahnverläufe ergibt, werden mit dem probenseitigen
Detektor (11) lediglich solche Sekundärelektronen detektiert,
die unter einem Winkel von < etwa 35° aus der Probe (10)
austreten. Bei einer leitenden Probe (10) mit ebener
Probenoberfläche sind die verschiedenen möglichen Startwinkel
beim Austritt aus der Probe entsprechend einer Lambert'schen
Kosinusverteilung verteilt. Daraus ergibt sich, daß etwa 40%
der aus der Probe austretenden Sekundärelektronen beim Austritt
aus der Probe einen Winkel relativ zur optischen Achse von
unter 30° aufweisen, so daß etwa 40% der aus der Probe
austretenden Sekundärelektronen vom probenseitigen Detektor
nicht erfaßt werden können. Im Falle einer nichtleitenden
Probenoberfläche werden in der Praxis infolge von lokalen
Aufladungseffekten fast alle Elektronen mit sehr kleinen
Winkeln zur Oberflächennormalen emittiert, so daß in diesem in
der Praxis sehr wichtigen Fall sogar nur weniger als 20% der
aus der Probe austretenden Sekundärelektronen mit dem
probenseitigen Detektor (11) nachgewiesen werden können.
Ein Großteil der durch die Öffnung des probenseitigen Detektors
(11) transmittierten Sekundärelektronen wird bei der Anordnung
gemäß der Erfindung vom quellenseitigen Detektor (13)
nachgewiesen. Dieser quellenseitige Detektor (13) weist in der
Fig. 2 einen Abstand von 70 mm zur Detektionsebene des
probenseitigen Detektors (11) auf. Der Durchmesser des
quellenseitigen Detektors (13) bzw. dessen Detektionsfläche ist
dabei größer als der Durchmesser der zentralen Öffnung im
probenseitigen Detektor (11). Außerdem weist der quellenseitige
Detektor (13) nur eine sehr kleine zentrale Öffnung mit einem
Radius von 0,1 mm auf, so daß diese Detektorblende für den
Primärteilchenstrahl aperturbegrenzend wirkt.
Wie den Bahnverläufen in Fig. 2 entnehmbar ist, können mit dem
quellenseitigen Detektor auch solche Sekundärelektronen
nachgewiesen werden, die unter einem Winkel von unter 35% aus
der Probe austreten. Faßt man die mit beiden Detektoren (11,
13) insgesamt erfaßten Sekundärelektronen zusammen, so ergibt
sich, daß bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Detektoren
sämtliche Sekundärelektronen erfaßt werden, die unter einem
Winkel von < 2-3° aus der Probe austreten. Der Signalgewinn
durch den zweiten, quellenseitigen Detektor gegenüber derselben
Anordnung mit nur dem probenseitigen Detektor beträgt im Falle
einer leitenden ebenen Probenoberfläche etwa 40% und im Falle
nichtleitender Probenoberflächen bis zu 80%.
Darüberhinaus können durch geeignete Mischung, insbesondere der
Summen- und Differenzbildung der Ausgangssignale beider
Detektoren (11, 13) die Oberflächen-Topographie verstärkt und
ein Ladungskontrast erzeugt werden. Für diese Mischung der
beiden Detektorsignale (a, b) weist das Teilchenstrahlgerät in
Fig. 1 eine Signalverarbeitung (17) auf, die beliebig
vorgebbare Linearkombinationen beider Detektorsignale (a, b)
bildet. Die Koeffizienten der Linearkombination sind dabei
seitens des Benutzers beliebig vorgebbar, was in der Fig. 1
durch den Pfeil mit den kleinen Buchstaben (m, n) angedeutet
ist. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitung (17) wird
nachfolgend als Funktion des Ortes auf der Probe (10) auf einem
Monitor (18) dargestellt oder für eine weitergehende
Bildverarbeitung in einem nicht dargestellten Bildspeicher
abgelegt.
Besonders nützlich ist die beschriebenen Anordnung mit zwei in
Richtung der optischen Achse deutlich versetzt angeordneten
ringförmigen Detektoren, von denen der probenfernere nur eine
sehr kleine zentrale Öffnung aufweist, in Fällen in denen die
Primärenergie der Elektronen von mittleren Energien über 5 keV
bis hinunter zu niedrigsten Primärenergien unter 200 eV beim
Auftreffen auf der Probe variierbar ist. Denn es hat sich
gezeigt, daß bei Primärenergien unter 200 eV, insbesondere im
Primärenergiebereich 20-100 eV, ein sehr großer Anteil der
Sekundärelektronen unabhängig von ihrem Austrittswinkel aus der
Probe durch das Objektiv so abgelenkt werden, daß ihre Bahnen
im Bereich des probenseitigen Detektors sehr nahe an der
optischen Achse verlaufen und deshalb mit diesem Detektor nicht
nachweisbar sind. Diese Sekundärelektronen werden mit dem
quellenseitigen Detektor effizient detektiert. Gleichzeitig
ermöglicht der probenseitige Detektor bei höheren
Primärenergien den Nachweis derjenigen Sekundärelektronen, die
unter einem großen Winkel relativ zur optischen Achse aus der
Probe austreten.
Die Erfindung ermöglicht nicht nur eine Separierung der
Sekundärelektronen nach deren Austrittswinkel aus der Probe
sondern auch eine Separierung nach deren Energie beim Austritt
aus der Probe. Denn da die Bahnen der niederenergetischen
Sekundärelektronen unabhängig von deren Austrittswinkel näher
an der optischen Achse verlaufen als die Bahnen der
höherenergetischen Sekundärelektronen, werden mit dem
quellenseitigen Detektor in erster Linie niederenergetische und
mit dem probenseitigen Detektor in erster Linie
höherenergetische Sekundärelektronen nachgewiesen.
Anhand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
wurde die Erfindung für den Fall erläutert, daß die
Primärteilchen Elektronen sind. Bei Anwendung der Erfindung auf
positiv geladenen Teilchen braucht lediglich die Polung der
verschiedenen Potentiale auf das geänderte Vorzeichen der
Teilchenladung angepaßt zu werden.
Weiterhin muß das Objektiv nicht zwingend als Magnetlinse
ausgebildet sein. Es ist auch denkbar und insbesondere bei
Verwendung schwerer Korpuskeln wie Ionen als Primärteilchen
vorteilhaft, für die Fokussierung der Korpuskeln eine
elektrostatische Einzellinse einzusetzen. Eine solche
elektrostatische Einzellinse kann in bekannter Weise aus drei
aufeinanderfolgenden Elektroden aufgebaut sein, von denen die
beiden äußeren Elektroden auf dem Potential des
Strahlführungsrohres liegen und die mittlere Elektrode dann auf
einem Potential das bezüglich der Polarität dem
Kathodenpotential entspricht, jedoch betragsmäßig etwas kleiner
ist. Eine solche elektrostatische Einzellinse führt im
Gegensatz zur elektrostatischen Immersionslinse zu keiner
Änderung der Teilchenenergie.
Desweiteren kann das Teilchenstrahlgerät auch weitere
teilchenoptische Abbildungselemente aufweisen, wie z. B. einen
zwischen der Teilchenquelle und dem quellenseitigen Detektor
angeordneten, ein- oder mehrstufigen Kondensor zur Variierung
der Sondengröße auf der Probe oder der Apertur des
Teilchenstrahls.
Claims (9)
1. Teilchenstrahlgerät, insbesondere Elektronenstrahlgerät,
mit einem Strahlerzeuger (1, 2, 3), einer Objektivlinse
(5, 5a, 6) zur Fokussierung eines Teilchenstrahls auf eine
Probe (10) und zwei zwischen dem Strahlerzeuger und der
Fokusebene des Objektivs (5, 5a, 6) angeordneten
Detektoren (11, 12, 13, 15, 16) für vom Objekt (10)
zurückgestreute oder emittierte Teilchen (19, 20), wobei
die Detektoren (11, 12, 13, 15, 16) in Richtung der
optischen Achse von einander versetzt angeordnet sind und
der Abstand zwischen beiden Detektoren mindestens 25% des
Abstandes zwischen dem objektseitigen Detektor (11, 12)
und der Fokusebene des Objektivs beträgt.
2. Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 1, wobei der
Außendurchmesser der teilchenempfindlichen Fläche des
quellenseitigen Detektors (13, 15, 16) größer als der
Durchmesser der zentralen Bohrung des probenseitigen
Detektors (11, 12) ist.
3. Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 1 oder 2, wobei beide
Detektoren eine symmetrisch zur optischen Achse
angeordnete, ringförmige Detektionsfläche (11, 13)
aufweisen.
4. Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 2 oder 3, wobei die
zentrale Öffnung für den Durchtritt des Primärstrahls
durch den quellenseitigen Detektors (13, 15, 16) höchstens
ein Drittel der zentralen Öffnung des objektseitigen
Detektors (11, 12) beträgt.
5. Teilchenstrahlgerät nach einem der Ansprüche 1-4, wobei
der quellenseitige Detektor (13, 15, 16) als
Konversionsblende (13) mit einem Szintillationsdetektor
(15, 16) ausgebildet ist, und wobei der
Szintillationsdetektor (15, 16) ein Absaugfeld für aus der
Konversionsblende (13) austretende geladene Teilchen
aufweist.
6. Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 5, wobei die
Konversionsblende (13) aus einem Material mit einer
Ordnungszahl von höchstens 20 besteht.
7. Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 5 oder 6, wobei die
Konversionsblende (13) an einer Justiervorrichtung (14)
aufgenommen ist.
8. Teilchenstrahlgerät nach einem der Ansprüche 1-7, wobei
für die Ausgangssignale beider Detektoren (11, 12, 13, 15,
16) eine Signalverarbeitung (17) vorgesehen ist, die aus
den Detektorsignalen Ausgangssignale erzeugt, die
Linearkombinationen beider Detektorsignale entsprechen.
9. Teilchenstrahlgerät nach Anspruch 8, wobei die
Koeffizienten (m, n) der Linearkombination vom Benutzer
frei wählbar sind.
Priority Applications (4)
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