DE19816181A1

DE19816181A1 - Vorrichtung zur Zufuhr von Bogen von einem Stapel zu einer drucktechnischen Maschine

Info

Publication number: DE19816181A1
Application number: DE19816181A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Luxem
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1997-04-16
Filing date: 1998-04-14
Publication date: 1998-10-22

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zufuhr von Bogen zu einer Bogen verarbeitenden Maschine, wobei die Bogen von einem Stapel vereinzelt werden und der gesamte Stapel in Richtung quer zur Zufuhrrichtung mit einer Einrichtung positionierbar ist.

Solche Vorrichtungen sind bei Anlegern von Bogendruckmaschinen bekannt. Eine in DE 79 03 524 U1 beschriebener Bogenanleger enthält eine Einrichtung zum selbsttätigen Ausrichten eines Bogenstapels mit einem die Seitenlage abtastenden Fühler. Der Fühler ist als drehbar gelagerte Tastrolle ausgebildet, die den Bogenstapel im Bereich eines Bogenseitenanschlages mechanisch berührend abtastet. Die Tastrolle wird ausgelenkt, wenn die Bogen im Stapel versetzt liegen oder wenn Bogen im Bereich der Stapelseitenkante vorstehen. Um zu gewährleisten, daß stets der oberste Bogen annähernd die gewünschte Seitenlage bei seiner Vereinzelung aufweist, ist der die Seitenlage abtastende Fühler möglichst nahe beim obersten Bogen angeordnet. Dies hat den Nachteil, daß beim Erfassen der Seitenlage durch die Wirkung der Vereinzelungsvorrichtung Meßfehler auftreten. In der Regel wirken im Bereich der oberen Stapelkante Blasvorrichtungen, die die Vereinzelung verbessern sollen, indem die Bogen auf dem Stapel vorgelockert werden. Eine punktförmige Berührung einer Tastrolle an aufgelockerten Bogen bringt besagte Meßfehler mit sich. Bei Anordnung der Tastrolle unterhalb des aufgelockerten Stapelbereiches entsteht der Nachteil, daß nicht die tatsächliche Lage des obersten Bogens bei der Seitenpositionierung des Stapels verwendet wird. Zudem sind mechanisch berührende Tastrollen unzuverlässig und voluminös.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Zufuhr von Bogen von einem Stapel zu einer drucktechnischen Maschine zu entwickeln, die mit einem geringen Material- und Kostenaufwand eine seitliche Stapelausrichtung mit erhöhter Genauigkeit und Zuverlässigkeit ermöglicht.

Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einer Vorrichtung, die die Merkmale entsprechend dem Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die Merkmale gemäß den Unteransprüchen.

Dadurch, daß ein dem Verlauf der Stapelseitenkante wiedergebender Fühler vorgesehen ist, entsteht der Vorteil, daß die Positionierung in seitlicher Richtung exakt dem Verlauf der Stapelseitenkante folgt. Meßfehler durch eine mechanisch berührende Antastung treten nicht auf, weil die Messung in einem Stapelbereich geschehen kann, in dem die Bogen durch ihr Eigengewicht noch fest gefügt liegen. Durch das Ermitteln des Verlaufes der Stapelseitenkante wird die Positionierzeit bei der seitlichen Stapelausrichtung verringert, weil die Positioniereinrichtung für den Stapel vorausschauend eingestellt werden kann.

Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen noch näher erläutert werden, es zeigen:

Fig. 1 ein Schema einer Vorrichtung mit einem Abstandssensor,

Fig. 2 ein Schema einer Vorrichtung mit einem CCD-Sensor,

Fig. 3 ein Schema einer Vorrichtung mit einer Kamera und

Fig. 4 eine Draufsicht des Schemas nach Fig. 3.

In Fig. 1 ist schematisch eine Vorrichtung zur Zufuhr von Bogen 1 zu einer Druckmaschine gezeigt. Die Bogen 1 befinden sich auf einem Stapel 2, wobei die Stapelseitenkante 3 von einer geraden, in vertikaler Richtung Z verlaufenden Bezugslinie 4 abweicht. Der Stapel 2 liegt auf einer Palette 5, die in horizontaler Richtung X positionierbar ist. Dazu ist die Palette 5 mit einem in Richtung X verstellbaren Arbeitszylinder 6 gekoppelt. Die Palette 5 ist auf Rollen 7 auf einer Plattform 8 gelagert, die mit drei unabhängig wirkenden Arbeitszylindern 9 in Richtung Z höhenverstellbar ist. Der jeweils oberste Bogen 1 wird von einer Vereinzelungsvorrichtung 10 vom Stapel 2 abgehoben und in Richtung einer Druckmaschine gefördert. Entsprechend der Verarbeitungsgeschwindigkeit der Druckmaschine wird der Stapel mit Hilfe der Arbeitszylinder 9 zur Vereinzelungsvorrichtung 10 nachgeführt. Die hydraulischen Stellzylinder 6, 9 stehen mit einer Steuervorrichtung 11 in Verbindung. Durch eine entsprechende Ansteuerung mit den Stellgrößen P2, P3, P4 ist es möglich, den Stapel so auszurichten, daß die Bogen 1 auf dem Stapel 2 stets horizontal liegen. Die Vorrichtung enthält weiterhin einen fotoelektrischen Abstandssensor 12, der während des Anhebens des Stapels 2 mit den Arbeitszylindern 9 laufend die Abstände der Stapelseitenkante 3 von der Bezugslinie 4 erfaßt. Als Abstandssensor 12 sind z. B. Triangulationssensoren, Ultraschallsensoren und dergleichen einsetzbar. Der Abstandssensor 12 ist ebenfalls mit der Steuervorrichtung 11 verbunden. Des weiteren ist ein mit der Steuervorrichtung 11 verbundener Sensor 13 vorgesehen, der auf den obersten, noch nicht vereinzelten Bogen 1 gerichtet ist und Signale zur Höhenlage des Stapels 2 in Richtung Z liefert.

Die Funktion der Vorrichtung soll im folgenden beschrieben werden: Durch eine seitliche Verschiebung des Stapels 2 in Richtung X soll die seitliche Lage des jeweils obersten, fest auf dem Stapel 2 liegenden Bogen 1 innerhalb eines festgelegten Toleranzbereiches eingestellt werden. Diese Einstellung ist notwendig, um den Bogen 1 passergerecht der nachgeordneten Druckmaschine zufuhren zu können. Der Meßort 14 des Abstandssensors 12 am Stapel 2 liegt in vertikaler Richtung Z tiefer als die Höhe 15 des obersten festliegenden Bogens 1. Beim Heranführen des Stapels 2 an die Vereinzelungsvorrichtung 10 läuft der Stapel am Abstandssensor 12 vorbei, so daß aus zeitlich dicht aufeinanderfolgenden Abstandsmessungen der Verlauf der Stapelseitenkante 3 in einem Bereich B ermittelt wird und in der Steuervorrichtung 11 gespeichert wird. Bei der Ableitung eines Stellsignales P1 zur Ausregelung des seitlichen Stapelversatzes in Richtung X wird der Höhenversatz zwischen dem Meßort 14 des Abstandssensors 12 und dem obersten Bogen 1 in Richtung Z berücksichtigt. Dieser Höhenversatz: kann mit Hilfe des Signals des Sensors 13 ermittelt werden, der ohnehin zur Ableitung der Stellgrößen P1, P3 und P4 vorhanden ist.

Wie in Fig. 1 gezeigt, fällt die Abtastlinie des Abstandssensors 12 mit der Stapelseitenkante 3 zusammen. Es ist ebenso möglich, ein oder mehrere Abstandssensoren 12 auf die Seitenfläche des Stapels 2 zu richten, so daß die Abtastlinie bzw. Abtastlinien parallel zur Stapelseitenkante 3 liegen.

In Fig. 2 ist in Draufsicht eine Vorrichtung gezeigt, bei der zur Bestimmung des Verlaufes der Seitenkante 3 eine CCD-Zeile 16 verwendet wird. Die CCD-Zeile 16 ist parallel zur Richtung X angeordnet. Mit Hilfe einer optisch abbildenden Anordnung 17 wird, wie in Fig. 1 gezeigt, die Stapelseitenkante 3 an einem Meßort unterhalb des obersten Bogens 1 detektiert. Die Stapelseitenkante 3 stellt einen Kontrastsprung gegenüber ihrer Umgebung dar, der als Intensitätssprung auf der CCD-Zeile 16 abgebildet wird. Je nach seitlichem Versatz 18 der Stapelseitenkante 3 liegt der Intensitätssprung bei einem bestimmten Empfangselement der CCD-Zeile 16. Mit Y ist die Richtung bezeichnet, in die vereinzelte Bogen 1 einer drucktechnischen Maschine zugeführt werden.

Die in Fig. 3 gezeigte Vorrichtung ist Bestandteil des Anlegers einer Druckmaschine. Die Bogen 1 werden vom Stapel 2 vereinzelt und in Richtung Y auf einen Anlegertisch 19 gegen einen Anschlag 20 gefördert. Von dort wird der Bogen 1 von einem Greifersystem 21 erfaßt und einem Druckzylinder 22 zugeführt. Mit Hilfe eines Übertragungszylinders 23 und eines Druckformzylinders 24 wird der Bogen 1 bedruckt.

Um eine exakte Lage des Druckbildes auf dem Bogen 1 zu erhalten, wird der Bogen 1 auf dem Anlegertisch 19 ausgerichtet und der Stapel 2 in seitlicher Richtung X positioniert. Das Positioniersystem für den Stapel 2 in Richtung X enthält eine Kamera 25, in deren Erfassungsbereich die gesamte Stapelseitenkante 3 liegt. In der Draufsicht nach Fig. 4 ist erkennbar, daß die optische Achse der Kamera 25 parallel zur Richtung Y und annähernd in der Ebene der Seitenfläche 26 des Stapels 2 liegt. Mit Hilfe der Kamera 25 werden die Kontur der Stapelseitenkante 3 wiedergebende Bildsignale gewonnen. Durch ein Bildanalyseverfahren ist es möglich, den Verlauf der Stapelseitenkante 3 zu bestimmen. Wie bereits zu Fig. 1 beschrieben, kann durch Vergleich mit einer Bezugslinie 4 die Stellgröße P1 für den Arbeitszylinder 6 abgeleitet werden, wobei ein Signal für das Höhenniveau des Stapels 2 verwendet wird. Dadurch, daß die Kamera 25 den gesamten Verlauf der Stapelseitenkante 3 erfaßt, reicht es aus, die Bildaufnahme nur einmalig vorzunehmen. Wenn die Kamera 25 für eine kontinuierliche Bildaufnahme vorgesehen ist, dann ist es bei dieser Vorrichtung möglich, mit Hilfe des Arbeitszylinders 6 den seitlichen Versatz des obersten Bogens 1 auszugleichen, der dadurch verursacht wird, daß der Stapel 2 durch die Höhenverstellung mit den Arbeitszylindern 9 aus der horizontalen Lage verkippt wird.

Bezugszeichenliste

1

Bogen

2

Stapel

3

Stapelseitenkante

4

Bezugslinie

5

Palette

6

Arbeitszylinder

7

Rollen

8

Plattform

9

Arbeitszylinder

10

Vereinzelungsvorrichtung

11

Steuervorrichtung

12

Abstandssensor

13

Sensor

14

Meßort

15

Höhe

16

CCD-Zeile

17

optisch abbildende Anordnung

18

Versatz

19

Anlegertisch

20

Anschlag

21

Greifersystem

22

Druckzylinder

23

Übertragungszylinder

24

Druckformzylinder

25

Kamera

26

Seitenfläche

Claims

1. Vorrichtung zur Zufuhr von Bogen von einem Stapel zu einer drucktechnischen Maschine,

- die eine Einrichtung enthält, um den jeweils obersten Bogen vom Stapel zu vereinzeln,
- die eine Einrichtung enthält, um den vereinzelten Bogen zur Maschine zu fördern,
- und die eine Positioniereinrichtung für den Stapel enthält, die eine gesteuerte Bewegung des Stapels quer zur Förderrichtung ermöglicht, wobei mindestens ein im Bereich einer Stapelseitenkante angeordneter Fühler vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein den Verlauf der Stapelseitenkante (3) wiedergebender Fühler (12, 16, 25) vorgesehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Fühler eine Kamera (25) vorgesehen ist, in deren Erfassungsbereich im wesentlichen die gesamte Stapelseitenkante (3) liegt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Fühler ein Abstandssensor (12) vorgesehen ist, der auf eine Seitenfläche (26) des Stapels (2) gerichtet ist, die im wesentlichen parallel zur Förderrichtung (Y) liegt, und daß der Abstandssensor (12) mit einer Speichereinrichtung (11) für die Abstandssignale verbunden ist.