DE19817337A1 - Chirurgischer Retraktor - Google Patents
Chirurgischer RetraktorInfo
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- A61B17/02—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets for holding wounds open; Tractors
- A61B17/0206—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets for holding wounds open; Tractors with antagonistic arms as supports for retractor elements
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- A61B17/56—Surgical instruments or methods for treatment of bones or joints; Devices specially adapted therefor
- A61B17/58—Surgical instruments or methods for treatment of bones or joints; Devices specially adapted therefor for osteosynthesis, e.g. bone plates, screws, setting implements or the like
- A61B17/88—Osteosynthesis instruments; Methods or means for implanting or extracting internal or external fixation devices
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Abstract
Um bei einem chirurgischen Retraktor mit zwei an einem Rahmen gehaltenen, in ihrem gegenseitigen Abstand am Rahmen verstellbaren Halterungen, von denen jede ein Retraktorblatt trägt, eine verbesserte Anlage des Retraktors zu erreichen, wird vorgeschlagen, daß jedes Retraktorblatt an der Halterung um eine Schwenkachse verdrehbar gehalten ist, die quer zur Verschieberichtung verläuft, und daß jedes Retraktorblatt im Abstand von der Schwenkachse einen Dorn trägt, der im wesentlichen parallel zur Schwenkachse verlaufend von dem Retraktorblatt absteht.
Description
Die Erfindung betrifft einen chirurgischen Retraktor
mit zwei an einem Rahmen gehaltenen, in ihrem gegensei
tigen Abstand am Rahmen verstellbaren Halterungen, von
denen jede ein Retraktorblatt trägt.
Derartige chirurgische Retraktoren sind beispielsweise
aus der WO90/01298 bekannt. Sie dienen dazu, durch An
lage der Retraktorblätter an Wundrändern und an Gewebe
teilen, diese aus einem Operationsbereich herauszuhal
ten. Um dies zu erreichen, können die Halterungen am
Rahmen so verschoben werden, daß deren Abstand vergrös
sert wird, wobei auch die Retraktorblätter voneinander
entfernt werden und zwischen sich einen für die Opera
tion zugängliches Gebiet freigeben.
Normalerweise werden die Retraktorblätter beim Ver
schieben der Halterungen am Rahmen parallel zu sich
selbst verschoben, und dadurch können sich insbesondere
im Randbereich der Operationsgebiete Schwierigkeiten
ergeben, weil dort durch die parallele Verschiebung der
Retraktorblätter übermäßige Dehnungen auftreten, die zu
Verletzungen führen können.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen chirurgischen Re
traktor der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß
übermäßige Dehnungen im Randbereich des Operationsge
biets verhindert werden.
Diese Aufgabe wird bei einem chirurgischen Retraktor
der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß jedes Retraktorblatt an der Halterung um
eine Schwenkachse verdrehbar gehalten ist, die quer zur
Verschieberichtung verläuft, und daß jedes Retraktor
blatt im Abstand von der Schwenkachse einen Dorn trägt,
der im wesentlichen parallel zur Schwenkachse verlau
fend von dem Retraktorblatt absteht.
Diese Ausgestaltung ermöglicht es, das Retraktorblatt
mit dem Dorn an eine knöcherne Struktur des Körpers an
zulegen, so daß das Retraktorblatt auf diese Weise um
die durch den Dorn definierte Drehachse verdrehbar am
Körper gelagert wird. Diese Drehachse des Dorns ver
läuft parallel zu der Schwenkachse des Retraktorblattes
an der Halterung und im Abstand zu dieser, so daß das
Retraktorblatt auf diese Weise über zwei gelenkige Ver
bindungen mit parallelen Schwenkachsen am Körper bezie
hungsweise am Rahmen des Retraktors gehalten ist. Wenn
die Halterungen des Retraktorblattes in ihrem Abstand
verändert werden, wenn sie also längs des Rahmens ver
schoben werden, ergibt sich dabei eine Verschwenkung
des Retraktorblattes um die körperfeste, durch den Dorn
definierte Drehachse, und dabei wird natürlich das Re
traktorblatt im Bereich dieser Drehachse nicht seitlich
verschoben, sondern nur verschwenkt. Eine seitliche
Verschiebung ergibt sich jedoch im Bereich der Schwenk
achse, und diese seitliche Verschiebung nimmt in Rich
tung auf die durch den Dorn definierte Drehachse konti
nuierlich ab. Wenn die Drehachse im Endbereich des Ope
rationsgebiets angeordnet ist, ist dadurch sicherge
stellt, daß dort keine unzumutbare Dehnung des Gewebes
auftritt.
Es kann dabei insbesondere vorgesehen sein, daß die
Schwenkachse im unteren Randbereich des Retraktorblat
tes angeordnet ist und der Dorn im oberen Randbereich,
so daß das Retraktorblatt sich im wesentlichen zwischen
diesen beiden Achsen erstreckt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
daß jedes Retraktorblatt an einem Haltearm gehalten
ist, der an der Halterung um die Schwenkachse drehbar
gelagert ist.
Dabei ist es günstig, wenn jeder Haltearm im Bereich
der Schwenkachse an dem Retraktorblatt angreift.
Eine besonders günstige Ausgestaltung ergibt sich, wenn
der Haltearm in Richtung auf den jeweils anderen Halte
arm ausgebaucht ist. Dies ermöglicht dem Haltearm, die
Wundränder zu umgreifen und im Inneren des Körpers den
Retraktor hinter dem Wundrand zu positionieren, man
kann also trotz einer relativ kleinen Zugangsöffnung im
Körperinneren die dort angetroffenen Gewebeteile so
weit zurückdrängen, daß sie hinter die Ränder der Zu
gangsöffnung zum Operationsgebiet verdrängt werden.
Trotz kleiner Zugangsöffnung läßt sich dadurch errei
chen, daß auch die Retraktorblätter aus dem Querschnitt
der Zugangsöffnung weitgehend entfernt sind, so daß
auch bei kleiner Zugangsöffnung eine große Operations
fläche zur Verfügung steht.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der
Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Re
traktors mit zwei an einem Rahmen gela
gerten Retraktorblättern;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Retraktor der Fig.
1 in einer Retraktorstellung mit an
genäherten Halterungen;
Fig. 3 eine Schnittansicht längs Linie 3-3 in
Fig. 2 und
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 2 mit von ein
ander weiter entfernten Halterungen.
Das in der Zeichnung dargestellte Retraktorsystem 1 um
faßt einen Rahmen in Form einer geradlinigen Zahnstange
2, die an einem Ende mit einem senkrecht von ihr abste
henden Pfosten 3 mit quadratischem Querschnitt verbun
den ist. Auf der Zahnstange 2 ist über eine Führungs
hülse 4 ein zweiter Pfosten 5 längs der Zahnstange 2
verschiebbar gelagert, dieser Pfosten 5 ist ebenso wie
der Pfosten 3 quadratisch ausgebildet, verläuft paral
lel zum Pfosten 3 und hat dieselbe Länge wie der Pfo
sten 3.
Auf jedem der beiden Pfosten 3, 5 ist ein Retraktor
blatt gelagert. Die Retraktorblätter sind dabei spie
gelbildlich zueinander ausgebildet, so daß nachstehend
nur eines der beiden Retraktorblätter näher erläutert
wird.
Dieses Retraktorblatt 6 ist im wesentlichen rechteckig
ausgebildet und endet an einer Längsseite in mehreren
zinkenähnlichen Vorsprüngen 7, im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel ist das Retraktorblatt 6 außerdem nicht
eben, sondern leicht S-förmig geschwungen.
Am unteren Rand 8 ist das Retraktorblatt 6 fest mit ei
nem Haltearm 9 verbunden, der im wesentlichen quer zur
Fläche des Retraktorblattes 6 von diesem absteht und
nach einem geradlinigen Abschnitt 10 in einen gegenüber
diesem abgewinkelten, ebenfalls geradlinigen Abschnitt
11 übergeht. An diesen schließt sich rechtwinklig ein
ebenfalls geradliniger Abschnitt 12 an, so daß der Hal
tearm 9 insgesamt eine etwa C-förmige Kontur aufweist.
Am freien Ende des geradlinigen Abschnitts 12 ist der
Haltearm 9 schwenkbar mit einer quadratischen Hülse 13
verbunden, die auf dem Pfosten 3 längsverschieblich ge
halten ist und durch geeignete, in der Zeichnung nicht
dargestellte Mittel in beliebiger Höhe des Pfostens 3
an diesem festgelegt werden kann.
Die Schwenkachse der Lagerung des Haltearms 9 verläuft
senkrecht zur Zahnstange 2 und senkrecht zum Pfosten 3
und tritt im wesentlichen durch das am Retraktorblatt 6
festgelegte Ende des geradlinigen Abschnitts 10 des
Haltearms 9 hindurch. Dadurch wird die Einheit aus Hal
tearm und Retraktorblatt 6 verschwenkbar am Pfosten 3
gelagert, der zugehörige Haltearm 9 ist nach innen, das
heißt zum benachbarten Retraktorblatt hin ausgebaucht.
Am oberen Rand 14 des Retraktorblattes 6 ist etwa par
allel zu diesem verlaufend ein Dorn 15 angeordnet, der
über das Retraktorblatt 6 hervorsteht und mit seinem
spitzen Ende 16 im wesentlichen parallel zu der Schwen
kachse 17 verläuft, um die der Haltearm 9 verschwenkbar
an der Hülse 13 gelagert ist.
Beim Einsatz des beschriebenen Retraktorsystems 1 wer
den bei zunächst einander angenäherten Pfosten 3 und 5
die Retraktorblätter 6 durch eine Öffnung 18 in der
Körperoberfläche in das Körperinnere eingeführt. Die
spitzen Enden 16 der Dorne 15 werden dann an einer knö
chernen Struktur des Körpers fest angelegt, beispiels
weise an einem Wirbelkörper 19, so daß durch diese An
lage eine drehbare Lagerung des Retraktorblattes 6 an
dieser knöchernen Struktur ausgebildet wird, die Dreh
achse 20 verläuft dabei im wesentlichen parallel zur
Schwenkachse 17.
Entfernt man die beiden Pfosten 3 und 5 dann durch Ver
schiebung der Führungshülse 4 auf der Zahnstange 2 von
einander, so werden die Retraktorblätter 6 mit ihrem
unteren Ende nach außen verschwenkt, während die oberen
Enden durch die Festlegung der Dorne 15 am Wirbelkörper
19 nicht verschoben, sondern nur verschwenkt werden.
Bei dieser Verschwenkbewegung der Retraktorblätter 6
legen sich diese an umgebendes Gewebe 21 an und schie
ben dieses von der Öffnung 18 ausgehend zur Seite, wo
bei diese Verdrängung von der Drehachse 20 ausgehend
zum unteren Ende des Retraktorblattes 6 kontinuierlich
zunimmt. Durch die ausgebauchte Form der Haltearme 9
können die Retraktorblätter dabei hinter den Rand 22
der Öffnung 18 geschoben werden (Fig. 3), so daß der
gesamte Querschnitt der unter Umständen kleinen Öffnung
18 für Operationszwecke frei bleibt.
Durch die Dorne 15 werden die beiden Retraktorblätter 6
mit der knöchernen Struktur nach Art eines Schwenk
scharniers verbunden, es erfolgt dadurch eine axiale
Festlegung und eine Festlegung gegen Querverschiebung,
so daß dadurch eine erhöhte Sicherheit für die Anlage
des Retraktorblattes 6 an dem Gewebe 21 erfolgt, ein
seitliches Abrutschen ist nicht zu befürchten. Trotzdem
kann der Chirurg durch Veränderung des Abstands der
Pfosten 3 und 5 in einfachster Weise den Öffnungsgrad
des Retraktorsystems verändern.
Claims (5)
1. Chirurgischer Retraktor mit zwei an einem Rahmen
gehaltenen, in ihrem gegenseitigen Abstand am
Rahmen verstellbaren Halterungen, von denen jede
ein Retraktorblatt trägt, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Retraktorblatt (6) an der Halterung
(13) um eine Schwenkachse (17) verdrehbar gehal
ten ist, die quer zur Verschieberichtung ver
läuft, und daß jedes Retraktorblatt (6) im Ab
stand von der Schwenkachse (17) einen Dorn (15,
16) trägt, der im wesentlichen parallel zur
Schwenkachse (17) verlaufend von dem Retraktor
blatt (6) absteht.
2. Chirurgischer Retraktor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß jedes Retraktorblatt (6) an
einem Haltearm (9) gehalten ist, der an der Hal
terung (13) um die Schwenkachse (17) drehbar ge
lagert ist.
3. Chirurgischer Retraktor nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Haltearm (9) im Bereich
der Schwenkachse (17) an dem Retraktorblatt (6)
angreift.
4. Chirurgischer Retraktor nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Haltearm (9) in Richtung
auf den jeweils anderen Haltearm (9) ausgebaucht
ist.
5. Chirurgischer Retraktor nach einem der voranste
henden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwenkachse (17) im unteren Randbereich des Re
traktorblattes (6) angeordnet ist und der Dorn
(15, 16) im oberen Bereich.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998117337 DE19817337B4 (de) | 1998-04-18 | 1998-04-18 | Chirurgischer Retraktor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998117337 DE19817337B4 (de) | 1998-04-18 | 1998-04-18 | Chirurgischer Retraktor |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19817337A1 true DE19817337A1 (de) | 1999-10-28 |
DE19817337B4 DE19817337B4 (de) | 2004-03-18 |
Family
ID=7865029
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998117337 Expired - Lifetime DE19817337B4 (de) | 1998-04-18 | 1998-04-18 | Chirurgischer Retraktor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19817337B4 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2011099553A1 (ja) * | 2010-02-12 | 2011-08-18 | 株式会社メディカル・パイン | 開胸器 |
CN102860847A (zh) * | 2012-09-10 | 2013-01-09 | 周田华 | 一种人体手术切口双向扩张装置 |
CN109498078A (zh) * | 2018-11-20 | 2019-03-22 | 王成云 | 普外科手术肌肉牵开装置 |
CN113017721A (zh) * | 2021-02-01 | 2021-06-25 | 梁磊 | 一种神经外科临床手术用牵开装置 |
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DE19522879A1 (de) * | 1995-06-23 | 1997-01-02 | Aesculap Ag | Chirurgischer Wundsperrer |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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JPH0644912B2 (ja) * | 1988-07-29 | 1994-06-15 | マイケルスン、ガーリー、カーリン | 改良された脊椎外科用索引子 |
-
1998
- 1998-04-18 DE DE1998117337 patent/DE19817337B4/de not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19817337B4 (de) | 2004-03-18 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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R081 | Change of applicant/patentee |
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R082 | Change of representative | ||
R071 | Expiry of right |