DE19809878A1 - Edelmetallplunger für direkt elektrisch beheizte Plungerzelle - Google Patents
Edelmetallplunger für direkt elektrisch beheizte PlungerzelleInfo
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Description
Es sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen zur Konditionierung, Dosierung,
Homogenisierung und Vorformung eines Tropfens oder Stroms flüssigen Glases bekannt.
Ihnen ist gemeinsam, daß das in einem Schmelzaggregat erschmolzene Glas in einem danach
angeordneten Kanal konditioniert und an ein Auslauf oder Dosierorgan wie z. B. eine Plungerzelle
übergeben wird.
Der Schraubenplunger kann aus keramischem Material wie bei DE 32 16 067 oder DE 31 19 816
ausgeführt sein. Diese Lösung ist mit einem stetigen Verschleiß des feuerfesten Materials
verbunden, so daß die Wirksamkeit des Drehplungers um so schneller abnimmt, je höher die
Betriebstemperaturen sind.
Eine höhere Standfestigkeit wird erreicht, wenn der Plunger aus Platin wie bei DE 36 20 082
gefertigt ist. Dieser Lösung haftet der Nachteil an, daß bei höheren Betriebstemperaturen wie z. B.
oberhalb 1350°C die Zeitstandfestigkeit von Platin nicht mehr ausreichend ist. Dieser Nachteil kann
nur teilweise durch stärkere Dimensionierung des Schraubenplungers ausgeglichen werden und
würde dann auch den Edelmetalleinsatz vergrößern.
Eine bessere Lösung bietet die vorliegende Erfindung, indem sie dispersionsstabilisierte
Platinlegierungen, dispersionsstabilisiertes Platin oder Platinlegierungen einsetzt, welche bei
gleicher Materialmenge an Edelmetallen eine höhere Belastbarkeit, also höhere
Betriebstemperaturen in der Plungerzelle, ermöglicht. Dies ist bei höher schmelzenden Gläsern oft
unvermeidbar, wenn eine sehr gute Homogenisierung gewährleistet werden muß. Nach niedrigeren
Temperaturen hin steigt zwar die Zeitstandfestigkeit von Platin an, aber die
Homogenisierungswirkung ist wegen der höheren Viskosität des Glases schlechter, so daß dies
keine Lösung des Problems darstellt.
Bei Temperaturen, welche 60% der Schmelztemperatur des Platin (oder einer Pt-Legierung)
überschreiten, kommt es zu einem langsamen Kristallwachstum und damit zu einer Reduzierung
der Zeitstandfestigkeit. Unter mechanischer Belastung kommt es bei hinreichend hoher Temperatur
zum langsamen "Kriechen" des Werkstoffs Platin, also einer Verformung. Demnach ist die
gemessene Kriechrate in Abhängigkeit von Belastung, Temperatur und Werkstoff von besonderem
Interesse. Bei gegebenen Einsatzbedingungen ist im Falle einer geringeren Kriechrate eines
Materials eine höhere Zeitstandfestigkeit zu erwarten.
Ein Anteil von z. B. 10% Rhodium erhöht also die zulässige Betriebstemperatur gegenüber 99,9%-
Platin, die gleichzeitige Zulegierung von z. B. Rhodium und Dispersionsverfestigung ergibt den
größten Gewinn an Zeitstandfestigkeit, wie die nachfolgenden Zahlenwerte belegen.
Die Kriechrate von 99,9%-Platin bei 1400°C bei einer Zugbelastung von 2 MPa liegt zwischen 10-5
und 10-6/s. Unter gleichen Bedingungen liegt die Kriechrate für dispersionsverfestigtes Platin
FKS16Pt unter 10-8/s, bei PtRh10 bei 10-7/s und bei FKS16PtRh10 noch unter 10-9/s, wie in
Platinwerkstoffe für Hochtemperatureinsatz Metall 1996 Heft 7/8 S. 492-498 angegeben.
Für eine Zugbelastung von 10 MPa bei 1400°C wurden folgende Kriechraten ermittelt:
Material | Kriechrate in s-1 |
Platin | 4.10-3 |
PtRh10 | 2.10-5 |
FKS16Pt | 6.10-8 |
FKS16PtRh10 | 2.10-9 |
Der Verlauf der Warmzugfestigkeit dieser 4 Werkstoffe in Abhängigkeit von der Temperatur ist
analog. Die Verwendung besonderer Platinlegierungen oder dispersionsverfestigter
Platinlegierungen bringt also bei gleicher Materialdicke eine bedeutende Erhöhung der
Zeitstandfestigkeit des Drehplungers bei hohen Betriebstemperaturen um 1400°C oder auch bei
höheren Viskositäten des Glases bis 1000 Pas ( = 10000 Poise) mit sich und erlaubt so erst den
längeren Betrieb des Dreh- und/oder Schraubenplungers bei hohen Temperaturen oder höheren
Viskositäten ohne merklichen Verschleiß.
Ein Homogenisieren durch Rühren bei niedrigeren Temperaturen, nur um die Festigkeitsprobleme
am Edelmetall zu begrenzen, ergibt eine deutlich verschlechterte Homogenisierungswirkung.
Die Wirksamkeit des Dreh- und/oder Schraubenplungers im Auslaufrohr (Plungerzelle) bei der
Beeinflussung des Glasflusses hängt auch von der Breite des freien Ringspalts zwischen beiden ab.
Beim Gebrauchsmuster 85 03 883 wurden für den Abstand des Plungerkörpers von der Innenwand
des Auslaufbehälters (Plungerzelle) Werte von 2 cm bis 10 cm angegeben, welche die Rührarme
mit einschließen. Dort sind als Ausführungsbeispiel Rührarme auf dem Plungerkörper angegeben,
welche vor allem eine homogenisierende Wirkung ergeben können, während die Dosierfunktion
des Plungers überwiegend durch die Vertikalbewegung zu erbringen ist. In einer solchen
Ausführung ist die Beeinflussung der Tropfenmasse und des Glasstromes nicht so stark möglich,
wie es bei einem Schraubenplunger der hier vorgestellten Bauweise möglich ist.
Eine andere Ausführung für eine Kombination von Drehplunger und Auslaufrohr (Plungerzelle) ist
in DE 36 20 082 A1 beschrieben. Hier ist der Plunger mit Förderelementen versehen, welche in den
Raum zwischen Plungerkörper und Auslaufrohr eingreifen und neben der Homogenisierung auch
eine gewisse Beeinflussung der Formgebung der Glasposten noch im Auslaufrohr ergeben sollen.
Als Material für die in Kontakt mit Glas befindlichen Teile wird Platin angegeben, so daß dadurch
der mögliche Einsatzbereich dieser Erfindung bezüglich der Arbeitstemperatur sehr
eingeengt und so für Spezialgläser nicht verwendbar ist.
Bei der eben genannten Erfindung erstrecken sich die Rühr- und Förderelemente vorzugsweise über
etwa die halbe Breite des Spalts zwischen Plungerkörper und Innenwand Plungerzelle
(Auslaufrohr). Es wird ein Ausführungsbeispiel genannt, bei dem sich mit einem Durchmesser der
Plungerzelle von 160 mm ein freier Ringspalt zwischen Förderelementen und Plungerzelle von
10 mm ergibt.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Konditionierung,
Dosierung, Homogenisierung und Vorformung eines Tropfens oder Stroms flüssigen Glases,
nachdem dessen Temperatur auf einer davor liegenden Kühlstrecke nahe an die
Formgebungstemperatur gebracht wurde. Der gemäß Erfindung bereitzustellende Glastropfen bzw.
Glasstrom bzw. Glasstrangstück ist eine Voraussetzung zur weiteren oder endgültigen Formung in
einer Glasformgebungsmaschine.
Der Dreh- und/oder Schraubenplunger gemäß Stand der Technik dient zum Dosieren von Glas mit
der Masse von ca. 20 g bis 20 kg mit Hilfe einer translatorischen Senk- und Hubbewegung bei
gleichzeitiger Rotation des Dreh- und/oder Schraubenplungers, welche stufenlos von Links- nach
Rechtsdrehung und zurück verändert werden kann, in einer solchen Weise, daß die angestrebte
Dosiermasse für die Herstellung von Hohlglas- und Preßglasartikeln und anderen Artikeln erreicht
wird.
Die Antriebe für die Rotations- und die translatorische Bewegung sind frei entsprechend der
Artikelart und -größe steuerbar und mit besonderer Präzision geführt und gelagert, um ein Anstoßen
des Plungers (1) an der Innenwand des Auslaufrohrs (2) (Plungerzelle) zu verhindern.
Der Dreh- und/oder Schraubenplunger (1) ist konzentrisch in einem Auslaufrohr (2) mit
überwiegend konstantem Durchmesser (einer Plungerzelle) angeordnet, welchem durch eine
seitliche Öffnung (3) flüssiges Glas zufließt.
Die Breite des freien Ringspalts kann erfindungsgemäß je nach Anwendungszweck zwischen
2 mm und 15 mm liegen. Der freie Ringspalt ist der Spalt zwischen der Außenseite der
Schraubenwendel (4) bzw. des formgebenden Organs auf dem Plungerkörper (8) einerseits und
der Innenwand des Auslaufrohrs (2) (Plungerzelle) andererseits.
Der freie Ringspalt zwischen Drehplunger (1) und Auslaufrohr (2) ist erfindungsgemäß weit genug,
um ein Anstoßen des Dreh- und/oder Schraubenplungers an der Innenwand des Auslaufrohrs zu
verhindern, andererseits aber eng genug, um eine intensive Einwirkung der Bewegung des
Dreh- und/oder Schraubenplungers auf die Glasmasse zuzulassen.
Im Unterschied zum freien Ringspalt kann die Breite des Spalts zwischen Innenwand des
Auslaufrohrs (2) und dem Plungergrundkörper (8) einschließlich des Schraubengangs je nach
angestrebter Tropfenmasse zwischen 20 mm und 120 mm liegen.
Der untere Teil des Auslaufrohrs (2) verjüngt sich im Querschnitt und besitzt meist einen Anschluß
für einen Tropfring (in verschiedenen Größen je nach Einsatzfall wählbar) mit oft noch kleinerem
Innendurchmesser, ebenfalls aus Platinlegierungen oder dispersionsverfestigten Pt-Legierungen
gefertigt.
Der Dreh- und/oder Schraubenplunger (1) besteht aus einem zylindrischen Schaft (5) mit Flansch
(6) an der Oberseite, einem Oberteil (7), einem zylindrischen Grundkörper (8) und einem Unterteil
(9), welche durch verschweißte Bördelnähte miteinander verbunden sind. Die Wanddicke ist den
vorgesehenen Belastungen (Temperatur, geplante Drehzahlen und Senkgeschwindigkeiten usw.)
angepaßt.
An der Außenwand des Grundkörpers (8) sind die durchgehenden oder unterbrochenen
Schraubengänge (4) bzw. andere Formgebungs- und/oder Förderorgane aufgeschweißt. Der
Grundkörper (8) des Dreh- und/oder Schraubenplunger (1) ist in der Regel durch Einbauten oder
durch einen Molybdänkern oder einen anderen Innenkern aus einem anderen hochwarmfesten
Material stabilisiert.
Die Wandung des Auslaufrohrs (2) ist von oben bis unten direkt über mindestens zwei getrennte
Kreise elektrisch beheizbar, um Wärmeverluste an die Umgebung auszugleichen und für eine
sehr gute thermische Homogenität der abgegebenen Glasposten zu sorgen. Durch diese Aufteilung
in mehr als einen Heizkreis ist eine besondere Gleichmäßigkeit der Temperaturverteilung über die
Länge des Auslaufrohrs (2) auch bei sehr unterschiedlichen Taktzeiten (bis 60 Sekunden und
darüber) und Tropfenmassen erreichbar.
Die Stromzuführung erfolgt im Falle von zwei Heizkreisen über drei flanschartige Anschlüsse (10)
aus Platin oder Platinlegierungen, welche jeweils am Umfang des Auslaufrohrs (2) angebracht sind.
Mit zwei oder mehr Heizkreisen ist auch bei ungünstigen thermischen Umgebungsbedingungen wie
z. B. anderen Wärmequellen und/oder räumlicher Enge, welche aufwendige Isoliermaßnahmen
verhindert, eine Ausgleichung dieser Störeinflüsse besonders gut möglich, was bei nur einem
Heizkreis für das Auslaufrohr (Plungerzelle) weniger gut gelingt.
Bekannt ist das Problem, daß der Verschleiß von Pt-Bauteilen bei mechanischer und thermischer
Belastung im Kontakt mit der Glasschmelze um so mehr zunimmt, je höher die Betriebstemperatur
liegt.
Infolge spezieller Wahl des Konstruktionsmaterials des Dreh- und/oder Schraubenplungers (1) (Pt-
Legierungen wie z. B. PtRh10 oder dispersionsverfestigte Pt-Legierungen wie z. B. ZGS PtRh10) ist
dieser erfindungsgemäß auch bei noch höheren Betriebstemperaturen als bisher einsetzbar (1400°C
und mehr) und besitzt auch dann noch eine hohe Lebensdauer.
Der in dieser Erfindung beschriebene Dreh- und/oder Schraubenplungers (1) ist vorzugsweise für
solche Aufgaben vorgesehen, wo besonders hohe Anforderungen an die thermische und chemische
Homogenität des Glases, die Konstanz von Tropfenmasse und Tropfenform und aus der Taktrate
bzw. Tropfenmasse zu erfüllen sind.
Eine noch intensivere Homogenisierung und Beeinflussung des Glasstromes bzw. der
Tropfenbildung ist zu erreichen, indem die Kontaktfläche zwischen dem Formgebungswerkzeug
und dem flüssigen Glas vergrößert wird. Das wird erfindungsgemäß erreicht, indem der
Schraubengang (4) bzw. die Schraubengänge an der Außenwand des Plungerkörpers (8) EPT
unterbrochen ist/sind, aber auch durchgehend sein kann/können. Wenn der Schraubengang bzw.
die Schraubengänge unterbrochen ist/sind, dann werden ihre Enden zur Verstärkung der
Beeinflussung der Bewegung der Glasmasse nach oben oder unten abgewinkelt. Dadurch kann
entweder die Fähigkeit der Vorrichtung zum Halten der Glasmasse oder zur Dosierung sehr
verschieden geformter Tropfen je nach Art des zu formenden Artikels deutlich verbessert werden.
Anstelle von unterbrochenen oder durchgehenden Schraubengängen können auch anders
ausgebildete Förderorgane eingesetzt werden.
Bei langen Taktzeiten bzw. großen Tropfenmassen kann es notwendig werden, daß die Fähigkeit
der Vorrichtung zum "Halten" von Glasposten verstärkt wird, da einer "Ausstoßzeit" von wenigen
Sekunden oft eine "Haltezeit" von 60 s und darüber gegenüberstehen kann.
Dann ist der unterbrochene Schraubengang am unteren Ende nach oben abgewinkelt.
Bei besonders geformten Artikeln, welche einen Tropfen verlangen, dessen Querschnitt im
Oberteil größer als im Unterteil ist, kann es sein, daß die Fähigkeit zum beschleunigten Ausstoßen
der Glasmasse in Zusammenhang mit der geeigneten Steuerung der Rotationsbewegung und der
Senkbewegung des Drehplungers besonders ausgeprägt werden soll.
Dann ist der unterbrochene Schraubengang an der Oberseite nach unten abgewinkelt.
Es ist bekannt, daß im Interesse eines konstanten Durchsatzes u. a. auch der Glasstand in der
Schmelzwanne und im Auslaufrohr (2) (Plungerzelle) konstant gehalten werden muß.
Im Interesse eines konstanten Glasstandes im Auslaufrohr (2) ist es notwendig, daß die
Rückwirkung der Senk- und Hubbewegung des Dreh- und/oder Schraubenplungers (1) infolge
Verdrängungseffekt gering bleibt. Diese Rückwirkung wird erfindungsgemäß dadurch beeinflußt,
daß der freie Ringspalt zwischen Innenwand des Auslaufrohrs (2) (Plungerzelle) und Außenseite
des Schraubengangs (4) (Formgebungsorgan) auf dem Plungerkörper (8) bewußt eng gehalten
wird. Dieses Maß wird je nach Durchmesser des Plungers (1) und der gewünschten Senkung der
Rückwirkung auf 2 mm bis 15 mm festgelegt. Niedrige Werte bis 2 mm herab sind im Falle
geringer Viskositäten bis herab zu 10 Pas ( = 100 Poise) vorgesehen, wenn die Fähigkeit zum
"Halten" der Glasmasse verbessert werden soll. Wenn der freie Ringspalt enger als 6 mm ist, wird
eine besondere Justiereinrichtung verwendet.
Die Wahl eines nur engen freien Ringspalts im Verein mit der besonderen Wahl von Länge und
Steigung des Schraubengangs (4) und Zahl der Schraubengänge hat eine weitere positive
Auswirkung. Sie zeigt sich in der Weise, daß die sichere Kontrolle des Glasflusses/"Halten" mit
entsprechender Drehrichtung des Plungers (1) auch in besonderen Situationen wie dem Wechsel des
Tropfrings (Gefahr eines übermäßig großen Glasdurchflusses), leichter als bisher möglich ist. Es
besteht dann zudem nicht mehr die Notwendigkeit, wie es bei anderen Konstruktionen vorkommen
kann, daß zur sicheren Begrenzung des Glasdurchflusses der Plunger (1) sehr nahe an den Boden
der Plungerzelle herangefahren werden muß. Das würde die Gefahr einer mechanischen
Schädigung der Edelmetall-Auskleidung der Plungerzelle oder des Plungers vergrößern.
Die Steigungshöhe des Schraubengangs (4) wird je nach Anforderungen so gewählt, daß sie
zwischen dem 0,6-fachen und dem 1,5-fachen des Durchmessers des Körpers (8) des Plungers
beträgt. Wo größere Tropfenmassen angestrebt werden, ist der Faktor näher an 1,5 zu wählen, wo
es bei einem größeren Durchmesser der Plungerzelle darum geht, den Durchsatz im Bedarfsfalle
sehr klein zu machen, ist der Faktor näher an 0,6 zu wählen.
Infolge der speziellen Anpassung der Form des Unterteils (9) des Schrauben- und/oder
Drehplungers (1) an die Geometrie des Auslaufbereichs (11) des Auslaufrohrs (Plungerzelle) wird
die Fähigkeit zum schnellen Ausstoßen bzw. Halten oder schnellen Zurückziehen der Glasmasse
sowie zur Formung von Artikeln mit besonderen Anforderungen an die Gestalt des Tropfens
verbessert. In den meisten Fällen wird ein kegelähnlicher Verlauf der Auslaufrohr-Innenoberfläche
und ein leicht abgerundeter kegelähnlicher Verlauf der Außenoberfläche des Unterteils (9) des
Plungers gewählt, so daß die Fähigkeit zum teilweisen Verschließen der Plungerzelle gegenüber
anderen Möglichkeiten verbessert wird, soweit es der verbleibende Abstand zwischen diesen
gegenüberliegenden Flächen erlaubt.
Das Zurückziehen der Glasmasse wird nur soweit angestrebt, wie es zur Erreichung eines möglichst
kleinen von der Schere (oder Messer) zu schneidenden Glasquerschnitts notwendig ist.
In speziellen Fällen ist auch ein sich nach unten verringernder Abstand zwischen Auslaufrohr-
Innenoberfläche und Außenoberfläche des Unterteils (9) des Plungers zum verbesserten Halten
möglich, wenn die Fähigkeit zum Halten der Glasmasse verstärkt werden soll.
1
Plunger (Dreh- und/oder Schraubenplunger)
2
Auslaufrohr bzw. Plungerzelle
3
Einlaufrohr
4
Schraubengang bzw. Förderwerkzeug
5
Schaft des Dreh- und/oder Schraubenplungers
6
Flansch zur mechanischen Befestigung
7
Oberteil des Plungers
8
Grundkörper des Plungers
9
Unterteil des Plungers
10
Flansche zur elektrischen Stromzufuhr
11
Auslaufbereich
Claims (6)
1. Vorrichtung und Verfahren zur Konditionierung, Dosierung und Vorformung eines Stroms
bzw. von Tropfen oder Strangstücken flüssigen Glases mit Hilfe eines Dreh- und/oder
Schraubenplungers (1), konzentrisch angeordnet in einem Auslaufrohr (2) (Plungerzelle),
welches eine Zulauföffnung (3) und eine Auslauföffnung (11) besitzt, dadurch gekennzeichnet,
daß infolge spezieller Wahl des Konstruktionsmaterials des Schraubenplungers (Pt-Legierungen
oder dispersionsverfestigte Pt-Legierungen) dieser entweder bei noch höheren
Betriebstemperaturen als bisher einsetzbar ist (1400°C und mehr), oder bei höheren Viskositäten
der Schmelze (bis 1000 Pas = 10000 Poise) einsetzbar ist und auch dann noch eine hohe
Lebensdauer besitzt.
2. Vorrichtung und Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine noch
intensivere Homogenisierung und Beeinflussung des Glasstromes bzw. der Tropfenbildung
erreicht wird, indem die Kontaktfläche zwischen dem Formgebungswerkzeug und dem flüssigen
Glas vergrößert wird. Das wird erfindungsgemäß erreicht, indem der Schraubengang (4) bzw. die
Schraubengänge an der Außenwand des Plungerkörpers (8) unterbrochen ist/sind, aber auch
durchgehend sein kann/können und dadurch, daß die Länge und Steigung des Schraubengangs
(4) auf dem Körper des Drehplungers bzw. Schraubenplungers (8) auf den Verwendungszweck
abgestimmt werden. Wenn der Schraubengang bzw. die Schraubengänge unterbrochen ist/sind,
dann werden die Enden der Teilstücke zur Verstärkung der Beeinflussung der Bewegung der
Glasmasse nach oben oder unten abgewinkelt.
3. Vorrichtung und Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine noch
geringere Rückwirkung der Abwärtsbewegung des Dreh- und/oder Schraubenplungers (1) auf
den Glasstand im Auslaufrohr (2) (der Plungerzelle) gegeben ist. Das wird erfindungsgemäß
erreicht, indem neben der besonderen Gestaltung des Schraubengangs (4) nach Anspruch 2, die
Breite des freien Ringspalts zwischen der Innenwand des Auslaufrohrs (2) und der Außenseite
des Schraubengangs (4) auf dem Plungerkörper (8) je nach Größe des Dreh- und/oder
Schraubenplungers (1) 2 mm bis 15 mm beträgt.
4. Vorrichtung und Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß infolge der
besonderen Konstruktion die sichere Kontrolle des Glasflusses/"Halten mit Durchsatz Null" bei
größeren Innendurchmessern des Auslaufrohrs (2) auch in besonderen Situationen wie dem
Wechsel des Tropfrings (Gefahr eines übermäßig großen Glasdurchflusses), leichter als bisher
möglich ist. Das wird erfindungsgemäß durch die Wahl von Länge und Steigung des
Schraubengangs (4) auf dem Körper des Dreh- und/oder Schraubenplungers (1) (auf den
Verwendungszweck abgestimmt) und der Festlegung der Breite des freien Ringspalts zwischen
Schraubengang (4) des Plungers und Innenwand des Auslaufrohrs (2) auf Beträge von 2 mm bis
15 mm erreicht.
5. Vorrichtung und Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß infolge der
speziellen Anpassung der Form des Unterteils (9) des Dreh- und/oder Schraubenplungers (1) an
die Geometrie des Auslaufbereichs (11) des Auslaufrohrs (der Plungerzelle) nach
hydrodynamischen Gesichtspunkten einerseits der von der unterhalb des Auslaufbereichs
angeordneten Schere zu durchschneidende Querschnitt bei der Tropfenbildung verringert und
andererseits das Halten des Glaspostens erleichtert wird.
6. Vorrichtung und Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß infolge
spezieller direkter elektrischer Beheizung der Innenwand des Auslaufrohrs (2) (Plungerzelle)
mittels mindestens zweier oder mehr (bis zu 5 HK) Heizkreise eine solche Beeinflussung der
Temperaturverteilung über die Länge des Auslaufrohrs (2) möglich ist, mit der eine besonders
gute thermische Homogenität des Glases auch im oberen Bereich des Auslaufrohrs (2) erreichbar
ist, um die übrigen Maßnahmen zur Erzielung einer sehr hohen Konstanz der Tropfenmasse
wirksam zu unterstützen.
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---|---|---|---|
DE1998109878 DE19809878A1 (de) | 1998-03-07 | 1998-03-07 | Edelmetallplunger für direkt elektrisch beheizte Plungerzelle |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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ID=7860100
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DE1998109878 Withdrawn DE19809878A1 (de) | 1998-03-07 | 1998-03-07 | Edelmetallplunger für direkt elektrisch beheizte Plungerzelle |
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