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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Radialpresse mit zwei Pressenjochen
und einer Mehrzahl von Preßbacken,
wobei die Pressenjoche in einer zu der Pressenachse senkrechten
Ebene angeordnet sind, einander bezüglich der Pressenachse diametral gegenüberstehen
und mittels einer Antriebseinheit geradlinig, in einer quer zur
Pressenachse verlaufenden Bewegungsrichtung gegeneinander bewegbar sind,
und wobei ferner zumindest ein Teil der in den Pressenjochen gelagerten
Preßbacken
Gleitflächen aufweist,
welche jeweils mit einer Steuerfläche eines Pressenjochs oder
einer benachbarten Preßbacke
in der Weise zusammenwirken, daß bei
einer Annäherung
der beiden Pressenjoche sämtliche
Preßbacken gleichförmig auf
die Pressenachse zubewegt werden.
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Eine
derartige Radialpresse ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 41 35 465 A1 bekannt. Gegenüber solchen
Radialpressen, bei denen die Preßbacken mittels mindestens
eines konischen Druckringes, der parallel zur Pressenachse bewegt wird,
gesteuert werden (z.B.
DE
28 44 475 A1 ), zeichnen sich gattungsgemäße Radialpressen
durch eine relativ geringe Bautiefe (Erstreckung in Richtung der
Pressenachse) aus; dies ist ein maßgeblicher Vorteil hinsichtlich
der Anwendungsmöglichkeiten der
Presse. Allerdings erfordern bekannte gattungsgemäße Radialpressen
ein relativ großes
Bauvolumen, weshalb bislang lediglich Standpressen realisiert wurden,
bei denen die großen
Hydraulikzylinder im Standgehäuse
angeordnet sind. Dies gilt auch für die aus der
US 47 85 656 bekannte Radialpresse. Zudem
ist zumindest bei der gattungsgemä ßen Radialpresse gemäß
DE 41 35 465 A1 nur
eine axiale Beschickung der Presse möglich.
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Hieraus
leitet sich die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabenstellung
ab, die darin besteht, eine als Tischgerät, gegebenenfalls sogar als
Werkzeug eines Industrieroboters realisierbare Radialpresse der
eingangs genannten Art zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß in Verbindung
mit den Merkmalen im Oberbegriff des PA1 dadurch gelöst, daß die Antriebseinheit
mindestens einen einem Pressenjoch zugeordneten, quer zur Bewegungsrichtung
der Pressenjoche zueinander verschiebbaren Querschieber umfaßt, dessen
Bewegung über
eine Umlenkeinrichtung in eine Bewegung des zugeordneten Pressenjochs
umgesetzt wird.
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Die
erfindungsgemäße Radialpresse
zeichnet sich somit durch einen indirekten Antrieb mindestens eines
der beiden Pressenjoche aus, indem die Bewegung mindestens eines
Querschiebers, der quer zur Bewegungsrichtung der Pressenjoche zueinander
verschiebbar ist, über
eine beispielsweise als Keilgetriebe realisierte Umlenkeinrichtung
in eine Bewegung des betreffenden Pressenjochs umgesetzt wird. Diese
Gestaltung der Antriebseinheit ermöglicht einen äußerst kompakten
Aufbau der Radialpresse, die aufgrund ihrer beim herkömmlichen Aufbau
nicht realisierbaren geringen Baugröße als Tischgerät ausgeführt sein
kann. Durch die Erfindung wird somit erstmals eine kompakte Radialpresse
mit einem – in
Richtung der Pressenachse – flachen Werkzeug
bereitgestellt. Zusätzlich
ermöglicht
der erfindungsgemäße Aufbau
der Radialpresse verschiedene besonders bevorzugte Weiterbildungen,
welche, wie nachstehend dargelegt wird, gegenüber dem Stand der Technik für die Praxis
ganz erhebliche Vorteile aufweisen.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Weiterbildung weist die erfindungsgemäße Radialpresse
zwei Querschieber auf, so daß jedem
Pressenjoch ein eigener Querschieber zugeordnet ist. Auf diese Weise ergibt
sich, ohne daß die
Baugröße allzusehr
zunimmt, eine Radialpresse mit doppeltem Pressenhub. Dies ist insbesondere
von Vorteil, wenn eine radiale Beschickungsöffnung vorgesehen ist (s.u.).
Des weiteren ist bei einer derartigen, mit zwei Querschiebern ausgerüsteten erfindungsgemäßen Radialpresse
von Vorteil, daß sich – bei einem
symmetrischen Aufbau der Presse – die Pressenachse beim Pressvorgang
nicht verlagert. Dies wirkt sich vor allem bei dem Einsatz der Presse
in Verbindung mit einem Industrieroboter günstig aus. Allerdings sei an
dieser Stelle betont, daß eine
erfindungsgemäße, mit
zwei Querschiebern ausgerüstete
Radialpresse keineswegs zwingend symmetrisch aufgebaut sein muß. Vielmehr
können
durchaus die den beiden Querschiebern zugeordneten Umlenkeinrichtungen
unterschiedlich ausgebildet sein, indem sie beispielsweise Keilgetriebe
mit unterschiedlichen Steigungen aufweisen. In diesem Falle wäre ein Querschieber
mit dem zugeordneten Pressenjoch für eine Eilverstellung und der
andere Querschieber mit dem zugeordneten Pressenjoch für eine Kraftverstellung
der Preßbacken
einsetzbar.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Radialpresse
verfügt
diese über
ein gemeinsames Gehäuse,
in welchem der mindestens eine Querschieber und mindestens eines
der Pressenjoche verschiebbar geführt ist. Verfügt die erfindungsgemäße Radialpresse (nur) über einen
Querschieber, ist das andere Pressenjoch zweckmäßigerweise fest in dem Gehäuse gelagert.
Bei erfindungsgemäßen Radialpressen
mit zwei Querschiebern ist zweckmäßigerweise das Gehäuse derart
ausgestaltet, daß beide
Querschieber und beide Pressenjoche in ihm verschiebbar geführt sind.
In Verbindung mit dem vorstehend erläuterten äußerst kompakten Aufbau der
Radialpresse führt ein
derartiges gemeinsames Gehäuse
zu einem hohen Maß an
Steifigkeit, so daß auch
vergleichsweise kleine Radialpressen mit hohen Kräften arbeiten
können.
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Die
konstruktiv sehr kompakte Auslegung der erfindungsgemäßen Radialpresse
ermöglicht
dabei sogar, daß das
Gehäuse
gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung eine einseitige radiale Beschickungsöffnung aufweist. Selbst
die Unterbrechung des (im übrigen
im allgemeinen weitgehend geschlossenen) Gehäuses durch eine derartige einseitige
radiale Beschickungsöffnung
führt aufgrund
des äußerst kompakten
Aufbaus der erfindungsgemäßen Radialpresse
nicht zu einer unzulässig
hohen Verringerung der Steifigkeit. Die Möglichkeit der radialen Beschickung
der Radialpresse ist jedoch für
die Praxis ein ganz erheblicher Vorteil gegenüber solchen Radialpressen,
die lediglich axial beschickt werden können, da sich auf diese Weise
die Radialpresse auch zur Bearbeitung von Werkstücken eignet, die aufgrund ihrer
komplizierten Form nicht durch das Werkzeug gezogen werden können, beispielsweise
wenn eine Verpressung in der Mitte eines Schlauches durchzuführen ist.
Auch macht die radiale Beschickungsöffnung diese Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Radialpresse
in besonderem Maße
geeignet für
einen automatisierten Einsatz, beispielsweise indem die Radialpresse
als Preßwerkzeug
an dem Arm eines Industrieroboters angeordnet wird. Die Radialpresse
kann infolge ihrer radialen Beschickungsöffnung von der Seite her über vormontierte,
in einer geeigneten Vorrichtung gelagerte Werkstücke geführt werden. Dies gestattet
gegenüber
dem Stand der Technik eine ganz erhebliche Rationalisierung der
Fertigung, indem eine Vielzahl von Werkstücken auf einer entsprechenden
Vorrichtung zur automatischen Bearbeitung mit der erfindungsgemäßen Radialpresse
bereitgestellt wird. Die bisher erforderliche axiale Beschickung,
die – insbesondere
bei biegeweichen Werkstücken
wie Schläuchen
und dgl. – nur
von Hand erfolgen kann, kann bei Einsatz der vorstehend erläuterten,
eine radiale Beschickungsöffnung
aufweisenden Weiterbildung der erfindungsgemäßen Radialpresse entfallen.
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Die
vorstehend erläuterte
einseitige radiale Beschickungsöffnung
ist besonders bevorzugt quer zu der Bewegungsrichtung der Pressenjoche
zueinander angeordnet. Besonders bevorzugt ist dabei mindestens
eine der Beschickungsöffnung
benachbarte Preßbacke
in zwei Preßbackensegmente
unterteilt.
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Auch
im Zusammenhang mit der vorstehend erläuterten radialen Beschickungsöffnung kommt wiederum
das die erfindungsgemäße Radialpresse kennzeichnende
Merkmal zum Tragen, wonach zur Einleitung der Preßkräfte in die
Preßbacken
mindestens ein auf eines der beiden Pressenjoche wirkender Querschieber
vorgesehen ist; denn eben dieser Querschieber ermöglicht einen
derart großen
Hub des betreffenden Pressenjochs, daß die radiale Beschickungsöffnung freigegeben
wird, ohne zugleich zu einem großen Bauvolumen der Presse zu
führen. Für erfindungsgemäße Radialpressen
mit zwei Querschiebern gilt dies in besonderer Weise. Auch ermöglicht die
erfindungsgemäße Bauweise
ein Baukastenkonzept, bei dem unterschiedliche Radialpressen (z.B.
mit/ohne radiale Beschickungsöffnung,
unterschiedliche Hübe, unterschiedliche
Antriebe) mit einem hohen Anteil an identischen Bauteilen hergestellt
werden können.
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Ebenfalls
im Hinblick auf einen möglichst kompakten
Aufbau der erfindungsgemäßen Radialpresse
zeichnet sich eine wiederum andere Weiterbildung hiervon dadurch
aus, daß der
mindestens eine Querschieber als Hydraulikkolben ausgebildet ist,
der dichtend in einem als Hydraulikzylinder ausgebildeten Abschnitt
des Gehäuses
geführt
ist. In diesem Sinne kann insbesondere der die Funktion des Querschiebers
ausübende
Hydraulikkolben selbst keilförmig
ausgeführt
sein, um ein die Umsetzung seiner Bewegung in eine Bewegung des
betreffenden Pressenjoches bewirkendes Keilgetriebe bereitzustellen.
Der Querschieber vereinigt in sich in diesem Falle zusätzlich die
Funktionen des Hydraulikkolbens der Antriebseinheit sowie einer
Schrägführung der
Umlenkeinrichtung; das Ergebnis ist ein höchstes Maß an Kompaktheit der Radialpresse.
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Der
gemäß der vorstehend
erläuterten
Weiterbildung der Erfindung als Hydraulikkolben ausgebildete Querschieber
kann dabei insbesondere mindestens eine – als Sackbohrung ausgeführte – Längsbohrung
aufweisen, in der eine Kolbenstange dichtend geführt ist. Ist pro Querschieber
eine Längsbohrung
mit einer Kolbenstange vorgesehen, so weist letztere einen Dichtkopf
auf, der die Längsbohrung
des Querschiebers in zwei hydraulische Arbeitsräume unterteilt. Jeder der beiden
hydraulischen Arbeitsräume
steht dabei mit einem die Kolbenstange durchsetzenden Hydraulikkanal
in Verbindung. Auf diese Weise entsteht, ohne daß dies die Baugröße der Radialpresse
vergrößern würde, ein
sog. Eilantrieb, mit welchem der Querschieber zum Öffnen der Presse
zurückgezogen
und beim Schließen
der Presse mit relativ hoher Geschwindigkeit und relativ geringer
Kraft vorgeschoben werden kann, bis die Preßbacken an dem Werkstück anliegen.
Es wird – beim
Schließen
der Presse – dann
auf den sog. Kraftantrieb umgeschaltet, bei welchem der Hydraulikkolben
auf seiner die Kolbenstange umgebenden Stirnfläche beaufschlagt wird. Zur
Bereitstellung eines Eilantriebs kann jeder Querschieber auch zwei
entgegengesetzt gerichtete, zweckmäßigerweise zueinander versetzte
Längsbohrungen
aufweisen, die wiederum als Sackbohrungen ausgeführt sind. In jeder Längsbohrung
ist dabei eine Kolbenstange dichtend geführt, die von einem Hydraulikkanal
durchsetzt ist und in Verbindung mit der entsprechenden Längsbohrung
einen hydraulischen Arbeitsraum definiert. Die Vorteile dieser Gestaltung
des Eilantriebs gegenüber
der zuvor erläuterten
Gestaltung liegen insbesondere in einem erheblich vereinfachten
Aufbau des Querschiebers und in einer besseren Dichtbarkeit mit einfachsten
Mitteln. Letzteres zeigt sich beispielsweise darin, daß die Kolbenstangen
keine der Abdichtung dienenden Oberflächen, die eine entsprechend hohe
Oberflächengüte benötigen, aufweisen.
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Eine
wiederum andere Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß die
Umlenkeinrichtung, welche die Bewegung des Querschiebers in eine
quer hierzu gerichtete Bewegung des zugeordneten Pressenjochs umsetzt,
als Zwangskoppelung ausgebildet ist, die ohne weitere Einrichtungen
eine Bewegung des Querschiebers in beiden Bewegungsrichtungen in
eine entsprechende Schließ- bzw. Öffenbewegung
des zugeordneten Pressenjochs umsetzt. In diesem Falle bedarf es
keiner das Öffnen
der Presse bewirkenden, auf die Pressenjoche wirkenden Federn oder
dergleichen. Die Anzahl der Teile ist minimal, der kompakte Aufbau
der Presse wird begünstigt,
und beim Schließen
der Presse braucht nicht die Kraft von Federn oder dgl. überwunden
zu werden, was sich in einer entsprechenden Steigerung der wirksamen
Preßkraft
niederschlägt. Außerdem blockieren
keine zwischen den Preßjochen
angebrachten Federn die – weiter
oben erläuterte,
bevorzugt vorgesehene – radiale
Beschickungsöffnung.
Als Zwangsführung
in dem vorstehend beschriebenen Sinne eignet sich, wenn die Umlenkeinrichtung
ein Keilgetriebe umfaßt,
insbesondere eine Schwalbenschwanz- oder T-Führung, bei der die beiden zugeordneten
Schrägführungen
in Eingriff miteinander stehen. Bei Ausgestaltung der Umlenkeinrichtung
als Kniehebelgetriebe macht dessen Ausführung als Zwangskoppelung ebenfalls
keine Schwierigkeiten.
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Die
minimalen Abmessungen der erfindungsgemäßen Radialpresse, insbesondere
deren besonders geringe Bautiefe in axialer Richtung, ermöglicht,
daß zwei
oder mehr Radialpressen sehr dicht nebeneinander angeordnet sein
können.
Mit einem System aus mehreren parallel angeordneten Radialpressen
der erfindungsgemäßen Art
lassen sich daher auch sehr nahe benachbarte Pressungen synchron
durchführen,
was für
die betriebliche Praxis aufgrund des Zeitgewinns ein erheblicher
Vorteil ist. In diesem Sinne sind gemäß einer wiederum anderen Weiterbildung
der Erfindung mindestens zwei erfindungsgemäße Radialpressen mit einem
Abstand längs
der Pressenachse zueinander benachbart auf einer gemeinsamen Führung montiert,
wobei der Abstand zwischen den Pressen durch geeignete Gestaltung
der Führung
rasch – manuell
oder automatisch – einstellbar
ist.
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Im
Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand zweier in der Zeichnung
dargestellter besonders bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei
zeigt
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1 einen
Längsschnitt
durch eine einen Querschieber aufweisende Radialpresse bei geöffneter
radialer Beschickungsöffnung,
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2 die
Radialpresse gemäß 1 während des
Schließens
bei bereits geschlossener radialer Beschickungsöffnung,
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3 die
Radialpresse gemäß den 1 und 2 am
Ende des Preßvorganges,
und
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4 einen
Längsschnitt
durch eine zwei Querschieber aufweisende Radialpresse nach der Erfindung.
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Die
in den 1 bis 3 der Zeichnung dargestellte
Radialpresse umfaßt
ein Gehäuse 1 von L-förmiger Grundform.
Dieses umfaßt
einen Grundkörper 2 und
einen mit diesem verschraubten, zweiteiligen Abschlußdeckel 3.
Das Gehäuse
umgrenzt dabei im wesentlichen zwei Hohlräume, nämlich einen quaderförmigen Hohlraum 4 und
einen sich rechtwinklig zu diesem erstreckenden kreiszylindrischen
Hohlraum 5.
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In
dem quaderförmigen
Hohlraum 4 des Gehäuses 1 sind
zwei Pressenjoche 6 und 7 aufgenommen. Das untere
Pressenjoch 6 ist dabei mittels Schrauben 8 fest
mit dem Gehäuse
verbunden. Demgegenüber
ist das obere Pressenjoch 7 in dem Gehäuse 1 verschiebbar
geführt,
wobei die Bewegungsrichtung der beiden Pressenjoche 6 und 7 zueinander durch
den Doppelpfeil A gekennzeichnet ist.
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In
den beiden Pressenjochen 6 und 7 sind insgesamt
acht Preßbacken
gelagert. Jede Preßbacke
besteht dabei aus einer Grundbacke 11 bis 16 und
einem auswechselbaren Preßbackenwechselteil 52.
Die sechs Grundbacken 9, 10, 13, 14, 15 und 16 sind
ungeteilt, während,
wie weiter unten näher
ausgeführt
wird, die Grundbacken 11 und 12 von zwei Preßbacken
in jeweils zwei Segmente 11a und 11b bzw. 12a und 12b unterteilt
sind. Zwischen je zwei benachbarten Grundbacken ist in entsprechenden Taschen
jeweils eine Schraubenfeder 23 angeordnet. Die Grundbacke 9 ist
ortsfest in dem unteren Pressenjoch 6 und die Grundbacke 10 ist
ortsfest in dem oberen Pressenjoch 7 gelagert. Die Grundbacken 11 und 12 sind,
wie vorstehend kurz erwähnt,
geteilt und umfassen die Segmente 11a und 11b bzw. 12a und 12b.
Die dem oberen Pressenjoch 7 zugeordneten Grundbackensegmente 11a und 12a sind
längs der Stützflächen 17,
die mit der Bewegungsrichtung A einen Winkel von 45° einschließen, verschiebbar
geführt.
Entsprechend sind die dem unteren Pressenjoch 6 zugeordneten
Grundbackensegmente 11b und 12b längs der
Stützflächen 18 verschiebbar
geführt.
Zur Führung
der Grundbackensegmente 11a, 11b, 12a und 12b sind
dabei Führungskörper 19 vorgesehen,
die mit dem oberen Pressenjoch 7 bzw. dem unteren Pressenjoch 6 jeweils
mittels einer Schraube 20 verbunden sind. Die Führungskörper 19 und
die zugeordneten Grundbackensegmente greifen dabei über eine
T-Führung
ineinander; zusätzlich zur
Führung
der Grundbackensegmente begrenzen die Führungskörper 19 die Gleitbewegung
der Grundbackensegmente auf den Stützflächen 17 bzw. 18 in
der in 1 dargestellten, maximal geöffneten Stellung. Die dem oberen
Pressenjoch 7 zugeordneten Grundbackensegmente 11a und 12a werden
dabei durch jeweils zwei Führungskörper 19 geführt, die derart
mit Abstand zueinander angeordnet sind, daß die Führungskörper 19, welche der
Führung
der dem unteren Pressenjoch 6 zugeordneten Grundbackensegmente 11b und 12b dienen,
beim Schließen
der Presse (3) jeweils in den Zwischenraum
zwischen zwei gegenüberliegende
Führungskörper eindringen
können.
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Die
Grundbacken 13 bis 16 sind jeweils auf einer Stützfläche 21 des
oberen bzw. unteren Pressenjochs 7 bzw. 6 und
andererseits auf einer Stützfläche 22 des
benachbarten Grundbackensegments 11a, 11b, 12a bzw. 12b geführt.
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Die
Teilung der Grundbacken 11 und 12 in dem oberen
Pressenjoch 7 zugeordnete Grundbackensegmente 11a und 12a einerseits
und dem unteren Pressenjoch 6 zugeordnete Grundbackensegmente 11b und 12b andererseits
steht im Zusammenhang mit der in dem Gehäuse 1 vorgesehenen einseitigen
radialen Beschickungsöffnung 24.
Letztere ist definiert durch jeweils eine in den Seitenwänden 25,
welche den quaderförmigen
Hohlraum 4 des Gehäuses
begrenzen, vorgesehene Aussparung 26 und einen Durchbruch 27 des
Abschlußdeckels 3. Bei
geöffneter
Presse (1) kann ein zu bearbeitendes
Werkstück
durch die radiale Beschickungsöffnung 24 in
die Presse eingelegt werden. Wird die Presse geschlossen (2),
so treten die Grundbackensegmente 11a und 11b sowie 12a und 12b zu
jeweils einer Grundbacke zusammen. Dabei tritt jeweils ein Justiervorsprung 28 der
Grundbackensegmente 11a und 12a in eine entsprechende
Justieraussparung 29 der Grundbackensegmente 11b und 12b ein;
auf diese Weise sind die einander zugeordneten Grundbackensegmente
bei geschlossener Presse bezüglich
einander exakt ausgerichtet.
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Die
Antriebseinheit 30 der Radialpresse umfaßt einen
in dem kreiszylindrischen Hohlraum 5 verschiebbar geführten Querschieber 31.
Die Bewegungsrichtung B des Querschiebers 31 steht dabei senkrecht
auf der Bewegungsrichtung A des oberen Pressenjochs 7.
Der Übertragung
der Bewegung des Querschiebers 31 in eine Bewegung des
oberen Pressenjochs 7 dient eine als Keilgetriebe ausgebildete
Umlenkeinrichtung 32. Das Keilgetriebe umfaßt eine
T-förmig
profilierte Schrägführung 33 des
an seinem vorderen Ende keilförmig
abgeschrägten
Querschiebers 31 und eine hierzu korrespondierende, mit der
Schrägführung 33 des
Querschiebers in Eingriff stehende Schrägführung 34 des oberen
Pressenjochs 7.
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Der
Querschieber 31 ist als Hydraulikkolben ausgebildet, der über Ringdichtungen 35 gegenüber der
Innenwand des kreiszylindrischen Hohlraums 5 des Gehäuses 1 abgedichtet
ist. Ein hydraulischer Arbeitsraum 36, der begrenzt wird
von dem Querschieberdeckel 37, dem Gehäusedeckel 38, der
Kolbenstange 39 und dem zylindrischen Abschnitt 40 des
Gehäuses 1,
dient dem Kraftantrieb des Querschiebers 31. In den hydraulischen
Arbeitsraum 36 mündet
eine Anschlußbohrung 41; über diese
ist der hydraulische Arbeitsraum 36 an eine Druckmittelquelle
anschließbar.
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Der
Querschieber 31 weist eine Längsbohrung 42 auf.
In dieser ist der Dichtkopf 43 der Kolbenstange 39 dichtend
geführt.
Die Abdichtung erfolgt dabei mittels zweier Ringdichtungen 44.
Der Dichtkopf 43 untergliedert die Längsbohrung 42 des
Querschiebers in zwei hydraulische Arbeitsräume, nämlich einen Vorschubarbeitsraum 45 und
einen Rückzugsarbeitsraum 46.
Letzterer ist dabei durch die Innenwand der Längsbohrung 42, die
Außenwand
der Kolbenstange 39, den Dichtkopf 43 und den
Querschieberdeckel 37 definiert. Die beiden hydraulischen
Arbeitsräume 45 und 46 sind
dabei Bestandteil eines sog. Eilantriebs, mit welchem der Querschieber 31 zum
schnellen Schließen
und Öffnen
der Presse mit relativ hoher Geschwindigkeit verfahren werden kann.
Dazu verfügt
die Kolbenstange 39 über
zwei Hydraulikkanäle 47 und 48.
Der Hydraulikkanal 47 steht dabei mit dem hydraulischen
Arbeitsraum 45, der Hydraulikkanal 48 mit dem
hydraulischen Arbeitsraum 46 in Verbindung. Über Anschlußnippel 49 und 50 sind
die beiden Hydraulikkanäle 47 und 48 an eine
Druckmittelquelle anschließbar.
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Wird
die vollständig
geöffnete
Presse (1), bei der die radiale Beschickungsöffnung 24 freiliegt,
durch Verschieben des Querschiebers 31 geschlossen, so
bleibt die Position der Grundbacken 9 bis 16 relativ
zu den zugeordneten Pressenjoch 6 bzw. 7 so lange
unverändert,
bis die Grundbackensegmente 11a und 11b sowie 12a und 12b zusammentreten
(2). Werden die beiden Pressenjoche 6 und 7 weiter
aufeinander zu bewegt, so führt
dies, wie dies vom Stand der Technik her bekannt ist, zu einer gleichförmigen Bewegung
sämtlicher
Preßbacken
(Grundbacken samt Preßbackenwechselteile) auf
die Pressenachse 51 zu, wobei die Grundbacken 11 bis 16 mit
ihren jeweiligen Gleitflächen
auf den zugeordneten Stützflächen des
betreffenden Pressenjochs bzw. einer benachbarten Grundbacke gleiten.
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Von
der vorstehend erläuterten,
in den 1 bis 3 der Zeichnung dargestellten
Radialpresse unterscheidet sich diejenige gemäß 4 der Zeichnung
vor allen Dingen dadurch, daß zwei
Querschieber 53 vorgesehen sind. Beide Querschieber 53 sind in
jeweils einem zylindrischen Abschnitt 40 des Gehäuses 1 verschiebbar
geführt
(Doppelpfeil B). Dementsprechend sind auch beide Pressenjoche 54 in dem
Gehäuse 1 verschiebbar
geführt
(Doppelpfeil A).
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Entsprechend
der bei der Radialpresse gemäß den 1 bis 3 realisierten
Umlenkeinrichtung 32 ist auch im Falle der Radialpresse
gemäß 4 als
Umlenkeinrichtung 32 jeweils ein Keilgetriebe vorgesehen.
Dieses ist jeweils als Zwangskopplung des betreffenden Querschiebers 53 mit dem
zugeordneten Pressenjoch 54 ausgebildet, indem die Schrägführungen 33 und 34 von
Querschieber 53 und Pressenjoch 54 T-förmig ausgeführt sind und
in Eingriff miteinander stehen. Bei dem in 4 dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind die Keilwinkel der beiden Keilgetriebe identisch, so daß bei einer synchronen
Bewegung der beiden Querschieber 53 die beiden Pressenjoche 54 mit
gleicher Geschwindigkeit aufeinander zu bewegt werden, so daß die Pressenachse 51 sich
beim Schließen
(und Öffnen) der
Presse nicht verlagert.
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Ferner
unterscheidet sich die Radialpresse gemäß 4 von derjenigen
gemäß den 1 bis 3 maßgeblich
im Hinblick auf die Gestaltung des Querschiebers 53, insbesondere
in Zusammenhang mit dem Eilantrieb. Jeder Querschieber 53 verfügt hier über zwei
einander entgegengesetzt gerichtete, zueinander versetzt angeordnete
Längsbohrungen 55,
die jeweils als Sackbohrung ausgebildet sind. In jeder Längsbohrung 55 ist
eine Kolbenstange 56 dichtend geführt, wobei die Abdichtung über eine Ringdichtung 57 erfolgt.
Von den beiden jedem Querschieber 53 zugeordneten Kolbenstangen 56 ist
eine fest mit dem – wiederum
zweiteiligen – Abschlußdeckel 3 und
die andere mit einem den betreffenden zylindrischen Abschnitt 40 des
Gehäuses 1 verschließenden Gehäusedeckel 38 verbunden.
Jede der beiden Kolbenstangen 56 ist von einem Hydraulikkanal 58 durchsetzt,
der in den durch die zugeordnete Längsbohrung 55 gebildeten
hydraulischen Arbeitsraum mündet.
Beide Hydraulikkanäle 58 sind über jeweils
einen Anschlußnippel 59 an
eine – nicht
dargestellte – Druckmittelquelle
anschließbar.
Gegenüber der
bei der Radialpresse gemäß den 1 bis 3 realisierten
Ausführung
des Eilantriebs hat die in 4 dargestellte
Ausführung
den Vorteil der räumlichen
Trennung von Eilantrieb zum Öffnen
der Presse einerseits und Eilantrieb für deren Schließen andererseits.
Zum Kraftpressen können
der auf die Stirnfläche
des Querschiebers 53 wirkende hydraulische Arbeitsraum 36,
der ausschließlich
für den Kraftantrieb
vorgesehen ist und in welchen die Anschlußbohrung 41 mündet, sowie
der für
den Eilantrieb in Schließrichtung
vorgesehene hydraulische Arbeitsraum mit dem gleichen hohen Druck
beaufschlagt werden, ohne daß die
Gefahr besteht, daß Hydraulikflüssigkeit
in den – beim
Pressen drucklosen – hydraulischen
Arbeitsraum eindringt, der dem zum Öffnen der Presse vorgesehenen
Eilantrieb zugeordnet ist. Vor diesem Hintergrund ist in Zusammenhang
mit der Abdichtung der Querschieber 53 gegenüber den
Kolbenstangen 56 ein erheblich geringerer Aufwand erforderlich
als im Falle der Gestaltung gemäß den 1 bis 3.
Auch kann, anders als dies für
den Querschieber 31 der Radialpresse gemäß den 1 bis 3 zutrifft,
der Querschieber 53 selbst einteilig ausgebildet sein.
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Abgesehen
davon, daß bei
der Radialpresse gemäß 4 die
abnehmbaren Preßbackenwechselteile 52 (vgl. 1 bis 3)
nicht dargestellt sind, besteht über
die vorstehend erläuterten
Unterschiede hinaus keine grundlegende Abweichung der Radialpresse
gemäß 4 gegenüber derjenigen gemäß den 1 bis 3.
Dies gilt namentlich für die
in Zusammenhang mit der radialen Beschickungsöffnung 24 vorgesehenen
Teilung der Grundbacken 11 und 12 in jeweils zwei
Segmente 11a und 11b bzw. 12a und 12b.
Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher auf die Erläuterungen
der 1 bis 3 verwiesen.
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Es
wird an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, daß es sich
bei den in der Zeichnung dargestellten Radialpressen lediglich um
beispielhafte, besonders bevorzugte Realisierungen der Erfindung handelt.
Ersichtlich sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfassende
Modifikationen möglich.
Beispielsweise kann der mindestens eine Querschieber statt mittels
eines hydraulischen Antriebs mittels einer elektromotorisch angetriebenen
Spindel verschoben werden. Auch kann beispielsweise statt des Keilgetriebes
jeweils ein Kniehebelgetriebe oder ein Exzenter die Bewegung des
mindestens einen Querschiebers in eine Bewegung des zugeordneten
Pressenjochs umsetzen. Ferner kann in Anwendungsfällen, wo
eine radiale Beschickung der Radialpresse nicht benötigt wird,
auf eine Beschickungsöffnung verzichtet
werden, wobei es in diesem Falle einer Teilung der entsprechenden
Preßbacken
ersichtlich nicht bedarf. Schließlich ist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung freigestellt, ob die Preßbacken einteilig ausgeführt sind
oder aber, wie vorstehend erläutert,
jeweils eine Grundbacke und ein auswechselbares Preßbackenwechselteil
umfassen.