DE19820570A1 - Schwingungsdämpfer auf Basis elektrorheologischer und/oder magnetorheologischer Flüssigkeiten - Google Patents
Schwingungsdämpfer auf Basis elektrorheologischer und/oder magnetorheologischer FlüssigkeitenInfo
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Abstract
Ein Schwingungsdämpfer auf Basis elektrorheologischer und/oder magnetorheologischer Flüssigkeiten mit einem Zylindergehäuse, einem das Zylindergehäuse in zwei Druckmittelräume unterteilenden, mit einer Kolbenstange in Verbindung stehenden, axial verschiebbaren Kolben, wobei die Druckmittelräume mit einer elektrorheologischen und/oder magnetorheologischen Flüssigkeit gefüllt sind, und mindestens ein die Druckmittelräume verbindener Strömungskanal, wobei die durch den mindestens einen Strömungskanal strömende elektrorheologische und/oder magnetorheologische Flüssigkeit durch ein elektrisches und/oder magnetisches Feld beaufschlagbar ist, wird dadurch weitergebildet, daß in dem Kolben mindestens ein zusätzlicher, die Druckmittelräume verbindender Bypass-Kanal (18, 29, 34, 57, 62, 72, 83, 84, 83', 84') vorgesehen ist.
Description
Der Einsatz von Schwingungsdämpfern ist in einer Vielzahl von
technologischen Gebieten z. B. dem Maschinen- und Fahrzeugbau
bekannt. In Kraftfahrzeugen werden beispielsweise Stoßdämpfer
zur Erhöhung der Fahrsicherheit und des Komforts eingesetzt.
Der prinzipielle Aufbau von Stoßdämpfern auf Basis elektror
heologischer Flüssigkeiten ist unter anderem aus der Druck
schrift "Technischer Einsatz neuer Aktoren", Expert-Verlag,
1995, Seite 57 und 58 bekannt. Bei diesen Stoßdämpfern sind in
einem zylindrischen Gehäuse zwei Druckmittelräume durch einen
Kolben getrennt, wobei beispielsweise der Kolben Fluiddurch
laßöffnungen besitzt, durch die die elektrorheologische Flüs
sigkeit strömt. Die Dämpfkraft des Schwingungsdämpfers in Zug
und Druckhub ist dann durch Veränderung der rheologischen Ei
genschaften des Fluids variabel einstellbar.
In der Regel handelt es sich bei elektrorheologischen Flüssig
keiten um Suspensionen, d. h. in einem Trägermedium suspendier
te Festpartikel, die über das elektrische bzw. magnetische
Feld polarisierbar sind.
Bekanntlich kann durch Einwirken eines elektrischen Feldes
bzw. magnetischen Feldes die Viskosität von elektrorheologi
schen bzw. magnetorheologischen Flüssigkeiten in weiten Berei
chen sehr schnell und reversibel eingestellt werden. Bei elek
trorheologischen Flüssigkeiten wird hierfür an Elektrodenan
ordnungen eine elektrische Steuerspannung zur Erzeugung eines
elektrischen Feldes gelegt. Die Wechselwirkung zwischen der
Elektrodenanordnung und der elektrorheologischen Flüssigkeit
kann abhängig von der Art der Flüssigkeitsdeformation nach
drei grundsätzlichen Moden unterschieden werden, dem Shear-
Mode (Elektroden verschieben sich relativ zueinander in par
allelen Ebenen), dem Flow-Mode (Elektroden sind fest angeord
net, die Flüssigkeit strömt zwischen den Elektroden hindurch)
und dem Squeeze-Mode (Elektroden verändern ihren Abstand zu
einander). Diese Moden können auch in Kombination auftreten.
Näheres hierzu findet sich in dem Buch "Technischer Einsatz
neuer Aktoren", Expert-Verlag, 1995, Kapitel 2.3.1 und Bild
3.1.
In Dämpfern nach dem Flow-Mode Prinzip fließt die elektrorheo
logische Flüssigkeit aufgrund einer Kolbenbewegung durch einen
separaten, die Druckmittelräume verbindenen Strömungskanal
(EP-0581476) der eine Elektrodenanordnung besitzt. Bei einer
anderen Ausführungsform beseht der Kolben selbst aus einer
Anordnung konzentrischer Elektroden, die abwechselnd gepolt
sind. In beiden Fällen kann durch ein elektrisches Feld der
Strömungswiderstand der elektrorheologischen Flüssigkeit und
dadurch das Dämpferverhalten gesteuert werden.
Aus der DE 44 33 056 ist ein Schwingungsdämpfer bekannt, der mit
einer magnetorheologischen Flüssigkeit arbeitet. Bei diesem
Dämpfer bewegt sich innerhalb eines Zylinders ein Kolben, der
den Zylinder in zwei Druckmittelräume unterteilt, wobei die
Druckmittelräume über zwischen der Kolbenumfangsfläche und der
Innenwand des Zylinders gebildeten Strömungskanals verbindbar
sind. Im Bereich der Strömungskanäle wird ein magnetisches
Feld erzeugt, welches auf die magnetorheologische Flüssigkeit
zur Veränderung der Dämfungseigenschaften des Dämpfers ein
wirkt (Shear-Mode).
Aus der EP 0401009 A1 ist ein Schwingungsdämpfer bekannt, der
mit einer elektrorheologischen Flüssigkeit arbeitet. Hierbei
werden die die Druckmittelräume verbindenden Strömungskanäle
durch im Kolben angeordnete Fluiddurchlaßöffnungen (Flow-Mode)
oder durch einen zwischen Zylindergehäuse und Kolbenumfangs
fläche befindlichen Ringspalt gebildet (Shear-Mode). Im Be
reich der Strömungskanäle wird dann ein regelbares elektri
schen Feld erzeugt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es einen Schwingungs
dämpfer auf Basis elektrorheologischer und/oder magnetorheolo
gischer Flüssigkeiten weiterzubilden, der geringe bauliche
Abmessungen besitzt, eine niedrige Grunddämpfung aufweist und
mit dem hohe Dämpferkräfte erreicht werden können, die bei
Druck und Zughub geschwindigkeitsabhängig variabel steuerbar
sind.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in dem Kolben minde
stens ein zusätzlicher, die Druckmittelräume verbindender
Bypass-Kanal vorgesehen ist.
Durch eine Anordnung mindestens eines zusätzlichen Bypass-Ka
nals wird eine Volumenaufteilung des von der einen Druckmit
telkammer zur anderen Druckmittelkammer strömenden Fluids er
reicht, wobei der durch den/die Strömungskanäle strömende An
teil über ein elektrisches und/oder magnetisches Feld be
aufschlagbar ist. Der Strömungswiderstand kann erheblich ver
ringert werden, ohne daß der eigentliche durch den Strömungs
kanal gebildete Ventilspalt größer ausgebildet werden muß.
Eine Weiterbildung des Erfindungsgedankens sieht vor, daß die
Ein- und Auslaßbohrungen des Bypass-Kanals jeweils eine unter
schiedliche geometrische Formgebung besitzen. Dadurch wird in
Zug- und Druckhubrichtung eine unterschiedliche geschwindig
keitsabhängige Dämpfkraft erreicht.
Fig. 1a zeigt einen Längsschnitt durch einen erfin
dungsgemäßen Stoßdämpfer;
Fig. 1b zeigt schematisch die Ansteuerung der konzen
trisch angeordneten Ringelektroden
Fig. 1c zeigt einen Schnitt längs der Linie C-C in Fig.
1a;
Fig. 2a zeigt einen Längsschnitt durch einen Labyrinth
kolben eines Stoßdämpfers;
Fig. 2b zeigt schematisch die Ansteuerung des Laby
rinthkolbens und den Durchströmungsweg;
Fig. 2c zeigt einen Schnitt längs der Linie C-C in Fig.
2a;
Fig. 3a zeigt einen Längsschnitt durch einen Kolben mit
Sitzventilen;
Fig. 3b zeigt einen Schnitt längs der Linie B-B in Fig.
3a;
Fig. 4a zeigt einen Längsschnitt durch eine weitere
Ausführungsform eines Kolbens mit einer Viel
zahl ringförmiger Durchströmungsbohrungen;
Fig. 4b zeigt schematisch die Ansteuerung des Kolbens;
Fig. 4c zeigt einen Schnitt längs der Linie C-C in Fig.
4b;
Fig. 5a zeigt einen Längsschnitt durch einen Kolben mit
Stützfedern;
Fig. 5b zeigt einen Schnitt längs der Linie B-B in Fig.
5a;
Fig. 6a zeigt einen Längsschnitt durch einen Kolben
eines Stoßdämpfers, der an den Bypass-Kanälen
für Zug- und Druckhub unterschiedliche Anström
kanten aufweist;
Fig. 6b zeigt einen Schnitt längs der Linie B-B in Fig.
6a;
Fig. 7a zeigt einen Längsschnitt durch einen drehbar
gelagerten Kolben eines Stoßdämpfers;
Fig. 7b zeigt einen Schnitt längs der Linie B-B in Fig.
7a;
Fig. 8a zeigt einen Längsschnitt durch eine weitere
Ausführungsform eines Kolbens eines Stoßdämp
fers;
Fig. 8b zeigt einen Schnitt längs der Linie B-B in Fig.
8a.
Der im Längsschnitt in Fig. 1a dargestellte Stoßdämpfer 1 be
steht aus einem Zylindergehäuse 2 mit einem axial verschieb
baren Kolben 3. Die axiale Verschiebung des Kolbens 3 ist
durch die Pfeile 4, 5 dargestellt, die den Zug- und Druckhub
kennzeichnen. Der Kolben 3 ist mit einer Kolbenstange 6 ver
bunden, die über eine Durchführung 7 abgedichtet aus dem Ge
häuse 2 herausgeführt ist. Der Kolben 3 unterteilt das Gehäuse
2 in zwei Druckmittelräume 8 und 9, die in diesem Ausführungs
beispiel mit elektrorheologischer Flüssigkeit als Druckmittel
gefüllt sind. Ferner ist in dem Gehäuse 2 eine Gasdruckkammer
10 vorgesehen, die u. a. dem Ausgleich des Kolbenstangenvo
lumens und thermischer Volumenschwankungen der elektrorheolo
gischen Flüssigkeit dient. Der Kolben 3 besteht aus einer
Vielzahl konzentrisch zur Kolbenstange angeordnet er Elektroden
11, 12, durch die die Druckmittelräume 8 und 9 verbindende, im
Querschnitt ringförmige Fluiddurchlaßkanäle gebildet werden.
Dies ist im Querschnitt in Fig. 1c dargestellt.
In Fig. 1b ist die Ansteuerung der konzentrisch angeordneten
Elektroden 11, 12 schematisch dargestellt. Die Elektroden sind
aus leitfähigem Material und stehen abwechselnd mit dem geer
deten Zylindergehäuse 2 bzw. mit einer durch die Kolbenstange
6 geführten Hochspannungsleitung 13 in Kontakt. Die mit der
Hochspannungsleitung 13 in Verbindung stehenden Elektroden 11
sind in Isolationsstücken 14 in jeweils vier radial von der
Kolbenstange 6 sich erstreckenden oberen und unteren Stegen
15, 15' gelagert. Hierbei sind die oberen Stege 15 direkt mit
der Kolbenstange verbunden. Die unteren Stege 15' sind an ei
ner mit der Kolbenstange verbundenen ringförmigen Scheibe an
geordnet. Die Hochspannungsleitung 13 ist durch die Isola
tionsschicht 16 gegen den Kolben 3 isoliert. Die Elektroden 12
sind direkt in den Stegen 15, 15' gelagert.
Das Dämpfungsverhalten des anhand von Fig. 1a, 1b, 1c be
schriebenen Stoßdämpfers kann nun über nicht dargestellte Sen
soren durch Steuerung des zwischen den Elektroden 11, 12 er
zeugten elektrischen Feldes geschwindigkeitsabhängig und
richtungsabhängig für Zug- und Druckhub gesteuert werden. Bei
dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel werden die ringförmi
gen Fluiddurchlaßkanäle aufgeteilt in Strömungskanäle 17 und
Bypass-Kanäle 18. Die Anzahl der Strömungskanäle 17 und
Bypass-Kanäle 18 ist variabel. Bei diesem Ausführungsbeispiel
wirken zwei Fluiddurchlaßkanäle als Bypass-Kanäle. Die Bypass-
Kanäle 18 unterscheiden sich von den Strömungskanälen 17 da
durch, daß kein elektrisches Feld erzeugt wird, so daß ein
steuerbarer Stoßdämpfer erreicht wird, der eine geringe Basis
dämpfung besitzt.
In Fig. 2a ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Kolbens
3a eines Stoßdämpfers 1a dargestellt. Auf eine vollständige
Darstellung des Stoßdämpfers wird verzichtet, da der prinzi
pielle Aufbau eines Stoßdämpfers bereits zu den Fig. 1 ge
zeigt und im Text entsprechend beschrieben wurde. Gleiche Zif
fern bezeichnen gleiche Elemente wie in Fig. 1a, 1b, 1c.
Der Kolben 3a besteht aus einem hohlzylindrischen Gehäuse 20,
welches axial verlaufende Fluidein- und -auslaßbohrungen 21
besitzt. In dem Gehäuse 20 sind scheibenförmig aus einem elek
trisch leitfähigen Material bestehende Elemente 22, 23 abwech
selnd unter Zwischenlage scheibenförmiger elastische Isola
tionselemente 24 angeordnet. Die scheibenförmigen Elemente 22,
23 besitzen jeweils eine Durchgangsbohrung 22', 23' und sind
abwechselnd in dem Gehäuse derart angeordnet, daß die Durch
gangsbohrungen 22', 23' zueinander um einen Winkel ϕ verdreht
sind. Als Verdrehsicherung und zum Zwecke der elektrischen
Kontaktierung sind jeweils ein die scheibenförmigen Elemente
22, 23 verbindender Stift 28 vorgesehen. Die zwischengeschal
teten Isolationselemente bestehen aus einem an dem Gehäuse 20
anliegenden äußeren Ring 25 und einem davon beabstandet vor
gesehenen inneren Ring 26, wobei die Ringe 25, 26 über einen
schmalen Verbindungssteg 27 miteinander verbunden sind.
Die Isolationselemente 24 sind derart zwischen den scheiben
förmigen Elementen 22, 23 angeordnet, daß der Verbindungssteg
27 jeweils zwischen der Durchgangsbohrung 22', 23' liegt. Ein
von der Druckmittelkammer 8 zur Druckmittelkammer 9 oder ent
gegengesetzt strömendes Fluid durchströmt somit einen mäander
förmigen Spalt. Dies ist durch die strichpunktierte Linie in
Fig. 2b dargestellt. Die scheibenförmigen Elemente 22 stehen,
wie es in Fig. 2b ersichtlich ist, mit der Hochspannungslei
tung 13 in Verbindung und sind gegenüber dem Kolben 3a iso
liert gelagert. Die scheibenförmigen Elemente 23 stehen über
die Kolben 3a mit dem geerdeten Gehäuse 2 in Verbindung.
Durch entsprechende Ansteuerung kann zwischen den scheibenför
migen Elementen 22, 23 ein elektrisches Feld erzeugt werden.
In Abhängigkeit von der Kolbengeschwindigkeit wirkt auf die
den Ventilspalt mäanderförmig durchströmende Flüssigkeit im
Flow-Mode zusätzlich der Speeze-Mode, da die elastischen Iso
lationselemente 24 komprimiert werden und somit der Durchströ
mungsquerschnitt verkleinert wird.
Am Außenumfang des Gehäuses 20 sind vier axial sich erstrec
kende, die Druckmittelräume 8, 9 verbindende Nuten als Bypass-
Kanäle 29 eingebracht. In den Bypass-Kanälen 29 wird kein
elektrisches Feld erzeugt.
Bei dem in Fig. 3a im Längsschnitt dargestellten Kolben 3b
eines Stoßdämpfers 1b wird ein wendelförmiger ansteuerbarer
Strömungskanal zwischen Kolben 3b und der inneren Gehäuseman
telfläche 30 gebildet. Hierfür ist auf der Kolbenmantelfläche
eine zylindrische Hülse 31 angeordnet, in die eine wendelför
mige, in axialer Richtung sich erstreckende Nut 32 eingebracht
ist und in die eine aus einem Isolationsmaterial bestehende,
im Querschnitt kreisförmige Wendel 33 eingelegt ist. Die Wen
del 33 liegt dichtend an der inneren Gehäusemantelfläche 30
an. Das Zylindergehäuse 2 ist geerdet, die Hülse 31 ist mit
der Hochspannungsleitung 13 verbunden, so daß der wendelförmi
ge Strömungskanal mit einem elektrischen Feld beaufschlagbar
ist. Der Kolben 3b ist ferner mit acht Durchgangsbohrungen 34
versehen, die als Bypass-Kanäle wirken, wobei an deren oberen
und unteren Ende jeweils ein über eine Feder 35 vorgespanntes
Sitzventil 36 angeordnet ist. Der Ventilsitz 37 ist kegelför
mig ausgebildet, wobei der Kegelwinkel der oberen bzw. der
unteren Ventilsitze 37 unterschiedlich groß ausgebildet sein
kann. Die den oberen Sitzventilen 36 zugeordneten Federn 35
können gegenüber den den unteren Sitzventilen 36' zugeordneten
Federn 35' unterschiedliche Federsteifigkeiten und Vorspann
ungen aufweisen. In Abhängigkeit von der Kolbengeschwindigkeit
und der Richtung der Kolbenbewegung (Zug-/Druckhub) werden die
Bypass-Kanäle über die Sitzventile 36, 36' geschlossen, so daß
der Strömungswiderstand in Abhängigkeit von der Kolben
geschwindigkeit und der Durchströmungsrichtung unterschiedlich
ist.
Der im Längsschnitt in Fig. 4a dargestellte Kolben 3c eines
Stoßdämpfers 1c besteht aus einem zylindrischen Grundkörper,
in den acht in Längsrichtung sich erstreckende Durchgangsboh
rungen 40 eingebracht sind. In die Durchgangsbohrungen 40 sind
zylindrische Elemente 41 derart eingesetzt, daß zwischen der
Mantelfläche der Durchgangsbohrungen und der äußeren Mantel
fläche der zylindrischen Elemente 41 jeweils ein im Quer
schnitt ringförmiger Fluiddurchlaßkanal verbleibt. Die zylin
drischen Elemente 41 sind jeweils an ihrem oberen und unteren
Ende in entsprechende scheibenförmige Halterungen 42 an der
Kolbenstange 6 bzw. dem Kolben 3c abgestützt gelagert.
Aus Fig. 4a, 4b ist ersichtlich, daß der Kolben 3c selbst mit
dem geerdeten Gehäuse 2 in Verbindung steht und die zylindri
schen Elemente 41 mit der Hochspannungsleitung 13 verbunden
sind. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel können einige
Fluiddurchlaßkanäle als Strömungskanäle und die restlichen
Fluiddurchlaßkanäle als Bypass-Kanäle wirken, wobei die
Bypass-Kanäle nicht elektrisch angesteuert werden, so daß die
elektrorheologische Flüssigkeit ungedrosselt durch die Bypass-
Kanäle strömen kann. Des weiteren können die Bypass-Kanäle
derart ausgebildet sein, daß sie gegenüber den Strömungskanä
len einen größeren Durchströmungsquerschnitt aufweisen.
In Fig. 5a und Fig. 5b ist ein Längs- und ein Querschnitt ei
nes erfindungsgemäßen Kolbens 3d eines Stoßdämpfers 1d dar
gestellt. Der Kolben 3d besteht aus einem zylindrischen Teil
50, an dessen Endbereichen jeweils scheibenförmige Elemente
51, 51' angeordnet sind, die dichtend an der Gehäuseinnenwand
anliegen. Das zylindrische Teil 50 ist mit einer Hülse 52 um
geben, wobei zwischen Hülse 52 und zylindrischem Teil 50 ein
im Querschnitt ringförmiger über ein elektrisches Feld beauf
schlagbarer Strömungskanal 53 vorgesehen ist. Die Hülse ist
beidseitig über eine Tellerfeder 54 an dem scheibenförmigen
Element axial verschiebbarabgestützt. Die Tellerfedern 54,
54' weisen unterschiedliche Federsteifigkeiten auf.
Der Kolben 3d weist mittig in dem scheibenförmigen Element
jeweils eine axiale Bohrung 55, 55' auf, die jeweils in eine
radial verlaufende Durchgangsbohrung 56, 56' im Endbereich des
zylindrischen Teils 50 mündet, so daß eine elektrorheologische
Flüssigkeit durch die Bohrungen 55, 56, anschließend durch den
Strömungskanal 53 und dann durch die Bohrungen 56', 55' strö
men kann und umgekehrt. Die scheibenförmigen Elemente 51, 51'
sind jeweils stirnseitig im äußeren Bereich mit zwölf Durch
gangsbohrungen versehen, die die Bypass-Kanäle 57 bilden. In
Abhängigkeit von der Kolbengeschwindigkeit und der Richtung
der Kolbenbewegung verlagert sich die Hülse 52 in axialer
Richtung und die Bypass-Kanäle werden verschlossen.
In Fig. 6a ist im Längsschnitt ein weiteres Ausführungsbei
spiel eines Kolbens 3e eines Stoßdämpfers 1e dargestellt. Der
Kolben 3e besteht aus einem zylindrischen Grundkörper 60. Zwi
schen Kolben 3e und Gehäuse 2 wird ein wendelförmiger über ein
elektrisches Feld beaufschlagbarer Strömungskanal gebildet.
Dies ist zu Fig. 3a, 3b, 3c näher beschrieben. Als Bypass-Ka
näle 62 sind in dem Kolben 3e acht axial sich erstreckende
Durchgangsbohrungen vorgesehen. Hierbei werden die oberen und
unteren Bohrungseingänge 63, 64 unterschiedlich geometrisch
gestaltet. Die oberen Bohrungseingänge 63 werden mit einer
möglichst scharfen Kante versehen, um einen harten Übergang zu
erhalten, der die Fluidströmung beim Durchströmen der Bypass-
Kanäle 62 beim Zug-Hub nicht folgen kann, so daß sie sich an
dem Querschnittsübergang ablöst. Dabei kommt es zu einer
Strahleinschnürung auf einen minimalen Querschnitt mit an
schließender Wiederaufweitung des Strahls.
Die unteren Bohrungseingänge 64 werden hingegen mit einem Ra
dius versehen, so daß beim entgegengesetzten Durchströmen der
Bypass-Kanäle 62 (Druck-Hub) sich die Fluidströmung nicht ab
löst und es auch nicht zu einer Strahleinschnürung kommt. Die
unterschiedliche Gestaltung der Bohrungseingänge 63, 64 der
Bypass-Kanäle 62 auf Zug- und Druckhubseite im Kolben 3e be
wirken ein asymmetrisches Dämpfkraftverhältnis in Zug- und
Druckrichtung.
In Fig. 7a ist im Längsschnitt ein weiteres Ausführungsbei
spiel eines Kolbens 3f eines Stoßdämpfers 1f dargestellt. Der
Kolben 3f besteht aus einem zylindrischen Grundkörper 70. Zwi
schen Kolben 3f und Gehäuse 2 wird ein wendelförmiger, über
ein elektrisches Feld beaufschlagbarer Strömungskanal 71 ge
bildet. Dies ist zu den Fig. 3a, 3b, 3c näher erläutert.
Der Grundkörper 70 weist mittig eine zylindrische Durchgangs
bohrung zur Aufnahme der Kolbenstange 6 auf. Des weiteren sind
in den Grundkörper 70 acht axial sich erstreckende Bypass-Ka
näle 72 eingebracht. Der Grundkörper 70 besitzt an seinem obe
ren und unteren Endbereich 73, 73' kreisförmige Ausnehmungen,
in die jeweils ein scheibenförmiges Element 74, 74', das mit
der Kolbenstange drehfest verbunden ist, eingesetzt ist.
In die scheibenförmigen Elemente 74, 74' sind acht Durchgangs
bohrungen 75 eingebracht, wobei die geometrische Formgebung
und Anordnung der Bohrungen 75 der Formgebung und Anordnung
der Bypass-Kanäle 72 entspricht. Die scheibenförmigen Elemente
74, 74' sind jeweils derart in die Ausnehmungen eingesetzt,
daß die Bohrungen 75 und die Bypass-Kanäle 72 jeweils überein
ander liegen.
Die Kolbenstange 6 und der Kolben 3f sind gegeneinander ver
drehbar angeordnet (dargestellt durch Pfeil 76 in Fig. 7b) und
sind über eine obere und untere Drehfeder 77 gegeneinander
vorgespannt.
Eine Längsbewegung in Richtung des Pfeils führt in Abhängig
keit von der Kolbengeschwindigkeit zu einer Verdrehung des
Kolbens 3f gegenüber den an der Kolbenstange 6 drehfest an
geordneten scheibenförmigen Elementen 74, 74'. Hierdurch wer
den die Einlaßbohrungen der Bypass-Kanäle 72 verschlossen, so
daß der Strömungswiderstand größer wird (Drosselwirkung). In
Abhängigkeit von der Federsteifigkeit der eingesetzten Drehfe
der 77 auf der Zug- und Druckhubseite kann die Drosselwirkung
der Bypass-Kanäle 72 für die Zug- und Druckhubseite unter
schiedlich eingestellt werden.
In Fig. 8a ist im Längs schnitt ein weiteres Ausführungsbei
spiel eines Kolbens 3g eines Stoßdämpfers 1g dargestellt. Der
Kolben 3g besteht aus einem zylindrischen Grundkörper 80, der
eine mittige Durchgangsbohrung zur drehfesten Aufnahme der
Kolbenstange 6 aufweist. Zwischen Kolben 3g und Zylindergehäu
se 2 wird ein wendelförmiger Strömungskanal 81 gebildet, der
über ein elektrisches Feld beaufschlagbar ist. Hierzu ist auf
der Mantelfläche des Kolbens 3g eine aus einem elektrisch
leitfähigen Material bestehende Hülse 85 fixiert, die mit ei
ner Hochspannungsleitung 13 verbunden ist. Auf der Hülse 85
ist eine axial verschiebbar gelagerte Hülse 82 angeordnet. Die
Hülse 82 ist aus einem Isolationsmaterial und besteht aus vier
Längsstegen 86 sowie eine die Längsstege 86 verbindende in
Längsrichtung sich erstreckende Wendel 87. Die Wendel liegt
flüssigkeitsdicht am Zylindergehäuse 2 an.
In dem Grundkörper 80 sind zwei diametral angeordnete, auf
gegenüberliegenden Endbereichen von der des Kolbens 3g auf
weisenden Mantelfläche ausgehende radiale Bohrungen 83 vor
gesehen, die jeweils in eine axial sich erstreckende Bohrung
84, 84' münden. Die Bohrungen 84, 84' treten stirnseitig aus
dem oberen bzw. unteren Endbereich des Kolbens 3g aus. Diese
durch die Bohrungen 83, 84, 83', 84' definierten Bypass-Kanäle
werden bei einer Längsbewegung des Kolbens 3g in Abhängigkeit
von der Kolbengeschwindigkeit über eine Verschiebung der Hülse
82 verschlossen, so daß der Strömungswiderstand größer wird.
Durch unterschiedliche Formgebung der Bypass-Kanäle 83, 84 und
83', 84' kann die Drosselwirkung für die Zug- und Druckhubsei
te unterschiedlich eingestellt werden.
Anstelle der Verwendung einer elektrorheologischen Flüssigkeit
kann auch eine magnetorheologische Flüssigkeit oder ein Ge
misch beider Flüssigkeiten eingesetzt werden. Bei der Verwen
dung von magnetorheologischen Flüssigkeiten werden anstelle
der Kondensatorplattenelemente elektrisch ansteuerbare Spulen
anordnungen vorgesehen.
Claims (6)
1. Schwingungsdämpfer auf Basis elektrorheologischer
und/oder magnetorheologischer Flüssigkeiten mit einem
Zylindergehäuse, einem das Zylindergehäuse in zwei Druck
mittelräume unterteilenden, mit einer Kolbenstange in
Verbindung stehenden, axial verschiebbaren Kolben, wobei
die Druckmittelräume mit einer elektrorheologischen
und/oder magnetorheologischen Flüssigkeit gefüllt sind,
und mindestens ein die Druckmittelräume verbindenden
Strömungskanal, wobei die durch den mindestens einen
Strömungskanal strömende elektrorheologische und/oder
magnetorheologische Flüssigkeit durch ein elektrisches
und/oder magnetisches Feld beaufschlagbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Kolben mindestens ein zusätz
licher, die Druckmittelräume verbindender Bypass-Kanal
(18, 29, 34, 57, 62, 72, 83/84, 83'/84') vorgesehen
ist.
2. Schwingungsdämpfer auf Basis elektrorheologischer
und/oder magnetorheologischer Flüssigkeiten nach Patent
anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Bypass-Kanal (34, 62, 83, 83') an seiner Fluidein- bzw.
Fluidauslaßöffnung in Zug- und Druckhubrichtung je
weils eine unterschiedliche geometrische Formgebung auf
weist.
3. Schwingungsdämpfer auf. Basis elektrorheologischer
und/oder magnetorheologischer Flüssigkeiten nach Patent
anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fluidein-
bzw. Fluidauslaßöffnung des mindestens einen Bypass-Kana
les (34) jeweils über Sitzventile (36, 36') in Abhängig
keit von der Kolbengeschwindigkeit verschließbar ist.
4. Schwingungsdämpfer auf Basis elektrorheologischer
und/oder magnetorheologischer Flüssigkeiten nach Patent
anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens
eine Bypass-Kanal (83/84, 83'/84') über eine am Kolben
(3g) längsverschiebbar angeordnete Hülse (82) in Abhän
gigkeit von der Kolbengeschwindigkeit verschließbar ist.
5. Schwingungsdämpfer auf Basis elektrorheologischer
und/oder magnetorheologischer Flüssigkeiten nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Strömungskanal als axial sich
erstreckender wendelförmiger Spalt zwischen dem Zylinder
gehäuse (2) und dem Kolben (3b, 3e, 3f, 3g) ausgebildet
ist.
6. Schwingungsdämpfer auf Basis elektrorheologischer und/oder
magnetorheologischer Flüssigkeiten nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Patentansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ein- und Auslaßbohrung des minde
stens einen Bypass-Kanals (72) über ein in Abhängigkeit
von der Kolbengeschwindigkeit gegenüber dem Kolben (3f)
drehbeweglich gelagerten scheibenförmiger Elemente (74,
74') verschließbar sind.
Priority Applications (4)
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