DE19816690A1 - Dichtungsprofil zur Abdichtung des Fensterschachts - Google Patents

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil (10) zur Abdichtung des Fensterschachts (27) einer beweglichen Scheibe (23) eines Kraftfahrzeugs, mit einem Befestigungsbereich (12) zur karosserieseitigen Festlegung und einem Dichtungsbereich (15). Der Dichtungsbereich (15) weist einen schräg abragenden ersten Schenkel (16) und einen zweiten, winklig angeschlossenen Schenkel (17) auf, der in Richtung des Befestigungsbereichs (12) zurückgeführt ist. Beide Schenkel (16, 17) sind mit einer reibungsmindernden Beschichtung (18, 19) versehen. Zur Erhöhung der Elastizität des Dichtungsprofils (10) ist der zweite Schenkel (17) vom Befestigungsbereich (12) getrennt ausgebildet. Der Befestigungsbereich (12) ist auf seiner dem zweiten Schenkel (17) zugewandten Seite mit einer reibungsmindernden Beschichtung (20) versehen.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dichtungsprofil zur Abdichtung des Fensterschachts einer beweglichen Scheibe eines Kraftfahrzeugs, mit einem Befestigungsbereich zur karosserieseitigen Festlegung und einem Dichtungsbereich, der einen von dem Befestigungsbereich schräg abragenden, im eingebauten Zustand der Scheibe zugeordneten ersten Schenkel und einen sich an den ersten Schenkel unter Win­ keleinschluß anschließenden zweiten Schenkel aufweist, der in Rich­ tung des Befestigungsbereichs zurückgeführt ist.

Dichtungsprofil der eingangs genannten Art ist aus der DE-OS 25 50 316 bekannt. Diese Druckschrift zeigt ein Dichtungsprofil mit einem etwa U-förmigen Befestigungsbereich sowie einem Dichtungsbereich, der als Hohlkammer ausgebildet ist. Ein erster, der Scheibe zugeordne­ ter Schenkel, ragt hierbei schräg von dem Befestigungsbereich ab, und ein zweiter Schenkel, der unter Winkeleinschluß an dem ersten Schen­ kel angebracht ist, wird in Richtung des Befestigungsbereichs zurück­ geführt und ist mit diesem starr verbunden. Die durch die beiden Schenkel und den Befestigungsbereich gebildete Hohlkammer stützt sich an einer Zierleiste ab. Nachteilig bei diesem bekannten Dichtungs­ profil sind die relativ hohen Anpreßkräfte zwischen Dichtungsprofil und Fensterscheibe. Die Hohlkammer ist als geschlossenes Profil ausgebil­ det und weist daher eine relativ hohe Steifigkeit auf. Ein Ausweichen der Hohlkammer von der Scheibe weg wird durch die Abstützung an der Zierleiste verhindert. Bei einer Bewegung der Fensterscheibe kön­ nen wegen der hohen Anpreßkräfte und der Reibung zwischen Scheibe und Dichtungsprofil unerwünschte Quietschgeräusche auftreten.

Die FR 2 718 392 A1 zeigt ein Dichtungsprofil mit einem etwa U- förmigen Befestigungsbereich sowie einem Dichtungsbereich mit zwei winklig zueinander angeordneten Schenkein. Der zweite Schenke ist in Richtung des Befestigungsbereichs zurückgeführt, aber nicht mit die­ sem verbunden. Der Dichtungsbereich ist somit als offene Hohlkammer ausgebildet, die durch den zweiten Schenke nach oben hin abgedeckt ist. In der Hohlkammer ist eine Feder angeordnet, die den ersten Schenkel gegen die Scheibe preßt. Die hieraus resultierenden hohen Anpreßkräfte können bei einer Bewegung der Scheibe zu unerwünsch­ ten Quietschgeräuschen führen.

In der EP 0 333 536 B1 wird ein Dichtungsprofil beschrieben, das zur Befestigung an einem Türblech mit einem U-förmigen Ansatz versehen ist. Von diesem Ansatz ragen zwei Schenke ab, die sich beide mit ih­ ren Enden an der Scheibe anlegen und sich gegenseitig berühren. Die Schenke sind an den einander zugewandten Seiten und zur Scheibe hin mit einer reibungsmindernden Beschichtung versehen. Die Berühr­ fläche zwischen den Schenkeln und der Scheibe ist bei diesem Dich­ tungsprofil sehr klein, was zu einer schlechten akustischen Dämpfung führt. Weiter ist die Fertigung relativ aufwendig, da beide Schenkel beidseitig mit der reibungsmindernden Beschichtung versehen werden müssen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein bekanntes Dich­ tungsprofil dahingehend zu verbessern, daß Quietschgeräusche bei der Bewegung der Scheibe vermieden werden.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Dichtungsprofil der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der erste Schenke an sei­ ner der Scheibe zugewandten Seite eine reibungsvermindernde Be­ schichtung aufweist, daß der zweite Schenke vom Befestigungsbe­ reich getrennt ausgebildet ist und mindestens an seiner Außenseite eine reibungsmindernde Beschichtung aufweist und daß der Befesti­ gungsbereich auf seiner dem zweiten Schenkel zugewandten Seite mit einer reibungsmindernden Beschichtung versehen ist.

Durch die Trennung des zweiten Schenkels vom Befestigungsbereich wird ein offenes Dichtungsprofil bereitgestellt, das eine größere Elasti­ zität als ein geschlossenes Hohlprofil aufweist. Die Anpreßkräfte an die Scheibe sind somit klein, so daß unerwünschte Quietschgeräusche vermieden werden. Dieser Effekt wird durch die reibungsmindernde Beschichtung noch unterstützt. Gleichzeitig wird trotz der geringen An­ preßkräfte eine große Anlagefläche des Dichtungsprofils an der Scheibe bereitgestellt, die zu einer guten akustischen Dämpfung führt. Das er­ findungsgemäße Dichtungsprofil ist einfach und kostengünstig herzu­ stellen, da der Dichtungsbereich nur auf einer Seite mit der reibungs­ mindernden Beschichtung versehen werden muß.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Vorteilhaft ist die reibungsmindernde Beschichtung des zweiten Schen­ kels und/oder des Befestigungsbereichs als Gleitlackbeschichtung aus­ gebildet. Der Gleitlack kann rasch und einfach aufgetragen werden, so daß die Herstellung des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils be­ schleunigt und verbilligt wird.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Befestigungsbe­ reich im Verbindungsbereich mit dem ersten Schenkel eine in Längs­ richtung verlaufende Rille zur Erhöhung der Beweglichkeit des ersten Schenkels auf. Hierdurch wird die Elastizität des Dichtungsprofils wei­ ter erhöht, so daß sich die Anpreßkräfte an die Scheibe nochmals ver­ ringern.

In einer vorteilhaften Weiterbildung weist der Befestigungsbereich ei­ nen Ansatz auf, der in eingebautem Zustand an einer Stirnseite eines Türblechs aufliegt. Dieser Ansatz ermöglicht eine rasche und einfache Befestigung des Dichtungsprofils an dem Türblech in definierter Lage.

Vorteilhaft weist der Befestigungsbereich eine metallische Verstär­ kungseinlage auf. Diese Verstärkungseinlage erhöht die Steifigkeit des Befestigungsbereichs und vereinfacht die Montage.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird ein Dich­ tungssystem vorgeschlagen, das ein erfindungsgemäßes Dichtungs­ profil sowie eine Zierleiste umfaßt. Der zweite Schenkel des Dich­ tungsbereichs liegt mit seiner Beschichtung an einem Arm der Zierlei­ ste an und ist an diesem geführt. Der Arm der Zierleiste deckt das Dichtungsprofil nach oben ab, so daß der optische Eindruck verbessert wird. Die Anpreßkräfte werden praktisch nicht erhöht, da der Schenkel auf Grund seiner reibungsmindernden Beschichtung leicht an dem Arm entlanggleiten kann.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das in schematischer Weise in der Zeichnung darge­ stellt ist. Dabei zeigt:

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine Fensterschachtabdichtung an der Außenseite eines Kraftfahrzeugs mit der Scheibe in abgesenkter Stellung; und

Fig. 2 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 mit der Scheibe in angehobe­ ner Stellung.

In den Fig. 1 und 2 ist ein Dichtungsprofil 10 dargestellt, das zu­ sammen mit einer Zierleiste 11 auf einem Türblech 24 angebracht ist. Das Dichtungsprofil 10 weist einen Befestigungsbereich 12 mit einer Verstärkungseinlage 13, insbesondere aus Aluminium, auf. Der Befe­ stigungsbereich 12 ist mit einem Ansatz 14 versehen, der das Türblech 24 übergreift und sich an dessen Stirnseite 28 anlegt.

Das Dichtungsprofil 10 ist zur Abdichtung eines Fensterschachts 27 einer Scheibe 23 mit einem Dichtungsbereich 15 versehen, der zwei Schenkel 16, 17 aufweist, die winklig zueinander angeordnet sind. Der erste Schenkel 16 ist der Scheibe 23 zugeordnet und mit einer rei­ bungsmindernden Beflockung 18 versehen. Der zweite Schenkel 17 weist eine Gleitlackbeschichtung 19 auf, die ebenfalls zur Reibungs­ minderung dient.

Im Verbindungsbereich zwischen dem Befestigungsbereich 12 und dem ersten Schenke 16 ist eine in Längsrichtung verlaufende Rille 25 vor­ gesehen. Diese Rille 25 erhöht die Beweglichkeit des ersten Schenkels 16 gegenüber dem Befestigungsbereich 12.

Die Zierleiste 11 weist ein Profilteil 22 zur Befestigung an dem Tür­ blech 24 sowie einen in Längsrichtung verlaufenden Arm 21 auf, an den sich der zweite Schenkel 17 mit seiner reibungsmindernden Be­ schichtung 19 anlegt. Der Schenkel 17 wird über den Arm 21 geführt und gleichzeitig abgestützt. Zur Verringerung der Reibung zwischen dem zweiten Schenkel 17 und dem Ansatz 14 ist der Ansatz 14 eben­ falls mit einer Gleitlackbeschichtung 20 versehen.

Beim Anheben der Scheibe 23 in Pfeilrichtung 26 kommt diese mit der Beflockung 18 des Schenkels 16 in Kontakt und drückt diesen nach oben sowie nach außen zur Zierleiste 11. Der Schenke 17 gleitet mit seiner Beschichtung 19 an dem Arm 21 der Zierleiste 11 entlang und ermöglicht ein praktisch widerstandsfreies Nachgeben des Dichtungs­ bereichs 15. Die geringen Anpreßkräfte und die reibungsmindernde Be­ flockung 18 verringern die Reibung zwischen der Scheibe 23 und dem Dichtungsbereich 15 derart, daß unerwünschte Quietschgeräusche ausgeschlossen sind. Falls der Schenkel 17 mit dem Ansatz 14 des Befestigungsbereichs 12 in Kontakt kommt, wie in Fig. 2 dargestellt, stellt die Beschichtung 20 des Ansatzes 14 ein fast reibungsfreies Glei­ ten des Schenkels 17 sicher. Die Anpreßkräfte an die Scheibe 23 blei­ ben weiterhin gering.

Trotz dieser geringen Anpreßkräfte wird eine große Anlagefläche zwi­ schen dem Dichtungsbereich 15 und der Scheibe 23 ermöglicht. Das erfindungsgemäße Dichtungsprofil vermeidet somit nicht nur uner­ wünschte Quietschgeräusche, sondern bewirkt gleichzeitig eine gute akustische Dämpfung.

Claims (6)

1. Dichtungsprofil zur Abdichtung des Fensterschachts (27) einer beweglichen Scheibe (23) eines Kraftfahrzeugs, mit einem Befe­ stigungsbereich (12) zur karosserieseitigen Festlegung und ei­ nem Dichtungsbereich (15), der einen von dem Befestigungsbe­ reich (12) schräg abragenden, im eingebauten Zustand der Scheibe (23) zugeordneten ersten Schenkel (16) und einen sich an den ersten Schenkel (16) unter Winkeleinschluß anschließen­ den zweiten Schenkel (17) aufweist, der in Richtung des Befe­ stigungsbereichs (12) zurückgeführt ist, dadurch gekennzeich­ net, daß der erste Schenkel (16) an seiner der Scheibe (23) zu­ gewandten Seite eine reibungsvermindernde Beschichtung (18) aufweist, daß der zweite Schenke (17) vom Befestigungsbereich (12) getrennt ausgebildet ist und mindestens an seiner Außen­ seite eine reibungsmindernde Beschichtung (19) aufweist, und daß der Befestigungsbereich (12) auf seiner dem zweiten Schen­ kel (17) zugewandten Seite mit einer reibungsmindernden Be­ schichtung (20) versehen ist.

2. Dichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die reibungsmindernde Beschichtung (19, 20) des zweiten Schenkels (17) und/oder des Befestigungsbereichs (12) als Gleitlackbeschichtung ausgebildet ist.

3. Dichtungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Befestigungsbereich (12) im Verbindungsbereich mit dem ersten Schenkel (16) eine in Längsrichtung verlaufende Rille (25) zur Erhöhung der Beweglichkeit des ersten Schenkels (16) aufweist.

4. Dichtungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, daß der Befestigungsbereich (12) einen Ansatz (14) aufweist, der in eingebautem Zustand an einer Stirnseite (28) eines Türblechs (24) aufliegt.

5. Dichtungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß der Befestigungsbereich (12) eine metallische Verstärkungseinlage (13) aufweist.

6. Dichtungssystem, bestehend aus einem Dichtungsprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche sowie einer Zierleiste (11), dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schenkel (17) des Dich­ tungsbereichs (15) mit seiner reibungsmindernden Beschichtung (19) an einem Arm (21) der Zierleiste (11) anliegt und an diesem geführt ist.