DE19820957A1 - Verfahren zur Herstellung von Mannit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MannitInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein mehrstufiges, kontinuierlich durchführbares Verfahren zur Herstellung von Mannit, ausgehend von Invertzucker durch eine Kombination von katalytischer Hydrierung und enzymatischer Isomerisierung.
Description
Die Erfindung betrifft ein mehrstufiges, kontinuierlich durchführbares
Verfahren zur Herstellung von Mannit ausgehend von Invertzucker durch
eine Kombination von katalytischer Hydrierung und enzymatischer
Isomerisierung.
Aus der Literatur sind Verfahren zur Herstellung von Mannit bekannt, die
von reiner Fructose als Ausgangsverbindung ausgehen. Da die Fructose
erst aufwendig Verfahren isoliert werden muß, handelt es sich hierbei um
ein recht teures Verfahren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein preiswertes mit
einfachen Mitteln durchführbares Verfahren zur Herstellung von Mannit zur
Verfügung zu stellen.
Die Hydrierung des Glucose-Anteiles des Invertzuckers führt zu Sorbit,
während die Fructose je zur Hälfte Mannit und Sorbit liefert. Durch
Verwendung eines selektiven Hydrierkatalysators auf Kupferbasis kann aus
der Fructose mehr als 25% Mannit erhalten werden: Mit einer Selektivität
um 65% erhält man aus der Fructose ca. 33% Mannit.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann durchgeführt werden, indem die
Hydrierung bei einer Temperatur von 80-120°C bei einem Druck von 120
bis 180 bar in Gegenwart eines selektiven Katalysators erfolgt. Als
besonders selektiv in dieser Reaktion haben sich Kupferkatalysatoren
erwiesen. Diese können Dotierungen verschiedener Übergangsmetalle
oder Hauptgruppenmetalle aufweisen. Dieser Katalysator wird in einer
Menge von 5 bis 15 Gew.-% bezogen auf die in der Invertzuckerlösung
enthaltenen Menge Zucker eingesetzt. Die in der Lösung enthaltene
Glucose wird durch Glucoseisomerase, vorzugsweise immobilisierte
Isomerase, bei einer Temperatur von 55 bis 65°C, insbesondere bei 60°C
isomerisiert. Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn vor
der Isomerisierung dem Reaktionsgemisch eine geringe Menge
Magnesiumsulfat hinzugefügt wird. Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der
pH-Wert vor diesem Reaktionsschritt auf 7-7,5 eingestellt wird.
Die Hydriergeschwindigkeit von Fructose bei Verwendung eines Kupfer-
Katalysators ist wesentlich höher als diejenige von Glucose. Diese
Tatsache wird im beschriebenen Verfahren zu einer Steigerung der
Mannitausbeute genutzt: Hydriert man 50%ige Invertzuckerlösungen mit
10% Katalysatoranteil (bezogen auf Invertzucker) bei 100°C und einem
Wasserstoffüberdruck von 150 bar bis zu einem Umsatz von 50%, so
enthält die Hydrierlösung ca. 10% Fructose, 40% Glucose neben 26%
Mannit und 24% Sorbit.
Die über Ionentauscher gereinigte Hydrierlösung wird nach Zusatz von 50 ppm
Magnesiumsulfat (Mg2' als Cofaktor) und Einstellen des pH-Wertes
auf 7-7.5 mit Hilfe von immobilisierter Glucoseisomerase (Sweetzyme
T/Novo Nordisk) bei ca. 60°C isomerisiert. Durch die
Gleichgewichtseinstellung zwischen Glucose und Fructose enthält die
Reaktionslösung nach der Isomerisierung ca. 25% Fructose, 25% Glucose,
26% Mannit und 24% Sorbit.
In einem erneuten Hydrierungsschritt wird das Zucker/Polyol-Gemisch bis
zum vollständigen Umsatz mit einem selektiven Katalysator unter den oben
beschriebenen Bedingungen hydriert. Die Hydrierlösung enthält ca. 42%
Mannit und 58% Sorbit. Die Reaktionslösung kann nach den üblichen
Verfahren aufgearbeitet werden.
Einer der Vorteile des beschriebenen Verfahrens liegt darin, daß durch die
Kombination der partiellen Hydrierung mit einem Isomerisierungsschritt
gegenüber der reinen Hydrierung die Ausbeute an Mannit deutlich
gesteigert werden kann.
Durch die Trennung des Isomerisierungs- und des Hydrierungsschrittes
kann die gegenseitige Vergiftung der beiden Katalysatorsysteme Kupfer
und Glucoseisomerase verhindert werden, welche bei einem Eintopfprozeß
die Standzeiten der Katalysatoren begrenzt.
Die kontinuierliche Reaktionsführung führt zu einer besseren
Apparateausnutzung, da die zwangsläufigen Standzeiten eines Batch-
Prozesses vermieden werden können.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein mehrstufiges Verfahren zur
Herstellung von Mannit ausgehend von Invertzucker durch eine
Kombination von katalytischer Hydrierung und enzymatischer
Isomerisierung.
Es wurde gefunden, das sich diese Kombination der Verfahrensschritte
sich in unterschiedlicher Reihenfolge und Ausgestaltung kontinuierlich
durchführen läßt.
Hydrierung von Invertzucker mit einem selektiven Kupferkatalysator bis zu
einem Umsatz von ca. 50%. Der Hydrierungsschritt kann sowohl an Pulver
wie auch Festbettkatalysatoren durchgeführt werden. Zur Durchführung
des Verfahrens kann Invertzucker-Lösung mit einer Konzentration von 40-70%
verwendet werden. Bevorzugt wird Invertzuckerlösung mit einer
Konzentration von 50% verwendet.
Druckbereich: 100-200 bar (bevorzugt 160-180 bar)
Temperaturbereich: 80-1600°C (bevorzugt 120-140°C)
Temperaturbereich: 80-1600°C (bevorzugt 120-140°C)
Es folgt eine enzymatische Isomerisierung der Hydrierlösung mit Hilfe einer
immobilisierten Glucoseisomerase. Als Isomerase kann eine geeignete
handelsübliche Isomerase eingesetzt werden, z. B. Sweetzyme T/Novo
Nordisk. Nach Einstellen des pH-Wertes auf 7.07.5 mit Hilfe von
verdünnter Natronlauge und dem Zusatz von 50 ppm Magnesiumsulfat als
Cofaktor wird die so vorbereitete Lösung über ein Festbett aus
immobilisierter Glucoseisomerase geleitet. Dieser Verfahrensschritt kann
analog der von Novo Nordisk gegebenen Vorschrift erfolgen.
Temperatur: 60°C
pH-Wert: 7.0-7.5
Cofaktor: ca. 50 ppm Mg2'
pH-Wert: 7.0-7.5
Cofaktor: ca. 50 ppm Mg2'
Vollständige Hydrierung des Restzuckers über einen selektiven
Kupferkatalysator (bevorzugt Festbettreaktor). Die Aufreinigung der
Hydrierlösung und die Trennung der beiden Produkte Sorbit und Mannit
erfolgt nach den gängigen, dem Fachmann bekannten Verfahren.
Je nach Selektivität des Hydrierkatalysators können nach dem
beschriebenen Verfahren ausgehend von Invertzucker folgende Polyol-
Anteile erhalten werden:
Anmerkung: Die Selektivität des Katalysators ist variabel und sowohl von
seinem Aufbau und seiner der Dotierung abhängig.
Die Kernanlage besteht aus einem Hydrierungs- und einem
Isomerisierungsteil. Die Reaktionslösung wird über einen selektiven
Festbettkatalysator teilhydriert. Hierbei wird die durch Versuche gefundene
Tatsache ausgenutzt, daß der selektive Kupferkatalysator Fructose
wesentlich schneller hydriert als Glucose. Die Reaktionslösung verarmt
gegenüber der Glucose an Fructose. Diese wird im darauf folgenden
Isomerisierungsschritt aus Glucose nachgeliefert.
Die Isomerisierungslösung wird anschließend wieder über die
Hydrierungsstufe geleitet, die neugebildete Fructose kann nun wiederum
selektiv hydriert werden.
Die Invertzuckerlösung wird in den Kreislauf vor der Hydrierungsstufe
eingespeist, der gleiche Teil an Reaktionslösung wiederum nach der
lsomerisierungsstufe ausgespeist. Die Umsatzrate innerhalb des
Kreislaufes wird auf 80-90% gehalten.
Die Restzuckerhydrierung erfolgt in einer anschließenden separaten
FestbettreaktorHydrierstufe über einen selektiven Kupfer-Katalysator.
Vorteilhafterweise wird durch die kontinuierlich abwechselnde
Teilhydrierung und Isomerisierung zum einen die hydrierte Fructose aus
dem Reaktionsgemisch ständig nachgeliefert. Durch die räumliche
Trennung der Hydrierungs- und der Isomerisierungsstufe können zum
anderen gegenseitige Vergiftungen der beiden Katalysatoren vermieden
und die optimalen Reaktionsbedingungen für die Einzelschritte eingehalten
werden.
Die Ausbeute an Mannit kann auf diese Weise gegenüber der reinen
Hydrierung von Invertzucker deutlich gesteigert werden.
Je nach Selektivität des Hydrierkatalysators werden dadurch bis zu 60%
Ausbeute an Mannit erhalten werden. Durch Optimierung des eingesetzten
Katalysators und der eingestellten Verfahrensbedingungen lassen sich
diese Ausbeuten ohne weiteres noch steigern.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Mannit, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Invertzuckerlösung in einem mehrstufigen Verfahren katalytisch
hydriert und enzymatisch isomerisiert wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hydrierung in Gegenwart eines Kupferkatalysators erfolgt.
3. Verfahren gemäß der vorhergehenden Ansprüche, daß die Hydrierung
bei einer Temperatur von 80 bis 120°C und einem Druck von 120 bis
180 bar durch geführt wird.
4. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrierung in Gegenwart
von 5 bis 15 Gew.-% eines Kupferkatalysators bezogen auf die in der
Reaktionslösung enthaltene Invertzuckermenge durchgeführt wird.
5. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Isomerisierung in
Gegenwart von immobilisierter Glucoseisomerase bei einer Temperatur
von 55 bis 65°C durchgeführt wird.
6. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Isomerisierung nach
Zusatz einer geringen Menge Magnesiumsulfat und der Einstellung des
pH-Werts auf 7-7, 5 erfolgt.
7. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydrierungsschritt und
die Isomerisierung wiederholt bis zum vollständigen Hydrierung des
Restzuckers durchgeführt werden.
8. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß kontinuierlich eine im Kreis
geführte Invertzuckerlösung an einem Kupferkatalysator teilhydriert
wird, Glucose im folgenden Schritt zu Fructose isomerisiert wird,
kontinuierlich nach erfolgter Bildung des Mannits ein Teil der Mannit
haltigen Reaktionslösung abgezogen wird und in gleicher Menge neue
Invertzuckerlösung an einer anderen Stelle der Anlage wieder in das
Verfahren eingespeist wird.
9. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrierung an
einem Festbettkupferkatalysator erfolgt.
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Restzucker der abgezogenen Reaktionslösung in einer separaten
Festbett-Hydrierstufe erfolgt.
Priority Applications (3)
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Family Applications (1)
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