DE10103121A1 - Verfahren zum Schleifen von wenigstens einer Fläche an einem in der Zerspantechnik eingesetzten Schneidmesser - Google Patents
Verfahren zum Schleifen von wenigstens einer Fläche an einem in der Zerspantechnik eingesetzten SchneidmesserInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren bei dem mit Paarungen räumlicher Orientierungen zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser (22) gearbeitet wird, wobei mit einer Ringfläche der Schleifscheibe (28) unter einer räumlichen Orientierung eine Fläche an dem Schneidmesser (22) erzeugt und anschließend unter einer anderen räumlichen Orientierung die erzeugte Fläche mit derselben Ringfläche überschliffen wird. Solche Paarungen von Orientierungen werden mit unterschiedlichen Ausstellwinkeln des Schneidmessers so aneinandergereiht, daß der gesamte Arbeitsbereich der Ringfläche optimal ausgenutzt wird, bevor die Schleifscheibe abgerichtet oder ausgetauscht werden muß.
Description
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung eines Verfahrens nach der DE 198 27 897 A1.
Bei dem Schleifen von in der Zerspantechnik eingesetzten Schneidmessern existieren heute
zwei Technologien, nämlich Formschleifen und Erzeugungsschleifen. Der wesentliche Un
terschied zwischen diesen beiden Schleiftechnologien besteht darin, daß bei dem Form
schleifen die Erzeugende im voraus auf dem Werkzeug generiert wird (Abrichten). Auf diese
Weise entsteht ein einfacher Prozeß, bei dem das Schleifwerkzeug der Profilträger ist. Für
die Flächenerzeugung ist dann nur eine Vorschubbewegung nötig. Im Gegensatz dazu wird
bei dem Erzeugungsschleifen die Erzeugende durch mindestens zwei Maschinenbewegun
gen generiert, wodurch der Prozeß komplexer wird. Das Erzeugungsschleifen ist aber fle
xibler als das Formschleifen weil sich durch beliebige Bewegungskombinationen eine Vielfalt
von Profilen erzeugen läßt. Die Erhöhung der Flexibilität wird außerordentlich geschätzt,
wenn Sonderprofile in einer kleinen oder in einer mittleren Losgröße hergestellt werden müs
sen. Das Erzeugungsprofil auf die Schleifscheibe zu bringen, ist in diesem Fall nicht erfor
derlich. Das Erzeugungsschleifen ist aber mit größerem Steuerungsaufwand als das Profil
schleifen verbunden.
Das eingangs genannte Verfahren geht von einem aus der US 5 168 661 bekannten Verfah
ren aus. Bei diesem bekannten Verfahren werden eine besondere Schleifscheibenkonfigura
tion und ein besonderer Bewegungsablauf bei dem Bewegen des Schneidmessers relativ zu
der Schleifscheibe eingesetzt, um die Bildung einer Anzahl von gewünschten Oberflächen an
einem Schneidmesser zu ermöglichen. Außerdem sollen spiralförmige Rillen, die auf der
Werkstückoberfläche durch das von der Schleifscheibe am höchsten verstehende Korn er
zeugt werden, vermieden werden. Zu diesem Zweck wird bei dem bekannten Verfahren eine
Schleifscheibe eingesetzt, die zum Schlichtschleifen auf dem äußeren Teil der Scheiben
oberfläche eine schmale, im wesentlichen ebene Fläche aufweist, welche zu einer Oberflä
che eines Werkstückes während des Schlichtschleifens im wesentlichen tangential gehalten
wird. Die Schleifscheibe besteht aus einem teueren, äußerst dauerhaften Schleifmaterial wie
CBN-Kristallen, es können aber auch andere Materialien wie Aluminiumoxid verwendet wer
den, da die Schleifscheibe nicht abgerichtet zu werden braucht. Außer der schmalen ebenen
Fläche, die zum Schlichtschleifen eingesetzt wird, weist die Schleifscheibe eine innere koni
sche Fläche auf, die zum Schruppschleifen eingesetzt wird. Die geschruppte Messeroberflä
che wird anschließend mit der schmalen ebenen Fläche geschlichtet.
Dieses bekannte Verfahren erfordert einen komplizierten Bewegungsablauf, weil jede an
einem Schneidmesser zu schleifende Fläche zunächst mit der inneren konischen Fläche
geschruppt und anschließend mit der schmalen ebenen Fläche geschlichtet wird. Die bei
dem bekannten Verfahren eingesetzten Schleifscheiben bestehen in ihrem Schrupp- und
Schlichtbereich aus Schleifmaterialien mit unterschiedlicher Korngröße. Die von der Schleif
scheibe auszuführende Schrupp- und Schlichtarbeit wird somit auf zwei verschiedene
Schleifscheibenbereiche verteilt, von denen der eine nur zum Schruppschleifen und der an
dere nur zum Schlichtschleifen eingesetzt wird. Bei den Schneidmessern, die durch das be
kannte Verfahren geschliffen werden, handelt es sich um die üblichen Schnellstahlmesser.
Nachteilig ist bei dem bekannten Verfahren weiter, daß ein Schlichtschleifen von konkav ge
krümmten Flächen nicht möglich ist, weil das Schlichten immer mit der schmalen ebenen
Fläche erfolgt. Ferner ist bei dem bekannten Erzeugungsschleifverfahren nachteilig, daß sich
aufgrund der dabei eingesetzten CBN-Scheiben Hartmetallmesser nicht schleifen lassen.
Eine CBN-Scheibe hätte keine ausreichende Standfestigkeit bei der Bearbeitung von Hart
metallmessern. Hartmetallmesser lassen sich aber auch nicht ohne weiteres Formschleifen.
Für Hartmetallmesser wäre zum Formschleifen eine breite Diamantscheibe erforderlich, die
se Diamantscheiben lassen sich aber sehr schwer konditionieren.
Zur Herstellung der Zahnräder eines Getriebes kann es beispielsweise erforderlich sein,
sechs unterschiedliche Messertypen einzusetzen, um sechs unterschiedliche Profile herzu
stellen. Auf einer Borazon-Schleifscheibe könnten diese sechs Profile durch Umprofilieren
hergestellt werden. Auf einer Diamant-Schleifscheibe wäre das nicht wirtschaftlich. Vielmehr
müßten mehrere verschiedene Diamantscheiben für das Formschleifen bereitgestellt wer
den.
Bei dem Verfahren nach DE 198 27 897 A1 werden vorzugsweise Schleifscheiben aus ei
nem metallischen Trägerkörper eingesetzt, auf den ein Schleifbelag aus Diamantkörnern und
einer galvanischen Bindung, aus der die Diamantkörner herausragen, aufgebracht ist. Die
galvanische Bindung kann beispielsweise aus Nickel bestehen. Solche Schleifscheiben ha
ben den Vorteil einer hohen Standzeit, d. h. sie können lange eingesetzt werden, bevor sie
abgerichtet werden müssen. Solche Schleifscheiben sind aber sehr teuer. Billiger sind
Schleifscheiben aus Kunststoff, bei denen die Diamantkörner bevorzugt in eine Kunstharz
bindung eingebettet sind. Solche Schleifscheiben sind zwar billiger als die mit metallischem
Trägerkörper, haben aber auch eine geringere Standzeit, d. h. müssen häufiger abgerichtet
werden, weil sie schneller verschleißen. Jede Schrittpaarung, d. h. jede Paarung von räumli
chen Orientierungen, mit denen geschliffen wird, erzeugt an der Schleifscheibe relativ
schnell ein Paar Abflachungen, so daß die Kunststoffschleifscheibe sehr schnelle nicht mehr
eingesetzt werden kann oder nach wenigen Abrichtungen ausgetauscht werden muß.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Verfahren nach der DE 198 27 897 A1 so zu verbessern,
daß jede Schleifscheibe mit maximal möglicher Standzeit eingesetzt werden kann, bevor sie
auszutauschen ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Schritten nach Anspruch 1
gelöst.
Der Vorteil des Verfahrens zeigt sich insbesondere, wenn Schleifscheiben, die häufig abge
richtet werden müssen, wie beispielsweise Kunststoffschleifscheiben, eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht, von einer Schleifscheibe mit metallischem
oder anderem festem Trägerkörper mit galvanischer Bindung auf eine Kunststoffschleifscheibe
überzugehen, indem der Verschleiß, der an derselben auftritt, so gut wie möglich über
den Arbeitsbereich verteilt wird, so daß mit ein und demselben Arbeitsbereich möglichst viele
Messer geschliffen werden können, bevor die Schleifscheibe ausgewechselt werden muß.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung werden erfindungsgemäß eine bestimmte Zahl Mes
ser, z. B. 200, mit einer Paarung räumlicher Positionen geschliffen. Danach wird durch Än
dern des Anstellwinkels eine andere Paarung von räumlichen Positionen hergestellt, mit der
wiederum eine Anzahl von Messern, beispielsweise 200, geschliffen wird, usw.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung bilden die Gegenstände der Unteransprüche.
Die Änderungen des Anstellwinkels von Positionspaarung zu Positionspaarung werden vor
zugsweise so gewählt, daß die Bogenform, die der Arbeitsbereich im Querschnitt aufweist,
durch einen Polygonzug ersetzt wird, bei dem jede Polygonseite so kurz ist, beispielsweise 1
µm, daß die Qualität des Schleifergebnisses dadurch nicht beeinträchtigt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die räumlichen Orientierungen automatisch
ausgewählt werden. Dafür enthält die Maschine entsprechende Software, die so gestaltet ist,
daß die Anstellwinkeländerungen automatisch erfolgen. Die Bedienungsperson braucht le
diglich die Anstellwinkeländerungsstrategie einzugeben und die Maschine zu überwachen.
Den Rest übernimmt das Programm.
Wenn in vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung alle räumlichen Ori
entierungen zwischen Schleifscheibe und Schneidmesser durch Einstellen einer zugeord
neten Position des Schneidmessers in bezug auf die Schleifscheibe erzielt werden, läßt sich
eine herkömmliche Schleifmaschine einsetzen, bei der die Schleifscheibe um ihre eigene
Achse drehbar und in der Y-Achse vertikal verfahrbar ist.
Wenn in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des Verfahrens nach der Erfindung eine Position
jeder Positionspaarung des Schneidmessers so gewählt wird, daß die Schleifscheibe die
Fläche an dem Schneidmesser mit einem in einem Zylinderbereich der Schleifscheibe gele
genen Flächenelement der Ringfläche erzeugt, und die andere Position der Paarung so ge
wählt wird, daß die Schleifscheibe den wenigstens einen Teil der erzeugten Fläche an dem
Schneidmesser mit einer in einem Stirnbereich der Schleiffläche gelegenen anderen Flä
chenelement der Ringfläche überschleift, dann kann die mit dem Zylinderbereich erzeugte
konkave Fläche wahlweise mit dem Stirnbereich so überschliffen werden, daß die erzeugte
Fläche konkav bleibt oder plan wird oder zumindest teilweise plan wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeich
nungen näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine herkömmliche Schleifmaschine des Typs B22 der Anmelderin, die durch
Weiterentwicklung ihrer Software zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens hergerichtet ist,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Topfschleifscheibe für das erfindungs
gemäße Verfahren,
Fig. 3 eine Erläuterungsdarstellung einer Schleifscheibe für das Verfahren nach der
Erfindung,
Fig. 4 als vergrößerte Einzelheit den Arbeitsbereich der Schleifscheibe nach Fig. 3,
Fig. 5a-5c drei verschiedene Messertypen, die durch das Verfahren nach der Erfindung
auf einer Maschine nach Fig. 1 schleifbar sind, wobei jeweils links die Anord
nung des Schneidmessers in einem Messerkopf und rechts die Anordnung
des Schneidmessers in der Spannvorrichtung der Schleifmaschine dargestellt
ist,
Fig. 6a die Schnittaufteilung an einem Schneidmesser bei unterschiedlichem Abtrag
an Messerschulter und -spitze,
Fig. 6b die Schnittaufteilung an einem Schneidmesser bei etwa konstantem Abtrag an
Messerschulter und -spitze,
Fig. 7 den Einsatz des Verfahrens nach der Erfindung zum Schruppen der Fläche
eines Schneidmessers in zwei Durchgängen,
Fig. 8 den Einsatz des Verfahrens nach der Erfindung zum Schlichten der gleichen
Fläche wie in Fig. 7,
Fig. 9 das Schleifen einer Schulter an einem Schneidmesser mit der Schleifscheibe
nach Fig. 3 auf der softwaremäßig weiterentwickelten Schleifmaschine des
Typs B22,
Fig. 10 die verschiedenen möglichen Schleifpositionen für verschiedene technologi
sche Phasen für das Schleifen eines Schneidmessers mit der Schleifscheibe
nach Fig. 3,
Fig. 11 das Schruppen einer Freifläche an dem Schneidmesser mit der Schleifscheibe
nach Fig. 3,
Fig. 12 das Schlichten derselben Freifläche wie in Fig. 11 mit der Schleifscheibe nach
Fig. 3,
Fig. 13 die Ermittlung des Arbeitsbereiches der Schleifscheibe nach Fig. 3 beim
Schruppen,
Fig. 14 eine Darstellung zur Erläuterung, wie sich durch Änderung eines Profilkipp
winkels PKW ein Gesamtkontaktwinkel GKW verschiebt,
Fig. 15 die Ermittlung des Arbeitsbereiches der Schleifscheibe nach Fig. 3 beim
Schlichten,
Fig. 16a das Konditionieren einer abrichtbaren Schleifscheibe mit einer Konturrolle
beim Anfahren an die Schleifscheibenkontur,
Fig. 16b das Konditionieren einer Schleifscheibe nach der Erfindung mit einer Abricht
rolle durch Interpolation um die Schleifscheibenkontur und
Fig. 17, 18 die Wahl von verschiedenen Anstellwinkeln für den jeweils ersten Schritt einer
Paarung von räumlichen Orientierungen.
Fig. 1 zeigt eine insgesamt mit der Bezugszahl 20 bezeichnete Messerschleifmaschine des
Typs B20 der Anmelderin, die eigentlich zum Schleifen von Stabmessern mit Profilscheiben
im Formschleifverfahren vorgesehen ist, hier aber eine Erweiterung aufweist, für das Schlei
fen von Schneidmessern, insbesondere von Hartmetallmessern, im Erzeugungsschleifver
fahren. Die Erweiterung besteht vor allem aus einer Erweiterung der Software für die Steue
rung der Messerschleifmaschine 20, insbesondere im Bereich der Anpaßsteuerung (PMC),
den Bearbeitungszyklen und Makros der CNC, der Bedienoberfläche und der Datenverwal
tung mit einem integrierten PC. Die CNC hat die Funktion des "Masters" und dient zur Achs
steuerung, zum Ausführen der Teileprogramme (Prozeßablaufsteuerung), der Teilepro
grammverwaltung und für CNC-Bildschirmanzeigen. Die auch SPS genannte Anpaßsteue
rung übernimmt die Interface-Funktion zwischen der CNC und der Messerschleifmaschine,
die Steuerung der Maschinenabläufe, Überwachungsfunktionen, Maschinenbedientafeln,
digitale Eingabe/Ausgabe und Schnittstelle zum Roboter/Magazin. Wegen der verfügbaren
Ressourcen (RAM im PC) wird für jedes der beiden Schleifverfahren (Form- und Erzeu
gungsschleifen) ein Programm für die Bedienoberfläche erstellt. Der Wechsel zwischen der
Bedienoberfläche für Form- oder Erzeugungsschleifen kann während der Hochlaufphase der
PC-Software ausgeführt werden. Die Erzeugung der Messerform erfolgt nur mit den Linear
achsen X, Y, Z. Eine A- und eine C-Achse sind reine Einstellachsen und werden vor dem
eigentlichen Erzeugungsschleifen der Messerflächen positioniert. Die Bahnberechnung und
die Schnittaufteilung erfolgen im PC, damit auf der CNC-Ebene nur noch Markos und Zyklen
für Werkstückwechsel und Konditionieren der Schleifscheibe vorhanden sein müssen. Die
Hauptinterpolationsebene für das Schleifen der Schneidmesser wird durch die Achsen Y und
Z gebildet.
Das Werkstückspektrum umfaßt Schneidmesser 22, von denen in den Fig. 5a-5c drei ver
schiedene Typen dargestellt sind. Die konstruktive Geometrie und die Anordnung in einem
Messerkopf 24 ist bei den drei Messertypen unterschiedlich, und demzufolge werden die drei
Messertypen in drei verschiedenen Spannvorrichtungen 26 geschliffen, Fig. 5a zeigt links
einen Freiwinkel von 8° und einen Messerneigungswinkel in dem Messerkopf von 20°. Ent
sprechend muß das Schneidmesser 22 in Fig. 5a rechts in der Spannvorrichtung 26 einen
Neigungswinkel von 28° haben, damit der Kopf des Messers zum Schleifen ohne Freiwinkel
angeordnet ist. Entsprechendes gilt für die Darstellungen in den Fig. 5b und 5c. Die in den
Fig. 5a und 5c ganz links und links oben angegebenen Winkel sind für die Beschreibung hier
nicht von Interesse und brauchen daher nicht näher erläutert zu werden. Bei dem Erzeugen
der Fläche an dem Schneidmesser 22 erfolgt der Abtrag nur durch Zustellung in der Y-Achse
der Maschine, die in den Fig. 1 und 5a angedeutet ist.
Eine wichtige Voraussetzung für das hier beschriebene Verfahren, das insbesondere zum
Hartmetallschleifen entwickelt worden ist, sind die Eigenschaften der A-Achse der in Fig. 1
dargestellten Messerschleifmaschine 20. Bei dem herkömmlichen Formschleifverfahren dient
die A-Achse nur für die Vorrichtungspositionierung und wird dann geklemmt. Der Kopfradius
wird durch mindestens zwei Translationsbewegungen (Y, Z) erzeugt. Diese Translationsbe
wegungen sind weiter unten mit Bezug auf Fig. 7-15 näher beschrieben.
Das hier beschriebene Erzeugungsschleifverfahren wird mit einer Schleifscheibe 28 ausge
führt, bei der es sich bevorzugt um eine Diamant-Topfschleifscheibe handelt. Die Schleif
scheibe 28 ist schematisch im Axialschnitt in Fig. 2 und in vergrößerter Teildarstellung in
Arbeitsposition in Fig. 3 dargestellt. Die Schleifscheibe 28 besteht in der in Fig. 3 dargestell
ten und hier beschriebenen Ausführungsform aus einem Trägerkörper 30 aus Stahl, auf den
ein Schleifbelag 32 aus Korn und galvanischer Bindung aufgebracht ist. Die galvanische
Bindung besteht aus Nickel, das in galvanischen Bädern elektrolytisch auf den Trägerkörper
30 aus Stahl abgeschieden worden ist. Die Diamantkörner (nicht im einzelnen gezeigt) ra
gen aus der nach Abschluß der galvanischen Behandlung vorhandenen Bindung hervor.
Eine abrichtbare Schleifscheibe könnte mit Kunstharz gebunden sein.
In Fig. 4, auf die zusätzlich Bezug genommen wird, ist ein Arbeitsbereich 34 in noch weiterer
Vergrößerung dargestellt. Die Schleifscheibe 28 hat einen Schleif- oder Rundungsradius R.
Ein Teil 34' des Arbeitsbereiches 34 liegt in einem Stirnbereich und ein Teil 34" des Arbeits
bereiches 34 liegt in einem Zylinderbereich der Schleifscheibe 28. Die Schleifscheibe 28 hat
eine feste Geometrie und ist nicht abrichtbar. Wenn die Standzeit am Ende ist, kann der
Arbeitsbereich 34, d. h. die aktive Fläche der Schleifscheibe wieder belegt werden.
Gemäß der Darstellung in Fig. 3 hat die Schleifscheibe 28 den Schleif- oder Rundungsradius
R an der Schleifkante, einen Scheibenradius SR bis zu einer Tangente an die Schleifkante,
eine Scheibenhöhe SH von einer Spindelauflagefläche 36 bis zu einer Tangente an die
Schleifkante, einen Innenwinkel IW einer Innenfläche (Kegel) 40 zu der Achse 38 der
Schleifscheibe 28 und einen Außenwinkel AW einer Außenfläche (Kegel) 42 zur Achse 38.
Der Arbeitsbereich 34 der Schleifscheibe 28 ist eine Ringfläche, die gemäß der Darstellung
in Fig. 4 von einem Punkt 44 im Stirnbereich bis zu einem Punkt 46 im Zylinderbereich der
Schleifscheibe 28 reicht und in dem in Fig. 4 dargestellten Axialschnitt ein bogenförmiges
Profil hat, das sich über einen Gesamtkontaktwinkel GKW erstreckt, der in den Fig. 13 bis 15
dargestellt ist und mit Bezug auf diese Figuren noch näher beschrieben wird. Der Gesamt
kontaktwinkel GKW beträgt etwa 145°. Das bogenförmige Profil ist kreisbogenförmig, und
der Rundungsradius liegt in einem Bereich von 0,5 bis 5 mm und bevorzugt von 0,5 bis
1 mm.
Die Schleifscheibe weist in dem gesamten Arbeitsbereich 34 ein und denselben Schleifbelag
auf, d. h. die verschiedenen Teile des Arbeitsbereiches müssen nicht unterschiedlich be
schichtet sein, um zum Schruppen oder Schlichten eingesetzt werden zu können. Die Be
schichtungsgrenzen des Arbeitsbereiches 34 sind in der Darstellung in Fig. 4 mit 48 bzw. 50
bezeichnet, der jeweilige Überstand, über den die Beschichtungsgrenze über den eigentli
chen Arbeitsbereich hinausreicht, mit 52 bzw. 54. Der Winkel, innerhalb welchem die
Schleifscheibe 28 mit dem Kopf des Schneidmessers 22 beim Schleifen in Berührung kom
men kann, wird als Kopfkontaktwinkel KKW bezeichnet. Der Kopfkontaktwinkel für den Ein
satz der Schleifscheibe 28 beim Schruppen entspricht dem Teil 34" des Arbeitsbereiches,
und der für das Schlichten dem Teil 34' des Arbeitsbereiches, wie es in Fig. 4 eingezeichnet
ist. Der Einsatz dieser unterschiedlichen Teile des Arbeitsbereiches zum Schruppen bzw.
Schlichten wird im folgenden näher erläutert.
Ein zu schleifendes Schneidmesser weist drei aktive Flächen auf, nämlich zwei Freiflächen
56 (von denen in Fig. 5a nur eine sichtbar ist) und eine Spanfläche 58. Diese drei Flächen
können auf der Messerschleifmaschine 20 separat definiert und anschließend separat ge
schliffen werden. Jede Freifläche kann aus zwei unterschiedlichen Flächen (mit zwei unter
schiedlichen Freiwinkeln und mit zwei Geometrien) bestehen. Der technologische Prozeß
kann mehrere Schruppschnitte und einen Schlichtschnitt beinhalten. Jede technologische
Phase (Schruppen oder Schlichten) oder Ausfunken kann separat definiert werden.
In den Fig. 13, 14 und 15 sind die Schrupp- und die Schlichttechnologie schematisch darge
stellt. Bei dem Schruppen (Fig. 13 und 14) wird das Schneidmesser 22 um einen Profilkipp
winkel PK gekippt, so daß der Arbeitsbereich 34 mit dem Zylinderbereich der Schleifscheibe
28 in Kontakt gebracht wird. Die auf diese Weise generierte Freifläche des Schneidmessers
wird konkav auf der Flanke und zylindrisch am Kopf des Schneidmessers 22. Bei dem hier
beschriebenen Erzeugungsschleifverfahren ist vorgesehen, die "Schruppfreifläche" mit ei
nem größeren Freiwinkel als die "Schlichtfreifläche" zu schleifen. In den Fig. 13 und 14 ist
deutlich zu erkennen, daß der Gesamtkontaktwinkel GKW von dem Profilkippwinkel PK ab
hängig ist. Der Profilkontaktwinkel PKW liegt in einem Bereich von Alpha bis 90° -Alpha.
Für unterschiedliche Profilkippwinkel PK werden die unterschiedlichen Teile 34', 34" des
Arbeitsbereiches 34 der Schleifscheibe 28 mit dem Schneidmesser 22 in Kontakt gebracht.
Auf diese Weise lassen sich der Schrupp- und der Schlichtteil des Arbeitsbereiches 34 der
Schleifscheibe 28 gegeneinander verschieben oder sogar voneinander trennen. Die Tren
nungsgrenze liegt bei PK = 90° -Alpha (bei unterschiedlichen Schleifmethoden: Stoßen oder
Ziehen).
Fig. 14 dient zur Erläuterung, wie der Profilkippwinkel PK den Gesamtkontaktwinkel GKW
verschiebt.
Für die Schlichtphase, die mit Bezug auf Fig. 15 beschrieben wird, wird das Messerprofil
vertikal positioniert (PK = -Alpha). Die Schleifscheibe 28 bearbeitet die Flanke des
Schneidmessers 22, bei der die Erzeugende ein Bogen in einer Ebene ist. Auf der Flanke
entsteht eine ebene oder eine zylindrische Facette, deren Breite berechenbar ist. Nur am
Kopf des Schneidmessers 22 wird kein theoretisch exakter Zylinder erzeugt, es wird aber
eine korrekte Schneidkante geben. Der "Schlichtfreiwinkel" wird kleiner als beim Schruppen
eingestellt, und es werden so die zwei unterschiedlichen Flächen erzeugt. Für den Zerspa
nungsprozeß muß natürlich der Wert des "Schlichtfreiwinkels" stimmen. Es werden, wie
oben erwähnt, durch unterschiedliche Positionierung des Schneidmessers 22 beim Schrup
pen und Schlichten die unterschiedlichen Bereiche 34" bzw. 34' der Schleifscheibe 28 bean
sprucht, was zur Erhöhung der Standzeit führen wird. Sollte der Profilkippwinkel PK kleiner
als 90° -Alpha sein, ist immer ein Überschneidungsbereich zwischen Schruppen und
Schlichten in Kauf zu nehmen.
Fig. 6 zeigt die Schnittaufteilung für eine Messerbearbeitung, bei der der Abtrag nur durch
Zustellung in der Y-Achse der Maschine erfolgt. Bei diesem Verfahren ist der Abtrag an der
Messerschulter und an der Messerspitze wesentlich größer als an den Seitenflächen. Sollte
es aufgrund der Schleiftechnologie notwendig sein, daß der Abtrag in etwa konstant ist, muß
eine geeignete Schnittaufteilung berechnet werden. Zusätzliche Zwischenpositionen müs
sen dann in der richtigen Reihenfolge in ein CNC-Teileprogramm mit der korrekten zeitlichen
Abfolge der Schleifoperationen umgesetzt werden. Die zusätzlichen Schleifoperationen sind
in Fig. 6b schraffiert markiert.
Die Messerbearbeitung wird im folgenden am Beispiel einer Fläche, die in zwei Durchgängen
geschruppt und anschließend geschlichtet wird, unter Bezugnahme auf die Fig. 7 und 8 nä
her beschrieben. Für das Schruppen in zwei Durchgängen werden mit dem Schneidmesser,
das in der in den Fig. 7 und 8 nicht dargestellten Spannvorrichtung 26 (vgl. Fig. 5a) einge
spannt ist, Positionen angefahren, die mit 0-14 bezeichnet sind. In Fig. 7 ist links der erste
Durchgang und rechts der zweite Durchgang dargestellt. Die Schleifscheibe 28 behält ihre
Position jeweils bei, und die dargestellten Positionen werden mit dem Schneidmesser 22
selbst angefahren, obgleich die Darstellung in den Fig. 7 und 8 so gewählt ist, als würde die
Schleifscheibe 28 verfahren. Diese kann jedoch, wie die Darstellung in Fig. 1 zeigt, lediglich
eine Bewegung in der Y-Achse ausführen. Die Bewegungen in der X-, in der Z- und bei Be
darf in der Y-Achse führt die Spannvorrichtung 26 aus, in welcher das Schneidmesser 22
eingespannt ist.
In Fig. 7 ist 0 die Ausgangsposition, die von einer Standardposition aus kollisionsfrei ange
fahren werden kann. Diese Position entspricht X = 0, Y = 0, Z = 0, mit der wirksamen Null
punktverschiebung. Die gestrichelten Pfeile bedeuten ein Verfahren mit Eilgang, die ausge
zogenen Pfeile bedeuten Vorschub.
Mit 1 ist der Polygonpunkt bezeichnet, der noch im Eilgang angefahren wird. 2-6 sind die
Bahnpunkte des ersten Durchgangs, die mit Vorschub angefahren werden. Die Punkte 7
und 8 sind Zwischenpunkte, die im Eilgang angefahren werden. Die Punkte 9-14 sind Bahn
punkte des zweiten Durchgangs, die mit Vorschub angefahren werden. Ab dem Punkt 14
erfolgt der Rückzug auf die Standardposition im Eilgang.
In Fig. 8 ist 0 wieder die Ausgangsposition, die aus einer Standardposition kollisionsfrei an
gefahren werden kann. 1 ist der erste Bahnpunkt, der noch im Eilgang angefahren wird. 2-6
sind die Bahnpunkte, die mit Vorschub angefahren werden. Ab dem Punkt 6 erfolgt der
Rückzug auf die Standardposition im Eilgang. Die Fig. 9-12 zeigen, wie die in den Fig. 7 und
8 schematisch dargestellten Arbeitsgänge auf der Messerschleifmaschine 20 tatsächlich
ausgeführt werden.
In Fig. 9 ist das Schneidmesser 22 so eingestellt, daß die Schleifscheibe 28 mit dem im Zy
linderbereich gelegenen Teil 34" ihres Arbeitsbereiches eine Fläche (A) des Schneidmessers
22 schleift, nämlich schruppt, und zwar ausgehend von einer Schulter 21 bis zu einem Kopf
23 des Schneidmessers 22.
Fig. 10 zeigt die verschiedenen möglichen Schleifpositionen für verschiedene technologische
Phasen für das Schleifen des Schneidmessers 22 mit der Schleifscheibe 28.
Gemäß der Darstellung in Fig. 11 wird die andere Fläche (B) des Schneidmessers 22 mit
dem im Zylinderbereich gelegenen Teil 34" des Arbeitsbereiches geschliffen, also ebenfalls
geschruppt.
Gemäß der Darstellung in Fig. 12 wird dann die zuvor durch Schruppschleifen bearbeitete
Fläche des Schneidmessers 22 in eine vertikale Position gebracht; in der sie zu dem Stirnbe
reich der Schleifscheibe 28 tangential ist. In dieser Stellung wird diese Fläche des Schneid
messers 22 geschlichtet.
Die Einstellung des Messers in bezug auf die in der Y-Achse verfahrbare Schleifscheibe wird
nun im einzelnen unter Bezugnahme auf die Fig. 13-15 beschrieben. Von der Schleifscheibe
28 ist in den Fig. 13-15 jeweils nur die Schleifkante durch einen Kreis angedeutet, der dem in
Fig. 4 dargestellten Kreis an der Schneidkante entspricht. Die Schleifscheibe, die im übrigen
nicht dargestellt ist, hat dieselbe Orientierung wie in Fig. 4, d. h. ihre Stirnfläche erstreckt sich
vertikal und die Drehachse ist horizontal.
In den Fig. 13-15 sind die Schrupp- und die Schlichttechnologie schematisch dargestellt. Bei
dem Schruppen (Fig. 13 und 14) wird das Schneidmesser 22 um den Profilkippwinkel PKW
gekippt, so daß das Profil mit dem Zylinderbereich der Schleifscheibe 28 in Kontakt gebracht
wird. Auf diese Weise wird eine Freifläche generiert, die auf der Flanke konkav ist und an
dem Kopf 23 des Schneidmessers 22 zylindrisch ist. Vorzugsweise wird die "Schruppfreiflä
che" mit einem größeren Freiwinkel als die "Schlichtfreifläche" geschliffen. In den Fig. 13
und 14 ist deutlich zu erkennen, daß der Gesamtkontaktwinkel GKW von dem Profilkippwin
kel PKW abhängig ist, wie weiter oben bereits dargelegt.
Für die Schlichtphase (Fig. 15) wird das Messerprofil vertikal positioniert (PK = -Alpha). Die
Schleifscheibe 28 bearbeitet die Flanke des Schneidmessers mit ihrer Stirnfläche, bei der die
Erzeugende ein Bogen in einer Ebene ist, wie ebenfalls bereits dargelegt.
Es werden, wie oben erwähnt, durch unterschiedliche Positionierung des Schneidmessers
beim Schruppen und Schlichten unterschiedliche Teile des Arbeitsbereiches 34 der Schleif
scheibe 28 beansprucht. Die Vorschubrichtung (Stoßen oder Ziehen) spielt dabei natürlich
eine große Rolle.
Das vorstehend beschriebene Verfahren zum Schleifen von wenigstens einer Fläche an ei
nem in der Zerspantechnik eingesetzten Schneidmesser 22 mit einer sich um die Achse 38
drehenden Schleifscheibe 28, deren Arbeitsbereich 34 eine Ringfläche ist, die im Axialschnitt
ein bogenförmiges Profil hat (vgl. insbesondere Fig. 4), läßt sich folgendermaßen zusam
menfassend darstellen:
- a) Zuerst wird eine Fläche an dem Schneidmesser 22 durch Schleifen mit der Ringflä che unter einer ersten räumlichen Orientierung zwischen Schleifscheibe 28 und Schneid messer 22 durch wenigstens eine erste translatorische Relativbewegung zwischen Schleif scheibe und Schneidmesser erzeugt, wie es für eine Fläche z. B. in Fig. 11 dargestellt ist, und
- b) anschließend wird wenigstens ein Teil der erzeugten Fläche mit der Ringfläche unter einer zweiten räumlichen Orientierung zwischen der Schleifscheibe 28 und dem Schneid messer 22 durch wenigstens eine zweite translatorische Relativbewegung zwischen der Schleifscheibe 28 und dem Schneidmesser 22 überschliffen, wie es in Fig. 12 dargestellt ist.
Vorzugsweise werden dabei die erste und die zweite räumliche Orientierung zwischen der
Schleifscheibe 28 und dem Schneidmesser 22 durch Einstellen einer ersten bzw. zweiten
Position des Schneidmessers 22 in bezug auf die Schleifscheibe 28 erzielt. Je nach der
Neigung des Schneidmessers 22 in Fig. 12 wird durch die Schleifscheibe 28 der wenigstens
eine Teil der erzeugten Fläche an dem Schneidmesser 22 als konkave oder ebene Facette
erzeugt. Zweckmäßig erfolgt bei dem Erzeugen der Fläche an dem Schneidmesser 22 der
Abtrag nur durch Zustellung in einer Messerachse. Erfindungswesentlich ist, daß zwischen
dem Schneidmesser 22 und der Schleifscheibe 28 lediglich translatorische Relativbewegun
gen ausgeführt werden. Weder die Schleifscheibe 28 noch das Schneidmesser 22 braucht
während der Messerbearbeitung gedreht zu werden, selbstverständlich abgesehen von der
Drehung der Schleifscheibe 28 um deren eigene Achse 38. Die Fläche an dem
Schneidmesser 22 kann dabei in dem Schritt a) und/oder in dem Schritt b) in zwei Durch
gängen durch zwei erste bzw. zweite translatorische Relativbewegungen zwischen der
Schleifscheibe 28 und dem Schneidmesser 22 erzeugt werden.
Oben ist bereits dargelegt worden, daß das Verfahren bevorzugt auf einer CNC-Maschine
ausgeführt wird und daß zum Ermitteln von Wechselbeziehungen zwischen geometrischen
und technologischen Parametern für das Erzeugungsschleifen ein CDS-Rechensystem ein
gesetzt wird. Oben ist weiter an einem Beispiel beschrieben worden, daß die Fläche an dem
Schneidmesser 22 in dem Schritt a) in zwei Durchgängen, also mit zwei Schruppschnitten
erzeugt wird. Es ist aber klar, daß wenigstens ein Schruppschnitt ausreichend ist. Der we
nigstens eine Teil der erzeugten Flächen wird dann in dem Schritt b) mit einem Schlicht
schnitt überschliffen.
Die translatorische Relativbewegung zwischen der Schleifscheibe 28 und dem Schneidmes
ser 22 wird dadurch erzeugt, daß dem Schneidmesser 22 relativ zu der Schleifscheibe 28
eine Stoßbewegung (wie z. B. in den Fig. 13 und 14 dargestellt) oder eine Ziehbewegung
(wie z. B. in Fig. 15 dargestellt) gegeben wird. Der besondere Vorteil der Schleifscheibe 28,
die bei dem hier beschriebenen verfahren eingesetzt wird, besteht darin, daß die Schleif
scheibe in ihrer gesamten zum Schleifen eingesetzten Ringfläche die gleichen Spezifikatio
nen hat, d. h., daß die Schleifscheibe in dem gesamten Arbeitsbereich beispielsweise ein und
denselben Schleifbelag aufweist, und daß die Auswahl von Schruppschnitt und Schlicht
schnitt allein durch Auswählen von Vorschubparametern wie Vorschubrichtung und -ge
schwindigkeit, Schnittgeschwindigkeit und Aufmaß erfolgt.
Die Flächenelemente der Ringfläche, die in den Schritten a) und b) zum Schruppen bzw.
Schlichten verwendet werden, sind gegeneinander austauschbar.
Bevorzugt wird das hier beschriebene Verfahren verwendet, um unter Einsatz einer Diamant-
Topfschleifscheibe Hartmetallmesser zu schleifen.
Die Schleifscheibe 28 kann abrichtbar oder nichtabrichtbar sein. Wenn eine abrichtbare
Schleifscheibe verwendet wird, könnte das Abrichten nach folgenden Methoden ausgeführt
werden:
- - Abrichten mit einer Konturrolle 66 (Fig. 16a), welche die negative Korrektur besitzt. In diesem Fall sind außer dem Anfahren an die Schleifscheibe 28 keine weiteren Achsbe wegungen nötig, oder
- - Abrichten mit einer Konturrolle 68, welche eine ähnliche Kontur besitzt, wie sie üblicher weise verwendet wird. In diesem Fall muß mit der Konturrolle 68 eine Kontur um das Scheibenprofil gefahren werden.
Wegen der geneigten Abrichtspindelachse kann die üblicherweise vorhandene Anordnung
der Abrichteinheit nicht dafür übernommen werden. Mit einem neuen Eingangssignal muß
der Steuerung mitgeteilt werden, daß die Abrichteinrichtung (Konturrolle 66 oder 68) für die
Diamant-Topfschleifscheibe eingerichtet wurde, so daß dann Softwarebereichsendschalter
aktiviert werden können und zusätzliche Überwachungs- und Plausibilitätskontrollen bezüg
lich des Schleifverfahrens durchgeführt werden können. Fig. 16a zeigt schematisch das
Konditionieren mit der Konturrolle 66 und mit Linearinterpolation bei dem Anfahren an die
Schleifscheibenkontur. Fig. 16b zeigt das Konditionieren mit der Konturrolle 68 durch Inter
polation um die Schleifscheibenkontur. In beiden Fällen kann der Konditioniervorgang mit
unterschiedlichen Relativgeschwindigkeiten der Berührungspunkte der Topfscheibe zum
Abrichtwerkzeug erfolgen, um so die gewünschte Oberflächengüte oder Abtragfähigkeit der
Schleifscheibe 28 zu erreichen. Der eigentliche Abrichtvorgang wird ein in der CNC abge
legter Zyklus sein, welcher auf die Daten der Werkzeugdatenbank zugreift. Der Konditio
niervorgang nach Fig. 16b kann ausgeführt werden, wenn die Bedingung für die Radien und
die Steilheit des Kegels erfüllt ist. Dann findet eine theoretisch punktförmige Berührung zwi
schen der Schleifscheibe 28 und der Abrichtrolle 68 statt. Der Abrichtzyklus ist so auszule
gen, daß eine Abrichtrolle mit einem zylindrischen Teil und je einem Radius an der Kante
angesetzt werden kann.
Oben ist zwar angegeben, daß mindestens zwei Translationsbewegungen nötig sind, näm
lich eine für die Flanke des Schneidmessers 22 und eine für den Kopf 23 des Schneidmes
sers 22, es könnte jedoch mit einer dritten Translationsbewegung zusätzlich gearbeitet wer
den.
Die Optimierung, die bei dem hier beschriebenen Erzeugungsschleifverfahren vorgenommen
wird, kann beispielsweise darin bestehen, daß die Kraft an der Schleiffläche konstant bleibt.
Um diese Optimierung zu erreichen, ist es z. B. möglich, die Flächen an dem Schneidmesser
22 so auszulegen, daß die Schnittleistung der Schleifscheibe 28 immer die gleiche bleibt.
Der Schleifscheibenhersteller empfiehlt üblicherweise eine bestimmte Schnittleistung, die
eingehalten werden sollte. Für den Anwender besteht dann die Möglichkeit, die zu schlei
fenden Messerflächen daran anzupassen. Eine kontrollierte Schnittaufteilung, wie sie oben
mit Bezug auf die Fig. 6a und 6b beschrieben worden ist, ermöglicht eine bessere Optimie
rung des Schleifprozesses, nämlich gleichbleibende Leistung oder Kräfte, Herstellung einer
gewünschten Facettenbreite usw.
Eine weitere Optimierung besteht darin, daß die geschaffene Fläche im Endzustand wahl
weise plan oder konkav sein kann und daß jede Freifläche selbst aus einer Kombination von
zwei Freiflächen bestehen kann. Dafür braucht lediglich die räumliche Orientierung zwi
schen der Schleifscheibe 28 und dem Schneidmesser 22 entsprechend gewählt zu werden,
kombiniert mit einer Stoß- oder Ziehbewegung des Schneidmessers 22, wie oben dargelegt.
Das hier beschriebene Verfahren ist also äußerst flexibel.
Die Fig. 17 und 18 zeigen im einzelnen die erfindungsgemäßen Verbesserungen des vorste
hend beschriebenen Verfahrens.
Die Fig. 17 und 18 zeigen die Wahl von verschiedenen Anstellwinkeln +AW, -AW, die bei
derseits einer Position mit einem Anstellwinkel AW = 0° gewählt werden können, für den je
weils ersten Schritt einer Paarung von räumlichen Orientierungen, Oben links ist in den Fig.
17 und 18 jeweils als Einzelheit die Ausgangsstellung des Schneidmessers gezeigt, die
AW = 0° entspricht. Wenn eine bestimmte Anzahl von Messern mit einem Anstellwinkel ge
schliffen worden ist, wird, bevor es zu einem ins Gewicht fallenden Verschleiß kommt, auf
einen anderen Anstellwinkel übergegangen. Entsprechendes gilt für den anderen Schritt je
der Paarung von räumlichen Orientierungen. Jeder Anstellwinkel wird in dem Arbeitsbereich
der Schleifscheibe eine Abtragung oder Abflachung ergeben. Der nächste Anstellwinkel wird
so gewählt, daß die nächste Abflachung an die vorhergehende Abflachung anschließt, so
daß zum Schluß der Arbeitsbereich im Querschnitt von einem Polygonzug berandet ist, wo
bei die Polygonseiten aus den Abflachungen gebildet sind. Die Breite der zulässigen Abfla
chungen liegt beispielshalber maximal in einer Größenordnung von 1 µm.
Um den Zeitpunkt feststellen zu können, in welchem es zu einem ins Gewicht fallenden Ver
schleiß kommt, werden bei jeder einzelnen Paarung von räumlichen Orientierungen durch
das Schleifen erzeugte Abtragungen oder Abflachungen des Arbeitsbereiches der Schleif
scheibe laufend gemessen und mit einem Wert der maximal zulässigen Abtragungen oder
Abflachungen, der einem ins Gewicht fallenden Verschleiß in dem Arbeitsbereich 34 der
Schleifscheibe 28 entspricht, verglichen. Rechtzeitig vor dem Zeitpunkt, in welchem es zu
einem ins Gewicht fallenden Verschleiß kommt, wird auf eine weitere Paarung von räumli
chen Orientierungen umgeschaltet.
Durch dieses Verfahren läßt sich der Arbeitsbereich der Schleifscheibe optimal ausnutzen
und dadurch die Werkzeuglebensdauer maximieren. Dieses Verfahren erlaubt weiter die
optimale Ausnutzung des Arbeitsbereiches 34 der Schleifscheibe 28, bevor die Schleifschei
be abgerichtet oder ausgetauscht werden muß, je nach dem, ob eine abrichtbare oder nicht
abrichtbare Schleifscheibe eingesetzt wird. Die optimale Ausnutzung wird ermöglicht durch
Ändern des Kontaktwinkels (Anstellwinkels AW) zwischen dem Schneidmesser 22 und der
Schleifscheibe 28.
Das vorstehend beschriebene Hochleistungsschleifen mit optimaler Ausnutzung des Arbeits
bereiches der Schleifscheibe ergibt Vorteile, die sich folgendermaßen zusammenfassen las
sen:
- - höhere Produktivität
- - erhöhte Werkzeuglebensdauer
- - drastisch reduzierte Werkzeugkosten
- - weniger Schleifscheibenwechsel und
- - geringere Maschineninvestitionskosten.
Claims (8)
1. Verfahren zum Schleifen von wenigstens einer Fläche an einem in der Zerspantechnik
eingesetzten Schneidmesser (22) mit einer sich um eine Achse (38) drehenden Schleif
scheibe (28), deren Arbeitsbereich (34) eine Ringfläche ist, die im Axialschnitt ein bo
genförmiges Profil hat, durch
- a) Erzeugen einer ersten Fläche an dem Schneidmesser (22) durch Schleifen mit der Ringfläche unter einer ersten räumlichen Orientierung zwischen Schleif scheibe (28) und Schneidmesser (22), und
- b) Überschleifen wenigstens eines Teils der erzeugten ersten Fläche mit der Ring fläche unter einer zweiten räumlichen Orientierung zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser (22)
- a) die Schritte a) und b) nacheinander mit derselben ersten bzw. zweiten räumlichen Orientierung zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser (22) an einer Zahl von Schneidmessern (22) ausgeführt werden,
- b) die beiden räumlichen Orientierungen durch eine unterschiedliche dritte bzw. eine unterschiedliche vierte räumliche Orientierung ersetzt werden, bevor ins Gewicht fal lender Verschleiß in dem Arbeitsbereich (34) der Schleifscheibe (28) auftritt, und
- c) den Schritten a) und b) analoge Schritte mit derselben dritten bzw. vierten räumlichen Orientierung zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser an einer weiteren Zahl von Schneidmessern (28) ausgeführt werden, bevor wiederum ins Gewicht fallender Verschleiß in dem Arbeitsbereich (34) der Schleifscheibe (28) auftritt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Paarungen von
räumlichen Orientierungen so gewählt werden und so oft gewählt werden, daß der ver
fügbare Arbeitsbereich (34) der Schleifscheibe (28) maximal ausgenutzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit den räumlichen
Orientierungen maximal zulässige Abtragungen oder Abflachungen des Arbeitsbereiches
erzeugt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die räumli
chen Orientierungen automatisch ausgewählt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß alle räumli
chen Orientierungen zwischen Schleifscheibe (28) und Schneidmesser (22) durch Ein
stellen einer zugeordneten Position des Schneidmessers (22) in bezug auf die Schleif
scheibe (28) erzielt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Position wieder Positi
onspaarung des Schneidmessers (22) so gewählt wird, daß die Schleifscheibe (28) die
Fläche an dem Schneidmesser (22) mit einem in einem Zylinderbereich der Schleifschei
be (28) gelegenen ersten Flächenelement der Ringfläche erzeugt, und daß die andere
Position jeder Positionspaarung (22) so gewählt wird, daß die Schleifscheibe (28) den
wenigstens einen Teil der erzeugten Fläche an dem Schneidmesser (22) mit einer in dem
Stirnbereich der Schleifscheibe (28) gelegenen anderen Flächenelement der Ringfläche
überschleift.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anstell
winkel (AW) für die nächste Paarung von räumlichen Orientierungen zwischen Schleif
scheibe (28) und Schneidmesser (22) so gewählt wird, daß die nächste Abflachung an
die vorgehende Abflachung anschließt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei jeder
einzelnen Paarung von räumlichen Orientierungen durch das Schleifen erzeugte Abtra
gungen oder Abflachungen des Arbeitsbereiches (34) der Schleifscheibe (28) laufend
gemessen und mit einem Wert der maximal zulässigen Abtragungen oder Abflachungen,
der einem ins Gewicht fallenden Verschleiß in dem Arbeitsbereich (34) der Schleifschei
be (28) entspricht, verglichen werden.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2001103121 DE10103121A1 (de) | 2000-01-27 | 2001-01-24 | Verfahren zum Schleifen von wenigstens einer Fläche an einem in der Zerspantechnik eingesetzten Schneidmesser |
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DE2001103121 DE10103121A1 (de) | 2000-01-27 | 2001-01-24 | Verfahren zum Schleifen von wenigstens einer Fläche an einem in der Zerspantechnik eingesetzten Schneidmesser |
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DE2001103121 Ceased DE10103121A1 (de) | 2000-01-27 | 2001-01-24 | Verfahren zum Schleifen von wenigstens einer Fläche an einem in der Zerspantechnik eingesetzten Schneidmesser |
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Country | Link |
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DE (1) | DE10103121A1 (de) |
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- 2001-01-24 DE DE2001103121 patent/DE10103121A1/de not_active Ceased
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