DE19812157A1 - Verfahren zum Regeln des Gasflusses in einer Verdichterstation - Google Patents
Verfahren zum Regeln des Gasflusses in einer VerdichterstationInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln des Gasflusses einer Verdichterstation, die in ein Leitungsnetz, insbesondere ein Erdgas-Leitungsnetz, eingebunden ist. DOLLAR A Die Verdichterstation weist eine Stationsregelung auf, die einen summarischen Leistungssollwert zur Regelung der Drehzahl mindestens eines Verdichters mittels einer Gruppenregelung erzeugt. Es werden der Stationsregelung als Eingangsgrößen die Abweichungen des Volumenstroms, des Eintrittsdrucks, des Austrittsdrucks und der Austrittstemperatur von ihren Soll- und/oder Grenzwerten zugeführt. DOLLAR A Erfindungsgemäß werden der Stationsregelung zusätzlich die Änderungsgeschwindigkeiten der Eingangsgrößen zugeführt. Alle Eingangsgrößen werden in Abhängigkeit von ihrer Wertigkeit zeitgleich nach einer nichtlinearen Regelstrategie verarbeitet. DOLLAR A Die Stationsregelung weist zur zeitgleichen nichtlinearen Verarbeitung aller Eingangsgrößen in Abhängigkeit von ihrer Wertigkeit einen Fuzzy-Regler auf.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches und
eine Regeleinrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Ein Erdgas-Leitungsnetz beinhaltet in der Praxis mehrere Verdichterstationen, die dazu
dienen, den Gasfluß zu regeln, wobei in die Regelung die Abweichungen des Volu
menstroms, des Eintrittsdrucks bzw. Saugdrucks, des Austrittsdrucks bzw. Enddrucks
und der Austriftstemperatur von ihren Soll- und/oder Grenzwerten als Regelgrößen ein
gehen. In der Regel werden in einer Verdichterstation mehrere Verdichter, in der Regel
Turboverdichter, parallel oder seriell betrieben.
Beispielsweise muß in Erdgas-Übergabestationen ein geforderter Volumenstrom be
reitgestellt werden. Verdichterstationen werden auch zur Druckerhöhung während des
Transportes eingesetzt. Der Eintriftsdruck darf dabei einen Minimaldruck nicht unter
schreiten, der Austrittsdruck und die Austrittstemperatur dürfen vorgegebene Maxi
malwerte nicht überschreiten.
Die Stationsregelung erzeugt für alle installierten Verdichter einen summarischen Lei
stungssollwert. Dieser Wert dient als Eingangsgröße für eine sogenannte Gruppen
regelung, die für die einzelnen Verdichter Drehzahl-Sollwertverläufe erzeugt.
Die Stationsregelung soll für eine möglichst schnelle asymptotische Ausregelung der
Regelabweichungen, d. h. der Abweichungen des aktuellen Volumenstromes, des
Austrittsdrucks, des Eintrittsdrucks oder der aktuellen Austrittstemperatur von den ge
forderten Sollwerten sorgen. Dabei unterliegt die Regelung der folgenden Restriktion:
Die zeitliche Veränderung (der Gradient) des von der Stationsregelung erzeugten summarischen Leistungssollwertes ist nach unten und oben begrenzt. Diese Gradien ten-Grenzen dürfen nicht verletzt werden.
Die zeitliche Veränderung (der Gradient) des von der Stationsregelung erzeugten summarischen Leistungssollwertes ist nach unten und oben begrenzt. Diese Gradien ten-Grenzen dürfen nicht verletzt werden.
Aus der Praxis ist ein Verfahren zur Regelung des Volumenstroms bekannt, das sich in
zwei Funktionsblöcke unterteilen läßt (siehe Fig. 2):
In einer Eingangsverarbeitung 1 werden zunächst die gemessenen Istwerte der Ein gangsgrößen mit dem jeweiligen Sollwert bzw. den Grenzwerten verglichen und die Abweichungen ermittelt. Jede Abweichung ei wird mit einem Faktor Ki gewichtet. Diese gewichteten Abweichungen Ki.ei = xi, werden einem Baustein 2 zugeführt, der dieje nige gewichtete Abweichung Yj auswählt, die den kleinsten Zahlenwert aufweist (Minimalwert-Auswahl). Die ausgewählte gewichtete Abweichung Yj wird dann an einen PI-Regler 3 weitergeleitet. Nach Maßgabe des aktuellen Wertes von j wird im Block 4 die Nachstellzeit des PI-Reglers auf den Wert TNj eingestellt. Der Ausgangswert des PI-Reglers entspricht dem summarischen Leistung-Sollwert u.
In einer Eingangsverarbeitung 1 werden zunächst die gemessenen Istwerte der Ein gangsgrößen mit dem jeweiligen Sollwert bzw. den Grenzwerten verglichen und die Abweichungen ermittelt. Jede Abweichung ei wird mit einem Faktor Ki gewichtet. Diese gewichteten Abweichungen Ki.ei = xi, werden einem Baustein 2 zugeführt, der dieje nige gewichtete Abweichung Yj auswählt, die den kleinsten Zahlenwert aufweist (Minimalwert-Auswahl). Die ausgewählte gewichtete Abweichung Yj wird dann an einen PI-Regler 3 weitergeleitet. Nach Maßgabe des aktuellen Wertes von j wird im Block 4 die Nachstellzeit des PI-Reglers auf den Wert TNj eingestellt. Der Ausgangswert des PI-Reglers entspricht dem summarischen Leistung-Sollwert u.
Das bekannte Verfahren hat strukturbedingt folgende Nachteile:
Die Abweichungen ei sind durch die Faktoren Ki so gewichtet, daß nur jeweils eine der Eingangsgrößen (Volumenstrom, der Eintrittsdruck, Austrittsdruck oder die Austritts temperatur) ausgeregelt werden kann.
Die Abweichungen ei sind durch die Faktoren Ki so gewichtet, daß nur jeweils eine der Eingangsgrößen (Volumenstrom, der Eintrittsdruck, Austrittsdruck oder die Austritts temperatur) ausgeregelt werden kann.
Ist eine der Ausgangsgrößen nahezu ausgeregelt, greift die Abweichung einer anderen
Eingangsgröße erst dann, wenn ihr zugehöriger Istwert nahe bei ihrem Soll
wert/Grenzwert liegt. Dies kann zu einem Überschreiten des entsprechenden Sollwer
tes/Grenzwertes führen. Daher wird die Nachstellzeit für die Ausregelung so groß ge
wählt, daß ein Überschwingen in allen denkbaren Betriebssituationen so gering wie
möglich gehalten wird.
Die Umschaltschwelle zwischen den unterschiedlichen Abweichungen wird durch das
Verhältnis zwischen den einzelnen Gewichtungsfaktoren nur qualitativ bestimmt, so
daß nicht in jeder Betriebssituation optimal reagiert werden kann. Zudem wird die An
näherungsgeschwindigkeit der Eingangsgrößen an ihre Sollwerte/Grenzwerte nicht be
rücksichtigt.
Die Gradienten-Grenzen für den summarischen Leistungssollwert werden in dem be
kannten Verfahren nicht realisiert, so daß jedem Verdichter ein zusätzlicher Baustein
vorgeschaltet wird, der den von der Stationsregelung geforderten Leistungssollwert so
nachführt, daß die Gradienten-Grenzen nicht verletzt werden.
Bei Verdichtern, die als Turboverdichter ausgebildet sind, muß in allen Betriebssituatio
nen verhindert werden, daß sich der Volumenstrom durch die einzelnen Verdichter so
sehr reduziert, daß durch Strömungsabriß eine Beschädigung der Verdichter auftreten
kann. Dieses unerwünschte Pumpen von Verdichtern tritt auf, wenn der Volumenstrom
durch den Verdichter in Abhängigkeit zum Verhältnis des Austrittsdrucks zum Eintritts
druck, d. h. wenn der hierdurch bestimmte Arbeitspunkt unter einen Grenzwert - im fol
genden Pumpgrenze genannt - absinkt. Insbesondere schnelle Reduzierungen der
Verdichter-Drehzahl führen zu einer schnellen Annäherung des Arbeitspunktes im Ver
dichterkennfeld an die Pumpgrenze, da dann das Druckverhältnis von Austrittsdruck
und Eintrittsdruck zunächst näherungsweise konstant bleibt und bereits kleine Dreh
zahlverringerungen den Volumenstrom stark reduzieren.
Zur Pumpverhütung werden die Verdichter zur Gasrückführung von einer Bypass-Lei
tung umgangen. Diese enthält ein Regelventil, dessen Stellsignal von einer Pumpver
hütungsregelung erzeugt wird. Die Pumpverhütungsregelung arbeitet in Abhängigkeit
von der Position des Arbeitspunktes bezogen auf eine Regellinie, die im Kennfeld des
Turboverdichters in Abhängigkeit zur Pumpgrenze verläuft.
Die Pumpverhütungsregelung bewirkt, daß der Arbeitspunkt an der Regellinie ausgere
gelt wird. Bei einem großen Abstand der Regellinie von der Pumpgrenze ist für den
Betreiber nur ein eingeschränkter Bereich des Kennfeldes nutzbar.
Die Stationsregelung muß langsamer ausgelegt werden als im Mittel notwendig wäre,
damit die Drehzahl-Sollwerte auch bei großen Regelabweichungen nicht zu schnell ab
gesenkt werden und die Pumpverhütungsregelung das Erreichen der Pumpgrenze si
cher vermeiden kann. Die Stationsregelung reagiert daher auch in Betriebssituationen,
in denen der Arbeitspunkt einen großen Abstand von der Pumpgrenze aufweist, erheb
lich langsamer auf Sollwert-Änderungen als dies möglich und wünschenswert wäre.
Aufgabe der Erfindung ist es demgemäß, ein gattungsgemäßes Verfahren zum Regeln
des Gasflusses in einer Verdichterstation zu schaffen, bei dem in allen Betriebssituatio
nen ein zeitoptimales Ausregeln der Abweichungen des Volumenstroms, des Austritts
drucks, des Eintrittsdrucks und der Austrittstemperatur von ihren Soll- und/oder Grenz
werten gewährleistet ist, ohne daß Überschwingen auftritt, Grenzwerte verletzt werden
oder ohne daß ein Pumpen auftritt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Hauptanspruch aufgeführten kenn
zeichnenden Merkmale gelöst.
Diese Lösung hat den Vorteil, daß die Regelabweichungen aller Eingangsgrößen
schnellstmöglich ausgeregelt werden, und zwar unabhängig von der aktuellen Be
triebssituation. Außerdem wird das Verletzen der Grenzwerte sicher verhindert, wobei
die Beschränkung für die Änderung des erzeugten summarischen Leistungssollwertes
berücksichtigt wird.
Die Verarbeitung aller Eingangsgrößen in Abhängigkeit von ihrer Wertigkeit nach einer
nichtlinearen Regelstrategie ermöglicht es, das "harte" Umschalten der Minimalwert-
Auswahl nach dem Stand der Technik durch ein "weiches" Umschalten zu ersetzen.
Dieses Umschalten kann jederzeit und damit auch schon vor Überschreiten eines
Grenzwerts erfolgen.
Der wesentliche Unterschied zum Stand der Technik besteht darin, daß nicht erst Ge
genmaßnahmen ergriffen werden, wenn einer der Grenzwerte überschritten worden ist,
sondern schon, wenn eine Annäherung an einen der Grenzwerte vorliegt.
Bei diesen Gegenmaßnahmen handelt es sich in allen Fällen (Volumenstrom, Austritts
druck, Eintrittsdruck oder Austrittstemperatur nähert sich dem Sollwert/Grenzwert), um
das Zurücknehmen der Stellgröße, also des summarischen Leistungssollwertes.
Ein weiterer entscheidender Vorteil liegt in der Möglichkeit der Realisierung von nichtli
nearen Kennfeldern. Beim Stand der Technik sind die Parameter des PI-Reglers fest
eingestellt und können nur sehr konservativ gewählt werden (Worst-case-Abschät
zung). Mit der hier eingesetzten nichtlinearen Regelstrategie wird ein Funktional reali
siert, das in der Wirkungsweise einem PI-Regler mit variablen Parametern entspricht.
Damit erreicht man mit dem Regelungskonzept eine Art global optimale Parametrisie
rung, so daß unabhängig von Sollwertänderungen und Störeinflüssen die Ausregelung
unter Berücksichtigung der Begrenzung der Stellgrößengradienten nahezu zeitoptimal
erfolgt.
Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft eine Verdichterstation, die mindestens einen
Verdichter aufweist, der als Turboverdichter ausgebildet ist. Dieser wird zur Gasrück
führung von einer Bypass-Leitung umgangen, die ein Regelventil enthält. Eine Pump
verhütungsregelung erzeugt ein Stellsignal für das Regelventil, wobei die Pumpver
hütungsregelung in Abhängigkeit von der Position des Arbeitspunktes bezogen auf eine
Regellinie arbeitet, die im Kennfeld des Verdichters in Abhängigkeit zur Pumpgrenze
verläuft. Erfindungsgemäß wird der Pumpverhütungsregelung als Eingangsgrößen die
Abweichung des Arbeitspunktes von der Regellinie, die Änderungsgeschwindigkeit des
Arbeitspunktes bei Annäherung an die Regellinie und die Drehzahl zugeführt. Alle Ein
gangsgrößen werden in Abhängigkeit von ihrer Wertigkeit zeitgleich nach einer nicht
linearen Regelstrategie verarbeitet. Eine Abstimmungsregelung erzeugt bei Annähe
rung des Arbeitspunktes an die Regellinie eine maximal zulässige Drehzahlabsen
kungsgeschwindigkeit, die als Eingangsgröße in die Stationsregelung oder Gruppen
regelung eingeht. Der Abstimmungregelung wird als Eingangsgröße die Abweichung
des aktuellen Arbeitspunktes von der Regellinie zugeführt.
Das Erreichen der Pumpgrenze wird auch bei schnellen Arbeitspunktbewegungen, wie
sie bei großen Regelabweichungen in der Stationsregelung auftreten können, insbe
sondere wenn diese schnell ausgelegt ist, sicher vermieden. Ferner wird das Über
schwingen über die Regellinie vermieden, so daß deren Abstand von der Pumpgrenze
möglichst klein gehalten werden kann.
Die Abstimmungsregelung läßt bei Annäherung des Arbeitspunktes an die Regellinie
eine Verringerung der Drehzahl und eine damit verbundene Verringerung des Volu
menstroms durch den Verdichter nur maximal in einem Maße zu, wie diese Verringe
rung durch eine Erhöhung des Volumenstroms durch den Verdichter durch eine Öff
nung des Pumpverhütungsventils kompensiert werden kann. Das dynamische Verhal
ten der Verdichterstation in Betriebssituationen, in denen der Volumenstrom durch die
einzelnen Verdichter ausreichend groß ist, wird kaum beeinflußt.
Die Dynamik der Stations- und Gruppenregelung kann unabhängig von den Belangen
der Pumpverhütung frei gewählt und daher gegenüber konventionellen Regelungen
deutlich erhöht werden, da die Abstimmungsregelung zu einer Entkopplung der beiden
Regelungsaufgaben führt.
Die Erfindung schafft ferner eine Regeleinrichtung zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens. Die Regeleinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Stati
onsregelung zur zeitgleichen nichtlinearen Verarbeitung aller Eingangsgrößen in Ab
hängigkeit von ihrer Wertigkeit einen Fuzzy-Regler aufweist.
Der Fuzzy-Regler kann auch als zweisträngiger Fuzzy-Regler zur Verarbeitung von so
wohl positiven als auch negativen Regeln unter optionaler Verwendung eines Infe
renzfilters ausgebildet sein.
Die erfindungsgemäße Aufgabe besteht im Prinzip aus zwei Teilaufgaben; der zeitglei
chen Regelung aller Eingangsgrößen und der Vermeidung von Überschwingungen bei
Erreichen der Grenzwerte der Eingangsgrößen.
Diese Aufgabe wird zwar durch eine einzelne Regeleinrichtung erledigt, wobei der ver
wendete Fuzzy-Regler eine getrennte Lösung der beiden Teilaufgaben erlaubt. Hierzu
werden für die Lösung jeder Teilaufgabe von einander unabhängige Regelgruppen in
das Regelwerk des Fuzzy-Moduls eingebracht, die dann zur Feinoptimierung auch von
einander unabhängig verändert werden können.
Eine Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Fuzzy-Regler
als Fuzzy-PI-Regler ausgebildet ist, der ein Fuzzy-Modul, ein nachgeschaltetes Propor
tionalglied und einen nachgeschalteten Integrierer aufweist. Durch diese Aufteilung
kann eine Gradientenbegrenzung für die Stellgröße leicht erfüllt werden. Der Ausgang
des Fuzzy-Moduls ist prinzipbedingt auf einen Maximal- und Minimalwert begrenzt. Mit
dem Proportionalglied, das dem Fuzzy-Modul nachgeschaltet ist, läßt sich daher direkt
ein maximaler Stellgrößengradient für den Fuzzy-PI-Regler einstellen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im
Zusammenhang mit der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Stationsregelung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Stationsregelung nach dem Stand der
Technik, die eingangsseitig erläutert worden ist;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Stationsregelung mit Abstimmungs
regelung;
Fig. 4 ein Verdichterkennfeld.
Die Stationsregelung nach Fig. 1 erzeugt einen summarischen Leistungssollwert u zur
Regelung der Drehzahl mindestens eines Verdichters. Im vorliegenden Fall soll ein
bestimmter Volumenstrom bereitgestellt werden. Der Ist-Volumenstrom VN,ist wird ge
messen, mit dem Sollwert VN,soll verglichen und die Regelabweichung Δ VN bestimmt.
Auf die gleiche Weise werden die Abweichungen des Eintrittsdrucks Δ PS, Aus
trittsdrucks Δ PD und der Austrittstemperatur Δ TD von ihren Grenzwerten ermittelt.
Weiterhin werden die Ableitungen aller Regelabweichungen nach der Zeit, d. h. die
Änderungsgeschwindigkeiten der Abweichungen, ermittelt und alle Größen einem
Fuzzy-Modul 5 zugeführt. Alle Eingangsgrößen werden zeitgleich nach einer nichtlinea
ren Regelstrategie bearbeitet. Dem Fuzzy-Modul nachgeschaltet ist ein Proportional-
Glied 6 sowie ein Integrierer 7. Durch diese Aufteilung kann eine Gradientenbegren
zung für den Leistungs-Sollwert leicht erfüllt werden. Der Ausgang des Fuzzy-Moduls 5
ist prinzipbedingt auf einen Maximal- und Minimalwert begrenzt. Mit dem Proportional-
Glied 6 läßt sich daher direkt ein maximaler Stellgrößengradient für den Fuzzy-PI-Reg
ler einstellen.
In Fig. 3 ist eine Stationsregelung mit einer Abstimmungsregelung dargestellt. Das Ein
gangsmodul 8 dient zur Aufbereitung und Verarbeitung der diversen Eingangsgrößen
und liefert einen Wert d, der vom Regler 9, und zwar einem PI-Regler, weiterverarbeitet
wird. In einer Abstimmungsregelung 10 wird bei Annäherung des Arbeitspunktes an die
Regellinie eine maximal zulässige Absenkungsgeschwindigkeit z der jeweiligen Dreh
zahl erzeugt, wobei der Abstimmungsregelung als Eingangsgröße die Abwei
chung xw des aktuellen Arbeitspunktes von der Regellinie zugeführt wird.
Die Abweichung xw des Arbeitspunktes von der Regellinie wird in einem Rechenmo
dul 11 nach einer nichtlinearen Strategie berechnet. Dem Rechenmodul 11 werden als
Eingangsgrößen der Volumenstrom, das Verhältnis von Austrittsdruck und Eintritts
druck sowie die Lage der Regellinie zugeführt.
Fig. 4 zeigt ein typisches Verdichterkennfeld. Dargestellt sind die Kennlinien minimaler
bzw. maximaler Drehzahlen nmin bzw. nmax. Ferner ist die Begrenzung des zulässigen
Arbeitsbereiches nach links durch die Pumpgrenze PG und die etwa parallel dazu
angeordnete Regellinie RL dargestellt. Auf der Abzisse ist der Volumenstrom V durch
den Turboverdichter, auf der Ordinate das Verhältnis π von Austrittsdruck und Ein
trittsdruck aufgetragen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Regeln des Gasflusses in einer Verdichterstation, die in ein Lei
tungsnetz, insbesondere ein Erdgas-Leitungsnetz, eingebunden ist und eine
Stationsregelung aufweist, die einen summarischen Leistungssollwert zur Re
gelung der Drehzahl mindestens eines Verdichters mittels einer Gruppenrege
lung erzeugt, wobei der Stationsregelung als Eingangsgrößen die Abweichungen
des Volumenstroms, des Eintrittsdrucks, des Austrittsdrucks und der Aus
trittstemperatur von ihren Soll- und/oder Grenzwerten zugeführt werden,
dadurch gekennzeichnet,
- a) daß der Stationsregelung als zusätzliche Eingangsgrößen die Änderungs geschwindigkeiten der Abweichungen zugeführt werden und
- b) daß alle Eingangsgrößen in Abhängigkeit von ihrer Wertigkeit zeitgleich nach einer nichtlinearen Regelstrategie verarbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Verdichterstation mindestens einen Verdichter aufweist, der als Turbo
verdichter ausgebildet ist, der zur Gasrückführung von einer Bypass-Leitung
umgangen wird, die ein Regelventil enthält, mit einer Pumpverhütungsregelung,
die ein Stellsignal für das Regelventil erzeugt, wobei die Pumpverhütungsrege
lung in Abhängigkeit von der Position des Arbeitspunktes bezogen auf eine Re
gellinie arbeitet, die im Kennfeld des Turboverdichters in Abhängigkeit zur
Pumpgrenze verläuft, dadurch gekennzeichnet
- a) daß der Pumpverhütungsregelung als Eingangsgrößen die Abweichung des Arbeitspunktes von der Regellinie, die Änderungsgeschwindigkeit des Arbeitspunktes bei Annäherung an die Regellinie und die Drehzahl zuge führt werden und
- b) daß alle Eingangsgrößen in Abhängigkeit von ihrer Wertigkeit zeitgleich nach einer nichtlinearen Regelstrategie verarbeitet werden,
- c) daß eine Abstimmungsregelung bei Annäherung des Arbeitspunktes an die Regellinie eine maximal zulässige Drehzahlabsenkungsgeschwindig keit erzeugt, die als Eingangsgröße in die Stationsregelung oder Gruppen regelung eingeht und daß der Abstimmungsregelung als Eingangsgröße die Abweichung des aktuellen Arbeitspunktes von der Regellinie zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abweichung des Arbeitspunktes von der Re
gellinie in einem Rechenmodul nach einer nichtlinearen Strategie berechnet wird
und daß dem Rechenmodul als Eingangsgrößen der Volumenstrom, das Ver
hältnis von Austrittsdruck und Eintrittsdruck und die Lage der Regellinie zuge
führt werden.
4. Regeleinrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stationsregelung und/oder die Pumpverhütungsregelung zur zeitglei
chen, nichtlinearen Verarbeitung aller Eingangsgrößen in Abhängigkeit von ihrer
Wertigkeit einen Fuzzy-Regler aufweist bzw. aufweisen.
5. Regeleinrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fuzzy-Regler als zweisträngiger Fuzzy-Regler
zur Verarbeitung von sowohl positiven als auch negativen Regeln unter optiona
ler Verwendung eines Inferenzfilter ausgebildet ist.
6. Regeleinrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fuzzy-Regler als Fuzzy-PI-Regler ausgebildet
ist, der ein Fuzzy-Modul, ein nachgeschaltetes Proportional-Glied und einen
nachgeschalteten Integrierer aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998112157 DE19812157A1 (de) | 1998-03-20 | 1998-03-20 | Verfahren zum Regeln des Gasflusses in einer Verdichterstation |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998112157 DE19812157A1 (de) | 1998-03-20 | 1998-03-20 | Verfahren zum Regeln des Gasflusses in einer Verdichterstation |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19812157A1 true DE19812157A1 (de) | 1999-09-23 |
Family
ID=7861601
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998112157 Withdrawn DE19812157A1 (de) | 1998-03-20 | 1998-03-20 | Verfahren zum Regeln des Gasflusses in einer Verdichterstation |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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1998
- 1998-03-20 DE DE1998112157 patent/DE19812157A1/de not_active Withdrawn
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