DE19716058A1 - Optische Positionsmeßeinrichtung - Google Patents
Optische PositionsmeßeinrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine optische Positionsmeßeinrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Interferentielle Positionsmeßeinrichtungen nach dem Dreigitter-Prinzip, wie
sie beispielsweise aus der EP 0 163 362 B1 bekannt sind, liefern in der Re
gel bei einer Relativbewegung von Maßstab- und Abtastteilung drei intensi
tätsmodulierte, um 120° phasenverschobene Signale. Übliche nachgeord
nete Auswerteeinheiten sind jedoch auf eine derartige Form der von der Po
sitionsmeßeinrichtung gelieferten Signale nicht ausgelegt, sondern setzen
eingangsseitig zumindest zwei um 90° phasenverschobene Signale voraus.
Über eine entsprechende Anpaß-Elektronik werden daher aus den drei um
120° phasenverschobenen Signalen einer derartigen Positionsmeßeinrich
tung zwei um 90° phasenverschobene Ausgangssignale erzeugt, die dann
an eine übliche Auswerteeinheit übertragen und dort in bekannter Art und
Weise hinsichtlich der Positionsbestimmung weiterverarbeitet werden kön
nen.
Um den Transformationsaufwand sowie die hierzu erforderliche Anpaß-
Elektronik einzusparen und bei einer derartigen Positionsmeßeinrichtung
trotzdem ausgangsseitig mindestens zwei um 90° phasenversetzte Signale
zur Verfügung zu haben, sind nunmehr bereits eine Reihe von Ansätzen
bekannt geworden. Neben einer rein elektronischen Transformation wie sie
beispielsweise aus der EP 0271 549 B1 bekannt ist, wurde auch schon vor
geschlagen, durch geeignete Modifikationen auf Seiten der Positions
meßeinrichtung ausgangsseitig entsprechende Signale zu erzeugen, die
von herkömmlichen Auswerteeinheiten weiterverarbeitet werden können.
Die in der US 5,214,280 offenbarten Maßnahmen erweisen sich jedoch als
relativ aufwendig.
Geht man zur Lösung der oben angesprochenen Problemstellung von ei
nem Ansatz aus, bei dem anstelle von drei Teilsignalen nunmehr vier Teilsi
gnale mittels geeignet angeordneter Detektorelemente erfaßt werden, so
könnten bei einer interferentiellen Dreigitter-Positionsmeßeinrichtung hierzu
grundsätzlich die Teilstrahlenbündel resultierender ± 1. sowie ± 2. Beu
gungsordnungen herangezogen werden. Im Fall einfacher, binärer Phasen-
Abtastgitter unterscheiden sich die Phasenlagen der Teilsignale in den ± 1.
und ± 2. resultierenden Beugungsordnungen jedoch nicht und sind aus
diesem Grund ungeeignet zur Positionsbestimmung bzw. Weiterverarbei
tung.
Eine Möglichkeit zur definierten Einstellung von Phasenunterschieden zwi
schen den Teilsignalen unterschiedlicher Beugungsordnungen in einer in
terferentiellen Dreigitter-Positionsmeßeinrichtung ist beispielsweise aus der
DE 40 07 968 der Anmelderin bekannt. Dort werden zu diesem Zweck in
einer entsprechenden Positionsmeßeinrichtung die Abtastteilungen als Pha
sengitter mit einer sogenannten Überstruktur ausgebildet. Unter einer Über
struktur sei hierbei eine Teilungsstruktur verstanden, bei der innerhalb einer
Teilungsperiode mehr als zwei sogenannte Gittersprungstellen vorhanden
sind. Als Gittersprungstelle wird dabei etwa die Ecke eines Gittersteges be
zeichnet. Beispielsweise ist dann zwischen zwei Gitterstegen mit gleicher
Steg breite, wobei durch den gegenseitigen Abstand der Stegmitten die Tei
lungsperiode definiert ist, jeweils in der Mitte ein weiterer Steg mit einer an
deren Steg breite angeordnet. Durch eine entsprechende Wahl der jeweili
gen Überstruktur-Parameter lassen sich definiert die gewünschten Phasen
unterschiede zwischen den zu detektierenden Teilsignalen einstellen. Pro
blematisch erweist sich jedoch, daß bei interferentiellen Dreigitter-Positi
onsmeßeinrichtungen gemäß der EP 0 163 362 B1 auf diese Art und Weise
eingestellte, geringe Phasenunterschiede in den Detektorsignalen der ± 1.
und ± 2. resultierenden Beugungsordnung bereits hohe Einbußen im Mo
dulationsgrad der Detektorsignale zur Folge haben, insbesondere in den
Teilsignalen der ± 1. Beugungsordnungen. Die in der DE 40 07 968 offen
barten Maßnahmen sind demzufolge nicht ausreichend, um die oben ange
sprochene Problematik hinreichend zu lösen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine optische Positions
meßeinrichtung auf Grundlage einer interferentiellen Dreigitter-Positions
meßeinrichtung zu schaffen, bei der ausgangsseitig ohne wesentliche Ein
bußen in der Signalqualität mindestens zwei um 90° phasenversetzte Aus
gangssignale resultieren, die in üblichen Auswerteeinheiten weiterverarbei
tet werden können. Insbesondere ist ein hinreichender Modulationsgrad der
Signale bei der Relativbewegung von Maßstab- und Abtastteilung gefordert.
Der zu diesem Zweck nötige elektronische und/oder optische Aufwand sollte
möglichst gering sein.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine optische Positionsmeßeinrichtung mit
den Merkmalen im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1.
Vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen optischen Positi
onsmeßeinrichtung ergeben sich aus den Maßnahmen in den abhängigen
Ansprüchen.
Erfindungsgemäß wurde nunmehr erkannt, daß der Einsatz der vorher er
wähnten Überstruktur-Phasengitter als Abtastteilung einer interferentiellen
Dreigitter-Positionsmeßeinrichtung zur Lösung der zugrundeliegenden Auf
gabe trotz der angesprochenen Probleme grundsätzlich möglich ist. Dazu
sind jedoch eine Reihe weiterer Maßnahmen erforderlich, um die oben dis
kutierten Probleme zu vermeiden oder zumindest zu minimieren. So weist
die Abtastteilung erfindungsgemäß ferner die doppelte Teilungsperiode der
Maßstabteilung auf. Desweiteren kann durch die gezielte Einstellung der
Überstruktur-Parameter der Abtastteilung eine bei einer bestimmten Ver
schaltung der Detektorelemente optimierte Signalqualität erreicht werden.
Als weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen optischen Positionsmeßeinrich
tung ist aufzuführen, daß damit eine sogenannte Einfeldabtastung möglich
ist, d. h. die zur Positionsbestimmung herangezogenen verschiedenen Teil
signale stammen allesamt aus dem gleichen Bereich der Maßstabteilung
bzw. Abtastteilung. Eventuelle Verschmutzungen auf den verschiedenen
Teilungen beeinflussen demzufolge nicht nur einzelne Teilsignale, was zu
Fehlern bei der Positionsbestimmung führt. Es werden vielmehr alle Teilsi
gnale beeinflußt, wodurch wesentlich stabilere, störungsunempfindliche
Ausgangssignale und damit viel geringere Meßfehler resultieren.
Ausgangsseitig liegen bei der erfindungsgemäßen optischen Positions
meßeinrichtung demzufolge wie gewünscht mindestens zwei um 90° pha
senversetzte Ausgangssignale vor, die in bekannter Art und Weise zur Be
stimmung der Relativposition von Maßstab- und Abtastteilung in konventio
nellen Auswerteeinheiten weiterverarbeitet werden können.
Weitere Vorteile sowie Einzelheiten der erfindungsgemäßen optischen Posi
tionsmeßeinrichtung ergeben sich aus nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels anhand der beiliegenden Figuren.
Dabei zeigt
Fig. 1 eine schematisierte Darstellung des entfalteten
Strahlenganges innerhalb eines Ausfüh
rungsbeispieles der erfindungsgemäßen opti
schen Positionsmeßeinrichtung;
Fig. 2 die Verschaltung der Detektorelemente des
beschriebenen Ausführungsbeispieles;
Fig. 3 einen Schnitt durch eine Abtastteilung zur Er
läuterung verschiedener Überstruktur-Para
meter;
Fig. 4 ein Vektordiagramm mit den verschiedenen
Teilsignalen und den entsprechenden Phasen
verhältnissen zwischen den Teilsignalen eines
Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen
Positionsmeßeinrichtung.
Eine schematisierte Darstellung des entfalteten Strahlenganges in einem
Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen interferentiellen Positions
meßeinrichtung ist in Fig. 1 gezeigt. Diese umfaßt im wesentlichen eine
Lichtquelle L, eine Optik k zum Kollimieren bzw. Fokussieren des Lichtes,
eine erste Abtastteilung A, eine Maßstabteilung M, eine zweite Abtastteilung
A, die identisch zur ersten Abtastteilung A ausgebildet ist sowie mehrere
Detektorelemente D+1, D+2, D-1, D-2. Die Maßstabteilung M ist relativ zu den
beiden Abtastteilungen A in Pfeilrichtung verschiebbar angeordnet. Die Ab
tastteilungen A einerseits sowie die Maßstabteilung M andererseits sind mit
zwei zueinander beweglichen Objekten verbunden, deren Relativposition
zueinander exakt bestimmt werden soll. Hierbei kann es sich beispielsweise
um ein Werkstück sowie ein Werkzeug an einer numerisch gesteuerten
Werkzeugmaschine handeln. Die von der erfindungsgemäß ausgebildeten
Positionsmeßeinrichtung erzeugten Ausgangssignale S0, S90 werden an eine-
nicht dargestellte - nachgeordnete Auswerteeinheit zur Weiterverarbeitung
übertragen, beispielsweise an eine numerische Werkzeugmaschinen-Steue
rung.
Die erfindungsgemäße optische Positionsmeßeinrichtung kann grundsätz
lich als Durchlicht-Variante ausgebildet werden, die eine Maßstabteilung M
in Transmission sowie zwei identisch ausgebildete Abtastteilungen A um
faßt. Als für die Praxis geeigneter erweist sich jedoch eine Auflicht-Variante
mit einer reflektierend ausgebildeten Maßstabteilung M und lediglich einer
einzigen Abtastteilung A. Dies ist darauf zurückzuführen, daß bei einer der
artigen Ausführungsform die Abstände zwischen den Abtastteilungen A und
der Maßstabteilung M automatisch immer gleich sind und die interferieren
den Teilstrahlenbündel sich immer ideal überlagern. Der in Fig. 1 darge
stellte Strahlengang entspricht demzufolge dem entfalteten Strahlengang
einer Auflicht-Variante oder aber dem Strahlengang der Durchlicht-Variante
der erfindungsgemäßen optischen Positionsmeßeinrichtung. Die nachfol
gende Beschreibung erfolgt am Beispiel der Auflicht-Variante, d. h. es ist
lediglich eine einzige Abtastteilung A sowie eine einzige Optik k vorgese
hen, die zweimal von den Strahlenbündeln passiert wird.
Neben der dargestellten Ausführungsform zur Erfassung von Linearbewe
gungen zwischen Maßstab- und Abtastteilung kann analog selbstverständ
lich auch eine Positionsmeßeinrichtung zur Erfassung rotatorischer Bewe
gungen erfindungsgemäß ausgebildet werden.
Das von einer Lichtquelle L kommende Strahlenbündel wird von der Kolli
matoroptik K kollimiert, d. h. parallel ausgerichtet und an der Abtastteilung A
in verschiedene Teilstrahlenbündel unterschiedlicher Richtung aufgespalten.
Hierbei ist die Abtastteilung A derart ausgebildet, daß eine Ablenkung der
verschiedenen Teilstrahlenbündel in die 0. sowie ± 1. und ± 2. Beu
gungsordnung resultiert. Die gebeugten Teilstrahlenbündel unterschiedlicher
Beugungsordnung treffen auf die gegenüber der Abtastteilung A verschieb
bare Maßstabteilung M und werden dort erneut gebeugt, wobei die Maß
stabteilung M so ausgebildet ist, daß im wesentlichen eine Beugung der
auftreffenden Teilstrahlenbündel in die ± 1. Ordnungen erfolgt. In Fig. 1
sind aus Übersichtlichkeitsgründen nicht alle an der Maßstabteilung M in die
verschiedenen Raumrichtungen gebeugten Teilstrahlenbündel dargestellt.
Die von der Maßstabteilung M gebeugten und reflektierten Teilstrahlenbün
del treffen ein zweites Mal auf die Abtastteilung A auf, wo sie in der Ebene
der Abtastteilung A interferieren. Aufgrund der nochmaligen Beugung an der
Abtastteilung A werden die interferierenden Teilstrahlenbündel anschließend
in verschiedene Raumrichtungen abgelenkt. Die resultierenden, verschie
bungsabhängig modulierten Interferenzsignale gelangen über die Optik k
auf die insgesamt vier Detektorelemente D++1, D-1, D+2, D-2, die in den ent
sprechenden Raumrichtungen angeordnet sind. Um ausgangsseitig das
gewünschte Paar phasenversetzter Ausgangssignale S0 und S90 zur Verfü
gung zu haben, sind die vier Detektorelemente D+1, D-1, D+2, D-2 in der in
Fig. 2 dargestellten Art und Weise verschaltet.
Die beiden phasenversetzten Ausgangssignale S0, S90 können, falls erfor
derlich, über eine - nicht dargestellte - einfach ausgebildete elektronische
Korrektureinheit vor der Übertragung an eine Auswerteeinheit desweiteren
auch noch verstärkt und hinsichtlich bestimmter Fehler korrigiert werden.
Hierzu gehören ungleiche Signalamplituden, störende DC-Anteile sowie ein
ggf. nicht optimaler Phasenversatz von 90°. Ist insbesondere die Abtasttei
lung A der erfindungsgemäßen Positionsmeßeinrichtung mit hinreichender
Präzision gefertigt, beispielsweise mittels einer gut reproduzierbaren Ferti
gungstechnologie wie der Prägetechnologie, so kann eine derartige zusätz
liche Korrektur der beiden Ausgangssignale S0, S90 eventuell entfallen. Die
Signale S0 und S90 können dann unmittelbar an eine Auswerteeinheit über
tragen und dort in bekannter Art und Weise zur Positionsbestimmung her
angezogen werden.
Im Gegensatz zu bekannten interferentiellen Dreigitter-Positionsmeßein
richtungen weist die Maßstabteilung M zum einen erfindungsgemäß eine
Teilungsperiode TPM = d/2 auf, wobei mit d die - identische - Teilungsperi
ode TPA der Abtastteilung A bezeichnet sei. Aufgrund dieser Wahl der Tei
lungsperiode TPM der Maßstabteilung M resultiert eine deutlich stärkere
Ablenkung der gebeugten Teilstrahlenbündel an der Maßstabteilung M im
Vergleich zu bekannten Dreigitter-Positionsmeßeinrichtungen mit identi
schen Teilungsperioden von Maßstab- und Abtastteilungen. Bei dieser Wahl
der Teilungsperioden von Maßstab- und Abtastteilung ergibt sich eine Peri
ode der Ausgangssignale S0 und S90 von d/4.
Als entscheidender Vorteil dieses Teilungsperioden-Verhältnisses ist jedoch
anzuführen, daß auf diese Art und Weise nahezu beliebige Phasenunter
schiede zwischen den detektierten Signalanteilen bzw. Teilsignalen in den
± 1. und ± 2. Beugungsordnungen eingestellt werden können. Dies wäre
bei identischen Teilungsperioden von Maßstab- und Abtastteilung lediglich
unter inakzeptablen Einbußen im Modulationsgrad möglich.
Als weitere erfindungsgemäße Maßnahme ist auf Seiten der als Phasengit
ter ausgebildeten Abtastteilung A vorgesehen, diese mit einer sogenannten
Überstruktur zu versehen. Wie bereits in der Beschreibungseinleitung er
wähnt, sei unter einer Überstruktur eine Teilungsstruktur verstanden, bei der
innerhalb einer Teilungsperiode mehr als zwei sogenannte Gitter
sprungstellen vorhanden sind. Als Gittersprungstelle wird dabei etwa die
Ecke eines Gittersteges bezeichnet. Bezüglich verschiedener möglicher
Ausführungsformen derartiger Überstrukturen sei zudem auf die bereits er
wähnte DE 40 07 968 C2 der Anmelderin verwiesen.
Zur Veranschaulichung einer Abtastteilung mit einer derartigen Überstruktur
sei auf die Fig. 3 verwiesen, die einen Schnitt durch ein Ausführungsbei
spiel einer Abtastteilung A zeigt. Die entsprechende Abtastteilung A ist hier
bei als Transmissionsphasengitter ausgebildet und weist zum einen in peri
odischer Folge angeordnete Stege SA der Höhe h auf. Der Abstand zwi
schen den Mitten zweier benachbarter Stege SA entspricht der Teilungsperi
ode TPA=d. Ferner weist die Abtastteilung A symmetrisch zwischen den
Stegen SA angeordnete weitere Stege Su mit der gleichen Höhe h auf, deren
Steg breite bu sich von der Stegbreite bA der Stege SA unterscheidet. Inner
halb der dargestellten Teilungsperiode TP der Abtastteilung A sind demzu
folge neben den beiden Gittersprungstellen G1, G2 aufgrund des zusätzli
chen Steges Su zwei weitere Gittersprungstellen G3, G4 vorhanden.
Die in Fig. 3 gezeigte Variante einer Überstruktur stellt selbstverständlich
lediglich eine mögliche Ausführungsform dar; daneben können jedoch auch
komplexere Überstrukturen für die Abtastteilung A vorgesehen werden.
Diese können beispielsweise noch mehr Gittersprungstellen innerhalb einer
Teilungsperiode aufweisen und/oder verschiedene Steghöhen umfassen
usw.
Die jeweils gewählte Überstruktur der Abtastteilung A läßt sich durch eine
Reihe von Parametern beschreiben, die am Ausführungsbeispiel der Fig. 3
nachfolgend erläutert und im folgenden auch als Überstruktur-Parameter τ1,
τ2, θ bezeichnet seien.
Die Überstruktur-Parameter τ1, τ2 sind dabei definiert durch:
τ1:=bA/TPA und
τ2:=bu/TPA,
wobei bA und bu der jeweiligen Breite der Stege SA und Su entspricht.
Der die Phasentiefe der Abtastteilung A beschreibende Überstruktur-Para
meter θ ist definiert durch:
θ:= (2π/λ).h.(n-1),
wobei λ die Wellenlänge der verwendeten Lichtquelle, h die geometrische
Steghöhe und n den Brechungsindex des eingesetzten Gittermateriales an
gibt.
Die Überstruktur-Parameter τ1, τ2, θ werden erfindungsgemäß nunmehr un
ter Beachtung bestimmter Randbedingungen dergestalt gewählt, daß aus
gangsseitig bei der beschriebenen Positionsmeßeinrichtung durch geeig
nete Kombination bestimmter detektierter Signalanteile zumindest zwei um
90° phasenversetzte, verschiebungsabhängig modulierte Ausgangssignale
erzeugbar sind.
Als erste Randbedingung wird bei der Wahl der Überstruktur-Parameter τ1,
τ2, θ berücksichtigt, daß zumindest die bei einer Beugung an der Abtasttei
lung A resultierenden Signalanteile in den 0., ± 1. sowie ± 2. Beugungs
ordnungen eine hinreichende Intensität für die Weiterverarbeitung aufwei
sen.
Ferner ist als zweite Randbedingung aufzuführen, daß bei der Wahl der
Überstruktur-Parameter τ1, τ2, θ gewährleistet sein muß, daß in den detek
tierten Beugungsordnungen, d. h. in der ± 1. sowie in der ± 2. Beugungs
ordnung bei der Relativbewegung von Maßstab- und Abtastteilungen ein
Modulationsgrad resultiert, der eine Positionsbestimmung mit hinreichender
Störsicherheit ermöglicht.
Schließlich ist als dritte Randbedingung zu berücksichtigen, daß die mittlere
Intensität der Signale, die in den ± 1. sowie ± 2. Beugungsordnungen de
tektiert werden, möglichst gleich ist, so daß dieser unerwünschte Signalan
teil bei der Signalweiterverarbeitung auf einfache Art und Weise eliminiert
werden kann.
Neben diesen drei Randbedingungen ist bei der Wahl der Überstruktur-Pa
rameter τ1, τ2, θ desweiteren zu beachten, daß durch die Überstruktur-Pa
rameter τ1, τ2, θ bestimmte Phasenbeziehungen zwischen den Teilsignalen
in den verschiedenen detektierten Beugungsordnungen eingestellt werden
können, wie dies beispielsweise auch in der bereits oben erwähnten
DE 40 07 968 schon vorgeschlagen wurde. In Fig. 4 sind in einem Vektordia
gramm die Phasenbeziehungen zwischen den verschiedenen detektierten
Signalanteilen in den ± 1. und ± 2. Beugungsordnungen dargestellt, wie
sie in einem Ausführungsbeispiel erfindungsgemäß durch die Wahl der
Überstrukturparameter eingestellt werden, so daß ausgangsseitig die beiden
um 90° phasenversetzten Ausgangssignale S0, S90 resultieren.
Neben den Vektoren für die Signalanteile in den ± 1. sowie ± 2. Beu
gungsordnungen sind in Fig. 4 desweiteren auch die hierzu invertierten
Signalanteile dargestellt, die zu den erstgenannten Signalanteilen jeweils
einen Phasenversatz von 180° aufweisen. Die invertierten Signalanteile
werden in Fig. 4 dabei mit den Bezugszeichen +1, -1, +2, -2 bezeich
net.
Durch nachfolgend erläuterte, geeignete Kombinationen der detektierten
Signalanteile werden letztlich die beiden gewünschten Ausgangssignale S0,
S90 mit einem Phasenversatz von 90° zueinander erzeugt. So ergibt sich in
der dargestellten Ausführungsform das erste Ausgangssignal S0 als vektori
elle Addition des Signalanteiles in der +1. Beugungsordnung und des inver
tierten Signalanteiles +2 der +2. Beugungsordnung. Das hierzu um 90°
phasenversetzte Ausgangssignal S90 resultiert aus der vektoriellen Addition
des Signalanteiles in der -1. Beugungsordnung und des invertierten
Signalanteiles -2 der -2. Beugungsordnung.
Um auf diese Art und Weise die verschiedenen Signalanteile kombinieren
zu können, müssen die in den verschiedenen Beugungsordnungen erfaßten
Detektorsignale bestimmte Amplituden- und Phasenbeziehungen zueinan
der aufweisen, was durch die geeignete Wahl der Überstrukturparameter
τ1, τ2, θ einstellbar ist. Eine Variation und ein iteratives Optimieren der Über
strukturparameter τ1, τ2, θ führte zu der im Ausführungsbeispiel dargestell
ten Konfiguration.
So ist dabei die mittlere Intensität der in den ± 1. und ± 2. Beugungsord
nungen detektierten Signale gleich. Ferner resultiert für den detektierten
Signalanteil in der +1. Beugungsordnung ein auf 0° bezogener Phasenwin
kel ϑ+1 von ca. 150°, für den Signalanteil in der +2. Beugungsordnung ein
auf 0° bezogener Phasenwinkel ϑ+2 von ca. 290°. Aus den beiden Phasen
winkeln ϑ+1, ϑ+2 lassen sich die Phasenwinkel der restlichen detektierten
Signalanteile -1, -2 und auch der die invertierten Signalanteile +1, -1, +2,
-2 einfach ableiten. So ergeben sich die Signalanteile in den -1. und -2.
Beugungsordnungen durch die Bildung komplex konjugierter Vektoren zu
den Signalanteilen in der +1. und +2. Beugungsordnung, woraus sich wie
derum die zugehörigen Phasenbeziehungen ableiten lassen. Die invertierten
Signalanteile +1, -1, +2, -2 unterscheiden sich von den jeweiligen
nicht-invertierten Signalanteilen +1, -1, +2, -2 um 180° in der Phase. Die
Verhältnisse zwischen den Signalamplituden wurden im dargestellten Aus
führungsbeispiel derart eingestellt, daß die Amplitude des Signalanteils in
der +1. Beugungsordnung etwa um 40% größer ist als die Amplitude des
Signalanteiles in der +2. Beugungsordnung.
Bei einer derartigen Wahl der Phasen- und Amplitudenbeziehungen zwi
schen den verschiedenen detektierten Signalanteilen ergibt sich gemäß der
Darstellung in Fig. 4 ein Phasenwinkel des Ausgangssignales S0 von 135°
und ein Phasenwinkel des Ausgangssignales S90 von 225°. Somit resultiert
der gewünschte Phasenversatz von 90° zwischen den beiden Ausgangs
signalen S0, S90.
Grundsätzlich wäre es dabei selbstverständlich auch möglich, durch ent
sprechende Kombinationen von Signalanteilen bzw. Verschaltung von De
tektorsignalen um 180° phasenversetzte Ausgangssignale zu den Aus
gangssignalen S0 und S90 zu erzeugen.
Die Kombination der verschiedenen Signalanteile zur Bildung der um 90°
phasenversetzten Ausgangssignale entsprechend Fig. 4 erfolgt in der er
findungsgemäßen Vorrichtung auf einfache Art und Weise, indem die De
tektorelemente der +1. und +2. Beugungsordnung sowie der -1. und -2.
Beugungsordnung gemäß Fig. 2 antiparallel verschaltet werden. Die Anti
parallelschaltung entspricht hierbei der elektronischen Addition eines inver
tierten Signalanteiles mit einem nicht-invertierten Signalanteil.
In einer möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Positions
meßeinrichtung wird bei einer eingesetzten Lichtwellenlänge λ=860 nm die
Teilungsperiode TPA=16 µm gewählt. Die Teilungsperiode der Maßstabtei
lung TPM ergibt sich demzufolge zu TPM=8 µm. Unter Berücksichtigung der
oben erwähnten Randbedingungen werden die Überstrukturparameter bei
den in Fig. 4 veranschaulichten Phasenbeziehungen folgendermaßen ge
wählt:
τ1=0,26
τ2=0,04
θ=2,7 rad.
τ2=0,04
θ=2,7 rad.
Selbstverständlich lassen sich auf Grundlage der erfindungsgemäßen Lehre
auch alternative Ausführungsformen der erfindungsgemäßen optischen Po
sitionsmeßeinrichtung realisieren. Insbesondere können auch andere Über
strukturen eingesetzt werden, die eine Optimierung ganz bestimmter Anfor
derungen ermöglichen.
Claims (5)
1. Optische Positionsmeßeinrichtung zur Bestimmung der Relativposition
zweier zueinander beweglicher Objekte mit
- a) einer Lichtquelle,
- b) einer Maßstabteilung mit einer definierten Teilungsperiode,
- c) mindestens einer Abtastteilung mit einer definierten Teilungsperi ode, auf die interferenzfähige Teilstrahlenbündel auftreffen und über die die interferierenden Teilstrahlenbündel in mindestens vier unterschiedliche Raumrichtungen ablenkbar sind, wobei die Ab tastteilung desweiteren eine Überstruktur aufweist, welche über be stimmte Überstruktur-Parameter charakterisierbar ist sowie
- d) vier Detektorelementen, über die die zu den interferierenden Teil
strahlenbündeln gehörenden Signalanteile erfaßbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß - e) die Abtastteilung (A) derart ausgebildet ist, daß auftreffende Strah lenbündel im wesentlichen in die 0., ± 1. und ± 2. Ordnung ge beugt werden,
- f) die vier Detektorelemente (D+1, D-1, D+2, D-2) in den Raumrichtun gen angeordnet sind, die den ± 1, ± 2. Beugungsordnungen ent sprechen,
- g) die Teilungsperiode (TPA) der Abtastteilung (A) doppelt so groß ge wählt ist wie die Teilungsperiode (TPM) der Maßstabteilung (M) und ferner
- h) die Überstruktur-Parameter (τ1, τT2, θ) der Abtastteilung (A) derart
gewählt sind, daß
- h1) in den 0., ± 1. und ± 2. Beugungsordnungen eine hinrei chende Intensität der Signalanteile gewährleistet ist,
- h2) in den ± 1. und ± 2. Beugungsordnungen ein hinreichender Modulationsgrad der Signalanteile bei der Relativbewegung von Maßstab- (M) und Abtastteilung (A) resultiert und
- h3) die mittlere Intensität der detektierten Signalanteile ± 1. und ± 2. Ordnung identisch sind und
- h4) die Phasen- und Amplitudenbeziehungen zwischen den de tektierten Signalanteilen eine Addition von nicht-invertierten und invertierten Signalanteilen miteinander ermöglichen, so daß derart mindestens zwei Ausgangssignale (S0, S90) mit ei nem Phasenversatz von 90° erzeugbar sind.
2. Optische Positionsmeßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Addition von nicht-invertierten und invertierten
Signalanteilen durch die Antiparallelschaltung der zugehörigen Detek
torelemente (D+1, D-1, D+2, D-2) erfolgt.
3. Optische Positionsmeßeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß den Detektorelementen (D+1, D-1, D+2, D-2) eine elektroni
sche Korrektureinheit nachgeordnet ist, über die die beiden Ausgangs
signale (S0, S90) hinsichtlich ungleicher Signalamplituden, störender DC-
Anteile sowie ggf. nicht optimalem Phasenversatz korrigierbar sind.
4. Optische Positionsmeßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Überstruktur-Parameter (τ1, τ2, θ) der Abtastteilung
(A) derart gewählt sind, daß zwischen den Signalanteilen, die in der +1.
Beugungsordnung und in der +2. Beugungsordnung erfaßt werden ein
Phasenversatz von etwa 140° resultiert.
5. Optische Positionsmeßeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß
- - ein erstes Ausgangssignal (S0) aus der Kombination des Signalan teiles in der +1. Beugungsordnung sowie des invertierten Signalan teiles der +2. Beugungsordnung resultiert und
- - ein zweites Ausgangssignal (S90) aus der Kombination des Signal anteiles in der -1. Beugungsordnung sowie des invertierten Signalan teiles der -2. Beugungsordnung resultiert.
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- 1997-04-17 DE DE1997116058 patent/DE19716058B4/de not_active Expired - Fee Related
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee | ||
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