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Die Erfindung betrifft eine Schriftguttasche, vorzugsweise
aus Karton, mit zwei an einer Faltkante miteinander verbundenen
und gegeneinandergeklappten Taschendeckeln, die an ihren zur Faltkante senkrechten
Deckelrändern
mittels aufgeklebter, vorzugsweise in den Bereich zwischen den Taschendeckeln
unter Bildung eines Dehnfalzes einklappbarer Flachmaterialstreifen
paarweise miteinander verbunden sind. Schriftguttaschen dieser Art
sind beispielsweise aus der
DE-42
10 791 A1 bekannt. Die Flachmaterialstreifen bestehen dort
aus Leinen oder Kunststoff und sind somit entweder wenig einreißfest oder
fransen aus (Leinen) oder sie sind nicht dauerhaft in ihrer Faltung
(Kunststoff).
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Die bekannten, als Hängetaschen
ausgebildeten Schriftguttaschen sind an ihrem Hängerand mit einer Hängeschiene
oder mit Aufhängebeschlägen versehen,
mit denen sie an Tragschienen von Registratureinrichtungen auf-
oder eingehängt
werden können.
Die auch als "Frösche"
bezeichneten Flachmaterialstreifen sorgen dafür, daß die seitlichen Öffnungen
zwischen den Taschendeckeln geschlossen sind, so daß ein versehentliches
Herausgleiten des Tascheninhalts verhindert wird. Die meist aus
einem rechteckigen Leinenzuschnitt bestehenden Flachmaterialstreifen
sind vor allem bei neuen Hängetaschen und
wenig Tascheninhalt in das Innere zwischen den beiden Taschendeckeln
eingeklappt. Beim Auf spreizen der Taschendeckel und voller Hängetasche
kann jedoch oft nicht verhindert werden, daß die Dehnfalze in ihre ausgeklappte
Stellung gelangen. Beim Aus- und
Einhängen
der Hängetasche
kann es daher zu Kollisionen zwischen den Flachmaterialstreifen
und den Tragschienen kommen, die zu einer mechanischen Beanspruchung
der Dehnfalze in ihrem Randbereich führen. Nach längerem Gebrauch
fransen die aus Leinen bestehenden Flachmaterialstreifen an ihren
Rändern
aus und neigen dazu, eingerissen zu werden.
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Schriftguttaschen der eingangs angegebenen
Art finden sich auch in Form von Innentaschen an Heftern, die meist
an ihrem Hefterrücken
einen Hänge-
oder Pendelbeschlag zum Einhängen
in einer Hängeregistratur
aufweisen und an der Innenseite des Hefterrückens mit einem Abheftstreifen
zur Aufnahme von gelochtem Schriftgut versehen sind. Die seitlich
durch die Flachmaterialstreifen verschlossene, als Innentasche ausgebildete
Schriftguttasche ist zur Aufnahme von ungelocktem Schriftgut bestimmt.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Schriftguttasche der eingangs angegebenen
Art zu entwickeln, deren Flachmaterialstreifen eine geringe Eigendicke
und trotzdem eine hohe Einreiß-
und Weiterreißfestigkeit
sowie eine gute und dauerhafte Faltbarkeit aufweisen und die nicht
zum Ausfransen an ihren Rändern
neigen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird die
im Anspruch 1 angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Lösung geht von dem Gedanken
aus, daß einerseits
Kunststoffolien aufgrund einer guten Dehnbarkeit eine hohe Einreiß- und Weiterreißfestigkeit
und eine geringe Neigung zum Ausfransen an den Rändern aufweisen, während andererseits
Papier gut und dauerhaft faltbar und mit Papier oder Pappe gut verklebbar
ist. Dementsprechend wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, daß die
Flachmaterialstreifen aus einem Materialverbund bestehen, der eine
reißfeste
Kernfolie aus Kunststoff und mindestens eine auf die Kernfolie aufkaschierte
Papierschicht aufweist. Der Flachmaterialstreifen wird dabei zweckmäßig mit
einer Papierseite an den Taschendeckeln angeklebt. Eine bevorzugte
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Kernfolie beidseitig
mit einer Papierschicht kaschiert ist.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der
Erfindung sieht vor, daß die
Kernfolie aus einem Kunststoff der Gruppe Polyethylen (PE), Polyethylenterephtalat
(PET), Polypropylen (PP), Celluloseacetat (CA), Polyvinylchlorid
(PVC) besteht und vorzugsweise bidirektional gereckt ist. Die Kernfolie
sollte dabei eine um ein Vielfaches höhere Einreiß- und Weiterreißfestigkeit
als die Papierschicht aufweisen. Die Kernfolie weist zweckmäßig eine
Dicke von 10 bis 70 μm,
vorzugsweise von 20 bis 50 μm
auf, so daß eine Verbundfolie
mit einer Gesamtdicke von 100 bis 300 μm, vorzugsweise von 180 bis
250 μm erhalten
wird.
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Aufgrund der Bedruck- und Beschriftbarkeit der
Papierschicht kann der Falzstreifen auch für Ordnungszwecke, beispielsweise
zur Signalisierung von Farben, Texten oder Zahlen, verwendet werden.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand
eines in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen
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1a und b eine Breitseitenansicht und eine Schmalseitenansicht
einer als Hängetasche ausgebildeten
Schriftguttasche mit seitlichen Dehnfalzen;
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2 einen
Zuschnitt eines den Dehnfalz bildenden Falzstreifens;
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3 einen
Schnitt durch den Falzstreifen nach 2 in
vergrößerter Darstellung.
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Die aus Pappe oder Kunststoff bestehende Hängetasche 10 weist
zwei an einer unteren Faltkante 12 miteinander verbundene
und gegeneinander geklappte Taschendeckel 14 auf, die an
ihrem der Faltkante 12 gegenüberliegenden, mit einem Kennzeichnungsreiter 16 bestückten Hängerand 18 jeweils
eine Hängeschiene 20 tragen,
die mit seitlichen Hakenelementen 22 über die Seitenränder 24 der
Taschendeckel 14 überstehen
und auf im Abstand voneinander angeordneten Tragschienen 26 einer
Registratureinrichtung von oben her aufhängbar sind. Die zwischen den
Seitenrändern 24 der
Taschendeckel 14 gebildete Öffnung 28 wird von
Dehnfalzen 30 überbrückt, die
verhindern, daß der
Tascheninhalt seitlich aus der Hängetasche 10 herausgleiten
kann. Die die Dehnfalze 30 bildenden, einen im wesentlichen
rechteckigen Umriß aufweisenden
Flachmaterialstreifen 32 sind mit ihren einander gegenüberliegenden
Randstreifen 34 auf der Außenseite der Taschendeckel 14 aufgeklebt,
während
die zwischen den Randstreifen 34 befindlichen Falzteile 36 an
Faltkanten 38, 40 gegenüber den Randstreifen 34 nach dem
Tascheninneren geklappt und aufgespreizt werden können.
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Wie aus 3 zu
ersehen ist, sind die Flachmaterialstreifen 32 aus einem
Materialverbund zugeschnitten, der eine reißfeste Kernfolie aus Kunststoff, wie
PE, PET, PP, CA oder PVC sowie zwei außenseitig auf die Kernfolie 42 mittels
je einer Klebstoffschicht 44 auf kaschierte Papierschichten 46 aufweist.
Die Kernfolie 42 sorgt für eine hohe Einreißfestigkeit,
während
die Papierschichten 46 stabile Faltkanten 38, 40 und
eine ausreichende Formbeständigkeit
der Flachmaterialstreifen 32 gewährleisten. Bei einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel
weist die Kernfolie 42 eine Dicke von ca. 23 μm auf, während der
Materialverbund in seiner Gesamtheit eine Dicke von ca. 200 μm aufweist.
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Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten:
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schriftguttasche, vorzugsweise
aus Karton, mit zwei an einer Faltkante 12 miteinander
verbundenen und gegeneinander geklappten Taschendeckeln 14.
Die Taschendeckel 14 sind an ihren zur Faltkante 12 senkrechten
Seitenrändern 24 mittels
aufgeklebter Flachmaterialstreifen 32 paarweise miteinander
verbunden. Um einen langen, beschädigungsfreien Gebrauch der
Schriftguttasche zu ermöglichen,
wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, daß die
Flachmaterialstreifen 32 aus einem Materialverbund bestehen,
der eine reißfeste
Kernfolie 42 aus Kunststoff und mindestens eine auf die
Kernfolie 42 auf kaschierte Papierschicht 46 aufweist.