DE19820216A1 - Gießharzformulierung, insbesondere für verzugsarme Verbunde und deren Verwendung - Google Patents
Gießharzformulierung, insbesondere für verzugsarme Verbunde und deren VerwendungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft Gießharzformulierungen, welche aufgrund ihrer Eigenschaften im ausgehärteten Zustand beispielsweise zur Erzeugung deformationsstabiler und verzugsarmer Verbunde geeignet sind. Die Gießharzformulierungen umfassen ein Glycidylether enthaltendes Harz, vorzugsweise Bisphenol-A-diglycidylether und wenigstens eine weitere Epoxidharzkomponente mit Biphenylen- oder Dicyclopentadienstrukturelemente. Diese Gießharzformulierungen werden anhydridisch ausgehärtet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Gießharzformulierungen und
insbesondere solche für verzugsarme Verbunde und deren Ver
wendung, insbesondere bei der Erzeugung elektronischer Bau
elemente und Sensoren sowie Leiterplatten und Flachbaugrup
pen.
Für die moderne Gehäuse- und Montagetechnik, zur Kapselung
elektronischer Bauelemente sowie zur Herstellung elektrotech
nischer Produkte werden üblicherweise Gießharze und/oder
Klebstoffe eingesetzt. Das Montieren der Bauelemente sowie
das Zusammenfügen einzelner Substrate oder deren Anbringung
auf Trägerplatten kann durch Verkleben erfolgen. Zum Schutz
von elektrotechnischen und elektronischen Produkten werden
Gießharze verwendet. Diese gewährleisten eine mediendichte
Kapselung und damit die Funktion der elektronischen Bauteile
über die Lebensdauer. Weitere Anwendungen finden die Gießhar
ze bei der Erzeugung von Glob Tops, Flip Chips oder dienen
der Oberflächenbeschichtung der Substrate.
Gießharze sind üblicherweise Reaktionsharze. Dazu zählen
Epoxidharze, Methacrylatharze, ungesättigte Polyesterharze,
Isocyanatharze und Phenacrylatharze. Verarbeitungsfähige
Gießharzmassen enthalten ferner übliche Additive und/oder
Füllstoffe sowie ein oder mehrere geeignete Lösungsmittel.
Die Gießharze werden im allgemeinen durch Zugabe von Reakti
onsmitteln, wie Härtern und/oder Beschleunigern unter Polyme
risation oder Polyaddition ausgehärtet.
Im Stand der Technik verwendete Gießharze, die zum Schutz vor
Beschädigungen jedweder Art auf die vorgenannten Substrate,
beispielsweise als Überzug, aufgetragen werden, schwinden
beim Aushärten mehr oder weniger stark. Durch den Schwund
werden intern Spannungen aufgebaut, welche die Verbundfestig
keit und damit Ausbeute, Zuverlässigkeit und Qualität ent
sprechender Produkte herabsetzen können.
Neue Technologien auf dem Elektroniksektor fordern darüber
hinaus eine zunehmende Integrationsdichte und damit einherge
hend vergleichsweise großflächige und zugleich dünne Substra
te. Je größer die Substrate sind, desto größer werden die
auftretenden internen Spannungen sein, welche sich durch den
Schwund beim Aushärten des aufgetragenen Gießharzes bilden.
Dünne Substrate werden sich beim Beschichten und/oder Verkle
ben durch den Schwund verziehen. Der zunehmende Einsatz elek
tronischer Bauelemente in der Kraftfahrzeugtechnik macht des
weiteren deren Temperaturstabilität erforderlich.
Handelsübliche Gießharze erfüllen diese Anforderung nicht
oder nur bedingt. Es gibt Versuche, den Schwund beim Aushär
ten üblicher Gießharze zu vermindern. Dazu werden den Gieß
harzen mineralische Füllstoffe zugegeben. Dadurch wird der
thermische Ausdehnungskoeffizient der gefüllten Gießharze den
keramischen oder metallischen Substraten angepaßt. Auch durch
den Zusatz von Core-Shell-Partikeln, z. B. auf Acrylat- oder
Silikonbasis, werden innere Spannungen beim Aushärten vermin
dert.
Es wurde jedoch gefunden, daß durch diese Maßnahme den zu
künftigen Anforderungen an Gießharze für verzugsarme, groß
flächige Substrate genauso wenig entsprochen werden kann, wie
beispielsweise durch den Einsatz sogenannter flexibilisieren
der Massen.
Es besteht daher ein Bedarf an Gießharzen für temperatursta
bile, großflächige und dabei dimensionsstabile Substrate.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, neue Gießharzfor
mulierungen anzugeben, welche im Einsatz die vorgenannten An
forderungen erfüllen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Gießharzformu
lierung, welche ein Glycidylether enthaltendes Harz und we
nigstens eine weitere Epoxidharzkomponente mit Biphenylen-
und/oder Dicyclopentadienstrukturelementen umfaßt.
Die erfindungsgemäßen Gießharzformulierungen können als Ba
sisharze für Glob Top-, Flip Chip- und Klebstoffapplikationen
in der Elektronik sowie als streß-, d. h. verzugsarme Gießhar
ze in der Elektrotechnik eingesetzt werden. Sie zeichnen sich
nach dem Aushärten durch einen niedrigen Schwund, geringe Ei
genspannungen und eine hohe Verbundfestigkeit aus und verzie
hen damit beschichtete Substrate nachweislich weniger als
handelsübliche Low-Streßmaterialien. Es können damit ver
zugsarme Verbunde an dünnen und großflächigen Substraten von
30 × 30 mm Fläche realisiert werden, z. B. beim Verkleben ent
sprechender Chips.
Bevorzugte Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Gießharz
formulierungen ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 7.
Diese Formulierungen liefern nach dem Aushärten erstaunlich
gute Ergebnisse im Biegebalkentest und zeigen einen sehr ge
ringen Schwund im Vergleich zu Standard-Gießharzen, die unter
den gleichen Bedingungen ausgehärtet werden. Bei den nachfol
genden Ausführungsbeispielen bildet ein Bisphenol-A-digly
cidylether stets einen Bestandteil der Gießharzformulierung
und macht etwa 30 bis 90 Gewichtsteile aus. Die Erfindung
soll jedoch nicht auf den Einsatz von Bispenol-A
diglycidylether beschränkt sein. In Betracht kommen auch
Epoxidharzverbindungen, die im Mittel mehr als eine Epoxid
gruppe enthalten können und gesättigt oder ungesättigt, ali
phatisch, cycloaliphatisch, aromatisch oder heterocyclisch
sein kann sowie weitere Reaktionsharze mit vergleichbaren
chemischen und physikalischen Eigenschaften.
Erfindungsgemäß weist die Gießharzformulierung stets wenig
stens eine weitere Epoxidharzkomponente auf, welche Bipheny
len- oder Dicyclopentadienstruktureinheiten enthält. Denkbar
sind auch Mischformen daraus, also Epoxidharzkomponenten,
welche sowohl Biphenylen- als auch Dicyclopentadienstruk
tureinheiten enthalten oder entsprechend substituierte Deri
vate.
Besonders gute Ergebnisse zeigen diejenigen erfindungsgemäßen
Gießharzformulierungen, welche als einen Bestandteil ein
Epoxidharz mit Dicyclopentadienstruktureinheiten umfassen.
Als besonders vorteilhaft hat sich hier das Produkt HP 7200
von Dainippon Ink & Chemicals erwiesen. Dabei handelt es sich
um einen glycidylisierten Phenolnovolak, der über die Dicy
clopentadieneinheiten gemäß der nachstehenden Formel
verknüpft ist und worin n = 0 oder 1 ist.
Zur Ausbildung der Reaktionsharzmasse wird der Gießharzformu
lierung des weiteren eine Härterkomponente zugesetzt. Diese
enthält ein Carbonsäureanhydrid, welches teilweise mit einem
Alkohol verestert sein kann. Geeignete Anhydride sind bei
spielsweise (Methyl)-Tetrahydrophthalsäureanhydrid oder
(Methyl)-Hexahydrophthalsäureanhydrid. In den nachfolgenden
Ausführungsbeispielen wird stets Hexahydrophthalsäureanhydrid
eingesetzt. Die Erfindung soll jedoch nicht darauf beschränkt
sein.
Als Beschleuniger können dem Gießharzsystem Amine, Imidazole,
Amonium- und Phosphoniumsalze sowie Metallkomplexkatalysato
ren, z. B. Zinkoctoat oder Aluminiumacetonylacetonat zugesetzt
werde. Ein bevorzugtes Imidazol, das in den nachfolgenden
Ausführungsbeispielen eingesetzt wird, ist 2-Ethyl-4-methyl
imidazol.
Die anhydridisch gebildeten Formstoffe weisen eine hohe Glas
übergangstemperatur von über 140°C auf. Bei Gießharzformulie
rungen, welche die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthal
ten, kann diese Glasübergangstemperatur noch erheblich ge
steigert werden. Das gilt insbesondere dann, wenn eine Kompo
nente der voranstehend angegebenen Formel entspricht. Diese
hohen Glasübergangstemperaturen von größer 140°C garantieren
die Temperaturstabilität der Verbunde, wie sie insbesondere
für den Einsatz im Kraftfahrzeugbereich erforderlich ist. Die
erfindungsgemäßen Gießharzformulierungen zeigen im ausgehär
teten Zustand auf einem Substrat eine mittlere Scherfestig
keit von größer 15 MPa, eine geringe Wasseraufnahme und bis
300°C einen Gewichtsverlust von unter 2%.
Auch wird die spezifische Bruchenergie derartiger Materialien
gegenüber herkömmlichen Epoxidharzformstoffen um bis zu 500%
gesteigert. Beispielsweise verfügt die Standardformulierung
gemäß dem nachfolgenden Vergleichsbeispiel 1 über einen kri
tischen Spannungsintensitätsfaktor Kic von 0,59 [MPaVm] und
eine spezifische Bruchenergie Gic von 109 [I/m2], nach ASTM E
399/D790. Im Gegensatz dazu weist eine entsprechende Gieß
harzformulierung mit einem 25% Anteil des oben definierten
Epoxidharzes HP 7200 einen kritischen Spannungsintensitäts
faktor KIC von 1,29 (MPa√m) und eine spezifische Bruchenergie
von GIC von 539 auf, damit eine 500%ige Steigerung der Bru
chenergie.
Die angestrebte Dimensionsstabilität von großflächigen Ver
bundsubstraten kann durch den Einsatz von Kalthärtern, die
Zugabe von Core-Shell-Partikeln und zähelastifizierenden Kom
ponenten sowie durch den Einbau flexibilisierender oder flüs
sig-kristalliner Strukturen weiter modifiziert und an den
tatsächlichen Anwendungsfall angepaßt werden. Durch Zugabe
bzw. Einbringen von mineralischen Füllstoffen läßt sich der
thermische Ausdehnungskoeffizient heruntersetzen und so dem
jenigen der Substrate anpassen.
Gegenstand der Erfindung ist auch das Erzeugen verzugsarmer
Verbunde, insbesondere zur Anwendung für elektrotechnische
und elektronische Bauteile, durch teil- oder ganzflächigen
Auftrag der erfindungsgemäßen Gießharzformulierung, unter Zu
satz einer Härterkomponente aus einem Carbonsäureanhydrid und
einem in der Epoxidchemie bekannten Beschleuniger auf ein
entsprechendes Substrat und Aushärten bei erhöhter Tempera
tur. Als Härterkomponente wird vorzugsweise Hexahydrophthal
säureanhydrid in Verbindung mit dem Katalysator bzw. Be
schleuniger 2-Ethyl-4-methylimidazol eingesetzt. Im übrigen
wird auf die voranstehenden diesbezüglichen Definitionen ver
wiesen.
Wie bereits erwähnt, finden die erfindungsgemäßen Gießharz
formulierungen Verwendung als Basisharz für Glob Top-, Flip
Chip- und/oder Klebstoffapplikationen sowie als verzugsarme
Schutzschicht für relativ großflächige, elektrotechnische
oder elektronische Substrate. Auch diese Verwendung ist Ge
genstand der vorliegenden Erfindung.
Nachfolgend wird mit Hilfe von Beispielen, in welchen erfin
dungsgemäße Gießharzformulierungen den Standardformulierungen
gegenübergestellt werden (Tabelle 1), insbesondere mit Hilfe
spezifischer Eigenschaften der Beispiele (Tabelle 2.1.) und
Ergebnissen bei der Untersuchung des Schwund- und Bruchver
haltens (Tabelle 2.2.), die Erfindung näher erläutert.
Materialien:
Epoxidharzkomponenten:
MY 790 (Ciba-Geigy, Bisphenol-A-diglycidylether)
YX-4000 (Shell, Epoxidharz mit Biphenylstrukturen)
YH-4000 (Shin-Etsu, Epoxidharz mit Biphenylstrukturen)
HP-7200 (Dainippon Ink & Chemicals, Epoxidharz mit Dicyclopentadienstrukturen)
XP 5995 (Ciba-Geigy, Bisphenol-A-diglycidylether mit Core-Shell-Partikeln auf CTBN-Basis)
Härterkomponente:
HT 907 (Ciba-Geigy, Hexahydrophthalsäureanhydrid)
2,4 EMI (BASF, 2-Ethyl-4-methylimidazol)
Epoxidharzkomponenten:
MY 790 (Ciba-Geigy, Bisphenol-A-diglycidylether)
YX-4000 (Shell, Epoxidharz mit Biphenylstrukturen)
YH-4000 (Shin-Etsu, Epoxidharz mit Biphenylstrukturen)
HP-7200 (Dainippon Ink & Chemicals, Epoxidharz mit Dicyclopentadienstrukturen)
XP 5995 (Ciba-Geigy, Bisphenol-A-diglycidylether mit Core-Shell-Partikeln auf CTBN-Basis)
Härterkomponente:
HT 907 (Ciba-Geigy, Hexahydrophthalsäureanhydrid)
2,4 EMI (BASF, 2-Ethyl-4-methylimidazol)
In der Tabelle 1 sind die Zusammensetzungen in Masseteilen
der erfindungsgemäßen Gießharzformulierungen (Beispiele 1 bis
4) sowie die Bedingungen, unter denen diese ausgehärtet wer
den, angegeben. Im Vergleich werden zwei handelsübliche Gieß
harze unter den gleichen Bedingungen ausgehärtet.
Im Vergleichsbeispiel 1 wird ein Bisphenol-A-diglycidylether
eingesetzt, der auch Bestandteil der erfindungsgemäßen Bei
spiele 1 bis 4 ist. Das erhaltene Ergebnis kann damit als
Grenzwert dienen.
Im Vergleichsbeispiel 2 wird ein modifizierter Bisphenol-A
diglycidylether eingesetzt. Das Harz umfaßt Core-Shell-
Partikel und weist 20% weiche CTBN-Domänen auf. Als ein han
delsübliches Low-Streßmaterial kann dieses Gießharz als wei
terer Grenzwert dienen.
Die erfindungsgemäßen Beispiele 1 bis 4 geben ausgewählte
Gießharzformulierungen an, die sich aus unterschiedlichen An
teilen ansonsten bekannter Gießharze zusammensetzen.
Diese Komponenten werden mit einer Härterkomponente, die men
genmäßig in Abhängigkeit vom Epoxidwert der Harze zugegeben
wird, zu hochfesten Epoxidharzformstoffen ausgehärtet. In den
Beispielen wurde dazu das erfindungsgemäß bevorzugte Hexahy
drophthalsäureanhydrid in Verbindung mit dem Beschleuniger 2-
Ethyl-4-methylimidazol eingesetzt.
In Tabelle 2.1. sind ausgewählte Eigenschaften von bevorzug
ten Ausführungsbeispielen erfindungsgemäßer Gießharzformulie
rungen (Beispiele 3 und 4), und von solchen, welche mit han
delsüblichen Gießharzen erzielt werden, zusammengestellt.
Beachtlich ist die nach dem DSC-Verfahren ermittelte Form
stoffstabilität der Werkstoffe nach Wärmebelastung und Unter
suchung der Hydrolysefestigkeit (3d/60°C in Wasser). Die er
findungsgemäßen Werkstoffe, welche durch die Zumischung be
stimmter Anteile des glycidylisierten Phenohnovolakharzes mit
Dicyclopentadienstrukturelementen (HP 7200) beim Aushärten
einen geringen Volumenschwund aufweisen, zeigen im Gegensatz
zu üblichen, flexibilisierten Low-Streßmaterialien, eine kon
tinuierliche Stabilität. Weiter zeigen die erfindungsgemäßen-
Materialien im Vergleich zu den flexibilisierenden Low-
Streßmaterialien eine geringe Wasseraufnahme sowie hohe Zug-
und Biegefestigkeit.
Zur Untersuchung des Deformationsverhaltens der erfindungsge
mäßen Gießharzformulierungen wurden Si-Wafer von 10 × 40 mm
jeweils mit einer 100 µm dicken Schicht der Gießharzformulie
rungen bzw. der Standardgießharze jeweils unter Zusatz der
Härterkomponente versehen und unter den in Tabelle 1 angege
benen Bedingungen ausgehärtet.
Die erfindungsgemäßen Gießharzformulierungen zeigen nach dem
Aushärten durchweg einen geringeren prozentualen Volumen
schwund. Insbesondere diejenigen Gießharzformulierungen; wel
che einen Anteil des Epoxidharzes HP 7200 enthalten
(Beispiele 3 und 4) zeigen einen deutlich niedrigeren Volu
menschwund als der Basisepoxidgießharzformstoff des Ver
gleichsbeispiels 1. Der Gesamtschwund ist sogar deutlich
niedriger als bei den Formstoffen der Beispiele 1 und 2, die
mit schwundmindernden Biphenylstrukturen ausgestattet sind.
Das äußert sich auch im Deformationsverhalten von einseitig
beschichteten Substraten im Biegebalkentest. Durch den Ein
satz der erfindungsgemäßen Gießharzformulierungen, insbeson
dere jener, welche die Epoxidharzkomponenten HP 7200 enthal
ten, werden deutliche Verbesserungen im Hinblick auf ver
zugsarme und deformationsstabile Verbunde erreicht. Das äu
ßert sich eindeutig im Vergleich der Werte, welche mit den
Standardformulierungen auf der Basis von Bisphenol-A-
diglycidylether (Vergleichsbeispiel 1) und dem hochgefüllten
Low-Streßmaterial Hysol FP 4511 und denjenigen, welche mit
erfindungsgemäßen Gießharzformulierungen erhalten werden.
Wie sich aus der Tabelle 2.1. ferner ergibt, liegt die Glas
übergangstemperatur, insbesondere bei den HP 7200 enthalten
den Gießharzformulierungen höher als bei den Vergleichsbei
spielen 1 und 2. Theoretische Überlegungen und experimentelle
Befunde im Biegebalkentest zeigen, daß die Verbiegung der
Substrate mit zunehmenden Tg-Werten des Duromerwerkstoffes im
Temperaturwechsel aufgrund einer höheren Netzwerkdichte in
aller Regel zunimmt.
Zusammenfassend kann somit festgestellt werden, daß die er
findungsgemäßen Gießharzformulierungen zu Epoxidharzformstof
fen führen, welche trotz ihrer hohen Glasübergangstemperatur
ein außerordentlich günstiges Verhalten im Biegebalkentest
zeigen. Sie liefern demzufolge temperatur- und deformations
stabile Substrate. Aufgrund ihres geringen Schwundes eignen
sie sich insbesondere zur Erzeugung großflächiger, verzugsar
mer Verbunde.
Claims (19)
1. Gießharzformulierung, welche ein Glycidylether enthal
tendes Harz und wenigstens eine weitere Epoxidharzkompo
nente mit Biphenylen- und/oder Dicyclopentadienstruktur
elementen umfaßt.
2. Gießharzformulierung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die wenigstens eine weitere
Epoxidharzkomponente 10 bis 70 Gewichtsteile ausmacht.
3. Gießharzformulierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie 50 Gewichtsteile
Bisphenyl-A-diglycidylether und 50 Gewichtsteile einer
Epoxidharzkomponente mit Biphenylstrukturelementen um
faßt.
4. Gießharzformulierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie 50 Gewichtsteile Bisphenol-A-
diglycidylether und 50 Gewichtsteile einer Epoxidharz
komponente mit Dicyclopentadienstrukturen umfaßt.
5. Gießharzformulierung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie 25 Gewichtsteile Bisphe
nol-A-diglycidylether, 25 Gewichtsteile einer Epoxid
harzkomponente mit Dicyclopentadienstrukturelementen und
50 Gewichtsteile eines modifizierten Bisphenol-A-
diglycidylethers umfaßt.
6. Gießharzformulierung nach Anspruch 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Epoxidharzkomponente mit
Dicyclopentadienstrukturelementen der allgemeinen Formel
entspricht, wobei n = 0 oder 1 bedeutet.
entspricht, wobei n = 0 oder 1 bedeutet.
7. Gießharzformulierung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Bisphenol-A-diglycidyl
ether mit einem 20%igen Anteil von Core-Shell-Partikeln
auf CTBN-Basis modifiziert ist.
8. Gießharzformulierung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Härter
komponente aus einem Carbonsäureanhydrid und einem übli
chen Reaktionsbeschleuniger der Epoxidchemie umfaßt.
9. Gießharzformulierung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Härterkomponente Hexahy
drophthalsäureanhydrid und 2-Ethyl-4-methylimidazol um
faßt.
10. Gießharzformulierung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß sie des weiteren
durch zähelastifizierende Komponenten modifiziert ist.
11. Gießharzformulierung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß sie des weiteren
übliche Modifikatoren, wie mineralische Füllstoffe, re
aktive Verdünner, Entschäumer, Haftvermittler oder son
stige flexibilisierende Strukturen umfaßt.
12. Gießharzformulierung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß sie im ausgehärte
ten Zustand eine mittlere Scherfestigkeit von größer et
wa 15 MPa aufweist.
13. Gießharzformulierung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß sie im ausgehärte
ten Zustand eine Glasübergangstemperatur von Tg < 140°C
aufweist.
14. Gießharzformulierung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß sie im ausgehärte
ten Zustand bis 300°C einen Gewichtsverlust von < 2%
aufweist.
15. Erzeugung verzugsarmer Verbunde, insbesondere zur Anwen
dung für elektrotechnische und elektronische Bauteile,
durch teil- oder ganzflächigen Auftrag der Gießharzfor
mullerung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 unter Zusatz
einer Härterkomponente aus einem Carbonsäureanhydrid und
einem üblichen Reaktionsbeschleuniger der Epoxidchemie
auf ein Substrat und Aushärten bei erhöhter Temperatur.
16. Erzeugung verzugsarmer Verbunde nach Anspruch 15, wobei
die Härterkomponente Hexahydrophthalsäureanhydrid und 2-
Ethyl-4-methylimidazol umfaßt.
17. Erzeugung verzugsarmer Verbunde nach Anspruch 15 und 16,
wobei man vorzugsweise nacheinander in mehreren thermi
schen Schritten aushärtet.
18. Verwendung der Gießharzformulierung nach einem der An
sprüche 1 bis 13 als Basisharz bei der Glop Top-, Flip
Chip- und/oder Klebstoffapplikation bei der Herstellung
elektrotechnischer und elektronischer Produkte.
19. Verwendung der Gießharzformulierung nach einem der An
sprüche 1 bis 13 als verzugsarme Schutzschicht für groß
flächige elektrotechnische oder elektronische Substrate.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998120216 DE19820216A1 (de) | 1998-05-06 | 1998-05-06 | Gießharzformulierung, insbesondere für verzugsarme Verbunde und deren Verwendung |
JP11126093A JP2000034394A (ja) | 1998-05-06 | 1999-05-06 | 注型用樹脂コンパウンド及びその使用 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998120216 DE19820216A1 (de) | 1998-05-06 | 1998-05-06 | Gießharzformulierung, insbesondere für verzugsarme Verbunde und deren Verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19820216A1 true DE19820216A1 (de) | 1999-11-11 |
Family
ID=7866843
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998120216 Withdrawn DE19820216A1 (de) | 1998-05-06 | 1998-05-06 | Gießharzformulierung, insbesondere für verzugsarme Verbunde und deren Verwendung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JP2000034394A (de) |
DE (1) | DE19820216A1 (de) |
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