DE19811506A1 - Mikrosatellitenmarker für Secale cereale, Triticale und verwandte Spezies - Google Patents
Mikrosatellitenmarker für Secale cereale, Triticale und verwandte SpeziesInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft neuartige genetische Marker - sogenannte Mikrosatelliten - für Roggen (Secale cereale L.) und nahe verwandte Spezies (Tribus: Triticeae und Poeae) sowie ihre Verwendung.
Description
Die Erfindung betrifft neuartige genetische Marker für Roggen (Secale cereale L.)
und nahe verwandte Spezies (Tribus Triticeae, Poeae) sowie ihre Verwendung.
Die am weitesten verbreiteten bekannten genetischen Marker auf DNS-Basis sind
die sogenannten Restriktionsfragment-Längenpolymorphismen(RFLP)-Marker. Zur
Anwendung dieser Marker wird genomische DNS mit Restriktionsenzymen verdaut,
auf Agarosegelen aufgetrennt und auf Nylonmembranen transferiert (Southernblot).
Durch Hybridisierung mit radioaktiv markierten DNS-Sonden werden spezifische
Fragmente detektiert. Beim Auftreten von Mutationen im Bereich der verwendeten
Restriktionsenzyme oder kleineren Deletionen/Insertionen werden Polymorphismen
zwischen verschiedenen Individuen gefunden, welche stabil und in der Regel
kodominant vererbt werden. Die RFLP-Methode ist technisch sehr aufwendig auf
Radioaktivität angewiesen und hat sich deshalb nicht als praktikabel erwiesen.
Außerdem detektiert sie in hochgezüchtetem Material bei Roggen nur wenig
Polymorphismen.
Bei der anderen, in den letzten Jahren entwickelten molekularen Markerklasse, den
RAPDs (Random Amplified Polymorphic DNA) läßt die Reproduzierbarkeit der Er
gebnisse bei Übertragung auf ein anderes Material beziehungsweise in einem ande
ren Labor häufig zu wünschen übrig.
Mikrosatellitenmarker (auch als Simple sequence repeats (SSR)-Marker bezeichnet)
zeigen einen höheren Grad an Polymorphismus als andere bisher entwickelte
DNS-Marker. Simple sequence repeats (SSR) bestehen aus einer tandemartig
angeordneten Wiederholung einer Di-, Tri- oder Tetranukleotidsequenz, zum
Beispiel (GA)n. Sie können auch zusammengesetzt sein, zum Beispiel
(GT)n1(GA)n2 oder eine sogenannte imperfekte Reihe darstellen, wie etwa
(GT)n1CT(GT)n2. Ein SSR(=Mikrosatelliten)-Marker besteht aus einer solchen
Sequenz mit zwei flankierenden einzelsträngigen DNS-Sequenzen, die in der Regel
16 bis 25 Basenpaare lang sind. Diese, als Primer bezeichneten DNS-Stränge
dienen der Vermehrung über die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und damit im
gegebenen Fall zur Detektion eines Längenunterschieds zwischen PCR-Produkten,
der auf dem Polymorphismus in der SSR-Region beruht. Um auch Unterschiede von
2 Basenpaaren deutlich machen zu können, erfolgt die Auftrennung der
PCR-Produkte über hochauflösende Agarosegele oder native beziehungsweise de
naturierende Polyacrylamidgele. SSRs haben den Vorteil über die PCR detektiert zu
werden, so daß sehr leicht große Probenmengen analysiert werden können.
In der DE-A-195 25 284, Mol. Gen. Genet. (1995) 246: 327-333 und Theor. Appl.
Genet. (1995) 90: 247-252 sind Mikrosatellitenmarker aus Weizen (Triticum aestivum
L.) beschrieben, die als genetische Marker für Weizen verwendet werden. In Mol.
Gen. Genet. (1995) wurden diese Mikrosatellitenmarker aus Weizen auch zur
PCR-Amplifikation mit Roggen (Secale cereale) und Gerste (Hordeum vulgare, H.
spontaneum) verwendet.
Untersuchungen haben jedoch ergeben, daß SSR-Marker sehr spezifisch für einen
Locus sind und daß für andere Getreidearten wie Weizen, Gerste, Reis oder Mais
bereits vorliegende SSR-Marker nicht oder nur sehr begrenzt für die Analyse von
Roggen-DNS verwendbar sind. So wurde gefunden, daß maximal 10% von
SSR-Markern des Kulturweizens (Triticum aestivum) zu spezifischen DNS-Amplikons
beim Roggen führen. Als Grund hierfür kann die bereits weit fortgeschrittene
Divergenz in der DNS-Sequenz zwischen den beiden Getreidearten angeführt
werden. Für eine sinnvolle Anwendung in der Roggenzüchtung ist es deshalb
zwingend notwendig, roggenspezifische SSR-Marker zu entwickeln.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, Mikrosatellitenmarker zur genetischen
Analyse und Züchtung von Pflanzen der Spezies Secale cereale und verwandte Ar
ten bereitzustellen, die sich durch einen höheren Grad an DNS-Polymorphismus
auszeichnen als andere bisher für das Roggengenom entwickelte molekulare Son
den.
Es wurde gefunden, daß spezielle aus Roggen (Secale cereale L.) stammende
spezifische Primersequenzen die gestellte Aufgabe erfüllen.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit
- (1) Mikrosatellitenmarker auf Basis hypervariabler Genomabschnitte für Pflanzen
der Spezies Secale cereale L. sowie der Tribus Triticeae und Poeae, die
- - einen simple sequence repeat (SSR) Marker als sequence tagged site (STS) umfassen, die durch zwei spezifische aus Secale cereale L. abgeleitete Primer definiert ist, welche im Durchschnitt 22 ± 4 Basen lang sind und links und rechts eine Mikrosatellitensequenz flankieren, und
- - durch Amplifikation hypervariabler Genomabschnitte mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion (PCR) in Gegenwart der zwei spezifischen Primer zu polymorphen Fragmenten (PCR-Produkte verschiedener Länge) erhältlich sind;
- (2) ein Verfahren zur Herstellung eines Mikrosatellitenmarkers, wie in (1) definiert, für Pflanzen der Spezies Secale cereale sowie der Tribπs Triticeae und Poeae, dadurch gekennzeichnet, daß hypervariable Genomabschnitte mit Hilfe der Polymerasekettenreaktion (PCR) in Gegenwart der zwei spezifischen Primer zu polymorphen Fragmenten amplifiziert und anschließend aufgetrennt werden;
- (3) die Verwendung der Mikrosatellitenmarker, wie in (1) definiert, zur genetischen Analyse von Secale cereale und Triticale sowie weitere Arten der Tribπs Triticeae und Poeae; und
- (4) die in (1) definierten aus Secale cereale abgeleiteten Primerpaare.
Die erfindungsgemäßen Marker basieren auf der Amplifikation bestimmter hyperva
riabler Genomabschnitte, den sogenannten Mikrosatelliten, mit Hilfe der Polymera
sekettenreaktion (PCR). Zur spezifischen Amplifikation werden für jeden
Mikrosatelliten-Locus zwei aus Secale cereale L. abgeleitete Primer jeweils links und
rechts der Mikrosatellitensequenz benötigt. Diese Primer sind im Durchschnitt 22 ± 4
Basen lang und durch ihre Sequenzen definiert. Ein Mikrosatellitenmarker ist im
Prinzip eine sequence tagged site (STS), welche durch zwei spezifische Primer
definiert ist. Diese Primer flankieren jeweils links und rechts eine sogenannte
Mikrosatellitensequenz.
Eine Mikrosatellitensequenz ist definiert als tandemrepetitive Wiederholung einer
Di-, Tri- oder Tetranukleotidsequenz, die ein Grundmotiv von 2-4 Nukleotiden,
beispielsweise (GA)n, wobei n ≧ 8 umfaßt. Es treten auch zusammengesetzte Mi
krosatellitensequenzen auf, beispielsweise (GT)n(AT)n, sowie imperfekte Sequen
zen, bei welchen einzelne Basen mutiert sind, beispielsweise (GA)nCA(GA)n.
Zwischen verschiedenen Linien und Sorten kommt es zu Variationen der Anzahl der
Repeats an einem bestimmten Locus. Dies führt nach Amplifikation des Mikro
satelliten mittels der spezifischen Primer in den flankierenden Sequenzen zu
PCR-Produkten verschiedener Länge und damit zu Polymorphismus. Diese Polymor
phismen werden stabil vererbt und können daher als genetische Marker verwendet
werden. In manchen Fällen treten auch Nullallele (kein sichtbares Fragment) auf,
wenn Mutationen innerhalb der Bindungsstelle für die Primer vorhanden sind.
Die Auftrennung und Detektion der erhaltenen PCR-Produkte kann mit verschiede
nen technischen Varianten durchgeführt werden. Für die Auftrennung der Fragmente
können hochauflösende Agarosegele, native Polyacrylamidgele oder denaturierende
Polyacrylamidgele (= Sequenziergele) verwendet werden. Die Detektion der
Fragmente kann je nach Trennungssystem über Ethidiumbromidfärbung, Silberfär
bung, bei radioaktiver Markierung der PCR-Fragmente über Autoradiographie erfol
gen.
Eine weitere sehr effektive Variante der Auftrennung und Detektion besteht im Ein
satz eines automatischen Sequenziergerätes mit farbstoff- bzw. fluoreszenzmarkier
ten Primern. Hierzu ist erforderlich, einen Primer aus jedem Mikrosatelliten-Primer
paar farbstoff- bzw. fluoreszenzmarkiert zu synthetisieren. Aus der PCR-Amplifika
tion resultiert ein markiertes Produkt, welches von dem Sequenziergerät detektiert
werden kann. Dabei werden für jede Probe farbstoff- bzw. fluoreszenzmarkierte
Größenstandards in derselben Spur mit aufgetrennt. Eine spezielle Software erlaubt
es danach, die absolute Größe jedes aufgetrennten Fragmentes zu berechnen und
somit auch Fragmente zwischen verschiedenen Gelläufen zu vergleichen. Mit dieser
Methode können pro Tag mehrere hundert Proben weitgehend automatisch analy
siert werden.
Erfindungsgemäß werden Mikrosatellitenmarker bereitgestellt, die die in der folgen
den Tabelle gezeigten aus Secale cereale L., d. h. der Roggensorte "Carokurz",
abgeleitete Primerpaare mit zugeordneten Mikrosatellitensequenzen bzw. eine
Anzahl davon enthalten und die Loci von allen Chromosomen des Roggengenoms
amplifizieren und daher zur Genmarkierung Verwendung finden.
Weiterhin sind auch Primer verwendbar, die eine Homologie von mindestens 60%,
insbesondere von mindestens 80%, zu den vorstehend aufgeführten Primern auf
weisen.
Zur Herstellung der gezeigten Primer wird die im Zellkern vorliegende DNS des Kul
turroggens (Secale cereale L.) mit MbOI und Sau3AI, welche die Basenabfolge
GATC erkennen, vollständig verdaut. Bruchstücke im Bereich von 200 bis 1500
Basenpaaren werden daraufhin in einen Vektor kloniert, der die gleichen Restrik
tionsenden besitzt wie die genomischen DNS-Fragmente des Roggens. Als Vektor
dient der λ-Phage ZAP Express (Stratagene Inc.). Nachfolgend wird die so
verpackte genomische Roggen-DNS mit Hilfe der Hybridisierungstechnik nach den
SSR-Motiven (GT)n, (GA)n, (CT)n und (CA)n abgesucht. Dies erfolgt mit radioaktiv
markierten einzelsträngigen Oligonukleotiden der Abfolge (GT)10 und (CT)10. Auf
einem Autoradiogramm ergeben alle solche DNS-Fragmente sichtbare Signale, in
denen eines oder mehrere der oben genannten Motive enthalten sind. Diese
Phagenklone werden für die Sequenzierung, die nach dem Strangabbruchverfahren
(=Didesoxy-Methode) durchgeführt wird, in Plasmid-vektoren überführt. Die Sequenz
eines solchen Roggen-DNS-Bruchstücks offenbart neben dem SSR auch
DNS-Sequenzen links und rechts dieser Zielregion. Diese Sequenzen dienen der
Konstruktion eines Primerpaars, welches den SSR einschließt. Die Konstruktion wird
durch ein Computerprogramm unterstützt. Mit dessen Hilfe ist es möglich, für die
PCR optimale Primer zu erstellen, die zur Vermehrung nur eines oder weniger
Produkte führen.
Diese erfindungsgemäßen Marker zeichnen sich durch einen hohen Grad an Poly
morphismus innerhalb und zwischen verschiedenen Roggensorten bzw. -linien aus
und detektieren in der Regel in Roggenpopulationen mehrere Allele pro
Marker-Locus.
Sie sind daher für "DNA fingerprinting", Sortenidentifikation, zur Bestimmung von
Selbst- und Fremdbefruchtungsraten im Zuchtmaterial, Verwandschafts- bzw. Ähn
lichkeitsstudien, Charakterisierung von cytologischen Linien wie z. B. Deletionslini
en, Substitutionslinien, Additionslinien etc. und allen Formen von genetischen
Kartierungen, einschließlich der Kartierung von Einzelgenen und quantitativen
Merkmalen (QTLs) verwendbar. Insbesondere sind sie zur genetischen Kartierung
und Markierung von monogenen und polygenen Eigenschaften und somit für eine
effektivere Selektion sowie zur Evaluierung von Sortenreinheit, Überprüfung von
Zuchtschritten, besonders in der Hybridzuchtmethodik, auf Reinheit des
Zuchtmaterials, gelungene Selbstung, erwünschtes Verhältnis von Komponenten in
Populationen und Hybriden, und ähnliche für den Zuchterfolg zur Erstellung einer
Sorte notwendigen Erfordernisse verwendbar. Außerdem ist ihr Einsatz sehr gut für
eine Automatisierung geeignet und es ist möglich, die Detektion der Produkte mit
nichtradioaktiven Methoden durchzuführen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Die Reaktion fand in einem
Volumen von 10 oder 20 µl statt und enthielt folgende Komponenten:
10 mM Tris (HCl) pH 8.0
50 mM KCl
1,5 mM MgCl2
0,01% w/v Gelatine
200 µM von jedem Desoxynukleotidtriphosphat
250 nM von jedem Primer
0,5-1 U Taq-Polymerase
50-100 ng Matrizen-DNS.
10 mM Tris (HCl) pH 8.0
50 mM KCl
1,5 mM MgCl2
0,01% w/v Gelatine
200 µM von jedem Desoxynukleotidtriphosphat
250 nM von jedem Primer
0,5-1 U Taq-Polymerase
50-100 ng Matrizen-DNS.
Die Reaktion lief nach folgendem PCR-Profil ab:
1 Zyklus 95°C 3 min bzw. 8 min (1 Zyklus)
40 Zyklen 95°C 1 min (Denaturierungsphase)
60°C* 1 min (Primeranlagerungsphase)
72°C 30 sek. (Elongationsphase)
1 Zyklus 72°C 10 min (Extensionsphase).
1 Zyklus 95°C 3 min bzw. 8 min (1 Zyklus)
40 Zyklen 95°C 1 min (Denaturierungsphase)
60°C* 1 min (Primeranlagerungsphase)
72°C 30 sek. (Elongationsphase)
1 Zyklus 72°C 10 min (Extensionsphase).
*Die Primeranlagerungstemperatur betrug je nach SSR-Marker 55°C, 60°C oder
65°C.
Bevorzugt wurde eine sogenannte "touchdown"-PCR bzw. "Hot Start"-PCR durchge
führt. Im ersten Fall wurden dem o.a. Profil 5 Zyklen vorgeschaltet, für die lediglich
die Annealing-Temperatur mit jedem Zyklus um 1°C abgesenkt wurde. Die Tempera
tur der Annealing-Phase für den allerersten Zyklus betrug 5°C mehr als im Profil an
gegeben. Bei der "Hot Start"-PCR wurde die Taq-Polymerase erst nach vollständiger
Denaturierung der Matrizen-DNS aktiviert. Durch diese beiden Methoden wurde die
Spezifität der Reaktion erhöht.
Jedes Reaktionsgemisch wurde vor Ausführung der PCR mit einem Tropfen Mine
ralöl überschichtet. Die Amplifikation erfolgte in einem Perkin Elmer TC1 Thermo
cycler.
Die PCR-Reaktion wurde mit 1/10 Volumen (1 bzw. 2 µl) Ladungspuffer (50% Glycerin, 1 mM EDTA,
0,4% Bromphenolblau) gestoppt und der gesamte Ansatz in einem 3,5%igen Meta
phor®-Agarosegel (5 mm dick, 25 cm lang) aufgetrennt.
Ansatz für 1 Gel (250 ml):
8,75 g Metaphor®-Agarose wurden langsam in 250 ml 1X TBE (0,09 M Tris (Borsäure) pH 8.3, 2 mM EDTA) eingerührt und zu einer klaren Lösung aufgekocht. Nach Abkühlung auf 60 bis 70°C wurde Ethidiumbromid für eine Endkonzentration von 1 µg/ml zugegeben und die Gelflüssigkeit in eine abgedichtete Gelform gegos sen, in welche ein Kamm zur Taschenbildung eingesetzt wurde. Nach Aushärtung wurde das Gel für 30 min auf 4°C abgekühlt. Nach dem Auftragen der Proben wurde eine Spannung von 140 V angelegt. Die Auftrennung war nach 34 h beendet. Da nach wurden die Fragmente mittels UV-Licht sichtbar gemacht und dokumentiert.
8,75 g Metaphor®-Agarose wurden langsam in 250 ml 1X TBE (0,09 M Tris (Borsäure) pH 8.3, 2 mM EDTA) eingerührt und zu einer klaren Lösung aufgekocht. Nach Abkühlung auf 60 bis 70°C wurde Ethidiumbromid für eine Endkonzentration von 1 µg/ml zugegeben und die Gelflüssigkeit in eine abgedichtete Gelform gegos sen, in welche ein Kamm zur Taschenbildung eingesetzt wurde. Nach Aushärtung wurde das Gel für 30 min auf 4°C abgekühlt. Nach dem Auftragen der Proben wurde eine Spannung von 140 V angelegt. Die Auftrennung war nach 34 h beendet. Da nach wurden die Fragmente mittels UV-Licht sichtbar gemacht und dokumentiert.
Für eine radioaktive Analyse wurde die PCR in einem
Volumen von 10 µl durchgeführt. Anschließend wurde das gleiche Volumen
Stop-Puffer (98% Formamid, 10 mM EDTA pH 8.0, 0,025% Bromphenolblau, 0,025% Xy
lencyanol) zugesetzt. Das Gemisch wurde in einem 6%igen denaturierenden Poly
acrylamidgel aufgetrennt.
Ansatz für 1 Gel (60 ml):
25,2 g Harnstoff
6 ml 10X TBE
7,2 ml 50% Long Ranger (AT Biochem)
mit destilliertem Wasser auf 60 ml auffüllen
30 µl TEMED
300 µl Ammoniumpersulfat.
25,2 g Harnstoff
6 ml 10X TBE
7,2 ml 50% Long Ranger (AT Biochem)
mit destilliertem Wasser auf 60 ml auffüllen
30 µl TEMED
300 µl Ammoniumpersulfat.
Das Gel wurde zwischen zwei abgedichtete Glasplatten (33 cm breit, 40 cm lang)
gegossen, zwischen denen mit Hilfe von Spacern ein Abstand von 0,4 mm herge
stellt wurde. An der oben offenen Seite wurde eine Tasche für 2 aneinanderliegende
Haifisch-Kämme gebildet. Nach Polymerisation wurde das Gel in eine heizbare, ver
tikale Sequenzierapparatur eingespannt und beide Elektrodenbehälter mit 1X TBE
befüllt. Die Auftrennung der PCR-Produkte erfolgte unter 55 W und 1500 V für ca. 2
h. Nach Trocknung des Gels bei 65°C für 1,5 h wurde ein Röntgenfilm über Nacht
exponiert und am darauffolgenden Tag entwickelt.
Claims (10)
1. Mikrosatellitenmarker auf Basis hypervariabler Genomabschnitte für Pflanzen
der Spezies Secale cereale L. sowie der Tribus Triticeae und Poeae, die
- - einen simple sequence repeat (SSR) Marker als sequence tagged site (STS) umfassen, die durch zwei spezifische aus Secale cereale L. abgeleitete Primer definiert ist, welche im Durchschnitt 22 ± 4 Basen lang sind und links und rechts eine Mikrosatellitensequenz flankieren, und
- - durch Amplifikation hypervariabler Genomabschnitte mit Hilfe der Polymera sekettenreaktion (PCR) in Gegenwart der zwei spezifischen Primer zu polymorphen Fragmenten erhältlich sind.
2. Mikrosatellitenmarker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mi
krosatellitensequenz eine tandemrepetitive n-fache Wiederholung einer Di,
Tri- oder Tetranukleotidsequenz ist, wobei n ≧ 8 ist.
3. Mikrosatellitenmarker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mi
krosatellitensequenzen eine zusammengesetzte Mikrosatellitensequenz ist.
4. Mikrosatellitenmarker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mi
krosatellitensequenz eine imperfekte Sequenz ist, bei welcher einzelne Basen
mutiert sind.
5. Mikrosatellitenmarker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pri
mer aus der Roggensorte "Carokurz" abgeleitet sind.
6. Mikrosatellitenmarker nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die zwei Primer aus den Primerpaaren der nachfolgenden Tabelle ausgewählt
sind:
7. Verfahren zur Herstellung eines Mikrosatellitenmarkers gemäß Anspruch 1-6,
für Pflanzen der Spezies Secale cereale sowie der Tribus Triticeae und Poeae,
dadurch gekennzeichnet, daß hypervariable Genomabschnitte mit Hilfe der
Polymerasekettenreaktion (PCR) in Gegenwart der zwei spezifischen Primer zu
polymorphen Fragmenten amplifiziert und anschließend aufgetrennt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Auftrennung der
Marker hochauflösende Agarosegele, native Polyacrylamidgele oder denaturie
rende Polyacrylamidgele verwendet werden.
9. Verwendung der Mikrosatellitenmarker nach Anspruch 1-6, zur genetischen
Analyse von Secale cereale und Triticale sowie weitere Arten oder Tribus
Triticeae und Poeae.
10. Primerpaare, die aus Secale cereale abgeleitet sind und wie in Ansprüchen 1,
5 oder 6 definiert sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19811506A DE19811506A1 (de) | 1998-03-17 | 1998-03-17 | Mikrosatellitenmarker für Secale cereale, Triticale und verwandte Spezies |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19811506A DE19811506A1 (de) | 1998-03-17 | 1998-03-17 | Mikrosatellitenmarker für Secale cereale, Triticale und verwandte Spezies |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19811506A1 true DE19811506A1 (de) | 1999-10-21 |
Family
ID=7861163
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19811506A Ceased DE19811506A1 (de) | 1998-03-17 | 1998-03-17 | Mikrosatellitenmarker für Secale cereale, Triticale und verwandte Spezies |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19811506A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10222632A1 (de) * | 2002-05-17 | 2003-12-11 | Con Cipio Gmbh | Mikrosatellitenmarker für genetische Analysen und zur Unterscheidung von Rosen |
CN102181548A (zh) * | 2011-04-14 | 2011-09-14 | 中国科学院遗传与发育生物学研究所 | 基于黑麦est序列的黑麦1r~7r染色体特异的分子标记及其应用 |
-
1998
- 1998-03-17 DE DE19811506A patent/DE19811506A1/de not_active Ceased
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10222632A1 (de) * | 2002-05-17 | 2003-12-11 | Con Cipio Gmbh | Mikrosatellitenmarker für genetische Analysen und zur Unterscheidung von Rosen |
DE10222632B4 (de) * | 2002-05-17 | 2006-03-09 | Con Cipio Gmbh | Mikrosatellitenmarker für genetische Analysen und zur Unterscheidung von Rosen |
CN102181548A (zh) * | 2011-04-14 | 2011-09-14 | 中国科学院遗传与发育生物学研究所 | 基于黑麦est序列的黑麦1r~7r染色体特异的分子标记及其应用 |
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