DE19825681A1

DE19825681A1 - Maschinenlesbarer Datenträger als Visitenkarte

Info

Publication number: DE19825681A1
Application number: DE1998125681
Authority: DE
Inventors: Ulrich Augenstein
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-06-09
Filing date: 1998-06-09
Publication date: 1999-12-16

Abstract

Ersatz von Visitenkarten durch mobile Datenträger, die wiederverwendet werden können und/oder Zusatzfunktionen enthalten, Erfassung von Visitenkarteninformationen zur Speicherung in Datenbanken sowie dafür geeignete mobile Geräte.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verwendung maschinenlesbarer Datenträger als Ersatz von Visitenkarten.

Bekannt sind gedruckte Visitenkarten, die im Kontaktgespräch ausgetauscht werden. Die auf der Visitenkarte enthaltenen Informationen dienen dazu, den Gesprächspartner nach Funktion, Firmenzugehörigkeit, Adresse und Kontaktmöglichkeiten (Telefon, Telefax, E-Mail Adresse) zu identifizieren. In der Regel überträgt der Empfänger die Informationen einer Visitenkarte in eine Datenbank.

Nachteilig bei der heutigen Vorgehensweise erweisen sich insbesondere die Kosten für die hohen Kartenauflagen und die zeitaufwendige Eingabe der Daten, insbesondere nach großen Industriemessen. Zudem besteht durch die manuelle Eingabe das Risiko fehlerhafter Datensätze. Häufig werden gedruckte Visitenkarten vor der Ausgabe wertlos, da sich durch betriebliche Umorganisation, Beförderung, Umzug und damit verbundener Änderung der Adresse und/oder Telefonnummer ändern. Ändert sich der Unternehmensname durch Verkauf, Integration in die Mutterfirma, Ausgliederung oder Wechsel der Rechtsform sind die Visitenkarten Hunderter von Mitarbeitern in sehr kurzer Zeit neu zu drucken. Bedingt durch die Produktionszeiten stehen in der Übergangszeit keine korrekten Visitenkarten zur Verfügung. Die derzeitige Globalisierung der Märkte bewirkt noch eine Verschärfung der beschriebenen Auswirkungen.

Auf dem Markt sind Softwareprodukte zum Scannen von Texten erhältlich, die zum Ablesen von Visitenkarteninformationen genutzt werden könnten. Nachteilig erweist sich hier die Fehlerträchtigkeit der Verfahren. Im allgemeinen ist eine Nachbearbeitung des Textes durch ein Programm notwendig, welches Rechtschreibfehler erkennt und korrigiert. Namen von Personen, fremdländische Berufs-, Abteilungs- oder Straßenbezeichnungen, die auf Visitenkarten häufig vorkommen, sind jedoch in den elektronischen Wörterbüchern, die zur Korrektur genutzt werden, in der Regel nicht verzeichnet. Eine Nachbearbeitung oder zumindest eine Überprüfung der automatisch erfaßten Daten durch eine Person ist deshalb erforderlich. Automatisches Scannen zum Einbringen von Visitenkarteninformationen in eine Datenbank stellt somit nur eine unzureichende Lösung dar.

Aufgabe der Erfindung ist, eine automatisierbare Erfassung bisher auf Visitenkarten enthaltener Informationen, so daß eine umgehende Nutzung beim Empfänger gewährleistet ist. Weiteres Ziel der Erfindung ist, dem Visitenkarteninhaber zeitnahe Verfügbarkeit durch Änderbarkeit der Visitenkarten zu bieten.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Informationsgeber die Information, die bisher auf einer Visitenkarte enthalten ist, auf einem Datenträger in maschinenlesbarer Form anbietet und der Informationsempfänger mittels einer Lesevorrichtung die Information in sein Datenverarbeitungssystem übernimmt.

Vorzugsweise wird als Datenträger eine maschinenlesbare Karte verwendet, die dem Informationsempfänger zum Ablesen übergeben wird. Der Karteninhaber kann entweder seine Karte nach dem Ablesen zurückerhalten, so daß diese wieder verwendet werden kann, oder sie kann dem Informationsempfänger überlassen werden, so daß dieser sie später in seinem eigenen System einlesen kann.

Bekannte Formen maschinenlesbarer Karten sind zum Beispiel:
Karten mit Magnetstreifen, Chipkarten, optisch lesbare Karten oder bedruckte Karten, auf die ein Strichcode aufgebracht ist.

Die Computerzeitschrift c't hat vor einigen Jahren ihren Lesern unter der Bezeichnung "Paper Disk" ein Verfahren entwickelt und verwendet, welches ermöglicht, Texte in Schwarzweißmustern zu kodieren. Damit konnte der Leser ihn interessierende Programmtexte direkt einscannen.

Auch auf dieses Verfahren kann bei der Ausführung der Erfindung zurückgegriffen werden.

Die Ausführung in Form einer Karte entspricht bekannten und akzeptierten Nutzungsformen. Um weiter die Nutzung in der bewährten Papierform zu ermöglichen, kann diese ergänzt werden durch Anbringung eines Magnetstreifens, oder eines maschinenlesbaren Druckes.

Vorzugsweise wird das maschinenlesbare Merkmal auf der Rückseite angebracht, so daß eine Seite der Karte in optisch ansprechender Form erhalten bleibt.

Der Datenträger kann je nach Ausführung gegenüber einer herkömmlichen Visitenkarte dadurch sogar optisch und funktionell aufgewertet erscheinen. Die Rückgabe und Wiederverwertbarkeit des Datenträgers stellt einen zusätzlichen Nutzen dar. Jedoch sind im folgenden auch Ausführungsformen beschrieben, in denen der Datenträger beim Informationsempfänger verbleibt.

Eine wichtige Ausführungsform der Erfindung stellt die Speicherung bisheriger Visitenkarten information auf einer Chipkarte dar. Zukünftig wird sich diese Ausführungsform als vorteilhaft erweisen, da eine zunehmende Ausstattung von Personalcomputern mit Chipkartenlesern zu erwarten ist. Dies bedeutet, daß die Umsetzung der Erfindung zukünftig nur Software, aber keine zusätzliche Hardware erfordert.

Immer häufiger ist zu beobachten, daß auf Visitenkarten auch das Bild des Inhabers oder eine andere Bildinformation aufgebracht ist. Erfindungsgemäß kann dem durch Ablage digitalisierter Bilder Rechnung getragen werden. Insbesondere für Chipkarten ist eine entsprechende Speicherkapazität durch die technische Entwicklung zu erwarten.

Eine weitere Ausführung der Erfindung berücksichtigt, daß Karten oder andere Datenträger zum Speichern von abrufbaren Werteinheiten oder als Ausweis für bestimmte Berechtigungen dienen können (z. B. Telefoneinheiten, digitaler Verzehrgutschein oder als Zutrittsberechtigung zu VIP-Lounges). Oft werden solche Karten als Werbegeschenk überreicht. Erfindungsgemäß werden auf der Karte oder dem Datenträger neben den Werteinheiten oder der Ausweisfunktion die Visitenkarteninformationen gespeichert. Der Empfänger kann dadurch, wie bei anderen Ausführungsformen der Erfindung, trotz der im Vordergrund stehenden Werteinheiten- oder Ausweisfunktion die Visitenkarten informationen maschinell verarbeiten.

Sinnvollerweise wird die Visitenkarteninformation in einem standardisierten Datenformat auf dem Datenträger abgelegt, abgesehen von Varianten, die jeweils durch die Ausführungsform des Datenträgers (Magnetstreifen, Chip, oder Strichcode usw.) bedingt sind. Ebenso sollten die Daten nach der Übertragung in ein Rechensystem in einem standardisierten Format vorliegen, so daß die Daten in verschiedenen Datenbanksystemen weiterverarbeitet werden können. Als Vorteil dieser Vorgehensweise ergibt sich ein geringer Programmieraufwand und die Einsetzbarkeit des jeweiligen Lesegerätes unabhängig vom weiterverarbeitenden Daten banksystem.

Durch eine standardisierte Codierung der Information in Bytes kann eindeutig die Identifikation der Bestandteile der Visitenkarteninformationen gewährleistet werden zum Beispiel Name, Funktion, Firmenzugehörigkeit, Adresse und Kontaktmöglichkeiten wie Telefon, Telefax, E-Mail Adresse. Die korrekte Zuordnung ist bei manueller Erfassung kann nicht vorausgesetzt werden, insbesondere dann, wenn die erfassende Person mit Berufsbe zeichnungen, Adressen oder Namen der Branche oder des betreffenden Landes nicht vertraut ist. Beispielsweise kann "Walzstraße 3" als Adresse oder Abteilung eines metall verarbeitenden Betriebs verstanden werden. Analog zeigt sich dieses Problem auch bei dem erwähnten Scannen des Textes.

Bekannte internationale Standards, zum Beispiel gemäß der Regeln von ASN.1 definiert im internationalen Standard ISO/IEC 8825, sollten hier angewendet werden.

Ein weiterer Teil der Erfindung betrifft ein mobiles Gerät, das genau auf die beschriebene Anwendung zugeschnitten ist. Das Gerät muß dazu über eine Leseeinheit und einen Speicher verfügen. In diesem Gerät werden die Informationen bis zur Verarbeitung in einem Rechner gesammelt. Die Daten können über ein Kabel, über Funk, elektromagnetische Wellen, Felder oder über eine integrierte Steckverbindung übertragen werden.

Üblicherweise wird dem Datenbankeintrag, der aus einer Visitenkarte erzeugt wird, weitere Information hinzugefügt, z. B. die Kontaktperson in der eigenen Firma, das Interesse an bestimmten Produkten, usw. Bei Ausstattung des mobilen Gerätes mit einer Tastatur und evtl. einem Anzeigefeld können den Visitenkarteninformationen diese Zusätze sofort hinzugefügt werden. Sinnvollerweise können über die Tastatur Einstellungen vorgenommen werden, die bis zur expliziten Änderung den weiteren Datensätzen hinzugefügt werden. Dies betrifft die Person des Bedieners, den Ort oder das aktuelle Datum. Ebenso ist die automatische Einfügung von Daten denkbar, z. B. der Uhrzeit.

Als weitere Eigenschaft des mobilen Geräts ist die Speicherung der eigenen Visitenkarteninformation denkbar. Durch Kopplung mit dem Gerät des Gesprächspartners können die Visitenkarteninformationen direkt zwischen den mobilen Geräten ausgetauscht werden. Vorzugsweise werden die Geräte dazu durch integrierte Steckverbindungen direkt verbunden.

Claims

1. Verwendung mobiler Datenträger, insbesondere Chip- und Magnetstreifenkarten, sowie Karten mit maschinenlesbarer Bedruckung, und automatischer Schreib-/Lesegeräte, dadurch gekennzeichnet, daß

a) der Datenträger Daten hinsichtlich Firmenzugehörigkeit, Firmenlogo, Namen, Titel, Funktion, Adresse, Telefonnummer, Telefaxnummer, Mobilfunknummer, E- Mail-Adresse, angebotener Produkte oder sonstiger üblicherweise auf Visitenkarten enthaltener Informationen speichert, und
b) diese auf dem Schreib-/Lesegerät maschinell verarbeitet werden.

2. Mobiles Gerät zur Verarbeitung von Datenträgern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß

a) das mobile Gerät gelesene Informationen aus mehreren Datenträgern speichert und
b) nach Verbindung an ein weiteres Arbeitsgerät, insbesondere zur Verarbeitung in einem Datenbanksystem, übermittelt.

3. Verwendung mobiler Datenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Datenträger gleichzeitig Werteinheiten und/oder eine oder mehrere Berechtigungen gespeichert sind.

4. Mobile Geräte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Informationen über den Inhaber, wie Firmenzugehörigkeit, Firmenlogo, Namen, Titel, Funktion, Adresse, Telefonnummer, Telefaxnummer, Mobilfunknummer E-Mail Adresse, in dem Gerät selbst gespeichert ist, und mittels Kopplung mit einem gleichartigem Gerät ausgetauscht werden kann, wobei die Kopplung über Kabel, Funk, elektromagnetischen Wellen oder Felder oder durch integrierte Steckverbindung erfolgen kann.

5. Mobile Geräte nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß den gelesenen Informationen weitere vom Geräteinhaber festgelegte Informationen hinzugefügt werden, wobei

a) die Zusatzinformationen variabel vor oder nach dem Lesen des Datenträgers auf die Daten des jeweiligen Datenträgers eingegeben oder modifiziert werden können
b) oder vorab Zusatzinformationen, insbesondere Ereignis-, Orts- und/oder Datumsangaben sowie Information über den jeweiligen Gerätebenutzer, für zu verarbeitende Datenträger voreingestellt werden können.

6. Verwendung standardisierter Datenformate, welche eine eindeutige Charakterisierung der Information gemäß ihrer Bedeutung gewährleisten, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten in der betreffenden standardisierten Form auf Datenträger nach Anspruch 1 übertragen werden und beim Auslesen des Datenträgers dadurch automatisch den Feldern des zu erzeugenden Datenbankeintrages authentisch zugeordnet werden.