DE19818224A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Entkeimung und Entwesung von Oberflächen durch wiederholte Kondensation - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Entkeimung und Entwesung von Oberflächen durch wiederholte KondensationInfo
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Abstract
Nach der wiederholten Kondensation eines kondensierbaren Gases an der Oberfläche eines zu entkeimenden und entwesenden Materials werden höhere Entkeimungswirksamkeiten, d. h. niedrigere Keimgehalte/g Material gefunden als bei einer einmaligen Zugabe des kondensierbaren Gases mit vergleichbarer thermischer Belastung des Materials. Es sinkt z. B. bei gleicher Maximal-Temperatur für gleiche Endkeimgehalte beim erfindungsgemäßen Verfahren die Zeit, in der das Material dem kondensierten Gas mit der Maximal-Temperatur ausgesetzt ist. DOLLAR A Zu diesem Zweick werden die Oberflächen des zu behandelnden Materials einem satzweisen oder kontinuierlichem Verfahren in einer Vorrichtung unterworfen, in dem ein kondensierbares Gas, insbesondere Wasser-Sattdampf, derart in den Behandlungsraum der Vorrichtung (im Falle einer satzweisen Betriebsweise, bei der das Material vorab eingebracht wurde) oder in die die zeitlich und räumlich hintereinandergeschalteten Behandlungsräume der Vorrichtung (im Falle der kontinuierlichen Betriebsweise, bei der das Material kontinuierlich durch die Behandlungsräume geführt wird) eingebracht und wieder in kondensierter oder verdampfter Form abgeführt wird und dieser Zyklus bestehend aus den Teilschritten der Kondensation an den Oberflächen und die Entfernung des Kondensats beliebig oft, aber mindestens einmal (= 2 Zyklen), vorzugsweise 6 bis 50mal wiederholt wird. Dabei kann sich im Behandlungsraum eines satzweise geführten Verfahrens oder entlang des ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung entsprechend dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Die Entkeimung, d. h. der Reduzierung der vorhandenen Mikroorganismen-Keimzahlen pro
Materialmenge in Gramm, ist in der Regel eine entsprechende Behandlung von Oberflächen,
da das Materialinnere zumeist als keimfrei angesehen werden kann. Bei einer Entkeimung
von Oberflächen wie von natürlichen Oberflächen von Pflanzenteilen oder Fleischstücken
oder künstlichen Oberflächen kommt es darauf an, neben einer hohen Entkeimungswirksam
keit auch die durch die Oberflächen begrenzten Materialien möglichst in ihrem Ausgangs
zustand zu belassen, also zu schonen. Dies gilt besonders für die natürlichen Materialien, bei
denen der unveränderte Ausgangszustand einen hohen Wert hinsichtlich Ernährung und Ge
sundheit darstellt. Dabei besteht im Fall von Schüttungen von Materialpartikeln und inneren
Porositäten der Materialien selber die Notwendigkeit der Wirksamkeit des Verfahrens auch an
den inneren Oberflächen. Außerdem darf wegen einer späteren Lagerbarkeit der Materialien
die Feuchte nicht über ein materialabhängiges Niveau gesteigert werden. Insbesondere pflanz
liche Materialoberflächen müssen häufig durch Entwesungsverfahren von Schadorganismen
befreit werden. In der Regel können zur Entwesung gleiche oder ähnliche Verfahren wie zur
Entkeimung, aber bei milderen Bedingungen aufgrund der höheren Empfindlichkeiten der
Schadorganismen wie z. B. Nematoden, Mottenlarven etc., verwendet werden.
Zur Entkeimung sind verschiedene Verfahren bekannt, die sich in chemische, physikalische
und thermische unterteilen lassen. Sie eignen sich also auch zur Entwesung. Chemische Ver
fahren sind die Ethylenoxid- und die Ozonbehandlung. Erstere darf in Deutschland zur Keim
zahlreduzierung von Gewürz- und Heilpflanzen seit 1983 und nun in Europa aufgrund ge
sundheitlicher Bedenken nicht mehr eingesetzt werden. Nach der Ozonbehandlung werden in
der Regel nur geringe Keimreduzierungen festgestellt, bestimmte Keimarten wie Enterobakte
rien und speziell Escherichia coli sind dem Verfahren gegenüber unempfindlich. Außerdem
werden starke geschmackliche und optische Abweichungen vom Ausgangszustand festge
stellt.
Die Bestrahlung mit ionisierenden Strahlen als die wesentliche physikalische Methode ist in
Deutschland bis auf die Verwendung der UV-Wellen, die allerdings nicht genügend tief zu
den inneren Oberflächen in die Lebensmittel eindringen, zur Entkeimung von Lebensmittel
und Heilpflanzen verboten. Bei der Verwendung von gamma- und beta-Strahlen werden
Farb-, Geschmacks- und Geruchsveränderungen registriert und gesundheitliche Gefahren
durch den Verzehr derart bestrahlter Materialien befürchtet. Hochdruckverfahren zum Ent
keimen bei 2.000 bis 7.000 bar sind nur wirksam, wenn die zu entkeimenden Oberflächen der
Materialien mit Wasser benetzt sind, so daß die Materialien Suspendate darstellen, von denen
nachher durch ein aufwendiges Trocknungsverfahren das Wasser entfernt werden muß. Aus
serdem sind Strukturänderungen durch den hohen Druck denkbar.
In Extrudern soll durch hohe Scherkräfte (gemäß EP 0 012 813 B1 von 1981) eine Entkei
mung von Gewürzen möglich sein. Es sind bei dieser Methode ebenfalls Strukturänderungen
zu befürchten. Möglicherweise werden die Keimreduzierungen durch den immer notwendigen
Entspannungsvorgang verursacht. Alle genannten physikalischen Verfahren gelten als kosten
intensiv und nicht wirksam gegenüber Sporen.
Rechtlich uneingeschränkt verwendbar sind die thermischen Entkeimungsverfahren, wozu
auch die Mikrowellen- und Hochfrequenzbehandlungen zu zählen sind, da bei diesen die
Keimreduzierungen aufgrund einer durch die Behandlungen verursachten Erwärmung des in
der Regel zuzugebenden Wassers begründet werden. Ohne genügende Wasseranteile sind
diese Verfahren nicht ausreichend wirksam. Durch ungleichmäßige Verteilung des im übrigen
später zu entfernenden Wassers kann es zu lokalen Überhitzungen und damit zu Produktschä
digungen durch chemische Reaktionen im Material kommen.
Als thermisches Verfahren gilt auch die Verwendung von überhitztem Dampf, wie es in dem
Buch Engineering and food, Vol. 2, Elsevier, London 1984 auf S. 595 zur Entkeimung pul
verförmiger Lebensmittel vorgeschlagen wird. Der Nachteil überhitzten Dampfes liegt aber in
der fehlenden Möglichkeit, durch Kondensieren des Dampfes in kurzer Zeit eine große Ener
giemenge auf das Material zu übertragen.
Ebenfalls zu den thermischen Verfahren gehört die Gruppe der Entkeimungsverfahren mit
Sattdampf. Es wurden bereits eine Vielzahl von Varianten der Sattdampfentkeimung vorge
stellt, um die Hauptnachteile der klassischen Sattdampfbehandlung zu vermeiden, bei denen
Sattdampf nach Evakuieren des Behandlungsraumes, in denen das oberflächlich zu entkei
mende Material eingebracht wurde, für eine bestimmte Zeit zur Erwärmung der Oberflächen
zonen unter Kondensation des Sattdampfes einwirkt. Dabei gilt die Regel, daß je höher die
Temperatur des eingesetzten Sattdampfes ist, desto kürzere Behandlungszeiten können zum
Erreichen des gleichen Entkeimungsgrades gewählt werden. Je höher die Sattdampftempe
ratur und damit kürzer die Entkeimungszeit, desto eher wird der Ausgangszustand der Mate
rialien und damit deren Wert gewahrt. Zur Reduzierung der Anzahl von Sporen und sporen
bildender Mikroorganismen sind Temperaturen über 120°C erforderlich. Hauptnachteil der
Sattdampfverfahren sind bei pflanzlichen Materialien Farbverblassungen, Veränderungen im
Inhaltsspektrum (s. u.) oder bei Fleisch die sogenannte Vergrauung der Oberfläche. Es ist eine
Vielzahl von Verfahren bekannt, die das Prinzip "Hochtemperatur-Ultrakurzzeit" nutzen, z. B.
das Decoma-Verfahren für Gewürze, Kräuter und Trockengemüse der Fa. MAVAG, CH-
8852 Altendorf.
Der Behandlungsraum wird bei den klassischen Sattdampfverfahren langsam unter gleich
zeitiger Verdrängung der vorher enthaltenen Luft aufgeheizt und nach der Behandlung nur
langsam abgekühlt, wobei häufig ein Ventil zum Druckausgleich geöffnet wird. Durch Ab
saugen der Luftanteile vor der eigentlichen Behandlung (Vorvakuum) und nachträglicher
Evakuierung (Nachvakuum) oder anderem Kühlverfahren in moderneren Verfahren, die
absatzweise geführt werden, können die zur Entkeimung weniger wirksamen Temperatur
bereiche, bei denen aber aufgrund der Temperatur-Zeit-Einwirkung Materialschädigungen
eintreten können, schnell passiert werden. Sehr kurze Verfahren können so erst realisiert
werden. Zu den Materialschädigungen können vielfältige Zersetzungsreaktionen aufgrund der
Temperatur bei entsprechender Zeit (z. B. Oxidationen von Inhaltsstoffen der oberflächlich zu
entkeimenden Materialien), aber auch unter den vorhandenen feuchten Bedingungen
(Hydrolysen), Proteindenaturierungen wie auch Verluste an ätherischen Ölen (bei pflanz
lichen Materialien) durch den Effekt der Wasserdampfdestillation gerechnet werden.
Das o. g. Decoma-Verfahren stellt eine quasikontinuierliche Variante der Vor- und Nach
vakuumbetriebsweise dar. Eine Realisierung im technischen Maßstab ist das satzweise ar
beitende Entkeimungssystem der Fa. Hosokawa Micron, Niederlande (niederländische Zeit
schrift Voedingsmiddelentechnologie - VMT 26, 20 (1993), das ebenfalls mit Vorvakuum
und Nachvakuum funktioniert, zur Verbesserung der gleichmäßigen Dampfbeaufschlagung
aber im Behandlungsraum einen Mischer integriert hat. Mit dem Dampf ausgetragenen
ätherische Öle können zurückgeführt werden.
Als weiteres Sattdampfentkeimungsverfahren ist in EP 0269 257 A2 (1987) eine quasikonti
nuierliche Entkeimung (McCormick) angeführt. Kernstück der Anlage sind zwei doppelwan
dige, zylindrische Behälter, die über eine Schleuse verbunden sind. Der eine Behälter wird zur
Entkeimung, der andere zur Kühlung und Trocknung verwendet. Der Transport des Materials
zwischen den Behältern erfolgt durch Druckdifferenz.
Zur Vermeidung vor allem der Verluste an ätherischen Ölen wird in der Zeitschrift "Die Er
nährungsindustrie - DIE", Heft 11 (1992) ein Verfahren für unterschiedliche Temperaturen
und Behandlungszeiten erwähnt, bei denen die zu entkeimenden Gewürzpartikel verkapselt
werden, so daß sie bei der anschließenden satzweisen Sattdampfentkeimung im Material ver
bleiben. Dadurch werden allerdings die abzutötenden Keime weniger dem kondensierenden
Sattdampf ausgesetzt, wodurch die Entkeimungswirksamkeit leidet. Es sind auch andere
derartige "Coating"-Verfahren bekannt, z. B. erwähnt in PCT Patent WO 86/05956 und in der
Zeitschrift European Food and Drink Review, Autumn 1990.
Das schnelle Passieren der für die Entkeimung weniger wirksamen Temperaturbereiche beim
Aufheizen und Abkühlen wird auch erreicht, wenn die Sattdampfbehandlung derart konti
nuierlich geführt wird, daß die zu entkeimenden Materialien, die dann aber pulverförmig sein
sollten, über Schleusen in den Behandlungsraum ein- und wieder ausgetragen werden.
Ebenfalls zur Entkeimung von Materialien, die ätherische Öle beinhalten, eignet sich ein Ver
fahrensprinzip der Sattdampfentkeimung, das die Reduzierung des freien Dampfvolumens im
Behandlungsraum ("Prinzip des kleinen relativen Volumens") vorsieht (Zeitschrift Pharma
zeutische Industrie Pharm. Ind. 58, 7 (1996)). Es kann satzweise unter Berücksichtigung jeg
licher Temperatur-Zeit-Kombinationen oder aber auch kontinuierlich in einer extruderähn
lichen Apparatur, die zwei Schleusen aufweist, realisiert werden. Grundsätzlich ist bei allen
kontinuierlichen Verfahren der Ein- und Austrag der günstigerweise pulverförmigen Mate
rialien in den bzw. aus dem Behandlungsraum aufgrund von Abdichtungsproblemen proble
matisch, wodurch verhindert wird, daß Drücke über 3-4 bar ohne kostenintensive Dampfver
luste aufrechterhalten können. Dies gilt auch für das Verfahren der niederländischen Fa. Euro
ma (erwähnt in VMT 25, 6 (1992)), bei dem das zu entkeimende Material innerhalb eines
großvolumigen Druckraumes mit Hilfe eines Transportbandes in Richtung Austragsschleuse
gefördert wird. Bei diesem Transportprinzip erleidet das zu entkeimende Material, in der
Regel kleine Pflanzenteile bis zu Pulvern, Verluste an ätherischen Ölen und es können Ver
schleppungen auftreten.
Das deutsche Patent DE 27 08 168 C2 beschreibt ein ganz ähnliches Verfahren, bei dem der
Transport innerhalb des Druckraumes mit Hilfe einer Schwingrinne realisiert wird.
Schließlich schlägt ein amerikanisches Patent (US 5,281428 von 1994) zur Entkeimung von
Oberflächen von Fleisch-Material vor, eine Sattdampf-Kurzzeitbehandlung in der Form
durchzuführen, daß folgende Schritte nacheinander durchgeführt werden: Einbringen des
Materials in den Behandlungsraum, Evakuieren, Spülen des Behandlungsraumes mit Nie
derdruckdampf, eigentliche Behandlung (hier sind aufgrund der kurzen Zeit höhere Tempe
raturen zur Erzielung eines thermischen Entkeimungseffektes notwendig), Evakuieren zum
Kühlen und Materialentnahme. Dieses Verfahren soll aufgrund der Schnelligkeit verhindern,
daß das Innere des Materials thermisch belastet, bei Fleischmaterial also gekocht wird. Bei
Nichterreichen der gewünschten Keimzahl kann das Verfahren wiederholt werden. Das Patent
schlägt eine Rotationsapparatur zur Realisierung vor, die aber sehr aufwendig gestaltet ist und
vor allem die Entkeimung großer Materialstücke schwerlich zuläßt. Ziel des Verfahrens ist
eine thermische Behandlung mit jeweils einmaliger Kondensation des Sattdampfes auf der
Oberfläche der zu entkeimenden Materialien.
Offenlegungsschrift DE 39 02 679 A1 beschreibt ein Verfahren und Vorrichtung zur konti
nuierlichen Behandlung von pflanzlichen Produkten, wie Bohnen, insbesondere Kakao
bohnen, Kernen, Getreide, das dadurch charakterisiert ist, daß das Material dampfdruckfrei
ohne Schleusen in ein Zellenrad, damit auch eine Rotationsapparatur, gebracht wird, in dem
das Material auf einer Kreisbahn durch Zonen unterschiedlicher Dampfzustände transportiert
und dampfdruckfrei wieder ausgebracht wird. Ziel des Verfahrens ist eine thermische Be
handlung, die eine einmalige Kondensation beinhaltet.
Aufgabe dieser Erfindung ist es, ein Entkeimungs- und Entwesungsverfahren von Ober
flächen unter Verwendung von Dampf (kondensierbarem Gas) durch wiederholte Konden
sation mit jeweils nachfolgender Kondensatentfernung und Kühlung der zu entkeimenden
Materialoberflächen (Zyklus) zu realisieren, bei dem aufgrund der wiederholten Kondensa
tionen größere Entkeimungswirksamkeiten erzielt werden als bei einer lediglich einmaligen
Aufgabe und Entfernung des Dampfes. Durch die zwischenzeitliche Kondensatentfernung
und Kühlung des Materials wird gleichzeitig eine Erwärmung des Inneren des zu entkeimende
Materials verhindert, wodurch das Innere des Material geschont wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
Durch die wiederholte Kondensation von Dampf während einer Behandlung wird eine wirk
samere Entkeimung realisiert als bei einer vergleichbaren klassischen, lediglich den thermi
schen Effekt nutzenden, auch Hochtemperatur-Kurzzeit-Sattdampfentkeimung mit noch so
kleiner Haltezeit bei der Behandlungszieltemperatur, weil die zu entkeimenden Mikroorganis
men durch den wiederholten Vorgang der Kondensation von den Oberflächen abgeschwemmt
werden und durch nachfolgende Schritte entweder vom zu entkeimenden Material abgeführt
(Kondensatentfernung) oder aufgrund erhöhter Empfindlichkeit nunmehr nicht an Oberflä
chen befindlicher Keime bei geringeren Temperaturen oder in kürzer Zeit abgetötet werden.
Bedarfsweise kann beim erfindungsgemäßen Verfahren in einer erfindungsgemäßen Vor
richtung die Einzelzyklen des Verfahrens bestehend jeweils aus Kondensation des Dampfes
und Entfernung des Kondensates mit Kühlung des zu entkeimenden Materials so gestaltet
werden, daß nach Erreichen der gewünschten maximalen Temperatur und dem maximalen
Druck am Ende der jeweiligen Dampfaufgabe keine sogenannte Haltezeit, d. h. kein konstan
tes Temperatur- und Druckniveau, existiert. Die Kondensatentfernung, vorzugsweise durch
Druckabsenkung, wird also sofort angeschlossen.
Durch die erhöhte Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Gesamt-Behand
lungszeit bei der gewünschten Maximal-Temperatur abgekürzt und materialschädigende Zer
setzungsreaktionen reduziert werden oder bei gleicher thermischer Belastung eine verbesserte
Keimreduzierung erzielt werden, wobei sich eine deutliche Wirksamkeitssteigerung gegen
über einer klassischen Sattdampfentkeimung mit noch so kleiner Haltezeit bei gleicher Maxi
mal-Temperatur, die also thermische Effekte zur Entkeimung nutzt, bei mindestens zweimali
gem Zyklus einstellt. Mit der Zahl der Zyklen steigt die Wirksamkeit. Das erfindungsgemäße
Verfahren mit sehr vielen Zyklen und bestimmten Randbedingungen könnte daher auch als
Sattdampfverfahren mit oszillierender Dampfzugabe bezeichnet werden. Ein Zwischenspülen
im einzelnen Zyklus ist nicht erforderlich.
Das Verfahren läßt sich auf Wunsch zur Bewahrung des Ausgangszustandes des Materialien
mit den bekannten Methoden der Hochtemperatur-Kurzzeit-Behandlung, des Prinzips des
kleinen relativen Volumens und der Vorvakuum- wie auch der Vakuumtechnik bequem
kombinieren. Der Behandlungsraum oder die Behandlungsräume können von außen beheizt
werden, damit die Kondensation überwiegend nur an den Oberflächen des zu behandelnden
Materials stattfindet, oder mit Ultraschall beschallt werden. Je höher gespannt das bereitge
stellte, zuzugebende kondensierbare Gas und je höher dessen Temperatur, desto schneller er
folgt das Einströmen und der Druckaufbau und damit an den zu entkeimenden Oberflächen
die Kondensation bei der jeweiligen Kondensationstemperatur, wodurch parallele Zerset
zungsreaktionen im Material, dessen Oberflächen entkeimt werden sollen, im Sinne einer
Materialschonung vermieden werden. Durch deutliches Zwischenkühlen des Behandlungsrau
mes auf eine beliebige Temperatur, das entweder durch Verdampfungskühlung aufgrund von
Druckabsenkung während der Kondensatentfernung oder direkte Zwischenkühlung des Mate
rials erfolgen kann, ergibt sich aufgrund der höheren Wirksamkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens bei gleicher Keimreduktion wie beim klassischen Verfahren eine noch bessere
Materialschonung. Das Verfahren läßt sich auch bequem dahingehend ausführen, daß nach
der jeweiligen oder nur nach der ersten Zugabe des kondensierbaren Dampfes eine Haltezeit
bei der dem Druck entsprechenden Temperatur eingehalten wird, beispielsweise um eine be
stimmte Keimsorte, und zwar thermisch nichtaktivierte Sporen, zu aktivieren. Weiterhin ist
ohne Probleme eine Dampfwiederverwendung realisierbar, indem das entfernte Kondensat
wieder aufbereitet wieder als kondensierbares Gas verwendet wird, beispielsweise, um Ver
luste an ätherischen Ölen bei der Behandlung von Gewürzen oder Arzneipflanzen, die der
artige Stoffe enthalten, insgesamt zu verringern.
Zur Veranschaulichung der folgenden Beschreibung eines beispielhaften Verfahrens in einer
beispielhaften Vorrichtung für beispielhafte Prozeßparameter findet sich in Fig. 1 eine
Fließbild-Skizze.
Der erste Schritt bei der Durchführung einer Keimreduzierung des zu entkeimenden Materials
in der Beispielvorrichtung ist die Eingabe der Behandlungszeiten in die speicherprogrammier
bare Steuerung (SPS) zur Festlegung der Öffnungszeiten von Dampf- (V1) und Vakuumventil
(V4). Als nächstes wird an einem Druckregler, der sich am Auslaß des Dampferzeugers be
findet, der notwendige Zieldruck und damit die gewünschte Temperatur im Behandlungsraum
(Behandlungskammer oder Entkeimungsbehälter gemäß Fig. 1, der 0,3 l Volumen beinhal
tet), die am Thermoelement TI02 kontrolliert wird, eingestellt. Der dritte Vorbereitungsschritt
beinhaltet das Einbringen des beispielsweise pulverförmigen Materials in den Entkeimungs
behälter, das sich bei diesem Beispielverfahren und in der Beispielvorrichtung in einem Ge
webesack zur Verhinderung von Materialverlusten befindet. Zum Öffnen wird die eigentliche
Kammer vom Deckel abgedreht. An der Innenseite des Deckels ist die Aufhängung einge
schraubt, an der das zu behandelnde Gut befestigt wird. Anschließend wird der Behälter wie
der zusammengesetzt und verschraubt. Das Ventil vor dem Behandlungsraum (V3) wird ge
schlossen und das Dampfventil (V1) mit Hilfe des dafür vorgesehenen Tasters mehrfach ge
öffnet. Hierdurch wird die Rohrleitung der Apparatur vorgeheizt und außerdem Vorab-Kon
densat über das geöffnete Belüftungsventil (V2) entfernt. Durch das Schließen des Ventils vor
dem Entkeimungsbehälter (V3) wird vermieden, daß in diesen bereits zu früh Dampf eintritt.
Nach dem Starten der Vakuumpumpe wird mit einem Schalter das Vakuumventil geöffnet
und gleichzeitig das Belüftungsventil geschlossen, falls erwünscht ist, den Entkeimungsbe
hälter vorher zu evakuieren. Dann erfolgt wahlweise die Evakuierung des Systems einschließ
lich des Entkeimungsbehälters, dessen Ventil jetzt geöffnet wird. Durch gleichzeitiges, stoß
weises Öffnen des Dampfventils kann die verbliebene Luft mit Dampf vermischt und so der
Luftanteil minimiert werden.
Nach dem Starten der Meßwerterfassung am Computer (PC) und Betätigen der Start-Taste
beginnt die eigentliche Behandlung. Erst jetzt wird der Schalter, der das Öffnen des Vakuum-
und Schließen des Belüftungsventils (V2) bewirkt, von Hand zurückgesetzt, damit es nicht zu
einem zwischenzeitlichen Öffnen des Belüftungsventils kommt. Nach Ablauf der eingegebe
nen Zeit schließt das Vakuumventil (V4). Das aus Sicherheitsgründen verzögerte Öffnen des
Dampfventil bewirkt das Einströmen des Dampfes in den Entkeimungsbehälter. Während der
Behandlungen kann manuell mit Hilfe des Dampfdruckreglers nachgeregelt werden, was ei
nen sehr konstanten Verlauf der Druck- und Temperaturkurven vor allem während einer ge
wünschten Haltezeit zum Ergebnis hat. Nach Ablauf der vorgegebenen Behandlungsdauer
wird das Dampfventil (V1) wieder geschlossen. Falls eine Ablaufwiederholung zur erfin
dungsgemäßen wiederholten Kondensation programmiert wurde, startet der Zyklus wieder
mit dem Öffnen des Vakuumventils.
Am Ende der Behandlung werden alle Ventile in ihren Grundzustand versetzt. Dies bedeutet,
daß das Belüftungsventil offen ist. Da jedoch eine rasche Abkühlung und Trocknung des
behandelten Produktes erwünscht ist, muß direkt im Anschluß an die Dampfbehandlung das
Belüftungsventil weiter geschlossen bleiben und das Vakuumventil geöffnet werden. Dies
geschieht manuell durch Betätigen des entsprechenden Schalters. Nach dem so erfolgten
Abkühlen der Probe wird der Entkeimungsbehälter belüftet und geöffnet. Danach wird die
Probe entnommen und anschließend mikrobiologisch auf die Keimreduktion hin untersucht.
In Fig. 2 ist ein Beispiel für einen Druck- bzw. Temperaturverlauf in der Beispielvorrichtung
für folgende Bedingungen dargestellt: 3 x.35 s Sattdampfzugabe auf Maximaldruck 1,8 bar
und Maximaltemperatur 115°C mit jeweils 33 s Haltezeit bei diesen Bedingungen,
dazwischen jeweils.10 s Vakuum.
Es wurden nun wider Erwarten bei der Entkeimung von mit 1 × 108 nicht thermisch aktivier
ter Sporen von Bacillus subtilis pro g verkeimten Paprikakapulvers gefunden, daß nach der
Durchführung von wiederholten Kondensationen von Wasser-Sattdampf mit einer definierten
Gesamtbehandlungsdauer inklusive der zwischenzeitlichen Evakuierungsphasen zur zwi
schenzeitlichen Kondensatentfernung (also mehrfache Zyklen) eine geringere Keimzahl
(KBE) pro g festgestellt wurde als bei einer einmaligen Dampfzugabe entsprechend einer
einmaligen Kondensation mit der gleichen Gesamtbehandlungsdauer. Beispielergebnisse für
das Verfahren in der Beispielvorrichtung bei beispielhaften Prozeßparametern sind in Form
einer Tabelle, in der die wesentlichen Beispielprozeßparameter sowie die klassischen Behand
lungen, bei denen nur einmalige Kondensationen (1 Zyklus) erfolgten, zusammengefaßt (Tab. 1).
In der ersten Spalte ist die Haltezeit nach Zugabe und Kondensation von Wasser-Satt
dampf, sowie die Anzahl der Kondensationen abzulesen. In der zweiten Spalte wird die Ge
samtdauer des Versuchs angegeben. Damit ist die Zeit gemeint, die vom Öffnen des Dampf
ventils des ersten Zyklus bis zum Schließen des Dampfventils des letzten Zyklus vergeht,
einschließlich der zwischenzeitlichen Druckabsenkungsphasen, hier auf Vakuum. In der
dritten Spalte ist die vorgegebene Entkeimungstemperatur angegeben. Bei den beispielhaften
Prozeßparametern entspricht der erreichte Maximaldruck im Behandlungsraum dem vorgege
benen Zieldampfdruck (Vordruck), da eine Haltezeit gewählt war, und besitzt einen Wert
gemäß Dampftemperatur entsprechend der Wasser-Dampfdruckkurve.
In weiteren Beispielen wurden natürlich verkeimte Holunderblüten mit Wasser-Sattdampf
unter verschiedenen Bedingungen in einer Beispielapparatur behandelt. Entsprechende Bei
spielergebnisse hierzu sind in Tab. 2 zusammengefaßt. Allerdings war hier keine Haltezeit
realisiert, sondern es wurde während des Druckanstieges im Behandlungsraumes in Richtung
Zieldampfdruck nach 3 s das bereits gebildete Kondensat wieder durch Abblasen gegen
Atmosphäre entfernt (= 1 Zyklus). Auch hier zeigte sich überraschenderweise eine Steigerung
der Wirksamkeit des Entkeimungsverfahrens bei Wiederholung der Kondensation gegenüber
den erwartenden (= berechneten) Gesamtkeimzahlen, wobei die Wirksamkeitssteigerung mit
Anzahl der Zyklen zunimmt. Die berechnete Gesamtkeimzahl wurde jeweils ermittelt, indem
aus den Ergebnissen von Versuchen mit einmaliger Dampfaufgabe unter Variation von Halte
zeit bei entsprechender Sattdampftemperatur und von Sattdampftemperatur selber durch soge
nannte Arrhenius-Auswertung eine für das System Holunderblüte/natürliche Verkeimung/Wasser-
Sattdampf charakteristische Entkeimungs-Aktivierungsenergie Ea und ein Geschwin
digkeitsfaktor k0 ermittelt wurde und diese Werte dann herangezogen wurden, um zusammen
mit den in der Beispielapparatur jeweils herrschenden und aufgezeichneten, schwingenden
Temperaturverläufen, die dazu in kleine Zeitintervalle eingeteilt wurden, eine je nach im
Intervall zugrundegelegter Temperatur eine pro Intervall abnehmende Gesamtkeimzahl
KBE/g bis hin zum Behandlungsende zu berechnen.
Claims (25)
1. Verfahren und Vorrichtung zur Entkeimung und Entwesung von Oberflächen in einem oder
mehreren Druck-, Vakuum- oder Normaldruck-Behandlungsräumen mit Hilfe eines konden
sierbaren Gases dadurch gekennzeichnet, daß es wiederholt mindestens zweimal, also in min
destens zwei Zyklen, vorzugsweise 6 bis 50 mal, aufgebracht wird und daß das kondensier
bare Gas nach jeder Kondensation jeweils wieder von den zu behandelnden Oberflächen ent
fernt wird und daß die zu behandelnden Oberflächen im nächsten Zyklus wieder als Konden
sationsflächen wirken können.
2. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als kondensierbares
Gas Sattdampf eingesetzt wird.
3. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 und Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als kondensierbares Gas Wasser-Sattdampf eingesetzt wird.
4. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandeln
den Oberflächen innere oder äußere Oberflächen von pflanzlichen, tierischen und künstlichen
Materialien darstellen.
5. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der ersten
Kondensation der Behandlung der Behandlungsraum bzw. die Behandlungsräume evakuiert
werden.
6. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kondensierbare
Gas mit gleichem oder höherem Druck und damit gleicher bzw. höherer Temperatur direkt
vor dem Behandlungsraum oder den Druckbehandlungsräumen bereitgestellt wird, als es im
Behandlungsraum oder den Druckbehandlungsräumen maximal aufweist.
7. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kondensierte
Gas durch Druckabsenkung entfernt wird.
8. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 und Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckabsenkung ausgehend vom jeweils erreichten Druck im Behandlungsraum bzw. in
den Druck-Behandlungsräumen größer gleich 1 bar absolut herunter auf den Umgebungs
druck von ca. 1 bar absolut erfolgt.
9. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 und Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckabsenkung auf einen Druck unterhalb Umgebungsdruck, vorzugsweise 0,05 bis 0,8
bar absolut, erfolgt.
10. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kondensierbare
Gas bei der jeweiligen Zugabe in den oder die Druck-Behandlungsräume jeweils einen Druck
über Umgebungsdruck aufweist und zwar ca. 1 bar absolut bis 10 bar absolut, vorzugsweise
ca. 1,1 bar absolut bis 6 bar absolut mit jeweils zugehörigen Temperaturen gemäß Dampf
druckkurve des kondensierbaren Gases.
11. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 und Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das kondensierbare Gas bei der jeweiligen Zugabe einen Druck bis Umgebungsdruck, vor
zugsweise 0,7 bis 1 bar absolut, aufweist.
12. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kondensierte
Gas durch Trennung im Schwerkraft- oder Fliehkraftfeld von den zu behandelnden Ober
flächen entfernt wird.
13. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kondensierte
Gas mit Hilfe sterilgefilterter Druckluft von den zu behandelnden Flächen entfernt wird.
14. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Kondensat
entfernung gemäß der Ansprüche 12 und 13 das zu behandelnde Material zusätzlich
gekühlt wird.
15. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gemäß An
sprüchen 7, 12, 13 entfernte kondensierte Gas zur Kondensation in einem späteren
Kondensationszyklus verwendet wird.
16. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung für
Anspruch 1 eine satzweise arbeitende Anlage ist, in der die durchzuführenden Zyklen beste
hend jeweils aus den Teilschritten der Kondensation und Kondensatentfernung zeitlich nach
einander im selben Behandlungsraum durchgeführt werden.
17. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 und Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung 16 über gesteuerte oder druck- oder temperaturgeregelte Ventile zum Einlaß
und zur Entfernung des kondensierbaren bzw. kondensierten Gases verfügt.
18. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung
eine kontinuierlich arbeitende Anlage ist, in der die durchzuführenden Zyklen bestehend
jeweils aus den Teilschritten der Kondensation und Kondensatentfernung räumlich und zeit
lich nacheinander in getrennten Behandlungsräumen, durch die das zu behandelnde Material,
also nacheinander durch Druck- und Vakuum- bzw. Normaldruckzonen, transportiert wird,
durchgeführt werden.
19. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungs
raum gemäß Ansprüche 16 und 17 oder die Behandlungsräume gemäß Anspruch 18
über ein im Verhältnis zum zu behandelnden Materialvolumen jeweils ein kleines
materialfreies Volumen aufweist bzw. aufweisen.
20. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gemäß Ansprü
che 16 und 18 näher beschriebene Vorrichtung eine Rotationsapparatur ist, in der das zu
behandelnde Material auf einer Kreisbahn nacheinander Bereiche der Kondensation und der
Kondensatentfernung usw. durchfährt.
21. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1 und Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung aus Schneckenfördersystemen zusammengefügt ist.
22. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtbehand
lung immer mit einer Druckangleichung auf Umgebungsdruck und der Entnahme oder dem
Heraustransport des behandelten Materials aus der Vorrichtung abschließt.
23. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatent
fernung gemäß Ansprüche 7, 12 und 13 im Gegensatz zu Anspruch 6 nach einer defi
nierten Haltezeit durchgeführt wird.
24. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die
Behandlungsräume durch Ultraschallgenerators unterstützend mit Ultraschall beschallt
werden.
25. Verfahren und Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die
Behandlungsräume von außen beheizt werden.
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