DE19816960A1 - Fördergut-Bremseinrichtung - Google Patents
Fördergut-BremseinrichtungInfo
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Abstract
Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Abbremsen von auf einer Förderanlage, insbesondere einem Gliederkettenförderer, transportiertem Fördergut, mit zu beiden Seiten des Förderers angeordneten, heb- und senkbaren Bremselementen, insbesondere -flächen und/oder -leisten.
Description
Die Erfindung richtet sich auf eine Einrichtung zum Abbremsen von auf einer
Fördereinrichtung, insbesondere einem Gliederkettenförderer, transportiertem
Fördergut.
Die Kommissionierung von Gegenständen findet in zunehmendem Maß in
automatisierten Lagerbetrieben statt, wo die betreffenden Gegenstände in Behältern
zusammengefaßt auf verschiedenartigen Fördereinrichtungen durch das Lager
transportiert werden, bis sämtliche für eine Lieferung zusammenzustellenden
Gegenstände in dem betreffenden Behälter angesammelt sind. Wichtige Elemente
derartiger automatischer Fördereinrichtungen sind Verzweigungs- oder
Überschiebestellen, wo die einzelnen Behälter je nach dem betreffenden Auftrag
unterschiedliche Richtungen erhalten können. Für ein reibungsloses Funktionieren
derartiger Verzweigungs- oder Überschiebestellen ist ein möglichst staudruckloses
Anstauen der nachfolgenden Behälter wichtig, damit nicht dieselben auf den zu
verschiebenden Behälter auflaufen und dadurch Unordnung in den
Kommissionierungsvorgang bringen können. Zur Realisierung derartiger Stauzonen ist
es bei Rollenförderern bekannt, einzelne Rollen mittels geeigneter Bremsvorrichtungen
stillzusetzen und dadurch das an der betreffenden Stelle befindliche Fördergut
anzuhalten. Hierdurch können zwar einzelne Fördergegenstände selektiv gefördert
oder stillgesetzt werden, jedoch ist dieses Verfahren auf Rollenförderer beschränkt.
Außerdem sollte die betreffende Stauzone innerhalb eines gerade verlaufenden
Förderbereichs angeordnet sein, da Rollenförderer in Kurven ungünstige
Eigenschaften haben. Sofern durch das Aufstauen die einzelnen Gegenstände
zusammengeschoben werden, können dieselben beschädigt werden, da gerade im
Kurvenbereich der Staudruck über kleinste Berührungsflächen von einem Gegenstand
zu dem folgenden übertragen wird.
Aus den oben geschilderten Nachteilen des vorbekannten Stands der Technik resultiert
das die Erfindung initiierende Problem, eine Einrichtung zu schaffen, mit der sich an
beliebigen Fördereinrichtungen und insbesondere auch in Kurven staudrucklose
Stauzonen realisieren lassen.
Zur Lösung dieses Problems sieht die Erfindung an beiden Seiten des Förderers
angeordnete Bremselemente, insbesondere -flächen oder -leisten, vor, die in
Richtung auf das Fördergut bewegbar, insbesondere heb- und senkbar ausgebildet
sind. Mit derartigen Bremselementen kann definiert jeweils ein Gegenstand von dem
betreffenden Förderer ergriffen, insbesondere angehoben werden, so daß dieser von
dem weiterlaufenden Förderer nicht weitertransportiert wird. Da diese
Bremseinrichtung nicht auf den Förderer selbst einwirkt, kann dessen Förderprinzip
beliebig gewählt werden. Besonders günstige Eigenschaften weisen kardangelenkige
Gliederkettenförderer auf, da mit denselben sowohl Kurven innerhalb der Förderebene
als auch Übergänge zwischen Bereichen mit unterschiedlichen Steigungswinkeln
realisiert werden können.
Um das Fördergut möglichst schonend zu behandeln, sollte es möglichst ohne
jegliches Kippen angehoben und auch genauso und damit äußerst sanft auf den
Förderer abgesetzt werden. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß die einander
gegenüberliegenden Bremselemente gemeinsam in ihrer Höhe verstellbar sind.
Dadurch werden seitlich auskragende Bereiche des Fördergutes untergriffen und
simultan angehoben, das Fördergut bleibt in seiner ursprünglichen Lage und kann
daher anschließend wieder parallel und somit ohne jegliches Kippen oder Verdrehen
auf dem inzwischen weitergelaufenen Förderer wieder abgesetzt werden.
Es hat sich als günstig erwiesen, daß zwei einander gegenüberliegende
Bremselemente bis unterhalb der Fördereinrichtung verlängert und dort miteinander
verbunden sind, so daß sie mittels eines einzigen Antriebs gemeinsam
höhenverstellbar sind. Eine derartige, mechanische Verbindung stellt die einfachste
und gleichzeitig sicherste Maßnahme der Synchronisierung der einander
gegenüberliegenden Bremsflächen dar. Sofern die Verbindung zwischen den beiden
Bremsflächen unterhalb der Fördereinrichtung vorgenommen wird, so wird hierdurch
äußerst wenig Platz beansprucht und die Zugriffsmöglichkeit auf den Förderer wird
nicht eingeschränkt.
Eine optimale Bewegung der Bremsflächen sollte frei von Kipp- und Drehbewegungen
sein, weshalb die Erfindung eine Parallelführung für die Hubbewegung vorsieht.
Bevorzugt weist die erfindungsgemäße Parallelführung sowohl gegenüber der
Horizontalen als auch gegenüber der Vertikalen schräg geneigte Führungselemente
auf. Eine derartige Anordnung der Führungselemente hat den Vorteil, daß der
Hubbewegung ausschließlich eine lineare Horizontalbewegung überlagert wird,
während andererseits Kippbewegungen völlig ausgeschlossen werden. Außerdem wird
eine kräftemäßige Übersetzung erreicht, so daß kleinere Pneumatikzylinder verwendet
werden können.
Vorzugsweise sind die schräg geneigten Führungselemente durch Langlöcher
entsprechender Orientierung gebildet, in welche je ein Zapfen und/oder eine Rolle
eingreift. Derartige Führungen lassen sich mit einem minimalen Aufwand herstellen und
stehen schienenartigen Führungen hinsichtlich der Präzision nicht nach.
Bei einer ersten Realisierungsmöglichkeit des Prinzips sind je zwei zueinander parallele
Langlöcher in jedem der beiden Seitenschenkel der querschnittlich U-förmigen
Bremseinrichtung vorgesehen, während die darin geführten Zapfen und/oder Rollen an
den Seitenflächen des Fördererchassis oder -gehäuses festgelegt sind. Hierbei
umgreift die U-förmige Bremseinrichtung mit ihren Seitenschenkeln die Seitenflächen
des Fördererchassis, so daß die aneinanderliegenden Seitenschenkel und -flächen für
eine Führung in der verbleibenden, dritten Dimension quer zur Förderrichtung sorgen.
Umgekehrt ist es auch möglich, pro Bremseinrichtung an den Seitenflächen des
Fördererchassis oder -gehäuses je zwei zueinander parallele Langlöcher vorzusehen,
während die darin geführten Zapfen und/oder Rollen an den Seitenschenkeln der
querschnittlich U-förmigen Bremseinrichtung festgelegt sind. Auch hier kann die
Seitenführung durch einen Formschluß der querschnittlich U-förmigen
Bremseinrichtung an den Seitenflächen des Fördererchassis erfolgen.
Zum Anheben/Absenken einer Bremseinrichtung wird bevorzugt ein pneumatisch oder
hydraulisch betätigter Zylinder verwendet. Sofern dessen Längsachse parallel zu den
Führungselementen, insbesondere Langlöchern, orientiert ist, ist er bei seiner
Betätigung keinerlei Drehbewegung unterworfen, so daß auf zusätzliche
Drehlagerungen verzichtet werden kann. Schließlich läßt sich ein derartiger
Betätigungszylinder bei erfindungsgemäßer Schrägstellung platzsparend in dem Raum
zwischen der Unterseite des Förderers und dem Mittelsteg der querschnittlich
U-förmigen Bremseinrichtung anordnen, wo er außerdem vor Beschädigungen optimal
geschützt ist.
Die Anordnung der Führungselemente und des Betätigungszylinders sollte derart
gewählt werden, daß sich die Bremsflächen in abgesenktem Zustand unterhalb, in
angehobenem Zustand oberhalb der Ebene der Förderoberseite befinden. Hierdurch ist
sichergestellt, daß der jeweilige Reibschluß des Fördergutes zu der antreibenden
Fördereinrichtung bzw. zu der über diese angehobenen Bremseinrichtung nicht durch
das jeweils andere Element beeinträchtigt wird.
Um den Reibschluß und dadurch die Bremswirkung der erfindungsgemäßen
Bremsflächen zu verbessern, können dieselben mit einem reibungserhöhenden Belag
versehen sein.
Damit durch die erfindungsgemäßen Bremseinrichtungen keine Störungen des
Kommissionierungsbetriebs hervorgerufen werden, kann weiterhin vorgesehen sein,
daß die Bremsflächen an ihren in Förderrichtung gesehen vorderen und/oder
rückwärtigen Endbereichen nach abwärts geneigt verlaufen. Hierdurch kann die Gefahr
einer ungewollten Behinderung eines vorübertransportierten Förderguts durch
Verhaken mit abgesenkten Bremsflächen weitgehend ausgeschlossen werden.
Eine mögliche Weiterbildung der Erfindung läßt sich erreichen, indem die Bremsflächen
in ihrer Längsrichtung dem seitlichen Verlauf des Förderers angepaßt sind,
insbesondere in Kurvenbereichen einen entsprechend gebogenen Verlauf aufweisen.
Diese Maßnahme erlaubt eine optimale Anpassung der Bremsflächen an
Kurvenbereiche des Förderers, wodurch nun auch diese bisher für das Stauen relativ
kritischen Bereiche als Stauzone vor Verzweigungs- oder Überschiebestellen
verwendet werden können, wodurch sich die Gesamtabmessungen mancher Anlage
verringern lassen.
Die Erfindung sieht weiterhin Anschluß- und/oder Abstandselemente zum definierten
Aneinanderreihen mehrerer Bremseinrichtungen zwecks staudrucklosem Aufstauen
aufeinanderfolgend transportierter Fördergüter vor. Hierdurch werden bezüglich der in
Stauzonen zumeist benötigten größeren Anzahl von aneinandergereihten
Bremseinrichtungen definierte Verhältnisse geschaffen, so daß jeder Bremseinrichtung
etwa gleich große Einflußbereiche zugewiesen sind.
Die erfindungsgemäße Bremseinrichtung kann mit einer Überschiebestelle zwischen
zwei Fördereinrichtungen kombiniert werden. Hierbei kann die Anordnung so getroffen
sein, daß das durch die erfindungsgemäße Bremseinrichtung angehobene und dadurch
gestoppte Fördergut durch eine Überschiebeeinrichtung auf eine benachbarte
Fördereinrichtung übertragen wird, wo es bspw. von einer ebenfalls gerade
angehobenen Bremseinrichtung übernommen werden kann, welche dann zwecks
Weitertransport auf dem zweiten Förderband nur noch abgesenkt werden muß.
Im Rahmen einer derartigen Überschiebestelle kann zwischen den Fördermitteln eine
etwa plattenförmige Abstützeinrichtung vorgesehen sein, so daß ein zu verschiebendes
Fördergut sanft und ohne jegliches Kippen von einem Förderer zu dem benachbarten
bewegt werden kann. Diese Abstützplatte sollte sich etwa auf dem Niveau der
angehobenen Bremseinrichtung befinden und ist bevorzugt mit einer Bremsfläche
baulich integriert.
An der Überschiebestelle ist vorzugsweise ein mittels eines Zylinders quer zur
Förderrichtung verstellbares Schiebemittel vorhanden, welches in der einfachsten Form
als in Förderrichtung verlaufende Stange ausgebildet sein kann.
Weitere Merkmale, Einzelheiten, Vorteile und Wirkungen auf der Basis der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf einen Abschnitt eines Gliederkettenförderers mit
einer erfindungsgemäßen Bremseinrichtung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Fig. 1 in Richtung des Pfeils II;
Fig. 3 einen Schnitt durch die Fig. 1 entlang der Linie III-III;
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Überschiebestelle, sowie
Fig. 5 einen Schnitt durch die Fig. 4 entlang der Linie V-V.
In den Fig. 1 bis 3 sind verschiedene Ansichten eines kardangelenkigen
Gliederkettenförderers 1 wiedergegeben. Der Transport von in den entsprechenden
Darstellungen strichpunktiert eingezeichneten Fördergutbehältern 2 erfolgt mittels eines
endlosen Bandes aneinandergereihter Kettenglieder 3, die entlang einer
Führungsschiene 4 bewegt werden. Die Führungsschiene 4 ist symmetrisch zu einer
horizontalen Symmetrieebene aufgebaut, damit die an der Oberseite der
Führungsschiene 4 in Transportrichtung des Förderguts 2 voranbewegten Kettenglieder
3 an der Unterseite der Schiene 4 nach Art eines Untertrums zurückgeführt werden
können, so daß sich mittels Umlenkeinrichtungen an dem Anfang und dem Ende der
Führungsschiene 4 eine endlose Gliederkette bilden läßt.
Die Führungsschiene 4 weist an ihrer Ober- und Unterseite je eine hinterschnittene,
nutförmige Vertiefung 5, 6 auf, in welche entsprechend geformte Innenteile 7 der
Kettenglieder 3 eingesetzt werden und aufgrund der Hinterschneidung auch an der
Schienenunterseite gehalten werden. Ferner ist an jeder der beiden Seiten 8, 9 der
Führungsschiene 4 je eine zu deren Längsachse parallele, ebenfalls hinterschnittene
Nut 10 vorgesehen, an welchen mit Hilfe von zu dem Nutquerschnitt 10 komplementär
geformten Elementen 11 die Führungsschiene 4 tragende Elemente einerseits sowie
an diese anzubauende Elemente wie Lichtschranken 55 oder seitliche Schienen 56 zur
Führung des Behälters 2 andererseits festgelegt 12 werden können. Diese
Befestigungsnut 10 dient ebenfalls zur Fixierung der erfindungsgemäßen
Bremseinrichtung 13 an der Führungsschiene 4.
Zu diesem Zweck wird an jeder Seite der Führungsschiene 4 mit jeweils zwei
Befestigungselementen 11 je eine in Transportrichtung weisende, vertikale Platte 14
unverrückbar festgelegt, derart, daß die etwa horizontal verlaufende Unterkante 15 der
beiden zueinander deckungsgleichen Platten 14 sich um einige Zentimeter unterhalb
des unteren Trums 16 der Gliederkette 3 befinden. Die beiden Platten 14 sind etwa im
Bereich ihrer Unterkante 15 durch einen Quersteg 17 miteinander verbunden, der
ebenfalls als stabile Platte ausgebildet ist, deren Ebene gegenüber der Vertikalen
geneigt verläuft. Die Platte 17 weist etwa in ihrer Mitte eine durchgehende
Ausnehmung 18 auf, an der die vordere Stirnseite des Zylindergehäuses 19 eines
Pneumatikzylinders 20 festgelegt 21 ist, dessen Kolbenstange 22 die Öffnung 18 der
Platte 17 durchsetzt und sich lotrecht zu deren Ebene erstreckt. An dem vorderen Ende
23 der Kolbenstange ist ein etwa parallel zu dem Quersteg 17 verlaufender Querbalken
24 festgelegt, dessen Länge etwa dem Abstand der Außenflächen 25 der beiden
Platten 14 entspricht. An den beiden Enden 26 des Querbalkens 24 ist mittels
Schrauben 27 je eine etwa rechteckförmige Platte 28 festgelegt, deren Fläche etwas
größer ist als die der betreffenden Befestigungsplatte 14. Die letzteren beiden Platten
28 sind durch Beaufschlagung der Druckanschlüsse 29, 30 des Zylinders 20 gegenüber
der Führungsschiene 4 verschiebbar. Zur ihrer Stabilisierung können die beiden
beweglichen Platten 28 unterhalb der Unterkante 15 der beiden Befestigungsplatten 14
durch einem oder mehrere Querverbindungen 31 aneinander festgelegt sein.
Um die Bewegungsrichtung und den Bewegungsspielraum der Platten 28 exakt
festzulegen, ist jede Platte 28 mit zwei Langlöchern 32 versehen, deren Längsachse
parallel zu der Längsachse 33 des Pneumatikzylinders 20 verläuft und gemeinsam mit
dieser in Richtung der Kolbenstange 22 leicht ansteigt. Jedes dieser Langlöcher 33
wird von einem zapfen- oder bolzenförmigen, vorzugsweise jedoch rollenförmigen
Element 34 mit quer zu der Förderrichtung verlaufender Drehachse durchsetzt. Die
Rollenelemente 34 sind mittels Schrauben 35 an den statischen Platten 14 drehbar
festgelegt. Der Durchmesser der Rollenelemente 34 ist geringfügig kleiner als die Breite
der Langlöcher 32.
Während durch die Richtung der Langlöcher die Bewegungsrichtung der Platten 28
vorgegeben ist, wird der Bewegungsspielraum der Platten 28 durch die maximale
Länge der Langlöcher abzüglich des Durchmessers der Rollenelemente 34 definiert.
Um sicherzustellen, daß die Platten 28 nicht auseinandergebogen werden können,
wobei die Langlöcher 32 ihren Kontakt mit den Rollenelementen 34 verlieren könnten,
ist zwischen den Köpfen 36 der Drehachsen/Befestigungsschrauben 35 und den daran
gelagerten Rollenelementen 34 ein Blech 37 gehalten, das den oberen Bereich der
betreffenden Platte 28 sowie vorzugsweise die darin eingearbeiteten Langlöcher 32
abdeckt und dadurch die Führung der schrägbeweglichen Platten 28 vervollständigt.
Diese bilden somit zusammen mit den Querverbindungselementen 31 ein etwa
U-förmiges Bauteil, das mittels des betreffenden Pneumatikzylinders 20 in Richtung der
Langlöcher 32 verstellt werden kann.
An den Oberkanten 38 der verstellbaren Platten 28 ist je eine etwa horizontal
verlaufende Bremsfläche 39 angesetzt, insbesondere festgeschweißt 40. Die
Bremsflächen 39 haben eine längliche Gestalt und erstrecken sich parallel zu der
Längsachse der Führungsschiene 4, sind seitlich jedoch geringfügig gegenüber den
Gliederelementen 3 nach außen versetzt, so daß ihre Bewegungsfreiheit entsprechend
der Längsrichtung der Langlöcher 32 weder durch die Führungsschiene 4 noch durch
die Gliederkette 3 beeinträchtigt wird. Die Bremsflächen 39 haben etwa eine Länge,
welche bspw. der typischen Länge eines zu befördernden Behälters 2 angepaßt ist; die
Bremsflächen 39 können relativ schmal sein. An den in Transportrichtung vorderen
und/oder rückwärtigen Kanten 41, 42 können die Bremsflächen nach unten geneigt
verlaufen, so daß die Gefahr des Verhakens eines Behälters 2 an den betreffenden
Kanten 41, 42 ausgeschlossen ist. Die Bremsflächen 39 sind vorzugsweise mit einem
reibungserhöhenden Belag 43 versehen.
Die Höhe der Bremsflächen 39 gegenüber den beweglichen Platten 28 ist derart
bemessen, daß sich deren Oberseiten, insbesondere der reibungserhöhende Belag 43,
in abgesenkter Position der beweglichen Platten 28, d. h., wenn die Kolbenstange 22
des Pneumatikzylinders 20 eingefahren ist und die Rollenelemente 34 sich jeweils an
dem oberen Ende des betreffenden Langlochs 32 befinden, vollständig unterhalb der
oberen Kettenglieder 3 des Förderers 1 befinden, so daß ein auf diesem abgestellter
Transportbehälter 2 ohne Beeinträchtigung durch die erfindungsgemäße
Bremseinrichtung 13 über diese hinweg befördert werden kann. Wird nun die
Kolbenstange 22 durch Druckbeaufschlagung des Pneumatikanschlusses 29 aus dem
Pneumatikzylinder 20 herausbewegt, so werden die beiden Platten 28 in Längsrichtung
ihrer Langlöcher 32 verschoben, bis die Rollenelemente 34 sich an dem jeweils unteren
Ende des betreffenden Langlochs 32 befinden und dadurch eine weitere Bewegung der
Bremsplatten 28 verhindern. Die Neigung der Langlöcher 32 ist relativ flach, damit ein
Klemmen ausgeschlossen ist.
Entsprechend der Neigung der Langlöcher 32 haben sich bei deren
Verschiebebewegung die Bremsflächen 39 über das Niveau der oberen Kettenglieder 3
angehoben, wie dies in den Fig. 1 und 3 deutlich zu erkennen ist. Nun wird ein
Fördergut 2, welches seitlich über die Kettenglieder 3 hinausragt, und das einen
stabilen Bodenbereich 44 aufweist, durch die Bremsflächen 39 von den weiterbewegten
Kettengliedern 3 des Förderers 1 abgehoben und bleibt dadurch stehen. Somit kann
durch Betätigung des Pneumatikzylinders 20 selektiv ein zu befördernder Gegenstand
2 angehalten werden, ohne daß vor demselben entlangfahrende Fördergüter ebenfalls
stillgesetzt werden müßten.
Die erfindungsgemäße Bremseinrichtung kann in Kurven mit etwa konstantem
Krümmungsradius eingesetzt werden, wenn die Befestigungsplatten 14, die
beweglichen Platten 28, die Führungsplatten 37 und die Bremsflächen 39 dem
betreffenden Krümmungsradius an der Außen- bzw. Innenseite 8, 9 der
Führungsschiene 4 angepaßt werden. Dadurch ist auch ein selektives Aufstauen
einzelner Behälter 2 im Bereich von Kurven der Fördereinrichtung 1 möglich. Durch
Aneinanderreihung mehrerer, erfindungsgemäßer Bremsvorrichtungen 13 läßt sich ein
Staubereich schaffen, in welchem eine entsprechende Anzahl von Fördergütern
stillgesetzt werden können, ohne daß dieselben hierbei aufeinander auffahren, wodurch
eine Beschädigung ausgeschlossen wird.
Die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung 13 kann insbesondere an Verzweigungs- oder
Überschiebestellen einer Förderanlage 1 vorgesehen sein. Eine derartige
Überschiebestelle 45 ist in den Fig. 4 und 5 wiedergegeben. Man erkennt hier zwei
parallel zueinander angeordnete, wahlweise in die Richtungen 46, 47 betriebene
Förderstrecken 48, 49, an denen auf gleicher Höhe je eine erfindungsgemäße
Bremseinrichtung 13 vorgesehen ist. Wird nun ein auf dem Förderband 48 in dessen
Förderrichtung 46 antransportierter Gegenstand 2 vermittels der dortigen
Bremseinrichtung 13 stillgesetzt, so kann er vermittels einer pneumatisch betätigbaren
Verschiebeeinrichtung 50 quer zu den Förderrichtungen 46, 47 in Richtung auf den
anderen Förderer 49 verschoben werden. Die Verschiebeeinrichtung 50 besteht
vorzugsweise aus einem in Förderrichtung 46 verlaufenden Balken 51, der entlang
einer quer zur Förderrichtung 46 angeordneten Führungseinrichtung 52 horizontal
verschiebbar ist. Der Antrieb erfolgt vorzugsweise mittels eines Pneumatikzylinders 53.
Plattenförmige Abstützelemente 54 zwischen den beiden Förderbändern 48, 49, welche
in den Bremsflächen 39 der Bremseinrichtung 13 integriert sind, stützen das
betreffende Fördergut 2 während des Überschiebens auf dem Niveau der
angehobenen Bremseinrichtungen 13 ab, so daß dieses exakt horizontal sowie äußerst
sanft bewegt werden kann. Während einer derartigen Überschiebephase gewährleistet
eine bspw. an den Förderern 48 oder/und 49 in Förderrichtung 46 oder/und 47 vor der
Verschiebeeinrichtung 45 angeordnete, aus mehreren erfindungsgemäßen
Bremsvorrichtungen 13 gebildete Staustrecke ein staudruckloses Anhalten der
nachfolgenden Fördergüter 2, daß die Bewegungsfreiheit der Verschiebeeinrichtung 45
nicht beeinträchtigt wird. Nach dem Überschieben des Förderguts 2 auf die
Bremseinrichtung 13, die den Förderer 49 umschließt, kann diese abgesenkt werden.
Das Fördergut 2 wird sanft auf den Förderer 49 gelegt und vom Förderer 49 in
Förderrichtung 47 transportiert.
Eine weitere vorteilhafte Anwendung der Erfindung entsteht, wenn eine zweite
Verschiebeeinrichtung 55 am Förderer 49 so angebracht wird, daß sein Balken 56
parallel und seine Führungseinrichtung 57 quer zur Förderrichtung 47 stehen. Der
Antrieb erfolgt vorzugsweise mittels eines Pneumatikzylinders 58. Fördergüter 2
können bei abgesenkten Bremsvorrichtungen 13 auf den Förderern 48 und/oder 49
unabhängig voneinander in die Förderrichtungen 46 und/oder 47 bewegt werden.
Werden die Bremsflächen 39 einer oder beider Bremseinrichtungen 13 angehoben, so
werden erfindungsgemäß ein oder zwei Fördergüter 2 vom Förderer 48 und/oder 49
abgehoben und angehalten. Wahlweise können Fördergüter 2 mittels der
Verschiebeeinrichtung 50 vom Förderer 48 auf den Förderer 49 oder mittels der
Verschiebeeinrichtung 55 vom Förderer 49 auf den Förderer 48 geschoben werden
oder nach erfolgtem Absenken der Bremsflächen 39 einer oder beider
Bremseinrichtungen 13 in die ursprünglichen Förderrichtungen 46 und/oder 47 weiter
transportiert werden.
Claims (20)
1. Vorrichtung (13) zum Abbremsen von auf einer Förderanlage, insbesondere
einem Gliederkettenförderer (1), transportierten Fördergut (2), gekennzeichnet
durch zu beiden Seiten des Förderers (1) angeordnete Bremselemente,
insbesondere -flächen (39) und/oder -leisten, die in Richtung auf das
Fördergut (2) bewegbar, insbesondere heb- und senkbar ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einander
gegenüberliegenden Bremselemente (39) gemeinsam in ihrer Höhe
verstellbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander
gegenüberliegende Bremselemente (39) bis unterhalb der Fördereinrichtung
(1) verlängert (28) und dort miteinander verbunden (31) sind, so daß sie
mittels eines einzigen Antriebs gemeinsam höhenverstellbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Parallelführung für
die Hubbewegung.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Parallelführung sowohl gegenüber der Horizontalen als auch gegenüber der
Vertikalen schräg geneigte Führungselemente (32, 34) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die schräg
geneigten Führungselemente durch Langlöcher (32) entsprechender
Orientierung gebildet sind, in welche je ein Zapfen und/oder eine Rolle (34)
eingreift.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei
zueinander parallele Langlöcher (32) in jedem der beiden Seitenschenkel (28)
der querschnittlich U-förmigen Bremseinrichtung (13) vorgesehen sind,
während die darin geführten Zapfen und/oder Rollen (34) an den
Seitenflächen (8, 9) des Fördererchassis (4) oder -gehäuses festgelegt
(11, 14, 35) sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß pro
Bremseinrichtung (13) je zwei zueinander parallele Langlöcher an den
Seitenflächen des Fördererchassis oder -gehäuses oder daran festgelegter
plattenförmiger Elemente vorgesehen sind, während die darin geführten
Zapfen und/oder Rollen an den Seitenschenkeln der querschnittlich U-förmigen
Bremseinrichtung festgelegt sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch pneumatisch oder hydraulisch betätigte Zylinder (20) zum
Anheben/Absenken einer Bremseinrichtung (13).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse
des/der Zylinder (20) parallel zu der Führungselementen, insbesondere
Langlöchern (32), orientiert ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch einen zwischen der
Unterseite (16) des Förderers (4) und dem Mittelsteg (31) der querschnittlich
U-förmigen Bremseinrichtung (13) angeordneten Zylinder (20).
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Bremsflächen (39) in abgesenktem Zustand
unterhalb, in angehobenem Zustand oberhalb der Ebene der
Fördereroberseite (3) befinden.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremsflächen (39) einen reibungserhöhenden Belag
(43) aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremsflächen (39) an ihren in Förderrichtung
gesehen vorderen und/oder rückwärtigen Endbereichen (41, 42) nach abwärts
geneigt verlaufen.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Bremsflächen (39) in ihrer Längsrichtung dem
seitlichen Verlauf des Förderers (4) angepaßt sind, insbesondere in
Kurvenbereichen einen entsprechend Verlauf aufweisen.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch Anschluß- und/oder Abstandselemente zum definierten
Aneinanderreihen mehrerer Bremseinrichtungen (13) zwecks staudrucklosem
Aufstauen aufeinanderfolgend transportierter Fördergüter (2).
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine Kombination mit einer Überschiebestelle (45) zwischen zwei
Fördereinrichtungen (48, 49).
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
Überschiebestelle (45), insbesondere eine oder beide Bremseinrichtungen 13
eine zwischen den Fördermitteln (48, 49) angeordnete, etwa plattenförmige
Abstützeinrichtung (54) aufweisen.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die
Überschiebeeinrichtung (45) durch ein oder mehrere quer zur
Fördereinrichtung vorzugsweise mittels eines Zylinders (53, 58) verstellbare
Schiebemittel (51, 56) gebildet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schiebemittel (51, 56) als in Förderrichtung verlaufende Stange ausgebildet
ist.
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- 1998-04-17 DE DE1998116960 patent/DE19816960C2/de not_active Expired - Fee Related
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