DE19809935C2 - Verfahren zum Verbinden eines Stoßfängers - Google Patents
Verfahren zum Verbinden eines StoßfängersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden eines Stoßfängers am Flansch des
Kotflügels eines Kraftfahrzeugs, wobei rastende und/oder schraubende Verbindungs
elemente eingesetzt werden, sowie ein vorteilhaftes Verbindungselement zur Durchführung
des Verfahrens.
Aus der DE 34 17 337 C2 ist die Anordnung eines Kraftfahrzeug-Formteils aus Kunststoff
an einer Fahrzeugkarosserie bekannt. Das Formteil besteht aus einem Stoßfänger mit einer
einteilig angeformten Kühlerverkleidung und einem Befestigungsflansch. An dem zugeord
neten Tragwerk der Karosserie sind Befestigungspunkte angeordnet, welche mit Lang
löchern in der oberen Quertraverse der Fahrzeugkarosserie fluchten. Zur lagejustierbaren,
gegenseitigen Fixierung sind Befestigungsmittel vorgesehen, die jeweils korrespondierende
Lochpaare kraftschlüssig durchgreifen.
Als Befestigungsmittel werden im bekannten Stand der Technik Schraubverbindungen
eingesetzt. Wesentlich hierbei ist, daß vor der Festlegung in der Höhe und in den seitlichen
Richtungen eine Justierbarkeit besteht, um Fertigungstoleranzen bei der Montage aus
gleichen zu können. Durch diese Justierung werden gleich große und parallele Abstände
zwischen dem Frontteil und den angrenzenden Karosserieteilen - Motorhaube, seitliche
Fahrzeugleuchten usw. - hergestellt. Zu diesem Zweck sind im Befestigungsflansch des
oberen, die Kühlerverkleidung bildenden Teils des Frontteils und in der Quertraverse der
Karosserie Langlöcher angeordnet, die sich jeweils kreuzförmig überdecken. Diese Lang
löcher sind entsprechend überdimensioniert, so daß die freie Verschiebbarkeit des Front
teils in Richtung zweier senkrecht aufeinanderstehender Achsen einer Fahrzeugebene zum
Zwecke der Justierung gegeben ist, bevor die Befestigungsschrauben angezogen werden.
Im bekannten Stand der Technik ist festgelegt, daß in dem Befestigungsflansch der Kühler
verkleidung die Langlöcher parallel zur Fahrzeugstandebene verlaufen und die Langlöcher
in der Quertraverse der Karosserie unter einem spitzen Winkel von 20 bis 40° zur Fahr
zeugstandebene geneigt angeordnet sind.
In der US 4,875,728 ist eine weitere Befestigungsmethode eines Stoßfängers an einem
Kraftfahrzeug beschrieben. Bei diesem bekannten Verfahren zum Verbinden eines Stoßfän
gers an einem Flansch des Kotflügels eines Kraftfahrzeuges werden ebenfalls rastende
und/oder schraubende Verbindungselemente eingesetzt. Zur Durchführung dieses Verfah
rens ist vorgesehen, in einem ersten Verfahrensschritt das Vorfixieren eines Gleitschuhes im
Stoßfängerinnenteil des Stoßfängers, in einem zweiten Verfahrensschritt das Platzieren des
Stoßfängerinnenteils des Stoßfängers über der Langlochöffnung des Flansches des Kotflü
gels, in einem dritten Verfahrensschritt das Durchdrücken des Gleitschuhes gegen Widerla
gerkräfte durch die Langlochöffnung des Flansches des Kotflügels und in einem vierten
Verfahrensschritt das Arretieren des Gleitschuhes in dieser Stellung.
Auch bei dieser Methode der Befestigung eines Stoßfängers sind sehr viele Einzelteile so
wohl an der Fahrzeugkarosserie als auch am Stoßfänger notwendig, um eine Befestigung zu
realisieren. Neben dem hohen Zeitaufwand bei der Vormontage der Stoßfänger sowie der
Befestigungselemente erweist es sich als sehr schwierig und zeitaufwändig, den Stoßfänger
mit den vormontierten Formteilen so zu positionieren, dass die Rastnasen in die C-förmige
Nut der Befestigungselemente eingedrückt werden können. Weiterhin nachteilig erweist
sich, dass durch das Montagepersonal das Einfahren der Formteile in die C-förmige Nut der
Befestigungselemente nicht eingesehen werden kann, da der Stoßfänger mit dem vormon
tierten Blech die Sicht auf das Befestigungselement versperrt. Hier kann es zu Schädigun
gen des Stoßfängers bzw. der Karosserie und somit zu erheblichen Kosten und Reklama
tionsrisiken kommen. Weiterhin ist der Zeitaufwand für die Endmontage eines Stoßfängers
an dem Fahrzeug sehr zeit- und kostenaufwändig und verteuert somit das endmontierte
Fahrzeug erheblich.
Aus der JP 6-99781 A ist eine weitere Befestigungsmethode eines Stoßfängers am vorderen
Ende eines Kraftfahrzeuges bekannt. Bei dem bekannten Verfahren zum Verbinden eines
Stoßfängers an einem Fahrzeugteil eines Kraftfahrzeuges werden rastende und/oder
schraubende Verbindungselemente eingesetzt. Bei der Durchführung dieses bekannten
Verfahrens ist vorgesehen, in einem ersten Verfahrensschritt ein Vorfixieren einer Gleit
schuhmutter im Stoßfängerinnenteil des Stoßfängers, in einem zweiten Verfahrensschritt
das Platzieren des Stoßfängerinnenteils des Stoßfängers über der Langlochöffnung des
Fahrzeugteils, in einem dritten Verfahrensschritt das Verdrehen der Gleitschuhmutter bis zu
einem Anschlagbereich 33 am Fahrzeugteil und in einem vierten Verfahrensschritt das Arre
tieren der Gleitschuhmutter in dieser Stellung.
Diese Befestigungsmethode eines Stoßfängers an einem Fahrzeug erweist sich als sehr
aufwändig. Bei der Vielzahl der zu verbauenden Einzelteile und deren Kosten ist die Wirt
schaftlichkeit einer solchen Befestigungsmethode stark in Frage gestellt. Auch stellt sich das
Montageverfahren, wobei der Stoßfänger mit den Befestigungselementen in die Längsträger
des Fahrzeuges hineinbalanciert werden muss, die Abstandshalter entfernt und die Schrau
be durch die Mutter fixiert wird, als sehr zeitaufwändig und damit ebenfalls unwirtschaftlich
dar.
Hier setzt Erfindung ein, die es sich zur Aufgabe gestellt hat, den Montagevorgang eines
Stoßfängers am Flansch eines Kotflügels eines Kraftfahrzeuges wesentlich zu vereinfachen.
Das für diese Vereinfachung vorgesehene Verfahren zum Verbinden eines Stoßfängers an
einem Flansch eines Kotflügels eines Kraftfahrzeuges sieht die folgenden Verfahrensschritte
vor:
- a) Vorfixieren einer Gleitschuhmutter im Stoßfängerinnenteil des Stoßfängers
- b) Platzieren des Stoßfängerinnenteils des Stoßfängers über der Langlochöffnung des Flansches des Kotflügels
- c) Durchdrücken der Gleitschuhmutter gegen Widerlagerkräfte durch die Langlochöff nung des Flansches des Kotflügels mittels der selbst schneidenden Schraube
- d) Verdrehen der Gleitschuhmutter mittels der selbst schneidenden Schraube bis zu einem Anschlagbereich am Flansch des Kotflügels und
- e) Arretieren der Gleitschuhmutter mittels der selbst schneidenden Schraube in dieser Stellung.
Die Erfindung geht von einer Befestigungslösung aus, die zunächst ein im Stoßfänger
vorfixiertes Verbindungselement betrifft. Sodann soll sich die im Nichtsichtbereich liegende
Befestigungsöffnung des Kotflügelflansches - in der Regel ein Langloch - leicht finden
lassen. Wesentlich ist ferner, daß mit diesem Verbindungselement eine beschädigungsfreie
Montage erfolgen kann. Es soll damit verhindert werden, daß die korrosionsgeschützte
Oberfläche des Kotflügelflansches verkratzt wird. Schließlich soll eine Verspannung
zwischen Stoßfänger- und Kotflügelflansch in vertikaler Richtung erfolgen. Diese letztere
Anforderung dient zur Realisierung der sogenannten Nullfugen.
Die Erfindung bedient sich zur Erfüllung dieser Forderungen eines Verbindungselementes
in Form einer sogenannten Gleitschuhmutter. Diese Gleitschuhmutter ist aus Gründen des
Verkratzungsschutzes als Kunststoffteil konzipiert, ist an die Geometrie des Langloches des
Kotflügelflansches angepaßt und hat zu diesem rundherum einen ausreichenden Abstand
als Toleranzausgleich. Die Gleitschuhmutter besitzt eine mittige oder exzentrische Bohrung,
in die eine Schraube eingesetzt ist. Die Bohrung kann eine glatte Lochleibung haben für
eine selbstschneidende Schraube oder für eine metrische Schraube eine Gewindebohrung
sein.
Bei der Montage wird ein Schrauber an der Schraube über der Bohrung der Gleitschuh
mutter angesetzt. Beim Schraubvorgang selbst wird eine Druckkraft in Achsrichtung des
Schraubers auf die Schraube gebracht. Durch diese Kraft wird die Vorfixierung der
Gleitschuhmutter am Stoßfängerflansch aufgehoben und die Gleitschuhmutter wird nach
oben durch das Langloch im Kotflügelflansch gedrückt.
Wenn die Gleitschuhmutter nach der Durchdringung durch das Langloch im Kotflügel
flansch im dahinterliegenden freien Raum liegt, wird bei der nachfolgenden Drehbewegung
der Gleitschuhmutter um die Schraubenachse durch die Betätigung des Schraubers diese
an die Seitenwand des Kotflügels geführt. Mit dem Anschlag der Gleitschuhmutter an dieser
Seitenwand des Kotflügels wird die Drehbewegung der Gleitschuhmutter unterbunden und
die Schraube schraubt sich in das Durchgangsloch der Gleitschuhmutter ein.
Die Gleitschuhmutter liegt nunmehr mehr oder weniger quer über dem Langloch am Kot
flügelflansch und der Schraubenkopf der Schraube stützt sich am Stoßfängerflansch ab.
Durch vollständiges Einschrauben bis zum Anschlag werden beide Flansche aufeinander
gepreßt.
Eine Gleitschuhmutter zur Durchführung des Verfahrens besteht vorteilhaft aus einem der
Geometrie der Langlöcher im Stoßfänger und am Kotflügelflansch angepaßtes Bauteil mit
einer umlaufenden, dachartigen Abschrägung an der Oberseite, mit von den Längsseiten
wänden im Bereich der Unterseite abragenden nasenartigen Vorsprüngen und mit einem an
der Unterseite angeformten, bundartigen Fortsatz, welcher eine Durchgangsöffnung für
eine Schraube besitzt.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Gleitschuhmutter
schematisch dargestellt; es zeigt:
Fig. 1: die Gleitschuhmutter in Seitenansicht, Draufsicht und Vorderansicht
Fig. 2: die Gleitschuhmutter mit Schraube im vorfixierten Zustand am Stoßfänger
Fig. 3: die Gleitschuhmutter im endfixierten Zustand
Fig. 1 zeigt die Gleitschuhmutter 1 aus Kunststoff. Die Gleitschuhmutter 1 weist eine
Höhe H auf, die ausreicht, um nach einer Vormontage am Stoßfänger 2 auszukragen und
ein fühlbares Einrasten im Langloch am Flansch des Kotflügels 3 zu erzielen.
Die Gleitschuhmutter 1 besitzt eine umlaufende, dachartige Abschrägung 11 an der Ober
seite, mit der sie im Zustand der Vormontage am Stoßfängerflansch über dessen Auf
nahmeöffnung übersteht und mit der ein Gleiten in das Langloch des Befestigungsflan
sches des Kotflügels 3 gewährleistet ist.
Diese dachartige Abschrägung 11 ist auch der Garant dafür, daß die korrosionsgeschützte
Oberfläche des Kotflügelflansches bei der Montage nicht verkratzt wird. Von den Längs
seitenwänden 12, 13 ragen im Bereich der Unterseite 14 nasenartige Vorsprünge 15, 16 ab
und an der Unterseite 14 ist ferner ein bundartiger Fortsatz 17 angeformt, welcher eine
Durchgangsöffnung 18 für eine Schraube 4 besitzt.
Aus der Draufsicht der Gleitschuhmutter 1 in Fig. 1 ist deutlich zu erkennen, daß diese
dem Langloch im Durchführungsbereich des Stoßfängers genauso angepaßt ist wie der
Aufnahmeöffnung im Kotflügelflansch. Die Unterseite 14 ist in der gezeigten Darstellung
leicht ballig ausgeführt, um bei der Herstellung des Verschlusses ein leichteres Gleiten über
die Innenseite des Kotflügelflansches zu gewährleisten.
In den Einzelteilen der Fig. 1 haben gleiche Merkmale gleiche Bezugszahlen erhalten.
Fig. 2 zeigt die Gleitschuhmutter 1 mit der Schraube 4 im vormontierten Zustand am
Flansch 21 des Stoßfängers 2. Die Vormontage der Gleitschuhmutter 1 erfolgt über ein
zugeordnetes Stoßfänger-Innenteil 22. Die nasenartigen Vorsprünge 15, 16 sitzen dabei
zwischen dem Stoßfängerflansch 21 und dem Stoßfänger-Innenteil 22. Die Schraube 4 ragt
über das Stoßfänger-Innenteil heraus und ist mit einigen Umdrehungen in der Durchgangs
öffnung 18 der Gleitschuhmutter 1 fixiert. Die dachartige Abschrägung 11 der Gleitschuh
mutter 1 ragt in dieser Stellung bereits durch die Langlochöffnung 32 des Flansches 31 des
Kotflügels 3 durch.
Fig. 3 zeigt die Gleitschuhmutter 1 im endfixierten Zustand. Die Gleitschuhmutter 1 ist in
diesem Fall in vollem Umfang durch die Langlochöffnung 23 im Flansch 21 des Stoß
fängers 2 durchgedrückt. Dieses Durchdrücken ist gegen den Gegendruck der nasen
artigen Vorsprünge 15, 16 an den Längsseitenwänden 12, 13 der Gleitschuhmutter 1 er
folgt.
Die dafür notwendige Durchdrückkraft erfolgt durch den Schraubvorgang, der eine Druck
kraft in Achsrichtung des Schraubers ergibt. Durch diese Druckkraft wird die Vorfixierung
der Gleitschuhmutter 1 am Stoßfängerflansch 21 aufgehoben, und die Gleitschuhmutter
wird durch das Langloch 23 des Stoßfängerflansches 21 nach oben bewegt. Dabei biegen
sich die nasenartigen Vorsprünge 15, 16 weg und diese werden im folgenden nicht mehr
gebraucht.
Wenn die Gleitschuhmutter 1 sowohl durch das Langloch 23 am Kotflügelflansch 21 als
auch durch das Langloch 32 am Flansch 31 des Kotflügels 3 durchgedrückt wird, führt die
weiter einwirkende Schraubbewegung zu einer Drehbewegung der Gleitschuhmutter 1, bis
diese an der zugeordneten Innenwand 33 des Kotflügels 3 anschlägt. Durch diesen An
schlag wird die Drehbewegung der Gleitschuhmutter 1 unterbunden und die Schraube 4
schraubt sich in die Durchgangsöffnung 18 der Gleitschuhmutter 1 ein. Diese Einschraub
bewegung endet, wenn sich der Flansch 41 der Schraube 4 an der Außenwand des Stoß
fängerinnenteils 22 abstützt. In diesem Augenblick sind die beiden Flansche 21, 31
aufeinander verpreßt und der Verbindungsvorgang ist damit abgeschlossen.
Claims (2)
1. Verfahren zum Verbinden eines Stoßfängers (2) an einen Flansch (31) eines Kotflü
gels (3) eines Kraftfahrzeuges mit den Verfahrensschritten
- a) Vorfixieren einer Gleitschuhmutter (1) im Stoßfängerinnenteil (22) des Stoßfän gers (2)
- b) Platzieren des Stoßfängerinnenteils (22) des Stoßfängers (2) über der Langloch öffnung (32) des Flansches (31) des Kotflügels (3)
- c) Durchdrücken der Gleitschuhmutter (1) gegen Widerlagerkräfte durch die Lang lochöffnung (32) des Flansches (31) des Kotflügels (3) mittels der selbst schnei denden Schraube (4)
- d) Verdrehen der Gleitschuhmutter (1) mittels der selbst schneidenden Schraube (4) bis zu einem Anschlagbereich (33) am Flansch (31) des Kotflügels (3) und
- e) Arretieren der Gleitschuhmutter (1) mittels der selbst schneidenden Schraube (4) in dieser Stellung.
2. Gleitschuh zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, der an die Geometrie
der Langlöcher des Stoßfängerteils und des Kotflügels angepasst ist, der eine dachar
tige Abschrägung an der Oberseite, Vorsprünge und einen bundartigen Fortsatz auf
weist, dadurch gekennzeichnet, dass er eine Gleitschuhmutter (1) mit im bundartigen
Fortsatz (17) eingearbeiteter Durchgangsöffnung (18) für eine selbst schneidende
Schraube (4) ist und dass die Vorsprünge (15, 18) von den Längsseitenwänden (12,
13) im Bereich der Unterseite (14) abragen.
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