DE19812159A1 - Verfahren zum Regeln des Volumenstroms von Gas, insbesondere Erdgas, durch einen Turboverdichter - Google Patents
Verfahren zum Regeln des Volumenstroms von Gas, insbesondere Erdgas, durch einen TurboverdichterInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln des Volumenstroms von Gas, insbesondere Erdgas, durch einen Turboverdichter, der in ein Leitungsnetz eingebunden ist. Der Turboverdichter wird zur Gasrückgewinnung von einer Bypassleitung umgangen, die ein Regelventil enthält. Eine Pumpverhütungsregelung erzeugt ein Stellsignal für das Regelventil, wobei die Pumpverhütungsregelung in Abhängigkeit von der Position des Arbeitspunktes, bezogen auf eine Regellinie arbeitet, die im Kennfeld des Turbodichter in Abhängigkeit zum Verlauf der Pumpgrenze festgelegt ist. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird der Pumpverhütungsregelung als Eingangsgrößen die Abweichung des Arbeitspunktes von der Regellinie, die Änderungsgeschwindigkeit des Arbeitspunktes bei Annäherung an die Regellinie und die Drehzahl zugeführt. Alle Eingangsgrößen werden in Abhängigkeit von ihrer Wertigkeit zeitgleich nach einer nichtlinearen Regelstrategie verarbeitet. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine verbesserte Nutzung des möglichen Arbeitsbereichs des Verdichters bei gleichzeitig erhöhtem Schutz des Verdichters vor Ausfall oder Beschädigung durch Pumpen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches. Fer
ner betrifft die Erfindung eine Regeleinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Ein Erdgas-Leitungsnetz beinhaltet in der Praxis mehrere Verdichterstationen, die dazu
dienen den Gasfluß zu regeln, wobei in die Regelung die Abweichungen des Volu
menstroms, des Eintrittsdrucks, des Austrittsdrucks und der Austriftstemperatur von ih
ren Soll- und/oder Grenzwerten als Regelgrößen eingehen. In der Regel werden in
einer Verdichterstation mehrere Verdichter, in der Regel Turboverdichter, parallel oder
seriell betrieben.
Die Stationsregelung erzeugt für alle installierten Verdichter einen summarischen
Leistungssollwert. Dieser Wert dient als Eingangsgröße für eine sog. Gruppenregelung,
die für die einzelnen Verdichter Drehzahl-Sollwertverläufe erzeugt.
In bestimmten Betriebssituationen könnte die strikte Einhaltung der Sollwertverläufe
den Volumenstrom durch die einzelnen Verdichter so sehr reduzieren, daß durch Strö
mungsabriß eine Beschädigung des Erdgas-Verdichters auftreten kann. Dieses uner
wünschte Pumpen von Verdichtern tritt auf, wenn der Volumenstrom durch den Ver
dichter in Abhängigkeit vom Verhältnis des Austrittsdrucks bzw. Enddrucks zum Ein
trittsdruck bzw. Saugdruck, d. h. wenn der hierdurch bestimmte Arbeitspunkt unter ei
nen Grenzwert, im folgenden Pumpgrenze genannt, absinkt. Insbesondere schnelle
Reduzierungen der Verdichterdrehzahl führen zu einer schnellen Annäherung des Ar
beitspunktes im Verdichterkennfeld an die Pumpgrenze, da dann das Druckverhältnis
aus Austrittsdruck und Eintrittsdruck zunächst näherungsweise konstant bleibt und be
reits kleine Drehzahlverringerungen den Volumenstrom stark reduzieren.
Die Pumpverhütungsregelung soll das Pumpen vermeiden, indem die Regelung das
Regelventil in der Bypass-Leitung situationsabhängig so regelt, daß in bestimmten Be
triebssituationen der Volumenstrom durch den Verdichter oberhalb des kritischen durch
die Pumpgrenze vorgegebenen Niveaus gehalten wird. Gleichzeitig kann der Volumen
strom in der angeschlossenen druckseitigen Leitung dieses Niveau unterschreiten.
Die Funktion der Pumpverhütungsregelung wird in der Praxis durch folgende Restrik
tionen und Nebenbedingungen eingeschränkt: Die Öffnungs- und Schließgeschwindig
keit des in der Bypass-Leitung installierten Regelventils sind begrenzt. Weiterhin darf
die Temperatur des durch den Verdichter geleiteten Gases aus Gründen der Material
festigkeit gewisse Grenzwerte nicht überschreiten. Durch die Verdichtung erhöht sich
die Gastemperatur. Zwar erfährt das über die Bypass-Leitung zurückströmende Gas
durch die Expansion am Regelventil eine Abkühlung, seine Temperatur ist aber den
noch höher, als die Gastemperatur in der eingangsseitigen Transportleitung. Durch die
Gasrückführung mischen sich beide Gasströme, so daß sich die Eintrittstemperatur des
Verdichters solange ständig erhöht, wie das Bypass-Ventil geöffnet ist.
Bekannte Pumpverhütungsregelungen können in aktive und passive Verfahren unter
teilt werden. Aktive Regelungen detektieren einsetzende Druckschwankungen anhand
des Verlaufs eines geeigneten Signals und damit den Beginn des Pumpens des Ver
dichters. Daraufhin leiten die Regelungen Maßnahmen ein, die dem Pumpen entge
genwirken. Der Pumpbeginn muß über den Verlauf eines geeigneten Signals online
detektiert werden. Die Pumpverhütungsregelung kann daher erst eingreifen, wenn die
On-line-Detektion den Pumpbeginn erkannt hat, nicht aber bereits zuvor im Sinne einer
Prävention.
Das Signal, das für die On-line-Detektion verwendet wird, muß dafür geeignet sein, den
Pumpbeginn zuverlässig auch dann bestimmen zu können, wenn das Signal verrauscht
oder durch sonstige Störungen verfälscht ist. Ferner muß es dafür geeignet sein, den
Pumpbeginn so frühzeitig wie möglich bestimmen zu können, um einen schnellen Ein
griff zu ermöglichen, da sich die Störungen innerhalb weniger Rotordrehungen zu ei
nem vollständigen Strömungsabriß ausweiten können.
Die Gegenmaßnahmen müssen so schnell erfolgen, daß bei erkanntem Pumpbeginn
das Pumpen noch sicher vermieden werden kann.
Aufgrund der mit diesen Nachteilen verbundenen Schwierigkeiten kommen aktive
Pumpverhütungsregelungen für Erdgas-Verdichter in der Praxis kaum zum Einsatz.
Passive Regelungen basieren auf der Festlegung einer Regellinie im Verdichterkenn
feld, die gegenüber der ermittelten Pumpgrenze in Richtung höherer Volumenströme
verschoben ist. Die Pumpverhütungsregelung enthält einen linearen Pumpverhütungs
regler, der z. B. als PI-Regler ausgebildet ist. Die Pumpverhütungsregelung arbeitet in
Abhängigkeit von der Position des Arbeitspunktes bezogen auf die Regellinie. Sobald
die Regellinie überschritten ist, öffnet der Pumpverhütungsregler das Regelventil und
Gas strömt von der Druckseite auf die Saugseite des Verdichters zurück, so daß sich
das Druckverhältnis aus Austrittsdruck zu Eintrittsdruck verringert und sich der Volu
menstrom vergrößert. Der Abstand des Arbeitspunktes des Verdichters von der Pump
grenze erhöht sich dadurch. Dieses Regelverfahren hat strukturbedingt folgende Nach
teile:
Die Ausgangsgröße der Pumpverhütungsregelung stellt erst dann einen von Null ver
schiedenen Wert dar, wenn die Regellinie überschritten wird. Erst dann öffnet das Re
gelventil. Um das Erreichen der Pumpgrenze sicher zu vermeiden, muß der Abstand
der Regellinie von der Pumpgrenze ausreichend groß gewählt werden. Dies führt zu ei
nem frühen Eingriff in die Dynamik des Gesamtsystems und einem frühen Öffnen des
Regelventils, verbunden mit dem Rückströmen eines Teils des Erdgases von der
Druck- auf die Saugseite des Verdichters.
Die Pumpverhütungsregelung bewirkt, daß der Arbeitspunkt an der Regellinie ausgere
gelt wird. Bei einem großen Abstand der Regellinie von der Pumpgrenze ist für den
Betreiber nur ein eingeschränktes Kennfeld nutzbar.
Die Stationsregelung muß langsamer ausgelegt werden, als im Mittel notwendig wäre,
damit die Drehzahl-Sollwerte auch bei großen Regelabweichungen nicht zu schnell ab
gesenkt werden und die Pumpverhütungsregelung das Erreichen der Pumpgrenze
sicher vermeiden kann. Die Stationsregelung reagiert daher aber in Betriebssituationen
in denen der Arbeitspunkt einen großen Abstand von der Pumpgrenze aufweist, erheb
lich langsamer auf Sollwertänderungen, als dies möglich und wünschenswert wäre.
Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, ein gattungsgemäßes Verfahren zu schaffen
mit dem in allen Betriebssituationen der Volumenstrom durch den Turboverdichter
oberhalb der durch die Pumpgrenze vorgegebenen Werte geregelt wird, derart, daß ein
Pumpen des Verdichters sicher verhindert wird, und zwar unter Bereitstellung eines
großen Arbeitsbereiches des Verdichters. Außerdem soll bei Turboverdichtern in einer
Verdichterstation das dynamische Verhalten in Betriebssituationen, in denen der Volu
menstrom durch die einzelnen Verdichter ausreichend groß ist, möglichst nicht beein
flußt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Hauptanspruch aufgeführten kenn
zeichnenden Merkmale gelöst.
Diese Lösung hat den Vorteil, daß ein zu starkes Absinken des Volumenstroms durch
einen Turboverdichter und damit das unerwünschte Pumpen sicher verhindert wird.
Das Ausgangssignal der Pumpverhütungsregelung öffnet das Regelventil im Unter
schied zu bekannten Pumpverhütungsregelungen bereits bei Annäherung an die Re
gellinie, d. h. vor ihrem Überschreiten in der Regel mit nahezu maximaler Geschwin
digkeit. Dies erhöht den Schutz vor Verdichterausfall aufgrund zu großer Annäherung
an die Pumpgrenze. Ferner bewirkt das schnelle und bereits präventive Öffnen des
Regelventils eine drastische Verringerung des Überschwingens über die Regellinie in
allen relevanten Betriebssituationen, so daß der Abstand der Regellinie von der
Pumpgrenze erheblich verringert werden kann. Damit vergrößert sich der nutzbare Ar
beitsbereich im Verdichterkennfeld.
Das Regelventil wird durch die nichtlineare Regelstrategie bzw. dem Algorithmus, nach
der die Pumpverhütungsregelung arbeitet, im Bedarfsfall sehr schnell geöffnet. Dies
führt zu einem schnellen Erreichen eines erneuten stabilen Arbeitspunktes und einem
vollständigen Schließen des Regelventils. Insbesondere kann durch die Berücksichti
gung der Änderung des Abstandes des Arbeitspunktes von der Regellinie besser auf
schnelle Bewegungen in Richtung auf die Pumpgrenze reagiert werden. Durch die Be
rücksichtigung der Drehzahl kann der Algorithmus derart angepaßt werden, daß bei
höheren Drehzahlen das Regelventil tendenziell schneller geöffnet wird.
Die Gasmenge, die über die Bypass-Leitung auf die Saugseite des Turboverdichters
zurückströmt, wird durch dieses Verfahren minimiert.
Das Erreichen der Pumpgrenze wird auch bei schnellen Arbeitspunktbewegungen, wie
sie bei großen Regelabweichungen in der Stationsregelung auftreten können, insbe
sondere, wenn diese schnell ausgelegt ist, sicher vermieden. Ferner wird das Über
schwingen über die Regellinie vermieden, so daß deren Abstand von der Pumpgrenze
möglichst klein gehalten werden kann.
Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft die Regelung des Volumenstroms von Gas,
insbesondere Erdgas, durch mindestens einen Turboverdichter in einer Verdichtersta
tion, die eine Stationsregelung und eine Gruppenregelung aufweist, wobei die Stations
regelung einen summarischen Leistungssollwert erzeugt, der als Eingangsgröße der
Gruppenregelung zugeführt wird. Erfindungsgemäß erzeugt eine Abstimmungsregelung
bei Annäherung des Arbeitspunktes an die Regellinie eine maximal zulässige
Absenkungsgeschwindigkeit der jeweiligen Drehzahl, die als Eingangsgröße in die
Stations- oder Gruppenregelung eingeht. Der Abstimmungsregelung wird als Eingangs
größe die Abweichung des aktuellen Arbeitspunktes von der Regellinie zugeführt.
Die Abstimmungsregelung läßt bei Annäherung des Arbeitspunktes an die Regellinie
eine Verringerung der Drehzahl und eine damit verbundene Verringerung des Volu
menstroms durch den Verdichter nur maximal in einem Maße zu, wie diese Verringe
rung durch eine Erhöhung des Volumenstromes durch den Verdichter durch eine Öff
nung des Pumpverhütungsventils kompensiert werden kann. Das dynamische Verhal
ten der Verdichterstation in Betriebssituationen, in denen der Volumenstrom durch die
einzelnen Verdichter ausreichend groß ist, wird kaum beeinflußt.
Die Stations- und die Gruppenregelung können mit der Pumpverhütungsregelung ab
gestimmt werden, so daß vermieden wird, daß es bei großen Regelabweichungen zu
so schnellen Bewegungen im Verdichterkennfeld kommt, daß die Pumpverhütungsre
gelung ein Erreichen der Pumpgrenze nicht vermeiden kann.
Die maximal zulässige Änderungsgeschwindigkeit bei Verringerung der Verdichterdreh
zahl wird mit kleiner werdendem Abstand des Arbeitspunktes von der Regellinie
betragsmäßig immer weiter verringert, so daß der Arbeitspunkt ohne Überschwingen
über die Regellinie ausgeregelt werden kann.
Die Dynamik der Stations- und Gruppenregelung kann unabhängig von den Belangen
der Pumpverhütung frei gewählt und daher gegenüber konventionellen Regelungen
deutlich erhöht werden, da die Abstimmungsregelung zu einer Entkopplung der beiden
Regelungsaufgaben führt.
Vorteilhafterweise wird die Abweichung des Arbeitspunktes von der Regellinie in einem
Rechenmodul nach einer nichtlinearen Strategie berechnet, d. h. nach einer analytische
Formel oder basierend auf Heuristiken durch ein Fuzzy-Verfahren bestimmt. Dem
Rechenmodul werden als Eingangsgrößen der Volumenstrom, das Verhältnis vom
Austrittsdruck und Eintrittsdruck sowie die Lage der Regellinie im Verdichterkennfeld
zugeführt. Es wird vorzugsweise der waagerechte Abstand benutzt, da die Kennlinien
konstanter Drehzahl an der Regellinie näherungsweise waagerecht verlaufen.
Vorzugsweise werden der Stationsregelung als Eingangsgrößen die Abweichungen des
Volumenstroms, des Eintrittsdrucks, des Austrittsdrucks und der Austrittstemperatur
von ihren Soll- und/oder Grenzwerten sowie die Änderungsgeschwindigkeit dieser Ein
gangsgrößen zugeführt. Alle Eingangsgrößen werden in Abhängigkeit von ihrer Wertig
keit zeitgleich nach einer nicht linearen Regelstrategie verarbeitet.
Die Erfindung betrifft ferner eine Regeleinrichtung zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens. Die Regeleinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die
Pumpverhütungsregelung und/oder die Stationsregelung zur zeitgleichen nichtlinearen
Verarbeitung aller Eingangsgrößen in Abhängigkeit von ihrer Wertigkeit einen Fuzzy-
Regler aufweist bzw. aufweisen.
Der Fuzzy-Regler kann auch als zweisträngiger Fuzzy-Regler zur Verarbeitung von
sowohl positiven als auch negativen Regeln unter optionaler Verwendung eines Infe
renzfilters ausgebildet sein.
Eine bevorzugte Weiterbildung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Fuzzy-Regler als
Fuzzy-PI-Regler ausgebildet ist, der ein Fuzzy-Modul, ein nachgeschaltetes Proportio
nal-Glied und einen nachgeschalteten Integrierer aufweist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im
Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Turboverdichters mit einer Bypass-Leitung
und Pumpverhütungsregelung;
Fig. 2 ein Verdichterkennfeld;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Stationsregelung;
Fig. 4 eine andere Ausführungsform einer Stationsregelung;
Fig. 5 eine schematische Darstellung einer Stations- und Gruppenregelung.
In Fig. 1 ist ein Turboverdichter 1 schematisch dargestellt, der in eine Erdgas-Leitung 2
eingebunden ist. Eine Bypass-Leitung 3, die ein Regelventil 4 enthält, verläuft parallel
zum Turboverdichter. Die Bypass-Leitung 3 dient zur Gasrückführung. Eine Pumpverhü
tungsregelung 5 erzeugt ein Stellsignal für das Regelventil 4. Der Pumpverhütungsre
gelung 5 werden als Eingangsgrößen die Abweichung xw des Arbeitspunktes von der
Regellinie, die Änderungsgeschwindigkeit w des Arbeitspunktes bei Annäherung an
die Regellinie und die Drehzahl nist zugeführt. Alle Eingangsgrößen werden in Ab
hängigkeit von ihrer Wertigkeit zeitgleich nach einer nichtlinearen Regelstrategie verar
beitet. Die Abweichung xw des Arbeitspunktes von der Regellinie wird in einem Re
chenmodul 9 nach einer nichtlinearen Strategie berechnet. Dem Rechenmodul 9 wer
den als Eingangsgrößen der Volumenstrom V, das Verhältnis Π von Austrittsdruck PD
und Eintrittsdruck PS und die Lage der Regellinie f (RL) im Verdichterkennfeld zuge
führt.
Fig. 2 zeigt ein typisches Verdichterkennfeld. Dargestellt sind die Kennlinien minimaler
bzw. maximaler Drehzahlen nmin bzw. nmax. Ferner ist die Begrenzung des zulässigen
Arbeitsbereiches nach links durch die Pumpgrenze PG und die etwa parallel dazu an
geordnete Regellinie RL dargestellt. Auf der Abszisse ist der Volumenstrom V durch
den Turboverdichter, auf der Ordinate das Verhältnis Π von Austrittsdruck und Ein
trittsdruck aufgetragen.
Als Abszisse und Ordinate des Verdichterkennfeldes können auch andere Größen ver
wendet werden. Die prinzipielle Wirkungsweise des Verfahrens ist dadurch unberührt.
Fig. 3 zeigt eine Stationsregelung. Das Eingangsmodul 6 dient zur Aufbereitung und
Verarbeitung der diversen Eingangsgrößen und liefert einen Wert e, der vom Regler 7,
und zwar einem PI-Regler weiterverarbeitet wird. In einer Abstimmungsregelung 8 wird
bei Annäherung des Arbeitspunktes an die Regellinie eine maximal zulässige Absen
kungsgeschwindigkeit z der jeweiligen Drehzahl erzeugt, wobei der Abstim
mungsregelung als Eingangsgröße die Abweichung xw des aktuellen Arbeitspunktes
von der Regellinie zugeführt wird. Die Abweichung xw des Arbeitspunktes von der Re
gellinie wird, wie in Fig. 1 beschrieben, in dem Rechenmodul 9 nach einer nichtlinearen
Strategie berechnet.
Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsform einer Stationsregelung. Ein Modul 10 erzeugt
eine Ausgangsgröße d, die einer Sollwertänderung der summarischen Verdichterlei
stung entspricht und von einem Integrierer 11 zu einem summarischen Leistungssoll
wert eB weiterverarbeitet wird. In den Integrierer 11 geht als Eingangsgröße die maxi
mal zulässige Änderungsgeschwindigkeit z aus der Abstimmungsregelung 8 ein, wo
durch der untere Grenzwert für die Eingangsgröße des Integrierers vorgegeben wird.
Fig. 5 zeigt das Ausführungsbeispiel einer Gruppenregelung. Dargestellt ist lediglich ei
ne Einzelregelung, die für einen von mehreren Verdichtern einer Verdichterstation zu
ständig ist. Als Eingangsgröße geht der summarische Drehzahlsollwert eB ein, der in
der Gruppenregelung 12 mit der bisherigen Solldrehzahl verglichen wird. Die Differenz
beider wird betragsmäßig begrenzt und anschließend integriert. Über die Abstim
mungsregelung 8 wird die maximal zulässige Absenkungsgeschwindigkeit z der
Drehzahl z ermittelt und der Gruppenregelung als Eingangsgröße zugeführt. Dadurch
wird eine noch stärkere Begrenzung für die Änderungsgeschwindigkeit bei einer Dreh
zahlverringerung vorgegeben.
Claims (7)
1. Verfahren zum Regeln des Volumenstroms von Gas, insbesondere Erdgas,
durch mindestens einen Turboverdichter, der in ein Leitungsnetz eingebunden ist
und der zur Gasrückführung von einer Bypass-Leitung umgangen wird, die ein
Regelventil enthält, mit einer Pumpverhütungsregelung, die ein Stellsignal für
das Regelventil erzeugt, wobei die Pumpverhütungsregelung in Abhängigkeit
von der Position des Arbeitspunktes bezogen auf eine Regellinie arbeitet, die im
Kennfeld des Turboverdichters in Abhängigkeit zum Verlauf der Pumpgrenze
festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß der Pumpverhütungsregelung als Eingangsgrößen die Abweichung des Arbeitspunktes von der Regellinie, die Änderungsgeschwindigkeit des Arbeitspunktes bei Annäherung an die Regellinie und die Drehzahl zuge führt werden und
- b) daß alle Eingangsgrößen in Abhängigkeit von ihrer Wertigkeit zeitgleich nach einer nichtlinearen Regelstrategie verarbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
zum Regeln des Volumenstroms von Gas, insbesondere Erdgas, durch minde
stens einen Turboverdichter in einer Verdichterstation, die in ein Leitungsnetz
eingebunden ist, die eine Stationsregelung und eine Gruppenregelung aufweist,
wobei die Stationsregelung einen summarischen Leistungssollwert erzeugt, der
als Eingangsgröße der Gruppenregelung zugeführt wird, die für den
Turboverdichter einen Drehzahl-Sollwertverlauf erzeugt, dadurch gekennzeich
net, daß eine Abstimmungsregelung bei Annäherung des Arbeitspunktes an die
Regellinie eine maximal zulässige Absenkungsgeschwindigkeit der jeweiligen
Drehzahl erzeugt, die als Eingangsgröße in die Stations- oder Gruppenregelung
eingeht und daß der Abstimmungsregelung als Eingangsgröße die Abweichung
des aktuellen Arbeitspunktes von der Regellinie zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abweichung des Arbeitspunktes von der Re
gellinie in einem Rechenmodul nach einer nichtlinearen Strategie berechnet wird
und daß dem Rechenmodul als Eingangsgrößen der Volumenstrom und das
Verhältnis von Austrittsdruck und Eintrittsdruck sowie die Lage der Regellinie im
Verdichterkennfeld zugeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stationsregelung als Eingangsgrößen die Ab
weichungen des Volumenstroms, des Eintrittsdrucks, des Austriftsdrucks und der
Austrittstemperatur von ihren Soll- und/oder Grenzwerten sowie die Änderungs
geschwindigkeiten dieser Eingangsgrößen zugeführt werden und daß alle Ein
gangsgrößen in Abhängigkeit von ihrer Wertigkeit zeitgleich nach einer nicht li
nearen Regelstrategie verarbeitet werden.
5. Regeleinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpverhütungsregelung und/oder die Stati
onsregelung zur zeitgleichen, nichtlinearen Verarbeitung aller Eingangsgrößen in
Abhängigkeit von ihrer Wertigkeit einen Fuzzy-Regler aufweist bzw. aufweisen.
6. Regeleinrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fuzzy-Regler als zweisträngiger Fuzzy-Regler
zur Verarbeitung von sowohl positiven als auch negativen Regeln unter optiona
ler Verwendung eines Inferenzfilters ausgebildet ist.
7. Regeleinrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fuzzy-Regler als Fuzzy-PI-Regler ausgebildet
ist, der ein Fuzzy-Modul, ein nachgeschaltetes Proportional-Glied und einen
nachgeschalteten Integrierer aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19812159A DE19812159A1 (de) | 1998-03-20 | 1998-03-20 | Verfahren zum Regeln des Volumenstroms von Gas, insbesondere Erdgas, durch einen Turboverdichter |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19812159A DE19812159A1 (de) | 1998-03-20 | 1998-03-20 | Verfahren zum Regeln des Volumenstroms von Gas, insbesondere Erdgas, durch einen Turboverdichter |
Publications (1)
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DE19812159A1 true DE19812159A1 (de) | 1999-09-23 |
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ID=7861602
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19812159A Ceased DE19812159A1 (de) | 1998-03-20 | 1998-03-20 | Verfahren zum Regeln des Volumenstroms von Gas, insbesondere Erdgas, durch einen Turboverdichter |
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