Die vorliegende Erfindung betrifft eine Positionsmeßeinrichtung sowie ein
Verfahren zum Betrieb einer Positionsmeßeinrichtung. Insbesondere lassen
sich die erfindungsgemäßen Maßnahmen in Verbindung mit einer inkre
mentalen Positionsmeßeinrichtung vorteilhaft einsetzen.
Bekannte inkrementale Positionsmeßeinrichtungen ermöglichen neben der
Übertragung von bereits digitalisierten bzw. rechteckförmigen Inkremental
signalen auch die Übertragung von sinusförmigen, analogen
Inkrementalsignalen an eine nachgeordnete Auswerteeinheit. Die analogen
Inkrementalsignale können dabei auf unterschiedlichste Art und Weise er
zeugt werden, beispielsweise über die optische, magnetische, induktive oder
aber kapazitive Abtastung einer körperlich ausgebildeten Maßstabteilung.
Daneben können die analogen, positionsabhängigen Inkrementalsignale
auch über ein Interferometer generiert werden, wobei dann anstelle einer
körperlichen Maßstabstruktur die Lichtwellenlänge bzw. entsprechende
Bruchteile hiervon das Teilungsnormal bildet. Ebenso wäre grundsätzlich
denkbar, Bruchteile anderer Wellenformen als Teilungsnormale zu verwen
den, z. B. beim Einsatz von Mikrowellen, akust. Wellen etc.
Bei einer vorgesehenen Übertragung von analogen Inkrementalsignalen er
folgt erst auf Seiten der Auswerteeinheit eine Weiterverarbeitung der Si
gnale, beispielsweise eine weitere Unterteilung in Form einer Interpolation.
Die Übertragung der analogen Inkrementalsignale von der jeweiligen Positi
onsmeßeinrichtung an die Auswerteeinheit bietet einige Vorteile, wie etwa
eine niedrige Übertragungsfrequenz bei gleichbleibenden Meßschritt sowie
eine relativ hohe zulässige Verfahrgeschwindigkeit auch bei einem kleinen
Meßschritt.
Werden nunmehr Positionsmeßeinrichtungen mit einer hohen Auflösung und
entsprechend kleiner Signalperiode eingesetzt, beispielsweise Laser-Inter
ferometer oder aber interferentiell arbeitende optische Positionsmeßeinrich
tungen, so können bei der Übertragung analoger Inkrementalsignale eine
Reihe von Problemen resultieren. Liegen z. B. die Signalperioden derartiger
Positionsmeßeinrichtungen im Bereich von etwa 0,5 µm, so ergeben sich
bereits bei relativ langsamen Verfahrgeschwindigkeiten von 1 m/sec hohe
Signalfrequenzen der analogen Inkrementalsignale in der Größenordnung
von ca. 2 MHz. Zur Verarbeitung derart hochfrequenter analoger Inkremen
talsignale sind jedoch nicht alle Auswerteeinheiten in der Lage. Zudem erge
ben sich Probleme bei der möglichst störungsfreien Übertragung der hoch
frequenten Inkrementalsignale über größere Entfernungen. Im Fall von Stö
rungen bei der Signalübertragung resultieren wiederum Fehler bei der Posi
tionsbestimmung über die Auswerteeinheit; so werden insbesondere bei ei
ner auf Seiten der Auswerteeinheit erfolgenden Signalinterpolation zur Auf
lösungssteigerung ideale, sinusförmige Inkrementalsignale der Positions
meßeinrichtung vorausgesetzt.
Darüberhinaus werden bei verschiedenen Anwendungen mitunter ge
schwindigkeitsabhängig unterschiedliche Anforderungen an die Auflösung
der von der Positionsmeßeinrichtung gelieferten analogen Inkrementalsi
gnale gestellt. Während dabei im Fall hoher Verfahrgeschwindigkeiten in der
Regel keine extreme Genauigkeit bei Positionsbestimmung erforderlich ist,
resultieren bei kleineren Relativgeschwindigkeiten üblicherweise höhere An
forderungen an die zur Verfügung stehende Auflösung der analogen Inkre
mentalsignale der Positionsmeßeinrichtung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Positionsmeßeinrich
tung sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Positionsmeßeinrichtung zu
schaffen, über die zum einen die angesprochenen Probleme bei der Ver
wendung hochauflösender Positionsmeßeinrichtungen mit kleinen Signalpe
rioden vermieden werden können. Zum anderen sollen auch die geschwin
digkeitsabhängig unterschiedlichen Anforderungen an die Auflösung der Po
sitionsmeßeinrichtung erfüllbar sein. Darüberhinaus ist ein möglichst fehler
freier Meßbetrieb auch über längere Meßstrecken bzw. längere Meßzeiten
wünschenswert.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Positionsmeßeinrichtung mit den
Merkmalen des Anspruches 1 sowie durch ein Verfahren zum Betrieb einer
Positionsmeßeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 17.
Vorteilhafte Maßnahmen zur Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Positi
onsmeßeinrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den Maßnahmen in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen.
Erfindungsgemäß wird nunmehr eine variable Signalperiode bzw. -frequenz
der von der Positionsmeßeinrichtung an die nachgeordnete Auswerteeinheit
übertragenen analogen Ausgangssignale bzw. Inkrementalsignale vorgese
hen. Insbesondere ist es hierbei möglich, die ggf. zu hohe Signalfrequenz
der analogen Inkrementalsignale im Fall hochauflösender Positionsmeßein
richtungen oder im Fall hoher Relativgeschwindigkeiten zu reduzieren. Zu
diesem Zweck ist erfindungsgemäß eine Signalperioden-Variationseinheit
vorgesehen, die beispielsweise der Positionsmeßeinrichtung zugeordnet
werden kann oder aber zwischen der Positionsmeßeinrichtung und der
nachgeordneten Auswerteeinheit angeordnet ist. Selbstverständlich können
neben den derart modifizierten Inkrementalsignalen mit veränderter Signal
periode respektive -frequenz auch die unveränderten analogen Inkremental
signale zwischen der Positionsmeßeinrichtung und der nachgeordneten
Auswerteeinheit übertragen werden.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist somit gewährleistet, daß
auch hochauflösende inkrementale Meßsysteme in Verbindung mit Auswer
teeinheiten eingesetzt werden können, die grundsätzlich keine derart hohen
Eingangsfrequenzen der analogen Inkrementalsignale zulassen. Ferner sind
auch hohe Verfahrgeschwindigkeiten möglich, da die Signalperiode dann
geeignet vergrößert werden kann, was in diesem Einsatzfall für eine Positi
onsbestimmung mit hinreichender Präzision ausreicht. Auf Seiten der Aus
werteeinheit kann dann zur Auflösungssteigerung eine weitere elektronische
Unterteilung bzw. Interpolation der übertragenen sinus- und/oder cosinus
förmigen Inkrementalsignale in bekannter Art und Weise erfolgen.
Die Variation der Signalperiode der an die Auswerteeinheit übertragenen
analogen Inkrementalsignale kann dabei sowohl automatisiert, beispiels
weise in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit, oder aber manuell durch
den Anwender erfolgen, wenn beispielsweise die zugehörige Auswerteein
heit nur eine bestimmte maximale Eingangsfrequenz der analogen Inkre
mentalsignale verarbeiten kann.
Die erfindungsgemäßen Überlegungen lassen sich sowohl bei Positions
meßeinrichtungen mit körperlich ausgebildeter Maßstabteilung einsetzen wie
auch bei Positionsmeßeinrichtungen, die als Teilungsnormal z. B. die Licht
wellenlänge öder Bruchteile hiervon nutzen, d. h. bei Interferometern. Insbe
sondere im letztgenannten Fall ergeben sich auf Grundlage der vorliegenden
Erfindung weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten. Diese bieten
insbesondere Vorteile, wenn bei derartigen Positionsmeßeinrichtungen eine
Konvertierung der Inkrementalsignal-Einheiten in bestimmte, vorzugebende -
Einheiten gefordert ist und/oder diverse Umgebungseinflüsse zu kompensie
ren sind. Desweiteren gewährleisten die erfindungsgemäßen Maßnahmen
auch einen fehlerfreien Betrieb einer derartigen Positionsmeßeinrichtung
über längere Meßstrecken und/oder längere Meßzeiten.
Weitere Vorteile sowie Einzelheiten der erfindungsgemäßen Positions
meßeinrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
beiliegenden Figuren.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines ersten
Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemä
ßen Positionsmeßeinrichtung inklusive nach
geordneter Auswerteeinheit;
Fig. 2 eine Blockschaltbild-Darstellung einer ersten
Ausführungsform einer geeigneten Signalperi
oden-Variationseinheit, wie sie etwa in der Po
sitionsmeßeinrichtung gemäß Fig. 1 einsetz
bar ist;
Fig. 3 eine Darstellung des Signalverlaufes im Aus
führungsbeispiel der Positionsmeßeinrichtung
der Fig. 1 kurz vor bzw. kurz nach der Varia
tion der Signalperiode der analogen Inkremen
talsignale;
Fig. 4 eine Blockschaltbild-Darstellung einer zweiten
Ausführungsform einer Signalperioden-Variati
onseinheit, wie sie insbesondere in einer als
Interferometer ausgebildeten Positionsmeßein
richtung einsetzbar ist.
Das in Fig. 1 dargestellte erste Ausführungsbeispiel einer erfindungsge
mäßen Positionsmeßeinrichtung 1 umfaßt eine Maßstabteilung 2 sowie eine
relativ dazu bewegliche Abtasteinheit 3. Die von der Positionsmeßeinrich
tung 1 erzeugten, gegebenenfalls modifizierten analogen Inkrementalsignale
SIN', COS' werden über Signalübertragungsleitungen 7a, 7b an eine nach
geordnete Auswerteeinheit 4 zur Weiterverarbeitung übertragen. Die Maß
stabteilung 2 und die Abtasteinheit 3 sind etwa mit zueinander beweglichen
Teilen einer Werkzeugmaschine verbunden, deren Relativposition zueinan
der hochexakt bestimmt werden soll. Als Auswerteeinheit 4 ist in diesem Fall
eine übliche numerische Werkzeugmaschinensteuerung vorgesehen.
Neben dem schematisiert dargestellten Ausführungsbeispiel zur Erfassung
von linearen Relativbewegungen können selbstverständlich auch rotatori
sche Positionsmeßeinrichtungen erfindungsgemäß ausgestaltet werden.
Bei der Relativbewegung von Maßstabteilung 2 und Abtasteinheit 3 werden
über eine Signalerzeugungseinheit 5 periodisch modulierte, analoge Inkre
mentalsignale SIN, COS erzeugt. Hierbei sind zumindest zwei, vorzugsweise
um 90° phasenversetzte, periodisch modulierte Signale erforderlich, über die
sowohl die Positionsinformation bezüglich der Relativlage von Maßstabtei
lung 2 und Abtasteinheit 3 als auch die entsprechende Richtungsinformation
zur Verfügung steht. Grundsätzlich könnte auch ein anderer definierter Pha
senversatz, beispielsweise 120°, vorgesehen sein.
Die Erzeugung der analogen Inkrementalsignale SIN, COS über die sche
matisiert angedeutete Signalerzeugungseinheit 5 kann in vielfältigster Form
erfolgen, das heißt es können hierzu in bekannter Art und Weise optische,
magnetische, induktive oder aber kapazitive Abtastprinzipien eingesetzt
werden, wenn z. B. wie in Fig. 1 gezeigt eine geeignete Maßstabteilung 2
abgetastet wird. In Fig. 1 sind deshalb auch keine weiteren Details bezüg
lich des eigentlichen Abtastprinzipes dargestellt, sondern lediglich die hierzu
erforderliche Signalerzeugungseinheit 5 schematisch angedeutet.
Beispielsweise kann im Fall einer optischen Positionsmeßeinrichtung 1 eine
reflektierend ausgebildete Maßstabteilung 2 mit der Abtasteinheit 3 abge
tastet werden. Die zur Erzeugung der analogen Inkrementalsignale SIN,
COS erforderliche Signalerzeugungseinheit 5 umfaßt dann ein oder mehrere
Lichtquellen sowie optoelektronische Detektorelemente, über die die von der
Maßstabteilung 2 reflektierten Strahlenbündel erfaßt werden.
Desweiteren können die nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen
Maßnahmen grundsätzlich nicht nur in Positionsmeßeinrichtungen mit einer
körperlich ausgebildeten Maßstabteilung eingesetzt werden; es ist viel
mehr ebenso möglich, eine als Interferometer ausgebildete Positionsmeßein
richtung damit auszustatten, bei der das Teilungsnormal durch die verwen
dete Lichtwellenlänge vorgegeben wird. Eine in besonderer Weise geeignete
Einheit zur Verarbeitung der analogen Inkrementalsignale auf Seiten einer
Positionsmeßeinrichtung, die als Interferometer ausgebildet ist, wird anhand
der Fig. 4 noch detailliert beschrieben.
Die im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 über die Maß
stab-Abtastung erzeugten analogen Inkrementalsignale SIN, COS werden
einer Signalperioden-Variationseinheit 6 zugeführt, die in der gezeigten
Ausführungsform in der Abtasteinheit 3 angeordnet ist. Über die Signalperi
oden-Variationseinheit 6 kann je nach gewünschter oder erforderlicher Si
gnalperiode bzw. -frequenz die Signalperiode der analogen Abtastsignale
SIN, COS definiert variiert werden. Details bezüglich einer möglichen Aus
führungsform der Signalperioden-Variationseinheit 6 ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung der Fig. 2, in der eine erste Ausführungsform
der Signalperioden-Variationseinheit 6 schematisiert dargestellt ist. Die von
der Signalperioden-Variationseinheit 6 modifizierten analogen Inkrementalsi
gnale SIN, COS werden anschließend über Signalübertragungsleitungen 7a,
7b als modifizierte analoge Inkrementalsignale SIN', COS' an die nachge
ordnete Auswerteeinheit 4 zur Weiterverarbeitung übertragen. Hierbei wei
sen die modifizierten Inkrementalsignale SIN', COS' in der Regel eine grö
ßere Signalperiode bzw. eine geringere Signalfrequenz als die ursprünglich
auf Seiten der Positionsmeßeinrichtung 1 generierten analogen Inkremental
signale SIN, COS auf.
Dargestellt ist in Fig. 1 desweiteren noch eine Steuerleitung 8, die die Aus
werteeinheit 4 mit der Positionsmeßeinrichtung 1, insbesondere mit der Si
gnalperioden-Variationseinheit 6 verbindet. Über ein oder mehrere Steuer
leitungen 8 kann seitens der Auswerteeinheit 4 eine gewünschte oder erfor
derliche Veränderung der Signalperiode mittels eines definierten Steuersi
gnales angefordert werden. Als Steuerleitung 8 kann dabei sowohl eine se
parate, zusätzliche Verbindungsleitung vorgesehen werden; ebenso ist je
doch auch die Nutzung bereits vorhandener Verbindungsleitungen zwischen
der Positionsmeßeinrichtung 1 und der Auswerteeinheit 4 zu diesem Zweck
möglich. Im letztgenannten Fall könnte beispielsweise ein entsprechendes
Steuersignal auf die Versorgungsleitung oder eine andere geeignete Verbin
dungsleitung aufmoduliert werden.
In Fig. 1 ist in strichlinierter Form zudem eine unmittelbare Verbindung zwi
schen der Signalerzeugungseinheit 5 und der Auswerteeinheit 4 angedeutet.
Damit soll veranschaulicht werden, daß selbstverständlich auch die Übertra
gung der unveränderten Inkrementalsignale SIN, COS von der Positions
meßeinrichtung 1 an die Auswerteeinheit 4 möglich ist, ohne daß demzu
folge eine Veränderung der Signalperiode über die Signalperioden-Variati
onseinheit 6 erfolgt. Die Übertragung der unveränderten Inkrementalsignale
SIN, COS kann dabei entweder wie in Fig. 1 angedeutet über separate Si
gnalübertragungsleitungen erfolgen oder aber über die beiden Signalüber
tragungsleitungen 7a, 7b. Im letztgenannten Fall passieren die analogen In
krementalsignale SIN, COS demzufolge die Signalperioden-Variationseinheit
6, ohne jedoch in Signalperiode- oder frequenz verändert zu werden.
Eine Veränderung der Signalperiode der analogen Inkrementalsignale SIN,
COS, die an die Auswerteeinheit 4 übertragen werden, kann aus verschie
densten Gründen erforderlich sein. Beispielsweise liefert die hochauflösende
Positionsmeßeinrichtung 1 analoge Inkrementalsignale SIN, COS mit einer
relativ kleinen Signalperiode, so daß auf Seiten der Auswerteeinheit 4 ein
gangsseitig hohe Frequenzen der anliegenden Inkrementalsignale resultie
ren und von dieser nicht weiterverarbeitet werden können. In einem derarti
gen Fall ist eine Vergrößerung der Signalperiode bzw. eine Verringerung der
Signalfrequenz erforderlich.
Daneben können auch bei hohen Verfahrgeschwindigkeiten zwischen Maß
stabteilung 1 und Abtasteinheit 3 zu kleine Signalperioden bzw. zu hohe Si
gnalfrequenzen der übertragenen analogen Inkrementalsignale resultieren
und eine Vergrößerung der Signalperiode bzw. eine Verringerung der Si
gnalfrequenz erforderlich machen. Werden später ggf. wieder geringere
Verfahrgeschwindigkeiten erreicht, so kann selbstverständlich wieder auf die
kleinere Signalperiode der analogen Inkrementalsignale SIN, COS umge
schaltet werden und es steht erneut eine höhere Auflösung bei der Positi
onsbestimmung zur Verfügung.
Vorzugsweise erfolgt im Fall einer erforderlichen Vergrößerung der Signal
periode eine Multiplikation der jeweiligen Signalperiode mit mindestens ei
nem Signalperioden-Variationsfaktor n. Beispielsweise können auch meh
rere derartige - Faktoren n = 2, 4, 8, 16 vorgegeben werden, mit denen die
Signalperiode der analogen Inkrementalsignale SIN, COS vergrößert wird,
wenn dies aus den oben aufgeführten Gründen nötig ist.
Neben einem ganzzahligen Signalperioden-Variationsfaktor n kann erfin
dungsgemäß z. B. im Fall eines Interferometers selbstverständlich auch ein
entsprechender nicht-ganzzahliger-Variationsfaktor n gewählt werden.
Die erforderliche Variation der Signalperiode der analogen Inkrementalsi
gnale SIN, COS kann zum einen über die bereits erwähnte Übertragung ei
nes entsprechenden Steuersignals auf einer Steuerleitung 8 von der Aus
werteeinheit 4 an die Positionsmeßeinrichtung 1 erfolgen. Daneben kann
jedoch alternativ auch vorgesehen werden, eine bestimmte gewünschte Si
gnalperiode manuell vom Anwender beispielsweise über ein geeignetes -
nicht dargestelltes - Schaltelement auf Seiten der Positionsmeßeinrichtung 1
einzustellen.
Im Fall der vorgesehenen Variation der Signalperiode über ein von der Aus
werteeinheit 4 übertragenes Steuersignal ist es desweiteren möglich, eine
geschwindigkeitsabhängige Variation der Signalperiode automatisiert vorzu
nehmen. Wird dabei etwa eine bestimmte Verfahrgeschwindigkeit über
schritten, so kann durch die entsprechende Übertragung eines Steuersigna
les im Meßbetrieb auf die Ausgabe von analogen Inkrementalsignalen SIN',
COS' mit geeignet vergrößerter Signalperiode umgeschaltet werden. Ent
sprechend wird beim Wieder-Unterschreiten dieser Verfahrgeschwindigkeit
die Signalperiode der analogen Inkrementalsignale wieder verringert.
Eine derartige geschwindigkeitsabhängige Variation der Signalperiode der
übertragenen analogen Inkrementalsignale SIN, COS kann dabei selbstver
ständlich auch in Verbindung mit mehr als zwei verfügbaren, unterschiedli
chen Signalperioden realisiert werden. So können etwa für mehrere Ge
schwindigkeitsbereiche geeignete Signalperioden bzw. Multiplikationsfakto
ren n für die analogen Inkrementalsignale SIN, COS vorgesehen werden,
zwischen denen dann jeweils geschwindigkeitsabhängig umgeschaltet wird
usw.
Die zu einer automatisierten Variation der Signalperioden der übertragenen,
analogen Inkrementalsignale SIN, COS erforderliche Geschwindigkeitsde
tektion kann auf mehrere Arten erfolgen. Beispielsweise kann hierzu ein se
parater Geschwindigkeitsdetektor vorgesehen werden. Ebenso ist es mög
lich, lediglich die Frequenz der analogen Inkrementalsignale SIN, COS zu
erfassen, um auf diese Art und Weise eine Information bezüglich der aktuel
len Verfahrgeschwindigkeit zur Verfügung zu haben. Die entsprechende Ge
schwindigkeitsinformation wird von der jeweiligen Auswerteeinheit 4 genutzt,
um bei bestimmten Geschwindigkeiten eine Veränderung der Signalperiode
der analogen Inkrementalsignale SIN, COS anzufordern.
Eine erste, mögliche Ausführungsform der Signalperioden-Variationseinheit
6 wird nachfolgend anhand der Darstellung in Fig. 2 näher erläutert. Hierbei
ist die gezeigte Ausführungsform insbesondere in Verbindung mit der Positi
onsmeßeinrichtung gemäß Fig. 1 einsetzbar. Die von der Signalerzeu
gungseinheit 5 generierten analogen Inkrementalsignale SIN, COS werden
der Signalperioden-Variationseinheit 6 zugeführt und gelangen eingangssei
tig auf eine erste und zweite Interpolatoreinheit 9, 10. Während die erste In
terpolatoreinheit 9 in bekannter Art und Weise eine Vielfachunterteilung der
analogen Inkrementalsignale SIN, COS vornimmt, beispielsweise um den
Faktor 100, erfolgt in der zweiten Interpolatoreinheit 10 ein Zählen der jewei
ligen Signal-Nulldurchgänge. Ausgangsseitig liefern die beiden Interpola
toreinheiten 9, 10 jeweils ein Digitalwort, welches an einen nachgeordneten
Speicherbaustein 11 übergeben wird bzw. zur Adressierung desselben
dient. Der Speicherbaustein 11 enthält wiederum eine Reihe von Umrech
nungstabellen für verschiedene Variationsfaktoren n der Signalperioden der
analogen Inkrementalsignale SIN, COS. Pro Variationsfaktor n steht dem
zufolge eine entsprechende Umrechnungstabelle zur Verfügung. Je nach
gewünschter Vergrößerung der Signalperiode wird über die Umrechnungs
tabelle jedem Positionswert der beiden Signale, der sich aus den beiden
übergebenen Digitalwörtern ergibt, ein bestimmter veränderter Positionswert
zugeordnet, so daß jeweils ein Signalverlauf mit vergrößerter Signalperiode
resultiert. Ausgangsseitig liefert der Speicherbaustein 11 nach einer derarti
gen Signalverarbeitung Ansteuersignale für nachgeordnete D/A-Wandler, die
quasi-analoge sinus- und cosinusförmige Inkrementalsignale SIN', COS'
erzeugen. Diese modifizierten Inkrementalsignale SIN', COS' werden dann
an die Auswerteeinheit übergeben.
Eine Darstellung der Signalform zumindest eines analogen Inkrementalsi
gnales SIN kurz vor bzw. kurz nach der Variation der Signalperiode SP ist in
Fig. 3 dargestellt. In der linken Hälfte von Fig. 3 ist hierbei das von der
Signalerzeugungseinheit 5 gelieferte analoge Inkrementalsignal SIN erkenn
bar, dessen Signalperiode SP verändert werden soll. Zum Zeitpunkt t0 erfolgt
dabei beispielsweise durch die oben erläuterte Übertragung eines Steuersi
gnales von der Auswerteeinheit die Anforderung, die Signalperiode SP zu
vergrößern. Nach einer weiteren Signalperiode SP des analogen Inkremen
talsignales SIN wird dann zum Umschaltzeitpunkt tU über die Signal
perioden-Variationseinheit die Signalperiode SP variiert, d. h. im dargestellten Fall ist
eine Vergrößerung der Signalperiode SP um den Faktor n = 4 vorgesehen.
Ab dem Umschaltzeitpunkt tU wird dann das in Signalperiode SP' und -fre
quenz modifizierte Inkrementalsignal SIN' an die Auswerteeinheit übertra
gen. Der Umschaltzeitpunkt tU ist hierbei derart definiert gewählt, daß bei
einem Nulldurchgang des analogen Inkrementalsignales SIN die Umschal
tung auf eine andere Signalperiode SP' erfolgt.
In Fig. 3 ist in stark übertriebener Form die Quantisierung des modifizierten
Inkrementalsignales SIN' dargestellt; strichpunktiert ist die ideale sinusför
mige Form des Inkrementalsignales SIN' eingezeichnet. Das quantisierte
Inkrementalsignal SIN' entspricht dabei umso besser dem idealen, sinusför
migen Inkrementalsignal, je höher die Auflösung der D/A-Wandlereinheiten
in der Signalperioden-Variationseinheit gewählt wird.
Eine zweite Ausführungsform einer geeigneten Signalperioden-Variations
einheit 26 ist in Fig. 4 in einer schematisierten Darstellung gezeigt. Insbe
sondere eignet sich diese Variante in Verbindung mit einer als Interferometer
ausgebildeten Positionsmeßeinrichtung. Selbstverständlich können dabei die
am ersten Ausführungsbeispiel erläuterten Maßnahmen auch in Verbindung
mit dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel realisiert werden.
Neben alternativen Möglichkeiten zur Variation der Signalperiode bzw. der
definierten Vorgabe der Signalperiode der an eine Auswerteeinheit übertra
genen, analogen Inkrementalsignale seien am zweiten Ausführungsbeispiel
nachfolgend auch verschiedenste Korrekturmittel beschrieben, die zur Elimi
nierung von unterschiedlichen Fehlern dienen, die bei der Positionsbestim
mung auftreten können.
Das von einer bekannten - nicht dargestellten - Interferometer-Anordnung
erzeugte Paar phasenversetzter Inkrementalsignale SIN, COS wird wie
derum der Signalperioden-Variationseinheit 26 zugeführt. Diese übernimmt
wie im vorhergehenden Beispiel u. a. die gewünschte Variation der Signalpe
riode und liefert ausgangsseitig die entsprechend modifizierten analogen
Inkrementalsignale SIN', COS', welche über die Signalübertragungsleitun
gen 37a, 37b an eine - nicht gezeigte - Auswerteeinheit zur Weiterverarbei
tung übertragen werden. Dort kann beispielsweise eine elektronische Si
gnalinterpolation erfolgen etc.
Die von der Positionsmeßeinrichtung bzw. vom Interferometer gelieferten
Inkrementalsignale SIN, COS werden in der Signalperioden-Variationseinheit
26 einer Interpolatoreinheit 29 sowie einer Richtungserkennungseinheit 23
zugeführt. Über die Interpolatoreinheit 29 erfolgt hierbei eine elektronische
weitere Unterteilung der Eingangssignale SIN, COS in bekannter Art und
Weise, d. h. die Interpolatoreinheit 29 liefert ausgangsseitig interpolierte Di
gitalsignale DS bzw. Rechteckimpulse mit einer höheren Frequenz als die
Eingangssignale SIN, COS. Mit Hilfe der Richtungserkennungseinheit 23
wird auf Grundlage der beiden um 90° phasenversetzten Inkrementalsignale
SIN, COS ein Richtungssignal RS bezüglich der Bewegungsrichtung der
beiden zueinander beweglichen Teile erzeugt, deren Relativposition be
stimmt werden soll.
Die interpolierten Digitalsignale DS wie auch das Richtungssignal RS wer
den über die Datenleitungen 36 und 38 einer Adreßzählereinheit 24 zuge
führt. Je nach Bewegungsrichtung bzw. empfangenem Richtungssignal RS
erfolgt in der Adreßzählereinheit 24 eine Veränderung des Adreßzählerwer
tes AZW. Im Fall einer Vorwärtsbewegung wird bei jedem Rechteckimpuls
der Adreßzählerwert AZW beispielsweise um einen Wert hochgesetzt bzw.
weitergezählt; im Fall der Rückwärtsbewegung erfolgt bei jedem Rechteck
impuls ein Heruntersetzen des Adreßzählerwertes AZW bzw. ein Zurück
zählen. Wenn kein Rechteckimpuls bzw. Digitalsignal DS von der Interpola
toreinheit 29 anliegt bleibt der Adreßzählerwert AZW unverändert.
Der Adreßzählereinheit 24 nachgeordnet ist ein Speicherbaustein 41 vorge
sehen, der im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Umrechnungstabellen
21A, 21B in Form einer Sinus- bzw. Cosinustabelle enthält. Die Umrech
nungstabellen 21A, 21B bestehen aus jeweils k adressierten Tabellenberei
chen 21A1-21Ak, 21B1-21Bk, wobei in den jeweils k Tabellenbereichen
21A1-21Ak, 21B1-21Bk in digitaler Form die Signalamplitudenwerte minde
stens einer Periode einer Sinus- bzw. Cosinus-Funktion abgelegt sind. Die
einzelnen k Tabellenbereiche 21A1-21Ak, 21B1-21Bk können über Adreß
zeiger 34A, 34B von der Adreßzählereinheit 24 angesteuert werden. Die
Signalamplitudenwerte der derart angesteuerten Tabellenbereiche 21A1-
21Ak, 21B1-21Bk werden anschließend jeweils an D/A-Wandlereinheiten
22A, 22B übermittelt, die hieraus wiederum die analogen Inkrementalsignale
SIN', COS' erzeugen, welche an die Auswerteeinheit übertragen werden.
Den D/A-Wandlereinheiten 22A, 22B kann desweiteren jeweils eine geeig
nete - nicht dargestellte - Filterelektronik nachgeordnet werden, die die re
sultierenden analogen Inkrementalsignale SIN', COS' vor der Übertragung
an die Auswerteeinheit geeignet glättet.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Ausgang der Adreßzählereinheit
24 vorgesehen, über den zwei Adreßzeiger 34A, 34B angesprochen werden,
die jeweils wiederum eine Umrechnungstabelle 21A, 21B ansteuern.
Daneben sind jedoch auch alternative Ausführungsvarianten im Rahmen der
vorliegenden Erfindung realisierbar. So könnte in einer zweiten Ausfüh
rungsform die Adreßzählereinheit ausgangsseitig lediglich einen einzigen
Adreßzeiger aufweisen, der wiederum lediglich eine einzige Umrechnungs
tabelle ansteuert. Die Tabellenbereiche der in diesem Fall zu wählenden,
kombinierten Umrechnungstabelle besitzen dabei die doppelte Speicher
breite im Vergleich zum ersten Ausführungsbeispiel, so daß dort jeweils in
kombinierter Form die digitalen Signalamplitudenwerte der Sinus- und Cosi
nus-Funktion abgelegt werden können.
In einer dritten Ausführungsform schließlich könnte vorgesehen werden, daß
zwei Adreßzeiger der Adreßzählereinheit auf eine einzige Umrechnungsta
belle zeigen, in der z. B. lediglich die digitalen Signalamplitudenwerte einer
Sinus-Funktion abgelegt sind. Zwischen den beiden Adreßzeigern ist jedoch
ein Phasenversatz von 90° vorgegeben, so daß auf diese Art und Weise die
phasenversetzten Signalamplitudenwerte einer Sinus- und einer Cosinus
funktion für die Ausgangssignale an die nachgeordneten D/A-Wandler über
geben werden können.
Die ausgangsseitig variablen Signalperioden SP' der analogen Inkremental
signale SIN', COS' werden im gezeigten Ausführungsbeispiel auf die nach
folgend erläuterte Art und Weise erzeugt. Hierbei ist eine Variation der Ein
gangs-Signalperioden SP um lediglich ganzzahlige Signalperioden-Variati
onsfaktoren n möglich ist, d. h. SP'= n . SP. So können etwa im Beispiel
ausgangsseitig Signalperioden SP' der analogen Inkrementalsignale SIN',
COS' von 1 µm, 2 µm, 4 µm und 10 µm erzeugt werden; die ausgangsseitig
verfügbaren Signalperioden SP' stehen demzufolge jeweils in einem ganz
zahligen Verhältnis zueinander. Eingangsseitig ist im Fall der Verwendung
eines He-Ne-Lasers mit der Emissionswellenlänge λ ≅ 633 nm im Interfero
meter eine Signalperiode SP der Signale SIN, COS von λ/2 = 633/2 nm vor
gegeben. In den beiden Umrechnungstabellen 21A, 21B werden in diesem
Beispiel dann die digitalen Signalamplitudenwerte einer Sinus- bzw. Cosi
nus-Funktion mit einer Signalperiode abgelegt, die das kleinste gemeinsame
Vielfache der Ausgangs-Signalperioden SP' darstellt, d. h. Sinus- und Cosi
nus-Funktionen mit einer Signalperiode von 20 µm.
Je nach ausgangsseitig erforderlicher Signalperiode werden die Adreßzeiger
34A, 34B bei jedem Rechteckimpuls von der Interpolatoreinheit 29 mit unter
schiedlichen Ansteuer-Schrittweiten inkrementiert, d. h. unterschiedliche Ta
bellenbereiche 21A1-21Ak, 21B1-21Bk der Umrechnungstabellen 21A, 21B
angesprochen. Werden dann z. B. ausgangsseitig analoge Inkrementalsi
gnale SIN', COS' mit der Signalperiode 10 µm gewünscht, so beträgt die An
steuer-Schrittweite bei jedem Rechteckimpuls 2 Tabellenschritte, d. h. nach
dem Tabellenberereich 21A1 wird anschließend vom Adreßzeiger der Ta
bellenbereich 21A3 angesteuert usw. Im Fall einer erforderlichen
Signalperiode von 4 µm beträgt die Ansteuer-Schrittweite für die Adreßzeiger
34A, 34B 5 Tabellenschritte etc. Jedem Signalperioden-Variationsfaktor n ist
demzufolge eine bestimmte Ansteuer-Schrittweite der Adreßzeiger 34A, 34B
zugeordnet.
In den Umrechnungstabellen 21A, 21B werden bei einer derartigen Ausfüh
rungsform der Signalperioden-Variationseinheit 26 demzufolge die digitalen
Signalamplitudenwerte von Sinus- und/oder Cosinus-Funktionen abgelegt,
die der größten ausgangsseitig gewünschten Signalperiode SP' der analo
gen Inkrementalsignale SIN', COS' entspricht oder aber in einem ganzzahli
gen Verhältnis zu allen gewünschten Signalperioden SP' der analogen In
krementalsignale SIN', COS' steht.
Alternativ zu einer derartigen Realisierung der variablen Signalperiode der
analogen Inkrementalsignale kann ähnlich dem vorhergehend beschriebe
nen Ausführungsbeispiel der Fig. 2 vorgesehen werden, im entsprechen
den Speicherbaustein der Signalperioden-Variationseinheit für jede ge
wünschte Auflösung bzw. für jede erforderliche ausgangsseitige Signalperi
ode eine separate Umrechnungstabelle für die Sinus- und/oder Cosinus-Funktion
abzulegen. Selbstverständlich können die beiden erwähnten Mög
lichkeiten auch geeignet miteinander kombiniert werden. Beispielsweise ist
dabei etwa denkbar, bestimmte ganzzahlige Signalperioden-Verhältnisse
über die anhand von Fig. 4 erläuterte Variante zu realisieren, während an
dere Signalperioden der analogen Inkrementalsignale auf der Basis separa
ter Umrechnungstabellen wie vorab erläutert realisiert werden usw.
Wie bereits oben angedeutet, enthält die Signalperioden-Variationseinheit 26
dieses Ausführungsbeispieles desweiteren verschiedene Korrekturmittel, um
Fehler bei der Positionsbestimmung bzw. Signalperioden-Variation zu elimi
nieren bzw. zu minimieren. Als Korrekturmittel seien dabei eine Eingangs
zählereinheit 25, eine Durchlaufzählereinheit 38 sowie eine Prozessoreinheit
27 bezeichnet, deren Arbeitsweise innerhalb der Signalperioden-Variations
einheit 26 nachfolgend erläutert wird.
Die Ausgangssignale der bereits oben erwähnten Interpolatoreinheit 29 in
Form von Digitalsignalen DS bzw. Rechteckimpulsen werden über die Da
tenleitung 28 auch der Eingangszählereinheit 25 zugeführt, d. h. der aktuelle
Eingangszählerwert EZW stellt die Anzahl bislang übermittelter Rechteckim
pulse der Interpolatoreinheit 29 dar. Durch Multiplikation des Eingangs
zählerwertes EZW mit der vorgegebenen Signalperiode SP, d. h. dem ent
sprechenden Bruchteil der Wellenlänge des Interferometers in Luft λLuft, bei
einer Vierfach-Auswertung ohne weitere Interpolation üblicherweise λLuft/8,
ergibt sich somit der aktuelle Sollpositions-Meßwert SPM bei der laufenden
Positionsbestimmung:
SPM = EZW . λLuft/8 (Gl. 1)
λLuft/8 stellt dabei die Signalperiode SP der Eingangssignale SIN, COS dar.
Eine derartige Ermittlung des Sollpositions-Meßwertes SPM in Form der er
wähnten Multiplikation erfolgt über die der Eingangszählereinheit 25 nach
geordnete Prozessoreinheit 27. Die Einheit 27 kann dabei selbstverständlich
auch alternativ zu einem Prozessor ausgebildet werden, beispielsweise als
geeignete Digital-Logik etc.
Der ebenfalls bereits oben erwähnten Adreßzählereinheit ist eine Durchlauf
zählereinheit 38 nachgeordnet. Der bestimmte Durchlaufzählerwert DZW
stellt damit die Anzahl der bislang erfolgten Durchläufe der Adreßzeiger 34A,
34B durch die Umrechnungstabellen 21A, 21B dar bzw. den Anteil ganzer
Signalperioden am aktuellen Istpositions-Meßwert IPM. In Verbindung mit
dem gerade aktuellen Adreßzählerwert AZW, der über die Datenleitung 31
an die Prozessoreinheit 27 übergeben wird, läßt sich in der Prozessoreinheit
27 daraus der aktuelle Istpositions-Meßwert IPM bestimmen:
IPM = (DZW + AZW/k) . SP' (Gl. 2)
Nach einer derartigen Ermittlung von Soll- und Ist-Positions-Meßwert SPM,
IPM erfolgt anschließend über die Prozessoreinheit 27 ein Vergleich der bei
den Meßwerte SPM und IPM. Wird eine Abweichung zwischen den beiden
Meßwerten SPM und IPM festgestellt, so wird anschließend von der Prozes
soreinheit 27 über die Datenleitung 30 die Adreßzählereinheit 24 derart an
gesteuert, daß der Adreßzählerwert AZW korrigierend erhöht oder verringert
wird. Als Folge des geeignet erhöhten oder aber verringerten Adreßzähler
wertes AZW werden von den Adreßzeigern 34A, 34B wiederum andere Ta
bellenbereiche 21A1-21Ak, 21B1-21Bk der Umrechnungstabellen 21A, 21B
angesteuert und damit korrigierte analoge Inkrementalsignale SIN', COS'
generiert.
Auf diese Art und Weise lassen sich Abweichungen zwischen den Ist- und
Sollpositionsmeßwerten IPM, SPM und damit Fehler in der Positionsmes
sung eliminieren oder zumindest minimieren. Die derart korrigierbaren Fehler
können hierbei verschiedene Ursachen haben.
Eine erste Fehlerquelle liegt im nicht-ganzzahligen Verhältnis der einge
setzten Laser-Wellenlänge λ, d. h. dem verwendeten Teilungsnormal, zu den
üblichen Einheiten, wie etwa der vorgegegebenen Signalperiode SP' der
analogen Inkrementalsignale SIN', COS', die z. B. in metrischer Form vorge
geben sind. So ergibt sich bei jedem Durchlauf einer Umrechnungstabelle
21A, 21B und dem Erzeugen der gewünschten Ausgangssignalperiode SP'
ein Fehler im ermittelten Istpositions-Meßwert IPM, der u. a. von der Anzahl k
der vorgesehenen Tabellenbereiche 21A1-21Ak, 21B1-21Bk abhängt. Mit
mehrmaligem Durchlaufen der Umrechnungstabellen 21A, 21B resultiert ein
kumulativer Fehler, so daß letztlich mit zunehmender Meßdauer und/oder
Meßstrecke die Positionsbestimmung immer ungenauer würde.
Aufgrund der vorab erläuterten Maßnahmen ist über die Korrekturmittel und
den ständigen Vergleich von Soll- und Istpositions-Meßwert SPM, IPM je
doch gewährleistet, daß im Fall eines Fehlers, der größer als die kleinste
Ansteuer-Schrittweite der Tabellenbereiche 21A1-21Ak, 21B1-21Bk ist,
eine Korrektur des Adreßzählerwertes AZW erfolgt. Diese Korrektur durch
Hinauf- oder Herabsetzen des Adreßzählerwertes AZW erfolgt dabei so
lange, bis die ermittelte Abweichung zwischen den Werten SPM und IPM
kleiner als die kleinste Ansteuer-Schrittweite ist. Eine nochmalige Verbesse
rung ergibt sich, wenn eine derartige Korrektur des Adreßzählerwertes AZW
bereits bei einer Abweichung von Soll- und Istpositionsmeßwert SPM, IPM
erfolgt, die größer als die halbe minimale Ansteuer-Schrittweite ist. Damit
läßt sich erreichen, daß der maximale Fehler in der Positionsmessung in der
Größenordnung der halben Ansteuer-Schrittweite liegt.
Eine weitere Steigerung der Meßgenauigkeit bzw. weitere Fehlerminimie
rung um den Faktor j läßt sich erreichen, wenn in den Umrechnungstabellen
21A, 21B ein ganzzahliges Vielfaches j der benötigten Signalamplituden
werte abgelegt wird, d. h. j Signalperioden der entsprechenden Sinus- oder
Cosinus-Funktion. Im Grenzfall könnten dabei eine derartige Anzahl j an Si
gnalperioden abgelegt werden, daß diese der kompletten Meßlänge ent
sprechen. Die Ursache für die Fehlerminimierung liegt bei einem derartigen
Vorgehen darin, daß im Fall mehrerer abgelegter Signalperioden der nicht
ganzzahlige Rest aus dem Verhältnis zwischen den Signalperioden und der
Wellenlänge kleiner ist als z. B. im Fall lediglich einer einzigen Signalperiode.
Insgesamt resultiert dabei ein um den Faktor j kleinerer kumulativer Fehler.
Eine zweite Fehlerquelle liegt in den während der Messung schwankenden
Umgebungsbedingungen wie etwa Luftdruck p, Temperatur T und Feuchte f.
Zu den schwankenden Umgebungsbedingungen zählt desweiteren die je
weilige Gas-Zusammensetzung im Meßraum.
Mit den Parametern p, T, f und ggf. auch der Gas-Zusammensetzung ändert
sich auch die Wellenlänge λLuft der im Interferometer eingesetzten Strah
lungsquelle, d. h. die Signalperiode SP der Inkrementalsignale SIN, COS.
Unverändert bleibt jedoch die ausgangsseitige Signalperiode SP' der analo
gen Inkrementalsignale SIN', COS'. Damit wiederum ist ohne Korrektur nicht
gewährleistet, daß die gewünschte Beziehung SP' = n . SP zwischen den
ein- und ausgangsseitigen Signalperioden SP und SP' gilt.
Aus diesem Grund ist bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform der Si
gnalperioden-Variationseinheit 26 vorgesehen, in die Ermittlung des Sollpo
sitions-Meßwertes SPM über die Prozessoreinheit 27 auch die Umgebungs
parameter miteinzubeziehen, d. h. SPM = f(p, T, f). Hierbei gehen die Umge
bungsparameter p, T, f und ggf. auch die Gas-Zusammensetzung in die bei
der Bestimmung von SPM gemäß Gl. (1) herangezogene Wellenlänge λLuft
ein. Über geeignete Erfassungsmittel 39 werden deshalb sensormäßig lau
fend die Umgebungsparameter wie Luft-Temperatur, -Feuchte und -Druck
sowie evtl. auch die Gas-Zusammensetzung detektiert, über die Datenlei
tung 33 der Prozessoreinheit 27 zugeführt und bei der Bestimmung des
Sollpositions-Meßwertes SPM berücksichtigt. Hierzu wird in der Prozes
soreinheit 27 laufend die Wellenlänge λLuft über die bekannte Edlen-Formel
aktualisiert und bei der Bestimmung von SPM berücksichtigt. Über die be
schriebene Korrektur in Form des Herauf- oder Herabsetzen des Adreß
zählerwertes AZW im Fall der Abweichung von Soll- und Istpositions-Meß
wert SPM, IPM werden auch die Umgebungseinflüsse auf die Positionsge
nauigkeit minimiert. Ausgangsseitig weisen die analogen Inkrementalsignale
SIN', COS' dann maximal einen Fehler auf, der in der Größenordnung der
Auflösung eines Tabellenbereiches 21A1-21Ak, 21B1-21Bk bzw. eines hal
ben Tabellenbereiches liegt, je nach gewählter Korrektur-Schrittweite.
Alternativ zur erwähnten Erfassung der Umgebungs-Parameter könnte auch
vorgesehen werden, den Brechungsindex der Luft im Meßraum über eine
Brechungsindex-Bestimmungseinheit, z. B. über ein Refraktometer direkt zu
ermitteln und der Prozessoreinheit 27 zur Weiterverarbeitung zuzuführen.
Die Prozessoreinheit 27 zieht die Ausgangssignale des Refraktometer zu
sätzlich zur Bestimmung des aktuellen Sollpositions-Meßwertes heran.
In Fig. 4 ist desweiteren ein Datenspeicher 40 schematisiert angedeutet, in
dem meßanordnungsspezifische Kompensationsdaten KD abgelegt sind.
Hierbei handelt es sich im Fall einer Werkzeugmaschine beispielsweise um
maschinenspezifische Korrekturdaten bezüglich Spindelsteigungsfehlern,
Führungsfehlern, thermischen Fehlern etc., die während der Positionsbe
stimmung ähnlich den Umgebungs-Parametern p, T, f ebenfalls der Prozes
soreinheit 27 zugeführt werden. Von der Prozessoreinheit 27 werden diese
Daten KD ebenfalls in die laufende Bestimmung des Sollpositions-Meßwer
tes SPM einbezogen und über die beschriebene Korrektur bei der Ausgabe
der analogen Inkrementalsignale berücksichtigt, d. h. SPM = f(KD).
Grundsätzlich kann über die erfindungsgemäße Signalperioden-Variations
einheit 26 dabei auch ein Signalperioden-Umrechnungsfaktor n=1 gewählt
werden, so daß über die damit mögliche Korrektur lediglich bestimmte Fehler
bei der Positionsbestimmung eliminiert bzw. minimiert werden, die Ein- und
Ausgangs-Signalperiode SP, SP' jedoch unverändert bleibt.
Desweiteren besteht die Möglichkeit etwa im Fall einer Positionsmeßein
richtung mit körperlich ausgebildeter Maßstabteilung eventuell vorhandene
Teilungsfehler vorab zu ermitteln und geeignete Korrekturdaten diesbezüg
lich in einem Speicher abzulegen. Von der Prozessoreinheit können auch
diese meßsystemspezifischen Korrekturdaten im Verlauf der Messung be
rücksichtigt werden.
Neben den dargestellten Ausführungsbeispielen existieren selbstverständ
lich weitere Möglichkeiten, die erfindungsgemäße Positionsmeßeinrichtung
auszugestalten.