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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung zum Abtrennen von Profilstäben aus Kunststoff
oder Leichtmetall, die zur Herstellung von Fenster- oder Türrahmen
mit abstehenden Dichtlippen aus elastischem Material versehen sind
und auf Länge
oder Gehrung gesägt
werden.
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Aus der WO 92/12816 ist eine Vorrichtung zum
Bearbeiten von Profilstäben
bekannt, die einer Bearbeitungseinheit kontinuierlich zugeschoben
werden, um dort von allen Seiten her bearbeitet und auch auf Länge geschnitten
zu werden. Die Profilstäbe werden
dabei auf einer mit Rollen bestückten
Transportbahn durch Greifereinheiten numerisch gesteuert im gewünschten
Maß vorgeschoben,
um dann bearbeitet und abgelängt
zu werden.
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Es ist ferner bekannt, daß solche
Profilstäbe mit
eingesetzten elastischen Dichtungen versehen werden, um nach dem
Zusammensetzen zu Tür- oder
Fensterflügeln
die notwendige Dichtheit zu erzielen. Diese elastischen Dichtungen
werden dabei in Streifenform in entsprechende Ausnehmungen der Profilstäbe eingesetzt,
wobei dies in der Regel schon bei der Herstellung der Profilstäbe geschieht,
um ein umständliches nachträgliches
Einsetzen solcher Dichtungen in Fensterflügel oder dergleichen zu vermeiden.
Dies wiederum führt
zu dem Problem, daß die
auf Länge
abzutrennenden Profilstäbe
zusammen mit ihrer Dichtung gesägt
werden müssen,
was in der Regel dazu führt,
daß die
relativ lose abstehenden Dichtlippen vom Sägeblatt zerfranst und nicht sauber
geschnitten werden. Dies wiederum macht eine aufwendige Nacharbeit
erforderlich.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, solche
mit den Profilstäben
behafteten Dichtungslippen beim Sägevorgang fest gegen Profilstabflächen zu
spannen und dann zu sägen.
Diese Arbeitsweise wiederum macht den Einsatz aufwendiger Spannvorrichtungen
erforderlich, die auch je nach Profil und Dichtungsart wieder angepaßt ausgebildet
werden müssen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der Eingangs genannten
Art so auszubilden, daß mit
verhältnismäßig einfachen
Mitteln und ohne daß ein
erneuter Spannvorgang des Profilstabes notwendig wird, für eine saubere
Trennung der Dichtungen gesorgt wird, ohne daß der Trennvorgang nachteilig
beeinflußt wird.
Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, eine geeignete Vorrichtung
zur Durchführung
eines solchen Verfahrens zu schaffen.
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Die Erfindung besteht bei einem Verfahren der
eingangs genannten Art darin, daß vor dem Sägen der vom Profilquerschnitt
abstehende Teil der Dichtlippen durch einen Schnitt in der Ebene
getrennt wird, in der danach der Sägeschnitt erfolgt. Es hat sich
gezeigt, daß der
im Profil eingespannte Teil der Dichtung problemlos zu sägen ist.
Der über
das Profil überstehende
Dichtlippenteil ist durch die Erfindung beim Sägevorgang bereits abgetrennt,
so daß neben dem
sauber auf Länge
und/oder auf Gährung
geschnittenen Profilstab auch dessen Dichtung sauber in der Trennebene
liegt. Eine Nacharbeit zur Vorbereitung der auf Länge geschnittenen
Profilstäbe
für den
anschließenden
Schweißvorgang
wird nicht notwendig.
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In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird vorgesehen, daß der
Schnitt bis zum Profilquerschnitt ausgeführt und daß er kurz vor dem Sägevorgang
vorgenommen wird. Bei einem Profilstab mit mehreren Dichtungen – es sind
in der Regel zwei Dichtungen zur Abdichtung an einem Fensterrahmen
und eine Dichtung zur Abdichtung am Fensterglas vorgesehen – kann in
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen werden, daß die Dichtungen
der in einer Richtung vorgeschobenen Profilstäbe in der Vorschubrichtung
nacheinander geschnitten werden. Es wird dadurch nicht notwendig,
den in der Regel in einer Greifereinrichtung geführten und vorgeschobenen Profilstab
neu ein- oder umzuspannen.
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Um eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
zu schaffen, die mit einer Auflageführung und einer Vorschubeinrichtung
für die
Profilstäbe,
sowie mit einer der Auflageführung
zugeordneten Bearbeitungseinheit mit mindestens einer Kappund Gehrungssäge versehen
ist, wird nach der Erfindung vorgesehen, daß der Bearbeitungseinheit in
der Vorschubrichtung eine Bearbeitungsstation vorgeschaltet ist,
die mit mindestens einem Stempel bzw. einer als Stanzmesser dünenden Messerplatte
ausgerüstet
ist, der senkrecht zur Vorschubrichtung bewegbar ist.
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In Weiterbildung der Erfindung kann
das Stanzmesser aus zwei unter 90° zueinander
ausgerichteten Messerklingen bestehen, die zur Vorschubrichtung
jeweils unter 45° verlaufen,
so daß bei
den für
die Herstellung von Fenster- oder Türflügeln erfolgenden 45°-Gehrungsschnitten
mit ein und derselben Stanzeinheit jeweils die Dichtungen an beiden Enden
des später
abgetrennten Profilstabes zeitlich nacheinander, oder auch gleichzeitig
abgeschnitten werden können.
Die Stanzmesser werden zu diesem Zweck durch den abstehenden Teil
der Dichtlippe hindurch bis zum Anschlag an dem Profilstab bzw.
an der die Dichtung aufnehmenden Fläche geführt.
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Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispieles
in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zum Abtrennen und Bearbeiten
von langen Profilstäben,
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2 eine
vergrößerte Detaildarstellung
eines Schnittes nach der Linie II-II der 1 durch das zu bearbeitende Profil, bei
dem eine von drei Dichtlippen durch ein Stanzmesser geschnitten
wird,
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3 eine
schematische Draufsicht auf die mit dem Stanzmesser versehene Stanzeinrichtung
in vergrößerter Darstellung
und in Richtung des Pfeiles III gesehen, wobei das zu bearbeitende
Profil weggelassen ist,
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4 die
Draufsicht auf das Profil der 2 in
Richtung des Pfeiles IV gesehen, mit der schematischen Darstellung
des Eingriffes eines der Stanzmesser an der späteren Trennlinie,
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5 eine
Darstellung ähnlich 2, jedoch zum Zeitpunkt
des Durchführens
eines zweiten Trennschnittes aus einer der Stanzrichtung nach 2 entgegengesetzten Richtung,
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6 die
Draufsicht auf das Profil ähnlich IV, jedoch zum Zeitpunkt
der Durchführung
des zweiten Stanztrennschnittes nach 5,
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7 die
Darstellung des Profils gemäß V, jedoch zum Zeitpunkt
der Durchführung
eines dritten Trennschnittes, der an einer weiteren Dichtung in
der gleichen Richtung wie nach 5 erfolgt,
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8 die
Draufsicht auf das Profil der 7 zum
Zeitpunkt der Durchführung
des Trennschnittes nach 7,
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9 eine
vergrößerte Detaildarstellung
eines Profilausschnittes nach 8 mit
der Anordnung der Trennmesser,
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10 eine
Darstellung ähnlich 5, jedoch während der
Durchführung
eines vierten Trennschnittes,
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11 die
Draufsicht auf das Profil der 10 zum
Zeitpunkt der Durchführung
dieses vierten Trennschnittes,
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12 eine
Darstellung ähnlich 2, jedoch während der
der Durchführung
des fünften Trennschnittes
an derselben Dichtung, die nach 4 bereits
an einer Stelle getrennt wurde und
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13 schließlich die
Draufsicht auf das Profil ähnlich
der 6, 8 und 11,
jedoch zum Zeitpunkt der Durchführung
des zweiten Trennschnittes durch die Dichtlippe, die schon gemäß den 2 und 4 an anderer Stelle getrennt war.
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Die 1 zeigt
schematisch eine Bearbeitungseinrichtung für einen langgestreckten Profilstab 1 aus
Kunststoff, der auf einer Rollenbahn 2 im Sinn des Pfeiles 3 einer
Bearbeitungseinheit 4 zugeführt wird, welche die Rollenbahn 2 überspannt
und beispielsweise mit einer Gehrungssäge ausgerüstet ist, deren Sägeblatt 5,
wie schematisch gestrichelt angedeutet ist, in zwei Stellungen 5a, 5b jeweils
unter 45° zum
Verlauf der Führungsbahn 2 einstellbar
ist, um Gehrungsschnitte an dem Profilstab 1 durchführen zu
können.
Die auf diese Weise abgetrennten Profilstabstücke 6 werden in bekannter
Weise auf der Rollenbahn 2 zur weiteren Bearbeitung, beispielsweise zum
Zusammenschweißen
von Fensterrahmen weitergeführt.
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Die Führungsbahn 2 ist in
bekannter Weise auf Ständern 7 angeordnet,
von denen nur zwei gezeigt sind. Die Profilstäbe bzw. der gezeigte Profilstab 1 wird
dadurch in Richtung des Pfeiles 3 vorgeschoben, daß er am
rechten Ende in einem Greifer 8 eingespannt ist, der mit
einer längs
der Führungsbahn 2 angetriebenen
Vorschubeinheit 9 verbunden ist.
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Der Bearbeitungseinheit 4 ist
bei der Erfindung eine Bearbeitungsstation 10 unmittelbar
vorgeschaltet, in der, wie noch erläutert werden wird, elastische
Dichtungen am Profilstab 1 mit Hilfe von Stanzstempeln 11 und 12 abgetrennt
werden können,
die senkrecht zur Führungsbahn 2 von
unten bzw. von oben auf den Profilstab zur Anwendung kommen, wobei
sie in bekannter Weise z.B. von pneumatischen Kolbenzylindereinheiten 13 in
dieser Bewegungsrichtung beaufschlagbar sind.
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Die 2 zeigt
zunächst,
daß der
Profilstab 1 aus einem Mehrkammerprofil besteht, das beim Ausführungsbeispiels
in einer der Kammern mit einer aus Metall bestehenden winkelförmigen Verstärkungsleiste 14 ausgerüstet ist.
Der Profilstab 1, der zur Herstellung von Fensterflügeln verwendet
werden soll, ist auf der später
mit einem nicht gezeigten Fensterrahmen zusammenwirkenden linken
Seite mit zwei nach der gleichen Richtung frei von entsprechenden
parallel zueinander ausgerichteten Anschlagflächen 15 aus nach oben
abstehenden Dichtlippen 16 und 16a versehen, die
Teile von aus elastischem Material, z.B. gummiähnlichem Material hergestellten
Dichtstreifen 17 sind, die mit einem Fuß in nach oben offene Nuten 18 des
Profilstabes 1 eingesetzt sind. Diese Dichtungen 17 müssen daher,
ebenso wie eine weitere Dichtung 19, die analog in eine nach
unten gerichtete Anschlagfläche 20 des
Profilstabes 1 eingesetzt ist, beim Trennschnitt des Profilstabes
mit abgetrennt werden.
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Um hier zu vermeiden, daß die Dichtung durch
das Sägeblatt 5 jedenfalls
partiell zerstört
wird, ist nach 2 der
Stanzstempel 12 vorgesehen, der an seinem oberen Ende (siehe
auch
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3)
einen Zapfen 21 kleineren Durchmessers aufweist, auf den
drei Klemmplatten 22, 23 und 23a fest
aufgesetzt sind, die mit nicht näher
gezeigten Klemmschrauben 24 zwei Messerplatten 25 und 25a unter
einem Winkel von 90° zueinander
festklemmen, die sich am Scheitel des Winkels in etwa berühren.
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Die 4 zeigt,
daß die
Messerplatte 25 bei dem ersten innerhalb der Bearbeitungsstation 10 stattfindenden
Trennschnitt die nach unten weisende Dichtung 19 in der
Ebene 26 durchtrennt, die mit der späteren Trennebene durch den
Profilstab 1 zusammenfällt,
der durch das Sägeblatt 5 in
der Gehrungsstellung 5a durchgeführt wird, nachdem der Profilstab
die Bearbeitungsstation 10 durchlaufen hat.
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Der Schnitt durch die Dichtung 19 wird,
wie 2 zeigt, bis zu
der Ebene der Auflagefläche 20 durchgeführt, wobei
für diesen
Zweck der Stempel 12 in 2 von
unten nach oben gedrückt
wird. Bei diesem Vorgang schneidet natürlich auch die zweite Messerplatte 25a in
die Dichtung 19 ein. Dies geschieht jedoch in einem Bereich,
der später
nach dem Abtrennen des Profilstabes 1 zum Abfall wird. Dieser Abfallbereich
liegt zwischen den Ebenen 26 und 27. Der dreieckförmige Abfallbereich 280 wird
in der Bearbeitungseinrichtung 4 nach unten abgeführt.
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Wie aus der 4 schon ersichtlich und durch die 6, 8 11 und 13 noch deutlicher
wird, müssen
alle Dichtungen 17 und 19 jeweils in den Ebenen 26 und 27 abgetrennt
werden, ehe der Sägevorgang
an diesen Ebenen eintritt. Da das Profil 1 im Sinn des
Pfeiles 3 vorgeschoben wird, ist gemäß 6 die obere Dichtlippe 16 der
beiden Dichtungen 17 die nächste, die bei einem Vorschub
in Richtung des Pfeiles 3 die Trennebene 26 erreicht.
Der Profilstab 1 wird daher in dieser Stellung der 6 und 5 angehalten und es wird mit Hilfe des
Stempels 11 von oben her der Trennschnitt mit Hilfe einer
Messerplatte 28 durchgeführt, die mit einer zweiten
Messerplatte
28a zusammen am unteren Ende des Stempels 11 in
der gleichen Weise durch Klemmplatten 21 und 23 befestigt.
ist, wie das bei den Messerplatten 25 und 25a der
Fall war. Die Messerplatte 28 schneidet daher die Dichtungslippe 16 bis
zum Grund der oberen Auflagefläche 15 durch,
wobei gleichzeitig die Messerplatte 28a einen weiteren
Schnitt durchführt,
der aber, wie vorher schon ausgeführt, im Bereich des Abfallstückes 280 liegt.
Ist dieser Schnitt durchgeführt,
erfolgt ein weiterer Vorschub des Profilstabes 1 in Richtung
des Pfeiles 3, bis die untere Dichtlippe 16a die
Stelle erreicht hat, an der später
die Trennebene 26 liegt. Hier nun wird gleichzeitig mit
dem Erreichen der Trennebene 26 auch die Trennebene 27 erreicht,
so daß,
wie auch noch einmal vergrößert in 9 dargestellt ist, die Dichtlippe 16a nur
einmal unter einem Winkel von 90° durchgeschnitten
zu werden braucht, um den Schnitt gleichzeitig in beiden späteren Trennebenen
zu erhalten. Auch in diesem Fall schneiden die zwei unter 90° zueinander
angeordneten Messerplatten 28 und 28a von oben
her bis zum Grund 15 durch, wobei der gleiche Stempel 11 mit
den Messerplatten 28 und 28a verwendet werden kann,
der jedoch in die Stellung 11' heraus in eine parallel zu seiner
Lage 11 nach 5 verlaufende
Lage zu versetzen ist. Natürlich
wäre es
auch möglich,
bei entsprechender Ausgestaltung anstelle eines verschiebbaren Stempels
einen zweiten Stempel vorzusehen. Das auf diese Weise ausgestanzte
Zwischenstück 30 der
Dichtlippe 16a wird später
mit dem Abfallstück 280 entfernt.
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Die 11 und 13 und die dazugehörigen 10 und 12 zeigen jeweils, wie der nach den 6 bzw. 4 bereits
durchgeführte
erste Schnitt in der Dichtlippe 16 bzw. 19, der
durch die Ebene 26 verlief, nun durch einen Schnitt in
der Ebene 27 ergänzt
wird. Zunächst
wird nach den 10 und 11 das Profil 1 um
den gleichen Betrag noch einmal vorgeschoben, wie es zwischen den
Stellungen nach 6 und 8 verschoben wurde. Die Messerplatte 28a des
Stempels 11 der 5 und 6 schneidet daher die Dichtlippe 16 längs der
Ebene 27, wobei auch hier wieder ein weiterer Schnitt durch
diese Dichtung durch die Messerplatte 28 erfolgt, der aber,
da dieser Schnitt im Bereich des späteren Abfallstückes 280 liegt,
keine Bedeutung hat. Diesem Schnitt folgt wiederum ein Vorschub
in der Richtung 3 nunmehr um das gleiche Maß, wie zwischen
den Schnitten nach 4 und 6, so daß von unten her mit Hilfe des Stempels 12 und
der Messerplatten 25 und 25a nun ein Trennschnitt
nach 13 in der Ebene 27 erfolgt.
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Ist dieser Trennschnitt durchgeführt, d.h. sind
also alle fünf
Trennschnitte durch die drei Dichtungen durchgeführt, kann der Profilstab 1 zum
Abtrennen der Sägeeinrichtung 5 weitergeschoben
werden und längs
den Ebenen 26 und 27 unter Gehrung abgetrennt
werden. Bei diesem Sägevorgang
werden die Enden der Dichtungen 16, 16a und 19 bzw. deren
von den Flächen 15 und 20 abstehenden Dichtlippen
nicht mehr beschädigt,
weil sie bereits in der Trennebene durchschnitten sind.
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Der nicht durchgetrennte Teil der
Dichtlippen, der jeweils in den Nuten 18 bzw. analog in
der Nut 30 (für
die Dichtung 19) gehalten ist, läßt sich ohne Schwierigkeiten
durchsägen,
weil dieser Dichtungsteil form- und kraftschlüssig innerhalb der Nuten gehalten
ist.