DE19827897A1 - Verfahren zum Schleifen von wenigstens einer Fläche an einem in der Zerspantechnik eingesetzten Schneidmesser, Verwendung des Verfahrens und Schleifscheibe zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Schleifen von wenigstens einer Fläche an einem in der Zerspantechnik eingesetzten Schneidmesser, Verwendung des Verfahrens und Schleifscheibe zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Mit einer sich um eine Achse drehenden Schleifscheibe (28), deren Arbeitsbereich (34) eine Ringfläche ist, die im Axialschnitt ein kreisbogenförmiges Profil hat, wird an einem Schneidmesser (22) zuerst eine Fläche durch Schleifen mit der Ringfläche unter einer ersten räumlichen Orientierung zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser (22) durch wenigstens eine erste translatorische Relativbewegung zwischen denselben erzeugt und dann wird wenigstens ein Teil der erzeugten Fläche mit der Ringfläche unter einer zweiten räumlichen Orientierung zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser (22) durch wenigstens eine zweite translatorische Relativbewegung zwischen denselben überschliffen. Die Schleifscheibe (28) ist eine Diamant-Topfschleifscheibe. Der Arbeitsbereich (34) liegt mit einem Teil (34') in einem Stirnbereich und mit einem weiteren Teil (34'') in einem Zylinderbereich der Schleifscheibe (28). Der eine Teil (34') dient zum Schruppschleifen, und der andere Teil (34'') dient zum Schlichtschleifen der an dem Schneidmesser (22) zu erzeugenden Fläche. Die Schleifscheibe (28) weist in dem gesamten Arbeitsbereich (34) ein und denselben Schleifbelag auf. Das Schruppen und Schlichten erfolgen somit zwar mittels Bereichen der Schleifscheibe (28), die dieselben Spezifikationen haben, jedoch mit unterschiedlichen Schleifparametern. Die Wahl der räumlichen Orientierung zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser (22) erfolgt vorzugsweise durch Einstellen des ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schleifen von wenig
stens einer Fläche an einem in der Zerspantechnik eingesetzten
Schneidmesser mit einer sich um eine Achse drehenden Schleif
scheibe, deren Arbeitsbereich eine Ringfläche ist, eine vor
teilhafte Verwendung des Verfahrens und eine Schleifscheibe zur
Durchführung des Verfahrens.
Bei dem Schleifen von in der Zerspantechnik eingesetzten
Schneidmessern existieren heute zwei Technologien, nämlich
Formschleifen und Erzeugungsschleifen. Der wesentliche Unter
schied zwischen diesen beiden Schleiftechnologien besteht
darin, daß bei dem Formschleifen die Erzeugende im voraus auf
dem Werkzeug generiert wird (Abrichten). Auf diese Weise ent
steht ein einfacher Prozeß, bei dem das Schleifwerkzeug der
Profilträger ist. Für die Flächenerzeugung ist dann nur eine
Vorschubbewegung nötig. Im Gegensatz dazu wird bei dem
Erzeugungsschleifen die Erzeugende durch mindestens zwei Ma
schinenbewegungen generiert, wodurch der Prozeß komplexer wird.
Das Erzeugungsschleifen ist aber flexibler als das Formschlei
fen, weil sich durch beliebige Bewegungskombinationen eine
Vielfalt von Profilen erzeugen läßt. Die Erhöhung der Flexibi
lität wird außerordentlich geschätzt, wenn Sonderprofile in ei
ner kleinen oder in einer mittleren Losgröße hergestellt werden
müssen. Das Erzeugungsprofil auf die Schleifscheibe zu bringen,
ist in diesem Fall nicht erforderlich. Das Erzeugungsschleifen
ist aber mit größerem Steuerungsaufwand als das Profilschleifen
verbunden.
Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der US 5 168 661
bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren werden eine beson
dere Schleifscheibenkonfiguration und ein besonderer Bewegungs
ablauf bei dem Bewegen des Schneidmessers relativ zu der
Schleifscheibe eingesetzt, um die Bildung einer Anzahl von ge
wünschten Oberflächen an einem Schneidmesser zu ermöglichen.
Außerdem sollen spiralförmige Rillen, die auf der Werkstücko
berfläche durch das von der Schleifscheibe am höchsten vorste
hende Korn erzeugt werden, vermieden werden. Zu diesem Zweck
wird bei dem bekannten Verfahren eine Schleifscheibe einge
setzt, die zum Schlichtschleifen auf dem äußeren Teil der
Scheibenoberfläche eine schmale, im wesentlichen ebene Fläche
aufweist, welche zu einer Oberfläche eines Werkstückes während
des Schlichtschleifens im wesentlichen tangential gehalten
wird. Die Schleifscheibe besteht aus einem teueren, äußerst
dauerhaften Schleifmaterial wie CBN-Kristallen, es können aber
auch andere Materialien wie Aluminiumoxid verwendet werden, da
die Schleifscheibe nicht abgerichtet zu werden braucht. Außer
der schmalen ebenen Fläche, die zum Schlichtschleifen einge
setzt wird, weist die Schleifscheibe eine innere konische Flä
che auf, die zum Schruppschleifen eingesetzt wird. Die ge
schruppte Messeroberfläche wird anschließend mit der schmalen
ebenen Fläche geschlichtet.
Dieses bekannte Verfahren erfordert einen komplizierten Bewe
gungsablauf, weil jede an einem Schneidmesser zu schleifende
Fläche zunächst mit der inneren konischen Fläche geschruppt und
anschließend mit der schmalen ebenen Fläche geschlichtet wird.
Die bei dem bekannten Verfahren eingesetzten Schleifscheiben
bestehen in ihrem Schrupp- und Schlichtbereich aus Schleifmate
rialien mit unterschiedlicher Korngröße. Die von der Schleif
scheibe auszuführende Schrupp- und Schlichtarbeit wird somit
auf zwei verschiedene Schleifscheibenbereiche verteilt, von
denen der eine nur zum Schruppschleifen und der andere nur zum
Schlichtschleifen eingesetzt wird. Bei den Schneidmessern, die
durch das bekannte Verfahren geschliffen werden, handelt es
sich um die üblichen Schnellstahlmesser. Nachteilig ist bei dem
bekannten Verfahren weiter, daß ein Schlichtschleifen von kon
kav gekrümmten Flächen nicht möglich ist, weil das Schlichten
immer mit der schmalen ebenen Fläche erfolgt. Ferner ist bei
dem bekannten Erzeugungsschleifverfahren nachteilig, daß sich
aufgrund der dabei eingesetzten CBN-Scheiben Hartmetallmesser
nicht schleifen lassen. Eine CBN-Scheibe hätte keine ausrei
chende Standfestigkeit bei der Bearbeitung von Hartmetallmes
sern. Hartmetallmesser lassen sich aber auch nicht ohne wei
teres Formschleifen. Für Hartmetallmesser wäre zum Formschlei
fen eine breite Diamantscheibe erforderlich, diese Diamant
scheiben lassen sich aber sehr schwer konditionieren.
Zur Herstellung der Zahnräder eines Getriebes kann es bei
spielsweise erforderlich sein, sechs unterschiedliche Messerty
pen einzusetzen, um sechs unterschiedliche Profile herzustel
len. Auf einer Borazon-Schleifscheibe könnten diese sechs Pro
file durch Umprofilieren hergestellt werden. Auf einer Diamant
schleifscheibe wäre das nicht wirtschaftlich. Vielmehr müßten
mehrere verschiedene Diamantscheiben für das Formschleifen
bereitgestellt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs ge
nannten Art anzugeben, das einen einfacheren Arbeitsablauf und
den Einsatz einer Schleifscheibe mit einfacherer Konfiguration
ermöglicht und insbesondere auch das Schleifen von gekrümmten
Flächen gestattet. Außerdem sollen eine vorteilhafte Verwendung
des Verfahrens und eine Schleifscheibe zur Durchführung des
Verfahrens angegeben werden.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das Verfahren gemäß Pa
tentanspruch 1, durch die Verwendung gemäß Patentanspruch 15
bzw. durch die Schleifscheibe gemäß Patentanspruch 16 gelöst.
Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren mit kompliziert konfi
gurierter Schleifscheibe läßt sich bei dem Verfahren nach der
Erfindung eine Universalschleifscheibe einsetzen, deren Ar
beitsbereich eine Ringfläche ist, die im Axialschnitt ein bo
genförmiges Profil hat. Durch das Verfahren nach der Erfindung
wird zuerst eine Fläche an dem Schneidmesser durch Schleifen
mit der Ringfläche unter einer ersten räumlichen Orientierung
zwischen Schleifscheibe und Schneidmesser durch wenigstens eine
erste translatorische Relativbewegung zwischen Schleifscheibe
und Schneidmesser erzeugt, und dann wird wenigstens ein Teil
der erzeugten Fläche mit der Ringfläche unter einer zweiten
räumlichen Orientierung zwischen Schleifscheibe und Schneidmes
ser durch wenigstens eine zweite translatorische Relativbewe
gung zwischen Schleifscheibe und Schneidmesser überschliffen.
Erfindungsgemäß läßt sich so mit einem Bereich der Ringfläche
eine Fläche schleifen und anschließend diese Fläche mit einem
anderen Bereich der Ringfläche überschleifen. Dazu braucht die
bei dem Verfahren nach der Erfindung eingesetzte Schleifscheibe
in diesen beiden Bereichen keine unterschiedlichen Spezifika
tionen zu haben, denn allein durch entsprechende Wahl der Para
meter, gekoppelt mit den beiden unterschiedlichen räumlichen
Orientierungen, läßt sich dieselbe Fläche des Schneidmessers
schleifen und anschließend überschleifen, also z. B. schrupp- und
schlichtschleifen, und zwar ungeachtet dessen, ob die fer
tige Fläche plan, konvex oder konkav ist. Die bei dem Verfahren
nach der Erfindung eingesetzte Schleifscheibe braucht in ihrem
Arbeitsbereich lediglich einen Radius zu haben und weist des
halb eine wesentlich einfachere Konfiguration als die bei dem
bekannten Verfahren eingesetzte Schleifscheibe auf. Der Verfah
rensablauf ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ebenfalls
wesentlich einfacher als bei dem bekannten Verfahren, weil le
diglich zwei unterschiedliche räumliche Orientierungen gewählt
werden können, indem beispielsweise für das Schneidmesser in
bezug auf die Schleifscheibe ein anderer Winkel gewählt wird.
Das Verfahren nach der Erfindung ist somit im Einsatz we
sentlich flexibler als das bekannte Verfahren. Die spiralförmi
gen Rillen, die durch das bekannte Verfahren auf aufwendige Art
vermieden werden, werden auch durch das Verfahren nach der Er
findung vermieden, ohne daß es erforderlich ist, eine Schleif
scheibe mit einer schmalen ebenen Fläche zum Schlichtschleifen
einzusetzen.
Bei der Verwendung des Verfahrens nach Anspruch 15 ist das Er
zeugungsschleifen von Hartmetallmessern möglich. Das ist ein
sehr bedeutsamer Verwendungszweck des erfindungsgemäßen Verfah
rens, weil bei der Herstellung von Zahnrädern mehr und mehr das
Trockenfräsen angewandt wird, bei dem Schneidmesser aus Hartme
tall eingesetzt werden müssen. Hartmetall läßt sich nur mit
Diamant bearbeiten, Diamant-Profilschleifscheiben sind aber
kaum durch Abrichten profilierbar, so daß das Profilschleifen
von Hartmetallmessern praktisch ausscheidet. Das Verfahren nach
der Erfindung läßt sich somit nicht nur für das Erzeugungs
schleifen von Schneidmessern aus Schnellstahl einsetzen, son
dern auch von Schneidmessern aus Hartmetall, indem einfach eine
Diamant-Schleifscheibe zum Einsatz gebracht wird.
Erfindungsgemäß ist die Schleifscheibe zur Durchführung des
Verfahrens eine Diamant-Topfschleifscheibe mit einem Arbeitsbe
reich, der zum Teil in einem Stirnbereich und zum Teil in einem
Zylinderbereich der Topfschleifscheibe liegt. Das bietet den
Vorteil, daß wahlweise plane oder gekrümmte Flächen (mit dem
Stirnbereich) oder konkave Flächen (mit dem Zylinderbereich
oder dem Stirnbereich) geschliffen werden können, je nach räum
licher Orientierung zwischen Schleifscheibe und Schneidmesser.
Mit einer Diamantschleifscheibe wird das Verschleißverhalten
besser und die Scheibengeometrie stabiler. Der Durchmesser des
sog. profilierenden Punktes, der sich genau bestimmen läßt, än
dert sich während einer technologischen Phase im Vergleich zu
einer CBN-Schleifscheibe nicht mehr. Eine Kompensation der Po
sition der Diamantschleifscheibe ist deshalb nicht erforder
lich. Darüber hinaus läßt sich eine Messerschulter, bei der das
Aufmaß größer ist, in einer separaten technologischen Phase er
zeugen, was zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Prozesses
beiträgt.
Die unter Verwendung des Verfahrens nach der Erfindung zu
schleifenden Schneidmesser können aus verschiedenen Hartmetall
sorten bestehen.
Eine mit der erfindungsgemäßen Schleifscheibe erzeugte Messer
flanke kann aus einer oder mehreren geometrischen Flächen be
stehen. Die Flächen- und Flankenform wird durch das relative
Positionieren von Schleifscheibe und Schneidmesser erzeugt. In
diesem Sinne erzeugt der Zylinderbereich der Schleifscheibe
eine konkave Fläche, wogegen der Stirnbereich eine gekrümmte
oder eine ebene Fläche erzeugen kann. Daher kann die Messer
flanke aus zwei oder mehr als zwei unterschiedlichen Flächen
bestehen (z. B. aus einer konkaven Fläche mit einem größeren
Freiwinkel und aus einer ebenen Facette mit einem kleineren
Freiwinkel).
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden die Gegen
stände der Unteransprüche.
Wenn in vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens nach der Er
findung die erste räumliche Orientierung zwischen Schleif
scheibe und Schneidmesser durch Einstellen einer ersten Posi
tion des Schneidmessers in bezug auf die Schleifscheibe erzielt
wird und die zweite räumliche Orientierung zwischen Schleif
scheibe und Schneidmesser durch Einstellen einer zweiten Posi
tion des Schneidmessers in bezug auf die Schleifscheibe erzielt
wird, läßt sich eine herkömmliche Schleifmaschine einsetzen,
bei der die Schleifscheibe um ihre eigene Achse drehbar und in
der Y-Achse vertikal verfahrbar ist.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens
nach der Erfindung die erste Position des Schneidmessers so ge
wählt wird, daß die Schleifscheibe die Fläche an dem Schneid
messer mit einem in einem Zylinderbereich der Schleifscheibe
gelegenen ersten Flächenelement der Ringfläche erzeugt, und die
zweite Position des Schneidmessers so gewählt wird, daß die
Schleifscheibe den wenigstens einen Teil der erzeugten Fläche
an dem Schneidmesser mit einer in einem Stirnbereich der
Schleiffläche gelegenen zweiten Flächenelement der Ringfläche
überschleift, dann kann die mit dem Zylinderbereich erzeugte
konkave Fläche wahlweise mit dem Stirnbereich so überschliffen
werden, daß die erzeugte Fläche konkav bleibt oder plan wird
oder zumindest teilweise plan wird.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung die
zweite Position des Schneidmessers so gewählt wird, daß die
Schleifscheibe den wenigstens einen Teil der erzeugten Fläche
an dem Schneidmesser als konkave oder ebene Facette erzeugt,
braucht lediglich die räumliche Orientierung zwischen Schleif
scheibe und Schneidmesser entsprechend gewählt zu werden.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens
nach der Erfindung bei dem Erzeugen einer Fläche an dem
Schneidmesser der Abtrag nur durch Zustellung in einer Messer
achse erfolgt, läßt sich der Erzeugungsschleifvorgang auf ein
fache Weise steuern.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens
nach der Erfindung die Erzeugung der Fläche an dem Schneidmes
ser nur mit drei zueinander rechtwinkeligen Linearachsen er
folgt und andere Achsen als bloße Einstellachsen eingesetzt und
vor dem eigentlichen Erzeugungsschleifen der Fläche an dem
Schneidmesser positioniert werden, läßt sich durch drei gesteu
erte Linearbewegungen jede gewünschte Fläche an dem Schneidmes
ser auf einer herkömmlichen Schleifmaschine wie einer
Schleifmaschine des Typs B22 der Anmelderin (vgl. den Firmen
prospekt "CNC-Werkzeugschleifzelle Oerlikon B22", OGT-B22/D/hJ)
oder des Typs B5 der Anmelderin (vgl. die beiden Firmen
prospekte jeweils mit der Bezeichnung "profil B5",
K 1.11 - d/e - cH bzw. OGT-profil B5/E/dH) erzeugt.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens
nach der Erfindung die Fläche an dem Schneidmesser in dem einen
und/oder oder in dem anderen Schritt in zwei Durchgängen durch
zwei erste bzw. zweite translatorische Relativbewegungen zwi
schen Schleifscheibe und Schneidmesser erzeugt wird, läßt sich
die Fläche jeweils in zwei Schritten schrupp- und schlicht
schleifen.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens
nach der Erfindung dieses auf einer CNC-Maschine ausgeführt
wird, läßt sich der Schleifvorgang hinsichtlich Geometrie und
Technologie auf übliche Weise steuern.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens
nach der Erfindung zum Ermitteln von Wechselbeziehungen zwi
schen geometrischen und technologischen Parametern für das Er
zeugungsschleifen ein CDS-Rechensystem (CDS ist die Abkürzung
für Controlled Disk System) eingesetzt wird, ist lediglich ein
spezielles Programmpaket erforderlich, um eine übliche Schleif
maschine, beispielsweise des o.g. Typs B22, auf das er
findungsgemäße Erzeugungsschleifen umzurüsten.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens
nach der Erfindung die Fläche an dem Schneidmesser in dem einen
Schritt mit wenigstens einem Schruppschnitt erzeugt wird und
der wenigstens eine Teil der erzeugten Fläche in dem anderen
Schritt mit einem Schlichtschnitt überschliffen wird, läßt sich
jede Fläche separat erzeugen und dabei die Oberflächenmakro- und
-mikrogeometrie der Fläche separat beeinflussen.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens
nach der Erfindung die translatorische Relativbewegung zwischen
Schleifscheibe und Schneidmesser dadurch erzeugt wird, daß dem
Schneidmesser relativ zu der Schleifscheibe eine Stoß- oder
Ziehbewegung gegeben wird, läßt sich der gewünschte einfache
Arbeitsablauf durch entsprechende Wahl dieser Bewegung
erzielen.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens
nach der Erfindung bei dem überschleifen mit einem Schlicht
schnitt dem Schneidmesser relativ zu der Schleifscheibe eine
Ziehbewegung gegeben wird, ist das zwar der bevorzugte Ar
beitsablauf, je nach der zu schleifenden Fläche kann statt der
Ziehbewegung aber eine Stoßbewegung für den Schlichtschnitt
vorteilhaft sein. Jede technologische Phase (Schruppen oder
Schlichten) kann bei den vorteilhaften Ausgestaltungen des Ver
fahrens nach der Erfindung geometrisch und technologisch sepa
rat definiert werden.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens
nach der Erfindung eine Schleifscheibe eingesetzt wird, die in
ihrer gesamten zum Schleifen eingesetzten Ringfläche die glei
chen Spezifikationen hat, erfolgt vorteilhafterweise die Aus
wahl von Schruppschnitt und Schlichtschnitt allein durch Aus
wählen von Vorschubparametern wie Vorschubrichtung und -ge
schwindigkeit.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens nach der
Erfindung sind Schruppen und Schlichten in den beiden Schritten
des erfindungsgemäßen Verfahrens und somit die zum Schleifen
eingesetzten Flächenelemente der Ringflächen aber gegeneinander
austauschbar. Zwei technologische Phasen, Schruppen und
Schlichten, könnten zwar erforderlich sein, der technologische
Prozeß kann jedoch mehrere Schruppschnitte und einen Schlicht
schnitt beinhalten, und umgekehrt.
Wenn in vorteilhafter Ausgestaltung der Schleifscheibe nach der
Erfindung der Arbeitsbereich eine Ringfläche ist, welcher im
Axialschnitt ein bogenförmiges Profil hat, das sich über einen
Gesamtkontaktwinkel erstreckt, lassen sich innerhalb dieses Ar
beitsbereiches durch Wahl von unterschiedlichen Pro
filkippwinkeln die Schrupp- und Schlichtarbeitsbereiche der
Schleifscheibe gegeneinander verschieben oder sogar trennen.
Wenn der Gesamtkontaktwinkel etwa 145° beträgt, läßt sich der
eingesetzte Teil des Arbeitsbereiches im Stirnbereich und/oder
Zylinderbereich der Schleifscheibe wählen.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Schleifscheibe
nach der Erfindung das bogenförmige Profil kreisbogenförmig ist
und einen Rundungsradius hat, der in einem Bereich von 0,5 bis
5 mm und bevorzugt von 0,5 bis 1 mm liegt und am bevorzugtesten
0,5 mm oder weniger beträgt, bieten sich flexible Möglichkeiten
zur Bearbeitung des Schneidmessers.
Wenn in weiterer vorteilhafter-Ausgestaltung der Schleifscheibe
nach der Erfindung diese eine feste Geometrie hat und nicht ab
richtbar ist, ist ihre Herstellung besonders einfach. Es ist
wesentlich einfacher, nur mit einem bestimmten Radius zu
schleifen, wenn der Radius konstant gehalten wird, was bei Dia
mant-Schleifscheiben der Fall ist, die eine hohe Standzeit ha
ben. Man kann davon ausgehen, daß das Verfahren mit gleichblei
bendem Radius ausgeführt wird, was die Steuerung des Prozesses
vereinfacht und erleichtert. Die Frage, ob eine abrichtbare
oder eine nichtabrichtbare Schleifscheibe verwendet wird, hängt
von der Schleiffähigkeit der Schleifscheibe ab.
Eine nichtabrichtbare Schleifscheibe besteht vorzugsweise aus
einem metallischen Trägerkörper, auf den ein Schleifbelag aus
Diamantkörnern und einer galvanischen Bindung, aus der die Dia
mantkörner herausragen, aufgebracht ist, wobei die galvanische
Bindung vorzugsweise aus Nickel besteht.
Statt einer nichtabrichtbaren Schleifscheibe kann auch eine ab
richtbare Schleifscheibe eingesetzt werden. Das ist aufgrund
der Konstruktion der Maschine des Typs B22 ohne weiteres mög
lich, weil die Maschine eine geeignete Abrichtvorrichtung auf
weist und geeignete Abrichtsoftware vorgesehen ist, um die
Schleifscheibe gelegentlich abrichten zu können, um ihren Ra
dius wieder zu profilieren.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine herkömmliche Schleifmaschine des Typs B22 der
Anmelderin, die durch Weiterentwicklung ihrer Soft
ware zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergerichtet ist,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Topfschleif
scheibe für das erfindungsgemäße Verfahren,
Fig. 3 eine Erläuterungsdarstellung der Schleifscheibe nach
der Erfindung,
Fig. 4 als vergrößerte Einzelheit den Arbeitsbereich der
Schleifscheibe nach der Erfindung,
Fig. 5a-5c drei verschiedene Messertypen, die durch das Verfah
ren nach der Erfindung auf einer Maschine nach Fig.
1 schleifbar sind, wobei jeweils links die Anordnung
des Schneidmessers in einem Messerkopf und rechts
die Anordnung des Schneidmessers in der Spannvor
richtung der Schleifmaschine dargestellt ist,
Fig. 6a die Schnittaufteilung an einem Schneidmesser bei un
terschiedlichem Abtrag an Messerschulter und
-spitze,
Fig. 6b die Schnittaufteilung an einem Schneidmesser bei
etwa konstantem Abtrag an Messerschulter und
-spitze,
Fig. 7 den Einsatz des Verfahrens nach der Erfindung zum
Schruppen der Fläche eines Schneidmessers in zwei
Durchgängen,
Fig. 8 den Einsatz des Verfahrens nach der Erfindung zum
Schlichten der gleichen Fläche wie in Fig. 7,
Fig. 9 das Schleifen einer Schulter an einem Schneidmesser
mit der Schleifscheibe nach der Erfindung auf der
softwaremäßig weiterentwickelten Schleifmaschine des
Typs B22,
Fig. 10 die verschiedenen möglichen Schleifpositionen für
verschiedene technologische Phasen für das Schleifen
eines Schneidmessers mit der Schleifscheibe nach der
Erfindung,
Fig. 11 das Schruppen einer Freifläche an dem Schneidmesser
mit der Schleifscheibe nach der Erfindung,
Fig. 12 das Schlichten derselben Freifläche wie in Fig. 11
mit der Schleifscheibe nach der Erfindung,
Fig. 13 die Ermittlung des Arbeitsbereiches der Schleif
scheibe beim Schruppen,
Fig. 14 eine Darstellung zur Erläuterung, wie sich durch Än
derung eines Profilkippwinkels PKW ein Gesamt
kontaktwinkel GKW verschiebt,
Fig. 15 die Ermittlung des Arbeitsbereiches der Schleif
scheibe nach der Erfindung beim Schlichten,
Fig. 16a das Konditionieren einer abrichtbaren Schleifscheibe
mit einer Konturrolle beim Anfahren an die
Schleifscheibenkontur, und
Fig. 16b das Konditionieren einer Schleifscheibe nach der Er
findung mit einer Abrichtrolle durch Interpolation
um die Schleifscheibenkontur.
Fig. 1 zeigt eine insgesamt mit der Bezugszahl B22 bezeichnete
Messerschleifmaschine des Typs B20 der Anmelderin, die eigent
lich zum Schleifen von Stabmessern mit Profilscheiben im Form
schleifverfahren vorgesehen ist, hier aber eine Erweiterung
aufweist für das Schleifen von Schneidmessern, insbesondere von
Hartmetallmessern, im Erzeugungsverfahren. Die Erweiterung be
steht vor allem aus einer Erweiterung der Software für die
Steuerung der Messerschleifmaschine 20, insbesondere im Bereich
der Anpaßsteuerung (PMC), den Bearbeitungszyklen und Makros der
CNC, der Bedienoberfläche und der Datenverwaltung mit einem in
tegrierten PC. Die CNC hat die Funktion des "Masters" und dient
zur Achssteuerung, zum Ausführen der Teileprogramme
(Prozeßablaufsteuerung), der Teileprogrammverwaltung und für
CNC-Bildschirmanzeigen. Die auch SPS genannte Anpaßsteuerung
übernimmt die Interface-Funktion zwischen der CNC und der Mes
serschleifmaschine, die Steuerung der Maschinenabläufe, Überwa
chungsfunktionen, Maschinenbedientafeln, digitale Ein
gabe/Ausgabe und Schnittstelle zum Roboter/Magazin. Wegen der
verfügbaren Ressourcen (RAM im PC) wird für jedes der beiden
Schleifverfahren (Form- und Erzeugungsschleifen) ein Programm
für die Bedienoberfläche erstellt. Der Wechsel zwischen der Be
dienoberfläche für Form- oder Erzeugungsschleifen kann während
der Hochlaufphase der PC-Software ausgeführt werden. Die Erzeu
gung der Messerform erfolgt nur mit den Linearachsen X, Y, Z.
Eine A- und eine C-Achse sind reine Einstellachsen und werden
vor dem eigentlichen Erzeugungsschleifen der Messerflächen po
sitioniert. Die Bahnberechnung und die Schnittaufteilung erfol
gen im PC, damit auf der CNC-Ebene nur noch Makros und Zyklen
für Werkstückwechsel und Konditionieren der Schleifscheibe vor
handen sein müssen. Die Hauptinterpolationsebene für das
Schleifen der Schneidmesser wird durch die Achsen Y und Z ge
bildet.
Das Werkstückspektrum umfaßt Schneidmesser 22, von denen in den
Fig. 5a-5c drei verschiedene Typen dargestellt sind. Die kon
struktive Geometrie und die Anordnung in einem Messerkopf 24
ist bei den drei Messertypen unterschiedlich, und demzufolge
werden die drei Messertypen in drei verschiedenen Spannvorrich
tungen 26 geschliffen. Fig. 5a zeigt links einen Freiwinkel von
8° und einen Messerneigungswinkel in dem Messerkopf von 20°.
Entsprechend muß das Schneidmesser 22 in Fig. 5a rechts in der
Spannvorrichtung 26 einen Neigungswinkel von 28° haben, damit
der Kopf des Messers zum Schleifen ohne Freiwinkel angeordnet
ist. Entsprechendes gilt für die Darstellungen in den Fig. 5b
und 5c. Die in den Fig. 5a und 5c ganz links und links oben
angegebenen Winkel sind für die Beschreibung hier nicht von In
teresse und brauchen daher nicht näher erläutert zu werden.
Eine wichtige Voraussetzung für das hier beschriebene Verfah
ren, das insbesondere zum Hartmetallschleifen entwickelt worden
ist, sind die Eigenschaften der A-Achse der in Fig. 1 darge
stellten Messerschleifmaschine 20. Bei dem herkömmlichen Form
schleifverfahren dient die A-Achse nur für die Vorrichtungspo
sitionierung und wird dann geklemmt. Der Kopfradius wird durch
mindestens zwei Translationsbewegungen (Y, Z) erzeugt. Diese
Translationsbewegungen sind weiter unten mit Bezug auf die Fig.
7-15 näher beschrieben.
Das hier beschriebene Erzeugungsschleifverfahren wird mit einer
Schleifscheibe 28 ausgeführt, bei der es sich bevorzugt um eine
Diamant-Topfschleifscheibe handelt. Die Schleifscheibe 28 ist
schematisch im Axialschnitt in Fig. 2 und in vergrößerter
Teildarstellung in Arbeitsposition in Fig. 3 dargestellt. Die
Schleifscheibe 28 besteht in der in Fig. 3 dargestellten und
hier beschriebenen Ausführungsform aus einem Trägerkörper 30
aus Stahl, auf den ein Schleifbelag 32 aus Korn und galvani
scher Bindung aufgebracht ist. Die galvanische Bindung besteht
aus Nickel, das in galvanischen Bädern elektrolytisch auf den
Trägerkörper 30 aus Stahl abschieden worden ist. Die Diamant
körner (nicht im einzelnen gezeigt) ragen aus der nach Abschluß
der galvanischen Behandlung vorhandenen Bindung hervor. Eine
abrichtbare Schleifscheibe könnte mit Kunstharz gebunden sein.
In Fig. 4, auf die zusätzlich Bezug genommen wird, ist ein Ar
beitsbereich 34 in noch weiterer Vergrößerung dargestellt. Die
Schleifscheibe 28 hat einen Schleif- oder Rundungsradius R. Ein
Teil 34 des Arbeitsbereiches 34 liegt in einem Stirnbereich
und ein Teil 34'' des Arbeitsbereiches 34 liegt in einem Zylin
derbereich der Schleifscheibe 28. Die Schleifscheibe 28 hat
eine feste Geometrie und ist nicht abrichtbar. Wenn die Stand
zeit am Ende ist, kann der Arbeitsbereich 34, d. h. die aktive
Fläche der Schleifscheibe wieder belegt werden.
Gemäß der Darstellung in Fig. 3 hat die Schleifscheibe 28 den
Schleif- oder Rundungsradius R an der Schleifkante, einen
Scheibenradius SR bis zu einer Tangente an die Schleifkante,
eine Scheibenhöhe SH von einer Spindelauflagefläche 36 bis zu
einer Tangente an die Schleifkante, einen Innenwinkel IW einer
Innenfläche (Kegel) 40 zu der Achse 38 der Schleifscheibe 28
und einen Außenwinkel AW einer Außenfläche (Kegel) 42 zur Achse
38. Der Arbeitsbereich 34 der Schleifscheibe 28 ist eine Ring
fläche, die gemäß der Darstellung in Fig. 4 von einem Punkt 44
im Stirnbereich bis zu einem Punkt 46 im Zylinderbereich der
Schleifscheibe 28 reicht und in dem in Fig. 4 dargestellten
Axialschnitt ein bogenförmiges Profil hat, das sich über einen
Gesamtkontaktwinkel GKW erstreckt, der in den Fig. 13 bis 15
dargestellt ist und mit Bezug auf diese Figuren noch näher be
schrieben wird. Der Gesamtkontaktwinkel GKW beträgt etwa 145°.
Das bogenförmige Profil ist kreisbogenförmig, und der Rundungs
radius liegt in einem Bereich von 0,5 bis 5 mm und bevorzugt
von 0,5 bis 1 mm.
Die Schleifscheibe weist in dem gesamten Arbeitsbereich 34 ein
und denselben Schleifbelag auf, d. h. die verschiedenen Teile
des Arbeitsbereiches müssen nicht unterschiedlich beschichtet
sein, um zum Schruppen oder Schlichten eingesetzt werden kön
nen. Die Beschichtungsgrenzen des Arbeitsbereiches 34 sind in
der Darstellung in Fig. 4 mit 48 bzw. 50 bezeichnet, der jewei
lige Überstand, über den die Beschichtungsgrenze über den ei
gentlichen Arbeitsbereich hinausreicht, mit 52 bzw. 54. Der
Winkel, innerhalb welchem die Schleifscheibe 28 mit dem Kopf
des Schneidmessers 22 beim Schleifen in Berührung kommen kann,
wird als Kopfkontaktwinkel KKW bezeichnet. Der Kopfkontaktwin
kel für den Einsatz der Schleifscheibe 28 beim Schruppen ent
spricht dem Teil 34'' des Arbeitsbereiches, und der für das
Schlichten dem Teil 34' des Arbeitsbereiches, wie es in Fig. 4
eingezeichnet ist. Der Einsatz dieser unterschiedlichen Teile
des Arbeitsbereiches zum Schruppen bzw. Schlichten wird im fol
genden näher erläutert.
Ein zu schleifendes Schneidmesser weist drei aktive Flächen
auf, nämlich zwei Freiflächen 56 (von denen in Fig. 5a nur eine
sichtbar ist) und eine Spanfläche 58. Diese drei Flächen können
auf der Messerschleifmaschine 20 separat definiert und an
schließend separat geschliffen werden. Jede Freifläche kann aus
zwei unterschiedlichen Flächen (mit zwei unterschiedlichen
Freiwinkeln und mit zwei Geometrien) bestehen. Der technologi
sche Prozeß kann mehrere Schruppschnitte und einen Schlicht
schnitt beinhalten. Jede technologische Phase (Schruppen oder
Schlichten) oder Ausfunken kann separat definiert werden.
In den Fig. 13, 14 und 15 sind die Schrupp- und die Schlicht
technologie schematisch dargestellt. Bei dem Schruppen (Fig. 13
und 14) wird das Schneidmesser 22 um einen Profilkippwinkel PK
gekippt so daß der Arbeitsbereich 34 mit dem Zylinderbereich
der Schleifscheibe 28 in Kontakt gebracht wird. Die auf diese
Weisen generierte Freifläche des Schneidmessers wird konkav auf
der Flanke und zylindrisch am Kopf des Schneidmessers 22. Bei
dem hier beschriebenen Erzeugungsschleifverfahren ist vorgese
hen, die "Schruppfreifläche" mit einem größeren Freiwinkel als
die "Schlichtfreifläche" zu schleifen. In den Fig. 13 und 14
ist deutlich zu erkennen, daß der Gesamtkontaktwinkel GKW von
dem Profilkippwinkel PK abhängig ist. Der Profilkontaktwinkel
PKW liegt in einem Bereich von Alpha bis 90°-Alpha. Für un
terschiedliche Profilkippwinkel PK werden die unterschiedlichen
Teile 34', 34'' des Arbeitsbereiches 34 der Schleifscheibe 28
mit dem Schneidmesser 22 in Kontakt gebracht. Auf diese Weise
lassen sich der Schrupp- und der Schlichtteil des Arbeitsberei
ches 34 der Schleifscheibe 28 gegeneinander verschieben oder
sogar voneinander trennen. Die Trennungsgrenze liegt bei
PK = 90°-Alpha (bei unterschiedlichen Schleifmethoden: Stoßen oder
Ziehen).
Fig. 14 dient zur Erläuterung, wie der Profilkippwinkel PK den
Gesamtkontaktwinkel GKW verschiebt.
Für die Schlichtphase, die mit Bezug auf Fig. 15 beschrieben
wird, wird das Messerprofil vertikal positioniert (PK = -Al
pha). Die Schleifscheibe 28 bearbeitet die Flanke des Schneid
messers 22, bei der die Erzeugende ein Bogen in einer Ebene
ist. Auf der Flanke entsteht eine ebene oder eine zylindrische
Facette, deren Breite berechenbar ist. Nur am Kopf des Schneid
messers 22 wird kein theoretisch exakter Zylinder erzeugt, es
wird aber eine korrekte Schneidkante geben. Der
"Schlichtfreiwinkel" wird kleiner als beim Schruppen einge
stellt, und es werden so die zwei unterschiedlichen Flächen er
zeugt. Für den Zerspanungsprozeß muß natürlich der Wert des
"Schlichtfreiwinkels" stimmen. Es werden, wie oben erwähnt,
durch unterschiedliche Positionierung des Schneidmessers 22
beim Schruppen und Schlichten die unterschiedlichem Bereiche
34'' bzw. 34' der Schleifscheibe 28 beansprucht, was zur Erhö
hung der Standzeit führen wird. Sollte der Profilkippwinkel PK
kleiner als 90°-Alpha sein, ist immer ein Überschneidungsbe
reich zwischen Schruppen und Schlichten in Kauf zu nehmen.
Fig. 6 zeigt die Schnittaufteilung für eine Messerbearbeitung,
bei der der Abtrag nur durch Zustellung in der Messerachse er
folgt. Bei diesem Verfahren ist der Abtrag an der Messerschul
ter und an der Messerspitze wesentlich größer als an den Sei
tenflächen. Sollte es aufgrund der Schleiftechnologie notwendig
sein, daß der Abtrag in etwa konstant ist, muß eine geeignete
Schnittaufteilung berechnet werden. Zusätzliche Zwischenposi
tionen müssen dann in der richtigen Reihenfolge in ein CNC-Tei
leprogramm mit der korrekten zeitlich Abfolge der Schleifopera
tionen umgesetzt werden. Die zusätzlichen Schleifoperationen
sind in Fig. 6b grau markiert.
Die Messerbearbeitung wird im folgenden am Beispiel einer Flä
che, die in zwei Durchgängen geschruppt und anschließend ge
schlichtet wird, unter Bezugnahme auf die Fig. 7 und 8 näher
beschrieben. Für das Schruppen in zwei Durchgängen werden mit
dem Schneidmesser, das in der in den Fig. 7 und 8 nicht darge
stellten Spannvorrichtung 26 (vgl. Fig. 5a) eingespannt ist,
Positionen angefahren, die mit 0-14 bezeichnet sind. In Fig. 7
ist links der erste Durchgang und rechts der zweite Durchgang
dargestellt. Die Schleifscheibe 28 behält ihre Position jeweils
bei, und die dargestellten Positionen werden mit dem Schneid
messer 22 selbst angefahren, obgleich die Darstellung in den
Fig. 7 und 8 so gewählt ist, als würde die Schleifscheibe 28
verfahren. Diese kann jedoch, wie die Darstellung in Fig. 1
zeigt, lediglich eine Bewegung in der Y-Achse ausführen. Die
Bewegungen in der X-, in der Z- und bei Bedarf in der Y-Achse
führt die Spannvorrichtung 26 aus, in welcher das Schneidmesser
22 eingespannt ist.
In Fig. 7 ist 0 die Ausgangsposition, die von einer Standardpo
sition aus kollisionsfrei angefahren werden kann. Diese Posi
tion entspricht X = 0, Y = 0, Z = 0, mit der wirksamen Null
punktverschiebung. Die gestrichelten Pfeile bedeuten ein Ver
fahren mit Eilgang, die ausgezogenen Pfeile bedeuten Vorschub.
Mit 1 ist der Polygonpunkt bezeichnet, der noch im Eilgang an
gefahren wird. 2-6 sind die Bahnpunkte des ersten Durchgangs,
die mit Vorschub angefahren werden. Die Punkte 7 und 8 sind
Zwischenpunkte, die im Eilgang angefahren werden. Die Punkte 9-
14 sind Bahnpunkte des zweiten Durchgangs, die mit Vorschub an
gefahren werden. Ab dem Punkt 14 erfolgt der Rückzug auf die
Standardposition im Eilgang.
In Fig. 8 ist 0 wieder die Ausgangsposition, die aus einer
Standardposition kollisionsfrei angefahren werden kann. 1 ist
der erste Bahnpunkt, der noch im Eilgang angefahren wird. 2-6
sind die Bahnpunkte, die mit Vorschub angefahren werden. Ab dem
Punkt 6 erfolgt der Rückzug auf die Standardposition im Eil
gang. Die Fig. 9-12 zeigen, wie die in den Fig. 7 und 8 schema
tisch dargestellten Arbeitsgänge auf der Messerschleifmaschine
20 tatsächlich ausgeführt werden.
In Fig. 9 ist das Schneidmesser 22 so eingestellt, daß die
Schleifscheibe 28 mit dem im Zylinderbereich gelegenen Teil
34'' ihres Arbeitsbereiches eine Fläche (A) des Schneidmessers
22 schleift, nämlich schruppt, und zwar ausgehend von einer
Schulter 21 bis zu einem Kopf 23 des Schneidmessers 22.
Fig. 10 zeigt die verschiedenen möglichen Schleifpositionen für
verschiedene technologische Phasen für das Schleifen des
Schneidmessers 22 mit der Schleifscheibe 28.
Gemäß der Darstellung in Fig. 11 wird die andere Fläche (B) des
Schneidmessers 22 mit dem im Zylinderbereich gelegenen Teil
34'' des Arbeitsbereiches geschliffen, also ebenfalls ge
schruppt.
Gemäß der Darstellung in Fig. 12 wird dann die zuvor durch
Schruppschleifen bearbeitete Fläche des Schneidmessers 22 in
eine vertikale Position gebracht, in der sie zu dem Stirnbe
reich der Schleifscheibe 28 tangential ist. In dieser Stellung
wird diese Fläche des Schneidmessers 22 geschlichtet.
Die Einstellung des Messers in bezug auf die in der Y-Achse
verfahrbare Schleifscheibe wird nun im einzelnen unter Bezug
nahme auf die Fig. 13-15 beschrieben. Von der Schleifscheibe 28
ist in den Fig. 13-15 jeweils nur die Schleifkante durch einen
Kreis angedeutet, der dem in Fig. 4 dargestellten
Kreis an der Schneidkante entspricht. Die Schleifscheibe, die
im übrigen nicht dargestellt ist, hat dieselbe Orientierung wie
in Fig. 4, d. h. ihre Stirnfläche erstreckt sich vertikal und
die Drehachse ist horizontal.
In den Fig. 13-15 sind die Schrupp- und die Schlichttechnologie
schematisch dargestellt. Bei dem Schruppen (Fig. 13 und 14)
wird das Schneidmesser 22 um den Profilkippwinkel PKW gekippt,
so daß das Profil mit dem Zylinderbereich der Schleifscheibe 28
in Kontakt gebracht wird. Auf diese Weise wird eine Freifläche
generiert, die auf der Flanke konkav ist und an dem Kopf 23 des
Schneidmessers 22 zylindrisch ist. Vorzugsweise wird die
"Schruppfreifläche" mit einem größeren Freiwinkel als die
"Schlichtfreifläche" geschliffen. In den Fig. 13 und 14 ist
deutlich zu erkennen, daß der Gesamtkontaktwinkel GKW von dem
Profilkippwinkel PKW abhängig ist, wie weiter oben bereits dar
gelegt.
Für die Schlichtphase (Fig. 15) wird das Messerprofil vertikal
positioniert (PK = -Alpha). Die Schleifscheibe 28 bearbeitet
die Flanke des Schneidmessers mit ihrer Stirnfläche, bei der
die Erzeugende ein Bogen in einer Ebene ist, wie ebenfalls be
reits dargelegt.
Es werden, wie oben erwähnt, durch unterschiedliche Positionie
rung des Schneidmessers beim Schruppen und Schlichten unter
schiedliche Teile des Arbeitsbereiches 34 der Schleifscheibe 28
beansprucht. Die Vorschubrichtung (Stoßen oder Ziehen) spielt
dabei natürlich eine große Rolle.
Das vorstehend beschriebene Verfahren zum Schleifen von wenig
stens einer Fläche an einem in der Zerspantechnik eingesetzten
Schneidmesser 22 mit einer sich um die Achse 38 drehenden
Schleifscheibe 28, deren Arbeitsbereich 34 eine Ringfläche ist,
die im Axialschnitt ein bogenförmiges Profil hat (vgl. insbe
sondere Fig. 4), läßt sich folgendermaßen zusammenfassend dar
stellen:
- a) Zuerst wird eine Fläche an dem Schneidmesser 22 durch Schleifen mit der Ringfläche unter einer ersten räumlichen Ori entierung zwischen Schleifscheibe 28 und Schneidmesser 22 durch wenigstens eine erste translatorische Relativbewegung zwischen Schleifscheibe und Schneidmesser erzeugt, wie es für eine Flä che z. B. in Fig. 11 dargestellt ist, und
- b) anschließend wird wenigstens ein Teil der erzeugten Fläche mit der Ringfläche unter einer zweiten räumlichen Orientierung zwischen der Schleifscheibe 28 und dem Schneidmesser 22 durch wenigstens eine zweite translatorische Relativbewegung zwischen der Schleifscheibe 28 und dem Schneidmesser 22 überschliffen, wie es in Fig. 12 dargestellt ist.
Vorzugsweise werden dabei die erste und die zweite räumliche
Orientierung zwischen der Schleifscheibe 28 und dem Schneidmes
ser 22 durch Einstellen einer ersten bzw. zweiten Position des
Schneidmessers 22 in bezug auf die Schleifscheibe 28 erzielt.
Je nach der Neigung des Schneidmessers 22 in Fig. 12 wird durch
die Schleifscheibe 28 der wenigstens eine Teil der erzeugten
Fläche an dem Schneidmesser 22 als konkave oder eben Facette
erzeugt. Zweckmäßig erfolgt bei dem Erzeugen der Fläche an dem
Schneidmesser 22 der Abtrag nur durch Zustellung in einer Mes
serachse. Erfindungswesentlich ist, daß zwischen dem Schneid
messer 22 und der Schleifscheibe 28 lediglich translatorische
Relativbewegungen ausgeführt werden. Weder die Schleifscheibe
28 noch das Schneidmesser 22 braucht während der Messerbearbei
tung gedreht zu werden, selbstverständlich abgesehen von der
Drehung der Schleifscheibe um 28 um deren eigene Achse 38. Die
Fläche an dem Schneidmesser 22 kann dabei in dem Schritt a)
und/oder in der Schritt b) in zwei Durchgängen durch zwei erste
bzw. zweite translatorische Relativbewegungen zwischen der
Schleifscheibe 28 und dem Schneidmesser 22 erzeugt werden.
Oben ist bereits dargelegt worden, daß das Verfahren bevorzugt
auf einer CNC-Maschine ausgeführt wird und daß zum Ermitteln
von Wechselbeziehungen zwischen geometrischen und technologi
schen Parametern für das Erzeugungsschleifen ein CDS-Rechensy
stem eingesetzt wird. Oben ist weiter an einem Beispiel be
schrieben worden, daß die Fläche an dem Schneidmesser 22 in dem
Schritt a) in zwei Durchgängen, also mit zwei Schruppschnitten
erzeugt wird. Es ist aber klar, daß wenigstens ein Schrupp
schnitt ausreichend ist. Der wenigstens eine Teil der erzeugten
Flächen wird dann in dem Schritt b) mit einem Schlichtschnitt
überschliffen.
Die translatorische Relativbewegung zwischen der Schleifscheibe
28 und dem Schneidmesser 22 wird dadurch erzeugt, daß dem
Schneidmesser 22 relativ zu der Schleifscheibe 28 eine Stoßbe
wegung (wie z. B. in den Fig. 13 und 14 dargestellt) oder eine
Ziehbewegung (wie z. B. in Fig. 15 dargestellt) gegeben wird.
Der besondere Vorteil der Schleifscheibe 28, die bei dem hier
beschriebenen Verfahren eingesetzt wird, besteht darin, daß die
Schleifscheibe in ihrer gesamten zum Schleifen eingesetzten
Ringfläche die gleichen Spezifikationen hat, d. h., daß die
Schleifscheibe in dem gesamten Arbeitsbereich beispielsweise
ein und denselben Schleifbelag aufweist, und daß die Auswahl
von Schruppschnitt und Schlichtschnitt allein durch Auswählen
von Vorschubparametern wie Vorschubrichtung und -geschwindig
keit, Schnittgeschwindigkeit und Aufmaß erfolgt.
Die Flächenelemente der Ringfläche, die in den Schritten a) und
b) zum Schruppen bzw. Schlichten verwendet werden, sind gegen
einander austauschbar.
Bevorzugt wird das hier beschriebene Verfahren verwendet, um
unter Einsatz einer Diamant-Topfschleifscheibe Hartmetallmesser
zu schleifen.
Die Schleifscheibe 28 kann abrichtbar oder nichtabrichtbar
sein.
Wenn eine abrichtbare Schleifscheibe verwendet wird, könnte das
Abrichten nach folgenden Methoden ausgeführt werden:
- - Abrichten mit einer Konturrolle 66 (Fig. 16a), welche die negative Korrektur besitzt. In diesem Fall sind außer dem Anfahren an die Schleifscheibe 28 keine weiteren Achsbewe gungen nötig, oder
- - Abrichten mit einer Konturrolle 68, welche eine ähnliche Kontur besitzt, wie sie üblicherweise verwendet wird. In diesem Fall muß mit der Konturrolle 68 eine Kontur um das Scheibenprofil gefahren werden.
Wegen der geneigten Abrichtspindelachse kann die üblicherweise
vorhandene Anordnung der Abrichteinheit nicht dafür übernommen
werden. Mit einem neuen Eingangssignal muß der Steuerung mitge
teilt werden, daß die Abrichteinrichtung (Konturrolle 66 oder
68) für die Diamant-Topfschleifscheibe eingerichtet wurde, so
daß dann Softwarebereichsendschalter aktiviert werden können
und zusätzliche Überwachungs- und Plausibilitätskontrollen be
züglich des Schleifverfahrens durchgeführt werden können. Fig.
16a zeigt schematisch das Konditionieren mit der Konturrolle 66
und mit Linearinterpolation bei dem Anfahren an die Schleif
scheibenkontur. Fig. 16b zeigt das Konditionieren mit der Kon
turrolle 68 durch Interpolation um die Schleifscheibenkontur.
In beiden Fällen kann der Konditioniervorgang mit unterschied
lichen Relativgeschwindigkeiten der Berührungspunkte der Topf
scheibe zum Abrichtwerkzeug erfolgen, um so die gewünschte
Oberflächengüte oder Abtragfähigkeit der Schleifscheibe 28 zu
erreichen. Der eigentliche Abrichtvorgang wird ein in der CNC
abgelegter Zyklus sein, welcher auf die Daten der Werkzeugda
tenbank zugreift. Der Konditioniervorgang nach Fig. 16b kann
ausgeführt werden, wenn die Bedingung für die Radien und die
Steilheit des Kegels erfüllt ist. Dann findet eine theoretisch
punktformige Berührung zwischen der Schleifscheibe 28 und der
Abrichtrolle 68 statt. Der Anrichtzyklus ist so auszulegen, daß
eine Abrichtrolle mit einem zylindrischen Teil und je einem Ra
dius an der Kante angesetzt werden kann.
Oben ist zwar angegeben, daß mindestens zwei Translationsbewe
gungen nötig sind, nämlich eine für die Flanke des Schneidmes
sers 22 und eine für den Kopf 23 des Schneidmessers 22, es
könnte jedoch mit einer dritten Translationsbewegung zusätzlich
gearbeitet werden.
Die Optimierung, die bei dem hier beschriebenen Erzeugungs
schleifverfahren vorgenommen wird, kann beispielsweise darin
bestehen, daß die Kraft an der Schleiffläche konstant bleibt.
Um diese Optimierung zu erreichen, ist es z. B. möglich, die
Flächen an dem Schneidmesser 22 so auszulegen, daß die Schnitt
leistung der Schleifscheibe 28 immer die gleiche bleibt. Der
Schleifscheibenhersteller empfiehlt üblicherweise eine be
stimmte Schnittleistung, die eingehalten werden sollte. Für den
Anwender besteht dann die Möglichkeit, die zu schleifenden Mes
serflächen daran anzupassen. Eine kontrollierte Schnittauftei
lung, wie sie oben mit Bezug auf die Fig. 6a und 6b beschrieben
worden ist, ermöglicht eine bessere Optimierung des Schleifpro
zesses, nämlich gleichbleibende Leistung oder Kräfte, Herstel
lung einer gewünschten Facettenbreite usw.
Eine weitere Optimierung besteht darin, daß die geschliffene
Fläche im Endzustand wahlweise plan oder konkav sein kann und
daß jede Freifläche selbst aus einer Kombination von zwei Frei
flächen bestehen kann. Dafür braucht ledigliche die räumliche
Orientierung zwischen der Schleifscheibe 28 und dem Schneid
messer 22 entsprechend gewählt zu werden, kombiniert mit einer
Stoß- oder Ziehbewegung des Schneidmessers 22, wie oben darge
legt. Das hier beschriebene Verfahren ist also äußerst flexi
bel.
Claims (24)
1. Verfahren zum Schleifen von wenigstens einer Fläche an einem
in der Zerspantechnik eingesetzten Schneidmesser (22) mit einer
sich um eine Achse (38) drehenden Schleifscheibe (28), deren
Arbeitsbereich (34) eine Ringfläche ist, die im Axialschnitt
ein bogenförmiges Profil hat, durch
- a) Erzeugen einer Fläche an dem Schneidmesser (22) durch Schleifen mit der Ringfläche unter einer ersten räumlichen Orientierung zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmes ser (22) durch wenigstens eine erste translatorische Rela tivbewegung zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser (22), und
- b) Überschleifen wenigstens eines Teils der erzeugten Fläche mit der Ringfläche unter einer zweiten räumlichen Orientierung zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmes ser (22) durch wenigstens eine zweite translatorische Relativbewegung zwischen Schleifscheibe (28) und Schneid messer (22)
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Schritt a) die erste räumliche Orientierung zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser (22) durch Einstellen ei ner ersten Position des Schneidmessers (22) in bezug auf die Schleifscheibe (28) erzielt wird, und
daß in dem Schritt b) die zweite räumliche Orientierung zwi schen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser (22) durch Einstel len einer zweiten Position des Schneidmessers (22) in bezug auf die Schleifscheibe (28) erzielt wird.
daß in dem Schritt a) die erste räumliche Orientierung zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser (22) durch Einstellen ei ner ersten Position des Schneidmessers (22) in bezug auf die Schleifscheibe (28) erzielt wird, und
daß in dem Schritt b) die zweite räumliche Orientierung zwi schen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser (22) durch Einstel len einer zweiten Position des Schneidmessers (22) in bezug auf die Schleifscheibe (28) erzielt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Position des Schneidmessers (22) so gewählt wird, daß die Schleifscheibe (28) die Fläche an dem Schneidmesser (22) mit einem in einem Zylinderbereich der Schleifscheibe (28) gelegenen ersten Flächenelement der Ringfläche erzeugt, und
daß die zweite Position des Schneidmessers (22) so gewählt wird, daß die Schleifscheibe (28) den wenigstens einen Teil der erzeugten Fläche an dem Schneidmesser (22) mit einer in einem Stirnbereich der Schleifscheibe (28) gelegenen zweiten Flächen element der Ringfläche überschleift.
daß die erste Position des Schneidmessers (22) so gewählt wird, daß die Schleifscheibe (28) die Fläche an dem Schneidmesser (22) mit einem in einem Zylinderbereich der Schleifscheibe (28) gelegenen ersten Flächenelement der Ringfläche erzeugt, und
daß die zweite Position des Schneidmessers (22) so gewählt wird, daß die Schleifscheibe (28) den wenigstens einen Teil der erzeugten Fläche an dem Schneidmesser (22) mit einer in einem Stirnbereich der Schleifscheibe (28) gelegenen zweiten Flächen element der Ringfläche überschleift.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Position des Schneidmessers (22) so gewählt
wird, daß die Schleifscheibe (28) den wenigstens einen Teil der
erzeugten Fläche an dem Schneidmesser (22) als konkave oder
ebene Facette erzeugt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet,
daß bei dem Erzeugen der Fläche an dem Schneidmesser (22) der
Abtrag nur durch Zustellung in einer Messerachse erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die Erzeugung der Fläche an dem Schneidmesser (22) nur mit
drei zueinander rechtwinkeligen Linearachsen (X, Y, Z) erfolgt
und andere Achsen (C, A) als bloße Einstellachsen eingesetzt
und vor dem eigentlichen Erzeugungsschleifen der Fläche an dem
Schneidmesser (22) positioniert werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die Fläche an dem Schneidmesser (22) in dem Schritt a)
und/oder in dem Schritt b) in zwei Durchgängen durch zwei erste
bzw. zweite translatorische Relativbewegungen zwischen Schleif
scheibe (28) und Schneidmesser (22) erzeugt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet,
daß das Verfahren auf einer CNC-Messerschleifmaschine (22) aus
geführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Ermitteln von Wechselbeziehungen zwischen geometrischen
und technologischen Parametern für das Erzeugungsschleifen ein
CDS-Rechensystem eingesetzt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet,
daß die Fläche an dem Schneidmesser (22) in dem Schritt a) mit wenigstens einem Schruppschnitt erzeugt wird und
daß der wenigstens eine Teil der erzeugten Fläche in dem Schritt b) mit einem Schlichtschnitt überschliffen wird.
daß die Fläche an dem Schneidmesser (22) in dem Schritt a) mit wenigstens einem Schruppschnitt erzeugt wird und
daß der wenigstens eine Teil der erzeugten Fläche in dem Schritt b) mit einem Schlichtschnitt überschliffen wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet,
daß die translatorische Relativbewegung zwischen Schleifscheibe
(28) und Schneidmesser (22) dadurch erzeugt wird, daß dem
Schneidmesser (22) relativ zu der Schleifscheibe (28) eine
Stoß- oder Ziehbewegung gegeben wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß bei dem Überschleifen mit einem Schlichtschnitt dem
Schneidmesser (22) relativ zu der Schleifscheibe (28) eine
Ziehbewegung gegeben wird.
13. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Schleifscheibe (28) eingesetzt wird, die in ihrer gesamten zum Schleifen eingesetzten Ringfläche die gleichen Spezifi kationen hat, und
daß die Auswahl von Schruppschnitt und Schlichtschnitt allein durch Auswählen von Vorschubparametern wie Vorschubrichtung und -geschwindigkeit, Aufmaß und Schleifgeschwindigkeit erfolgt.
daß eine Schleifscheibe (28) eingesetzt wird, die in ihrer gesamten zum Schleifen eingesetzten Ringfläche die gleichen Spezifi kationen hat, und
daß die Auswahl von Schruppschnitt und Schlichtschnitt allein durch Auswählen von Vorschubparametern wie Vorschubrichtung und -geschwindigkeit, Aufmaß und Schleifgeschwindigkeit erfolgt.
14. Verfahren nach Anspruch 10 oder 13, dadurch gekennzeichnet,
daß Schruppen und Schlichten in den Schritten a) bzw. b) und
somit die zum Schleifen eingesetzten Flächenelemente der
Ringfläche gegeneinander austauschbar sind.
15. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14
unter Einsatz einer Diamant-Topfschleifscheibe (28) zum Schlei
fen von Hartmetallmessern (22).
16. Schleifscheibe zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifscheibe (28) eine Diamant-Topfschleifscheibe mit
einem Arbeitsbereich (34) ist, der zu einem Teil (34') in einem
Stirnbereich und zu einem Teil (34'') in einem Zylinderbereich
der Topfschleifscheibe liegt.
17. Schleifscheibe nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß der Arbeitsbereich (34) eine Ringfläche ist, welche im
Axialschnitt ein bogenförmiges Profil hat, das sich über einen
Gesamtkontaktwinkel (GKW) erstreckt.
18. Schleifscheibe nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gesamtkontaktwinkel (GKW) etwa 145° beträgt.
19. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß das bogenförmige Profil kreisbogenförmig
ist und einen Rundungsradius (R) hat, der in einem Bereich von
0,5 bis 5 mm und bevorzugt von 0,5 bis 1 mm liegt.
20. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Schleifscheibe (28) eine feste Geometrie hat und nicht
abrichtbar ist.
21. Schleifscheibe nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schleifscheibe (28) aus einem metallischen Trägerkörper
(30) besteht, auf den ein Schleifbelag (32) aus Diamantkörnern
und einer galvanischen Bindung, aus der die Diamantkörner her
ausragen, aufgebracht ist.
22. Schleifscheibe nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß die galvanische Bindung aus Nickel besteht.
23. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schleifscheibe (28) abrichtbar ist.
24. Schleifscheibe nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schleifscheibe in dem gesamten Arbeits
bereich (34) ein und denselben Schleifbelag (32) aufweist.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
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EP99932711A EP1144138B1 (de) | 1998-06-23 | 1999-06-22 | Verfahren zum schleifen von wenigstens einer fläche an einem in der zerspantechnik eingesetzten schneidmesser, verwendung des verfahrens und schleifscheibe zur durchführung des verfahrens |
JP2000555710A JP4450993B2 (ja) | 1998-06-23 | 1999-06-22 | 機械加工に使用される切刃の少なくとも一の面を研削する方法、その方法の使用、およびその方法を実施するために使用される研削用ホイール |
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AU49002/99A AU4900299A (en) | 1998-06-23 | 1999-06-22 | Method for grinding at least one surface on a cutting knife used in machining, use of said method and grinding wheel used to carry out said method |
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DE19827897A DE19827897A1 (de) | 1998-06-23 | 1998-06-23 | Verfahren zum Schleifen von wenigstens einer Fläche an einem in der Zerspantechnik eingesetzten Schneidmesser, Verwendung des Verfahrens und Schleifscheibe zur Durchführung des Verfahrens |
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