DE19823937A1 - Servoventil für Kraftstoffeinspritzventil - Google Patents
Servoventil für KraftstoffeinspritzventilInfo
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Abstract
Das Einspritzventil weist eine Steuerkammer (1) auf, die mit Kraftstoff unter Systemdruck beaufschlagt werden kann und die über eine Ablaufdrossel (3) mit einem drucklosen Rücklauf (21) zu einem Kraftstofftank in Verbindung gebracht werden kann. Der Kraftstofffluß zu und von der Steuerkammer (1) wird durch ein Servoventil (4) gesteuert. In einer ersten Alternative ist die Ablaufdrossel (3) als beweglicher Kolben (3A) mit einer Abflußöffnung (301) ausgeführt, der zwischen der Steuerkammer (1) und dem Servoventil (4) angeordnet ist, wobei der Kolben (3A) bei einem Kraftstofffluß in die Steuerkammer (1) Zuflußöffnungen (302) freigibt, die bei einem Kraftstofffluß aus der Steuerkammer (1) verschlossen sind. In einer zweiten Alternative ist die Ablaufdrossel (3) als Querschnittsverengung (3B) in einer Verbindungsbohrung (19) zwischen dem Servoventil (4) und der Steuerkammer (1) ausgeführt, wobei der Querschnitt der Verengung (3B) in Richtung der Längsachse der Verbindungsbohrung (19) allmählich bis auf ein Minimum abnimmt und sich dann unstetig wieder auf den Durchmesser der Verbindungsbohrung (19) erweitert. In einer dritten Alternative ist die Ablaufdrossel (3) im Rücklauf (21) nach dem Servoventil (4) angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Servoventil für ein Einspritzven
til der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art
für die Kraftstoffeinspritzung in Verbrennungskraftmaschinen.
Ein solches Servoventil ist aus der DE-A-196 18 468 bekannt.
Für die Kraftstoffversorgung von Verbrennungsmotoren werden
zunehmend Speichereinspritzsysteme verwendet, bei denen mit
sehr hohen Einspritzdrücken gearbeitet wird. Solche Ein
spritzsysteme sind als Common-Rail-Systeme (für Dieselmoto
ren) und HPDI-Einspritzsysteme (für Ottomotoren) bekannt.
Diese Einspritzsysteme zeichnen sich dadurch aus, daß der
Kraftstoff mit einer Hochdruckpumpe in einen allen Zylindern
des Motors gemeinsamen Druckspeicher gefördert wird, von dem
aus die Einspritzventile an den einzelnen Zylindern versorgt
werden. Das Öffnen und Schließen der Einspritzventile wird in
der Regel elektromagnetisch gesteuert, evtl. auch unter Zu
hilfenahme von Piezoelementen.
Das Servoventil dient dazu, hydraulisch das Öffnen und
Schließen des eigentlichen Kraftstoffeinspritzventils zu be
wirken, das heißt insbesondere den Beginn und das Ende des
Einspritzvorganges zeitlich exakt festzulegen. Das Servoven
til beeinflußt in Verbindung mit Steuerdrosseln vor allem die
Geschwindigkeit, mit der das Einspritzventil öffnet und
schließt. Aus verbrennungstechnischen Gründen soll die Ge
schwindigkeit, mit der das Einspritzventil öffnet, verschie
den sein von der Geschwindigkeit, mit der das Einspritzventil
schließt.
Das Einspritzventil soll z. B. kontrolliert langsam öffnen und
am Ende des Einspritzvorganges schnell schließen. Auch soll
die Einspritzung kleinster Kraftstoffmengen zur Voreinsprit
zung (Piloteinspritzung) vor der eigentlichen Einspritzung
möglich sein, mit der sich der Verbrennungsprozeß optimieren
läßt. Die Qualität der Verbrennung ist aber auch von der
Schließgeschwindigkeit abhängig (Rußbildung durch zu langsa
mes Schließen).
Das Servoventil eines Common-Rail-Systems gibt es bisher im
wesentlichen in zwei Ausführungen, die sich grundsätzlich in
eine der beiden Arten 2/2-Wegeventil und 3/2-Wegeventil ein
ordnen lassen.
Anhand der Fig. 1 und 2 der Zeichnung werden diese beiden Ar
ten näher erläutert. Die Fig. 1 zeigt ein bekanntes Ein
spritzventil mit einem 2/2-Wegeventil als Servoventil und die
Fig. 2 ein bekanntes Einspritzventil mit einem 3/2-Wegeventil
als Servoventil.
Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, wird bei beiden Ausführungen
der Kraftstoff mit Systemdruck von einem Hochdruckspeicher zu
einer Steuerkammer 1 im Einspritzventil geführt. Zwischen dem
Hochdruckspeicher und der Steuerkammer 1 ist eine Zulaufdros
sel 2 angeordnet. In der Steuerkammer 1 wirkt der dort herr
schende Druck auf das hintere Ende eines beweglichen Düsen
körpers 6, der bei seiner Bewegung Einspritzlöcher 7 öffnet
und schließt, die zum Brennraum des Verbrennungsmotors füh
ren. Ebenfalls mit dem Hochdruckspeicher verbunden ist eine
Düsenkammer 8 am vorderen Ende des Düsenkörpers 6. Wenn so
wohl in der Steuerkammer 1 als auch in der Düsenkammer 8 der
volle Systemdruck anliegt, wird der Düsenkörper 6 aufgrund
der größeren Wirkfläche in der Steuerkammer 1 nach unten ge
drückt und verschließt die Einspritzlöcher 7.
Beiden Ausführungen ist darüberhinaus gemeinsam, daß das Ser
voventil 4 hydraulisch mit demselben Hochdruckspeicher (auch
Common Rail genannt) verbunden ist, dem auch der Kraftstoff
für die Einspritzung entnommen wird. Das Servoventil 4 hat
die Aufgabe, den Druck zu steuern, der in der Steuerkammer 1
zum Schließen und Öffnen des Einspritzventils auf den beweg
lichen Düsenkörper 6 ausgeübt wird. Das Servoventil 4 wird
seinerseits durch einen Aktor 5 (z. B. durch einen Elektroma
gneten oder ein Piezoelement) elektronisch angesteuert.
Wie in der Fig. 1 gezeigt, steht bei einem Servoventil 4 in
der Form eines 2/2-Wegeventils die Steuerkammer 1 mit dem
Hochdruckspeicher über eine Zulaufdrossel 2 in Verbindung.
Von der Steuerkammer 1 führt eine Verbindung mit einer Ab
laufdrossel 3 zum Servoventil 4. Das Servoventil 4 ist sei
nerseits an eine Kraftstoffrückleitung angeschlossen, die zum
Kraftstofftank führt.
Ist das Servoventil 4 geschlossen, steht in der Steuerkammer
1 der volle Systemdruck an, so daß die Düsennadel am vorderen
Ende des Düsenkörpers 6 die Einspritzlöcher 7 verschließt,
die in den Verbrennungsraum führen. Eine geeignete Ansteue
rung des elektromagnetischen oder piezoelektrischen Aktors 5
bewirkt eine Öffnung des Servoventils 4. Bei offenem Servo
ventil 4 stellt sich zwischen Hochdruckspeicher, Steuerkammer
1 und Servoventil 4 eine stationäre Strömung ein. Diese Strö
mung führt an den einzelnen Drosseln, der Zulaufdrossel 2 und
der Ablaufdrossel 3, zu einem definierten Druckabfall, wo
durch insbesondere der Druck in der Steuerkammer 1 abgebaut
wird. Dadurch verringert sich die auf den Düsenkörper 6 wir
kende Kraft, so daß sich das Einspritzventil hydraulisch
durch den in der Düsenkammer 8 anstehenden Systemdruck öff
net.
Diese Ausführung mit einem 2/2-Wegeventil hat den schwerwie
genden Nachteil, daß sich die Öffnungs- und Schließvorgänge
des Einspritzventils durch die Ausgestaltung der Zulauf- und
Ablaufdrosseln nur innerhalb sehr enger Grenzen unabhängig
beeinflussen lassen.
Wie in der Fig. 2 gezeigt, führt bei der Ausführung mit dem
3/2-Wegeventil der Zulauf über die Zulaufdrossel 2, das Ser
voventil 4 und die Ablaufdrossel 3 zur Steuerkammer 1. Der
Ablauf führt über die Ablaufdrossel 3 und das Servoventil 4
zur Rücklaufleitung.
Mit dieser Anordnung läßt sich die Steuerkammer 1 bei geöff
netem Servoventil 4 vollständig vom Systemdruck abkoppeln.
Der Druck in der Steuerkammer 1 kann sich ohne Einfluß der
Zulaufdrossel 2 über die Ablaufdrossel 3 abbauen. Damit ist
prinzipiell ein schnelleres Öffnen des Einspritzventils als
beim 2/2-Wegeventil möglich. Nach dem Schließen des Ablaufs
am 3/2-Wegeventil baut sich über die Zulaufdrossel 2 und die
Ablaufdrossel 3 in der Steuerkammer 1 wieder der Systemdruck
auf.
Damit hat man die Möglichkeit, mit der Zulaufdrossel 3 den
Schließvorgang des Einspritzventils zu verlangsamen.
Bei Einspritzventilen für Verbrennungsmotoren möchte man im
Gegensatz dazu jedoch in der Regel das Öffnen des Einspritz
ventils verlangsamen, während das Schließen schnell vor sich
gehen soll.
Aus der eingangs genannten DE-A-196 18 468 ist ein Einspritz
ventil mit einem hydraulisch betätigten Steuerkolben bekannt,
der die Steuerkammer nach oben abschließt und der mit einer
Ablaufdrossel in Form einer Bohrung versehen ist. Zwischen
dem Steuerkolben und dem Düsenkörper der Einspritzpumpe ist
eine Feder angeordnet. Ein Steuerventil steuert im Zusammen
wirken mit einer Anzahl weiterer Drosseln den auf den Steuer
kolben wirkenden Druck. Wird bei geöffnetem Einspritzventil
das Steuerventil geschlossen, öffnet der Steuerkolben eine
Verbindung zwischen einem Kraftstoff-Zuführkanal und dem
Steuerraum, so daß der Kraftstoff direkt in den Steuerraum
strömt und die Einspritzung abrupt stoppt.
Bei dieser Anordnung besteht das Servoventil aus den beiden
Komponenten Steuerkolben und Steuerventil, deren Zusammenwir
ken hydraulisch über Druckräume und Drosseln gesteuert wird.
Bei dieser Anordnung bedingt jedoch die Masse des mit der Dü
sennadel nicht direkt in Verbindung stehenden Steuerkolbens
eine zusätzliche Systemträgheit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Servoventil so
auszugestalten, daß sich die Öffnungs- und Schließvorgänge
des Einspritzventils auf relativ einfache Weise unabhängig
voneinander beeinflussen lassen. Auch soll es möglich sein,
kleinste Kraftstoffmengen kontrolliert einzuspritzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den in den nebengeord
neten Patentansprüchen 1, 4 und 6 angegebenen, alternativen
Servoventilanordnungen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Servoven
tilanordnungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung stellt eine Variante des 3/2-Wegeventils dar,
wobei auf die folgenden, alternativen Weisen eine unabhängige
Beeinflussung des Öffnungs- und Schließvorganges des Ein
spritzventils erreicht wird:
- 1. Erfindungsgemäß wird ausgenutzt, daß beim Öffnen und Schließen des Einspritzventils der Strömungsweg (die Verbin dungsbohrung) zwischen der Steuerkammer und dem Servoventil in entgegengesetzten Richtungen durchströmt wird. Die entge gengesetzten Strömungen lassen sich unterschiedlich beein flussen. Eine mögliche Art der Beeinflussung, die im Patent anspruch 1 angegeben ist, liegt in einer funktionellen Aus führung der Ablaufdrossel als selbstregelndes Ventil in der Form eines beweglichen Kolbens, der für jede Strömungsrich tung einen anderen Strömungsquerschnitt freigibt bzw. ab deckt. Der Kolben wird vorzugsweise hydraulisch nur durch die Strömung betätigt. Eine alternative Art der Beeinflussung, die im Patentanspruch 4 genannt ist, erfolgt durch eine in Strömungsrichtung asymmetrische Formgebung der Drossel mit einem sich bezüglich der einen Strömungsrichtung allmählich verjüngenden und dann abrupt erweiternden Querschnitt bzw. bezüglich der anderen Strömungsrichtung abrupt verringernden und dann allmählich erweiternden Querschnitt, womit die Dros sel je nach Strömungsrichtung als sich stetig verengende Düse oder als sich stetig erweiternder Diffusor wirkt. Da sich der Strömungswiderstand einer Düse vom dem eines Diffusors unter scheidet, läßt sich durch diese Art der Querschnittsverengung der Strömungswiderstand in den beiden Richtungen in einem weiten Bereich variieren. Das Strömungsverhalten wird auch durch die Stufe bzw. unstetige Erweiterung/Verengung am Aus gang/Eingang der Düse/des Diffusors beeinflußt. Insgesamt er möglicht eine hohe Strömungsgeschwindigkeit in Richtung Steu erkammer ein schnelles Schließen des Einspritzventils.
- 2. Die Ablaufdrossel wird erfindungsgemäß erst nach dem Ser voventil, das heißt zwischen Servoventil und Rücklauf zum Kraftstofftank angeordnet. Die Ablaufdrossel beeinflußt damit nur das Entleeren der Steuerkammer, also das Öffnen des Ein spritzventils. Dies wird dadurch möglich, daß das 3/2- Wegeventil im geöffneten Zustand die Verbindung zwischen der Steuerkammer und dem auf Systemdruck befindlichen Hochdruck speicher unterbricht. Damit ist die Ablaufdrossel nur bei ge öffnetem Servoventil aktiv. Bei geschlossenem Servoventil ist die Verbindung zum Kraftstofftank unterbrochen und die Ver bindung zwischen Steuerkammer und Hochdruckspeicher wieder hergestellt. Der Druck in der Steuerkammer kann daher ohne Drosselung schnell wiederhergestellt und damit das Einspritz ventil schnell geschlossen werden, was den allgemeinen Anfor derungen an ein Common-Rail-Einspritzsystem entspricht.
Gegebenenfalls läßt sich durch den Einbau einer Zulaufdrossel
an der Befüllung der Steuerkammer und damit am Schließen des
Einspritzventils eine Feinabstimmung vornehmen. Das Öffnen
des Einspritzventils wird dadurch nicht beeinflußt.
Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, daß sich durch Va
rianten des Konzeptes mit einem 3/2-Wegeventil, die sich ver
hältnismäßig einfach realisieren lassen, ein weitgehend unab
hängiges Einstellen des Öffnungs- und Schließvorganges des
Einspritzventils erreichen läßt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung bei
spielhaft näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein bekanntes Einspritzventil mit
einem 2/2-Wegeventil als Servoventil;
Fig. 2 schematisch ein bekanntes Einspritzventil mit
einem 3/2-Wegeventil als Servoventil;
Fig. 3A ein erfindungsgemäßes Einspritzventil mit ei
ner ersten Ausführungsform des Servoventils;
Fig. 3B ein erfindungsgemäßes Einspritzventil mit ei
ner zweiten Ausführungsform des Servoventils;
Fig. 3C ein erfindungsgemäßes Einspritzventil mit ei
ner dritten Ausführungsform des Servoventils;
Fig. 3D ein erfindungsgemäßes Einspritzventil mit ei
ner vierten Ausführungsform des Servoventils;
Fig. 4 eine Detailansicht des bei der ersten Ausfüh
rungsform des Servoventils der Fig. 3A verwendeten Kolbens;
und
Fig. 5 eine Detailansicht der bei der zweiten Ausfüh
rungsform des Servoventils der Fig. 3B verwendeten Drossel.
In den Fig. 3A bis 3D sind verschiedene alternative Ausfüh
rungsformen eines Einspritzventils mit einem erfindungsgemäß
abgewandelten 3/2-Wegeventil als Servoventil 4 dargestellt.
Allen Ausführungsformen gemeinsam ist, daß über eine Hoch
druckbohrung 17 der im Hochdruckspeicher anstehende System
druck sowohl der Ventilkammer 11 des Servoventils 4 als auch
der Düsenkammer 8 am vorderen Ende des Düsenkörpers 6 des
Einspritzventils zugeführt wird. Dazu führt von der Hoch
druckbohrung 17 eine Zulaufbohrung 18 zur Ventilkammer 11 und
von der Ventilkammer 11 eine Verbindungsbohrung 19 zur Steu
erkammer 1 am hinteren Ende des Düsenkörpers 6. Der Ventil
körper 10 des Servoventils 4 wird im Ausgangszustand durch
den Systemdruck gegen einen Ventilsitz 15 gedrückt, so daß
zwischen der Ventilkammer 11 und dem Rücklauf 21 zum Kraft
stofftank keine Verbindung besteht. Der Systemdruck liegt
über die Zulaufbohrung 18 und die Verbindungsbohrung 19 am
Düsenkörper 6 an, so daß die Düsennadel 6a am vorderen Ende
des Düsenkörpers 6 in ihren Sitz gedrückt wird. Damit ist die
Verbindung zwischen den Einspritzlöchern 7 und der Düsenkam
mer 8 unterbrochen, und es kann kein Kraftstoff aus der Dü
senkammer 8 in den Brennraum eingespritzt werden.
Bei Betätigung des Aktors 5 wird über den Stößel 9 eine Kraft
auf das Servoventil 4 ausgeübt, die den Ventilkörper 10 vom
Ventilsitz 15 abhebt und so gegen eine Dichtfläche 16 am Ein
gang der Zulaufbohrung 18 in die Ventilkammer 11 drückt, daß
die Verbindung zwischen der Zulaufbohrung 18 und der Ventil
kammer 11 unterbrochen wird. Andererseits wird durch das Ab
heben des Ventilkörpers 10 vom Ventilsitz 15 die Verbindung
zwischen der Ventilkammer 11 und dem Rücklauf 21 geöffnet.
Der mit dem Kraftstofftank in Verbindung stehende Rücklauf 21
ist drucklos. Daher kann sich nun der Druck in der Steuerkam
mer 1 über die Verbindungsbohrung 19 und die Ventilkammer 11
vollständig abbauen. Der Düsenkörper 6 wird somit entlastet,
so daß der in der Düsenkammer 8 anstehende Druck die Düsenna
del 6a von ihrem Sitz abhebt und die Verbindung zu den Ein
spritzlöchern 7 freigibt. Damit beginnt der Einspritzvorgang.
Nach Beendigung der Ansteuerung des Aktors 5 preßt der in der
Zulaufbohrung 18 anstehende Systemdruck den Ventilkörper 10
wieder in den Ventilsitz 15, so daß der Ventilkörper 10 von
der Dichtfläche 16 abhebt und die Ventilkammer 11 und über
diese und die Verbindungsbohrung 19 die Steuerkammer 1 wieder
dem Systemdruck ausgesetzt werden. Zur Unterstützung des Ven
tilschließvorgangs am Servoventil 4 ist am Ventilkörper 10
eine Ventilfeder 12 vorgesehen, die auf den Ventilkörper 10
eine Kraft in Richtung zum Ventilsitz 15 ausübt.
Der Druck in der Steuerkammer 1 führt am Düsenkörper 6 zu ei
ner Kraft in Richtung zum Sitz der Düsennadel 6a, die die Dü
sennadel 6a wieder in ihren Sitz drückt und den Einspritzvor
gang beendet. Zur Unterstützung des Einspritzventil-
Schließvorgangs bei kleinen Systemdrücken ist eine Düsenfeder
6b vorgesehen, die die Düsennadel 6a gegen ihren Sitz drückt.
Die Geschwindigkeit, mit der das Einspritzventil öffnet und
schließt, wird direkt durch die Geschwindigkeit beeinflußt,
mit der der Druck in der Steuerkammer 1 ab- und wieder aufge
baut wird. Der Schließvorgang soll in der Regel möglichst
schnell vor sich gehen, weshalb die Kraftstoffzufuhr und da
mit der Druckaufbau meist ungedrosselt erfolgt. Dagegen soll
das Öffnen des Einspritzventils kontrolliert vor sich gehen.
Zum gezielten Druckabbau in der Steuerkammer 1 dient eine Ab
laufdrossel 3 in den verschiedenen Ausführungsvarianten der
Fig. 3A bis 3D.
Die Fig. 3A zeigt eine erste Ausführungsvariante der Ablauf
drossel 3. Die Drossel 3 ist als Kolben 3A ausgeführt, der in
einem Raum zwischen der Steuerkammer 1 und der Verbindungs
bohrung 19 angeordnet ist. Der Kolben 3A ist zwischen einer
Dichtfläche 305 auf der Seite der Verbindungsbohrung 19 und
einer Schulter 303 auf der Seite der Steuerkammer 1 frei be
weglich. Die Schulter 303 kann von einem in den Raum für den
Kolben 3A von der Seite der Steuerkammer 1 her eingesetzten
Ring gebildet werden.
Wie in der Fig. 4 gezeigt, weist der Kolben 3A im Bereich der
Mündung der Verbindungsbohrung 19 eine Abflußöffnung 301 und
im Bereich der Dichtfläche 305 eine oder mehrere Zuflußöff
nungen 302 auf.
Wenn der Aktor 5 betätigt wird und das Servoventil 4 die Ver
bindung zum Rücklauf 21 öffnet, strömt Kraftstoff aus der
Steuerkammer 1 durch die Öffnungen im Kolben 3A in die Ver
bindungsbohrung 19. Am Kolben 3A entsteht ein Druckgefälle,
das den Kolben 3A gegen die Dichtfläche 305 drückt und die
Zuflußöffnungen 302 schließt. Für den abfließenden Kraftstoff
steht nur die eine Abflußdrossel bildende Abflußöffnung 301
zur Verfügung.
Im umgekehrten Fall, wenn bei schließendem Ventil Kraftstoff
aus der Verbindungsleitung 19 in die Steuerkammer 1 strömt,
löst sich der Kolben 3A von der Dichtfläche 305 und kommt an
der Schulter 303 zur Anlage. Dadurch werden die Zuflußöffnun
gen 302 freigegeben.
Durch unterschiedliche Dimensionierung der Öffnungen 301 und
302 läßt sich die Strömungsgeschwindigkeit beim Entleeren und
Befüllen der Steuerkammer 1 unabhängig einstellen. Zum Bei
spiel wird die Abflußöffnung 301 in der Regel einen relativ
kleinen Durchmesser aufweisen und der Querschnitt der Zufluß
öffnung(en) 302 relativ groß sein.
Statt wie gezeigt als Durchgangsbohrungen können die Zufluß-
und/oder Abflußöffnungen 301, 302 auch als Nuten in der an
der Dichtfläche 305 anliegenden Seite des Kolbens 3A ausge
bildet sein.
Die Fig. 3B zeigt eine zweite Ausführungsvariante der Drossel
3. Die Drossel 3 ist als Querschnittsverengung 3B in der Ver
bindungsbohrung 19 ausgeführt, wobei der Querschnitt der Ver
engung 3B in Richtung der Längsachse der Verbindungsbohrung
19 allmählich bis auf ein Minimum abnimmt und sich dann als
Stufe schlagartig oder unstetig wieder auf den Durchmesser
der Verbindungsbohrung 19 erweitert. Die Fig. 5 zeigt eine
vergrößerte Detailansicht der Verengung 3B in der Verbin
dungsbohrung 19. Die Querschnittsverengung 3B wirkt aufgrund
ihrer Form auf die Strömung in der einen Richtung als stetige
Verengung oder Düse (mit einer anschließenden unstetigen Er
weiterung) und auf die Strömung in umgekehrter Richtung als
unstetige Verengung mit einer anschließenden stetigen Erwei
terung oder einem Diffusor. Da eine Düse einen anderen Strö
mungswiderstand hat als ein Diffusor, ist der Strömungswider
stand an der Verengung 3B für eine Strömung in der einen
Richtung größer als in der Gegenrichtung.
Durch eine entsprechende Ausgestaltung der Verengung 3B läßt
sich daher auch mit dieser Ausführungsvariante die Geschwin
digkeit, mit der sich die Steuerkammer 1 entleert bzw. wieder
füllt, in einem weiten Bereich einstellen. Der Strömungswi
derstand einer Düse hängt im wesentlichen nur vom Verhältnis
des engsten Querschnitts zum Rohrquerschnitt der Verbindungs
bohrung 19 ab. Für den Strömungswiderstand eines Diffusors
spielt darüberhinaus die Konizität der stetigen Querschnitts
erweiterung eine Rolle. Damit läßt sich der
Strömungswiderstand in den beiden Strömungsrichtungen durch
zwei voneinander unabhängige Parameter verschieden beeinflus
sen.
Die Fig. 3C und 3D zeigen zwei weitere Ausführungsvarianten
der Drossel 3. Bei diesen Varianten ist die Drossel 3 in den
Rücklauf 21 integriert, der vom Servoventil 4 zum Kraftstoff
tank führt. Im allgemeinen ist bei Einspritzventilen der Stö
ßel 9, der beweglich zwischen dem Aktor 5 und dem Ventilkör
per 10 des Servoventils 4 angeordnet ist, oder die Führungs
bohrung, in der sich der Stößel 9 bewegt, so ausgeführt, daß
der im Rücklauf 21 zum Kraftstofftank zurückbeförderte Kraft
stoff ohne große Strömungsverluste am Stößel 9 vorbeiströmen
kann. Dies kann beispielsweise durch seitlich in den Stößel
eingearbeitete Schlüsselflächen oder eine in die Bohrung ein
gearbeitete Nut erfolgen, die für die Rückströmung einen hin
reichend großen Strömungsquerschnitt freilassen. Im Gegensatz
dazu ist bei den beiden Ausführungsvarianten der Fig. 3C und
3D der Stößel 9 mit einer so genau in die Bohrung im Ventil
gehäuse eingepaßten Führung 901 versehen, daß diese Führung
901 die Stößelbohrung im wesentlichen kraftstoffdicht ver
schließt.
Wie in der Fig. 3C gezeigt, besteht nun die eine Ausführungs
variante der Drossel 3 in einer die Ablaufdrossel bildenden
Drosselnut 3C, die seitlich in der Führung 901 ausgebildet
ist und durch die der Kraftstoff, wenn der Ventilkörper 10
des Servoventils 4 vom Ventilsitz 15 abgehoben hat, entlang
des Stößels 9 gedrosselt abfließt.
Wie in der Fig. 3D gezeigt, ist bei der anderen Ausführungs
variante der Drossel 3 unterhalb einer mehr oder weniger
vollständig abdichtenden Führung 902 für den Stößel 9 eine
Abzweigung 22 im Rücklauf 21 vorgesehen, durch die der Kraft
stoff auf seinem Weg vom Servoventil 4 zum Kraftstofftank
fließt. Die Abzweigung 22 weist wenigstens an einer Stelle
einen verringerten Querschnitt auf, der eine Drosselbohrung
3D darstellt.
Auch bei den beiden Ausführungsvarianten der Fig. 3C und 3D
kann der Querschnitt der Drosselnut 3C bzw. der Querschnitt
der Drosselbohrung 3D im Rücklauf 21 bzw. der Abzweigung 22
unabhängig so festgelegt werden, daß das gewünschte Öffnungs-
und Schließverhalten des Einspritzventils erhalten wird.
Die besondere Ausgestaltung der Ablaufdrossel in den Ausfüh
rungsvarianten der Fig. 3A und 3B bzw. die Anordnung der Ab
laufdrossel 3 im Rücklauf 21 nach dem Servoventil 4 bei den
Ausführungsvarianten der Fig. 3C und 3D stellt sicher, daß
der Zulauf des Kraftstoffs von der Hochdruckbohrung 17 zur
Steuerkammer 1 nicht behindert ist und andererseits eine
eventuelle Zulaufdrossel in der Zulaufbohrung 18 bzw. eine
Drosselung des zuströmenden Kraftstoffs an der Einmündung der
Zulaufbohrung 18 in die Ventilkammer 11 den Ablauf des Kraft
stoffs aus der Steuerkammer 1 durch den Rücklauf 21 nicht be
einflußt.
Claims (8)
1. Servoventil für ein Einspritzventil für die Einspritzung
von Kraftstoff in eine Verbrennungskraftmaschine mit einer
Steuerkammer (1), die mit Kraftstoff unter Systemdruck von
einem Hochdruckspeicher beaufschlagt werden kann und die über
eine Ablaufdrossel (3) mit einem drucklosen Rücklauf (21) zu
einem Kraftstofftank in Verbindung gebracht werden kann, wo
bei der in der Steuerkammer (1) herrschende Druck auf einen
beweglichen Düsenkörper (6) wirkt, der mit einer Düsennadel
(6a) versehen ist, die bei der Bewegung des Düsenkörpers (6)
Einspritzlöcher (7) freigibt und verschließt, und wobei der
Kraftstofffluß zu und von der Steuerkammer (1) durch das Ser
voventil (4) gesteuert wird, das einen beweglichen Ventilkör
per (10) aufweist und das selektiv eine Verbindung der Steu
erkammer (1) mit dem Hochdruckspeicher oder eine Verbindung
der Steuerkammer (1) mit dem drucklosen Rücklauf (21) her
stellt, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufdrossel (3) als
beweglicher Kolben (3A) mit einer Abflußöffnung (301) ausge
führt ist, der in einem Raum zwischen der Steuerkammer (1)
und dem Servoventil (4) angeordnet ist, wobei der Kolben (3A)
bei einem Kraftstofffluß in die Steuerkammer (1) wenigstens
eine Zuflußöffnung (302) freigibt, die bei einem Kraftstoff
fluß aus der Steuerkammer (1) verschlossen ist.
2. Servoventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolben (3A) in einem an die Steuerkammer (1) angrenzenden
Raum angeordnet ist.
3. Servoventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Kolben (3A) servoventilseitig im Bereich der Zuflußöff
nungen (302) eine Dichtfläche (305) gegenüberliegt.
4. Servoventil für ein Einspritzventil für die Einspritzung
von Kraftstoff in eine Verbrennungskraftmaschine mit einer
Steuerkammer (1), die mit Kraftstoff unter Systemdruck von
einem Hochdruckspeicher beaufschlagt werden kann und die über
eine Ablaufdrossel (3) mit einem drucklosen Rücklauf (21) zu
einem Kraftstofftank in Verbindung gebracht werden kann, wo
bei der in der Steuerkammer (1) herrschende Druck auf einen
beweglichen Düsenkörper (6) wirkt, der mit einer Düsennadel
(6a) versehen ist, die bei der Bewegung des Düsenkörpers (6)
Einspritzlöcher (7) freigibt und verschließt, und wobei der
Kraftstofffluß zu und von der Steuerkammer (1) durch das Ser
voventil (4) gesteuert wird, das einen beweglichen Ventilkör
per (10) aufweist und das selektiv eine Verbindung der Steu
erkammer (1) mit dem Hochdruckspeicher oder eine Verbindung
der Steuerkammer (1) mit dem drucklosen Rücklauf (21) her
stellt, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufdrossel (3) als
Querschnittsverengung (3B) in einer Verbindungsbohrung (19)
zwischen der Ventilkammer (11) des Servoventils (4) und der
Steuerkammer (1) ausgeführt ist, und daß der Strömungswider
stand an der Querschnittsverengung (3B) für eine Strömung in
Richtung von der Ventilkammer (11) zur Steuerkammer (1) klei
ner ist als für eine Strömung in der entgegengesetzten Rich
tung.
5. Servoventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Querschnitt der Verengung (3B) in Richtung der Längsachse
der Verbindungsbohrung (19) allmählich bis auf ein Minimum
abnimmt und sich dann als Stufe unstetig wieder auf den
Durchmesser der Verbindungsbohrung (19) erweitert.
6. Servoventil für ein Einspritzventil für die Einspritzung
von Kraftstoff in eine Verbrennungskraftmaschine mit einer
Steuerkammer (1), die mit Kraftstoff unter Systemdruck von
einem Hochdruckspeicher beaufschlagt werden kann und die über
eine Ablaufdrossel (3) mit einem drucklosen Rücklauf (21) zu
einem Kraftstofftank in Verbindung gebracht werden kann, wo
bei der in der Steuerkammer (1) herrschende Druck auf einen
beweglichen Düsenkörper (6) wirkt, der mit einer Düsennadel
(6a) versehen ist, die bei der Bewegung des Düsenkörpers (6)
Einspritzlöcher (7) freigibt und verschließt, und wobei der
Kraftstofffluß zu und von der Steuerkammer (1) durch das Ser
voventil (4) gesteuert wird, das einen beweglichen Ventilkör
per (10) aufweist und das selektiv eine Verbindung der Steu
erkammer (1) mit dem Hochdruckspeicher oder eine Verbindung
der Steuerkammer (1) mit dem drucklosen Rücklauf (21) her
stellt, dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufdrossel (3) im
Rücklauf (21) nach dem Servoventil (4) angeordnet ist.
7. Servoventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ablaufdrossel als Drosselnut (3C) in einer Führung (901)
eines Stößels (9) zur Betätigung des Servoventils (4) ausge
bildet ist.
8. Servoventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ablaufdrossel als Drosselbohrung (3D) in einer Abzweigung
(22) des Rücklaufs (21) zwischen der Ventilkammer (11) des
Servoventils (4) und einer abdichtenden Führung (902) des
Stößels (9) zur Betätigung des Servoventils (4) ausgebildet
ist.
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